Studien/Kulturfahrt der Bildungsausschüsse Südtirols
Samstag, 21. September 2024 / Ganztags
Gadertal / Val Badia – St. Martin in Thurn mit Kunstwanderung val dl’ert und spielerischer Ladinischkurs
Treffen WEST der Bildungsausschüsse Vinschgau und Burggrafenamt
Samstag, 28. September 2024 / Halbtags-Nachmittags
Kultureller Dorfspaziergang – Besichtigung Museum Peter Mitterhofer + Geselliges und Kulinarisches unter der Linde
Weiterbildung für Bildungsausschüsse
Freitag, 18. Oktober 2024 / Halbtags-Nachmittag
Weiterbildung Storrytelling – Kommunikation – PR-Öffentlichkeitsarbeit etc.
Bezirksservice Vinschgau
Einladung zum 1. Treffen
am Mittwoch, 31. Juli 2024
um 19:00 Uhr
im Kapuzineranger in Schlanders.
Sich unkompliziert treffen um miteinander zu stricken, häkeln …
- so wie früher.
Alle Interessierten sind herzlich willkommen!
Bildungsausschuss Schlanders
Vinschgau /Tschlin - Zu einer grenzüberschreitenden Exkursion und zum fachlichen Austausch über Wiesenbrüter trafen sich Vogelkundler:innen aus Graubünden, Nordtirol und dem Vinschgau auf Einladung der Schweizerischen Vogelwarte in Tschlin im Unterengadin. Trotz Nebel konnten praderin brün (rumantsch für Braunkehlchen) beobachtet werden. Im direkten fachlichen Austausch wurde die große Bedeutung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Bäuerinnen und Bauern und den Verantwortlichen in der Landwirtschaft betont. Die späte Mahd und extensive Bewirtschaftung kommen nicht nur den Wiesenvögeln zugute, sondern fördern gleichzeitig die Pflanzen- und Insektenvielfalt. Die Hauptbrutgebiete in der Terra Raetica mit nationaler und internationaler Bedeutung und einem Naturwert, der sonst kaum mehr zu finden ist, sind der Pra Grond bei Tschlin im Unterengadin, die Pfundser Tschey in Nordtirol und die Malser Haide im Vinschgau. Um die Teilnahme an Wiesenbrüterschutzprogrammen zu fördern, ist eine effiziente Förderlinie für die Landbewirtschaftenden vorteilhaft. Auf der Malser Haide wird dies beispielhaft umgesetzt. Sind die Zugangsvoraussetzungen erfüllt, reicht ein einfaches Beihilfeansuchen beim Bezirksamt für Landwirtschaft mit der Verpflichtung zu einem späteren Mähzeitpunkt. Aus einem grenzüberschreitenden Interreg CLLD Terra Raetica Kleinprojekt zu den Wiesenbrütern im Obervinschgau ist der in Südtirol einzigartige Vertragsnaturschutz auf der Malser Haide entstanden.
Glurns/Stilfs - Im Kulturcafe‘/Bistro Salina in der Glurnser Laubengasse ist derzeit die außergewöhnliche Ausstellung von 21-jährigen Andreas Wieser vom Berghof Faslar in Stilfs zu sehen. Der autistische junge Künstler hat ein besonderes zeichnerisches Talent. Seine Integrationsbe-gleiterin Helene Malloth machte Raffeiner Dietmar darauf aufmerksam, als Andreas sein Praktikum in die Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Prad begann, wo Raffeiner als Betreuer und Begleiter arbeitete. Raffeiner hat immer versucht, seine Schützlinge mit besonderen Bedürfnissen individuell zu fördern und ihnen durch ihre Leistungen ein Selbstwertgefühl zu geben. Unter seinen Fittichen machten beispielsweise Georg Paulmichl aus Prad und Elmar Rufinatscha aus Taufers i. M. auf sich aufmerksam. Mit ihren sprachlichen Betrachtun-gen charakterisierten sie die Gesellschaft auf ihre Art unverblümt und treffend. Andreas Wieser benutzte Comic-Figuren als Vorlagen für seine Werke. Er zeichnete sie nach. „Als Andreas in meine Zeichengruppe kam, habe ich versucht, durch neue Karikatur-Vorlagen und durch bildhafte Ausführungen aus aller Welt der Kunst ihn mit etwas zu konfrontieren, was er noch nicht kannte. Schnell nahm er diese bildnerischen Vorgaben an und begann sie eigenwillig umzusetzen“, schreibt Raffeiner. Andreas führt den Bleistift schnell und gezielt. Er lässt seine Figuren von unten nach oben entstehen und entwickelt in gewisser Weise seinen eigenen Stil. Die Zeichnungen für die Ausstellung sind innerhalb von fünf Wochen entstanden. Zwei Stunden am Tag hat er daran gearbeitet. „Entstanden sind dabei Zeichnungen, die in ihren Ausführungen unvorhersehbar und somit weit mehr waren als bloße Kopien. Auffallend für mich war sein konzentriertes Hinschauen auf die Vorlage und sein schnelles Erfassen des jeweiligen Gegenstandes als Vorgabe“, schreibt Raffeiner. (mds)
Schlanders/Marmorsymposium
Unter dem Titel „Weiß und Schworz, Musik, Marmor und Natur“ luden Burkhard Pohl, der Seniorchef und Peter Pohl, der Juniorchef der Göflaner Marmor GmbH am 20. Juli in die Werkshalle der Marmorwerke. Am 21. Juli gab es Werksführungen beim Tag der offenen Tür und ein Jugendschachturnier.
von Heinrich Zoderer
In der Werkshalle und auf dem großen Firmengelände wurde der Marmor gefeiert und zu einem großen Fest und einer Betriebsbesichtigung geladen. Eigens für dieses Fest im Rahmen des 1. Internationalen Marmorsymposiums wurde über die Schwimmbadstraße ein sicherer Zugang zu Fuß eingerichtet. Peter Pohl hat sich für die Feier etwas Besonderes einfallen lassen. So wurde nicht nur für Speis und Trank durch die Bauernjugend Göflan gesorgt, es gab auch einen Vortrag von Wolfgang Platter zum Thema „Der Nationalpark Stilfserjoch: Seine Geschichte in der Vergangenheit und seine Bedeutung in der Zukunft“ und anschließend ein Konzert mit der Gruppe Flouraschworz. Wolfgang Platter, der ehemalige Direktor des Nationalparks, berichtete über die Entstehungsgeschichte zur Zeit des Faschismus im Jahre 1935, die langjährige Ablehnung des Nationalparks durch die Südtiroler Bevölkerung und die Landesregierung, die Umwandlung in ein Konsortium im Jahre 1995 und die Übergabe der Verwaltungskompetenzen an die Länder Lombardei, Trentino und Südtirol im Jahre 1916. Er sprach über die vielen Ungereimtheiten des Nationalparks, in dem einerseits alles geschützt werden sollte, es andererseits ganze Dörfer, viele Bergbauernhöfe, Schigebiete, Stauseen, Bergbau und eine intensive Landwirtschaft im Parkgebiet gab. Platter betonte vor allem das Subsidiaritätsprinzip und die notwendige Einbeziehung der Bevölkerung. Ausführlich berichtete er über die Potentiale und Chancen des Nationalparks für einen Ökotourismus, die Erzeugung und Vermarktung regionaler Qualitätsprodukte, die Umweltbildung, Forschung und die Artenvielfalt. Er sprach über die Zonierung, das neue Leitbild, die fünf Nationalparkhäuser, die Wiederansiedelung des Bartgeiers, über den Klimawandel, die Eiskernbohrungen am Ortler, den Rückgang der Gletscher, das Auftauen des Permafrostes und die neuen Herausforderungen durch die Rückkehr von Bären und Wölfen. Anschließend spielte bis 23 Uhr die Gruppe Flouraschworz. Heiner Stecher rezitierte vor dem Konzert das bekannte Gedicht seines Vaters Luis Stefan Stecher „In den Bildern meiner Kindheit sind alle Wege weiß. Marmorweiß“.
Naturns - Vom 3. bis zum 23. August warten auch heuer wieder Comedy, Kabarett, Musik und Magie auf die Zuschauer. Die Aufführungen für Kinder finden mittwochs um 17.30 Uhr statt, jene für Erwachsene dienstags und freitags um 21.00 Uhr. Veranstaltungsort ist die Freilichtbühne Naturns. Bei Regen werden die Aufführungen ins Bürger- und Rathaus verlegt.
Mit einem Jubiläumsfest werden am Samstag, den 3. August 25 Jahre Naturns lacht! gefeiert. Bei freiem Eintritt sorgen verschiedenste Künstler*innen für magische Momente.
Eisi Gulp, der bekannte Schauspieler und Kabarettist, präsentiert am Dienstag, den 6. August sein neues Programm „Tagebuch eines Komikers“. Am Freitag betritt Salzburger Stier-Preisträger Michel Gammenthaler die Bühne. Comedy, Zauberei und Interaktion mit dem Publikum bestimmen das Programm „HUGO? Comedy & Tricks“. „ENDLICH! Die Abschiedstour“ der füenf steht am 13. August an. Das A-Cappella-Quintett aus Stuttgart ist nach über 25 Jahren auf Abschiedstournee. Starbugs Comedy, die drei Schweizer Comedians, starten am Freitag, den 16. August mit ihrer Show „JUMP! Reloaded“ mit Tanz, Akrobatik und Comedy erneut voll durch. In der letzten Festival-Woche verwandelt sich Ennio Marchetto in „The Living Paper Cartoon“ in beliebte Figuren aus Musik, Film, Kunst und Weltpolitik. Judith Bach besticht beim letzten Termin am 23. August mit dem Chanson-Kabarett „ENDLICH – Ein Stück für immer“.
Das Kinderprogramm beginnt am 7. August mit dem beliebten Clown-Paar Herbert & Mimi und ihrer Show „Glatt verkehrt“. Am 14. August erwacht der „Grüffelo“ zum Leben, ein tiefgründiges, witziges Clowntheater von pohyb‘s und konsorten. Gewohnt schwungvoll wird es beim letzten Termin am 21. August, wenn Geraldino singt und musiziert – „Bunte Knaller“ eben.
Informationen und Kartenreservierung unter www.naturnslacht.com oder www.naturnslacht.com/de/ticket-reservierung/
Telefonische Reservierung unter 334 7027027, Mo – Fr 9.00 Uhr – 12.00 Uhr und 15.00 Uhr –19.00 Uhr
Taufers/Trient - Der Künstler Michael Fliri aus Taufers im Münstertal ist Südtirols Vertreter bei der Ausstellung „The mountain touch“ im Museum MUSE in Trient. Mehrere internationale Künstler:innen stellen dort vom 28. Juli bis 17. November 2024 ihre Werke aus.
Begonnen hat der Künstler Michael Fliri als Performer und Videokünstler. Seine erste Performance „Der Schneemann“ machte er 2001. Michael Fliri arbeitet vorwiegend mit seinem Körper, dabei drückt er sich heutzutage mit Medien wie Fotographie, Skulptur und Video, aus. Zentrale Themen seiner Kunst sind die Landschaft, der Mensch und die Auseinandersetzung zwischen Mensch und Landschaft.
Genau diese Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur, dieser psychologische Effekt, den die Landschaft auf den Menschen ausübt, ist Thema der Ausstellung im MUSE. Als Aushängeschild für die Ausstellung hat der Kurator das Bild von Michael Fliri „my private fog“ (zu deutsch: mein privater Nebel) gewählt.
Fliri dazu: „Diese Arbeit ist im Jahr 2017 entstanden. Sie ist das Ergebnis einer Auseinandersetzung mit mir als Mensch und der Natur, die mir nahe liegt. Ich bin sehr verwurzelt mit der Landschaft in der ich aufgewachsen bin. Diese Umgebung hat mich geprägt und steht hier im Mittelpunkt des Kunstwerkes“.
Ausgangspunkt der Arbeit „my private fog“ waren Stein- und Kristallformationen aus dem alpinen Raum. Von diesen hat der Künstler die Oberfläche mit einem transparenten Material abgenommen und dann wie eine Maske auf sein Gesicht gegeben. Anfangs sieht man das Gesicht noch ganz klar und deutlich. Durch die Wärme des Atems entsteht mit der Zeit Kondensation, die mehr und mehr die Innenseite der transparenten Maske beschlägt. Das Gesicht löst sich mehr und mehr auf und eine Landschaft bzw. ein Berg kommt zum Vorschein. Auf den ausgestellten, großformatigen Fotos erscheint das kleine Ursprungsgestein wie ein Bergmassiv mit Spitzen und Tälern, wie eine Schneelanschaft oder ein Eisblock. Die Wärme des Atems hat ein Bild der Kälte entstehen lassen, eigentlich das genaue Gegenteil, eine andere Wahrheit. Das scheint paradox. Ist es auch.
Peter Tscholl
Latsch - Latsch auf dem Weg zur maximalen Digitalisierung: Das EFRE-Projekt „GO DIGITAL: Digitalisierung in der Gemeinde Latsch 2.0“ fokussiert sich auf die Effizienzsteigerung der Gemeindeverwaltung durch die Implementierung verschiedener digitaler Lösungen.
In der EFRE-Förderperiode 2014-2020 wurde bereits ein Digitalisierungsprojekt erfolgreich realisiert. Darauf aufbauend setzt das aktuelle Projekt an und zielt durch die umfassende Modernisierung weiterer Verwaltungsabläufe darauf ab, eine Verbesserung der organisatorischen Effizienz, eine effiziente und nachhaltige Standardisierung bzw. Reduzierung interner Verwaltungsverfahren sowie eine verbesserte Dienstleistungsqualität für die knapp 5.200 Bürger*innen zu realisieren. Das Projekt umfasst ein Gesamtvolumen von 497.670,04 Euro und wird zur Gänze durch den europäischen Strukturfonds EFRE finanziert. Der Bürgermeister Mauro Dalla Barba äußert sich zuversichtlich über das angehende EFRE-Projekt: „Digitalisierung ist ein Prozess, der immer mehr Bereiche unseres Lebens erfasst. Auch wir als Gemeinde Latsch passen uns diesem Fortschritt an, sind stets offen für Neues und haben uns daher die Chance der 100%igen Finanzierung nicht entgehen lassen. Digitalisierung bedeutet mehr Qualität, mehr Überblick, Verbesserung der Arbeitsabläufe, Einsparung von Zeit und Kosten aber vor allem: Bessere Kommunikation mit und für unsere Bürger*innen!“
Ein Bestandteil des Projektes ist die vollständige Digitalisierung der physischen Aktenbestände und damit die Optimierung der Prozesse des Bauamtes der Gemeinde. Es hat das Ziel, die digitalisierten Akten in das bestehende, digitale Aktenmanagementsystem (DMS) zu integrieren. Ein weiterer zentraler Projektinhalt ist die Einführung eines integrierten digitalen Projektmanagementtools, das sowohl das Bauhof- als auch das Friedhofsmanagement abdeckt. Dabei soll die zu integrierende Lösung nahtlos an die bestehende GIS-Software angebunden werden. Durch die Verbindung mit der GIS-Software wird es möglich, raumbezogene Daten in Echtzeit zu verwalten und zu analysieren. Dies kann bei der Verwaltung und Zuweisung von Grabstätten oder der Optimierung der Ressourcenverteilung im Bauhof von großem Nutzen sein. Zudem wird ein Pilotprojekt zur Implementierung eines intelligenten Parkraummanagements gestartet. Dazu wurden die am meisten beanspruchten Parkzonen mittels Standortauswahl und Bedarfsanalyse identifiziert und es wird voraussichtlich eine kombinierte Lösung aus Kameras und IoT-Sensoren implementiert. Die erfassten Parkdaten werden in verschiedenen Bereichen ausgespielt und durch die intelligente Verknüpfung von Technologie und Infrastruktur trägt das Projekt zur effizienten und nachhaltigen Gemeindeentwicklung bei. Abschließend wird im Zuge des Projektes ein intelligentes Trinkwassermanagement ausgebaut. Dieses verfolgt mehrere Ziele, unter anderem die Erhöhung der Ressourceneffizienz durch Wassereinsparung, verstärkte Nachhaltigkeit durch die Schonung natürlicher Ressourcen, verbesserte Kosteneffizienz sowie Krisenmanagement.
Diese umfassenden Bemühungen, die im Zuge des EFRE-Projektes umgesetzt werden, bieten einen spürbaren Mehrwert und setzen den Weg zu einer modern-effizienten, transparenten und bürgernahen Verwaltung fort mit Fokus auf die Reduzierung von Personal-, Zeit- und Kostenaufwänden. Die Projektergebnisse erhöhen die Effizienz der Verwaltung, verbessern den Zugang zu Dokumenten für Mitarbeiter*innen, Bürger*innen und Stakeholder und fördern die Nachhaltigkeit.