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Freitag, 29 Oktober 2021 13:55

Oldtimer Club Vinschgau on Tour

Vinschgau - Am 2. Oktober 2021 veranstaltet der Oldtimer Club Vinschgau seine traditionelle Herbstausfahrt für die Mitglieder mit ihren Oldtimerfahrzeugen. Gestartet wurde in Prad in der Sportzone und man traf sich zum Apperitiv bei der Alten Post von Babsi in der Fußgängerzone Schlanders, wo auch die Fahrzeuge aufgestellt wurden. Die Gemeindeverwaltung und die Gemeindepolizei Schlanders hatte dafür eine Ausnahmegenehmigung zur Fahrt in die Fußgängerzone erteilt.
Nach einem geselligen Zusammensein und einigen sehr interessanten und nostalgischen Gesprächen mit den Passanten der Fußgängerzone ging die Fahrt im Konvoi weiter ins Martelltal zum Gasthof Waldheim, wo alle Fahrzeuge in Spalierform zur Martellerstraße aufgestellt wurden und den Teilnehmern ein genüsslichen Mittagessen serviert wurde. Insgesamt zählte der Verein bei s21sp4 593dieser Herbstausfahrt 59 Teilnehmer mit 39 Fahrzeugen (Autos, Motorräder, Vespas und ein Traktor). Die Teilnehmer kamen aus ganz Südtirol, aus Deutschland und sogar aus Frankreich. Im Anschluss wurde ebenfalls im Gasthof Waldheim die Vollversammlung mit Rechnungslegung und Tätigkeitsbericht, sowie die Neuwahlen des Vorstandes abgehalten. Der Oldtimer Club Vinschgau wurde 2004 von 10 passionierten Oldtimerfreunden gegründet und hat aktuell 165 Mitglieder. Die Neuwahl des Vorstandes für die nächsten 4 Jahre ergab folgendes Ergebnis (in alphabetischer Reihenfolge): Burger Patrick - Mitglied des Vorstandes; Gianordoli Mario - Ehrenpräsident; Rizzi Florian - Mitglied des Vorstandes; Wallnöfer Ambros - Mitglied des Vorstandes; Wallnöfer Valentin - Mitglied des Vorstandes; Warger Thomas - Vizepräsident und Schatzmeister; Wegmann Oskar - Präsident. Ebenfalls stellte sich Gritsch Josef für weitere 4 Jahre als Rechnungsrevisor zur Verfügung.
Nach der erfolgten Vollversammlung traten die Teilnehmer mit ihren Fahrzeugen die Rückfahrt auf der Sonnenstraße über Alitz nach Tanas zum Gasthof Paflur - zu Kaffee und Kuchen - an. Anschließend ging es über Schluderns nach Glurns zum dortigen Fischerteich, wo die Teilnehmer verabschiedet wurden.

Freitag, 29 Oktober 2021 13:53

Handstand auf dem Hasenöhrl

Latsch - Fred Wald ist der Künstlername von Manfred Waldner; gebürtiger Malser und seit über 30 Jahren in Latsch wohnhaft. Er hat nun mit Unterstützung des Latscher Gemeinde Referenten Manuel Platzgummer die Eingangslobby des Gemeindeamtes in Latsch künstlerisch, mit einem seiner Werke gestaltet. Das großflächige Trypticon (3.5m x 1,4m), der Kunstrichtung Mixed Media Art stellt u.a. den 3245m hohen Hasenöhrl Gletschergipfel dar; dem höchsten Berg der Gemeinde Latsch.
s20 BFred Wald sieht seinen Beitrag zur Belebung des Dorfkerns von Latsch als eine bescheidene Aktion, er ist aber davon überzeugt, dass viele Hände manchmal Wunder vollbringen. Je mehr Latscher*innen sich aktiv und kreativ in das Projekt einbringen um so eher wird ein attraktiveres Dorfzentrum entstehen.

Freitag, 29 Oktober 2021 13:50

Vinschger Imker an einem Tisch

Prad/Vinschgau - Am 18. Oktober lud der neue Südtiroler Imkerbund Obmann Erich Larcher zur Funktionär-Schulung in den Bienenstand nach Prad. Eingeladen waren sowohl der Bezirk Untervinschgau als auch der Bezirk Obervinschgau. Im Namen des Bundesobmanns teilte sein Stellvertreter Patscheider Othmar Neuerungen des Südtiroler Imkerbundes mit. Darauf folgte eine Diskussion, in der Vorschläge und Empfehlungen eingebracht werden konnten. Es ging dabei in erster Linie um das leidige Problem der Varroa. In Italien sind inzwischen mehrere Mittel zur Bekämpfung der Varroa zulässig. Inzwischen hätten fast alle Imker ihren Weg gefunden, leider gibt es immer noch schwarze Schafe. „Eine einheitliche Varroabehandlung, zumindest im kleineren Kreis wäre begrüßenswert“, meinte WL Hubert Stillebacher. Generell war man sich einig, dass das Konzept der Varroabehandlung neu überdacht und verbessert werden sollte. „Brutentnahme mit Bruteinschmelzung sei ethisch nicht mehr vertretbar, biotechnische Methoden und Ameisensäure sind vorzuziehen“, so die Meinung eines Imkers. Dass sich Imker selber interessieren, informieren und ständig weiterbilden sollten, darüber waren sich alle einig. Es wurde der Vorschlag unterbreitet, dass die zwei Vinschger Imkerbezirke bzw. einzelne Ortsgruppenn in Zukunft öfters gemeinsame Veranstaltungen und Weiterbildungskurse organisieren. Die Kommunikation untereinander sollte in Zukunft verbessert werden. Laut Meinung des Bundesobmann-Stellvertreters Patscheider Othmar könnte ein unabhängiger Fachberater als Vermittler zwischen Obstbauern und Imkern bei uns im Vinschgau sehr nützlich sein. Die „Prader Funktionärs-Schulung“ war jedenfalls ein erster Schritt in die richtige Richtung, weitere können folgen.
Der Abend im Bienenstand in Prad fand in einer lockeren, angenehmen Atmosphäre statt. Im Anschluß gab es Wurst mit Senf. (pt)

Freitag, 29 Oktober 2021 13:48

Ein Haus für die Helfer

Oberland - Coronabedingt konnte der gemeindeeigene Zweckbau für den Sektionssitz des Weißen Kreuzes Vinschgauer Oberland erst am Freitag (15.10.) im Rahmen einer Feierstunde offiziell übergeben werden. Die Moderation übernahm gewandt der Sektionsleiter Gerhard Stecher. Er ersuchte den Bürgermeister Franz Prieth die Feierstunde zu eröffnen. Prieth begann mit der Begrüßung des Landeshauptmannes Arno Kompatscher. „Wir haben eine große Freude und an morz Stolz, dass du da bist. Das ist nicht selbstverständlich. Wir wissen, du bist a großer Freund von unserer Gemeinde. Das haben wir in den vergangenen Jahren schon öfters erfahren dürfen. Seit du Landeshauptmann bis, sind viele Projekte bei uns realisiert worden. Immer mit deiner großen Unterstützung. Auch ganz große Projekte, die viel Rückhalt gebrauch haben. Herzlich willkommen in der Gemeinde Graun“. Weiters begrüßte er seinen Vorgänger Heinrich Noggler und seine ehemalige Stellvertreterin Andrea Frank, welche das Projekt umgesetzt haben. „Der Sektionssitz ist schon seit 2 Jahren in Betrieb. Andrea war mit viel Herzblut dabei. Sie ist gleichzeitig auch Sektionsleiterin gewesen. Sie wusste was es braucht“. Namentlich begrüßte Prieth den Abgeordneten Abi Plangger. „Er hat bereits erste Gespräche geführt und so den Grundstein gelegt“. Neben damaligen Gemeindereferentin Karoline Gasser-Waldner, welcher das Verdienst zuteil ist, einen großen Beitrag für das Projekt geleistet zu haben, begrüßte der Bürgermeister den Gemeindeausschuss und die Gemeinderäte sowie die Gemeindemitarbeiter. „Stellvertretend für alle begrüße ich den ehemaligen Gemeindesekretär Josef Anton Spiess“. Dann gratulierte er dem Architekt Michael Reichegger für das tolle Projekt und den Handwerkern für die Ausführung. Entschuldigen ließ sich die Landesrätin a. D. Martha Stocker. Geladen waren auch die Rettungsmannschaft, die Vertreter der vier Fraktionsverwaltungen und der Raika, jene der Nachbarsektionen und des Roten Kreuzes Nauders, der Feuerwehren, sowie die Bergrettung und die Vertretung der Landesleitung WK Priska Gasser. Als Team um Sektionsleiter Franz Punter wurde die Sektionsentwicklung und die Bauphase geschildert. Punter schilderte die Sektionsgeschichte von der Gründung 1979 bis zum Einzug ins neue Gebäude „Gründungstag genau“ 2019. Die Bauphase ließ Turnusleiter Ulrich Blaas Revue passieren und Jugendleiterin Sabrina Stecher gab Einblicke in die Jugendarbeit. Andreas Blaas, amtierender Sektionsleiter während der Planungs- und Bauphase, berichtete vom „langen Weg“ der Umsetzung des Projektes. Architekt Reichegger hingegen schilderte den Werdegang des realisierten Projekts. Landeshauptmann Arno Kompatscher gratulierte zu „zu diesem wunderbaren Sitz, zu dieser Einrichtung, weil sie funktional ist und weil sie sich ästhetisch gut einfügt“. „Es wurde übers Geld geredet. Es ist nicht das Geld vom Landeshauptmann, es ist euer Steuergeld und da gehts darum, das Geld richtig einzusetzen. Und bei solchen Einrichtungen tut man sich relativ leicht. Man weiß, dass es richtig eingesetzt ist.“ Als Wertschätzung für die unzähligen und unentgeltlich geleisteten Stunden bedankte sich Kompatscher bei den Freiwilligen und Hauptamtlichen der Sektion, allen voran beim Gemeindearzt Stefan Waldner, dessen guter Ruf bis nach Bozen reiche. Die Feierstunde wurde mit der Ehrung verdienter Mitglieder, der Segnung der Einrichtung durch Dekan Stefan Heinz und der offiziellen Banddurtrennung abgeschlossen. (aw)

Mals/Bozen/Stuttgart - In diesem Jahr konnte in Mals, dem Geburtsort von Gabriel Grüner, dem 1999 im Kosovo ermordeten Stern-Reporter, wiederum das Gabriel Grüner Stipendium und der Schülerpreis übergeben werden.

von Heinrich Zoderer

Seit nunmehr sieben Jahren gibt es den Gabriel-Grüner-Schülerpreis als Begabungsförderungsprojekt für Oberschüler:innen, die gerne schreiben und fotografieren. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt vom Bildungsausschuss Mals, der Gemeinde Mals, der Pädagogischen Abteilung der Südtiroler Landesregierung, der Wochenzeitschrift ff und der Reportage-Agentur Zeitenspiegel aus Stuttgart. Coronabedingt konnte im letzten Jahr der Preis nicht direkt vergeben werden, der Schülerwettbewerb wurde aber durchgeführt und die Siegerreportage wurde im letzten Jahr, sowie auch dieses Jahr sowohl in der Wochenzeitschrift ff als auch im Jahrbuch der Agentur Zeitenspiegel veröffentlicht. Den Festvortrag bei der Preisverleihung am 22. Oktober im Kulturhaus von Mals hielt Ulrich Ladurner. Der Journalist der Wochenzeitschrift „Die Zeit“ stammt aus Algund und war ein guter Freund von Gabriel Grüner. Ladurner erzählte vom Studium in Innsbruck, den gemeinsamen Träumen als Journalisten zu arbeiten und den Erfahrungen als Kriegsreporter in verschiedenen Krisengebieten. Beide waren sie ambitioniert, aber auch unerfahren und naiv. Sie wussten nicht, was auf sie zukam. Leider wurde Gabriel 1999 vom Sturm der Geschichte verschlungen, wie sich Ladurner ausdrückte. Er berichtete von den Schwierigkeiten heute, die Journalisten haben. Fünf Journalisten wurden in den letzten vier Jahren in Europa getötet. Der Kampf für die Wahrheit und um eine frei Presse ist ein täglicher Kampf in vielen Ländern. Wer frei sein will braucht freie Medien, meinte Ladurner. Das Gabriel Grüner Stipendium, das es bereits seit 21 Jahren gibt, erhielt die junge Journalistin Karolina Kaltschnee zusammen mit der Fotografin Jasmina Hanf für ihre Reportage über die Lage von Homosexuellen in Polen. Die Laudatio hielt Peter Gründer, der Bruder von Gabriel Grüner. Den Gabriel Grüner Schülerpreis 2021 erhielten Ivan Gufler aus Lana und Dominik Hofer aus dem Sarntal für ihre Reportage „Unsichtbar“. Sehr einfühlsam schildern sie dabei den harten Arbeitsalltag der Fahrradkuriere in Bozen. Die Laudatio hielt Gertrud Verdorfer, die Direktorin der Pädagogischen Abteilung. Die Moderation der Preisverleihung übernahm der Rai Journalist Roman Drescher, musikalisch umrahmt wurde die Feier von Sophia Sagmeister und Judith Felderer.

Freitag, 29 Oktober 2021 13:46

Kolping ist mir heilig

Kolping im Vinschgau - Vor 30 Jahren, am 27.Oktober 1991, wurde Adolph Kolping- als ein Sozialreformer der ersten Stunde und Wegbereiter der katholischen Soziallehre- durch Papst Johannes Paul II seliggesprochen.
Das Kolpingwerk hat das 30.Jubiläum der Seligsprechung seines Gründers zum Anlass genommen, zu einer Unterschriftenaktion aufzurufen, um den nächsten Schritt, den seiner Heiligsprechung auf den Weg zu bringen. In der Überzeugung, dass das Leben und Wirken Adolph Kolpings eine wichtige Botschaft und ein Auftrag auch für die Menschen von heute ist, die weltweite Gemeinschaft von mehr als 450.000 Mitgliedern (fast die Einwohnerzahl Südtirols!!) in über 60 s18sp1 2eCxYN D 400x400Ländern der Welt will ein Zeichen setzen: gemäß dem Leitwort- Kolping ist mir heilig! Unter diesem Motto wurde vor einem Jahr diese Unterschriftenaktion gestartet. Auf diese Weise soll das Anliegen nach außen getragen und in einer Petition an den Papst die Heiligsprechung eingeleitet werden.
Die Petition und die gesammelten Unterschriften aus aller Welt werden im Rahmen einer Audienz Papst Franziskus überreicht werden.
Worum geht es bei einer Heiligsprechung? Sicher ist sie keine Beförderung, kein Personenkult oder ein Privileg. Ein Heiliger steht nicht durch eine kirchliche Entscheidung besser vor Gott da. Es ist auch kein sakramentales Weißwaschen seines Lebens. Es wird erklärt, dass wir- die Gemeinschaft der Glaubenden- die Kirche- in diesem Menschen die liebende Gnade Gottes erkennen können.
Otto von Dellemann

Gianni Bodini schafft mit seiner Kamera außergewöhnliche Stimmungsbilder, mit denen er die Leserinnen und Leser des Vinschgerwind in jeder Ausgabe begeistert. Er ist ein Freigeist mit wachem und kritischem Blick, der sagt, was er denkt und unterwirft sich keinen Zwängen.

von Magdalena Dietl Sapelza

Angetrieben von Abenteuerlust baute Gianni in den 1970er-Jahren mit sechs Freunden in einer Halle in Mailand zwei Jahre lang an einem 16 Meter langen Schiff, das sie „Mastif“ tauften, und mit dem sie zur Antarktis aufbrechen wollten. Beim Transport des Schiffes ans ligurische Meer begannen die Schwierigkeiten. „Di Tunnels sein zu kloan gwesn“, lacht Gianni. Teile mussten abmontiert und dann im Hafen wieder aufgebaut werden. Dort gerieten die Freunde in die Mühlen der Bürokratie und mussten enttäuscht feststellen, dass sie nie eine Genehmigung erhalten würden, mit dem Schiff auszulaufen. Enttäuscht verkauften sie es. „Deis isch di entscheidende Wende in mein Lebm gwesn“, bekräftigt er.
Gianni wurde 1948 in Laas geboren. Sein Vater, der dort bei der Baufirma der Montecatini arbeitete, wechselte schon Monate später samt Familie zum nächsten Bau-Standort in der Nähe von Rom. „Miar sein olle zwoa Johr gwondert“, sagt Gianni. „Eigentlich bin i a Korrner“. Ein Bezugspunkt waren seine Großeltern in Schlanders, bei denen er mit seinem jüngeren Bruder regelmäßig die Sommerferien verbrachte. Sein Großvater war in den 1930er-Jahren als Schuster der Alpini mit seiner Familie in den Vinschgau gekommen.
Mit 15 Jahren zog Gianni daheim aus und begann in Ligurien eine Lehre als Elektriker, die er jedoch aufgab, weil er keinen Lohn bekam. Er wechselte in die Gastronomie, arbeitete in Hotels in Italien und Deutschland. Zum Einsatz kam er in verschiedenen Bereichen. „I hon olz gmocht, wos i nit kennt hon“, scherzt er. Mit Begeisterung begleitete er jahrelang Gruppen zu Sprachferien. „Deis isch a wuderscheane Zeit gwesn“, schwärmt er. Dabei saugte auch er Sprachkenntnisse auf. „Miar isches olm um die Kommunikation gongen, grammatikalisch bin i a Katastrophe“, betont er.
Immer wenn Gianni etwas Geld in der Tasche hatte, besuchte er ferne Länder. Am meisten beeindruckten ihn die Wüsten.
1976 eröffnete er zusammen mit seinem Bruder eine Versicherungsagentur in Mailand, in der seine spätere Frau Claudia Meraviglia als Sekretärin arbeitete. „Di Claudia isch mein Anker gewordn“, unterstreicht er. Sie unterstützte ihn nicht nur beim Bau des Schiffes, sondern zog nach der großen Ernüchterung rund um den geplatzten Traum von der Antarktis 1978 mit ihm in eine verlassene Mühle bei Gand im Martelltal. „Miar hobm zuersch koa Wosser unt koan Strom kopp“, erinnert er sich. Claudia erhielt eine Stelle als Italienischlehrerin, Gianni versuchte sich als Handlanger und übernahm Gästeführungen. In Schlanders traf er sich mit dem Herausgeber der Kulturzeitschrift „Arunda“ Hans Wielander und bot ihm seine Mitarbeit an. Während eines Algerien-Aufenthalts machte er die ersten Fotos mit der geliehenen Kamera eines Freundes, die in der Wochenzeitschrift FF veröffentlicht wurden. Mit der eigenen Kamera fotografierte er schon bald regelmäßig für die „Arunda“. Gianni war 1993 Mitbegründer der Bezirkszeitung „Der Vinschger“, die als Gegenpol zu den Athesiamedien gedacht war. Nachdem sich die Athesia dann die Bezirkszeitung mit unrühmlichen Methoden unter den Nagel gerissen hatte, stellte sich Gianni 2005 hinter die Gründung des Vinschgerwind. Diesen bereichert er seither mit seinen Bildern. „Wos di Athesia selm toun hot, isch a Schweinerei“, ärgert er sich. „I mog koa Monopol, koa Monokultur, koan Monotheismus...“. „Olz, wos mit Mono zu tian hot, isch verdächtig“.
Als kritischer Freigeist verurteilt er auch Tolomeis italienische Ortsnamengebung in Südtirol. „Deis isch a Verfälschung der Geschichte“, erklärt er.
Mit seinen Fotografien hat sich Gianni mittlerweile im In- und Ausland einen Namen gemacht. Der Blick für das Außergewöhnliche, die Art, wie er die Motive ausdrucksstark ins richtige Licht setzt, seine Kompositionen zeichnen ihn aus. Er bestückte bereits zahlreiche Ausstellungen, belieferte Verlage, fotografierte für Kalenderprojekte und einiges mehr. Kurzum, er ist stets rührig unterwegs. Trotz der Erfolge gibt sich Gianni bescheiden: „I bin eigentlich koa richtiger Fotograf, weil i technisch s17 schiffa Niete bin“. Die Bilder sind für ihn Kommunikation, und er freut sich, dass er die Menschen erreicht. Inzwischen knipst er mit einer Digitalkamera. Seit Kurzem richtet er diese oft auf den Mond. „Im Tol hon i olz fotografiert, deswegn muaß i iatz in Himml aui schaugn“, schmunzelt er. Gianni lebt mit seiner Claudia mittlerweile in Schlanders. Der 29-jährige Sohn Matteo bereist als Musiker die Welt. Auch Gianni liebt das Reisen nach wie vor. Abgesehen von Australien hat er alle Kontinente besucht.
Als er sich vor drei Jahren in Ägypten aufhielt, tauchte zu seinem Erstaunen plötzlich das Schiff „Mastif“ vor ihm auf. Es ist dort als Kreuzfahrtschiff auf dem Nil im Einsatz. „Deis isch der Beweis, dass miar guat baut hobm“, meint er.

Freitag, 29 Oktober 2021 13:39

In der Ideenspüle

Schlanders/BASIS - Wo vor einigen Jahrzehnten Berge von Geschirr gespült wurden, treffen sich heute in der BASIS kreative Leute jeden Alters. Die ehemalige Spüle wurde zu einem Raum umfunktioniert, in dem es sich nach Lust und Laune gestalten lässt. Beim Werkstattangebot „Krempempl“ experimentieren Kinder zwischen 5 und 11 Jahren mit verschiedensten Materialien. Wertloses aufpolieren (auch Upcycling genannt) und zu neuen Ausdrucksformen finden, sich ausprobieren – das wollen die Workshopleiterinnen Christina Angerer und Isolde Moser fördern. „Wir wollen Kindern die Möglichkeit geben, sich kreativ auszuleben. Dabei stellen wir ihnen Material zur Verfügung, sie dürfen selbst draufkommen, was ihnen gefällt.“, erklärt Christina Angerer.
Über die Integrierte Volkshochschule Vinschgau begegnen sich beim Ausdrucksmalen mit Malbegleiterin Martina Thanei Kinder, Jugendliche sowie Erwachsene regelmäßig in der Ideenspüle. In der Gruppe erleben sie die Freude am Malen. Dasselbe gilt für den Kurs „Malen nach Herzenslust“, den Isolde Veith abhält.
Um an ihrer Vision von einem Gemeinschaftsraum feilen zu können, haben Anna Moser, Martina Thanei und Isolde Veith an einem Wettbewerb teilgenommen. Unter den 30 Projektvorschlägen wurde ihr Konzept, einen inspirierenden Raum für die Kunst und das Handwerk zu schaffen, von der Stiftung Südtiroler Sparkasse mit einer Geldsumme prämiert. „Ideen für die Zeit danach“ lautete die Ausschreibung, um nach den Lockdowns Perspektiven aufzuzeigen. An Zukunftsideen mangelt es in der Spüle nicht. Man wolle diesen vor allem gedanklich Raum geben, damit sich Kreativität in all ihren Facetten entfalten könne, ohne Muster und Vorgaben. Mit dem Preisgeld konnte die geräumige und lichtdurchflutete Kreativwerkstatt mit dem Notwendigsten ausgestattet werden.
Nun liegt den vier Künstlerinnen und Workshopleiterinnen die Belebung der Spüle am Herzen, denn besonders die Begegnungen würden gestalterische Prozesse anstoßen. Dabei gehe es weniger um das Produkt, sondern eher um das Tun und Erleben, zeigen sie sich überzeugt. Die Spüle steht allen offen und ist flexibel nutzbar. Wer Vorschläge für Workshops oder Kursangebote einbringen möchte oder auf der Suche nach einem Gruppenraum ist, kann sich an die BASIS wenden. Im Untergeschoss der Palazzina Servizi steht die Spüle bereit dafür.
Maria Raffeiner

pr-info Seilbahnen Sulden

Das Skigebiet Sulden ist „First Class“ und wartet mit einer neuen Attraktion auf: Die neue 10-er Umlaufbahn Kanzel geht mit der heurigen Skisaison 2021/2022 in Betrieb. „Willkommen in der First Class“, denn die neue Umlaufbahn ist in Design und Funktion die neueste Generation von Seilbahnen des Spezialisten Doppelmayr. Der Zeitplan zur Verwirklichung dieser Bahn ist im Sommer 2021 eingehalten worden. Damit sind die Seilbahnen Sulden der „Ortler Ronda“ einen weiteren Schritt näher gekommen. Einmalig ist, dass nun von Sulden aus mit einer der größten Pendelbahnen weltweit und mit den zwei 10-er Umlaufbahnen Rosim und Kanzel gleich drei Bahnen mit großer Förderleistung starten. Sollten pandemiebedingt die Kapazitätsgrenzen bei den Bahnen restriktiver begrenzt werden, so hat Sulden kein Problem damit, weil keine Wartezeiten zu erwarten wären.
Die Investition von 9 Millionen Euro ist ein mutiger Schritt und ist ein weiteres Zeichen, dass der Besitzer der Seilbahnen Sulden, Werner Netzer, an das Skigebiet Sulden glaubt. Sichtbar wird auch, dass der Wintertourismus in Sulden und im Suldental eine Vorreiterrolle einnimmt, weil sonstige Einnahmen nicht generiert werden können. Das ganze Projekt ist im Einvernehmen mit dem Nationalpark Stilfserjoch abgesprochen worden und der neue Lift bringt auch landschaftliche Vorteile. Denn anstelle der bisherigen 22 Stützen beim alten Kanzellift stehen mit der neuen Bahn nur noch 9 Stützen. Den bisherigen 122 Sesseln stehen heute 25 Gondeln gegenüber. Auch die Architektur von Tal- und Bergstation präsentiert sich heute anders und in einem gepflegten Erscheinungsbild. Vorbei ist die Zeit des Kanzel-Doppelsesselliftes, der gute Dienste geleistet und viele Skibegeisterte nach oben gebracht hat, aber nun der Moderne weichen muss. Das dürfte die Ski- und Snowboardfahrer im Winter und später die Wanderer im Sommer freuen, ja begeistern. Im Sommer sind es viele Senioren und viele Kinder, die sich an Wanderungen und an der Suldner Bergwelt erfreuen. Die neue Kabinenbahn kommt den Wanderern als Transportmittel sehr zugute. Das mit Bedacht geplante Investitionsprogramm der Seilbahnen Sulden hat immer den willkommenen Gast im Blickfeld, der im Skigebiet mit modernsten Seilbahnen transportiert werden, sich auf den präparierten Pisten und im Pulverschnee und auch in den Restaurationsbetrieben wohlfühlen soll. Den Genuss der atemberaubenden Naturkulissen im Ortlermassiv will man damit wohlwollend unterstützen. Die Seilbahnen Sulden haben ihren Skibetrieb bereits aufgenommen und heißen alle Winter- und Sportbegeisterten willkommen.
Demnächst soll der Staatsrat über die Causa Hintergratbahn entscheiden. Die Hintergratbahn wäre die letzte Ausbaustufe für ein zukunftsträchtiges Skikarrussell, auch mit dem Ziel eines „autofreien“ Sulden.

 

Freitag, 29 Oktober 2021 13:35

Impressionen Gianni Bodini

Erster Schnee. Meistens bin ich allein unterwegs, aber selten bin ich wirklich allein. Spannende Begegnungen stehen fast auf der Tagesordnung. Momente von tiefen Emotionen, die ab und zu auch fotografisch festgehalten werden können.


Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it


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