Der Obervinschgau war über Jahrhunderte den Machtinteressen der Churer Bischöfe und der Tiroler Landesfürsten ausgesetzt. Glurns spielte dabei eine zentrale Rolle. Die Tiroler Grafen haben Glurns zur Stadt erhoben, um ihre Interessen durchzusetzen. Glurns wurde zu einem wichtigen Marktplatz und Umschlageplatz für den Salzhandel. Glurns war aber auch knapp 700 Jahre bis 1931 Gerichtssitz. Andererseits gehörte der Vinschgau über tausend Jahre, bis 1816 in kirchlicher Hinsicht zum Bistum Chur. Auch der weltliche Einfluss der Churer Fürstbischöfe war über Jahrhunderte sehr bedeutend. Seine Untertanen, die Gotteshausleute, mussten lange Zeit nur dem Churer Bischof Steuern zahlen und für ihn in den Krieg ziehen.
von Heinrich Zoderer