Laas - Im Winter wirft die Jennwand lange Schatten auf Laas. In der dritten Jännerwoche kommt die Sonne am Vormittag zurück. Dieses Naturschauspiel nahm der Künstler Reinhold Tappeiner zum Anlass für die Präsentation seiner neuen Werke. Er lud am 20. Jänner 2024 in seine Galerie „Spaccio“ auf dem früheren Lechner Marmor – Werkplatz in Laas.
Die Eröffnung der Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss Laas gestaltet. Nach der Begrüßung der Vorsitzenden, Brigitte Schönthaler, erklärte Wilfried Stimpfl, wie es zu diesem kleinen „Sunnafeschtl“ kam.
Anschließend sprach Reinhold Tappeiner, bekannt für abstrakte Kohlezeichnungen, über seine klein gehaltenen farbigen Bilder. Sie entstanden in kurzen kreativen Pausen in den letzten drei Jahren. Ihn fasziniert die Möglichkeit, leichte und ebenso intensive Töne aus den Aquarellfarben herauszuholen. Es liegt die Herausforderung darin die Aufmerksamkeit auf kleine Bilder zu lenken, den Betrachter/die Betrachterin zum Stehenbleiben und Nachspüren, einzuladen. Inspiriert wurde Reinhold von der heimatlichen Umgebung. Die abstrakten Landschaften bestehen aus einem Boden und einer Öffnung nach oben. Das Können liegt darin, Licht und ein Leuchten in die Aquarelle zu bringen, merkte der Künstler an.
Auf Licht- und Schatten ging auch Armin Schönthaler, Lehrer und Künstler aus Laas, in seinem eigens für diesen Anlass geschriebenen Text ein. Im „Klagelied des Jenn“ sprach er gekonnt und mit wahrem Witz Laaser Gegebenheiten an.
Um 10.45 Uhr war es soweit, die Sonne war zurück. Gefeiert wurde dies mit einem kleinen Umtrunk und mit einem Mortadellabrot. Ein solches gab es früher immer zum „Halbmittag“ auf dem Lechner Marmor Werkplatz, im so genannten „Spaccio“. (chw)
Die Ausstellung kann nach Vereinbarung (Handy-Nr.348 497 25 81) besichtigt werden.
Tarsch - Seit 25 Jahren gibt es im kleinen Dorf Tarsch einen Bildungsausschuss. Das heurige Jahresprogramm steht daher ganz im Zeichen dieses Jubiläums. In den Monaten März und April werden dazu in Zusammenarbeit mit weiteren Vereinen Gesundheitstage abgehalten. Generationenübergreifend gibt es dabei Angebote zu folgenden Themen: Oxymel selbst machen, Gesunde Kräuter, Heiße Zeiten für coole Frauen, Vegane Menüs für Jugendliche und gesunde Snacks für Erwachsene. Aber auch das restliche Jahresprogramm mit Lesungen, Bildungsfahrt, Sprachangeboten und die Abhaltung des traditionellen „Suppnsunnta“ in Tarsch kann sich sehen lassen. (lu)
Berufsbildungszentrum Schlanders - „…eins, zwei, drei und vier ist elf…“ lautet der Refrain aus einem Lied von Jörg Zemmler, das er am 12. Dezember 2023 in der Aula des Berufsbildungszentrums u. a. darbot. Anwesend waren die Schüler der 4. und 5. Klasse, der 3. BFS Bautechnik, der 1. BFS Metalltechnik, der BGS Bau/Holz sowie die Schülerinnen der 1., 2. und 3. Klasse Steinbearbeitung.
Jörg Zemmler war aus Seis am Schlern angereist, wo er (neben Wien) lebt und arbeitet. Er ist in vielen Genres zuhause und ist experimentell und interdisziplinär als Musiker und Schriftsteller tätig. Dementsprechend abwechslungsreich gestaltete sich auch seine Lesung.
Den Auftakt machte er mit seiner Version von Goethes „Erlkönig“, gefolgt von „die stotterpalme“ (frei nach Kurt Schwitters), einer Kostprobe aus seinem Gedichteband „papierflieger/luft“ und Texten, die seinen ganz besonderen Umgang mit Sprache veranschaulichen.
Nach dem animierten Kurzfilm „Der Gemüsegarten meines Vaters“, las der Tausendsassa Zemmler den SchülerInnen aus seinem neuesten Buch vor. In „Neueste Südtiroler Landeskunde. 116 Dorf- und Stadtstiche“ präsentiert er der Leserschaft „schräge“ Geschichten rund um die Hauptorte der Südtiroler Gemeinden, die er auch jeweils selbst illustriert hat. Als Höhepunkt der Veranstaltung zeigte der Autor noch einige Videos. In ihnen hat er die Texte aus dem Buch auch filmisch umgesetzt und erntete vom Publikum dafür großen Applaus.
Nach rund 2 Unterrichtsstunden endete die Autorenbegegnung mit Jörg Zemmler. Die Lesung wird den SchülerInnen und LehrerInnen nachhaltig in Erinnerung bleiben.
Prad - Kürzlich feierten die Verantwortlichen der Prader Tafel in kleinem Kreis ihr zehnjähriges Bestehen. Die Tafel versorgt Menschen mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln, die es schwer haben, über die Runden kommen. Es wurde auch Wünsche an die Gemeinde gerichtet.
von Magdalena Dietl Sapelza
Die Feier stand vor allem im Zeichen des Dankes an das rund 20-köpfige Mitarbeiterteam, das sich seit Jahren freiwillig in den Dienst der guten Sache stellt. Träger der Prader Tafel ist seit der Gründung 2014 der Pfarrgemeinderat. Die Vorsitzende der Tafel Marlies Gaiser und ihr Stellvertreter Toni Pfitscher kümmern sich seither um die bürokratischen Belange. Hinter ihnen steht Pfarrer Florian Öttl. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer kümmern sich abwechslungsweise um die Annahme und um das Sortieren der Lebensmittel und Hygieneartikel. Pakete werden so zusammengestellt, dass sie den Bedürfnissen der jeweiligen Familien entsprechen. Jeden Dienstag und Freitag können die Pakete von 9.45 bis 10.15 Uhr im Erdgeschoss der Seniorenstruktur St. Antonius in Prad abgeholt werden. Rund zwei Drittel der Familien (mit rund 160 Personen), die die Tafel nutzen, haben einen Migrationshintergrund, ein Drittel sind Einheimische. „Obwohl es immer mehr Einheimische gibt, die schwer über die Runden kommen, haben diese oft Hemmungen zur Tafel zu kommen“, bedauert Gaiser. Etwas Druck von der Prader Tafel war durch die Eröffnung der Tafel in Mals genommen worden. Vorher waren die Berechtigten aus dem Obervinschgau auch nach Prad gekommen. Die Lebensmittel für die Tafeln werden über die Organisation „Banco Alimentare“ gesammelt und einmal im Monat an die Tafeln im Vinschgau angeliefert. Den Transport bezahlt die Bezirksgemeinschaft. Großes leisten die Helferinnen und Helfer vor Ort, der Fahrer Maurizio und alle, die Lebensmittel zur Verfügung stellen. Darunter sind Geschäftsleute, Bauern und private Geldspender An alle ging ein herzliches Dankeschön, speziell auch an Luca Merlino vom „Banko Alimentare“, der aus Bozen angereist war. Bei der Feier äußerte Gaiser den Wunsch nach einem größeren Raum. Das Ziel wäre es, einen kleinen Markt einzurichten, in dem die Menschen anhand eines vorgegebenen Punktesystems, jene Sachen selbst auswählen können, die sie benötigen, nach dem Vorbild des Vinzi-Marktes in Bozen. Das würde eine effiziente Versorgung ermöglichen und gleichzeitig einer möglichen Verschwendung vorbeugen. Prads BM Raphael Alber und Referentin Michaela Platzer versprachen, dieses Anliegen zu prüfen.
Tafel Prad: Telefon 371 79 64 659
Kolping im Vinschgau - Am Dreikönigstag begannen in Meran die Feierlichkeiten zum 170jährigen Bestehen von Kolping Meran. In den ersten beiden Berichten im“ Vinschgerwind “ wurde über verschiedene Hintergründe berichtet. Diesmal nun die Grußworte anlässlich der Feier im Kolpinghaus Meran.
Der Vorsitzende des Kolpinghauses Meran Otto von Dellemann, berichtete über die bereits seit Jahren etablierten Tätigkeiten im Hause: Schülermensa für Grund- und Mittelschüler, Schülerheim für Oberschüler- etwa 80 Personen, Weiterbildungsveranstaltungen und Bistro – günstiger Mittagstisch für Arbeiter und Angestellte – für alle offen! Pläne für die nächste Zukunft: Umbau eines angrenzenden Hauses zu einem Arbeiterwohnheim.
Annemarie Lastei, Vorsitzende der Kolpingsfamilie, informierte über die Veranstaltungen des Kolpingvereins, die vor allem der Vereinsamung in unserer Gesellschaft entgegenwirken: Tanz- und Bastel- sowie Turn- und Singkurse; Senioren- und Bibelrunden, sowie Ausflüge, Feiern und Gesang.
Kolpingpräses Josef Stampfl unterstrich, dass die Entstehung der Kolpingsfamilie mit der Geburt eines Kindes vergleichbar sei. Er ließ auch wichtige und freud- wie leidvolle Zeiten von Kolping Meran Revue passieren.
Katharina Zeller, Vizebürgermeisterin der Stadt Meran, wies auf den Dienst von Kolping an der Gemeinschaft hin und gleichzeitig auf die soziale Verantwortung positiv in die Gesellschaft hineinzuwirken.
Teil 3 folgt.
Otto von Dellemann
Notburga Riedl Stricker, liebevoll „Christele Burgl“ genannt, ist gerne unter Menschen. Sie war Gastwirtin, Geschäftsfrau, Bäuerin, Ehefrau und ist Mutter von vier Kindern. Heute genießt sie die geselligen Abende im Kulturgasthaus Tschenglsburg.
von Christine Weithaler
Burgl ist am 15.09.1939 in Tschengls geboren und dort aufgewachsen. Als Jüngste von vier Kindern ging sie bereits mit 14 Jahren in den Service. Als Kellnerin arbeitete sie viele Saisonen in verschiedenen Hotels in Bormio, Livigno, auf dem Stilfser Joch und im Vinschgau. Nicht überall wurde sie gut behandelt und hatte genug zu essen. Einmal besuchte sie ihr Vater und als er sah unter welchen Bedingungen sie arbeiten musste, nahm er seine Burgl sofort mit nach Hause.
Gut hatte sie es im Hotel Rezia in Bormio und beim Trögerwirt in Schlanders. Mit einem herzlichen Lächeln erzählt Burgl von der Zeit in Bormio. Gern denkt sie an diese schöne Zeit zurück. Nirgends ging es ihr so gut wie dort. Ihre Arbeit wurde geschätzt und sie lernte Italienisch. Junge Burschen kamen sie besuchen und die Chefin hätte sie gerne verkuppelt, aber Burgl sagte: „Tutti mi vogliono, ma nessuno mi prende!“ Die junge Frau war immer schon lustig, direkt und ehrlich.
Sie führte für zwei Jahre ein Gemüsegeschäft in Prad. Danach pachtete sie für fünf Jahre den Gasthof Stern in Tschengls. Damals war in der heutigen Handwerkerzone das Pulverlager. Die dort stationierten Tenente und Militaristen kehrten gern bei ihr ein. Auch die Einheimischen spielten dort oft und gern bis spät in den Abend Karten. In der Zeit lernte sie ihren Mann Hans, Johann Stricker, der als Koch bei der Wildbachverbauung arbeitete, kennen. 1973 heirateten sie und zogen vier Kinder groß. Sie bauten Burgls Geburtshaus zum Gasthof Pension Fernblick um. Im Erdgeschoss richteten sie eine Gaststube und im Obergeschoss einige Gästezimmer ein. Es waren großteils Stammgäste aus verschiedenen Ländern, die bei ihnen urlaubten. Für einige Jahre hatte sie auch ein kleines Lebensmittelgeschäft eingerichtet. Burgl verstand sich immer schon gut mit Menschen und war für ihre Gastfreundschaft weitum bekannt. Neben der Gaststätte führte sie mit ihrer Familie eine kleine Landwirtschaft. Sie hatten Kühe, Schweine und eine Zeitlang sogar ein Pony. Sie pachteten Stall und Wiesen und brachten das Futter in verschiedenen Stadeln unter, wie auch in der Tschenglsburg . Dieses wurde mit einem Einachser und viel Handarbeit eingebracht. Lebhaft erinnert sie sich an das „Fuater fiahrn“.
1987 wurde dann Stall und Stadel gebaut und somit konnte sie mit ihrer Familie mehr Vieh halten. Die Milch lieferten sie an die Genossenschaft und das Fleisch brauchten sie für die Küche. Einmal im Jahr wurde die beliebte „Keschtnpartie mit a Ziachorglmusi“ organisiert, an dem viele Leute aus nah und fern kamen. Burgl kannte vielfach nur die Arbeit. Die ganze Familie war in der Bar, den Fremdenzimmern und der Landwirtschaft eingespannt. Zudem war ihre Mutter vier Jahre lang bettlägrig, um die sie sich kümmerten. Nahezu dreißig Jahre lang fand auch der jährliche Kurs zur Vorbereitung auf die Jägerprüfung in der Gastwirtschaft statt.
Leider verstarb im Jahre 1992 Hans, Burgls Mann plötzlich an einem Herzinfarkt. Vieles musste umorganisiert werden. Doch wie immer schaffte Burgl es mit Hilfe ihrer Kinder.
1997 ging Burgl in Rente. Ihr Sohn baute das Gasthaus für seine Familie um und hält nun Schafe und Hühner. Um diese kümmert sich Burgl immer noch gerne. Diese Aufgabe freut sie. Sie steht täglich um fünf Uhr auf, sie könne eh nicht länger schlafen, schmunzelt sie, „kentet“ ein und geht in den Stall. Früher sah sie gerne Krimi- und Westernfilme; heute schaut sie täglich ihre Lieblingsserie am Nachmittag. Sonntags und abends trifft man sie oft mit dem „Rudl“ beim Karl im Kulturgasthaus Tschenglsburg. Dort verbringt sie gern Zeit, plaudert mit den Gästen und sieht ihnen beim Kartenspiel oder beim „Trendlen“ zu. So leben die Erinnerungen an die Zeit als Gastwirtin auf. Voriges Jahr erfüllten ihre Kinder ihren Wunschtraum. Sie fuhren mit der Vespa und Burgl hintendrauf über den Umbrailpass bis nach Bormio zu ihrer ehemaligen Lieblingsarbeitsstelle. Zur Sicherheit fuhr noch Begleitschutz mit dem Auto hinterher, falls es ihr doch zu viel geworden wäre. Zurück ging es über das Stilfserjoch. Sie hofft es war nicht ihre letzte Vespafahrt.
Glurns - Die Mitglieder des Glurnser Kirchenchors trafen sich auf Einladung ihres Chorleiters Martin Moriggl am Dreikönigstag, den 6. Jänner 2024, zur Cäcilienfeier im Glurnserhof.
Am Vormittag hatten die Sängerinnen und Sänger den Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche festlich begleitet. Zu hören waren unter anderem die Messe von Ignaz Reimann und das Transeamus von Joseph Schnabel.
Beim gemeinsamen Mittagessen hieß Chorleiter Moriggl folgende Ehrengäste herzlich willkommen: den Pfarrer Werner Mair, dessen Pfarrhäuserin Luise Ritsch, den Aushilfspriester Juri aus der Ukraine, die Obfrau der Musikkapelle Glurns Ulrike Strimmer, den Vertreter der Schützenkompanie Simon Abfalter, den Präsidenten des Pfarrgemeinderates Martin Baldauf, den Bürgermeister Erich Wallnöfer und den Vertreter des Verbandes der Kirchenmusik Lukas Punter.
Die Feier beim Festessen stand ganz im Zeichen des Dankes für den ehrenamtlichen Einsatz: „Es braucht jede Sängerin und jeden Sänger damit die Darbietungen zur Ehre Gottes und zur Freude der Kirchenbesucherinnen und Kirchenbesucher gelingen.“ betonte Moriggl. Er dankte allen, die den Kirchengesang mit ihren Instrumenten immer wieder begleiten. Und er lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Mesner Oskar Asper und Pfarrer Werner Mair.
Der Kirchenchor Glurns berührt die Gläubigen mit Stimmgewalt nicht nur bei den Festtagen im Jahreskreis, sondern auch bei Verabschiedungen von Verstorbenen.
Der Höhepunkt der Cäcilienfeier war die Ehrung langjähriger Sängerinnen und Sänger: Urkunden aus den Händen von BM Wallnöfer, Punter und Pfarrer Mair für 40 Jahre Mitgliedschaft im Kirchenchor erhielten Waltraud Reisinger, Ulrike Riedl und Ruth Sagmeister. Gerda Thanei ist seit 30 Jahren dabei und Hans Gebhart seit 25 Jahren. Beim gemütlichen Beisammensein wurden dann auch einige weltliche Lieder angestimmt. (mds)
Vinschgau/Burggrafenamt - Vollversammlung des Bezirks Burggrafenamt-Vinschgau im Südtiroler Chorverband
„Es ist eine große Nummer, aber wir probieren es!“ Bezirkschorleiter Josef Sagmeister kündigte bei der Vollversammlung des Bezirks Burggrafenamt-Vinschgau des Südtiroler Chorverbandes am Samstag, 27. Jänner, im Arbeiter-Vereinssaal von Lana ein großes Konzertprojekt an: 40 Sänger und 40 Sängerinnen des Bezirks werden Ende April das berühmte Mozart-Requiem aufführen. Heute gebe es mindestens 20 Versionen des Requiems. „Wir führen die ursprünglich aufgeführte Version auf“, sagte Sagmeister.
Auch im vorigen Jahr hatte der Bezirkschor ein erfolgreiches Konzert gestaltet: Zusammen mit dem Schulchor Gymme führte er das „Requiem“ von Gabriel Fauré und den Psalm „Great is the Lord“ von Edward Elgar auf, welche in Südtirol selten zu hören sind. „Die überaus gut besuchten Konzerte waren für die 100 Sänger und Sängerinnen eine schöne Bestätigung“, erinnerte sich Bezirksobmann Karl Werner in seinem Jahresrückblick. Er lobte auch die Initiativen des Chorverbands auf Landesebene, etwa die Sing- und Wanderwoche, die letztes Jahr in Pfelders stattfand, den Tag der Chöre in Trauttmansdorff oder das landesweite Projekt „Singende Schule“, an dem heuer 5400 Kinder teilnehmen. Die Chöre vor Ort sollten mit den Lehrkräften in Kontakt treten, um zum Beispiel gemeinsame Konzerte zu gestalten und so auch Kinder für das Singen im Chor zu begeistern, regte Karl Werner an. Dass die Jugendarbeit sehr wichtig ist und Kulturarbeit „kein Selbstläufer“, betonte auch Lanas Kulturreferent Helmut Taber in seinen Grußworten. Margareth Greif, die Obmannstellvertreterin des Südtiroler Chorverbands, dankte dem Bezirksausschuss und allen ehrenamtlich Tätigen in den Chören für ihren beständigen Einsatz. Die erschwingliche Teilnahmegebühr sei eine Besonderheit Südtirols und nur der großzügigen Unterstützung durch die Landesregierung und anderer Sponsoren zu verdanken. Sie betonte, dass das Wichtigste beim Singen nicht die Anzahl der Zuhörer sei, sondern die Freude am Singen. In diesem Sinne sangen die Anwesenden im Arbeitersaal gleich mehrere Lieder, die der Bezirkschorleiter dirigierte und beschlossen die Versammlung mit einem gemütlichen Beisammensein.
Vereinigte Bühnen Bozen
Die treibende Kraft
Ein Stück Südtirol
von Thomas Arzt
Eine Fotografin dokumentiert den Bau des Staudamms am Reschen und meint ein generelles Unbehagen an der neuen Welt und Risse in den modernen Bauten auszumachen. 70 Jahre später kommt eine Forscherin mit diesen Fotos im Gepäck an den Ort des Geschehens und möchte mit einem Mann sprechen, der seit Jahrzehnten auf den Turm starrt, auf den Turm mitten im See.
Auf zwei Zeitebenen und aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt Autor Thomas Arzt eine Geschichte um die Widersprüche technischen Fortschritts. Im Mittelpunkt stehen nicht die historischen Ereignisse, sondern die kleinen und großen Schicksale der Menschen.
„Mir geht der See nicht mehr aus dem Kopf. Ich skizziere ein zu langes Drama mit zu vielen Figuren an zu vielen Schauplätzen. Keine „Opfererzählung“! Keine Dokumentation des bereits Dokumentierten. Der Staudamm soll keine Gefahr sein, sondern eine Vision, die Glück verspricht! Zugleich zögere ich. Was wird aus den realen Biografien? Wie der tatsächlichen Geschichte gerecht werden? Ich überarbeite mein Konzept. Suche nach dem Heute in dem Stauseedrama. Nach Strukturen des Erinnerns. Aus 9 Figuren werden 18. Alle laufen nun mit Schatten rum.“
Thomas Arzt, Autor des Stücks
Weitere Infos und Tickets unter:
www.theater-bozen.it
Prad - Die Verantwortlichen der Raiffeisenkasse Prad-Taufers setzen im Sinne der Nachhaltigkeit innovative Akzente. Dem Müll und der Verschwendung von Ressourcen bei Veranstaltungen wird der Kampf angesagt.
von Magdalena Dietl Sapelza
Den Hebel, um etwas zu bewegen, setzen die Verantwortlichen der Raiffeisenkasse Prad-Taufers als Sponsoren von Veranstaltungen an, indem sie die Organisatoren in die Pficht nehmen. Diese sind aufgefordert, Kriterien einzuhalten, die bereits im Rahmen der GreenEvent Zertifizierung zu beachten sind. Dabei geht es um die Verwendung umweltfreundlicher Produkte, um Energieeffizienz, Abfallmanagement, regionale Wertschöpfung, soziale Verantwortung. Die Kriterien für die GreenEvent Zertifizierung seitens des Amtes für Abfallwirtschaft sind hochgesteckt und nicht ganz einfach zu erfüllen. Der Vorstoß der Raiffeisenkasse ebnet den Veranstaltern in kleinen Schritten den Weg dorthin. Vertreter von Vereinen und Verbänden wurden kürzlich darüber informiert. Bei finanziellen Unterstützungen durch die Raika wird die Verwendung von umweltfreundlichen Produkten gefordert, wie zum Beispiel Recyclingpapier für Servietten, Toilettenrollen, die Nutzung eines Mehrweg-Systems mit Verzicht auf Wegwerfgeschirr, Wegwerfgläsern und Besteck. Gefordert wird eine effiziente Mülltrennung, die Nutzung von regionalen Produkten, um die lokale Wertschöpfung zu stärken und einiges mehr. Bei Veranstaltungen sollte künftig neben den Fleischgerichten immer auch ein vegetarisches Gericht angeboten werden. Die Raiffeisenkasse verlangt zudem die Sichtbarmachung ihrer Vorgaben und eine Beschreibung dessen, was geplant und bei Veranstaltungen umgesetzt wird. Die Green Event Kriterien entsprechen der Klimastrategie der Südtiroler Landesregierung, die sich zum Ziel gesetzt hat, die CO2-Emissionen pro Person innerhalb 2050 auf unter 4 Tonnen und spätestens bis 2050 auf unter 1,5 Tonnen pro Jahr und Person zu senken. Organisatoren sind also aufgefordert ihre Events als GreenEvents zertifizieren lassen. Denn der Trend zu ökologisch verträglicheren Veranstaltungen wird immer stärker. Das nützt einerseits der Umwelt und bringt einen Marketingvorteil. Die Vereinsobleute wurden im Anschluss auch über das Thema Versicherungen informiert. Dabei wurde so manchem im Saal Angst und Bange, als bewusst wurde, was Verantwortungsträger im Ernstfall riskieren. Diese wurden aufgefordert, ihre Situationen in persönlichen Gesprächen bei Experten der Raiffeisenkasse abzuklären.