Schlanders/Vinschgau - Die Schließung der Schulen und der damit verbundene Fernunterricht stellen Familien und Schüler aller Altersgruppen vor große Herausforderungen. Doch es gibt Hilfe – und endlich haben sich die sogenannten sozialen Netzwerke ihre Bezeichnung einmal verdient. Es hat sich nämlich auf Facebook und Instagram eine Gruppe formiert, die unterstützt und berät, Inhalte erklärt und bei Schwierigkeiten weiterhilft: die HausaufgabenHelden. Initiator ist der Oberschüler Lukas Stecher aus Tarsch, seine Idee haben Tobias Stevanin, Martina Dalpiaz, Sophie-Marie Koch und Julia Mitterer gleich für gut befunden. Die Fünf bilden das Kernteam und besuchen die 3. Klasse des Real- oder Sprachengymnasiums Schlanders. Um in dieser Ausnahmesituation einen Beitrag zu leisten und Zusammenhalt aufzuzeigen, haben sie nach weiteren Helfern gesucht. Gemeldet haben sich über 70 HausaufgabenHelden aus dem ganzen Land, unter ihnen Studenten sowie aktive und pensionierte Lehrpersonen. Sie bearbeiten Anfragen von der Grundschule bis zur Maturaklasse und stehen über verschiedene Kanäle den Hilfesuchenden zur Seite. Bisher kamen mehr als 150 Anfragen. „Sie sind vielfältig und reichen von „alltäglichen“ Aufgaben wie der Flächenberechnung eines Rechtecks bis hin zu kniffligen Programmieraufgaben oder Textanalysen“, teilen sie mit. Bewusst haben sie sich für kostenlose Unterstützung entschieden, damit Eltern keine zusätzliche finanzielle Belastung spüren und um ein Zeichen der Solidarität in dieser Krise zu setzen. Bei der Bekanntmachung des Netzwerks setzte das Kernteam auf bekannte Persönlichkeiten im Land, viele Politiker verwiesen auf die HausaufgabenHelden und Landeshauptmann Arno Kompatscher bedankte sich mit einem Anruf persönlich für das Engagement.
Eltern und Schüler können Kontakt aufnehmen: über Facebook/Instagram (HausaufgabenHelden_Südtirol) oder E-Mail: hausaufgabenhelden.suedtirol@gmail.com
Dann wird innerhalb kurzer Zeit ein Held oder eine Heldin vermittelt, passend zu Schwierigkeitsgrad und Fachbereich.
Maria Raffeiner
Bozen/Langtaufers/Vinschgau - Einen vorläufigen Schlussstrich unter das Kapitel Langtaufers-Kaunertal hat die Landesregierung gezogen. Langtaufers soll Langtaufers bleiben - ohne Skiverbindung auf den Kaunertaler Gletscher.
Die Landesregierung hat sich am 15. April erneut mit dem Vorschlag für einen „ergänzenden Eingriff in der Skizone ‚Langtaufers‘ in der Gemeinde Graun in Vinschgau für die skitechnische Verbindung mit der Zone Kaunertal“ befasst und das Vorhaben abgelehnt.
Bevor die Landesrätin für Raumentwicklung Maria Hochgruber Kuenzer den Beschluss auf die Tagesordnung der heutigen Landesregierungssitzung gesetzt hatte, waren zahlreiche Gutachten und Überprüfungen der Auswirkungen des Vorhabens eingeholt worden.
Der Umweltbeirat des Landes hielt fest, dass das Melagtal, ein Seitental des Langtauferer Tals, in dem die Skiverbindung geplant war, als unberührtes Gebiet gelte. Zudem enthalte das Tal auf 1.900 Metern Meereshöhe urtümliche charakteristische Geländekammern, es gebe unzählige, kleinflächige Lebensräume mit einer hohen Biodiversität, darunter auch Arten, die international unter Schutz stehen. Die Gesamtbewertung des Standortes veranlasste den Umweltbeirat zu einem negativen Gutachten. „Südtirol zeichnet sich durch Vielfalt und Einzigartigkeit aus. Das gilt vor allem für die Naturlandschaften. Diese Vielfalt haben unsere Vorfahren geprägt und wir haben den Auftrag, sie zu erhalten“, beschreibt Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer ihre Verantwortung.
Darüber hinaus hatte die Landesregierung ein sozio-ökonomisches Gutachten an Experten der Freien Universität Bozen in Auftrag gegeben. Doch auch diese Überprüfung erkannte nicht eindeutig positive Auswirkungen für die Region Obervinschgau: Die Vollständigkeit dieses Gutachtens wurde für diese Bewertung für die Landesregierung von der Anwaltschaft des Landes bestätigt.
Für Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer ist es „völlig nachvollziehbar, dass es unterschiedliche Meinungen über eine wirtschaftliche Entwicklung in Langtaufers und im oberen Vinschgau gibt. Doch gerade die aktuelle Situation regt zum Nachdenken an und zeigt auf, dass unberührte Natur eine wertvolle Ressource für zukünftige Entwicklung sein kann.“
Schlanders/Laas - Am 30.04.2020 beendet Dr. Robert Kaserer seine Tätigkeit als Hausarzt in den Gemeinden Schlanders und Laas und tritt in den Ruhestand. Sein Nachfolger, Dr. Mario Scafuro, nimmt den Dienst in derselben Praxis (Schlanders, A. Hoferstr. 10) am 01.05.2020 auf. Dr. Kaserer bedankt sich bei allen PatientInnen für das entgegengebrachte Vertrauen und beim Hauspflegedienst Mittelvinschgau sowie beim Pflegepersonal des Seniorenheimes St. Sisinius in Lass für die vortreffliche Zusammenarbeit.
Tschengls - Für die Musikkapelle Tschengls ist es sich vor den getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus gerade noch ausgegangen, am Schalttag das Jahreskonzert abzuhalten. Der Kultursaal des Dorfes war bis auf den letzten Platz gefüllt, als Kapellmeister Josef Tschenett den Taktstock erhob und die 43 Musikantinnen und Musikanten das in den Wintermonaten eingeübte Programm zum Besten gaben. Märsche, Operettenmelodien und Rhapsodien zu Tänzen und Liedern führten musikalisch durch die halbe Welt, nach Osten bis zum melodischen Erbe der Kosaken, nach Westen bis zu den Klängen einer amerikanischen Berglandschaft. Die Konzertstücke wurden mit viel Applaus bedacht. Ein Höhepunkt war die musikalische Nachempfindung der Heiligenlegende von Ottilia, zu der die Tschenglser wegen des Kirchleins im Alten Feld („Tilgakirchl“) einen besonderen Bezug haben. Obmann Hans-Jürgen Riedl bedankte sich bei seiner Kapelle und dem ehrenamtlichen Kapellmeister für den großen Einsatz, bei Karl Perfler für die Konzertmoderation. Zudem stellte er zwei Neuzugänge vor: Felix Steck an der Klarinette und Noa Tscholl am Schlagzeug, beide 14 Jahre alt, hatten Premiere bei der Tschenglser Musi.
Seit dem Konzert ruht die Vereinstätigkeit wie bei allen Kapellen, manche von ihnen fanden kreative Ersatzmöglichkeiten im Internet. So verbreiteten sich bei all dem Videomaterial in den sozialen Netzwerken auch Blasmusikklänge und gute Wünsche einiger Vinschger Musikkapellen.
Maria Raffeiner
Schlanders - Jede Wanderung ist eine Schatzsuche nach kleinen und großen Schätzen am Rande des Weges. Nach mehr als einem Monat im Hausarrest, sind die ersten Wanderungen in der freien Natur besondere Glücksmomente. Der Frühling erscheint bunter und lebendiger als in früheren Jahren. Der blaue, wolkenlose Himmel, der weiße Schnee auf den Berggipfeln und die frischen Blüten auf den Bäumen, die Blumen und das grüne Gras erscheinen im neuen Licht. Auf den Wanderwegen, die man schon so oft gemacht hat, entdeckt man Vertrautes und Bekanntes, aber vielleicht auch ein paar neue Sachen, die man früher übersehen hat oder die ganz neu am Wegesrand zu finden sind. Wer hat die bunten Ostereier in Göflan schon entdeckt? Oder die vielen anderen Schätze im eigenen Dorf und auf den Wegen um das Dorf? (hzg)
Nach dem Lockdown aufgrund von Covid-19 war am 20. April für viele Handwerksbetriebe der erste Arbeitstag. Mit großer Hoffnung und Tatendrang gingen die Unternehmer und Mitarbeiter wieder ans Werk. lvh-Präsident Martin Haller erklärt: „Ich zähle nun auf das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen!“ Mit der Auflage von maximal fünf Mitarbeitern pro Arbeitsstätte oder Baustelle und unter Einhaltung der staatlich vorgegebenen Sicherheits- und Hygienebestimmungen, durften zahlreiche Arbeiten wieder aufgenommen werden.
„Kein Wasser. Keine Mücken! Gemeinsam gegen die Tigermücke“ heißt die neue Kampagne der Landesumweltagentur, um die Verbreitung der Tigermücke in Grenzen zu halten
Seit dem 1. September 2019 ist Pater Mathew Kozhuppakalam der neue Dekan von Schlanders. Er stammt aus Indien, hat auch in Deutschland und Österreich studiert, in Indien und in Afrika an Universitäten gelehrt, in der Seelsorge gearbeitet und soziale Projekte initiiert.
von Heinrich Zoderer
Seine Kindheit war geprägt vom Wasser. Er spielte mit dem Wasser, auf Wasserstraßen ruderten er und andere Kinder mit Booten zur Schule, die Regenzeiten bestimmten den Lebensrhythmus. In seinen Kindheitserinnerungen war er immer nass, aber nie krank. Mathew Kozhuppakalam hat mit 69 Jahren am 25. August von Bischof Ivo Muser die Kirchenschlüssel von Schlanders erhalten und ist seit dem 1. September der neue Dekan. Im Jahr zuvor, am 27. Mai 2018 zog Pater Mathew zusammen mit zwei Mitbrüdern der Missionare des hl. Franz von Sales in das Kapuzinerkloster von Schlanders ein. Damit begann für die Pfarrei Schlanders ein neues Kapitel, aber auch für P. Mathew ein ganz neuer Lebensabschnitt. P. Mathew ist in Indien geboren und aufgewachsen. Indien ist wie ein großer Kontinent mit 1,3 Milliarden Menschen, 21 Amtssprachen, 28 Bundesstaaten, mehr als 100 Sprachen, mehreren Schriften und Religionsgemeinschaften. Ganz im Südwesten, im Bundesstaat Kerala ist er zusammen mit neun Geschwistern aufgewachsen. Das Land liegt am Meer, zum Teil unter dem Meeresspiegel. Kerala ist nur halb so groß wie Österreich, aber dicht besiedelt und hat mit 38 Millionen Einwohnern rund vier Mal so viele Einwohner wie Österreich. Im „Land der Kokospalme“, wie Kerala genannt wird, herrscht tropisches Klima. Die Mehrheit, rund 55% sind Hindus, 27% Muslime und 18% Christen. Kerala hat mit 96% die höchste Alphabetisierungsrate Indiens. Die Region Kuttanad, von der P. Mathew stammt, wurde auch die Kornkammer Keralas genannt. Das Land ist geprägt durch den Kolonialismus, zuerst von den Portugiesen, dann von Holländern und Engländern. Eine der schönsten Erfahrungen war es, dass alle drei Religionsgemeinschaften friedlich miteinander gelebt haben, meinte P. Mathew. In der Schule waren alle zusammen. Heute ist das anders. Seine Familie ist sehr religiös, eine Schwester ist Klosterfrau. Bereits in der Oberschule entschied er sich Priester zu werden und in den Orden der Missionare des hl. Franz von Sales einzutreten. Nach dem Theologie- und Philosophiestudium in Hyderabat in Indien, kam er zum Studium nach Eichstätt in Bayern. Englisch lernte er bereits in Indien, Deutsch dann in Bayern. 1976 wurde er in Indien zum Priester geweiht. Anschließend studierte er Moraltheologie in München und Psychologie in Wien. Von 1985 bis 2011 war er Rektor des Priesterseminars und Professor für Humanistische Psychologie und Moraltheologie in Indien. Er war auch Provinzial seines Ordens und Seelsorger in Bangalore in Indien. In dieser Zeit der Lehrtätigkeit hat er Priesteramtskandidaten spirituell begleitet und sich auch für Kinder, Jugendliche und Frauen engagiert. P. Mathew hat die Organisation „Fides India“ gegründet, eine soziale Organisation, die für Kinder und Jugendliche Unterkünfte und Berufsmöglichkeiten schuf, Selbsthilfegruppen für Frauen förderte und sich dafür einsetzt, die Lebenssituationen von Jugendlichen und Frauen zu verbessern. Von 2012 bis 2018 verbrachte er einen neuen Lebensabschnitt in Afrika. In Tansania unterrichtete er an der Universität Psychologie und Ethik. P. Mathew erzählte in einem langen Gespräch, dass er sich in seinem Leben immer wieder gefragt hat: was ist meine Mission, was verlangt Gott von mir und was will mein Orden von mir? So hat er längere Zeit auf drei Kontinenten gelebt, war auch kurz in Amerika und ist mit fast 70 Jahren nach Schlanders gekommen und hat hier als erster ausländischer Priester ein Dekanat übernommen. P. Mathew strahlt Optimismus und Zuversicht aus. Er ist auch nicht verzagt in diesen Zeiten, in denen wegen dem Coronavirus keine Gottesdienste stattfinden. Die Gottesdienste werden über Livestream übertragen. Seine spirituellen Gedanken übermittelt P. Mathew fast täglich über WhatsApp und über die Homepage der Pfarrei Schlanders. Er ist grundsätzlich Optimist, hat ein starkes Gottvertrauen und vertraut auf die Kräfte der Menschen. Die spirituelle Entwicklung ist ihm sehr wichtig. Der Mensch ist grundsätzlich auch ein spirituelles Wesen, meint der Dekan. Es geht nicht nur um das Materielle, das Physische. Das ist wichtig und notwendig, um gesund leben zu können. Aber um innere Zufriedenheit und Harmonie zu erreichen, braucht es auch die psychische, soziale und spirituelle Gesundheit. Darin sieht P. Mathew seine Aufgabe, dafür will er sich Zeit nehmen, Menschen begegnen, sie stärken und unterstützen. P. Mathew ist in Kontakt mit seiner Familie in Indien, er möchte auch gerne wieder hinfahren. Das Klima hier in den Bergen setzt ihm etwas zu, vor allem hat er jetzt im Frühjahr mit einer Pollenallergie zu kämpfen. Aber sonst fühlt er sich im Vinschgau, der alten Kornkammer Tirols und in Schlanders recht wohl.
Aus dem Gerichtssaal - Eigentlich wollte ich diesmal wieder über einen Kriminalfall schreiben, und zwar über einen Raubmord, dem zwischen 1850 und 1900 ein „schmattiger“ Wiener Juwelier in der Nähe der Rasass-Bergalm im hintersten Schlinigtal an der Grenze zum Uinatal zum Opfer fiel. An einem Tag im Sommer war der Wiener zu Fuß von Schlinig in Richtung Schweiz unterwegs. Er übernachtete auf der Rasass-Alm, auf der ein gewisser Kuen und ein Manes als Hirten tätig waren. Sie gestatteten dem Juwelier, neben ihnen auf der Pritsche zu schlafen. Dabei müssen sie wohl allerhand Reichtümer an ihm bemerkt haben, jedenfalls begleiteten sie ihn am nächsten Tag bis in die D’Uina- Schlucht. Aber anstatt ihm dort den Weg über die Grenze in die Schweiz zu weisen, erschlugen sie ihn, beraubten ihn und warfen ihn in den Bach hinunter, in der Absicht, das Ganze als einen Unfall erscheinen zu lassen. Über das mysteriöse Verschwinden des Juweliers berichteten alle Zeitungen der Monarchie. Die Kunde davon drang auch bis nach Meran. Und als kurz vor Weihnachten bei einem dortigen Uhrmacher zwei ländliche Gestalten auftauchten und ihm eine kostbare Uhr zum Kauf anboten, schöpfte er Verdacht. Er vertröstete die Beiden unter einem Vorwand auf den Nachmittag, verständigte in der Zwischenzeit die Polizei, welche die Hirten zum Reden und anschließend an den Galgen brachte. Weitere Einzelheiten der Geschichte, vor allem den Namen des Opfers, konnte ich nicht eruieren. Deshalb die Bitte an die Leser aus der Malser Gegend, mir bei meinen Nachforschungen behilflich zu sein.
Und so muss ich halt wohl oder übel auf die schier endlose Geschichte des Einkaufszentrums Herilu in Latsch zurückkommen, welches die Justiz nun schon seit bald fünfzehn Jahren beschäftigt. Wir haben darüber in diesem Blatt in der Vergangenheit unter verschiedenen Titeln wie: „Der Rechtsstaat lässt grüßen“, „Berlusconi hausgemacht“, „Der Latscher Osterhase“, „Ein moderner Ablasshandel“ und „Herilu – auf ein Neues!“ berichtet. Die Vorgeschichte dürfte bekannt sein: Auf dem Areal der vormaligen Fuchs-Säge wurde auf Antrag des Eigentümers Fuchs Heinz eine Wohnbauzone ausgewiesen. Auf deren frei verbaubarem Teil errichtete er das Einkaufszentrum Herilu, der dem geförderten Wohnbau reservierte wartet bis heute darauf, dass er seiner Zweckbestimmung zugeführt wird. Stattdessen bot Fuchs Heinz der Gemeinde Latsch einen Handel an: ihr befreit mich von der Sozialbindung, ich zahle euch im Rahmen eines Urbanistikvertrages den Betrag von Euro 230.000. Die Gemeinde unter dem damaligen Bürgermeister Karl Weiss willigte in dieses „Geschäft“ ein, das Land hob den Beschluss jedoch mit der Begründung auf, dass man gesetzliche Verpflichtungen nicht per Vertrag auflösen könne. Dagegen rekurrierte Fuchs, verlor vor dem Verwaltungsgericht in Bozen und nun auch vor dem Staatsrat in Rom. Womit die heiße Kartoffel wieder in die Gemeindestube von Latsch zurückgekehrt ist. Und der Fall wird wie ein sich ständig bewegendes Rad wohl noch eine weitere Generation von Juristen beschäftigen.
Peter Tappeiner,
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Vinschgau - In den Tourismusvereinen des Vinschgaus wird vorbereitet, kommuniziert und in Meetings mit IDM sprechen sich die Tourismusvereins-Direktoren über die Inhalte ab, die an Mitgliedsbetrieben und an Gäste weitergegeben werden. Zwei Beispiele - Tourismusverein Naturns und Ferienregion Reschenpass.
von Erwin Bernhart
Uli Stampfer, der Direktor des Tourismusvereines Naturns, ist im Home-Office und Gerald Burger, Direktor der Ferienregion Reschenpass ist im Büro in Reschen anzutreffen. Stampfer und Burger sagen, dass es jeden Mittwoch Video-konferenzen der Direktoren mit den Spitzen der IDM gibt, in dem aktuelle Informationen weitergegeben und Inhalte zu Kommunikationen nach außen, also in Richtung Gäste, besprochen werden. Die Kommunikation subsummiert sich unter das Stichwort #alleswaswirlieben, darin enthalten Geschichten über Menschen, Produkte, Landwirtschaft und vieles mehr, und stehe allen Ferienregionen und Gastwirten zur Verfügung. Erlaubt und gefragt ist auch, dass die einzelnen Tourismusvereine Geschichten aus ihrem Gebiet miteinfließen lassen. Aufgabe der Tourismusvereine ist es, diese Geschichten und Informationen den Mitgliedsbetrieben zugänglich zu machen und vor allem aufzumuntern, Kontakte mit ihren Gästen zu pflegen. Die Direktoren koordinieren die Mitteilungen und Nachrichten über die Homepages und über die sozialen Medien Instagram und Facebook, erstellen Newsletter für die jeweiligen Gäste. Burger und Stampfer sagen, dass sich Gäste mit aufmunternden Worten zurückmelden. Burger sagt, dass die Tourismusbüros im Oberland seit dem 15. März 2020 geschlossen sind, dass Urlaub und Überstunden abgebaut worden sind. Allerdings laufen die Vorbereitungen für eine ungewisse Sommersaison auf Hochtouren. Die Außendienstmitarbeiter sind dabei die Wanderwege zu markieren, die Seenumrundungen, den Bogenparcours herzurichten und die Bike-Trails herzurichten. Die großen Events in Naturns und in Reschen wurden für den Sommer abgesagt, einige hoffnungsvoll in den Herbst verschoben. Burger und Stampfer hoffen auf die EU. Denn die EU könnte eine einheitliche Regelung über die Grenzöffnungen und damit über die Bewegungsfreiheit innherhalb der EU bewirken. Bislang hängen die Grenzschließungen ausschließlich von den Nationalstaaten ab. Hoffnung gibt auch eine mögliche Prognose über das Verhalten vor allem der deutschen Urlaubsgäste: Städte- und Flugreisen könnten aufgrund der Menschenansammlungen hinten angestellt werden. Südtirol und der Vinschgau könnte davon profitieren, weil es keinen Massentourismus, also keine Menschenansammlungen, gibt.
IDM hat zudem über ihre Agenturen im Ausland einen direkten Draht zu Informationen über mögliche Reisepläne der Bundesbürger.