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Dienstag, 21 Januar 2025 08:47

Volleyballsport ist im Aufwind

ASV Mals - Der Volleyballsport im ASV Mals ist im Aufwind. Das hängt mit der kontinuierlichen Trainingsarbeit zusammen, die seit Jahren von Karin Thanei koordiniert und von ihr und ihrem engagierten Team motiviert umgesetzt wird. Das Team scheut keine Mühen, den Kindern regelmäßig Schnupperkurse anzubieten. Und viele Kinder haben ihren Spaß daran und machen weiter. Im Frühjahr 2024 wurden mehrere Trainingseinheiten angeboten, an denen jede Spielerin Freundinnen mitbringen durfte. Schnupperkurse fanden im vergangenen November und Dezember statt. Ein weiterer Schnupperkurs wird im kommenden März angeboten. Im September 2024 haben sich folgende Volleyball-Mannschaften im ASV Mals formiert, die zum einen regelmäßig Freundschaftsspiele austragen und zum anderen an Meisterschaften teilnehmen: Zwei Mannschaften spielen in der U10, drei Mannschaften in der U12 und eine Mannschaft in der U13. Diese messen sich mit Mannschaften aus dem ganzen Land. Sieben Mädchen spielen in der U16/U18 und in der 1. Division im ASV Schlanders. Denn es wird auch die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen gesucht und gepflegt. Seit September 2024 trainieren und spielen einige Mädchen aus den ASV Prad im Malser Team. Auch die Freizeitgruppe hat sich durch Spieler:innen aus Glurns/St. Valentin und Reschen vergrößert. Diese trifft sich jeden Dienstag zum gemeinsamen Spiel. Die Malser Volleyballgruppe tritt stets in einheitlicher Vereinskleidung auf. Sponsor sind die Inhaber des Malser Möbelhauses De Stefani. Die aktuelle Kollektion wurde im November ausgegeben. Markus De Stefani unterstützt den ASV Mals auch bei den VSS-Spielen als Schiedsrichter. (mds)

Dienstag, 21 Januar 2025 08:46

Neugierig, fit und gesund von klein auf

SOGYM Mals - Sport und Gesundheitslehre am Sozialwissenschaftlichen Gymnasium (SOGYM) in Mals. Schüler*innen der 3. Klassen „unterrichten“ Grundschüler*innen des Oberen Vinschgaus zu Bewegung und Gesundheit
Für Grundschulkinder aus Prad, Mals, Burgeis, St. Valentin und Reschen haben die Schüler*innen der 3 A und B des SOGYM kürzlich einen kindgerechten Fitnessparcour aufgebaut. An verschiedenen Bewegungsaufgaben und Spielen konnten die Kinder ihre sportlichen Fähigkeiten zeigen und üben. Die Begeisterung war ihnen anzusehen, alle machten gerne mit.
10 Schüler*innen der 3 A und B des SOGYM haben zudem zur Freude der Grundschulkinder verschiedene Experimente zum Thema Gesundheit vorbereitet. Die Kinder haben daraus spannende Erkenntnisse und Erfahrungen mitgenommen.
Die Projektleiter Frau Nadia Malloth (Biologie) und Oswald Gögele (Bewegung und Sport) waren sich einig, dass die Ziele des Projektes erreicht worden sind: „Wir haben alle davon profitiert. Die Kinder durch die abwechslungsreichen Erlebnisse und die Schüler:innen des SOGYM in der Teamarbeit, im Vorbereiten und in der praxisnahen, empathischen Vermittlung altersgerechter Lern- und Bewegungseinheiten. Das Projekt war eine Bereicherung für alle.“

 

Val Müstair - Mit dem Dreikönigsrennen am 4. Januar 2025 in Minschuns startete der Dynafit Vinschgau Cup eindrucksvoll in die neue Rennserie.
Bereits zum 8. Mal organisierte der TTUmbrail das Dreikönigsrennen in Minschuns. 150 Tourenskiläufer und Schneeschuhwanderer nahmen die Herausforderung an und gingen in Tschierv an den Start. Die Rennstrecke hinauf zur Alp da Munt in Minschuns zieht sich über 4,4 km und 530 hm. Neu ist das Rennen Teil des Dynafit Vinschgau Cups und wird grenzüberschreitend organisiert. Die Funktionäre sind sich einig: Die Zusammenarbeit war hervorragend und ein weiterer Beweis für gut funktionierendes freundschaftliches Wirken über die Grenzen hinweg.
Nebst den einheimischen Rennläuferinnen und Rennläufern, darunter auch die Junioren von J&S (Jugend und Sport) aus dem Val Müstair, reisten die Teilnehmenden aus dem Engadin, der Ostschweiz, dem Vinschgau, Livigno, Bormio und Deutschland explizit für dieses Rennen an. Auch Elite-Läufer wie Patrick Perreten (U23 Europameister), Arno Lietha (Weltmeister, Schweizermeister) und Arina Riatsch aus dem Engadin gingen an den Start. Patrick Perreten stellte auf den Tourenskis einen Streckenrekord von 28:59 (Minuten/Sekunden) auf und Arina Riatsch bei den Damen den Streckenrekord von 34:14.
Annelise Albertin

Dienstag, 21 Januar 2025 08:29

U13-Fußballspieler besuchen Seniorenheim

Prad - Kurz vor dem Jahreswechsel besuchten die jungen Fußballspieler der U13 im ASV Prad die alten Menschen in der Seniorenstruktur St. Antonius. Es handelt sich um eine betreute Wohngemeinschaft, in der die Menschen in ihren Wohnungen, so gut es geht, eigenständig leben können. Begleitet wurden die Fußballspieler von ihrem Trainer Umberto Ghitti, dem Tormanntrainer Helmut Zoderer, dem Betreuer Patrizio Bertoldin und dem Präsidenten des ASV Prad Josef Telser. Der Besuch hatte zum einen das Ziel, den alten Menschen eine Freude zu machen und zum anderen, den Jugendlichen den Lauf des Lebens bewusst zu machen. „Die Jungen sollen sehen, wie die Seniorinnen und Senioren leben. Sie sollen ihnen mit Respekt begegnen und ihnen Hilfen anbieten“, betont Ghitti. Die Sportlergruppe schenkte den alten Menschen kleine „Panettone“. Sie suchten sie in ihren Wohnungen auf, oder setzten sich im Aufenthaltsraum zu ihnen an die Tische, wo sich bei einer Tasse Tee lebhafte Gespräche entwickelten. Die Seniorinnen und Senioren freuten sich über die willkommene Abwechslung, und die jungen Fußballspieler lernten etwas fürs Leben. Das Geld für die Süßigkeiten hatten sie bei einem gemeinsamen Grillfest im vergangenen Herbst gesammelt. Im Anschluss an den Besuch bei den Senioren folgten eine Trainingsstunde auf dem Sportplatz und ein Pizzaessen. (mds)

Dienstag, 21 Januar 2025 08:28

Weihnachtskurs Sektion Langlauf

Prad - Am zweiten Weihnachtsfeiertag begann die Sektion Langlauf mit dem alljährlichen Langlauf-Weihnachtskurs für Kinder ab fünf Jahren. An sechs Terminen, die gestaffelt bis zum 3. Januar stattfanden, durften 22 Kinder unter der Betreuung von Trainern der ASV Prad Sektion Langlauf ein paar schöne Stunden an der frischen Luft im Schnee in Sulden verbringen.
Fast vollzählig anwesend konnten die Weihnachtskursler am letzten Kurstag bei einem spielerischem Abschlussrennen mitmachen, wo eine kleine Anerkennung nach getaner Arbeit nicht fehlen durfte.
Interessierte werden nun die Möglichkeit haben an ein paar Samstagen die Langlaufschritte vertiefen zu können.
Die Sektion Langlauf mit den Kursleitern Simone, Sara, Eva, Martina, Manuel und Peter dankt allen teilnehmenden Kindern sowie den Eltern, die ihre Kinder fleißig zum Kurs nach Sulden gebracht haben.
Für die Sektion Langlauf
Peter Pfeifer

Dienstag, 21 Januar 2025 08:27

Europas Junioren messen sich in Latsch

Naturbahnrodeln - Am 14. und 15. Februar finden in Latsch auf der „Gumpfrei-Rodelbahn“ die Junioren-Europameisterschaften der Naturbahnrodler statt. Die Entscheidungen fallen dabei in einem Nachtlauf. Den Auftakt der EM machen die Trainings der Einsitzer am Freitag ab 16 Uhr. Um 19 Uhr beginnt das Training für die Doppelsitzer, für die es dann nur eine Stunde später ab 20 Uhr um die EM-Medaillen geht. Die Medaillen der Einsitzer werden am Samstag vergeben. Um 17 Uhr finden die ersten Wertungsläufe der Damen sowie der Herren statt, ab 18.30 Uhr geht es im finalen Lauf um den EM-Titel. Den Abschluss der diesjährigen Junioren-Europameisterschaften bildet er Teambewerb, der ab 20.30 Uhr auf dem Programm steht. (sam)

Dienstag, 21 Januar 2025 16:08

Gruber und Staffler glänzen in Laas

Am ersten Wochenende des neuen Jahres fand in Laas der dritte FIL Weltcup im Naturbahnrodeln statt, an dem die Elite des Naturbahn-Rodelsports teilnahm. Zwei Vinschger Athleten sorgten auf ihrer „Heimbahn“ für Top-Platzierungen: Daniel Gruber und Nadine Staffler erklommen das Podest.

 

Von Sarah Mitterer

Ein Jahr nach seinem ersten Weltcupsieg in Laas kehrte der Schleiser Daniel Gruber auf die „Gafair“-Bahn zurück. Auch 2025 gehörte er zu den Favoriten. Am Ende hätte auch nicht viel gefehlt und Gruber hätte beinahe seinen Coup aus dem Jahr 2024 wiederholt, doch ausgerechnet der Premierensieg eines erfahrenen Naturbahnrodlers verhinderte den zweiten Weltcupsieg des Schleisers. In den Trainings hielt sich Gruber noch zurück und fand sich in den Ergebnislisten außerhalb der Top 10 wieder, doch als schließlich das Rennen begann, drehte er mächtig auf. Nach dem ersten Wertungslauf belegte er mit 22/100 Rückstand auf den Halbzeitführenden Patrick Pigneter Platz 3. Im zweiten Lauf fuhr Gruber die zweitschnellste Zeit. Nur Florian Clara, der nach knapp zwanzig Jahren im Weltcup erstmals ein Rennen gewinnen konnte, war an diesem Tag zwei Mal schneller als Gruber. Am Ende fehlten dem Vinschger 41 Hundertstel auf den Sieg.
Ähnlich wie Gruber konnte sich auch Nadine Staffler im zweiten Durchgang steigern. Nach dem ersten Wertungslauf lag sie mit über einer Sekunde Rückstand auf Rodelkönigin Evelin Lanthaler auf Platz vier, doch das Podium lag noch in Griffweite: 15 Hundertstel fehlten Staffler zu Platz 3. Im zweiten Wertungslauf bewies die 24-Jährige Nervenstärke, nutzte ihren „Heimvorteil“ aus und schob sich auf Platz 3 vor. Damit wiederholte sie ihre Leistung vom Vorjahr, denn auch 2024 landete sie in Laas auf der dritten Position. Für die junge Rodlerin war es bereits der zweite Podestplatz der Saison, nachdem sie sich beim Saisonauftakt in Winterleiten ebenfalls den dritten Platz gesichert hatte.
Über den 5. Platz durfte sich Jenny Castiglioni freuen, die zu den stärksten Juniorinnen im Weltcup zählt.
Für Alex Oberhofer lief es bei seinem Heimrennen nicht nach Wunsch. Der 19-Jährige, der in den ersten beiden Weltcuprennen in Winterleiten zwei Mal den zweiten Platz belegte, musste seine Podest-Hoffnungen bereits nach dem ersten Wertungslauf mit der zwischenzeitlichen achten Position begraben. Im zweiten Lauf konnte er sich mit der drittschnellsten Zeit noch auf Platz 7 verbessern. Doch vor allem im Juniorenweltcup beweist Oberhofer, der bereits in der vergangenen Saison den Gesamtweltcup der Junioren gewinnen konnte, dass er derzeit der beste Nachwuchsrodler ist. Alle drei Rennen konnte er in diesem Winter für sich entscheiden. Anfang Februar findet in Laas die letzte Station der Junioren statt. Mit einem dritten Platz würde er seinen Gesamtweltcupsieg vom Vorjahr wiederholen.

Dienstag, 21 Januar 2025 08:26

Junioren-Finale in Laas

Naturbahnrodeln - Am 1. und 2. Februar sind in Laas die weltbesten Junioren der Naturbahnrodler zu Gast. Dort findet das diesjährige Finale des Juniorenweltcups statt und die Vinschger Nachwuchsathleten spielen im Kampf um den Gesamtsieg eine Hauptrolle. (sam)

Dienstag, 21 Januar 2025 08:24

Jenny Castiglioni kämpft um den Gesamtsieg

Naturbahnrodeln - Bei den Juniorinnen kommt es beim Finale in Laas Anfang Februar zum finalen Showdown um den Gesamtweltcupsieg. Auch zwei Vinschger Schwestern dürfen sich noch Hoffnungen auf den Sieg machen. Jenny Castiglioni liegt aktuell auf Platz 2 im Gesamtweltcup und hat nur 15 Punkte Rückstand auf die Führende Lotte Mulser. Jennys jüngerer Schwester Nina fehlen auf die Spitze 35 Zähler. (sam)

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Remigius, 13. Jänner 2025

Im heurigen Sommer sind am Inn mitten im Innsbrucker Stadtgebiet spitz angenagte Baumstämme aufgefallen, die an ihrer Basis kegelförmig verbissen waren. Solche Nagespuren belegen eindeutig den Biber (Castor fiber). Die Innsbrucker Beobachtung ist mir Anlass für diesen Zeitungsbeitrag.

Ein Nagetier
Der Biber ist der größte Nager in der europäischen Fauna. Er ist groß und massig gebaut bei einer Körperrumpflänge bis zu 100 Zentimetern und einem flachen, ruderförmigen Schwanz von bis zu 30 cm Länge. Die Hinterfüße haben Schwimmhäute zwischen den Zehen, die Vorderfüße sind klein und als hervorragende Greifwerkzeuge ausgebildet. Die Füße sind fünfzehig mit kräftigen Nägeln. Die zweite Hinterfußzehe trägt eine schwächere Doppelkralle, die zum Putzen des Felles ausgebildet ist. Der Biberpelz weist kräftiges Grannenhaar und dicht ge-
kräuseltes Wollhaar auf. Biber haben zwanzig wurzellose Zähne, die ständig nachwachsen. Die rotorange Färbung der Schmelzschicht in den meißelartigen Schneidezähnen stammt von Eiseneinlagerungen. Diese Einlagerungen erhöhen die Bisskraft der Zähne.

Pelz, Fleisch und Sekret als Ausrottungsgründe
Der Biber war in den vergangenen Jahrhunderten aus mehreren Gründen eine begehrte Jagdbeute. Der kostbare Biberpelz war einer der Gründe für die Ausrottung des Bibers in Europa. In der Blütezeit der Hanse gehörten Biberfelle zu den wichtigsten Handelsgütern dieses Städtebundes. Aus Nordamerika werden in der Literatur folgende Zahlen kolportiert: Um 1600 lebten dort 60 – 100 Millionen Biber, die von den Indianern zwar bejagt, aber auch verehrt wurden. Gegen den Willen der Indianer exportierten die Europäer bis 1800 jährlich 50.000 Biberfelle nach Übersee. Die Biberpelzausfuhr der Hudson Bay Company erreichte 1875 mit dem Verkauf von 270.903 Biberfellen ihren Höhepunkt. Dann aber ging es schnell bergab mit den Beständen und um 1900 waren die Biber in den Vereinigten Staaten fast ganz ausgerottet, aus großen Teilen Kanadas waren sie völlig verschwunden.
Gejagt wurde der Biber nicht nur wegen seines Fells, sondern auch wegen seines Fleisches und seines Drüsensekrets (Castoreum). Das Sekret wurde zur Behandlung von Kopfschmerzen, Schmerzen und Verdauungsstörungen eingesetzt. Neben Bejagung kam für den Rückgang und das Aussterben des Bibers noch der großflächige Verlust von geeigneten Lebensräumen durch Trockenlegung von Feuchtgebieten und Abholzung von Wäldern hinzu.

Castoreum
Das Bibergeil oder das Castoreum ist ein Sekret aus paarigen Beuteln unter dem Schambein des Bibers. Das moschusähnliche Sekret besteht aus mehreren chemischen Verbindungen, die wahrscheinlich als Sekundärmetaboliten des Urins gebildet werden. Der Biber nutzt das talgartige Sekret zur Fellpflege, zur Duftmarkierung gegenüber Artgenossen und zum Markieren seines Territoriums. In der Medizin wurde Bibergeil bis ins 19. Jahrhundert gegen Gicht sowie gegen Krämpfe, hysterische Anfälle, Nervosität und vieles mehr eingesetzt. Das 1679 in Frankfurt erschienen „Kreuterbuch“ von Lonicerus enthält eine Fülle von Anwendungsvorschriften dieser „Wundermedizin“ gegen ziemlich alle Krankheiten vom Kopfweh bis zur Wassersucht. Marius und Frank veröffentlichten 1685 zu Augsburg eine „Castrologia“ mit über zweihundert verschiedenen Rezepten. Die Heilwirkung beruht auf der entzündungshemmenden Wirkung der Salizylsäure aus der Weidenrinde und aus Mädesüß als Nahrungsmittel des Bibers. Synthetisch produziert ist die Salizylsäure der Wirkstoff unserer Aspirin-Tabletten.

Der Schwanz machte den Biber zum Fisch
Der Schwanz des Bibers trägt Schuppen. Deswegen wurde er früher zu den Fischen gerechnet und sein Fleisch galt als besondere Delikatesse. Es durfte auch in der Fastenzeit gegessen werden, weil es nicht zum Fleisch, sondern zum Fisch gezählt wurde. Der Jesuitenpater Charlevoix schrieb noch 1754: „Bezüglich seines Schwanzes ist er ganz Fisch, und er ist als solcher gerichtlich erklärt durch die Medizinische Fakultät in Paris, und in Verfolg dieser Erklärung hat die Theologische Fakultät entschieden, dass das Fleisch an Fastentagen gegessen werden darf.“

Zoologische Systematik
Der Biber gehört zoologisch zu den Nagetieren (Rodentia). Die Nagetiere sind eine Ordnung der Säugetiere und umfassen 2.500 – 2.600 Arten. Mit dieser Artenfülle stellen die Nagetiere rund 40% aller Säugetierarten und sind somit die bei weitem artenreichste Ordnung dieser Gruppe. Innerhalb der Nagetiere bilden die Biber eine eigene Familie mit nur zwei Arten: dem Eurasischen Biber (Castor fiber) und dem Kanadischen Biber (Castor canadensis).

Lebensraum und Verbreitung
Das Lebenselement des Bibers ist das Wasser. Der Biber bewohnt große, vegetationsreiche Flussauen und urwüchsige Altarme von langsam fließenden Flüssen, welche von natürlichem Auwald umgeben sind. Außerdem auch Vorfluter in den Feldfluren, Seen, Teiche und Gräben, sofern Weichhölzer wie Weiden und Pappeln als begehrte Nahrungspflanzen, ausreichende Wasserführung und für das Anlegen von Bauen geeignete Ufer vorhanden sind.
Der Biber ist reiner Pflanzenfresser. Wie kein anderes Ter gestaltet der Biber die Landschaft nach seinen Ansprüchen. Er fällt Bäume, baut Burgen und Dämme und staut Bäche auf. Dadurch schafft er nicht nur für sich, sondern auch für viele Pflanzen und Tiere einen geeigneten Lebensraum.
BiberBekannt sind die Biberburgen aus gefällten Weichhölzern an Flüssen und Bächen zum Verlangsamen der Fließgeschwindigkeit des Gewässers und zum Schutz vor Fressfeinden. Der Eingang in die Biberburg mit mehreren Kammern liegt immer unter Wasser. Im Bau wird nie gekotet. Der Biber hält keinen Winterschlaf, verweilt im Winter aber oft mehrere Wochen innerhalb in seiner Burg. Aus Ästen und Zweigen legt er Nahrungsvorräte an.

Die (spontane) Rückkehr
Im Internet findet sich eine Notiz des Südtiroler Jagdverbandes vom 10. November 2020: Dem Jagdaufseher Reinhard Pipperger ist mit angenagten Bäumen nach über 400 Jahren der Nachweis von Biberspuren im mittleren Pustertal gelungen. Der letzte Biber soll in Südtirol nämlich 1594 bei Obervierschach erlegt worden sein. Er brachte stolze 25 Kilogramm auf die Waage.
Der Innsbrucker Biber könnte aus der Donau in den Inn zurückgekehrt sein. Er könnte aber ebenso auch Inn abwärts gewandert sein. Dem Jahresbericht des Amtes für Jagd und Fischerei des Kantons Graubünden 2023 kann man nämlich folgende Informationen entnehmen: Der Bestand an Bibern hat sich in Graubünden seit 2008 von einem Einzelrevier im Engadin auf 32 Reviere mit geschätzten 104 Bibern vergrößert hat. Der Alpenrhein von der Kantonsgrenze bis nach Reichenau zeigt sich heute komplett besiedelt. Hier reiht sich ein Biberrevier an das nächste. Auch den Vorder- und Hinterrhein haben sich die Biber zurückerobert. In Südbünden liegt der Schwerpunkt der Biberverbreitung in Unterengadin entlang des Inns zwischen Martina und Scuol. Dass Biberreviere auch weit entfernt von Verbreitungsschwerpunkten entstehen können, haben mehrere Beispiele aus Graubünden bestätigt. So wanderte 2016 ein Einzeltier aus dem Unterengadin bis nach Samedan ab (rund 40 km Luftlinie!) und etablierte dort auf 1.700 m Meereshöhe das bisher höchstgelegene Biberrevier Europas.
In der Lombardei ist der erste Biber erst in der Nacht vom 30. auf den 31. Dezember 2023 im Naturschutzgebiet Fondotoce bei Verbania in eine Fotofalle getappt. Es ist dies die erste, rezente Beobachtung in den Westalpen seit der Ausrottung des Bibers.
In das Friaul ist der Biber 2018 nach fast 500 Jahren an die Laghi di Fusine bei Tarvis zurückgekehrt. Italienische Zoologen gehen davon aus, dass der Pustertaler Biber von 2020 über Kärnten und das Osttiroler Gailtal aus dem Friaul eingewandert ist.

 

Steckbrief
Eurasischer Biber (Castor fiber)

BiberVerwandtschaft: Nagetiere. Familie Biber (Castoridae) mit zwei Arten
Gewicht: Zwischen 15-20 kg (selten 30-340 kg)
Besonderheit: Drittgrößtes Nagetier nach Wasserschweinen und Kanadischem Biber
Soziale Organisation: Lebt monogam. Biberpaare bleiben lebenslang zusammen. Fa-milienverbände mit zwei Jungtiergenerationen.
Fortpflanzung: Paarungszeit zwischen Dezember und Mai, Höhepunkt im Jänner/Februar. Geburt im Frühjahr oder Frühsommer. 1-6 Jungtiere, im Durchschnitt 2. Kleine Biber werden schon sehend und behaart geboren.
Geographische Verbreitung: Weite Teile Europas und Asiens von Frankreich im Westen (Rhone-Biber) über die Skandinavischen Länder im Norden und die Schweiz und Slowenien im Süden bis nach Russland, in die Mongolei und nach China im Osten.
Schutzstatus: Nicht gefährdet (IUCN).
Stammesgeschichtliche Herkunft: Die Biber leiten sich evolutionär von den sogenannten Paramyden ab. Die ältesten Formen sind der Steneofiber aus dem europäischen und Agnotocastor aus dem nordamerikanischen Oligozän vor etwa 40 -35 Millionen Jahren. Im Eiszeitalter gab es Riesenbiber (Trogontherium und Castoroides), welche die Größe kleiner Bären erreichten.


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