Obervinschgau - Die Arbeitgeber im oberen Vinschgau starten voll durch. „Wir wollen eine Veränderung“, sagt der Präsident der Ferienregion Obervinschgau Lukas Gerstl und: „Allen, die in der Schweiz arbeiten, können wir nicht Arbeit bieten. Aber einige könnten da bleiben.“ „Wir wollen das Negative wegbekommen“, ergänzt Hertha Steiner vom Hotel Tuberis. Und was bis vor nicht allzu langer Zeit undenkbar gewesen sei, sei nun eingetreten, sagt der Oberländer HGV-Chef Thomas Strobl. Man sei nun eine Ganzjahresdestination und könne so Jahresstellen anbieten.
Die Richtung und die Bestrebungen der Obervinschger Arbeitgeber ist klar: Man wolle Arbeitsstellen attraktiver machen und sich als attraktive Arbeitgeber darstellen. In einem großen Workshop wurde mit Hilfe der renommierten Brixner Kommunikationsberater von brandnamic Steffi Ganterer und Thomas Stein in einer Arbeitsgruppe an einem Konzept gefeilt, welches es in sich hat. Frech wolle man auftreten - radikal. „Wir interpretieren Zeit radikal neu“, sagt dazu Steffi Ganterer und man wolle demnächst mit der Kampagne auf allen Kanälen starten. „Radikal langweilig“ werden die Jugendlichen gefragt, die Mütter und Väter, die wieder ins Berufsleben einsteigen möchten mit „radikal unausgeglichen“. Oder die arbeitswilligen Rentner:innen: „Hosch radikal drweil?“
Diese Konzeptideen wurden am 13. Dezember in der Fürstenburg einem breiteren Arbeitgeberpublikum vorgestellt und um Mitgliedschaft geworben. Das Konzept und dessen Umsetzung stehe und falle mit den Mitgliedsbetrieben, die sich daran beteiligen wollen, fasst es die Geschäftsführerein Katharina Fritz zusammen.
In der Diskussion mahnte dann Mirko Stocker vom Oberchulzentrum Mals Aus- und Weiterbildungen für die Arbeitgeber an. Denn der Eindruck bei der Erstaufnahme einer neuen Mitarbeiterin sei entscheidend. Dem pflichtet Thomas Strobl, stellvertretend für die Arbeitgeber, bei. Das „Onboarding“ sei wichtig. Da müsse man dran arbeiten und jeder Beteib müsse da seine Hausaufgaben machen.
Demnächst werde man im Obervinschgau starten. Dann können sich Interessierte dem anschließen, schließt Katharina Fritz. (eb)
Schlanders - Am letzten Schultag vor Weihnachten luden der Weltladen Latsch, das Oberschulzentrum und die Gemeinde Schlanders die Journalistin Daniela Prugger zu einem Gespräch über das Leben im Krieg in der Ukraine ein. Prugger beantwortete dabei viele Fragen der Schüler:innen.
von Heinrich Zoderer
Seit 2019 arbeitet die freie Journalistin Daniela Prugger aus Bruneck in der Ukraine. Für sie und die Ukrainer begann am 24. Februar 2022 eine neue Zeitrechnung. Alle waren geschockt und überrascht als an dem Tag Russland die Ukraine überfiel. Seit 22 Monaten gibt es Krieg, Bombenalarm, der Strom fällt aus, viele sind geflohen. Es gibt Tote, Verletzte, Verwundete, traumatisierte Menschen, zerbombte Gebäude, Drohnenangriffe und ein Leben in Angst, in Luftschutzkellern, aber auch mit der Hoffnung, dass alles ein Ende findet. Richard Theiner vom Weltladen Latsch hat Daniela Prugger eingeladen, die Oberschule Schlanders hat mit den Schülern viele Fragen gesammelt. In einem Gespräch mit den drei Lehrpersonen Martin Trafoier, Myriam Theiner und Emanuel Gemassmer konnte Prugger viele der gesammelten Fragen beantworten und so einen kleinen Einblick in den Alltag einer vom Krieg beherrschten Welt in der Ukraine vermitteln. Bereits seit 2014 gibt es einen im Westen wenig beachteten Krieg im Osten der Ukraine, meinte Prugger. Sie studierte in Wien, kam über ein Austauschprogramm in die Ukraine und wollte Auslandsjournalistin werden. Heute wohnt sie im Zentrum von Kiew. Auf die Frage, ob es dort sicher ist, meinte sie: Nirgends ist es sicher, obwohl es in Kiew eine gute Luftabwehr gibt. Ganz unsicher ist es an der Kriegsfront im Osten, im Westen der Ukraine ist es relativ sicher. Aber es gibt keine Flüge in die Ukraine, mit Zug und Bus ist man von Italien aus 1 bis 2 Tage unterwegs. Was Krieg ist, begreift man erst, wenn man es selbst erlebt. Der Krieg hat zu großen Einschnitten in der Außen- und Sicherheitspolitik im Westen geführt, heute ist die Ukraine von den Waffenlieferungen aus dem Westen abhängig. Die Ukrainer haben keine andere Wahl als durchzuhalten und sie sind stolz darauf, dass es ihnen gelungen ist, die russischen Angriffe abzuwehren, was viele im Westen nicht geglaubt haben. Die Bevölkerung ist einer permanenten Belastung ausgesetzt und spürt auch die nachlassende Aufmerksamkeit im Westen. Natürlich spielen die Sozialen Medien eine große Rolle, es gibt Verschwörungstheorien und es hängt davon ab mit welchen Personen man redet. Andererseits ist dieser Krieg durch die Sozialen Medien der am besten dokumentierte Krieg. Prugger schreibt und berichtet für deutschsprachige Medien in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Südtirol. Man kann nicht sagen wie lange der Krieg noch geht und was dann passiert. Beeindruckt ist sie von den Ukrainern, die das alles aushalten und nicht daran zerbrechen. Sie hat die Macht der Gemeinschaft und der Zivilbevölkerung erlebt. Es ist ihr nicht egal was dort passiert und sie glaubt, dass es Sinn macht, darüber zu berichten.
Kolping im Vinschgau - Am 06. Jänner 1854 wurde in Meran, also vor 170 Jahren, der Katholische Gesellenverein gegründet. Einige Monate später im März desselben Jahres auch jener von Bozen. In dieser Zeit lebte noch der Selige Verbandsgründer Adolph Kolping in Köln. Er besuchte im Vorfeld unter anderem die beiden Städte Meran und Bozen und regte die Gründung von Gesellenvereinen an. Sein Bemühen trug Früchte! Heute noch bestehen in aktiver Form beide Vereine von Meran und Bozen. Es gab in der Geschichte der Gesellenvereine – wie bei vielen anderen auch – ein Auf und Ab. Gerade in der Zwischenkriegszeit, nach der Abtrennung Südtirols, gab es einen Stillstand bis hin zu einem Verbot der Gesellenvereine. Erst mit Beginn der Siebziger Jahre formierte sich in Meran wiederum der ehemalige Gesellenverein zur Kolpingsfamilie Meran – wie der Verein seit dem Ende des 2. Weltkrieges allgemein hieß und zwar als Nachfolgeorganisation des Katholischen Gesellenvereins.
Heute entwickelt die Kolpingsfamilie mit fast 200 Mitgliedern in Meran eine sehr rege, umfangreiche Tätigkeit, mit Sitz im Kolpinghaus in Meran/Obermais. Es gelingt ihr, viele Bereiche in ihr Programm aufzunehmen und Jung und Alt anzusprechen.
Aus diesem Grunde ist es recht und billig das 170jährige Bestehen zu feiern. Nicht so sehr um zurückzuschauen, sondern innezuhalten und dabei besonders die Zukunft ins Auge zu fassen.
Die Feierlichkeiten beginnen am 06.01.24 mit Beginn um 8.30 Uhr in der St. Georgenkirche in Obermais, anschließend im Kolpinghaus, mit dem höchsten Vertreter von Kolping International aus Köln, Generalpräses Christoph Huber.
Otto von Dellemann
Toni Polin hat viel zu erzählen, von der faschistischen Schule, von Soldatenbewegungen in Mals, von der Suche nach einer Lehrstelle, vom Militärdienst an der jugoslawischen Grenze, von der Arbeit im Ausland, vom Aufbau seiner Mechaniker Werkstatt und einiges mehr.
von Magdalena Dietl Sapelza
Zu Dreikönig 1939 wurde der kleine Toni ins „Dopolavoro“ am „Kinoplatz“ zur „Befana“ geladen. Er war soeben sieben Jahre alt geworden und besuchte die italienische Schule. Gespannt wartete er, was passieren würde. „Im Fasciohaus isch nor a Hex ummergschwirrt, unt hot inz Gschenklan procht“, erinnert er sich. „Di Mandarinen unt di Stollwerk sain eppas Bsunders gwesn.“ Nachdem seine Eltern kurz darauf für Deutschland optiert hatten, konnte er in die deutsche Schule wechseln.
Toni wuchs als zweiter von drei Buben auf dem Bauernhof der „Mesmerlen“ im Ortsteil „Russland“ auf. Beim Hüten beobachtete er Soldaten und Militärfahrzeuge. 1943 sah er, wie sich deutsche Soldaten von Norden her näherten. Schnell brachte er das Vieh heim: „I hons in dr Wies nimmr ausdrholtn, wenn amol eppas lous gwesn isch“, sagt er. Das Ziel der Deutschen waren die Quartiere der italienischen Soldaten. Kurz darauf wurden diese von den SS-Männern als Gefangene in Richtung Norden getrieben. „Sechs Reihen sains gwesn“, erinnert er sich. Noch heute erscheint es ihm wie ein Wunder, dass damals - auch später beim Zusammenbruch - in Mals kein Schuss gefallen ist. Nach dem Krieg hütete Toni Schafe. Er suchte eine Lehrstelle als Mechaniker. In Prad wurde er fündig, wechselte aber schon bald zu einem Mechaniker nach Mals. Das Reifenflicken war eine Hauptaufgabe. Regelmäßig hatten die Lastwagen, die beim Bau der Staumauer für den Reschensee beschäftigt waren, platte Reifen. Er arbeitete oft bis zur Erschöpfung. Nach Abschluss der Lehre suchte Toni Arbeit als Geselle. „Mitn Garber Peppi bin i mitgfohrn. Er hot Leder aus-gfiart unt i hon überoll gfrog, obr umasuscht“, sagt er. Erst 1950 fand er in einer Werkstatt in Meran Arbeit. Bald darauf erhielt er die Einberufung zum Militärdienst. In Bassano wurden die Südtiroler im Schießen und im Handgranatenwerfen geschult. Sie kamen nach Udine und wurden dann an die jugoslawische Grenze geschickt, wo Titos Soldaten darauf warteten, Triest zu erobern. Toni empfand es als ungerecht, dass nur die Südtiroler zu diesem gefährlichen Einsatz geschickt wurden. Selbst ein „Tenente“ habe das so empfunden und ihn vor Titos Soldaten gewarnt, so Toni. „Inz Südtiroler hot ma nicht gmegg, wail di Teitsche in Kriag Greueltaten verübt hobm“. Schließlich gab Tito auf, und die Südtiroler mussten den Stacheldraht wegräumen. Nach dem Militärdienst arbeitete Toni als Mechaniker zuerst auf einem Gutshof in Bad Gastein. Dann zog er in die Schweiz. Er arbeitete in Zurzach, am Malojapass und am Silzer See, wo er für die Revisionen der Motorboote zuständig war. Schließlich kehrte er heim. „Miar hots eanter a bissl verdrossn in dr Schweiz“, bekennt er. Er entschied, in Mals etwas aufzubauen, auch weil er dort mit Marianne Frank (Jg. 1935) eine Familie gründen wollte. Auf dem Gelände des Heimathofes reparierte er Fahrzeuge. Dann kaufte er mit Hilfe seines Vaters und eines Bankkredits ein Grundstück an der Hauptstraße, wo er eine Werkstatt baute. Im Herbst 1960 heiratete er Marianne. Die Hochzeitsreise führte das Paar im Topolino nach Brixen. Auf der Rückfahrt plätscherte der Regen durch das undichte Autodach. „Pa Loos hobmer gmiaßt a onders Auto nemman“, lacht er. Die Arbeit in der Werkstatt florierte schon bald. Die Kunden wussten Tonis Fachwissen zu schätzen. „I hon olm mehrere Learbuabm kopp“, betont er. „Si sain miar selm di Hitt ingrennt.“ Schon kurze Zeit später vergrößerte Toni den Betrieb. Seine Frau kümmerte sich um den Haushalt und um die vier Kinder.
Toni fand stets auch Zeit für die Allgemeinheit. Er war Mitbegründer des Rettungsdienstes Weißes Kreuz, der Watles AG. Er engagierte sich als Gemeinderat und als Gemeindereferent, war im Verwaltungsrat des Hallenbades tätig, war Mitglied der Feuerwehr, sowie Obmann der Handwerker in Mals und im Bezirk Vinschgau. „Wo a blauer Rach aufgongen isch, bin i drbei gwesn“, scherzt Toni. Als kritischer Geist sagte er meist unverhohlen seine Meinung und eckte damit auch an. „I bin olm a Aufmuxeter gwesn“, beschreibt er sich.
Mittlerweile ist es um ihn ruhig geworden. Die Geschicke im Betrieb lenkt sein Sohn. Toni schaut fast täglich dort vorbei. Er freut sich über die Begegnungen mit „alten Kunden“ und genießt es, mit ihnen Erinnerungen an vergangene Zeiten auszutauschen.
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - Liederabend im „Kulturhaus Karl Schönherr“ in Schlanders
Freunde der Liedkunst können sich auf ein besonderes Konzert mit hervorragenden jungen Stimmen freuen. Am Donnerstag, den 18. Januar 2024 um 20.00 Uhr werden Teilnehmer/innen der „Merano Academy Spring Stage 2024“ des Kulturvereins „AMATÉ“ im Kulturhaus Karl Schönherr Meisterwerke der Liedkunst bringen. Die „Spring Stage“ der „Merano Academy 2024“, welche im Januar in Meran stattfindet, steht im Zeichen der Liedkunst und des Konzertgesanges. Die Teilnehmer/innen werden in intensiven Workshops für das Berufsleben als Sänger/innen befähigt. Bei der „Spring Stage 2024“ werden Hannah Berger (D), Loes Cools (B), Tirza Gloger (A), Jon Sweeney (USA), Xin Wang (CHN) und Maria Theresia Platter (Südtirol) von Richard J. Sigmund unterrichtet und auf das Konzert vorbereitet. Das Programm des Abends beinhaltet berühmte Lieder wie u.a. „Auf dem Wasser zu singen“, „Wanderers Nachtlied“, „Lied der Mignon“ von F. Schubert, „Widmung“, „Die Lotosblume“, „Mondnacht“ von R. Schumann und „Zueignung“, Allerseelen“ von R. Strauss. Die Sänger/innen werden vom erst 20-jährigen Pianisten Yijun Shen, er gilt in seiner Heimat als Wunderkind und studiert derzeit in Österreich, am Klavier begleitet.
Die Konzertbesucher/innen können sich auf ein wirklich außergewöhnliches Konzerterlebnis freuen.
Für eine freiwillige Spende sind wir dankbar.
Vinschgau/Meran - Latscher Wurzeln können Flügel verleihen. So ist es mit Florian Lair. Der Nachname kommt aus Österreich. Florian Lair will sich das IB Diploma an der englisch-sprachigen Privatschule H-Farm in Venedig holen. Aber er hat schon eine steile Karriere begonnen. Mit 14, also mitten in der Coronazeit, hat Florian Lair mit einem Kollegen Laptops an Schulen verkauft. Das mit beachtlichem und von der Konkurrenz beachteten Erfolg. Das Projekt ist wieder eingestampft. Der junge Mann ist dauernd auf Ideensuche. Die intensive Beschäftigung mit einem Lieferservice für Lebensmittel in Südtirol hat zu Vorsprachen bei namhaften Partnern gesucht. „Locando“ sollte das Unternehmen heißen, in Anlehnung an den Lieferservice „Zalando“, aber eben mit Lokalbezug. Die Idee der Bestellung mit sofortiger Lieferung entpuppte sich als Sackgasse. „Aufgrund der Zerstreutheit der Dörfer ist eine Logistik in Südtirol nahezu unmöglich“, sagt Florian. Ein anderes Betätigungsfeld, um sein Organisationstalent ausleben zu können, wurde im Veranstalten von Events gefunden. Ein erstes Event im August 2022, gemeinsam veranstaltet mit Jan Rizzi, stieß auf enormes Feedback. Mit der „Blacklight Edition“ im Lananer Exclusiv kam der Durchbruch. Und der freie Fall. Denn die Jungs hatten den deutschen Kult-Rapper T-low im Plan und der Kartenvorverkauf lief auf Hochtouren. Nur: T-low sagte einen Tag vor der Veranstaltung ab. Ein Desaster. Das passierte gleich zwei Mal. Aufgeben ist keine Option für Florian Lair. Der „Narrenball“ in Schlums, mittlerweile auch organisiert von „Fume Festivals“, war wieder ein großer Erfolg. Auch das kürzlich über die Bühne gegangene „spook helloween“, „Blacklight Edition V2“ im Club Max. Lair sagt, er habe mittlerweile im Eventmanagement 4 Angestellte und als Eventanbieter funktioniere nicht nur das Marketing, sondern man sei auch in den Verleih von Medientechnik eingestiegen. Viele Clubs haben angefragt und man sei in Innsbruck für das dortige 1. Event auf gutem Wege.
Auch an einem anderen Start-up ist Florian Lair seit März dieses Jahres maßgeblich beteiligt: an „Sparkling Rocco“. In der VOG Production in Leifers wird mit rotfleischigen Äpfeln ein analkoholisches Getränk hergestellt. Das Getränk laufe gut, denn die Produktion werde seit drei Jahren jährlich verdoppelt. Der Food-Markt interessiere ihn besonders, sagt Florian. Die Pläne dafür sind schier unerschöpflich: neben dem Herstellen von Getränken auch die Vertikale Landwirtschaft, also das Anbauen von Pflanzen auf vielen Etagen. Ziel ist es, bei der Rizzi Group für frischen Wind zu sorgen sowie innovative Projekte umsetzen zu können. Florian Lairs Latscher Wurzeln: Big Walter Rizzi ist sein Großonkel. Sicher ist: Da wächst ein Talent nach.
Vinschgau/Burggrafenamt - Vor kurzem fand die Jahresversammlung des Bezirkes Meran/Vinschgau des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) im Wellnesshotel SomVita in Dorf Tirol statt. Die vergangene Sommersaison, die Mobilität, der Mitarbeitermangel sowie aktuelle tourismuspolitische Themen standen im Mittelpunkt der Tagung.
HGV-Bezirksobmann Hansi Pichler ging zunächst auf die vergangene Saison ein, und verglich dabei den Bezirk Meran/Vinschgau mit anderen Destinationen im Land. Der Westen ist südtirolweit das Schlusslicht beim Anteil der Ankünfte im Vergleich. „Wir müssen in unserem Bezirk mehr über Internationalisierung sprechen“, sagte Pichler. Als Herausforderungen nannte er vor allem die Mobilität, den Mitarbeitermangel und die Sicherheitsproblematik. Um geeignete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, brauche es flexiblere Angebote, Perspektiven im Beruf, Entwicklungsmöglichkeiten, und auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf müsse gegeben sein. „Besonders wichtig ist es, dass wir in die Ausbildung investieren und auch weiterhin eng mit den gastgewerblichen Schulen zusammenarbeiten“, sagte er. Auch die Thematik rund um die Sicherheit bereitet Pichler Sorgen. „Jeder muss die Sicherheit und das Gefühl haben, in Südtirol gut aufgehoben zu sein“, brachte es der HGV-Bezirksobmann auf den Punkt.
In dieselbe Kerbe schlug HGV-Präsident Manfred Pinzger, welcher auch die Tourismusgesinnung im Land ansprach: „Es ist schade, dass der Wert, der durch den Tourismus für alle im Land generiert wird, nicht in diesem Ausmaß wahrgenommen wird. Für alles Negative verantwortlich gemacht zu werden, verdient sich das Gastgewerbe nicht.“
Einig waren sich Pichler und Pinzger, dass die Mobilität im Bezirk ein großes Thema sei. „Ein gut funktionierender öffentlicher Personennahverkehr ist ebenso wichtig wie der Flughafen in Bozen, um neue Märkte erschließen zu können“, sagte Pinzger. Auf der Jahresversammlung stellte sich auch der neue HGV-Direktor Raffael Mooswalder vor.
Gastreferent Adrian Stalder aus Zürich sprach zum Thema „Future Hospitality: die sechs Erfolgsfaktoren im Alltag“. Er erinnerte an den prägenden WOW-Effekt und die vier Stufen der Dienstleistungsqualität. „Die Gäste sind die besten Influencer und das Herz wird die Zukunft dieser Branche – Future Hospitality – prägen“, so unterstrich Stadler die Wichtigkeit der Gästezufriedenheit und des Verhaltens der Mitarbeitenden.
Schlanders - Vor 45 Jahren, im Jahre 1978, setzte Luis Stefan Stecher mit seinen Korrnrliadrn den umherziehenden Korrnern ein Denkmal. Am 21. Dezember 2023 präsentierte Flouraschworz die zweite CD mit 14 neuen Korrnrliadrn, lebendig und schwungvoll vorgetragen im Kulturhaus Schlanders.
von Heinrich Zoderer
In den Korrnrliadrn erzählt Stecher von den Vorurteilen, der Armut, aber auch vom Stolz, der Freiheitsliebe und der Lebenslust der Korrnr. Ernst Thoma hat als erster die Korrnrgedichte vertont. „Mai Madele, mai Tschuurale“ wurde so zur heimlichen Hymne des Vinschgaus. Die beiden Botschaften im Gedicht „ollz, woosdr sui drzeiln wäarn, hot ollm a Hintrtiirl“ sowie „Di Liaw tuat guat unt tuat aa wäa“ erzählen von wichtigen Lebensweisheiten. Am 8. Juni 2017 hat Flouraschworz bei der Ausstellungseröffnung in Bozen zum 80. Geburtstag von Luis Stefan Stecher drei selbst vertonte Korrnrliadr vorgetragen. Heiner Stecher, der Sohn von Luis Stefan Stecher, hat sie vertont und zusammen mit seinen Musikerkollegen Franco Micheli, Michael Reissner und Hannes Ortler gespielt. Die Gedichte in Vinschger Mundart werden getragen von lebensfroher Weltmusik mit Elementen aus Kletzmer, der Volksmusik der osteuropäischen Juden, Jazz aus Amerika, Bolero, Polka, Tarantella und Rembetiko aus Griechenland. Es ist eine temperamentvolle Musik, welche die Zuhörer in ein ausgelassenes Tanzfest mit nachdenklichen Passagen versetzt. 2019 erschien die erste CD „kurz und guat“ mit 15 Liedern. Zur Wintersonnenwende 2023 konnte die inzwischen sehr bekannte Gruppe Flouraschworz die zweite CD „Fuirroat“ präsentieren. Flouraschworz ist eine stolze, rassige, schwarzhaarige Korrnerin, von der Stecher in einem seiner Gedichte erzählt. Aufgeregt und glücklich waren die vier leidenschaftlichen Musiker, als sie im bis auf den letzten Platz gefüllten Kinosaal des Kulturhauses ihre neue CD vorstellten. Das Cover der CD schmückt ein passendes Bild des bekannten Malers Jörg Hofer aus Laas. Für die Aufnahmen und Tontechnik war Gregor Marini verantwortlich, für die künstlerische Gestaltung und Grafik der Begleitbroschüre mit den Liedtexten: Elisabeth Hölzl. Die Fotos stammen von Rafael Micheli. Für die vielen Freunde von Flouraschworz war es ein beeindruckendes und unterhaltsames Konzerterlebnis. Auch für die ganze Familie Stecher mit Luis Stefan Stecher, seiner Frau Ulrike, den Kindern Heiner, Thomas und Ulrike und der Enkelin Valeria war das Konzert 45 Jahre nach dem ersten Erscheinen der Korrnrliadr ein schönes Familienfest.
Von 2008 bis 2018 war Paul Christanell für mehrere Wochen bzw. Monate in Vietnam, dem „Land der Lotusblüte“ tätig. Er lernte die Menschen, das Land und die Kultur kennen.
Auch mit den menschlichen Spätfolgen des Krieges wurde er konfrontiert. Nicht nur sein Fachwissen im Fleisch- und Wurstsektor, sondern auch sein soziales Engagement zeichnen ihn aus.
Paul Christanell ist Südtiroler Botschafter von „Stars of Vietnam“. Christanell wird im Rahmen der Vortragsreihe vom Weltladen Latsch am 12. Jänner um 20.00 im Culturforum über Viet-Nam referieren.
Naturns - Das auf Familienurlaub spezialisierte Portal www.kinderhotel.info, mit jährlich mehr als fünf Millionen Seitenaufrufen eine der größten Suchplattformen für Familienunterkünfte, hat die 50 besten Kinderhotels mit dem kinderhotel.info Award 2024 ausgezeichnet. Für den begehrten Award, der bereits zum sechsten Mal vergeben wurde, standen rund 730 Familienhotels aus 14 europäischen Ländern zur Auswahl. Die Top 3 der besten Familienhotels liegen in Oberösterreich, der Schweiz und Salzburg.
Platz 12, 13 und 35 erreichen 3 Kinderhotels in Südtirol. Platz 13 belegt die Familien-Wellness Residence Tyrol in Naturns (Italien Platz 2, Südtirol Platz 2). „Eines der besten Familienhotels in Europa kommt aus Naturns. Die von Familie Brunner geführte Familien-Wellness Residence Tyrol existiert seit 1977, wurde bereits vielfach ausgezeichnet und erreicht beim kinderhotel.info Award 2024 Platz zwei in Südtirol und Italien. Seit 2017 ist Alexander Brunner Geschäftsführer des 4-Sterne-Hotels und setzt erfolgreich auf ein Konzept von ungezwungenem Wohnen in Familien-Appartements mit Liebe zum Detail. Man bietet sowohl gemeinsame Aktivitäten wie zum Beispiel Lamatrekking als auch Rückzugsorte für Groß und Klein. Beliebt sind besonders die eigene Schwimmschule, der Bergführer, der Bike-Verleih als auch die Bikeguides und Fitnesstrainer. Für zusätzliche Entspannung und bestes Gästefeedback sorgt seit einiger Zeit der Whirlpool mit Naturnser Thermalwasser.“, ist in einer Presseaussendung zu lesen. (eb)