16., 23., 30. November / Novembre / November 2024
7. Dezember / Dicembre / December 2024
10:00–11:30
in der Bibliothek Schlandersburg am /
nella Biblioteca di Silandro il /
at the library Schlandersburg on
Sprachen/Lingue/Languages: Deutsch – Italiano - English
Bildungsausschuss Schlanders
Lehrgang für Frauen in der Gemeindepolitik informiert und vernetzt politisch interessierte Frauen – Online-Anmeldung bis 31. Oktober möglich
BOZEN (LPA). Im Mai 2025 werden die Mitglieder der Gemeinderäte Südtirols neu gewählt. Damit der Frauenanteil in Südtirols Gemeindestuben ansteigt, organisieren der Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen und das Frauenbüro des Landes seit Jahren Motivationskampagnen und verschiedene Initiativen. Zu diesen zählt der erstmals stattfindende Lehrgang für Frauen in der Gemeindepolitik, der in Zusammenarbeit mit dem Institut für Public Management von Eurac Research entstanden ist. Dafür konnten mehrere international tätige Referentinnen und Referenten gewonnen werden. Zu ihnen zählt auch die österreichische Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle. Die Professorin für Politikwissenschaft an der Fachhochschule Kärnten in Villach ist unter anderem für den ORF als Politanalystin im Einsatz. Beim Lehrgang für Südtiroler Gemeindepolitikerinnen referiert Stainer-Hämmerle zu Planung und Management des Wahlkampfes.
Im Gespräch mit LPA erklärt die Politikwissenschaftsprofessorin, warum Frauen in der Politik noch unterrepräsentiert sind, was es für einen erfolgreichen Wahlkampf braucht und wieso ein Lehrgang für Frauen, die sich in die Gemeindepolitik einbringen wollen, Sinn macht.
Interessierte, sprich Frauen, die bereits gemeinde- oder gesellschaftspolitisch aktiv sind oder eine Kandidatur im Mai 2025 ins Auge fassen, sich dafür gut vorbereiten und mit Gleichgesinnten vernetzen wollen, können sich noch bis zum 31. Oktober online für den Lehrgang anmelden. Die Auftakt- und die Abschlussveranstaltung finden in Bozen statt, alle weiteren Kursmodule werden als Onlineveranstaltung organisiert.
Frauen sind in der Politik immer noch schwächer vertreten. Als Gründe dafür werden vielfach bestehende Mehrfachbelastungen und/oder das Gefühl, nicht kompetent genug zu sein genannt. Wie können Frauen dennoch motiviert werden, sich politisch einzubringen?
Da die Ursachen für den geringen Frauenanteil unterschiedliche sind, gibt es auch sehr verschiedene Ansatzpunkte. Am effektivsten ist die persönliche Ansprache und die (mehrmalige) Ermunterung, den Schritt in die aktive Politik zu wagen. Das ist auch eine zentrale Aufgabe von Role Models und Mentorinnen. Darüber hinaus fehlen den bereits aktiven Frauen oft Ansprechpartner(innen) und Netzwerke. Sei es für die strategische Beratung oder fachliche Expertise.
Welche Rolle spielen dabei Vorbilder/Mentorinnen?
Es reicht nicht, nur auf eine Mentorin zu setzen. Ideal wäre es, wenn alle Frauen und Männer immer wieder nachfragen und ihre Unterstützung anbieten: Wie geht es dir? Brauchst du was? Wie kann ich dir helfen? Das ist eine Verantwortung des gesamten Umfeldes in der Partei, in den Gremien, im privaten Umfeld. Da darf sich niemand auf eine Mentorin allein verlassen.
Was es aber auch braucht, ist die Bereitschaft Strukturen zu verändern. Sowohl in der Sitzungskultur, den (oft informellen) Entscheidungsabläufen, der Kommunikation nach innen und außen (Stichwort Sichtbarkeit von Frauen) sowie Frauen zu unterstützen gegen klischeehafte Vorurteile. Da sind oft Aufmerksamkeit und Zivilcourage gefragt.
Gemeindepolitik passiert auch in Südtirol oft nicht nur im Gemeindeausschuss oder -rat, sondern außerhalb. Was muss frau machen, um erfolgreich einen Wahlkampf zu meistern?
Auf lokaler Ebene ist der persönliche Kontakt entscheidend. Hier holen sich Kommunalpolitikerinnen und -politiker am meisten Kraft für ihre Aufgabe. Mein Ratschlag klingt daher recht einfach: Viel unterwegs sein, auf Menschen zugehen, ihnen gut zuhören, keine Scheu haben vor anderen Meinungen und die auf diesen Informationen basierenden Entscheidungen geduldig kommunizieren. Wem das zu mühsam scheint, wird in der Gemeindepolitik nicht glücklich. Denn eine Grenze zwischen privat und öffentlich ist als Gemeindemandatarin nicht mehr vorhanden.
Haben Sie einen Tipp für den Wahlkampf?
Entscheidend ist die Formulierung eines Ziels und eine daran ausgerichtete Strategie. Frauen übernehmen gerne Aufgaben, die andere abgeben. Aber meist hat das gute Gründe, über die sich Frauen öfters Gedanken machen sollten. Also ruhig einmal egoistisch entscheiden: Bringt mir dieser Auftritt (auch auf Social Media) etwas für mein Ziel? Treffe ich dort meine Zielgruppe? Kann ich so etwas für mein Herzensthema bewirken? Falls nicht: Freundlich aber bestimmt Nein sagen!
In Südtirol wurde die Kritik laut, dass Frauen scheinbar einen Lehrgang benötigen, um fit genug für die Gemeindepolitik zu sein, Männer hingegen nicht. Wie sehen Sie dies? Bringen Frauen mehr/weniger ein als Männer?
Was stimmt ist, dass Frauen mehr ermutigt werden müssen. Ihnen wird immer das Gefühl gegeben, sie wären unzureichend. Zum Beispiel zu jung, zu alt, zu dick, zu dünn, zu unwissend dann wieder überqualifiziert, keine Kinder, wenig Kinder, zu viele Kinder, zu kleine Kinder usw. Daher haben es Frauen nicht nur in der Politik viel schwerer. Ich würde aber umgekehrt die Frage stellen: Verbessert es die politischen Entscheidungen, wenn Männer meinen ihre Qualifikation würde ohnehin ausreichen, sie hätten keinen Weiterbildungsbedarf? Frauen werden gerne stereotypisch Eigenschaften zugeschrieben wie sozial, loyal, fleißig, verbindlich, gruppenorientiert, selbstkritisch, ernsthaft, an Inhalten interessiert usw. Wenn das wirklich stimmen sollte: Warum sind das nicht die besseren Eigenschaften für die Politik als das oft unbegründete männliche Selbstbewusstsein?
ck
Maßnahme zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf – Familienfreundlichkeit als Win-Win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer
BOZEN (LPA). Die Landesregierung hat am heutigen Dienstag (15. Oktober) entschieden, mit der Handelskammer die Kooperation zu audit familieundberufzu erneuern. 112 Südtiroler Arbeitgeber haben seit Einführung des audit familieundberuf diesen Zertifizierungsprozess erfolgreich durchlaufen. Dabei entscheiden sich Arbeitgeber bewusst für eine familien- und lebensphasenfreundliche Unternehmenspolitik. Den vierstufigen Prozess haben bisher 28 Arbeitgeber erfolgreich abgeschlossen, zuletzt war dem Verein BIWEP das so genannte Dialog-Zertifikat überreicht worden (LPA hat berichtet).
"Durch das Audit zeigen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber ihre Weitsicht. Denn eine familien- und lebensphasenorientierte Personalpolitik ist ein Vorteil für alle beteiligten Seiten", ist Familienlandesrätin Rosmarie Pamer überzeugt. Sie hat darum, in Übereinstimmung mit dem Audit-Partner Handelskammer Bozen, in die Landesregierung den Beschluss zur Erneuerung der Kooperationsvereinbarung und der Mitinhabervereinbarung zum audit familieundberuf eingebracht. "Familienfreundliche Maßnahmen stellen ganz klar einen Mehrwert dar, der die Attraktivität des Unternehmens am Arbeitsmarkt erhöht", ist auch Handelskammerpräsident Michl Ebner überzeugt.
In Südtirol können damit auch künftig interessierte Unternehmen und Organisationen ein europaweit anerkanntes Zertifizierungsverfahren absolvieren, das gleichzeitig auf lokale Anforderungen und Gegebenheiten Rücksicht nimmt. Die bisher zertifizierten Arbeitgeber sind vielfältig sowohl was deren Organisationsform, als auch deren Betätigungsbereich und Mitarbeiteranzahl betrifft: vom Kleinbetrieb zum Großunternehmen, von Verein hin zum weltweit agierenden Betrieb.
Die auditierten Arbeitgeber sind im produzierenden Gewerbe ebenso tätig wie im Transportwesen, im Handel oder der Gastronomie. Alle gemeinsam haben, dass sie den Weg hin zu einem familienfreundlichen Arbeitgeber gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie mit den Führungskräften des Betriebes gehen. In einem, von einer Auditorin oder einem Auditor begleiteten Prozess, wird an umsetzbaren Maßnahmen gearbeitet, mit denen das Klima und die Lebensqualität der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer gefördert wird.
Informationen zum audit familieundberuf gibt es in der Familienagentur des Landes, in der Servicestelle "Familienfreundliches Unternehmen" der Handelskammer Bozen und online unter https://familie.provinz.bz.it/audit.
ck
Landesbeirat wählt Thöni zum Nachfolger von Rita Thaler Wieser – Über 300 Chronistinnen und Chronisten in Südtirol tätig
BOZEN (LPA). Bei der Sitzung des Landesbeirates für Chronistinnen und Chronisten ist der neue Vorsitzende gewählt worden. Es ist der Vinschger Wolfgang Thöni. Er folgt auf die Wipptalerin Rita Thaler Wieser. Er steht dem Landesbeirat der Chronisten für drei Jahre vor. Ihm zur Seite stehen zwei Stellvertreter und die jeweiligen Vorsitzenden der Bezirke Pustertal, Ahrntal, Ladinien, Wipptal, Eisacktal, Unterland/Überetsch, Burggrafenamt, Deutschnonsberg, Ulten, Passeier und Vinschgau. Wolfgang Thöni wird am Tag der Chronisten, am 8. November, offiziell den Vorsitz des Landesbeirates der Chronisten übernehmen.
Über 300 Menschen in Südtirol sind als Chronistinnen und Chronisten ehrenamtlich tätig. „Der Ortschronist ist eine mit ihrem Heimatort stark verbundene Person, welche sich für die Gemeinschaft interessiert und bereit ist, die Gegenwart für die Zukunft in unseren Dörfern und Gemeinden auf verschiedene Weise festzuhalten“: so wird die Aufgabe der Chronisten im Grundsatzpapier zum Südtiroler Chronistenwesen umschrieben. Seit über 30 Jahren sind Menschen, die sich dem Aufzeichnen der Dorfchronik verschrieben haben, lose auf Bezirks- und Landesebene organisiert.
Bei der Sitzung des Landesbeirates am heutigen Montagvormittag (14. Oktober) hat Landesrat Philipp Achammer für die wertvolle Kulturarbeit der Chronistinnen und Chronisten gedankt und hervorgehoben, welch' wichtigen Beitrag sie leisten: „Gerade in unserer Zeit, in der Fake News und Populismus die öffentliche Meinung mitbeeinflussen, ist es wichtig, lokale Ereignisse sachlich und objektiv für künftige Generationen festzuhalten. Vergangenes und die Gegenwart zu erfassen, zu dokumentieren, zu verschriftlichen und zu vermitteln – dies ist der gesellschaftliche Mehrwert, den die Chronistinnen und Chronisten mit ihrem ehrenamtlichen Wirken vor Ort schaffen.“
Schlanders/Vinschgau/Bozen - Einige Abteilungen am Krankenhaus Schlanders werden ab Jänner 2025 möglicherweise große Probleme bekommen. Denn Rom hat per Gesetz das verboten, was bisher etwa für die Pädiatrie und für die Anästhesie am Krankenhaus Schlanders das Überleben gesichert hat. Weder Gesundheitslandesart Hubert Messner noch der Sanitätsbetrieb haben ein beruhigendes Konzept.
von Erwin Bernhart
Es ist noch nicht lang her, dass im Vinschgau mit Fackelumzügen für den Erhalt aller Abteilungen am Krankenhaus Schlanders protestiert worden ist. Es drohte unter anderem die Schließung der Pädiatrie. Denn Rom hat damals gesagt, alle Geburtshilfen unterhalb von 500 Geburten pro Jahr müssen dichtmachen. Die Stocker Martha, damals Gesundheitslandesrätin, hatte die undankbare Aufgabe, die römischen Vorgaben zu exekutieren.
Man konnte das Ruder herumreißen und für die Geburtshilfe eine Ausnahmeregelung erwirken, vor allem wegen der geografischen Entfernungen. Es soll auf der anderen Seit ja garantiert sein, dass eine Pädiatrie innerhalb vom 30 Minuten erreicht werden kann.
Eine andere Garantie war auch vonnöten: Das Abdecken von 24 Stunden durch die dafür gesetzlich vorgesehenen Berufsgruppen: eine Hebamme, ein Anästhesist, ein Pädiater und ein Gynäkologe müssen den Dienst für 24 Stunden gewährleisten.
Um diese gesetzlichen Vorgaben erfüllen zu können, hat man sich am Krankenhaus Schlanders eines Systems bedient, welches auch in anderen Krankenhausabteilungen im Lande Anwendung gefunden hat und welches italienweit praktiziert worden ist: Man hat Verträge mit externen Fachärzteunternehmen geschlossen. Diese Unternehmen haben Fachärzte geschickt und so konnte der Bedarf an Fachpersonal und an Zeit abgedeckt und der Betrieb aufrecht erhalten werden. Für das Krankenhaus Schlanders galt eine solche Personalabdeckung auch für die chronisch unterbesetzte Anästhesie, die auch mit dem Notarztdienst betraut ist. Die Personalkontinuität war so garantiert, allerdings mit ständigem Ärztewechsel.
Damit ist in der Bevölkerung Ruhe eingekehrt. Sogar die geforderten Primariate in der Chirurgie und in der Anästhesie wurden ausgeschrieben und neu besetzt.
Die Ruhe dürfte vorbei sein. Denn der italienische Gesundheitsminister Schillaci hat per Gesetz Verträge mit externen Fachärzteunternehmen untersagt. Seit knapp eineinhalb Jahren ist man davon in Kenntnis. Die Verträge am Krankenhaus Schlanders laufen Ende des Jahres aus. Und dann?
Kein schlüssiges Konzept, den herankommenden Schaden zu beheben, hat der Gesundheitslandesrat Hubert Messner. Dies geht aus der Beantwortung der bohrenden Fragen von Franz Ploner vom Team K anlässlich der Aktuellen Fragestunde am 8. Oktober 2024 hervor. Prallen beide aufeinander, ergibt sich die seltsame Situation, dass der ehemalige Primar am KH Sterzing Ploner dem ehemaligen Primar am KH Bozen Messner im Hohen Haus grundlegende Fragen über periphere Krankenhäuser stellt.
Ploner bündelt in seinen Fragestellungen die Sorgen, Befürchtungen und Ängste nicht nur des Krankenhauses Schlanders, sondern der Bevölkerung des Vinschgau, der das Krankenhaus Schlanders am Herzen liegt. Ploner schickt voraus: „Laut Tageszeitung Dolomiten vom 24. August 2024 scheint die Grundversorgung des Krankenhauses Schlanders wegen der Gefahr der Kündigung der Verträge mit den externen Fachärzte-Unternehmen, die ärztliches Fachpersonal für das Krankenhaus zur Verfügung stellt, gefährdet zu sein. Die Verträge mit den Fachärzte-Unternehmen laufen mit Ende des Jahres 2024 aus und müssen erneuert werden. Diese Unternehmen stellen Fachärzte und Fachärztinnen für diverse Abteilungen wie Anästhesie, Pädiatrie und andere Abteilungen zur Verfügung, um einen 24- Stunden Dienst, der gesetzlich für die Führung einer Geburtshilfe verpflichtend ist, zu garantieren.“ Und stellt dann die Fragen an Messner: „Ist dem Assessorat bekannt, dass im Krankenhaus Schlanders mit Jahresende gewisse Dienste und Abteilungen einen 24-Stunden nicht mehr garantieren können? Und: „Werden die Verträge mit den Fachärzte-Unternehmen, die mit Ende des Jahres 2024 auslaufen, verlängert?“
Die Antwort von Gesundheitslandesrat Hubert Messner: „Es ist richtig und uns auch bekannt, dass die Verträge mit den Fachärzte-Unternehmen nicht verlängert werden können. Dazu wurden klarerweise Gespräche mit den Fachärzten – es betrifft besonders die Anästhesie und die Gynäkologie – geführt, sowohl von mir mit den jeweiligen Primaren und auch vom Sanitätsdirektor. Die Verträge laufen, wie Sie richtigerweise sagen, Ende 2024 aus. Artikel 10 des Gesetzesdekretes 30. März 2023, Nr. 34 lässt eine Verlängerung dieser Verträge leider nicht zu. (...)“
Ploner fragt nach: „Welche Strategie verfolgt der Sanitätsbetrieb bzw. der Gesundheitsbezirk Meran, um notwendiges ärztliches Fachpersonal bereit zu stellen, sollten die Verträge nicht erneuert werden?“ Messner sagt, „.... dass der Gesundheitsbezirk Meran regelmäßig periodisch Stellen für bedienstete und freiberufliche Fachärzte und Fachpersonal ausschreibt. Für die Anwerbung von Personal wird auch zielführend mit den Primaren der betroffenen Abteilungen gearbeitet. Das ist das zentrale Recruiting, das eventuell den Primaren Personal zuführt. Was Schlanders betrifft, haben wir einen Wettbewerb ausgeschrieben, der mit dem 14. Oktober verfällt. Wir werden sehen, wie viele Fachärzte sich dafür melden. Das kann ich Ihnen dann mitteilen.“ Und auf die Frage Ploners, ob man „mit den Fachärzte-Unternehmen bereits Gespräche geführt? Wenn nein, warum nicht?“, sagt Hubert Messner: „Wenn Sie mit der Frage gemeint haben, ob wir mit den Fachärzte-Unternehmen Gespräche geführt haben, so muss ich das verneinen, zumal, wie erwähnt, eine Verlängerung gesetzlich gar nicht möglich ist. Ich kann aber sagen, dass wir mit den zuständigen Primaren Gespräche geführt haben, die mit ihrerseits mit ihren Unternehmen Gespräche geführt haben. Ich kann Ihnen sagen, dass wir von dort Fachärzte freiberuflich mit Arbeitsverträgen anstellen werden.“
In Schlanders sagt man, dass der Weg, den Hubert Messner und der Sanitätsbetrieb beschreiten wollen, nicht zielführend sei. Denn man werde aufgrund des allgemeinen Personalmangels mit Sicherheit zu wenig freiberufliche Arbeitsverträge abschließen können und diese Arbeitsverträge beinhalten auch die Einhaltungen sämtlicher Arbeitszeit-, Pensions- und sonstiger Regelungen. Das sei bei den Leihverträgen mit den Fachärzteunternehmen nicht der Fall. Mit dieser Gangart könne man die Dienste nicht abdecken.
„Der Sanitätsbetrieb und der Landesrat hätten bereits 2023 in dieser Sache aktiv werden müssen“, sagt Ploner zum Vinschgerwind. Die SVP-Parlamentarier in Rom müssten längst in der Sache eingeschaltet werden, um ein Ausnahmeregelung zu erwirken.
Ansonsten drohen Szenarien, die Fackelumzüge heraufbeschwören könnten: Die Pädiatrie könnte auf Halbmast gesetzt oder gar geschlossen werden. In der Anästhesie ist eine Rundumbereitschaft nicht mehr garantiert, so dass die Geburtshilfe wegen fehlender aktiver Präsenz der Anästhesisten wackeln könnte. Auch der Intensivstation, die auf der anderen Seite mit PNRRGeld auf 6 Intensivbetten bis 2026 aufgestockt werden sollte, droht die Schließung.
In der Bezirkgsgemeinschaft beginnt man sich langsam zu formieren. Es hat von Seiten des Krankenhauses Gespräche mit Bürgermeistern des Tales gegeben. Der KVW ist informiert. Die Gespräche beginnen sich auszuweiten und es beginnt auch außerhalb des Krankenhauses zu dämmern, welche Folgen des römische Verbot haben wird und welche Folgen es haben wird, wenn die Landespolitik und die römischen Parlamentarier inaktiv bleiben.
Watles - Die Vorbereitungen für die Wintersaison 2024/2025 laufen auch am Watles auf Hochtouren: Der Vorverkauf der Karten läuft, die Personalsuche für die Gastrobetriebe Plantapatschhütte und Höferalm läuft. Es wird die letzte Saison sein, in der der Prämajurlift seinen Dienst tun wird. Ein Liftneubau steht an.
von Erwin Bernhart
Der Prämajurlift, der als 4-er Sessellift die Leute von der Talstation hinauf zur Plantapatschhütte befördert, ist seit 30 Jahren in Vollbetrieb, sommers wie winters. Der Lift hat einige Betriebsstunden auf dem Buckel und müsste sich einer großen Generalrevision stellen - unter anderem mit möglichem Austausch der Sessel, mit kompletter Erneuerung der Elektroanlage. Laut dem Präsidenten der Touristik&Freizeit und Ingenieur Ronald Patscheider habe man im Vorstand diverse Berechnungen gemacht und die Kosten einer Generalrevision und eines Liftneubaues gegenübergestellt. Auf längere Sicht betrachtet ist ein kompletter Neubau des Liftes nicht nur strategisch sondern auch finanziell einer Revisionierung vorzuziehen. Die Überlegungen für einen Neubau laufen deshalb seit geraumer Zeit, die finanziellen Abschätzungen, die Risikobewertungen, das Abchecken möglicher Finanzhilfen vom Land, mögliche Zeitleisten. Ins Auge gefasst wird, dass nach der heurigen Wintersaison, die am 30. März 2025 enden wird, mit dem Ab- und dem Neubau des Prämajurliftes begonnen werden soll. Mit der Wintersaison 2025/26 soll dann eine nagelneue 10-er Kabinenbahn bereitstehen. Ronald Patscheider schätzt die Kosten dafür auf 13 bis 14 Millionen Euro. „Weil wir zuverlässige Partner haben, bin ich guter Dinge, dass die Finanzierung und die Bauausführungen klappen werden“, sagt Patscheider. Von allen Seiten sind mündliche Zusagen da und die Ausschreibungen sind in Vorbereitung.
Derweil ist man im Vorstand voll in die Vorbereitungen für die Wintersaison gestartet. Christian Kuppelwieser vom Burgeiser Mohrenwirt ist neues Vorstandsmitglied, nachdem sich Helmuth Eberhöfer aus Gesundheitsgründen aus dem operativen Vorstand zurückgezogen hat, aber seine Erfahrung weiterhin von außen einbringt. Die Touristik&Freizeit wird in der Wintersaison 2024/25 die beiden gut laufenden Gastronomiebetriebe Plantapatschhütte und Höferalm selber betreuen und betreiben. Die Sondierungen für eine mögliche Verpachtung der beiden Betriebe hat sich als nicht leicht erwiesen, zumal der Prämajurlift wegen des Neubaues im Sommer 2025 ausfallen wird. Die Verpachtungsüberlegungen seien aber nicht vom Tisch.
Derweil laufen auch online die Kartenvorverkäufe für den Winter 2024/25. Man habe, so Patscheider, viele und vielfältige Rückfragen von Seiten der Kunden zu bearbeiten, was auf großes Interesse schließen lasse.
Graun - Grünes Licht für die Neugestaltung des Geländes im Bereich des Grauner Kirchturms – Lokalaugenschein von Landeshauptmann Kompatscher und Landesrat Bianchi mit Bürgermeister Prieth.
Das Areal beim versunkenen Kirchturm im Reschensee soll aufgewertet werden. Bei einem Lokalaugenschein machten sich Landeshauptmann Arno Kompatscher und Hochbaulandesrat Christian Bianchi gemeinsam mit dem Grauner Bürgermeister Franz Prieth ein Bild von der Lage vor Ort.
Der Grauner Kirchturm, eines der Wahrzeichen Südtirols, hat sich zu einem bekannten Reiseziel entwickelt, das alljährlich Tausende von Gästen aus aller Welt anzieht. Mit dem Ziel, den Besucherinnen und Besuchern einen angemessenen Empfang zu bieten, sieht das Projekt für die Aufwertung des Kirchturm-Geländes die Errichtung einer multifunktionalen Einrichtung vor. Diese soll Informationsräume zur Ortsgeschichte, touristische Services, Restaurationsbereiche und Rastplätze beherbergen.
„Das Projekt hat eine große Bedeutung für den Obervinschgau und darüber hinaus. Der Reschensee ist eine Visitenkarte unseres Landes und verdient als solche eine Aufwertung“, erklärte Landeshauptmann Arno Kompatscher.
„Mit dieser Maßnahme wollen wir den gesamten Zugang zum Areal mit Blick auf den Kirchturm verbessern“, betonte Landesrat Bianchi. „Damit soll das Erlebnis für Besucherinnen und Besucher gesteigert und dieser symbolische Ort aufgewertet werden.“
Landeshauptmann Arno Kompatscher hat Bürgermeister Prieth zugesichert, die ursprünglich für das Projekt „Turmareal“ vorgesehene Investitionssumme beträchtlich aufzustocken. Der Bürgermeister zeigte sich sehr zufrieden mit dem Start des Projekts und betonte, dass durch die Zusammenarbeit zwischen Land und Gemeindeverwaltung konkret auf die Bedürfnisse des Gebiets reagiert werden könne.
Spondinig/Hotel Post - Wer am Spondiniger Kreisverkehr vorbeikommt, kommt nicht herum, die stillstehende eingerüstete Baustelle des historischen Posthotels „Hirsch“ zu bemerken. Was geht mit dem seit geraumer Zeit teils in grünem Baunetz eingehülltem und mittlerweile mit Busch- und Baumwerk verwachsendem Bauwerk vor, errichtet im 19.Jhdt. im Zuge der Stilfserjochstraße und um 1900 in barockem Stil ausgebaut. 2016 hat die Familie Peer, welche das Hotel jahrzehntelang führten, an die Zion KG verkauft. Die Zion KG erregte damals Aufsehen im Zusammenhang mit Pilgerreisen nach Tschengls und Prad im Rahmen diverser Marienerscheinungen und Messen, unter anderem im Prader Kiefernhain. Diese plante und begann mit der Renovierung und dem Umbau des Hotels. Der Schludernser BM Heiko Hauser, in dessen Gemeindegebiet sich das Hotel befindet, hält sich bedeckt: Ein Gerichtsverfahren sei derzeit im Laufen, über den Verlauf möchte man momentan nichts sagen und man habe die Baustelle am 13.04.2022 aufgrund von Unregelmäßigkeiten am Bau, festgestellt von der Gemeinde Schluderns als auch vom Denkmalamt, einstellen müssen. Dass die Dauerbaustelle kein Hingucker sei und auch touristisch alles andere als ansprechend, sei klar, so Hauser. Eine Baubeendigung sei anzustreben. Zurzeit steht allerdings in den Sternen ob und wie es mit dem altehrwürdigem Stilbauwerk donaumonarchischer Prägung weitergeht. (uno)
Prad/Brandserie - Die mysteriöse Brandserie in Prad und Umgebung, (der VinschgerWind berichtete am 19.09) geht nach wie vor weiter. Seit der letzten Berichterstattung gab es wieder zwei Brände von Holzlagern, bestätigte Bürgermeister Rafael Alber dem Wind gegenüber. Einmal am Samstagabend den 28. September, als ein Jäger den entstehenden Brand eines gehackten Holzlagers in der Nähe der St. Johann Kirche bemerkte, wobei der Brand rasch und ohne größere Schäden gelöscht werden konnte. Und dann am darauffolgenden Sonntagnachmittag ein weiteres Mal, als ein Holzschuppen am kleinen Mösl nahe der Prader Sand in Brand geraten war. Auch hier konnte der Brand schnell entdeckt und umgehend gelöscht werden. In den vergangenen zwei Wochen kam es leider immer wieder zu Fehlalarmierungen aufgrund von Nebelschwaden, die als Rauchwolken fehlinterpretiert wurden. Zuletzt am vergangenen Sonntagmorgen in der Nähe des Prader Fernheizwerkes. BM Alber meint dazu: das nehmen wir niemandem übel, denn die Bürger sind nach wie vor besorgt und es wird jeder Alarm ernst genommen. Zu den laufenden Ermittlungen gibt es leider nach wie vor nichts zu berichten und man tappt nach wie vor im Dunkeln. (uno)