Vom wind gefunden - Um etwas Wichtiges und Großes zu kaufen hat man früher so lange gespart, bis man das Geld zusammen hatte. Das ist lange her. Später ging man zu einer Bank, lieh sich das Geld, um etwas Großes zu kaufen und dann wurde gespart, um das Geld wieder zurückzuzahlen. Das wird auch heute so gemacht. Es gibt heute noch andere Möglichkeiten, um etwas Großes zu kaufen oder große Ideen umzusetzen. Crowdfunding und Crowdinvesting sind zwei Möglichkeiten. Es gibt mehrere Crowdfunding-Plattformen, um z. B. soziale, künstlerische oder ökologische Projekte zu realisieren. Crowdfunding, auf Deutsch auch Schwarmfinanzierung genannt, ist eine Methode der Geldbeschaffung, um Projekte oder Aktionen umzusetzen. Die Finanzierungsidee durch Crowdfunding ist einfach: viele geben etwas. Jede kann ein Projekt mit individuell gewählten Beträgen unterstützen und erhält dafür eine kleine Gegenleistung. Es ist eine moderne Form des Spendensammelns, wobei über Internet das Projekt beschrieben und die Gelder eingesammelt werden. Beim Crowdinvesting wird nicht einfach gespendet, sondern man investiert, um Produkte, Startups oder Geschäftsideen zu realisieren und die Anleger erhalten eine finanzielle Rendite in Form von regelmäßigen Zinszahlungen. Ist das Projekt beendet, erhalten die Investoren das Kapital zurück. Über Internet-Plattformen können Einzelpersonen oder Gruppen ihre Projektideen präsentieren und Geldgeber zum Crowdfunding bzw. Crowdinvesting animieren. (hzg)
St. Valentin - Am Montag, den 13. Dezember 2021, sind die ersten glasfaserverstärkten Kunststoffrohre mit einem Sondertransport von Spanien nach St. Valentin eingetroffen. Sie werden in den bestehenden Betonstollen eingeschoben. Dadurch soll auf einer Länge von einem Kilometer eine „total wasserdichte Situation realisiert werden“. Die Rohre werden Stück für Stück in den geöffneten Druckstollen unmittelbar nach dem „Ponte Canale“ mit einem Kranwagen zur Baustelle gebracht und dann mit einem eigenen Kompaktlader in den Druckstollen eingeführt. Der Hohlraum zwischen dem Stollen und den Rohren wird mit einer speziellen Betonmischung gefüllt. (aw)
Glurns - Bei der Neuwahl des Katastervertreters für das Bonifizierungskonsortium Vinschgau ist es in Glurns und auch im Vorstand des Konsortiums zu einem ungewöhnlichen Wechsel gekommen. Der bisherige Vize-Präsident des Bonifizierungskonsortiums Armin Bertagnolli fiel durch den Rost.
von Erwin Bernhart
Am 24. Oktober wurden in den Gemeinden und Fraktionen die Katastervertreter, der Delegiertenrat des Bonifizierungskonsortiums Vinschgau gewählt. Üblicherweise eine Formsache, denn im Normalfall steht ein Vertreter der Bauern zur Wahl und die Sache hat sich’s. Nicht so in Glurns. Für den dortigen Katastervertreter Armin Bertagnolli wurde die Wahl zu einem Waterloo. Denn mit Egon Paulmichl tauchte zwei Tage vor den Wahlen ein zweiter Kandidat auf und Paulmichl wurde prompt mehrheitlich durchgewählt. An sich nichts Besonders. Aber Bertagnolli ist bzw. war auch Vizepräsident des Bonifizierungskonsortiums Vinschgau und Bertagnolli ist seit 20 Katastervertreter. Er hat so unter anderem den Bau der Beregnung auf der unteren Malser Haide maßgeblich mitbegleitet und weiß jeden Handgriff dieser Anlage. Mit der Abwahl von Bertagnolli geht also viel Know-How den Bach runter und das betrifft auch die Katastervertreter von Laatsch, Mals, Tartsch und Burgeis. Diese sind gegen die Abwahl von Bertagnolli Sturm gelaufen und haben - vergeblich - Egon Paulmichl den Rücktritt nahegelegt. Interveniert habensoll auch der Landtagsabgeordnete Sepp Noggler.
Rückhalt hat Egon Paulmichl in großen Teilen der Glurnser Bauern. In diesen Teilen hat sich im Laufe der Jahre große Unzufriedenheit mit Bertagnolli breit gemacht. Diese Unzufriedenheit ist auch politisch verankert. Denn Bertagnolli ist seit langem auch im Gemeinderat vertreten, hat für die Bürgerliste in Glurns kandidiert und wurde von Luis Frank in den Ausschuss berufen. Spästestens dann haben die Informationskanäle zu einem Großteil der Bauern und auch zur Bürgerliste nicht mehr funktioniert. Bertagnolli stand bei maßgeblichen Bauern spätestens dann auf der Abschussliste, als er im Gemeindeausschuss und im Gemeindrat neben anderem für die Naherholungszone bzw. für die Ausweisung eines Biotopes in der Oberen Au gestimmt hat, sehr zum Missfallen der betroffenen Bauern.
Weil auch die Gemeinde Glurns Grundbesitzerin ist und aufgrund der Grundgröße mit mehreren Stimmrechten bei der Wahl des Katastervertreters abstimmen hat können und weil sich mit der Mehrheit der Liste „Für Glurns“ die politischer Zusammensetzung in der Gemeinde grundlegend geändert hat, dürften die Gemeindestimmen in Richtung Paulmichl geflossen sein. Bertagnolli schrieb den Bauern sarkastisch: „Zu meiner Abwahl vom Bonifizierungskonsortium Vinschgau nach über zwanzig Jahren Einsatz und Arbeit Vergeltsgott euch allen“.
Partschins/Bozen - Die junge Partschinser SVP-Landtagsabgeordnete Jasmin Ladurner ist am Silvestertag von ihrem Landtagsmandat zurückgetreten. Zum Verhängnis ist ihr eine allzu fehlerhafte Abrechnung beim Kilometergeld geworden. Aufgedeckt hat dies die Neue Südtiroler Tageszeitung. Eine parteiinterne Verteidigung hat es für Ladurner nicht gegeben, im Gegenteil, man hat Ladurner parteiintern den Rücktritt nahegelegt. Zudem hat die Neue Südtiroler Tageszeitung auf eine Anfrage von Seiten Ladurners Mutter hingewiesen, in der sie nachgefragt haben soll, ob es möglich wäre, Jasmin Ladurner für die Zimmervermietung in Hafling anstellen zu können. Bei einer Anstellung ist es vorgesehen, dass die Region die Sozialabgaben bezahlt. Dies gilt allerdings nur für eine Anstellung, die bereits vor der Wahl zum Landtag besteht. Die Anfrage ist vergleichbar mit der Anstellung vom ehemaligen Malser BM Ulrich Veith, der sich nach der Wahl zum BM bei seinem Bruder anstellen ließ und die Gemeinde Mals hat dann Sozialabgaben zahlen müssen. Allerdings musste Veith diese nach einem gerichtlichen Vergleich rückerstatten. Ladurners eigentlich dreiste Anfrage wurde im Regionalrat abgelehnt. Und nun ist die 2018 mit 6.825 Vorzugsstimmen gewählte Hoffnungsträgerin über ihr eigenes Fehlverhalten gestolpert. (eb)
Dass die Landecker Straße seit 11. Dezember einspurig geöffnet ist, darüber haben wir in der Vinschgerwind Nmmer 23/2021 berichtet. Mittlerweile ist klar, dass es für den Landecker Tunnel weiterhin eine Vingnettenpflicht gibt, trotz unzumutbarer Umfahrungsmöglichkeiten. Der Gemeinderat von Landeck um BM Herbert Mayer hat sich trotz politischer Intervention bei LHStv. Ingrid Felipe und bei Umweltministerin Leonore Gewessler gegen die mächtige ASFINAG nicht durchsetzen können.
Sepp Noggler ist einer von drei „grande elettore“ der Region und damit einer der 58 Delegierten, die mit Senatoren und Kammerabgeordneten den Staatspräsident wählen.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Diese Pandemie fordert von uns allen eine gehörige Portion Resilienz, also geistige Widerstandskraft. Weniger die Pandemie selbst als die sich laufend ändernden Bestimmungen über diese G-Regeln (genesen, geimpft, getestet) oder über sonstige Bestimmungen. Das Hintreiben zum Impfen, ohne die Impfpflicht in den Mund zu nehmen (na gut, letzthin wurde in Italien die Impfpflicht ab 50 eingeführt und die Impfpflicht ab 40 soll demnächst folgen), geht vielen auf die Nerven. Tägliche oder wöchentliche Änderungen beim Impfen, Testen, Boostern, Greenpass, Supergreenpass, Ultrasupergreenpass... sind nicht nur höchst ungewöhnlich, sie können als lästig und störend, für viele sogar als verstörend empfunden werden. Also ist neben vielem anderen eine gute Resilienz gefragt, um diese sich dauernd wandelnde Situationen bewältigen zu können. Ich persönlich habe mir verordnet, nicht mehr dauernd und täglich die geänderten Bestimmungen zu studieren. Ich schalte bei den Nachrichten über Corona einfach um und will drei Tage lang nichts wissen. Erst jeden vierten Tag lasse ich die Corona-Informationen wieder zu. Das geht mir gut, ist ein Stück weit gedankliche Freiheit, das ist ein Teil meiner auf- und umgebauten Resilienz. Andere machen das vielleicht anders. In diesem Sinne wünschen wir unseren Leserinnen und Lesern für das neue Jahr neben einem ein gut aufgebauten Immunsystem ein ebenso gut aufgebautes Resilienzsystem, also einen guten psychologischen Widerstand auf allen Ebenen.
Die Berufsfeuerwehr, die Hafner und Kaminkehrer im lvh warnen vor Ofenüberhitzung durch die Verbrennung von Christbäumen.
Spätestens nach dem Dreikönigtag entsorgen viele Familien ihre Weihnachtsbäume. Zahlreiche landen auf dem Kompost, andere werden eingesammelt und wieder andere werden im hauseigenen Ofen verbrannt. Im letzteren Fall gilt große Vorsicht, warnen die Kaminkehrer und Hafner im lvh sowie die Berufsfeuerwehr. Werden nämlich zu viele Zweige in den Ofen gelegt, kann es zu einer Überhitzung des Ofens und des Kamins kommen, was zu einem Kaminbrand führen kann. „Das Nadelholz ist für die Verbrennung in einem offenen Kamin nicht geeignet, da dieses Holz viel Harz enthält. Es birgt zudem die Gefahr, dass gefährliche Funken aus dem Ofen spritzen“, erklären Christian Gross, Obmann der Hafner und Christian Resch, Obmann der Kaminkehrer im lvh.
Wer den Christbaum verheizen möchte, sollte wichtige Regeln befolgen. Dazu zählen in erster Linie die Entfernung des kompletten Weihnachtsschmuckes. Auch Lametta-Streifen oder Stroh-Aufhänger müssen sorgfältig beseitigt werden. Anschließend kann der Baum zu Brennholz geschlagen werden. Die Trocknung der Zweige erfordert circa zwei Wochen und diese eignen sich sehr gut als Anzündhilfe. Der Stamm trocknet erst in zwei bis drei Jahren und kann erst dann als Brennholz verwendet werden. „Wir möchten die Menschen über die korrekte Verbrennung informieren, um Kaminbrände und damit zusammenhängende Gefahren zu verhindern“, betont auch der Brandinspektor der Berufsfeuerwehr Bozen Hansjörg Elsler.
Rodeln Naturbahn Juniorenweltcup - Zwei Siege in zwei Rennen – für den Schleiser Daniel Gruber hätte der Auftakt des Juniorenweltcups der Naturbahnrodler nicht besser laufen können. Zum Jahresabschluss wurde die Saison auf der Winterleiten in Österreich eröffnet. Dort feierte der Schleiser im Einsitzer der Herren einen souveränen Sieg. Gruber, der in beiden Läufen die Bestzeit erzielte, gewann mit einem Vorsprung von 1,57 Sekunden auf seinen Teamkollegen Fabian Brunner. Auch bei den Damen gelang beim Saisonauftakt einer Vinschgerin der Sprung aufs Podest. Jenny Castiglioni holte sich den 3. Platz und war damit die beste bei den Azzurre. Nur wenige Tage später fand in Latzfons bereits das zweite Rennen statt. Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen wurde der Trainingstag auf den Renntag verschoben und lediglich ein Wertungslauf durchgeführt. Auch an diesem Tag war Daniel Gruber nicht zu schlagen. Der 19-Jährige siegte vor seinem Vinschger Teamkollegen Alex Oberhofer. Oberhofer sicherte sich zudem auch im Rennen der Doppelsitzer mit Andreas Hofer den zweiten Platz. (sam)
Von Südtirol und Italien über Österreich bis hin nach Slowenien. Die Eishockeyteams der Alps Hockey League müssen viele Kilometer für die grenzüberschreitende Meisterschaft zurücklegen. Mittendrin sind drei erfahrene Vinschger Eishockeycracks. Es sind dies Manuel Lo Presti und Thomas Mitterer, welche im Kader des HC Meran Pircher stehen sowie Hannes Oberdörfer, der in Sterzing für die Wipptal Broncos Weihenstephan aufläuft.
Von Sarah Mitterer
Was haben Manuel Lo Presti, Thomas Mitterer und Hannes Oberdörfer gemeinsam?
Alle drei haben in Latsch ihre ersten Schritte auf dem Weg zum Eishockeyspieler gemacht, ehe sie nach Meran wechselten und dort noch einige Jugendkategorien durchliefen. Allen dreien gelang der Sprung in die erste Mannschaft des HC Meran und in den Folgejahren sammelten sie bei anderen Südtiroler Mannschaften und auch italienischen Teams in den unterschiedlichsten Ligen Erfahrung. Nach vielen Jahren treffen die drei Eishockeycracks nun endlich in der gleichen Liga - der Alps Hockey League - wieder aufeinander.
Der 32-jährige Hannes Oberdörfer, der von 2012 bis 2017 im Kader des HC Bozen stand und mit sich 2014 mit den Boznern den Meistertitel in der EBEL sicherte, ist jener Vinschger mit den meisten Spielen in der Alps Hockey League. Für den erfahrenen Verteidiger ist es bereits die fünfte Saison, die er mit den Wipptal Broncos Weihenstephan in dieser Liga bestreitet. Oberdörfer und seine Sterzinger starteten stark in die neue Saison und mussten sich in den ersten fünf Spielen lediglich dem HC Meran – im direkten Vinschger Duell – geschlagen geben. Doch im Rückspiel gelang „Obi“ die Revanche und Sterzing besiegte Meran.
Für die beiden Stürmer Manuel Lo Presti und Thomas Mitterer ist es gemeinsam mit dem HC Meran Pircher die Premierensaison in der Alps Hockey League. Die beiden Latscher, welche sich 2016 mit den Meranern den Titel in der Serie B holten und in den darauffolgenden Saisonen drei bittere Finalniederlagen hinnehmen mussten, stiegen im Sommer 2021 mit den Adlern in die AlpsHL auf und sorgen in ihrem ersten Jahr in dieser Liga für einige Überraschungen. Die Adler feierten einen starken Saisonauftakt und ärgern immer wieder die Favoriten.
Für Oberdörfer, Mitterer und Lo Presti geht in Kürze der Grunddurchgang zu Ende und die Zwischenrunde startet. Ob die Vinschger dort erneut aufeinandertreffen werden, wird sich wohl erst im letzten Rückrundenspiel des Grunddurchgangs Ende Jänner entscheiden.