Heydorf-Loretzhof IV. - Jeden zweiten Donnerstag besuche ich die Redaktion des Vinschgerwind und gehe an diesem wunderschönen Juwel, mitten in Schlanders, vorbei. Ich kann immer wieder staunen über die schönen Proportionen, die eleganten Details, ohne „kosmetische Eingriffe“, die je nach Lichtverhältnissen anders wirken. Da muss ich zwangsläufig an die zu vielen Zerstörungen, die unser Land genehmigt, denken...
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Graun/Vinschgau - Am 6. Februar war der zweite Teil der EURAC-Vortragsreihe „Wasser neu denken“ in Graun zu Gast. Moderatoren waren die EURAC-Mitarbeiter Jenny Ufer und Michael de Rachewiltz. Nach den Grußworten von BM Franz Prieth „Wir sind die Wassergemeinde Südtirols“ und Raika-Direktor Markus Moriggl „Wir lösen das emotionale Thema Wasser konstruktiv“ (in Schluderns begrüßten BM Heiko Hauser und Raika-Direktor Werner Platzer) war der Politologe Johannes Euler online zugeschaltet und referierte über gemeinschafltiches Wasserdenken in der Commons-Forschung. Viele aus dem Publikum erkannten sich in den „Commons“, in den so in der Forschung weltweit genannten Gemeinschaften wieder. Denn „Commons“ heißen bei uns Interessentschaften oder Genossenschaften. Die Wasserkommittees von Cochabamba, die Acueductos in Medellin in Kolumbien nannte Euler als Beispiele für tragfähige und erprobte Lösungen bei Wasserkonflikten.
Mit EURAC-Klimaforscher Marc Zebisch wurde der Klimawandel thematisiert. Seit 1980, so Zebisch, sei die mittlere Temperatur in Südtirol um 2 Grad angestiegen. „Den Klimawandel kann man nicht wegdiskutieren. Wir müssen die Emissionen runterbringen“, forderte Zebisch. Keinen Trend könne man bei der Menge des jährlichen Niederschlages ablesen. Geändert habe sich vor allem die Verteilung. Der August 2022 geht als größte Dürre seit 500 Jahren in die Annalen ein. Mit dem Klimawandel sei allerdings eine solche Dürre alle 20 Jahre möglich. Der Schnee sei, so Zebisch, die Sonnencreme für die Gletscher. Datenverbesserung, integriertes Management. Effizienzsteigerung bei der Infrastruktur und ökologische Aspekte, etwa Flussaufweitungen, nannte Zebisch als dringende Handlungsfelder.
Bei der anschließenden Runde brachten Martha Innerhofer Frank als Beregnungswartin, der ehemalige Grauner BM Albrecht Plangger, E-Werk-Prad-Geschäftsführer Michael Wunderer, Reinhard Scheiber aus dem Ötztal und Marc Zebisch Statements zu Wasserproblematiken ein. (eb)
Mals/Bahnhof des Jahres - Der Bahnhof in Mals ist die Drehscheibe und das Mobilitätszentrum im Obervinschgau. Hier endet nicht nur der Vinschgerzug, sondern von hier starten auch, abgestimmt auf die Züge, der Citybus, sowie die Busse in die Schweiz und über den Reschenpass nach Landeck. Mals ist auch Startpunkt für den Fahrradverkehr. Am Bahnhof gibt es Besonderheiten wie das Gleisfünfeck bzw. den Wendestern und den vorbildlich renovierten Wasserturm. Im Zuge der Elektrifizierung der Eisenbahn wird die Remise um 10 Meter auf 136 Meter verlängert, denn in Zukunft wird die Lagerhalle auch als Werkstätte für die Wartung der neuen Züge dienen. Mals hat wieder eine funktionierende Bahnhofsbar und ist damit eine wichtige Begegnungsstätte. Aus all diesen Gründen hat der Verein Freunde der Eisenbahn unter dem Juryvorsitzenden Arthur Scheidle, den Bahnhof von Mals zum Bahnhof des Jahres 2025 erklärt. Am 8. Februar konnte Walter Weiss, der Präsident vom Verein Freunde der Eisenbahn, bei einer Feier die Auszeichnung an den Malser Bürgermeister Josef Thurner überreichen. Mals ist somit bereits der vierte Bahnhof auf der Linie Meran – Mals, welcher diese Auszeichnung erhält. Zuvor wurden Marling (2014), Schluderns (2025) und Spondinig (2020) ausgezeichnet. BM Josef Thurner konnte bei der Feier Vertreter der Freunde der Eisenbahn, Mario Cogol, den Projektmanager der STA, Ingo Dejaco, den persönlichen Referenten von Landesrat Daniel Alfreider und Heiko Hauser, den Bürgermeister von Schluderns begrüßen, ebenso Ronald Patscheider, den Projektanten zum Umbau der Remise, sowie mehrere Bürger und Freunde der Eisenbahn. In den kurzen Ansprachen wurde die Bedeutung des Bahnhofs für den öffentlichen Verkehr unterstrichen. Es wurde um Verständnis gebeten für die Teilschließung der Linie ab 16. Februar, bzw. ab Oktober auf der ganzen Linie, weil Testfahrten durchgeführt werde müssen. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von der Musikkapelle Matsch, für den Umtrunk und das leibliche Wohl sorgte das Team der Bahnhofsbar Mals. (hzg)
Schluderns/Vinschgau - Mit der Veranstaltungs- und Vortragsreihe „Wasser neu denken“ hat die EURAC großteils „Eulen nach Athen“ getragen. Eulen nach Athen tragen heißt soviel wie Überflüssiges bringen, denn Eulen waren in Athen jede Menge. Trotzdem haben die Vorträge auch Bemerkenswertes gebracht. Im Vintschger Museum in Schluderns, das die sehenswerte Ausstellung „Wasser-Wosser“ beheimatet, haben die EURAC-Vorträge der Politikwissenschaftlerin Hannah Kosow (UNi Stuttgart) und der Sozialwissenschaftlerin Mirjam Huber trotz vieler Erfahrungsübereinstimmungen einige Hinweise mit großem Lerneffekt gebracht. „Wir versuchen unterschiedliche Perspektiven auf die Wasserproblematik zu werfen“, hat der Direktor des Center for Advanced Studies von Eurac Research Harald Pechlaner vorausgeschickt. Hannah Kosow erläuterte die ungleiche Verteilung von Wasser weltweit. Zwischen Nutzungskonflikte, Verteilungs- und Schutzkonflikte bis hin zum Schutz vor Wassergefahren. Wasserkonflikte seien ein Spiegel sozialer und politischer Machtverhältnisse. Bemerkenswert: Die Konfliktdefinition (man nennt das heutzutage „framing“) macht einen Unterschied und ist entscheidend dafür, wie mögliche Antworten auf Wasserkonflikte ausfallen können.
Wie die lokalen Medien über eine „Winterdürre“ und über Wasserkonflikte berichten, welche Wortwahl sie gebrauchen, wie sie „lokales framing“, also wie die Medien solche Themen (auch mit Bildern) definieren, darüber hat Mirjam Huber geforscht und mehr als 200 Beiträge in lokalen deutschen und italienischen Medien ausgewertet. Viel werde in diesem Zusammenhang über unbeeinflussbare Phänomene berichtet, über moralisches Verhalten (Responsability), über technische Lösungen (Rationalisierung), über Verteilungskonflikte (Antagonisierung) und wenig über die Wasserknappheit aufgrund des Klimawandels (Ökologisierung) berichtet. Es sei, so forderte es Huber, eine lokale Deutung über die Zusammenhänge zwischen Wassermangel und Klimawandel höcht vonnöten. Denn es scheine, dass sich wiederholte Definitionen fortsetzten und Macht und Interessen wiederspiegeln. Gegen die Desinformationen über die sozialen Medien wie X oder facebook könne man nicht viel machen. Allerdings sei es wichtig unterschiedliche Medien zu konsultieren und den Medien zu vertrauen.
Aus ganz anderem Holz war der Vortrag von Gianni Bodini geschnitzt. Bodini nahm die Leute mit auf eine Bilderreise durch viele Kontinente, in denen allerorts mit ähnlichen Mitteln wie im Vinschgau, vor allem mittels Waalen, Wasser auf Felder und Wiesen geführt wird. (eb)
Latsch/Vinschgau - Ein magischer Abend erwartete die Gäste am Valentinstag im CulturForum Latsch. Der Saal war passend zum Anlass liebevoll mit roten Herzchen geschmückt. Geladen hatte das Team des Weltladens Latsch um Richard Theiner.
Alena Savina servierte berührende Geigenklänge. Die aus Minsk stammende Musikerin ist erste Geigerin des Orchesters Musikfreunde Meran, Gastmusikerin im Haydn Orchester und im Südtiroler Philharmonie Orchester. Der Zauberkünstler Kurt Mair aus Gargazon, alias Mr. Amadeus und „Master of Magical Arts“, entführte das Publikum in die Wunderwelt der Illusionen. Er aktivierte Energien und setzte sogar seine Brieftasche in Brand. Der Lehrer im Realgymnasium Schlanders Martin Trafoier aus Kortsch referierte über den Heiligen Valentin, der seit 1969 kein Heiliger mehr ist, weil der Patron der Liebenden aus dem Römischen Generalkalender gestrichen wurde. Der Grund dafür war die verworrene Faktenlage zur Person. Trafoier erzählte von Shakespeares „Romeo und Julia“ und veranschaulichte die tragische Liebesgeschichte humorvoll mit Hilfe von Legofiguren. Zu seinem Repertoire zählten auch Loriots „Frühstücksei“ und Erich Kästners „Mathilde, aber eingerahmt.“ Der zauberhafte Abend gab auch Einblicke in den Weltladen Latsch, der sich der Nachhaltigkeit, dem fairen Handel und der Solidarität verpflichtet und für eine gerechtete Welt kämpft. Dazu finden im Laufe des Jahres mehrere Veranstaltungen statt. Am 14. März 2025 wird Anja Stecher im CulturForum erzählen, warum Afrika sie nicht mehr loslässt. (mds)
Infos: www.weltladen-latsch.com
Nein, keine Schafherde hat sich kürzlich in Eyrs zusammengefunden, sondern an die Hundert Bäuerinnen aus dem gesamten Bezirk Vinschgau, um den diesjährigen Bezirksbäuerinnentag beizuwohnen. „Ob Stiefl oder Stecklschuah, deis sein ollz mir“ lautete das Motto und Bezirksbäuerin Elisabeth Tappeiner ging bei ihrer Begrüßung sowohl auf die Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede ein, welche Frauen, sprich Bäuerinnen, täglich herausfordern. Der Tätigkeitsbericht wurde in Form einer Bilderserie kurzweilig auf die Leinwand projiziert und es folgte eine Einlage von Ludwig Fabi, welcher näher auf die erste Bauern, Adam und Eva aus dem Vinschgau einging, da sie ja schon einen Apfelbaum besaßen. Die Geschichte von den gestiefelten und gestöckelten Schafen, welche zwar unterschiedlich, aber doch das gleiche Ziel vor Augen haben und neue „Bäuerinnenregeln“ ergänzte seine Einlage. Mit einer Ehrennadel in Silber, einem Diplom und einer Laudatio wurden fünf Bäuerinnen für ihre jahrelange ehrenamtliche Tätigkeiten auf Orts- und Bezirksebene geehrt. Martina Plörer, Präsidentin der Seniorenvereinigung Vinschgau, Lukas Paris, Vorsitzender der Bauernjugend Vinschgau und SBB-Bezirksobmann Joachim Weiss richteten Gruß- und Dankesworte. Blumen gab es zum Abschluss für den gesamten Ausschuss und für die Bäuerinnen der Ortsgruppe Eyrs, welche mit einem köstlichen und natürlich hausgemachten Kuchenbuffet auftrumpften und Maria Forcher, Bäuerin des Jahres aus dem Vinschgau, welche die Gäste mit einem Aperitif empfing. Die großteils in Tracht erschienen Bäuerinnen im Kultursaal von Eyrs genossen die gute Stimmung sichtlich und tauschten sich noch lange in angenehmer Atmosphäre aus. (lu)
Vinschgau - Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, Mobilitätsressortchef Martin Vallazza und Sta-Direktor Joachim Dejaco haben gemeinsam mit Mitarbeitenden am 7. Februar, an den Bahnhöfen im Vinschgau Informationen zur dortigen Bahnsperre verteilt. Fahrgäste bekamen gedruckte Fahrpläne des Schienenersatzdienstes mit Bussen in die Hand und Alfreider, Vallazza und Dejaco beantworteten ihre Fragen.
Seit Sonntag, 16. Februar 2025 und bis Samstag, 25. Oktober 2025 ist die Vinschger Bahnlinie zwischen Laas und Mals gesperrt. Auf der restlichen Strecke zwischen Meran und Laas fährt die Vinschger Bahn zu einem geänderten Fahrplan (im Halbstundentakt). Aufrecht bleibt die Sperre in den Abendstunden, bei der Züge auf der gesamten Linie (Meran-Mals) entfallen. Während dieser Sperre wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.
Aufgrund der Sperre der Vinschger Bahn im Obervinschgau werden auch die beiden Buslinien 271 und 272 seit Sonntag, 16. Februar 2025, und während der gesamten Zeit der Sperre angepasst. Beide Buslinien fahren im Stundentakt und bedienen alle Haltestellen entlang der Strecke. Die Linie 271 Sulden/Trafoi – Stilfs – Spondinig wird bis zum Bahnhof Laas verlängert. Auch die Linie 272 Mals – Glurns – Prad – Spondinig wird bis zum Bahnhof Laas verlängert. Anders als die Busse des Schienenersatzverkehrs B250 (Mals – Schluderns – Spondinig – Eyrs – Laas) sind die Busse der Linie 272 etwas länger unterwegs, da sie nicht über Schluderns, sondern über Glurns und Prad fahren und an allen Haltestellen halten. Die Haltestelle Schluderns, Bahnhof wird nicht bedient.
Alle Informationen sind stets aktuell auch auf der App bzw. Webseite von südtirolmobil www.suedtirolmobil.info verfügbar.
Das Team K hat einen Gesetzesvorschlag zum “Panaschieren” im Regionalrat eingebracht. “Panaschieren” bedeutet, dass man bei Wahlen mehrere Stimmen hat, die man auf Kandidatinnen und Kandidaten unterschiedlicher Listen aufteilen kann. Der Regionalrat wird sich in der kommenden Woche damit befassen. In vielen fortgeschrittenen Demokratien, beispielsweise in der Schweiz und in mehreren deutschen Bundesländern, ist dies bereits gängige Praxis. Dieser Wahlmodus bietet größere Wahlfreiheit und stärkt den politischen Pluralismus.
Das Team K betont mehrere Mängel des regionalen Wahlgesetzes. Dazu zählt die fehlende Möglichkeit des “Panaschierens”, das die Wähler:innen dazu zwingt, ausschließlich Kandidatinnen und Kandidaten innerhalb derselben Liste zu wählen. Das schränkt die Wahlfreiheit ein und schmälert den demokratischen Diskurs. Dies steht im Widerspruch zu den internationalen Standards der Wahldemokratie, wie sie im Kopenhagener Dokument der OSZE von 1990 und den Empfehlungen des Büros für Demokratische Institutionen und Menschenrechte (BDIMR) festgelegt sind.
Im Gesetzgebungsausschuss wurde der Gesetzentwurf von der Mehrheit abgelehnt, deshalb hinterlegten die Team-K-Abgeordneten eine Anfrage (N. 92/XVII), um die Gründe für die Ablehnung an internationale demokratische Standards zu verstehen. Die Antwort von Regionalassessor Franz Thomas Locher (SVP) ist ausweichend und ohne politische Vision. Er erklärte, dass der derzeitige Wahlmodus genug Wahlmöglichkeiten biete, und verwies auf die Möglichkeit, Bürgerlisten aufzustellen. Auf den eigentlichen Sachverhalt des Panaschierens ging er gar nicht ein.
Paul Köllensperger kommentiert Lochers Antwort wie folgt: „Regionalassessor Locher und die SVP verstehen nach 70 Jahren ununterbrochener Regierung nicht, wie wichtig es ist, unser Wahlsystem zu modernisieren. Ihr Widerstand gegen jegliche Änderungen zeigt nur den Wunsch, die Kontrolle zu behalten, auch zu Lasten der Qualität unserer Demokratie.“
Maria Elisabeth Rieder ergänzt: “Besonders in den Gemeinden wünschen sich die Bürger:innen, dass sie Kandidatinnen und Kandidaten auch listenübergreifend wählen können. Dies wäre meines Erachtens ein wichtiger Schritt gegen sinkende Wahlbeteiligung. Wir werden sehen, wie die Diskussion des Gesetzentwurfs nächste Woche im Regionalrat verläuft.”
Steigende Anzahl von Ansuchen, Mitarbeitermangel und fehlende Räumlichkeiten bedingen Verspätungen bei der Bearbeitung der Anträge – Zeiten sollen durch organisatorische Maßnahmen reduziert werden
BOZEN (LPA). 2024 wurden 5500 Pflegeeinstufungen durchgeführt, fast ein Fünftel mehr als 2023. Dennoch ist die durchschnittliche Wartezeit über die von Amts wegen vorgesehene 60 Tage Bearbeitungszeit gestiegen. "Derzeit sind es durchschnittlich 4,75 Monate; insgesamt beläuft sich die Bearbeitungszeit also auf etwas weniger als 7 Monate ab Antragstellung", berichtet Soziallandesrätin Rosmarie Pamer: "Wobei die Zeiten stark variieren: von etwa einem Monat Verspätung im Pustertal und dem Tauferer Ahrntal bis zu sieben Monaten in den Bozner Sprengeln Gries-Quirein und Haslach-Oberau."
Pamer unterstreicht den Einsatz aller beteiligten Stellen. "Ich weiß um die herausfordernde Arbeit, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jeden Tag leisten und schätze diese Anstrengungen sehr. Doch wenn die Anzahl der Ansuchen steigt sowie Arbeitskräfte oder die Räumlichkeiten für die Einstufungen fehlen, dann können diejenigen, die arbeiten, nicht alles auffangen." Die Anzahl der Ansuchen steigt seit Jahren kontinuierlich, 2024 waren es mehr als 8100. Dazu kommen Mitarbeiterengpässe, die etwa auf den allgemeinen Fachkräftemangel, die Bearbeitungszeiten bei der Durchführung von Stellenwettbewerbenoder Pensionierungen zurückzuführen sind.
Schwierigkeiten bringe auch mit sich, dass es in einigen Sprengeln aktuell keine geeigneten Räumlichkeiten für die Pflegeeinstufung vor Ort gebe. "Es wird jedoch auf verschiedenen Ebenen mit Hochdruck daran gearbeitet, Lösungen zu finden", unterstreicht Alberto Zendrini, Direktor des Landesamtes für Pflegeeinstufung, und verweist auf Maßnahmen, die bereits getroffen wurden: "Wir haben landesweit Außenstellen des Amtes aktiviert. Im Osten des Landes zeigt sich, dass dies greift, wenn Mitarbeitende und Räumlichkeiten da sind." Das Amt für Pflegeeinstufung und die Landesabteilung Soziales arbeiteten daran, weitere organisatorische Maßnahmen zu treffen, um die Wartezeiten zu reduzieren.
Landesrätin Pamer erinnert daran, dass über eine Einstufung durch ein Team aus Sozialfachkräften und KrankenpflegerInnen festgelegt wird, wer Anspruch auf Pflegegeld hat. "Wenn dieses bewilligt wird, wird es rückwirkend ab dem Tag des Antrags ausgezahlt", sagt Pamer. In Fällen von pflegebedürftigen Personen mit fortgeschrittener Krankheit sei es auch möglich, eine Einstufung von Amtswegen in die dritte Pflegestufe zu erreichen.
Eine wichtige Möglichkeit, um sich über Pflegegeld und Einstufung zu informieren, ist das Pflegetelefon, erreichbar unter 848 80 02 77.
red
Petition fordert Gehaltserhöhung von 21,3 Prozent im öffentlichen Dienst – Amhof und Kompatscher verweisen auf bereitgestellte Summen - Mittel im Landeshaushalt laut Landeshauptmann begrenzt
BOZEN (LPA). Seit Ende Oktober wurden über die Plattform openPetition für die „Inflationsanpassung der Gehälter aller öffentlich Bediensteten in Südtirol – sofort und real!“ über 17.000 Unterschriften gesammelt. Am 13. Februar haben die Initiatoren der Online-Petition Personallandesrätin Magdalena Amhof und Landeshauptmann Arno Kompatscher die Ergebnisse überreicht, mit der Forderung einer Inflationsanpassung im Ausmaß von 21,3 Prozent.
"Die Erhöhung der Gehälter im öffentlichen Dienst ist ganz klar notwendig und stellt eine Priorität dar – es geht auch um die Wertschätzung der Mitarbeitenden", betonte der Landeshauptmann bei der Übergabe der Unterschriften. Man habe den vorhandenen Spielraum im Rahmen des Landeshaushaltes bestmöglich genutzt.
Erste Ergebnisse liegen bereits vor: Wie Personallandesrätin Magdalena Amhof informierte, erhalten die Bediensteten zusätzlich zum Februargehalt zwischen 2200 Euro bis 4650 Euro brutto als Inflationsvorschuss. Zudem ermögliche der kürzlich unterzeichnete Bereichsvertrag die Auszahlung neuer bzw. höherer Aufgaben- und Koordinierungszulagen. Auch die Finanzierung des Leistungslohns, der zuletzt angehoben worden war, wurde im selben Ausmaß für weitere drei Jahre sichergestellt.
Vor rund einer Woche habe man am Verhandlungstisch zudem einen Vorschlag für eine strukturelle Anhebung des Grundgehaltes im Ausmaß von 10 Prozent vorgelegt. Auf das jeweilige Gehalt berechnet würde dies ein Plus von 180 Euro (1. Funktionsebene) bis hin zu 337 Euro (8. Funktionsebene) brutto ergeben, bis zu 467 Euro brutto bei Ärztinnen und Ärzten. "Im Dreijahreshaushalt haben wir 600 Millionen Euro für diesen Zweck bereitstellen können, sie stehen zur Verfügung", so Amhof.
"Leider haben die Gewerkschaften die Verhandlungen zu diesem Vorschlag abgebrochen", so der Landeshauptmann. Forderungen von über 20 Prozent werde man über den Landeshaushalt nicht finanzieren können. "Wir suchen derzeit nach Möglichkeiten, noch etwas mehr bereitzustellen, doch das ist äußerst schwierig und geht nicht ohne Kürzungen in anderen Bereichen. Die Mittel im Landeshaushalt sind begrenzt", betonte Kompatscher.
red