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Dienstag, 21 Januar 2025 16:28

„Heiße Phase“

Vinschgau - Wer Größeres und Besseres anstrebt, muss mitunter leiden. So wird es mit der Vinschgerbahn sein. Denn 2025 wird das Jahr sein, in dem der Zug für Zugfahrer nur eingeschränkt zur Verfügung steht. Auch 2026 werden die Zugpassagiere noch „leiden“ müssen. Aber dann ...

von Erwin Bernhart

Per aspera ad astra“ - Der Spruch wird dem römischen Philosophen Seneca zugeschrieben und er trifft auf die Vinschger Zugsituation zu: „Durch Mühsal (gelangt man) zu den Sternen“. „Die Mühsale“ beginnen mit den Zugsperrungen und sie beginnen ab Februar 2025 - „die Sterne“ sind neue elektrisch betriebene Züge, die von Mals bis Innsbruck und von Mals bis Lienz durchfahren werden.

Ein erster Stichtag ist der Sonntag, der 16. Februar 2025. Der ist nicht mehr weit. Ab dem 16. Februar 2025 wird der Abschnitt Laas-Mals gesperrt. Diese Zugsperre im Obervinschgau dauert bis zum 25. Oktober 2025. Busse werden auf diesem Streckenabschnitt als Zugersatz dienen. Busse im Halbstundentakt von Mals bis Laas. Für den Schülertransport werden in der Früh und zu Mittag bis zu drei Busse eingesetzt werden. Die Linie 272 - bisher von Spondinig über Prad nach Glurns - wird bis nach Laas weitergeführt. Auch die Buslinie 271, bisher von Spondinig über Prad und Stilfs nach Sulden wird bis nach Laas geführt werden. Laas ist in dieser Sperrzeit von Februar bis Oktober 2025 Endstation für den Zugverkehr und Start für viele Buslinien.
Der Zug von Laas nach Meran und umgekehrt verkehrt vom 16. Februar bis zum 25. Oktober 2025 im Halbstundentakt.

Die unmittelbar bevorstehende Sperre der Teilstrecke Laas-Mals wird genutzt, um „die neuen Züge auf dieser Strecke testen zu können“, sagt Sergio Merchiori bei der Informationsveranstaltung in Latsch. An der Strecke dort werde massiv ausgebaut. Die Oberleitungen für die Elektrifizierung, das neue Signalsystem ..., das Unterwerk für die entsprechende Stromversorgung sei bereits fertiggestellt. Getestet werde vor allem das neue Signalsystem. Marchiori ist in der STA, in der Südtiroler Mobilitätsagentur, als Projektleiter für die Bauarbeiten an der Zugstrecke im Vinschgau zuständig.
Die beiden Bezirksgemeinschaften Vinschgau und Burggrafenamt haben am 14. Jänner ins Culturforum von Latsch geladen. Interessensvertreter, Schulverantwortliche, Bürgermeister:innen, Gemeindereferent:innen und Gemeinderäte waren geladen. Schließlich sind es jene, die vor Ort den Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort stehen müssen, die durch organisatorische Anregungen an die STA eventuell korrigierend eingreifen können.
„Wir gehen jetzt in die heiße Phase“, sagt der für die Wiederinbetriebnahme der Vinschgerbahn damals politischer Weichensteller und ehemaliger Landesrat Richard Theiner, der die Moderation des Abends übernimmt. „Was ändert sich?“, sei die Kernfrage des Informationsabends, sagt Theiner und erinnert an die seit dem Jahr 2016 laufenden Arbeiten an der Elektrifizierung, an die Bahnsteigverlängerungen, an den Ausbau der Remise in Mals, an das Setzen der Masten für die Oberleitung.
Wichtig sei es, Erklärungen und vor allem die Organsation zu den Schienenersatzdiensten zu erhalten, sagt die Präsidentin der Bezirksgemeinschaft Vinschgau Roselinde Gunsch. Eine attraktive Bahn samt guten Zubringern aus den Seitentälern sei das zentrale Anliegen im Vinschgau. Auch Schnellzüge stehe auf dem Wunschzettel. Ein gutes Mobilitätskonzept sei eine Kampfansage an das Auto, sagt Reinhard Bauer, Bezirksausschussmitglied im Burggrafenamt.
Dann setzt STA-Direktor Joachim Dejaco das wegen der Zugsperre künftige Leiden im Vinschgau in ein großes Gesamtkonzept. Ziel im Lande ist es, die im öffentlichen Nahverkehr gefahrenen Personenkilometer bis 2030 um 70% zu steigern und bis 2037 zu verdoppeln. Aus Sicht des Vinschgaus bewege man sich Schritt für Schritt in Richtung der Vision, dass die neuen Züge von Mals durchgehend bis Innsbruck und von Mals durchgehend bis in das Osttiroler Lienz fahren werden. Die regionalen Schnellzüge dazu werden aus dem Vinschgau kommen. Die dazugehörigen Fahrpläne liegen bereits in den Schubladen bereit. Dejaco sagt, das alles sei in zwei Jahren bereits möglich. Ehrfürchtiges Staunen in Latsch.

Der für Signalsystem und Elektrifizierung Projektverantwortliche Michael Prader erinnert, wie es bereits Richard Theiner getan hat, an die Vorarbeiten. Seit 2016 habe man die Bahnsteige und Bahnhöfe ertüchtigt, das Gleisniveau im Tunnel von Marling herabgesetzt, in großer Anstrengung die Bahnlinie zwischen Schlanders und Laas in Abschnitten leicht begradigen können, so dass ein für die Fahrplanerstellung bedeutender Gewinn von 30 Sekunden Fahrtzeit herausgekommen ist, man habe in Mals die Remise verlängert. Prader sagt dann auch, dass die Remise 2025 für die neuen Züge nochmals etwas verlängert werden muss. Dann stehe in Mals eine Wartungshalle für mehrere Jahre zur Verfügung. Die Lieferung der neuen Züge von Alstom habe sich verspätet. Aber der „Coradia Stream“, wie der neue Zug heißt, wird 2025 auf der Teilstrecke Mals-Laas „massive Zulassungsprozesse“ durchlaufen. Man rechne mit der Zulassung Mitte 2026.

Mitte 2026?
Ab Oktober 2025 wird die gesamte Strecke Meran-Mals gesperrt werden. Die Sperre dauert bis 28. März 2026. Drei Monate werden benötigt, um die Elektrifizierungs- und Signalsystemarbeiten im Abschnitt Laas-Meran zu erbringen, sagt Marchiori. Und dann benötige man noch zwei Monate für die Testfahrten für die Zulassung.
In der Zeit der Totalsperre werden die derzeitigen Dieselzüge umgerüstet, damit sie mit dem neuen Signalsystem zurechtkommen können. Denn ab dem 29. März 2026 und bis zum 30. Juni 2026 werden die alten Dieselzüge den Dienst wieder aufnehmen. „Um dem Lieferrisiko aus dem Weg zu gehen“, sagt Merchiori. Denn die Sicherheit der Lieferung der neuen Züge genau zu dem Datum, ab dem sie gebraucht werden, bestehe nicht. Die STA plant damit eine große Elastizität ein - damit die Züge trotzdem fahren, auch wenn die neuen noch nicht da sind.
Wenn es die Sterne gut meinen, dann wird ab dem 1. Juli 2026 die Linie Meran-Mals mit den neuen Zügen Schritt für Schritt - Lieferung für Lieferung - hochgefahren. Und der wie immer optimistische STA-Direktor Joachim Dejaco sagt am 14. Jänner 2025 in Latsch, dass in zwei Jahren Innsbruck und Lienz angefahren werden. Die Vinschger nehmen Dejaco natürlich beim Wort: Ab Jänner 2027 kein Umsteigen mehr von Mals bis Innsbruck. „... ad astra“.

Nach den Infos von Seiten der Techniker hagelt es Fragen aus dem Publikum. Wie man sich eine Schülerfahrt von Bruneck in die Sportoberschule Mals vorstellen kann, fragt der Oberschuldirektor Werner Oberthaler. Woher die Fahrer für die Ersatzbusse kommen sollen, fragt Norbert Kofler aus Prad. Ein Live-Informationssystem, ob ein Bus komme und wo sich die Busse befinden besonders am Wochenende, wünschte sich die designierte BM-Kandidatin von Schlanders Kunhilde von Marsoner. Dejaco antwortet ruhig und sagt: Busfahrer müssen sich finden lassen, er sei da zuversichtlich. In Brixen wurden erst vor Kurzem 15 spanische Busfahrer angestellt. Schüler aus dem Pustertal steigen in die Ersatzbusse bis nach Brixen, dort in den Zug nach Bozen, dort in den Vinschgerzug bis Laas und dann wieder in den Bus. Es sei auch bei reibungslosen Zugfahrten kein leichtes Unterfangen, vom Pustertal nach Mals zu kommen. Und eine Live-Übertragung finde bereits statt und die lasse sich über den QR-Code an den Haltestellen über die SüdtirolMobilApp abrufen.
Bedenken über ein Umsteigen in Laas äußerten der Schludernser BM Heiko Hauser und die Bezirkspräsidentin Roselinde Gunsch. Hauser äußert Sorgen, dass die Pendler nach Schlanders etwa ins Krankenhaus nicht pünktlich ankommen. Gunsch wegen des Pendler- und Schülertransportes. Man solle überlegen, ob man die Ersatzbusse nicht bis Schlanders fahren lassen könnte. Dejaco: Für die Schülerfahrten werden bis zu drei Busse eingesetzt. Das werde man monitorieren. Ansonsten nehme man alle Anregungen mit.
Albrecht Plangger erkundigte sich nach den Parkplätzen in Laas. Denn die Oberländer, die den Zug benutzen wollen, werden eher bis nach Laas fahren. Michael Prader sagt, dass Laas gut bestückt sei, aber die Überlegung nehme man mit.
Den Schienenersatzverkehr solle man so kurz wie möglich halten, regte der Kastelbeller BM Gustav Tappeiner an. Und der Schlanderser Tourismuspräsident Karl Pfitscher forderte von den STA-Technikern, dass der Sinn der Mobilitätskarte besser nach außen kommuniziert werden solle. Es stimme nämlich nicht, dass die Gäste gratis fahren. Auch solle man für behindertengerechte Zustiege etwas tun.
Dejaco pflichtet Tappeiner bei. Man wolle lieber Zug fahren als Zug stehen lassen. Dejaco gibt dann aber offen zu, dass „wir es nicht zu 100% im Griff haben, dass die neuen Züge 2026 geliefert werden“. Die Bahnsteige seien alle behindertengercht hergerichtet. Die Gäste bezahlen 2025 70 Cent pro Nächtigung, ob sie die Öffis nutzen oder nicht. Von den 20 Millionen Euro Einnahmen aus der Gästekarte habe man 6 neue Züge bezahlen können, rechnet Dejaco vor. Über Lärmschutz mache man sich keine Gedanken und an der Glocke an der Schranke bei der Talstation der Seilbahn Latsch werde sich nichts ändern, antwortet Michael Prader auf die zwei Fragen von Thomas Rinner. Dass der Vinschgerzug in Meran auf Gleis 5 halte, habe mit dem direkten Anschluss auf Gleis 4 nach Bozen zu tun, sagt Prader in Richtung der Frage von Robert Kaserer. Der Radtransport soll grundsätzlich auf der der Straße geschehen. Die neuen Züge werden 13 Radabstellplätze haben. So Prader in Richtung der Direktorin des Tourismusvereines Obervinschgau Katharina Fritz. Auch sollen bei Großveranstaltungen wie es die Ritterspiel in Schluderns oder „Marmor und Marillen“ in Laas sind, mehr Busse eingesetzt werden. So wie es im Pustertal bereits erfolgreich praktiziert wird.
Die Diskussionen setzen sich nach der Veranstaltung beim Buffet vom Weltladen Latsch weiter fort.
Richard Theiner fasst den Abend so zusammen: „Wir werden im Laufe der Sperre automäßig einen Vorgeschmack bekommen, wie froh wir um den elektrisch angetriebenen Zug sein werden.“ Theiners Prophezeihung: „Die Elektrifizierung wird ein noch größeres Erfolgsprojekt werden.“
Also „per aspera ad astra“.

Dienstag, 21 Januar 2025 16:09

Aus Festgelände wird wilder Ablageplatz

Tschengls/Eyrs - Der kleine Festplatz beim „Tschenglser Badl“, betrieben vom Faschingsverein Tschengls/Eyrs, war jahrelang ein beliebter Treffpunkt für die Bevölkerung, ideal für unterschiedliche Feste, für Hochzeiten, Taufen, Geburtstage… Dann musste der Platz geräumt werden. Das Geld, das die Ausstattungsgegenständen einbrachten, ging nun an die Schmetterlingskinder

von Magdalena Dietl Sapelza

In den Jahren 2017/18 gestalteten die Verantwortlichen des Faschingsvereins Tschengls/Eyrs beim „Tschengelser Badl“ einen gemütlichen Grillplatz, den sie laufend verschönerten und auch der Bevölkerung von Tschengls, Eyrs und Laas zur Verfügung stellten. Einmal im Jahr organisierten sie dort beispielsweise auch ein Oktoberfest für den guten Zweck.
Beim genutzten Gelände handelte es sich um eine Restfläche der dort ausgewiesenen Gewerbezone und war ein sogenanntes Niemandsland. Die Akteure von Faschingsverein nutzten es anfangs, um die Umzugswagen abzustellen. Dann bauten sie das Areal nach und nach aus. Das Gelände mauserte sich zu einem beliebten Treffpunkt für Groß und Klein und blieb lange unbehelligt, auch weil das Land als Besitzer jahrelang keinen Anspruch erhob. Irgendwann wurden die Besitzverhältnisse in der Gewerbezone unter die Lupe genommen und das Land verkaufte das „Niemandsland“ an die Fraktion Tschengls. Deren Verwalter stoppten die Tätigkeiten auf der Freizeitanlage im Sommer 2022, weil ihnen das Risiko zu groß war, die Verantwortung für eventuelle negative Vorfälle auf dem Gelände übernehmen zu müssen. Das bereits geplante Kinderfest zugunsten der Kinderkrebshilfe Peter Pan musste kurzfristig abgesagt werden. Anschließend wurden viele Gespräche geführt, um den Platz weiter betreiben zu können. Den Verantwortlichen des Faschingsvereins wurde von jenen der Fraktionsverwaltung in Aussicht gestellt, das Gelände weiter nutzen zu können, unter der Voraussetzung, dass sie sich um Versicherungen und dergleichen kümmern. Die Burschen legten sich in Zeug. Sie sorgten für die entsprechenden Polizzen und für die andere geforderte Unterlagen. Doch letztendlich war alles umsonst. Sie mussten den Platz räumen. Da halfen auch keine Proteste aus der Bevölkerung. Seit zwei Jahren wird der Platz nun als wilder Ablageplatz genutzt. Noch heute bedauern viele das Fehlen der kleinen Freizeitanlage.
Das Positive: Die Schmetterlingskinder von Debra Family konnen sich über die Spende von 4.750 Euro freuen.

Dienstag, 21 Januar 2025 10:24

Bundesgericht hebt Umbau der Alp Sprella auf

Val Müstair - In seinem Entscheid vom 09. Dezember 2024, mitgeteilt am 14. Januar 2025, hebt das Bundesgericht die BAB-Bewilligung des Amtes für Raumentwicklung Graubünden (ARE) vom 11. März 2021 und die Baubewilligung der Gemeinde Val Müstair vom 18. Mai 2021 für den Umbau der Alp Sprella zu einer SAC-Hütte mit Sommerbetrieb in der Val Mora auf. Damit werden die über zehnjährigen Planungsarbeiten zum Umbau und zur langfristigen Erhaltung der Alp Sprella hinfällig.
Bereits im Oktober 2010 reichte der SAC ein Baugesuch zur Umnutzung der bestehenden Alpgebäude auf der Alp Sprella in eine SAC-Hütte ein. Aufgrund verschiedener Einwände wurde dieses Gesuch grundlegend überarbeitet und redimensioniert, so dass der SAC am 5. Oktober 2017 ein neues BAB-Gesuch einreichte. Das ARE und die Gemeinde erteilten die erforderlichen Bewilligungen im Frühjahr 2021. Dagegen führten die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, der WWF Schweiz und Pro Natura Beschwerde an das Verwaltungsgericht des Kantons Graubünden, welches diese mit Entscheid vom 31. Mai 2022 abwies und damit die Bewilligungen von Kanton und Gemeinde stützte. WWF und Pro Natura gelangten anschliessend mit Beschwerde in öffentlichrechtlichen Angelegenheiten an das Bundesgericht, welches diese mit Urteil vom 09. Dezember 2024, mitgeteilt am 14. Januar 2025, guthiess und die Bewilligungen von Kanton und Gemeinde aufgehoben hat. Begründend führt das Bundesgericht aus, dass die Standortgebundenheit für den Umbau der Alp Sprella in eine SAC-Hütte mit Sommerbetrieb nicht gegeben sei. So seien etwa umliegenden Berggipfel Piz Dora, Piz Daint und Piz Turettas „vom Haupttal aus in einer Tagestour gut zu bewältigen.“ Einer SAC-Hütte mit Übernachtungsmöglichkeit bedürfe es deshalb auf der Alp Sprella nicht, so die Richter aus Lausanne. Da die Anforderungen an die (relative) Standortgebundenheit nicht gegeben seien, erübrigte sich auch die Vornahme einer Interessensabwägung, hielt das Bundesgericht weiter fest.
„Der Gemeindevorstand von Val Müstair nimmt diesen Entscheid mit Bedauern zur Kenntnis“, sagt Gabriella Binkert Becchetti, Gemeindepräsidentin der Gemeinde Val Müstair. „Die mehrjährigen Planungsarbeiten sind damit zunichte.“ Das Urteil, das in Lausanne gefällt wurde, zeige einmal mehr, wie schwierig es sei, in einer peripheren Region etwas zu realisieren, das die Attraktivität der Region steigern würde. „Der Spielraum des Kantons und der Gemeinden wird immer mehr eingeschränkt“, stellt Gabriella Binkert Becchetti fest.

Dienstag, 21 Januar 2025 10:24

Nationalpark als Naturpark?

Bozen/Vinschgau - Mit Verwunderung werden in der Peripherie ohnehin so manche Debatten, Beschluss- oder Begehrensanträge im Landtag wahrgenommen. So auch der Begehrensantrag, der kürzlich von der Süd-Tiroler Freiheit eingebracht und kurz behandelt worden ist „Der Südtiroler Landtag spricht sich dafür aus, die verantwortlichen Instanzen aufzufordern, die notwendige Rechtsgrundlage für die Aufwertung des Südtiroler Anteils am Nationalpark Stilfser Joch in einen Südtiroler Naturpark zu schaffen“, so der gehaltvolle Antrag, zu dem sich auch der Landtagsabgeordnete Sepp Noggler geäußert hat und in den Mitteilungen des Landtages so wiedergegeben wird: „Josef Noggler (SVP) räumte ein, dass sich die Zustände verschlechtert hätten, das wüssten die Vinschger und Ultner bestens. Man könne nicht einmal einen Holzschuppen bauen, weil nicht das Landesgesetz gelte. Momentan sei nicht der ideale Zeitpunkt für Maßnahmen, man warte auf die Gespräche zwischen LR Brunner und den Ministerien. (...) Bernhard Zimmerhofer sah hingegen jetzt die ideale Gelegenheit, im Zuge der Autonomieverhandlungen das Thema anzugehen. Der Antrag wurde mit 11 Ja, 20 Nein und 2 Enthaltungen abgelehnt.“ (eb/r)

Dienstag, 21 Januar 2025 10:23

Straßen gehen an Gemeinde

Mals - Die ehemalige Hauptstraße mitten durch Mals - die heutige General-Verdross-Straße und die Dr. Heinrich-Flora-Straße - gehen von Landesbesitz unentgeltlich auf die Gemeinde Mals über. Nach dem Übergang in Staatsbesitz und lange nach dem Bau der Umfahrung kehren die Straßen „heim“. Diese zwei Straßen und mehrere andere kleinere Parzellen rund um die neue Einfahrt im Norden von Mals nach Planeil und rund um die ehemalige Zufahrt von Burgeis nach Mals überträgt die Provinz Bozen der Gemeinde. Die Nordeinfahrt nach Planeil bleibt bis zu den 14 Nothelfern Landesbesitz und Landesstraße. Damit werden einige Richtigstellungen vorgenommen und die Gemeinde Mals kommt in den Genuss von mehreren Parzellen, mit der Auflage, dass die betreffenden Parzellen als Straße klassifiziert bleiben. Damit gibt es einen Besitzwechsel auf dem Papier. De facto ändert sich damit nicht viel. So sagt es der Malser BM Josef Thurner (Bild). Denn die beiden Straßen durch das Dorf seien ohnehin als Gemeindestraßen klassifiziert und die Straßenparzellen im Norden dienen ohnehin als Zufahrtsstraßen zu den zwei Höfen oberhalb von Mals, von denen einer Thurner gehört.
Über noch etwas Erfreulichem kann sich die Gemeinde Mals freuen: Vom Verein Freunde der Eisenbahn ist der Bahnhof Mals als „Bahnhof des Jahres 2025“ ausgerufen und die Preisübergabe erfolgt am 8. Februar um 10.00 Uhr am Bahnhof. Alle Bürger:innen sind dazu recht herzlich eingeladen, nutzt BM Josef Thurner das Gespräch mit dem Vinschgerwind. (eb)

Vom Wind gefunden - Die Wiener Würstelstände sind mehr als nur Verkaufsstellen für köstliche Speisen. Die Würstelstände gehören zur Identität und Geschichte der Stadt Wien, so wie der Stephansdom. Als Orte der Begegnung, der kulinarischen Vielfalt und der Wiener Lebensart stärken sie die Gemeinschaft und das Miteinander, so Bürgermeister Michael Ludwig. Wie bereits früher die Wiener Kaffeehauskultur, die Wiener Heurigenkultur und der Wiener Walzer, erhielten Ende des Jahres 2024 auch die Wiener Würstelstände den Status als immaterielles Kulturerbe durch die UNESCO. Das Gewerbe der Bratlbrater wurde in der Kaiserzeit zu Beginn des 18. Jahrhunderts etabliert, um, ähnlich wie das Betreiben von Trafik-Geschäften, Kriegsinvaliden ein Einkommen zu sichern. Aus diesen entwickelte sich die Würstelstandkultur und ihre freistehenden Verkaufsstände wurden zum festen Bestandteil des Stadtbildes. Bei den Betreiber:innen der Stände handelt es sich oft um Kleinbetriebe mit einer langjährigen Familientradition entweder in der Gastronomie oder der Fleischhauerei. Zum Würstlstand gehören die soziale Durchmischung aller Alters-, Gesellschafts- und Bevölkerungsschichten, welche den sozialen Austausch und Nähe sowie das Ausleben und den Erhalt des „Wiener Schmähs“ ermöglicht. Auch in der Kunst haben die Würstelstände ihre Spuren hinterlassen, etwa im Wiener Genrelied „Der Würstelmann beim Schottentor“ oder in HC Artmanns Buch „Im Schatten der Burenwurst“ sowie im Theaterstück „Die Welt ist ein Würstelstand“ wo politisiert, philosophiert, geweint und gegrantlt wird. (hzg) 

Dienstag, 21 Januar 2025 10:22

Von der Finanzkaserne zum Hostel

Am Sa. 1. Februar 2025 lädt die FinKa in Mals zur öffentlichen Präsentation des Buches „FinKa – wie sie wurde was sie war“ ein. Die Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr. Das Buch ist eine Hommage an die Verwandlung der ehemaligen Finanzkaserne in Mals in ein weltoffenes Hostel. Die Leser:innen erwartet ein einzigartiger Einblick in die Geschichte der FinKa: von ihrer Entstehung und Transformation bis hin zu den amüsanten und erinnerungswürdigen Begebenheiten, die sich hinter den historischen Mauern ereignet haben.

Dienstag, 21 Januar 2025 10:21

„Wos soll i tien mit de Mander?“

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - „Wos soll i tien mit de Mander?“, so wird Bischof Wilhelm Egger im Bericht „Sexueller Missbrauch Minderjähriger und erwachsener Schutzbefohlener durch Kleriker im Bereich der Diözese Bozen-Brixen von 1964 bis 2023“ auf Seite 357 zitiert. Es ist dies ein Ausdruck von Hilflosigkeit, ein Ausdruck von Arroganz einer Machtstruktur, ein Ausdruck wie aus dem Mittelalter herüberragend gegenüber einem Fall (vielen Fällen) von sexuellem Missbrauch von Priestern gegenüber Minderjährigen. Die Münchner Anwaltskanzlei Westpfahl Spilker Wastl hat im Auftrag der Diözese Bozen-Brixen zugängliche Akten in den kirchlichen Archiven durchforstet und Fälle von sexuellem Missbrauch und vor allem auch die Verhaltensweisen der verantwortlichen Kleriker, von den Generalvikaren bis zu den Bischöfen, minutiös aufgelistet. In der jungen Diözese Bozen-Brixen, die 1964 eingerichtet worden ist, haben sich „bei 41 Klerikern (...) Hinweise auf insgesamt 67 untersuchungsrelevante Sachverhalte ergeben (...) , zu denen die Berichterstatter personenbezogene Akten gesichtet haben.“ Die Bischöfe Josef Gargitter und Wilhelm Egger und deren Generalvikare wussten mit den Fällen nicht umzugehen, haben Missbrauchsopfer allein gelassen und die Täter versetzt, versetzt, versetzt. Erst mit den Bischöfen Karl Golser und Ivo Muser haben sich Einstellung und Verhalten gegenüber Opfer und Täter geändert. Das Vertrauen in die Institution Kirche ist erschüttert. Ein grundlegender institutioneller Umbau ist angesagt.

SVP-Landesfrauenreferentin Renate Gebhard begrüßt den heutigen Beschluss der SVP-Parteileitung, der Initiative „No Woman No Panel“ beizutreten. Mit diesem Schritt setzt sich die Partei für eine stärkere Sichtbarkeit von Frauen in der öffentlichen Diskussion ein. Die Initiative „No Woman No Panel“ verfolgt das Ziel, sicherzustellen, dass bei öffentlichen Veranstaltungen, Podiumsdiskussionen und medialen Formaten Frauen angemessen vertreten sind. 

“Es freut mich sehr, dass die SVP den Antrag der SVP-Frauenbewegung angenommen und mit dem heutigen Beschluss ein klares Zeichen für die Gleichberechtigung und Chancengleichheit setzt. Frauen haben eine ebenso wichtige Stimme wie Männer, und es ist höchste Zeit, dass dies auch in der öffentlichen Wahrnehmung stärker sichtbar wird. Die weibliche Expertise und Sichtweise ist für thematische Diskussionen unverzichtbar und bereichert sie“, erklärte die Landesfrauenreferentin der SVP.

Die SVP-Frauenbewegung ist überzeugt, dass der Beitritt zur Initiative einen bedeutenden Schritt darstelle, um eine gerechtere und ausgewogenere öffentliche Diskussionskultur zu fördern. Die Partei werde sich dafür einsetzen, dass Frauen bei wichtigen politischen und gesellschaftlichen Themen im gleichen Ausmaß wie die Männer zu Wort kommen und auch als Expertinnen und Entscheidungsträgerinnen sichtbar sind. Mit diesem Engagement setze die SVP ein klares Zeichen für die Förderung der Frauen in Südtirol und leistet einen Beitrag zu einer modernen und fairen Gesellschaft, so Gebhard.

Winterwanderer, die Naturidylle und Hüttenromantik suchen, finden in Maseben im Langtauferertal ein einzigartiges Wintererlebnis. Eingebettet in eine atemberaubende Bergwelt lässt sich hier die Stille und Unberührtheit des Winters in vollen Zügen genießen.
Maseben und das Langtauferertal bieten eine Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten und lohnende Berggipfel. Das Gebiet ist nicht nur ideal für Genusswanderer, sondern auch für Skitourengeher, Schneeschuhwanderer und Rodelbegeisterte.
Die Wanderung zur Berghütte Maseben beginnt in Kappl bei der Talstation des stillgelegten Sesselliftes. Der gespurte Wanderweg führt taleinwärts Richtung Maseben und folgt dem Forstweg vorbei an der Maseben Alm. Für sportliche Winterfreunde besteht die Möglichkeit, der etwas steileren ehemaligen Talabfahrt zu folgen. Auf Wunsch gibt es auch die Alternative, mit dem Raupenfahrzeug von Kappl nach Maseben zu fahren.
Oben angekommen, auf 2.267 m Seehöhe, kann man die atemberaubende Aussicht genießen und der Hektik des Alltags entfliehen.
Nicht nur die frische Bergluft, sondern auch die zahlreichen Aktivitäten rund um die Berghütte Maseben machen Appetit. Die Küche verwöhnt die Gäste mit klassischen Spezialitäten wie Speckknödel und Kaiserschmarren sowie einer Auswahl an Tagesgerichten.
In den Wintermonaten lädt die Hütte außerdem jeden Mittwoch und Donnerstag zu einem stimmungsvollen Hüttenabend ein, bei dem die Gäste den Tag bei regionaler Musik und herzhaften Spezialitäten gemütlich ausklingen lassen können.
Ein ganz besonderes Highlight ist die erste und einzige Sternwarte im Westen Südtirols. Fernab jeglicher Lichtverschmutzung bietet das Planetarium Maseben ideale Bedingungen für die Beobachtung der Sterne. Jeden Donnerstag wird eine interessante und faszinierende Sternenführung (Anmeldung bei der Ferienregion Reschensee) angeboten - ein unvergessliches Erlebnis für alle Naturliebhaber und Nachtschwärmer.

 

Ferienregion Reschensee
T +39 0473 633 101
info@reschenpass.it

 

Berghütte Maseben
T +39 0473 633 106
info@maseben.it


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