Mals/Volksmusikverein - Der Südtiroler Volksmusikverein organisierte auch dieses Jahr wieder zusammen mit der Klangwerkstatt Mark Wald aus dem Unterallgäu einen Instrumentenbaukurs und einen Harfenspielkurs. Von Donnerstag ab 18 Uhr bis am Sonntag, den 3. September um 18 Uhr bauten 23 Personen aus Nord- und Südtirol, aber auch aus Bayern und Oberösterreich insgesamt 12 Harfen und 11 Raffelen. Das ist möglich weil die Klangwerkstatt Markt Wald sich darauf spezialisiert hat in Baukursen innerhalb von 3 ½ Tagen die bereits vorgefertigten Bauelemente mit den Teilnehmer:innen zusammenzubauen, so dass alle Teilnehmer:innen am Sonntag mit einem fertigen Instrument nach Hause gehen konnten. Unter der Anleitung von Eva Füger wurden drei verschiedene Harfen gebaut: die böhmische Hakenharfe, die ca. 90 cm große Reiseharfe und die ca. 65 cm große Kleine Harfe. André Schubert von der Klangwerkstatt baute mit seinen Teilnehmer:innen das Raffele, ein beliebtes Volksmusikinstrument für Tanzmusik bei verschiedenen Festen. Wie Gernot Niederfriniger, der Obmann vom Südtiroler Volksmusikverein erläuterte, war es dieses Jahr wieder möglich neben den Instrumentenbaukursen auch einen Harfenspielkurs unter der Leitung von Anna Maria Fritz, Harfenlehrerin am Tiroler Landesmusikschulwerk und Lektorin für Fachdidaktik am Mozarteum in Innsbruck und Salzburg, zu organisieren. In den drei Tagen wurde bis am späten Abend in den Technikräumen der Mittelschule Mals gearbeitet und anschließend noch bis nach Mitternacht in einem Gasthaus musiziert. Für das leibliche Wohl der Kursteilnehmer:innen und Referent:innen sorgte Erwin Folie vom Gastro Service. Da die Nachfrage besonders für die Instrumentenbaukurse sehr groß ist, will man in Zukunft diese Kurse jedes Jahr anbieten und nicht wie in den letzten 15 Jahren nur alle zwei Jahre. (hzg)
Partschins - Am 100. Todestag mit einem eigenen Museum gewürdigt: Partschins gedenkt des 130. Todestages von Peter Mitterhofer und feiert den 30. Geburtstag des nach ihm benannten Museums.
Sonntag, 27. August war Museumswetter angesagt, und zwar in jeder Hinsicht: das unbeständige kühle Wetter hat zahlreiche Besucher nach Partschins ins Schreibmaschinenmuseum gelockt, das seinen 30. Geburtstag mit einem Tag der offenen Tür gefeiert hat. Bereits in der hl. Messe am frühen Vormittag hat Pfarrer Josef Wieser in der Partschinser Pfarrkirche an den 130. Todestag von Peter Mitterhofer, dem großen Partschinser Erfinder, mit einem Gebet erinnert. Anschließend folgte eine Kranzniederlegung am Grab, während der Bürgermeister Alois Forcher - nach einer Gedenkminute - alle Anwesenden zu einem Vaterunser für den Erfinder eingeladen hat, darunter die beiden Altbürgermeister Robert Tappeiner und Albert Gögele, Kulturreferent Hartmann Nischler, Tourismusreferent Ulrich Schweitzer, Museumstifter Kurt Ryba, Museumsleiterin Maria Mayr, und zahlreiche Partschinser Bürger. Im Museum fanden anschließend die von der Partschinser Böhmischen umrahmten Feierlichkeiten zum 30. Geburtstag des Museums, welches zum 100. Todestag Mitterhofers 1993 eröffnet wurde, statt. Bürgermeister Alois Forcher zeichnete in seiner Ansprache das Entstehen des Museums vor 30 Jahren nach, als der Sammler Kurt Ryba sich damals an Kulturlandesrat Bruno Hosp wandte, welcher die Kontakte zur Gemeinde Partschins herstellte. Ewald Lassnig, damals Kulturreferent und Vizebürgermeister von Partschins und langjähriger Mitterhofer-Forscher, setzte sofort alle Hebel in Bewegung und setzte den Bau des Museums – auch dank Unterstützung der Gemeindeverwaltung unter Robert Tappeiner – schließlich um. Maria Mayr bedankte sich in ihrer kurzen Ansprache, dass sie selbst bereits über 20 Jahren das Museum leiten und mit Inhalten füllen darf, und für das Vertrauen, das die Gemeindeverwaltung von Partschins und auch Museumstifter Kurt Ryba seit jeher in sie setzen. Ihr großer Dank u. auch der darauffolgenden Redner ging jedoch vor allem an die ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen des Museums für die jahrelange Unterstützung. Der für das Museum zuständige Gemeindereferent Ulrich Schweitzer versäumte es nicht, sich auch bei den verschiedenen Geldgebern und Sponsoren, angefangen bei der Museumsabteilung des Landes bis zu den Betrieben Röfix und Raika Partschins für die jahrelange finanzielle Unterstützung zu bedanken. Sowohl Kulturreferent Hartmann Nischler als auch Kurt Ryba unterstrichen die Bedeutung des Museums als Kulturzentrum, als Ort für Veranstaltungen und des kulturellen Austausches.
Abgeschlossen wurde der runde Geburtstag des Museums nach einem Tag der offenen Tür mit einem Konzert des Streichquartetts Kreativ Ensemble, welches zahlreiche Interessierte ins Museum lockte.
Südtirol/Vinschgau - Zwischen Montag und Freitag arbeiten das Weiße und Rote Kreuz täglich Hunderte Krankentransporte ab. Dabei werden täglich bis zu 1.000 Vormerkungen von der Einsatzzentrale angenommen und anschließend disponiert. Die Tendenz ist seit Jahren steigend, wodurch auch Wartezeiten eintreten. Um hier entgegenzuwirken, rufen das Weiße und Rote Kreuz zu einer rechtzeitigen Vormerkung der Krankentransporte auf.
„Unsere Einsatzzentrale ist zwar rund um die Uhr erreichbar, allerdings sollten kurzfristige Anfragen ausschließlich für unvorhergesehen Transporte wie etwa Entlassungen von der Notaufnahme genutzt werden“, bestätigt Michael Bamhackl, der Leiter der Einsatzzentrale im Weißen Kreuz. Die Fahrten zu geplanten Visiten oder Nachsorgeuntersuchungen stehen in der Regel bereits einige Monate im Voraus fest und können frühzeitig in der Einsatzzentrale vorgemerkt werden.
Aber auch bei bester Planung kann es zu Wartezeiten bei den Rückfahrten kommen. Hier wird aber an das Verständnis der Personen appelliert. Dringend abzusehen ist hingegen über die einheitliche Notrufnummer 112 zu einem Krankentransport zu kommen. Der Notruf ist nur für die Abwicklung von lebensbedrohlichen Notfällen vorgesehen und nicht für planbare Krankentransporte.
Wie werden Krankentransporte vorgemerkt? Erreichbar ist die Einsatzzentrale über mehrere Kanäle: telefonisch unter Tel. 0471/444444, per Fax: 0471/444370 oder über
E-Mail: vormerkungen@wk-cb.bz.it
Inzwischen kennt man seine rot lackierten Baustahlträger bereits in jedem Tal in Südtirol. Auch international hat er sich damit einen Namen gemacht. Er hat fast schon ein Monopol darauf.
Die Rede ist von Eduard Habicher, geboren 1956 in Mals, aufgewachsen in St. Valentin auf der Haide. Den Kindergarten besuchte er in Laatsch, da der Vater damals dort noch als Lehrer arbeitete. Nach der Volks- und Mittelschule in St. Valentin a.d.H. besuchte er das wissenschaftliche Lyzeum in Schlanders. 1974 maturierte er dort und ging anschließend für 4 Jahre an die Accademia delle belle Arti nach Florenz. Nach dem Abschluss des Studiums nahm er dort auch seinen Wohnsitz und begann von dieser Stadt aus seine Ausstellungstätigkeit.
Gerne erinnert sich Eduard an einige Kindheitsbegebenheiten. „Im Vergleich zu den Kindern in der Stadt hatten wir die Möglichkeit in der freien Natur zu spielen. Wir spielten im Hexenwaldele, einer verwachsenen Insel vor dem Haidersee, bauten Boote und Rennwagen. In Erinnerung bleibt mir auch der Blick über die weiten Flächen der Multen, hin zum geheimnisvollen Ortler, nach Plawenn“.
Von Florenz aus brachte Eduard Habicher seine Werke nach Bari und Mailand, wo er schon früh ausstellte. Um sich finanziell über Wasser zu halten entwarf er nebenbei Zeichnungen und Prototypen für Modeschmuck. Noch heute sieht er manchmal in irgend einem Geschäft Gürtelschnallen, die er damals entworfen hatte.
Gründe, wieso er zum Material Metall kam sind sowohl psychologischer als auch praktischer Natur. Psychologisch deshalb, weil das Arbeiten mit Metall immer auf großen Widerstand stößt. „So, wie es auch im Leben ist. Wenn man etwas erreichen will, dann muss man sich anstrengen und sich bemühen, die Genugtuung ist nachher umso größer“, sagt Habicher. Seine Metallskulpturen schauen zwar leicht und schwerelos aus, die Arbeit an ihnen ist aber sehr schwierig. Und das charakterisiert seine Arbeiten: Das schwere Metall wird fast schwerelos.
Tritt man in das 9 m hohe Atelier des Künstlers in Riffian, fällt sofort die rote Farbe seiner Metallskulpturen ins Auge. Auf die Frage, wieso die Farbe rot bei ihm so dominant sei, antwortet Habicher: „Wenn ich Arbeiten im urbanen Raum aufbaue, wo Leuchtreklame, Werbeplakate, Verkehrszeichen und dergleichen vorherrschen, dann wird der Edelstahl optisch verschluckt. Er verschwindet in der Umgebung. Ich aber möchte die Energie, die davon ausgeht, sichtbar machen, sodass die Metallskulptur sich auch im urbanen Kontext durchsetzen kann. Das Rot wird speziell für mich gemacht“.
Werke in Sammlungen und an öffentlichen Bauten und Plätzen
- Öffnung (2010) Baustahlträger, Edelstahl, Schulfassade in St. Valentin auf der Haide
- Architektur-rot, Baustahlträger (2017), 600x405x352 cm, Privatsammlung, Lucca.
- uni-verso, Baustahlträger (2018), 523x615x660 cm, Bologna, Palazzo Accursio, Piazza Maggiore.
- Libera-mente, Baustahlträger und Stahl, 600x450x250 cm, Museum Caradente, Spoleto.
- Guscio, Baustahlträger, 450x750x430 cm, Palazzo Ducale, Mantua.
- Anmerkung, Baustahlträger und Edelstahl, 280x800x70 cm, Fischerinsel, Berlin.
- Viaggio-Reise, Baustahlträger und Edelstahl, 380x220x1300 cm, Fundacion Atchugarry, Uruguay.
- Open doors, Baustahlträger, 390x380x375 cm, Privatsammlung, Graz.
Eines seiner ersten Werke in Südtirol war die Skulptur “Gedanken-Verbindung“ (2000/01) im Hof des Gebäudes der Landesberufsschule in Schlanders. „Es geht dabei um Raum, um mentalen Raum, der in einer Schule Anregung bzw. Input sein sollte“, meint Habicher.
Bei einer Ausstellung in Pergine lernte auch Reinhold Messner seine Arbeiten kennen. Messner lud Habicher ein, einen Vorschlag für Schloss Sigmundskron zu machen. Schließlich konnte er dort drei Arbeiten realisieren: DUO, PARODIE und AB-GRUND. Gerne erinnert sich Habicher an die gute, reibungslose Zusammenarbeit mit Reinhold Messner und dem Architekten Werner Tscholl.
Zum Jubiläumsjahr 2023 - „verdeckt-entdeckt“ konnte Eduard Habicher in Naturns heuer das Projekt „Der Schaukler“ verwirklichen. „Auch dieses Werk kann man so lesen, als einen Versuch, ein Gleichgewicht, eine Harmonie herzustellen zwischen Ratio und Phantasie, zwischen Verstand und Empfinden. Auch im Leben geht es unter anderem darum, ein Gleichgewicht auszutarieren zwischen Kopf und Herz. Wer zu sehr Ratio bezogen ist, dem fehlt wahrscheinlich etwas an menschlichem Aspekt bzw. an Kreativität“, so Eduard Habicher.
Der Versuch ein Gleichgewicht herzustellen gilt auch für die Verwendung des Materials. Auf der einen Seite sind die Baustahlträger genau mathematisch berechenbar und auf der anderen Seite bekommen sie durch den spielerischen Umgang eine ganz andere Bedeutung.
panta rhei,
„alles fließt“
Dieser Spruch des griechischen Philosophen Heraklit ist auch eine Kernidee hinter den Arbeiten Eduard Habichers. Der Raum, in dem seine Arbeiten stehen, soll nämlich nicht abgeschlossen sondern fließend sein. Seine Arbeiten wollen nicht blockieren, sondern wie eine „große Umarmung“ wirken, die auch Geborgenheit ausstrahlen.
Habichers ältere Arbeiten haben noch mehr einen strengen theoretisch/ physischen Hintergrund. Heute drängt sich bei ihm immer mehr der menschliche Aspekt in den Vordergrund, während die Theorie in den Hintergrund gerät. „Die Ethik ist ein Fundament unseres Zusammenlebens. Ich glaube, ohne Ethik ist kein menschenwürdiges Zusammenleben, keine Kunst und Kultur möglich“. Angesprochen auf seinen Wunsch an die gute Fee antwortet Eduard Habicher: „Ich glaube, dass die Kunst die Fähigkeit hat, Impulse zu geben. Ich würde mir wünschen, dass eben diese positiven Impulse, die von der Arbeit ausgehen, dass diese tiefgreifend sind und positive Veränderungen mit sich bringen“.
Peter Tscholl
Das Jugendhaus Phönix Schluderns hat bei den Ritterspielen wieder den Kinderbereich übernommen. Zahlreiche Kinder wurden beim Schminken zu Rittern, Prinzessinnen, Schmetterlingen, Löwen und vieles mehr verwandelt. Zur Hauptattraktion gehört natürlich immer der Heuturm, wo wieder fleißig Schlange gestanden und die Kinder begeistert vom Turm ins Heu hüpften. Zudem wurde auch wieder Flaschen gefischt, wo die Kinder für jede gefischte Flasche ein Gummibärchen bekamen. Auch beim „Mandlwerfen“ wurde jeder Treffer mit einer Süßigkeit belohnt. Danken möchten wir besonders den vielen Helfern sagen, ohne welche es uns nicht möglich wäre so viele Kinder zu schminken und begleiten.
Am 4. August feierte der Jugendclub Taifun im und vor dem Jugendclub sein 20-jähriges Bestehen. Aktuelle und ehemalige Besucher*innen, Vorstandsmitglieder, Jugendarbeiterinnen, der Geschäftsführer des Jugenddienstes Mittelvinschgau Michael Kneissl, der Bürgermeister Georg Altstätter und Eltern waren gekommen, um gemeinsam auf den runden Geburtstag anzustoßen. Obwohl das Wetter es nicht gut mit uns meinte, wurde es ein gelungenes Fest. Beim Wettnageln, Stockbrot-Grillen, Calcetto, Guitar-Hero-Spielen und gemütlichem Ratscher wurden alte Erinnerungen wieder aufgelebt.
Danke an die Vorstandsmitglieder Julia, Georg, Gabriel und Andreas für die super Vorbereitung und Organisation und den Jugendlichen bei der Mithilfe. Ein großes Dankeschön gilt auch Tom, der als Grillmeister die Gäste versorgte.
Jugendtreff Tarsch
Der Sommer neigt sich dem Ende und der Herbst klopft bereits an die Jugendtrefftür. Zeit neue Ideen zu sammeln für spannende und lustige Öffnungszeiten am Mittwoch. Wir freuen uns sehr, wenn auch Du uns im Treff besuchen kommst. Gemeinsam fallen uns sicher tolle Aktionen ein, die wir gemeinsam im Jugendtreff machen können.
Jeden Mittwoch von 18.00 bis 20.00 Uhr ist eure Zeit im Jugendtreff in Tarsch.
Euer Jugendtreff Tarsch Team
Die Farbskala im Modeherbst 2023/2024
Rot- und Orange-Töne liegen voll im Trend im kommenden Herbst und Winter. Rot harmoniert zu Cremeweiß, Schwarz und Nude. Bordeauxrot ist äußerst dankbar zu kombinieren und passt wunderbar zu Schwarz. Dankbare Styling-Partner für Orange sind Schwarz, Dunkelblau oder Olivgrün genauso wie Cremetöne.
Aber auch die kühlen Gegenspieler Blau und Grün sind auf der Farbskala ganz oben zu finden. Grüntöne harmonieren besonders gut zu Schwarz, Weiß, Beige und Cognac-Braun. Blau passt gut zu anderen Blautönen, Grau, Naturweiß, Creme und Schwarz.
Weitere Trendfarben sind Schwarz, Beige, Khaki und Lila. Bunt und abwechslungsreich wird demnach der Kleiderschrank.
Trendoutfits im Modeherbst 2023/2024
Das Karo-Muster ist wieder da, ein Trend, der eigentlich eher eine Institution ist. Kleinkariert möchte in der Herbst-/Wintersaison 2023/24 aber niemand wirken, deshalb sind vor allem großformatige Karos angesagt.
Ein verspieltes Detail, das in den Kollektionen der Herbst/Winter 2023/24-Saison auffallend oft Kleidungsstücke ziert, ist die Schleife. Mal groß und plakativ, mal eher klein und dezent, mal einfach nur als Dekoration.
Kuschelige Pullover, lange Mäntel und Strickjacken liegen voll im Trend. Am besten XXL, also Oversize. Und auch Strick zählt zu den absoluten Fashion Highlights.
Kurz geschnittene Lederjacken, Bomberjacken und sogar leichte Daunenjacken, die auf Hüfthöhe enden, geben im Herbst 2023 ebenfalls den Ton an. Vor allem in Kombination mit High-Waist-Hosen oder -Röcken und langärmligen Tops oder Bodys kommen diese Jacken besonders zur Geltung.
Pailletten und metallische Stoffe gehören in der kommenden Herbst/Winter-Saison einfach dazu. Kleider stechen durch Glitzerelemente und Fransen hervor. Der modische Glitzer-Trend wirkt stilvoll, elegant und gleichzeitig modern. Leder und Kunstleder ist bei den Modetrends Herbst Winter 2023/24 überall zu finden. Ob als Hose, Jacke, Kleid oder Tasche. Styling-Tipp: Lederteile ziehen gerne die Blicke auf sich und haben immer auch eine sexy und leicht rockige Seite. Wer den Look diesbezüglich etwas ändern möchte, wählt elegante Woll-Teile zum Lederlook, die letzteren zarter wirken lassen.
Blumen im Frühling mögen keine Überraschung sein, aber in der kalten Jahreszeit sieht man sie nicht allzu oft. Die Herbst/Winter 2023/24-Saison macht da eine Ausnahme und lässt es sprießen: mal als Applikation, mal als Print, mal eingewebt in den Stoff oder als florales Muster.
Ein kleines Detail, aber mit großer (Trend)wirkung: Im Herbst 2023 werden Blusen hochgeschlossen getragen. Das unterstreicht den Chic und hat etwas sehr Modernes.
Auch die Schuhtrends für den Herbst/Winter 2023 und 2024 sind vielfältig. Von robusten Stiefeletten, über sportliche Sneakers bis hin zu eleganten Pumps findet sich alles. Außerdem freut sich die Herbst/Winter-Kollektion über dicke Sohlen.
Stilfs/Ausstellung - Seit 2017 wird das Bäckerhaus im Stilfser Altdorf Anfang September für eine Woche zum Kunsthaus. Thomas Pichler und Karin Dalla Torre laden Künstler:innen ein, das ganze Haus mit ihren Werken zu schmücken und für Kunstinteressierte zugänglich zu machen. Dieses Jahr war die Keramikkünstlerin Elfi Sommavilla aus Schlanders vom 3. bis 10. September zu Gast im Haus59. Der enge Hausgang, die Küche, das Bad, die vertäfelte Wohnstufe, das Schlafzimmer und zwei kleine Kammern stehen zur Verfügung. Die große Herausforderung besteht darin, dass jeder Raum vorgibt, welche Werke dazu passen. Die Blumenbilder mit dem blauen Hintergrund an den Zimmertüren und Fensterrahmen, gemalt von Fassaner Wandermalern, haben Sommavilla inspiriert, eigens für diese Ausstellung Tonbilder mit bunten Blumenmustern herzustellen und damit das ganze Haus zu schmücken. Unter dem Arbeitstitel „Rosen und Fassaner Blau“ hat Sommavilla mit Musterwalzen bzw. Musterrollen neue, bunte und lebendige Wandbilder aus Terracotta geschaffen. Im feuchten Ton werden die Muster eingewalzt und dann bemalt. Sommavilla verwendet die alte Majolikatechnik. Es ist eine Handwerksarbeit mit hohem künstlerischem Anspruch, ein Arbeiten mit den Urelementen Ton, Wasser, Feuer und Luft. Nach dem Studium an der Universität für angewandte Kunst in Wien in der Meisterklasse für Keramik und Produktgestaltung, eröffnete Sommavilla 1983, also vor 40 Jahren, eine eigene keramische Werkstatt. Sie gestaltet Kachelöfen und Innenräume, stellt Gebrauchsgegenstände wie Fliesen, Tonschachteln, Vasen, Untersetzer, Windlichter und auch Urnen her. Das alte Bäckerhaus hat Sommavilla für eine Woche mit ihren Keramikarbeiten, Mobile aus Keramik, den Tonbildern mit Rosenmustern und Blätterranken zum Leuchten gebracht. (hzg)
Val Müstair - Umweltbewusstsein darf auch in der Landwirtschaft kein Fremdwort sein und klimaneutrales Landwirten kann in vielen Bereichen umgesetzt werden.
Isidor Sepp (53) ist in Müstair geboren und aufgewachsen. Nach der Ausbildung zum Landwirt übernahm er den elterlichen Hof in Müstair, der an die Industriezone grenzte. 2010 verkaufte er Haus und Hof und baute 500 m entfernt in Puntetta einen modernen Bio-Landwirtschaftsbetrieb auf. Der Vinschgerwind hat den Isidor zum Interview gebeten.
Vinschgerwind: Isidor, weshalb kann man mit Recht behaupten, dass du ein Tausendsassa, also vielseitig interessiert und engagiert, bist?
Isidor Sepp: Es ist schon richtig, dass ich vielseitige Interessen und Ideen habe, die ich gerne umsetze und irgendwie hat sich eines immer zum anderen gefügt. Auf unserem Bio-Hof Puntetta leben 29 Mutterkühe mit Kälber, 6 Lamas, 4 Laufenten und eine Katze. Das Fleisch aus der Mutterkuhhaltung wird direktvermarktet, u.a. in unserem eigenen Hofladen und in den Dorfläden im Tal. Ein nicht zu unterschätzender Teil geht an die einheimische Hotellerie, die als Partnerbetriebe der Biosfera regionale Spezialitäten anbieten. Der Hofladen und gesamte Direktverkauf werden hauptsächlich von meiner Frau Monica organisiert. Vor drei Jahren haben wir einen grösseren Hausgarten angesetzt und verkaufen das selbstproduzierte Gemüse am Verkaufsstand vor unserem Hofladen in der Selbstbedienung. Einheimische und hauptsächlich Gäste vom benachbarten Campig dürfen im Garten Salat selber schneiden und am Verkaufsstand bezahlen. Zum Agrotourismus-Betrieb gehören zudem eine Ferienwohnung, Lamatrekking und Schneeschuhwanderungen.
Vinschgerwind: Weshalb bist du auf die Idee gekommen, Lamas zu halten?
Isidor Sepp: Mit den Lamas kann ich den Hof beleben, wenn meine Kühe auf der Alp sind. Zudem sind sie äusserst genügsame Tiere, die gut zu halten sind. Viele Gäste und Einheimische kommen vorbei, um sich die Lamas anzuschauen oder an einem Lamatrekking teilzunehmen. Das schafft wiederum Synergien zum Hofladen, denn oft wird dann auch gerade eingekauft.
Vinschgerwind: Auf der Wiese hinter deinem Hof sind lange Reihen mit Planen abgedeckt zu sehen. Worum handelt es sich dabei?
Isidor Sepp: Das ist mein neustes Projekt. Der Kanton Graubünden suchte einen Pilotbetrieb für klimaneutrale Landwirtschaft. Ich habe mich mit meiner Idee, aus Hofdünger Kompost herzustellen beworben, fand damit Anklang und wurde ausgewählt. Ein grosser Teil des Hofmists wird mittlerweile bei uns Aerob kompostiert, d.h. innerhalb von 6 bis 8 Wochen wird der Mist 17 bis 20 mal gewendet und mit Sauerstoff versorgt. Nach 6 bis 8 Wochen ist der Mist in nährstoffreiche Erde umgewandelt, die ich auf die Wiesen verteilen kann. Im fertigen Kompost sind alle Nährstoffe eingebunden. Wir erreichen dadurch eine verbesserte Bodenfruchtbarkeit und können den Humusaufbau massiv fördern. Es ist faszinierend, diesen Vorgang zu beobachten, welcher CO2 im Boden bindet und die Umwelt so entlastet.
Vinschgerwind: Deine Kühe sind etliche Wochen in der Sommerfrische. Bleibt dir bei all deiner Hofarbeit und anderen Projekten auch Zeit für Erholung oder gar Ferien?
Isidor Sepp: Ja, das ist uns sehr wichtig. Wir verreisen gerne auch mal in die Ferien oder gehen wandern und biken. Wir haben seit drei Jahren im Sommer einen motivierten jungen Vinschger Mitarbeiter auf dem Hof. Das lässt uns die Arbeit besser erledigen und gibt uns Spielraum für Freizeit. Mein jüngster Sohn hat gerade die Ausbildung zum Landwirt abgeschlossen und mich oft entlastet. Er hat jetzt aber eine Anstellung in einem Bauernbetrieb im Kanton Freiburg angenommen und wird nicht mehr so oft zu Hause sein.
Vinschgerwind: Wie siehst du die Zukunft im Val Müstair aus Sicht der Landwirte und was wünschst du dir für dein Heimattal?
Isidor Sepp: Ich bin tief verwurzelt mit dem Val Müstair und dessen Zukunft liegt mir am Herzen. Die Biosfera und die Anerkennung als Naturpark ist eine grosse Chance auch für die landwirtschaftliche Weiterentwicklung. Ich sehe das Potenzial beim Tourismus. Hier müssen weitere Anstrengungen unternommen werden, um mehr Gäste für Ferien im Tal zu gewinnen. Mein Wunsch ist es, dass die Abwanderung durch ein gutes Arbeitsangebot gestoppt werden kann und für Familien Grundlagen geschaffen werden, die ein Leben im Tal attraktiv machen.
Vinschgerwind: Herzlichen Dank für das aufschlussreiche Gespräch, Isidor, und dein Engagement, an der Weiterentwicklung des Tales mitzuwirken.
Interview: Annelise Albertin