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Unsere stärkste Waffe für eine bessere Welt ist Bildung. Aus diesem Grund gibt es in Südtirol seit 1983 sogenannte Bildungsausschüsse. Im ganzen Land sind es 136, 14 davon allein im Vinschgau. Sie garantieren die Pflege der örtlichen Bildungslandschaft, erfüllen die Dörfer mit Leben und vielfältigen Initiativen und tragen zur Stärkung der Gemeinschaft bei. Der Latscher Bildungsausschuss feiert heuer sein 20jähriges Bestehen. Im Interview Obmann Hannes Gamper, der, in Zusammenarbeit mit seinem 7-köpfigen Ausschuss, den Latscher Bildungsausschuss koordiniert.

Vinschgerwind: Der Name Bildungsausschuss lässt vermuten, dass es bei eurer Tätigkeit zentral um Bildung geht. Was für Aufgaben hat der Bildungsausschuss konkret?
Hannes Gamper: Der Bildungsausschuss ist eine Arbeitsgemeinschaft, die den Vereinen entspringt, und hat zum Ziel, Weiterbildung im Dorf zu fördern. Bildungsausschuss hört sich eher bürokratisch an, irgendwie als wolle man mehr diskutieren als bewegen. Aber so ist es nicht. In Wirklichkeit unterstützen wir die Vereine in der Weiterbildung und versuchen die Weiterbildung im Dorf zu fördern. Wir schauen was unser Dorf braucht, was uns fehlt und sorgen dafür, dass dies dann angeboten wird. Sonst haben Vereine ja sehr klare Aufgaben im Dorf und kümmern sich um bestimmte Dinge. Bei uns lässt sich das schon etwas schwerer festlegen und was wir machen ist vielleicht nicht so sichtbar. Meiner Meinung nach ist der Bildungsausschuss mehr ein Kleber, der alles zusammenhält.

Vinschgerwind: Die Wichtigkeit des Bildungsausschuss zeig sich also stärker in seiner unterstützenden Funktion?
Hannes Gamper: Ja ganz genau. Wir unterstützen die Vereine und sorgen dafür, dass sie zusammenarbeiten und man zusammen aktiv wird. Selbst werden wir eigentlich nicht als Verein tätig. Wir initiieren selbst kaum Veranstaltungen. Aber wenn wir eine Idee haben, schauen wir, dass ein Verein diese aufnimmt und der Bildungsausschuss unterstützt die Umsetzung dann. Glücklicherweise haben wir sehr starke Vereine im Dorf.

Vinschgerwind: Arbeitet der Latscher Bildungsausschuss auch mit Ausschüssen und Vereinen aus anderen Dörfern zusammen?
Hannes Gamper: Im Advent bringen wir immer einen kleinen Veranstaltungskalender raus, der ortsübergreifend ist und alle Advent-Veranstaltungen der ganzen Gemeinde zusammenfasst. Sonst arbeiten wir eigentlich grundsätzlich mit den Latscher Vereinen zusammen. Aber bei der alljährlichen Bildungsfahrt sind alle Obleute der Bildungsausschüsse dabei und wir nutzen die Möglichkeiten uns auszutauschen. Da sieht man, dass es viele und auch andere Arten gibt, einen Bildungsausschuss zu führen. Unsere Art, alles über die Vereine zu machen, ist eher die Ausnahme. Die meisten Bildungsausschüsse organisieren selbst Veranstaltungen. Aber das hat viel damit zu tun, wie das Dorf aufgestellt ist. In Latsch haben wir ja den KVW, den Familienverband und die Bäuerinnen, die sehr aktiv Weiterbildung für die Allgemeinheit unterstützen. Andere Vereine bieten dann wieder Weiterbildung an, die spezifischer auf die Vereinsmitglieder abgestimmt ist. Und wir unterstützen das Ganze.

Vinschgerwind: Die Latscher Kulturtage sind ja ein Aushängeschild für den Latscher Bildungsausschuss. Sind sie auch ein Paradebeispiel für die Zusammenarbeit der Vereine im Dorf?
Hannes Gamper: Bei den Kulturtagen machen wir zuerst eine Sitzung wo alle Latscher Vereine eingeladen werden und dann schauen wir, was sie für den Zeitraum Mai bereits geplant haben oder welche Ideen sie hätten. Von den Vereinen wird es gut angenommen und sie arbeiten gerne in dieser Gemeinschaft zusammen. Die Kulturtage sollen sich jedes Jahr neu erfinden, denn wir wollen nicht, dass jedes Jahr dasselbe passiert. Die einzige Konstante ist das 1. Maifest, das die Kulturtage eröffnet. Dort arbeiten über 10 Vereine zusammen und das ist uns auch sehr wichtig. Wir vom Bildungsausschuss müssen bei den Kulturtagen auf jeden Fall nichts dazu erfinden, sie wachsen von Jahr zu Jahr. Inzwischen stehen viele Veranstaltungen auf dem Programm, weil die Vereine hier wirklich auch mitarbeiten wollen. Und das ist ein toller Erfolg.

Vinschgerwind: Brachte das Jubiläumsjahr auch neue Initiativen?
Hannes Gamper: Heuer haben wir zum ersten Mal die Veranstaltung „zommkemmen und helfn“ organisiert. Von einem Verein ist die Idee gekommen, dass es schön wäre, wenn wir die Dorfbevölkerung im Advent etwas zusammenbringen würden. Zum Beispiel bei einem Stand wo man bei Musik etwas essen und trinken kann. Es wäre etwas Tolles für das Dorf und zugleich könnte man die Veranstaltung für einen guten Zweck nutzen. Als Trägerverein haben wir beschlossen die Idee umzusetzen und sieben Vereine haben sich bereit erklärt jeweils einen Abend zu gestalten. Am Ende haben wir den ganzen Reingewinn dem Vinzenzverein Latsch gespendet. Wir konnten sie mit einer schönen Summe unterstützen und gleichzeitig war im Dorf etwas. Solche Initiativen wollen wir vom Bildungsausschuss fördern.

Vinschgerwind: Du bist ja mittlerweile seit 14 Jahren Vorsitzender des Latscher Bildungsausschusses. Hat sich in den Jahren der Fokus eurer Tätigkeit verändert?
Hannes Gamper: Nein, das könnte ich nicht sagen. Sicher ist, dass die persönliche Komponente mitspielt und diese die Tätigkeitsfelder des Bildungsausschusses prägt. Mir persönlich gefallen Veranstaltungen wie die Kulturtage, wo es nicht nur rein um Weiterbildung geht, sondern verschiedene Sachen angeboten werden. Mit Blick auf die Veranstaltungen gab es einen Wandel. Die Kulturtage, die als Kulturwoche entstanden sind, sind gewachsen. Wir haben inzwischen einen ganzen Monat voll verschiedener Programmpunkte. Wir versuchen die Kulturtage sehr vielfältig zu gestalten, um alle ein wenig anzusprechen. Tappeiner Hans, der lange im Ausschuss war, hat immer betont: „Wenn die Leute zusammenkommen und miteinander reden, ist das auch eine wichtige Form der Weiterbildung.“

Vinschgerwind: Stichwort zusammenkommen und miteinander reden. Beim 1. Maifest habt ihr ja heuer einen Bildungsüberfall organisiert, bei dem es um das Thema Stammtisch ging. Wie kam es dazu?
Hannes Gamper: Anlässlich unseres 20jährigen Jubiläums hatten wir uns gedacht, beim Maifest selbst eine Veranstaltung zu organisieren. Fabi Ludwig, der Bezirkskoordinator der Vinschger Bildungsausschüsse, hat uns auf die Idee gebracht, diese Sofagespräche zu machen. Unser Fokus war die Frage: Was wird an den Stammtischen gesprochen, weil diese Frage einen Einblick in die Gesprächsthemen unseres Dorfes gibt. Den 1. Mai haben wir als Gelegenheit genommen, da dort auf dem Dorfplatz einfach viel los ist und man verschiedenste Meinungen sammeln kann. Ich bin von Tisch zu Tisch gegangen und habe dort anonym alle persönlichen Meinungen notiert. Die 108 Aussagen haben wir sortiert und das Ergebnis wurde im Eingangsbereich der Gemeinde Latsch ausgestellt und an die Gemeinderäte weitergeleitet. Im Nachhinein betrachtet war es ein Erfolg, weil viele mitgemacht und nicht nur kritisiert oder gelobt haben, sondern auch viele Verbesserungsvorschläge gebracht haben.

Vinschgerwind: Gibt es Situationen, die dich persönlich in deiner Tätigkeit motivieren?
Hannes Gamper: Ja, was mich persönlich begeistert, ist die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen. Bei Veranstaltungen wie den Kulturtagen oder dem Faschingsumzug sind viele Vereine dabei und geben sich große Mühe, damit etwas in unserem Dorf passiert. Diese lebendige Zusammenarbeit mit den anderen Vereinen motiviert mich sehr.

Interview: Claudia Gerstl

Dienstag, 03 September 2019 15:00

Auf Konzeptsuche

Glurns - Der Gemeinderat von Glurns hat beschlossen, von der Pfarre Glurns 2,7 Hektar Grund zu kaufen. Die Pfarrei will mit dem Geld Wohnungen für Betreutes Wohnen errichten. Für die Struktur benötigt die Pfarrei jedoch jährlich rund 25.000 Zuschuss.

von Erwin Bernhart

Eine Gemeinde auf der Suche nach einem schlüssigen sozial-wirtschaftlichem Konzept: Das ist die Stadtgemeinde Glurns. Mit dem Kauf von rund 2,7 Hektar Grund am St. Martiner Schuttkegel ist die Gemeinde gewillt, eine Investition von 750.000 Euro zu tätigen. Den Grund verkauft die Pfarre Glurns, die mit dem erlösten Geld den alten Widum in Wohnungen für betreutes Wohnen umbauen will. Die Investition mit öffentlichem Geld ist damit sozialverträglich. Allerdings ist es abzusehen, dass die Pfarrei nach dem Bau rund 25.000 Euro jährlich für die laufenden Kosten benötigt. Diese Kosten, so die Anfrage der Pfarrei an die Gemeinde, sollte zu einem Teil die Gemeinde Glurns übernehmen. Weil auch die Gemeinde Glurns bei den laufenden Einnahmen bzw. bei den laufenden Ausagen knappst kalkulieren muss, überlegen die Stadtväter in Glurns, wie man laufende Einnahmen generieren könnte - auch um der Pfarre den jährlichen Beitrag sichern zu können.
BM Luis Frank hat deshalb in seinem Gemeinderat eine Meinungsbildung erhoben. Frank wollte wissen, was die einzelnen Gemeinderäte zu seiner Idee sagen bzw. was sie davon halten. Franks Idee: Über den anzukaufenden Grund Pachteinnahmen generieren, die zum Teil an die Pfarrei weitergegeben werden könnten. Einträgliche Pachteinnahmen könnten über einen Golfübungsplatz kommen. Das Hindernis dabei: der angrenzende Grundbesitzer Walter Rizzi hat ein Vorkaufsrecht und möchte dieses für einen Teil der 2,7 Hektar wahrnehmen. BM Luis Frank hält mit der Idee dagegen, dass die gesamten 2,7 Hektar Grund in öffentliches Grün umgewandelt und somit dem Zugriff des Nachbarn entzogen werden könnte. Ein Bauleitplanänderung ist dazu notwendig und für diese eine Mehrheit im Gemeinderat. Deshalb das Vorsondieren im Gemeinderat.
Nun hatte jeder Gemeinderat bei der Ratssitzung am 21. August die Möglichkeit zu dieser Idee und zu dieser Stoßrichtung Stellung zu beziehen. Schließlich kam bei einer informellen Abstimmung heraus, dass sich eine Mehrheit von 7 Gemeindräten diese Schritte durchaus vorstellen könnte, drei waren dagegen und zwei enthielten sich der Stimme. Demnach könnt’s klappen.

Montag, 02 September 2019 12:32

Herbstbegehung der Vinschger Weinbauern

Vinschgau - Die diesjährige Herbstbegehung führte die Mitglieder des Weinbauvereins Vinschgau unter der Führung von Leo Forcher kürzlich zu den höchst gelegenen Weinbergen des Tales. Erste Station waren die Rebanlagen der Weinbauern Theodor Mitterer und Elmar Luggin in den „Scheanen“ bei Schluderns, wo auf Terrassen mit viel Fleiß die Sorten Müller Thurgau, Kerner, Riesling und Zweigelt angebaut und zu edlen Tropfen vergoren werden. Der Stockertrag beträgt zirka 1 bis 1 ½ Kilogramm Trauben, damit die gewünschte Qualität erreicht werden kann. Und diese ist durchaus überzeugend. Thomas Weitgruber vom Beratungsring informierte vor Ort über die richtige Pflege der Reben und rief dazu auf, regelmäßig Beerenproben abzugeben, damit ein möglicher Befall der Kirschessigfliege rechtzeitig erkannt wird und behandelt werden kann. Die s9 7065Kirschessigfliege macht die Weinbeeren ungenießbar und zählt neuerdings zu den größten Bedrohungen im Weinbau. Von Schluderns aus ging es dann weiter zum Kloster Marienberg. An dessen Hängen auf 1.250 Metern werden seit 2011 Bio-Weine der Sorten Solaris (Hauptsorte) und Cabernet Cortis von Hilde Van den dries kultiviert und eingekellert. Für eine Flasche Wein braucht es auf dieser Höhe vier bis fünf Rebstöcke. Nach der Verkostung im neuen Klosterkeller führte Abt Markus Spanier die Gruppe durch die neue Bibliothek. Und alle staunten über das großartige Meisterwerk, das nach Ideen des Architekten Werner Tscholl in Absprache mit dem Abt vor kurzem neu geschaffen worden war und eine Fülle an Büchern mit unschätzbarem Wert beherbergt. Anschließend gab Klaus Niederholzer in der Fürstenburg einen Einblick in die Melamico Herstellung aus Äpfeln nach Balsamico-Rezepten aus Modena. (mds)

Montag, 02 September 2019 12:31

Landeshöfekommission 2019-2024

Die Landesregierung hat die Mitglieder der Landeshöfekommission für den Zeitraum 2019-2024 ernannt: Bis zum Jahr 2024 werden somit LR Arnold Schuler (Vorsitzender), Albert Frötscher (Richter, der von der Präsidentin des Landesgerichtes vorgeschlagen wurde), Martine Parisi (Sachverständige im Bereich Landwirtschaft), Landwirt Wilhelm Klotz und LRin Maria Hochgruber Kuenzer (welche aus einem Dreiervorschlag des Bauernbundes ausgewählt wurde) dem Gremium angehören. Sekretär der Kommission ist Werner Hintner.

Montag, 02 September 2019 12:29

Wirtschaftsinfo

lorin wallnFörderung Elektromobilität

Förderung Elektromobilität Provinz Bozen – steuerliche Behandlung von E-Autos und E-Bikes
Bekanntlich gewährt die Provinz Bozen Förderungen im Bereich der E-Mobilität. Für reine E-bikes sind allerdings keine Förderungen von Seiten der Provinz vorgesehen.
Die Förderungsmaßnahmen der Provinz im Überblick (die staatlichen Förderungen sind hingegen Gegenstand des nächsten Beitrags):
- Privatpersonen und Unternehmen erhalten für den Ankauf von E-Autos eine Förderung von Euro 4.000,00. Der Beitrag setzt sich aus Euro 2.000,00 Landesbeitrag und Euro 2.000,00 Preisnachlass des Händlers zusammen. Für Plug-In-Hybride ist dagegen die Ankaufsprämie von Euro 2.000,00 vorgesehen (auch hier wird der Betrag zu je 50% von Land und Händler getragen).
- Bei Fahrschulen und Taxiunternehmen sind vorgenannte Förderungen auf Euro 6.000,00 bzw. 3.000,00 erhöht.
Die Förderung gilt nur für „fabrikneue“ E-Autos mit Erstzulassung ab dem 1. Mai 2017.
- Die Provinz Bozen sieht zudem eine Befreiung von der Autosteuer für die ersten 5 Jahre und eine Reduzierung auf 22,5% für die Folgejahre vor.
Unternehmen können weiters noch um Förderung für den Ankauf von elektrischen Motorrädern/Mofas und Lastenfahrrädern ansuchen (Förderung 30% des Kaufpreises bis max. Euro 1.000,00 bzw. 1.500,00).
Aus Sicht der Einkommens- und Mehrwertsteuer sind für den Ankauf und den Betrieb von E-Autos im Vergleich zu den „normalen“ PKWs keine Erleichterungen vorgesehen.
Interessant dabei ist jedoch anzumerken, dass E-Bikes im Vergleich zu PKWs steuerlich vorteilhafter zu behandeln sind und zwar:
- Die Kosten und MwSt eines ausschließlich betrieblich genutzten E-Bikes sind voll absetzbar.
- Wird ein E-Bike einem Mitarbeiter auch zur privaten Nutzung zur Verfügung gestellt, bleiben Kosten und MwSt weiterhin voll absetzbar. Allerdings ist der anteilige Wert der privaten Nutzung als Sachbezug vom Mitarbeiter zu besteuern, sofern dieser den Betrag von Euro 258,23 pro Jahr übersteigt. Es ist in diesem Fall auch ratsam die Mwst auf den anteiligen Wert der privaten Nutzung herauszurechnen und abzuführen. Bei der Ermittlung des Wertes der privaten Nutzung kommen die Pauschalsätze laut Art. 51, Abs. 4 TUIR, die für die Wertfestlegung der PKW-Nutzung vorgesehen sind, nicht zu Anwendung.

Die LR Schuler und Kuenzer haben den Vize-LH von Niederösterreich Pernkopf zu Gesprächen über Landwirtschaft und Tourismus getroffen.

Der Landeshauptfrau-Stellvertreter für Energie, Landeskliniken und Landwirtschaft Stephan Pernkopf ist derzeit in Südtirol und ist gestern mit dem für Tourismus und Landwirtschaft zuständigen Landesrat Arnold Schuler und der für Landschaft und UNESCO-Weltnaturerbe zuständigen Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer zu Gesprächen zusammengetroffen. 

Landwirtschaft und Tourismus sind für Niederösterreich und Südtirol sehr wichtige Wirtschaftssektoren. Diese beiden Bereiche in Einklang zu bringen ist eine Herausforderung, die Landeshauptfrau-Stellvertreter Pernkopf und Landesrat Schuler durch eine verstärkte Zusammenarbeit gemeinsam meistern möchten. "Die bäuerlichen Familienbetriebe erhalten den ländlichen Lebensraum. Ohne Bauern, die die Landschaft pflegen und exzellente landwirtschaftliche Produkte herstellen, wäre der Tourismus nicht erfolgreich", waren sich Pernkopf und Schuler einig. In Brüssel finden derzeit wichtige Verhandlungen zu diesem Thema statt. Schuler und Pernkopf werden sich hierbei für den Erhalt der bäuerlichen Familienbetriebe einsetzen. "Niederösterreich und Südtirol sind kleine Länder und als solche können wir nur gemeinsam etwas auf europäischer Ebene voranbringen", erinnerte Schuler. Die Politiker verständigten sich auf eine intensivierte Zusammenarbeit. Weitere Treffen sind bereits in Aussicht. 

In diesem Zusammenhang unterstrich Landesrätin Hochgruber Kuenzer die Bedeutung der gegenseitigen Wertschätzung: "Miteinander können Landwirtschaft, Landschaftsschutz und Tourismus eine höhere Wertschöpfung für die Region erzielen."

Weiteres Gesprächsthema war der Naturschutz. Vor zwei Jahren wurde das Wildnisgebiet Dürrenstein im südwestlichen Niederösterreich zum UNESCO-Weltnaturerbe erhoben. Das Wildnisgebiet, das einzige in ganz Österreich, steht unter der höchsten Schutzkategorie. Ein Erbe, das es zu schützen gilt, betonte Pernkopf: "Wir setzen auf sanften Tourismus. Dabei können wir von Südtirol lernen, das eine zehnjährige Erfahrung mit dieser Auszeichnung aufweisen kann." 

Vor zehn Jahren wurden die Dolomiten in die Welterbeliste aufgenommen. Seitdem hat sich der Tourismus in Südtirol rasant entwickelt und auch stark verändert: "Heute haben wir es immer öfter mit Tagestourismus zu tun, wo oft nur ein Foto im Mittelpunkt des Besuches steht. Solche Phänomene und der Massentourismus allgemein sind nicht nachhaltig. Maßnahmen und Regeln sind daher notwendig", sagte Schuler. Dies unterstrich auch Hochgruber Kuenzer: "Wir haben aus unseren Fehlern gelernt. In Zukunft werden wir aktiv handeln und nicht abwarten, was auf uns zukommt".

LPA

Ab Dienstag, 3. September, kann man online um eine Studienbeihilfe ansuchen. Dafür wird erstmals auch die Einheitliche Vermögens- und Einkommenserklärung (EEVE) benötigt.

Das Land Südtirol stellt Studienbeihilfen für Studierende an universitären, Einrichtungen und Fachhochschulen (1. und/oder 2. Zyklus) bereit. Dafür muss jährlich angesucht werden, die Höhe der Studienbeihilfe wird aufgrund der wirtschaftlichen Lage der Familie berechnet.

Ab Dienstag, 3. September, beginnt die Antragstellung für ordentliche Studienbeihilfen des Landes Südtirol für das akademische Jahr 2019/2020. Heuer werden dabei erstmals die EEVE, die Einheitliche Einkommens- und Vermögenserklärung und der Faktor wirtschaftliche Lage (FWL) werden als Berechnungsgrundlage für diese Studienbeihilfen eingeführt. Beide Dokumente können bei den konventionierten Patronaten oder den Steuerbeistandszentren (CAAF) gemacht werden. Eine entsprechende Liste ist auf der Internetseite zur Studienbeihilfeabrufbar. Da die EEVE-Erklärung mit dem FWL bei Gesuchstellung einer Studienbeihilfe bereits vorliegen muss, ist es ratsam, ab sofort einen Termin zu vereinbaren. Achtung: ISEE (Indicatore della Situazione Economica Equivalente) und ICEF (Indicatore della Condizione Economica Familiare) gelten nicht.

Der Antrag kann ausschließlich online im Zeitraum vom 3. September bis 31. Oktober 2019 eingereicht werden. Dafür muss jeder Antragsteller über eine digitale Identität SPID oder eine aktivierte Bürgerkarte verfügen, mit welcher der Zutritt zum persönlichen Bereich myCIVIS erfolgt. Informationen zu SPID und Bürgerkarte sind unter anderem im neuen Bürgernetz CIVIS zu finden. Auch die beiden Studierendenorganisationen sh.asus(Südtiroler HochschülerInnenschaft) und MUA (Movimento Universitario Altoatesino) - bieten, wie bereits in den vorherigen Jahren, Hilfeleistung beim Ausfüllen der Onlinegesuche an.

Informationen und Beantragung: 
Amt für Hochschulförderung
Tel. 0471 412 945
www.provinz.bz.it/bildung-sprache/bildungsfoerderung/default.asp 

LPA

Montag, 02 September 2019 08:05

Gewitterreicher Sommer mit zwei Hitzewellen

Am 31. August endet der meteorologische Sommer 2019 und er geht als überdurchschnittlich warm in die Wettergeschichte ein.

Die Temperaturen lagen diesen Sommer um rund 2 Grad Celsius über dem langjährigen Durchschnitt der Jahre 1981-2010. Damit gehört der Sommer laut Meteorologen vom Landeswetterdienstzu den fünfwärmsten seit Messbeginn im Jahre 1850. Der heißeste Monat war der Juni, aber auch Juli und August verliefen überdurchschnittlich warm. Es gab zwei Hitzewellen mit mehreren Tagen über 35 Grad Celsius, die erste Ende Juni und die zweite Ende Juli.

Der heißeste Tag war der 27. Juni mit einer Höchsttemperatur von 39,9 Grad Celsius ans der Wetterstation St. Martin in Passeier. Die tiefste Temperatur des Sommers wurde am 1. Juni an der Wetterstation Welsberg mit 3,3 Grad Celsius gemessen.

Der Sommer brachte auch viele Gewitter, vor allem im Juli verging kaum ein Tag ohne Blitz und Donner. Insgesamt wurden über 65.000 Blitzeinschläge aufgezeichnet.

Trotz zahlreicher Gewitter waren die Niederschlagsmengen aber leicht unterdurchschnittlich. Im Großteil des Landes regnete es um zehn Prozent bis 30 Prozent weniger als im langjährigen Mittel.

LPA

Montag, 02 September 2019 08:04

Südtirol will "plastikfreie Schulen"

Bei der Eröffnung des Kindergarten- und Schuljahres standen die Wirkung von Innovationen, lokalem Handeln und globalem Denken im Fokus. LR Achammer kündigte Maßnahmen zur "plastikfreien Schule" an.

Weit über 100 Führungskräfte aus Kindergarten und Schulehaben sich zur Eröffnungskonferenz des neuen Bildungsjahres 2019/20 in Bozen getroffen. "Dass wir nicht stillstehen und dass wir beweglich sind, zeigen wir tagtäglich", bekräftigte dabei Bildungsdirektor Gustav Tschenett. Vor allem im Bildungsbereich sei Beweglichkeit das Um und Auf, es gehe um Lernen, um Innovation, schnelles Handeln und Reagieren.

Bildungslandesrat Philipp Achammer erinnerte an die Bedeutung aktiven Handelns: "Jede Veränderung beginnt im Kleinen, in jedem Einzelnen". Südtirol richte, ebenso wie die weltweite Klimastreikbewegung, sein Handeln verstärkt auf die Nachhaltigkeit aus. Achammer kündigte in diesem Zusammenhang Maßnahmen an, die das Ziel der "plastikfreien Schule" verfolgen. "In den vergangenen Wochen haben wir Schülerinnen und Schüler befragt, was sie sich wünschen und vorstellen und haben dabei einige weitblickende Antworten erhalten", berichtete der Landesrat. Es gelte offen für neue Entwicklungen zu bleiben und offen für Veränderung zu bleiben.

"Innovationen müssen klar kommuniziert werden"

Auch Gastreferent Stefan Zehetmeier vom Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung der Universität Klagenfurt sprach mit seinem Vortrag "Wenn die Innovation kommt …" anstehende Herausforderungen und Veränderungen an. "Innovationen können oft als etwas Bedrohliches wahrgenommen werden, dass sie den gewohnten Arbeitsablauf unterbrechen und oft auf Widerstand stoßen", sagte Zehetmeier. Es gehe bei Innovationen vor allem darum, diese klar zu kommunizieren, Adressaten und Beteiligte klar zu benennen und den Entwicklungen Zeit zu geben.

Im Rahmen der Konferenz wurden jene Führungskräfte gewürdigt, die mit Ende des Kindergarten- und Schuljahres 2018/2019 in den Ruhestand treten. Dazu zählen Andreas Bordiga, Monika Thaler, Juliane Gasser Pellegrini, Karlheinz Bachmann, Franco Bernard, Gabriela Maria Engl, Kurt Gasser, Verena Schenk, Franz Tutzer, Bruno Muser, Franz Lemayr, Herbert Raffeiner und Elisabeth Wieser. Zugleich wurden die neuen Führungskräfte begrüßt. Musikalisch wurde die Eröffnungskonferenz vom Saxophonensemble der Holzbläser- und Pianistenwerkstatt "Colour Winds" sowie vom Duo Klavier und Querflöte begleitet.

ck

Das Landesamt für Umwelt und Klimaschutz bietet mit der Sozialgenossenschaft Novum im September in Südtiroler Gemeinden einen kostenlosen Fahrradreparaturservice an.

Mit der kostenlosen Kontrolle und Reparatur von Fahrrädern wollen die Landesagentur für Umwelt- und Klimaschutz und die Sozialgenossenschaft Novum einen Beitrag für weniger Abfall und für nachhaltige Mobilität leisten. 

Im September werden in fünf Südtiroler Gemeinden jeweils für einen halben Tag Stände in Sand in Taufers (10. September), Mölten (12. September), Bruneck (17. September), Auer (19. September) und Naturns (26. September) aufgebaut, wo Interessierte Unterstützung beim Reparieren von Reifen, Bremsen, Lichtern, Ketten oder Klingeln ihres Rads bekommen und danach sicher weiterradeln können.

"Dieses Angebot wird von den Bürgern sehr geschätzt", unterstreicht Umweltlandesrat Giuliano Vettorato, "vor allem von denen, die das Fahrrad regelmäßig für tägliche Fahrten benutzen. Der Service zielt auf ökologische Mobilität und garantiert gleichzeitig Sicherheit für alle, die das Fahrrad als alternatives Mobilitätsmittel nutzen."

"Die Wartung und Reparatur von Rädern ist eine sinnvolle und ökologisch nachhaltige Alternative zum Kauf eines neuen Fahrrads. Manchmal reicht ein einfacher Eingriff, um die Lebensdauer eines Fahrrads zu verlängern und so einerseits Geldverschwendung und andererseits Abfall zu vermeiden", sagt Giulio Angelucci, der Direktor des Landesamts für Abfallwirtschaft.

Ähnliche Termine für die Radreperatur gab es im Frühjahr in Kurtinig, Magreid, Kastelruth, Glurns, Tiers, Altrei, Schlanders, Montan, Mühlwald und Ulten statt.

Wie die Mitarbeiter der Sozialgenossenschaft Novum berichten, betreffen die häufigsten Reperatureingriffe die Reifen und die Bremsen. Vor allem in den Landgemeinden werden oft alte Fahrräder repariert.

Weitere Informationen:

https://umwelt.provinz.bz.it/dienstleistungen/mobiler-radreparaturservice.asp

SAN


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