Prämajur/Mals - Das Ausbleiben des Trinkwassers in Prämajur wirft einige Fragen und akuten Handlungsbedarf auf. Denn in Prämajur wurden auch die Löschwasserreserven aufgebraucht, ein Umstand der Zivilschützer schlecht schlafen lassen dürfte. Von wegen.
von Erwin Bernhart
Am 1. Jänner 2023 beginnt der Wassernotstand in Prämajur. Ohne Panik, ohne großes Aufsehen. Spürbar wird das Ausbleiben des Trinkwassers beim obersten Wasseranschluss in Prämajur: die Kühe im dortigen Stall haben nichts mehr zu saufen. Die einfache Lösung ist, den unteren zweiten Schieber am Trinkwasserspeicher zu öffnen, so wie man es des Öfteren in den letzten 10 Jahren um die Zeit um Dreikönig getan hat.
Das 300 Kubikmeter Wasser fassende Trinkwasserreservoir in Prämajur ist so ausgelegt und konzipiert, dass die oberen 100 Kubikmeter für den täglichen Gebrauch von Trinkwasser hergenommen werden können und die unteren 200 Kubikmeter als Löschwasservorrat dienen. Sollte es mal - Gott bewahre - in Prämajur, in Röfen, beim Gerstl, bei den Klosterhöfen oder in Marienberg brennen, hätte man im Trinkwasserreservoir für den Ersteinsatz der Feuerwehren Löschwasser zur Verfügung.
Kein Löschwasser
In Prämajur ist vom 1. Jänner an auf diese Löschwasserreserve zugegriffen worden, mit Billigung von BM Josef Thurner und dem zuständigen Gemeinderefernten Tobias Peer. Thurner hat die Freiwillige Feuerwehr von Schlinig darüber informiert, dass der untere Schieber offen ist. Der öffentliche Brunnen in Prämajur wurde als erste Sparmaßnahme abgedreht. Die Löschwasserreserve wurde dann bis zum 22. Jänner aufgebraucht. Dann kam kein Wasser mehr - zumindest in Prämajur. Für kurz Zeit blieb das Trinkwasser komplett aus. Die Feuerwehr Mals brachte an jenem Sonntag eine kleine Menge Trinkwasser hinauf in den Speicher.
Ab dem 16. Jänner war man in der Gemeinde Mals alarmiert und für den Montag, den 23. Jänner beorderte man die Bozner Berufsfeuerwehr nach Prämajur. Die füllte mit zwei großen Trinkwassertankwägen nach mehreren Fahrten das Trinkwasserreservoir in Prämajur mit 240 Kubikmetern, also mit 240.000 Litern Wasser wieder auf. Ein großes Presseecho brachte diese Aktion im Land. Trinkwassermangel, Klimawandel, wenige Niederschläge im Jahr 2022...
Prämajur, Röfen und der Gerstlhof sind die Sonnenterasse im Oberen Vinschgau. Der Ausblick auf die Malser Haide, nach Mals, Glurns, Schluderns bis nach Prad ist phänomenal. Die mächtige Bergkette rund um die Tschenglser Hochwand steht wie eine weit entfernte Begrenzungsmauer direkt vor den bis zum Boden reichenden Fenstern der Hotels. Kein Wunder, dass sich auf dieser Sonnenterrasse drei große Hotels entwickelt haben. Mit dem Hotel Watles und dem Hotel Kastellaz in Prämajur und mit dem „Das Gerstl“ generiert die Ferienregion Obervinschgau einen nicht unerheblichen Teil ihrer Nächtigungen.
Dass auch diese Hotels, so wie viele andere, immer mehr Wasser benötigen wird aus den Tourismuszahlen klar. In den letzten 12 Jahren sind die Nächtigungen in der Ferienregion Obervinschgau von 320.000 auf 512.000 gestiegen. Und damit die Auslastungstage. Das ist gut für die Wirtschaft, für die Arbeitsplätze, für die Ortstaxen. Denn mit einem guten Teil der Nächtigungsabgaben in der Ferienregion wird die Übernahme des Watles finanziert. Ein Kreislauf wird damit geschlossen.
Nicht in diesem Maße mitgewachsen sind die Quellschüttungen. BM Josef Thurner beziffert die derzeitige Quellschüttung in Prämajur auf 2,2 Sekundenlitern. Bisher war es so, dass der Wasserspeicher ab Dreikönig wieder aufgefüllt werden konnte, weil ab Dreikönig die Gäste ausgeblieben sind und sich das „Jännerloch“ bemerkbar gemacht hat. Dieses Jännerloch gibt es heuer nicht mehr. Eine gute Bettenbelegung geht weit über den Dreikönigstag hinaus.
Alle Wasserspeicher im Gemeindegebiet Mals werden fernüberwacht. Thurner hat beim Gespräch mit dem Vinschgerwind die grafische Auswertung des Pegelstandes vom Prämajurer Wasserspeicher vor sich. Der Wasser-Rückgang im Speicher macht sich ab dem 20. Dezember 2022 bemerkbar. Ab da sind die Hotels zu Weihnachten voll belegt.
Keine Erklärung hat Thurner dafür, dass der Wasserpegel im Speicher ab Dreikönig täglich alarmierend gesunken ist und sich in der Nacht nicht habe stabilisieren können. Thurner gab den Bauhofmitarbeitern Anweisung, die Hydranten im Einzugsgebiet des Prämajurer Wasserspeichers zu überprüfen. Es konnte kein diesbezüglicher Wasserverlust festgestellt werden.
Wassersparen
Lukas Gerstl, der Betreiber des Hotels „Das Gerstl“ ist so etwas wie der Heini Dorfer im Obervinschgau. Derzeit wird auf der Schlinigerstraße am Hotel anschließend ein Tunnel gebaut. Darüber soll es dann eine Liegewiese für die Hotelgäste geben. Das Projekt wird von Lukas Gerstl finanziert. Heini Dorfer hat es beim Quellenhof in St. Martin vorgemacht: die Passeirerstraße verläuft seit 20 Jahren unter seiner Hotelanlage. Lukas Gerstl sagt, dass in seinem Hotel schon seit längerem das Wassersparen auf der Tagesordnung steht. Mit entsprechenden Spültasten in den Toiletten, mit dem Anbringen von wassersparenden Duschköpfen, mit Zeittasten im Wellnessbereich. Gerstl ist seit 12 Jahren Präsident der Ferienregion Obervinschgau. Er sagt, er habe seine Gäste und seine Mitarbeiter über das Wassersparen informiert, nachdem die Gemeinde Mals per PEC-Mail an die Einwohner und Hotels in Prämajur zum Wassersparen aufgerufen habe. BM Josef Thurner hat aufgrund des dramatischen Sinkens des Wasserpegels in der Mail zum Wassersparen aufgerufen.
Nach dem großen Presseecho hat Lukas Gerstl böse anonyme Mails und Anrufe erhalten. Er findet das nicht gerecht. Denn die Hotels und „Das Gerstl“ bemühen sich um Nachhaltigkeit. Neben dem Wassersparen peilt Gerstl immer wieder nachhaltige Projekte an. Beim Einkaufen von lokalen Produkten etwa unter dem Slogan K30. Gerstl versucht, den Lebensmittel-Einkauf in einem Radius von 30 Kilometern zu tätigen.
Auf der anderen Seite baut Lukas Gerstl qualitativ aus. Neben der Liegewiese auf dem Straßentunnel ist ein neues Schwimmbad geplant. „Schwimmbäder benötigen nicht sonderlich viel Wasser“, sagt Gerstl. Einmal eingefüllt läuft das Wasser in einem internen Kreislauf mit Filtrationen. Nur ab und zu werde der Filter mit Frischwasser gereinigt.
Vor mehr als 30 Jahren wurde der damalige Gerstlhof über eine eigene Quelle mit Trinkwasser versorgt. Eine Konzession war damals nicht notwendig. Seit die Quelle in Prämajur gefasst ist, ist auch der Gasthof Gerstl an die öffentliche Leitung angeschlossen worden. Die 1 Sekundeliter schüttende Privatquelle wird seither für die Gartenbewässerung hergenommen.
In die Gemeinde Mals hat der akute Wasser- und Löschwassernotstand auf Prämajur Wirbel und Bewegung hineingebracht. Der Gemeindeausschuss hat kürzlich eine Ausschreibung beschlossen, in der die Planung für einen neuen Wasserspeicher in Prämajur vorangetrieben werden soll. Ein neuer 300 Kubikmeter großer Speicher soll garantieren, dass es auf Prämajur keinen Wassernotstand mehr geben wird.
BM Josef Thurner sagt, man wolle, sobald es die Verhältnisse im Frühjahr zulassen, mit einem Bagger zur Quelle fahren, um sie neu und nach allen Regeln der Kunst zu fassen. Eine Neufassung könne erfahrungsgemäß viel bringen. Die bestehende Fassung stamme aus dem Jahr 1995. Für Burgeis seien die Neufassungen der vier Pilatalquellen ein Segen gewesen. Burgeis habe über die Pilatalquellen Wasser genug, so dass das Trinkwasser über die neue Leitung aus Planeil kaum gebraucht werde.
Pfaffensee
Auf die Frage, ob er denn als oberster Zivilschützer der Gemeinde Mals gut hat schlafen können, im Wissen, dass in Prämajur die Löschwasserreserven akut zurückgegangen sind, verweist Thurner darauf, dass es bis vor etwa 4 Jahren im Hauptort Mals keinen einzigen Tropfen Löschwasservorrat gegeben habe. Erst mit dem Neubau eines zweiten Wasserspeichers oberhalb des Flora-Parkes sei ein Löschwasservorrat gewährleistet. Von einer möglichen Löschwasserleitung aus dem Pfaffensee weiß Thuner nichts. Auch habe der Wasserpegel am Pfaffensee, dessen Wasser für die Beschneiung am Watles hergenommen wird, keinen Einfluss auf die Quellschüttung in Prämajur, sagt Thurner. Und von einer eigenen Quelle beim Gerstlhof weiß Thurner auch nicht Bescheid.
In Prämajur gibt es eine ausgewiesene Tourismuszone, die dem Baumeister Markus Moriggl „Klas“ gehört. Moriggl, so sagt es Thurner, möchte die Tourismuszone verkaufen. Hotelbauten seien in dieser Zone rechtlich möglich, sagt Thurner. Das seien erworbene Rechte, die nicht vom neuen Landesgesetz für Raum und Landschaft beschnitten werden dürfen. Aber er habe schon bei der Ausweisung dieser Zone im Gemeinderat vor einem möglichen Wasserengpass gewarnt.
Man könne nicht in die Zukunft schauen, sagt Thurner. Für ihn sei es denkbar, dass es in Zukunft vor Neu- oder Umbauten rechtlich belastbare Auflagen von einem Wassermanagement geben könnte. Ähnlich wie dem heute vorgeschriebenen Klimahausbau, bei dem der Energieverbrauch nachgewiesen werden müsse.
Taufers/Mals/Glurns/Laatsch/Schluderns - Die Abrechnung für das E-Werk am Rambach liegt vor. Das Jahr 2022 war ein trockenes, das heißt: wenig Wasser und damit wenig Strom. Die Rechnung für die Anteilseigner geht trotzdem auf, sagt Generalissimo Georg Sagmeister.
von Erwin Bernhart
Seit 1. Jänner 2023 wird der Strom aus dem Rambachwerk über den Südtiroler Energieverband (SEV) auf dem freien Markt verkauft, also ohne Preisbindung, im freien Fall. Derzeit spricht der aktuelle Strompreis mit weit über 100 Euro pro Megawattstunde für diese Gangart. Die Jahre zuvor, seit der Inbetriebnahme 2020, war mit dem SEV ein Fixpreis von 61,30 Euro pro Megawattstunde vereinbart. 2021 war ein wasserreiches und damit für das E-Werk und damit für die Anteilseigner ein gutes Jahr. 27 Millionen Kilowattstunden konnten erzeugt und damit gut 1,6 Millionen Euro aus dem Stromverkauf erlöst werden. 2022 kam es anders. Aufgrund der Trockenheit, aufgrund der geringen Wasserführung des Rambaches schauten „nur“ insgesamt rund 750.000 Euro an Stromeinnahmen für die Gemeinden bzw. für die Anteilseigner heraus. „Das Jahr 2022 war eine Katastrophe. Die Rechnung geht trotzdem auf“, sagt Georg Sagmeister, neben Schlanders auch Gemeindesekretär in Glurns und Taufers. Mit dem aufgeteilten Geld können die aufgenommenen Kredite der Gemeinden bedient werden. Höchstens „spiccioli“ bleiben übrig.
Die Summe der laufenden Ausgaben 2020, 2021 und 2022 war 418.000 Euro und darin enthalten sind unter anderem die Uferzinse, die Gratisstromvergütungen, die Betriebsführung durch den VEK, die Fischereivergütungen usw.
Die noch im Jahr 2022 zu tätigenden Investitonsausgaben beliefen sich auf rund 158.000 Euro. Damit hat das E-Werk am Rombach sein Investitionssoll erfüllt.
Weil für den Stromverkauf im Jahr 2022 das „nasse“ Jahr 2021 als Referenzjahr hergenommen worden ist und daraus die zu liefernden Strommengen fixiert worden ist, mussten 2022 dem Trader SEV insgesamt 145.000 Euro an Kompensation für „nicht gelieferte Strommengen“ abgegeben werden. Die Strommengen im März, April, Mai, Juni und Oktober und November 2022 lagen deutlich unter den Strommengen 2021.
Vom Stromverkauf 2022 steichen die Gemeinde Mals mit einem Eigentumsanteil von 27 % 202.186,84 € ein, die Gemeinde Glurns mit 20 % Anteil 149.768,03 €, Die Fraktion Laatsch ((8 %) 59.907,21 €, die Gemeinde Schluderns un ddie SEG mit jeweils 3 % Anteil 22.465,20 € und mit 39 % als größter Anteilseigner die Gemeinde Taufers 292.047,66 €.
Der Bau und den Probebetreib hat noch die Rambachkonsortial GmbH durchgeführt und die Anteilseigner hatten Kredite aufgenommen. Zielvorgabe war es, insgesamt 8 Millionen Euro für den Bau bereitzustellen.
Sie gaben alles, zeigten Kampfgeist und gingen in jedes Spiel hochmotiviert. Doch am Ende wurden die Eishockeycracks des AHC Vinschgau für ihren Einsatz nicht belohnt. Für die Mannschaft ging Anfang Februar die aktuelle Meisterschaft zu Ende, im allerletzten Spiel der Qualifikationsrunde blieb man sieglos, weshalb der Traum von der Teilnahme an den Play Offs ausgeträumt war.
Von Sarah Mitterer
Die diesjährige Meisterschaft der IHL Division I begann für den AHC Vinschgau mehr als vielversprechend. Die Vinschger feierten einen Sieg nach den anderen und führten einige Zeit lang die Tabelle im Kreis Ost an. Doch zum Ende des Grunddurchgangs kassierten die Eisfix einige schmerzhafte Niederlagen, weshalb sie in der Tabelle aus den Top 3 rutschten und in der Qualifikationsrunde um die letzten beiden Tickets für die Play Offs kämpfen mussten. Dass es nicht einfach werden würde, war den Eishockeycracks von Beginn an klar, doch unmöglich war es nicht. Im vorletzten Spiel der Qualifikationsrunde fiel schließlich die Entscheidung. Vor knapp 300 Fans musste man sich zu Hause Fanano, das in den letzten Wochen seinen Kader mächtig aufgestockt hat, mit 3:5 geschlagen geben. Um sich dennoch für die Play Offs zu qualifizieren hätte Fanano die letzten beiden Spiele verlieren müssen und die Eisfix das letzte Spiel gewinnen müssen. Doch der direkte Konkurrent um das letzte Play-Off-Ticket gewann seine beiden letzten Partien und das Saisonaus der Eisfix war besiegelt.
„Es ist es äußerst schade, dass wir es nicht in die Playoffs geschafft haben. An den Leistungen in den letzten Spielen lag es sicher nicht. Wir hätten uns bereits vorher für die Masterround und nicht für die Qualifikationsrunde qualifizieren müssen, dort haben uns in den entscheidenden Momenten die Erfahrung und Kaltschnäuzigkeit gefehlt“, so Eisfix Präsident Jürgen Pircher. Dennoch blickt Pircher auf eine gute Saison zurück. Die Mannschaft bestand aus einer tollen Mischung zwischen Jung und Alt. Viele junge Spieler erhielten die Möglichkeit Erfahrung in der ersten Mannschaft zu sammeln und so gefördert zu werden. Zudem lockte man immer wieder zahlreiche Eishockeybegeisterte ins Stadion, die die Eisfix lautstark unterstützten. Pircher schaut auch bereits auf die neue Saison: „Ziel für die Zukunft muss es sein den aktuellen Kader zusammenzuhalten und ihn punktuell zu verstärken, um dann in der neuen Saison wieder voll anzugreifen!“
von Heinrich Zoderer
Am Unsinnigen Donnerstag gab es heuer wieder das traditionelle Zusslrennen in Prad. Nach 14 Uhr setzte sich der Faschinszug mit den sechs Schimmeln, die einen Pflug zogen und dem Fuhrmann in Bewegung. Ihnen folgte der Sämann, der Bauern und die Bäuerin, der Knecht und die Dirne, sowie „Zoch“ und „Pfott“. Der Zug der Bauersleute zog mit ihren Arbeitsgeräten von der Dorfeinfahrt bis zum Dorfplatz und dann wieder zurück. Bei diesem ersten Gang aufs „Feld“ wird der Acker wieder bestellt und es wird gesät. Beim zweiten Gang kamen neben den Bauersleuten und den Schimmeln noch die „Triebschell“ und rund 40 Zusseln in weißen Gewändern mit jeweils ein bis fünf Schellen dazu. Die Zusseln symbolisieren die Frühlingsgeister, geschmückt mit bunten Papierblumen, die durch ihren Lärm die Wintergeister vertreiben und die Kräfte der Natur aufwecken, damit das Gesäte wachsen und gedeihen kann. Nach den Zusseln und den Bauersleuten kamen noch einige geschmückte Wagen: die traditionelle „Oltweiber-Mihl“, das Seemannsschiff „Elda“, der „Golfclub Prad“ und „Di Prodr Dorf Klinik“. Auch die Musikkapelle marschierte mit und spielte einen Trauermarsch zum Abschied ihrer Kapellmeisterin Verena Tröger.
von Heinrich Zoderer
Prad, Laas und Laatsch waren dieses Jahr die Hochburgen der Faschingsumzüge im Vinschgau. In Laatsch gab es wieder den traditionellen Fosnachtsumzug. Die Faschingsnachrichten wurden verlesen, Theaterstücken wurden aufgeführt und der Fosnachtslarch wurde versteigert. Angeführt wird der Fosnochtsumzug von zwei Goaßlschnöllern, die den Weg frei machen. Ihnen folgen der Straßenkehrer, Scheibenschlager und Nachtwächter mit seiner Frau. Darauf kommen die Bauersleut mit Säkorb, Pflug, Schubkarren, Egge, einem Heuschlitten mit Heu, einem Korn- und einem Kartoffelsack. Dahinter kommt ein Traktor mit dem über 30 m langen Fasnachtslarch, dann die Fasnachtsmusig und zuletzt einige geschmückte Wagen mit Meloni, Berlusconi und den Freunden im Edelweiß, der Grillwagen, das Kroftwerk Lootsch und die Lootscher Fosnochtsdisco. Die Theaterstücke handelten von den Tücken beim Coronatest, die Preissteigerung und die Shoppingsucht. Ein Südtiroler Starjournalist führte ein Interview mit Giorgia Meloni. Auch der Laatscher Volks-Rapper Wolfgang Schöpf alias DJ Hamala Leif hatte auf dem Hauptplatz und Kirchplatz kurze Auftritte.
Auf Einladung der Zukunfts-AG des OSZ Schlanders stand am 10. Februar ein hochkarätiges Podium vor versammelter Schulgemeinschaft im Kulturhaus in Schlanders. Namentlich waren das: Georg Kaser - Glaziologe, Herbert Niederfriniger - holzius Gründer, Elisabeth Prugger - Landschaftsplanerin und Daria Habicher - Sozioökonomin. Kaum Platz blieb für die Fragen der Jugendlichen.
von Angelika Ploner
Wenn wir uns zurückstellen und China und Indien so weitermachen wie bisher, können wir dann die Katastrophe abwenden? Auch vor dem Hintergrund, dass man mit einem Diktator wohl schlecht verhandeln kann.“ Die Antwort auf die Frage aus dem Publikum gab Georg Kaser: „China hat einen CO2-Ausstoß pro Kopf, der weit unter jenem von Europa liegt. Indien ist abhängig von billigster Kohle aus Australien. Die 1. Welt hat bis jetzt nur gestohlen. Europa und die USA gehören zu den höchsten CO2-Pro-Kopf-Emittenten.“ Die 2. Frage galt der Elektromobilität. Kaser: „Nicht die Elektromobilität muss kommen, sondern die Individualmobilität aufhören.“
Nachhaltigkeit ist nicht ohne Ideen, Geschichten und Menschen denkbar, die dafür einstehen. Vor diesem Hintergrund, eröffnete - anmoderiert von Verena Pliger - Daria Habicher am 10. Februar den Referentenreigen, um in Zukunft „die ökosoziale Transformation voranzutreiben“. Am Ende ihres Referates stellte sie die Frage: „Was will ich euch sagen?“ Die Frage blieb offen. Georg Kaser pochte auf Schadensbegrenzung: „Wir haben noch sieben Jahre, um die Katastrophe abzuwenden. Jeder Tag, den wir so weitermachen, ist verloren. Jedes weitere Zehntel Erwärmung kann das Klimasystem zum Kippen bringen. Es ist so, als ob wir alle fünf Sekunden eine Bombe zünden würden.“ Kaser zeichnete mehrere Szenarien je nach Verhaltensweisen, „den Anstieg des Meeresspiegels können wir bei keinem der Szenarien aufhalten.“ Die Extremereignisse wie Hitzewellen, extremer Niederschlag, ein milder, extrem trockener Winter - wie derzeit - werden häufiger. „Wir müssen zu einer Reduktion der Emissionen kommen“.
Zwei Erfolgsgeschichten machten den Reigen komplett: Herbert Niederfriniger zeigt mit seinem Lebenswerk, dem holzius- Vollholzhaus und der Idee dahinter „wie Natur und Mensch zusammenwachsen können.“ Elisabeth Prugger stellt mit einem diversifizierten Gemüseanbau der Intensivierung eine Vielfalt in der Landwirtschaft entgegen und regte mit Bodenständigem an. Der Blick in die Zukunft war zweigeteilt. Niederfriniger: „Es wird ein Morgen geben, für das es sich lohnt zu leben.“ Kaser: „Weder Optimismus noch Pessimismus bringen uns weiter, sondern Realismus und dafür muss sich jeder die Frage stellen: Wo ist mein Verhalten schädlich?“
Christian Stolcis kommt aus der Landwirtschaft, ist Ingenieur und hat sich auf Sensorik in der Landwirtschaft spezialisiert. „Es gibt drei wichtige Themen in der Landwirtschaft: Pflanzenschutz, Düngung und Bewässerung“, sagt er. Vor allem das Thema Wasser birgt großes Potential in sich. Mit bedarfsgerechter Bewässerung kann man die maximale Qualität herausholen – ein spannendes Zukunftsthema für die Vinschger Obstbauern.
Interview: Angelika Ploner
Vinschgerwind: Sie kommen aus der Landwirtschaft, sind Ingenieur und bringen damit alle Voraussetzungen mit, um zwei Welten miteinander zu verbinden.
Christian Stolcis: Wir haben Zuhause einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb. Ich ging studieren – zuerst in Italien, dann in Deutschland und bin 2017 mit Diplomabschluss zurückgekehrt. Ich bin ein praktischer Mensch, und will nicht, dass nur theoretisiert wird. Ich möchte, dass die Sachen einen praktischen Nutzen haben. Deshalb hab ich mich entschieden meine eigene Firma zu gründen mit dem Ziel, einen Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis im IT-Bereich zu generieren. Wir wollen den Wissenstransfer in die Praxis mit sinnvollen Anwendungsfällen schaffen und das machen wir, indem wir in verschiedenen Kundenprojekten individuelle Software entwickeln. Ich hab den Hof 2018 übernommen und stand zwischen zwei Welten: Auf der einen Seite die technische IT-Geschichte und auf der anderen Seite die praktische Landwirtschaft. Da liegt es nahe, dass ich mich dann umgeschaut habe und mit dem Thema Digitalisierung und Automatisierung in der Landwirtschaft beschäftigt habe. Vor allem im Bereich Sensortechnik habe ich nichts passendes und bezahlbares für unsere kleinstrukturierten Betriebe gefunden.
Vinschgerwind: Daraufhin haben Sie sich auf Sensorik in der Landwirtschaft spezialisiert.
Feldfühler nennt sich Ihre Produktfamilie mit Temperatur-, Boden- und Blattfühler.
Christian Stolcis: Wir führen ein breites Spektrum an Sensoren und da kommen auch immer wieder neue dazu. Mittlerweile haben wir viel Feedback eingesammelt. Heuer kommen zwei neue Sensoren heraus, wo es hauptsächlich um das Thema Frostschutz und Bewässerung geht. Die Grundidee war einfach, eine Technologie zu haben und dem Bauer zur Verfügung zu stellen, die aber nicht als Technologie erscheint. Wir haben mit unseren Produkten versucht alles an technischen Aufwand für den Bauer wegzunehmen. Er muss sich um (fast) nichts mehr kümmern. Er kauft das Gerät, hängt es dorthin, wo er es gerne hätte, scannt den QR-Code mit unserer App und die Sache ist für ihn erledigt. Die Arbeit im Hintergrund machen wir. Das war das Erste, was uns wichtig war. Und das Zweite: Es muss zu einem vernünftigen Preis sein.
Vinschgerwind: Für wen sind die Geräte gedacht?
Christian Stolcis: Hauptsächlich für den Bauer als Privatperson und Unternehmer. Mit unseren Sensoren kann der Bauer seine Wiesen individuell überwachen und da wo er es braucht mit dem passenden Sensor Informationen sammeln. So kann er in der einen Wiese mit Frostproblemen einen Frostsensor nutzen und auf der anderen Wiese, wo es besonders lange nass ist, einen Blattnasssensor. Damit spart er sich eine teure Wetterstation und kann gezielt Informationen sammeln, um bessere Entscheidungen treffen zu können. Beim Thema Bewässerung sind unsere Produkte aber auch von Bewässerungskonsortien einsetzbar. Da spielt es keine Rolle, ob die Sensoren und Ventilsteuergeräte vom Bauer direkt auf seiner Wiese installiert werden oder ein konsortiales Bewässerungsnetz automatisch gesteuert wird.
Vinschgerwind: Im Vinschgau gibt es das Bonifizierungskonsortium, also ein Zusammenschluss von Bauern, der sich um die Bewässerung der landwirtschaftlichen Flächen kümmert.
Christian Stolcis: Bei der Bonifizierung geht es darum, dass man sich die Kosten für die Bewässerungsanlagen und die Bewässerung teilt, weil wir eben so kleinstrukturiert sind. Die gesamte Bewässerung wird damit in den meisten Fällen nicht vom Bauern selbst für seine Wiese, sondern eben vom Konsortium übernommen. Es gibt aber auch Bauern die ihre Wiesen selbst bewässern z.B. über Pumpen. Unser System funktioniert für die Bonifizierung genauso wie für den einzelnen Bauern. Bei uns ist es so, dass wir mit der sogenannten LoRaWAN-Technologie arbeiten. Das ist im Grunde so etwas wie das WLAN Zuhause. WLAN ist aber begrenzt in der Reichweite. LoRaWAN ist das Gegenteil davon. Das heißt man kann wenige Daten senden, aber man hat riesige Reichweiten. Wir haben im Vinschgau ein solches LoRaWAN-Netz aufgespannt und das kann für die Sensoren und Geräte zur Bewässerung genutzt werden. Das heißt, jeder, der das nutzen will, muss sich einfach das Gerät kaufen, alles andere ist schon da. Und das ist logischerweise von den Kosten her sehr interessant. Der Preis ist ein wichtiger Treiber. Die Technologie und Digitalisierung müssen einfach bezahlbar sein.
Vinschgerwind: Wie genau ist der Ablauf bei der konsortialen Bewässerung.
Christian Stolcis: Bei der Bonifizierung ist es so, dass für jede Anlage ein Ausschuss anhand verschiedener Informationen entscheidet ob, wann und wie lange bewässert wird. Der Bauer bekommt dann über verschiedene Wege mitgeteilt, wann der Bewässerungsturnus ist und wie lange das Intervall dauert. Dafür haben wir eine App entwickelt. Die heißt „Wasser Marsch“, wo man alles planen kann. Sprich, jener Mitarbeiter, der in der Bonifizierung für die Turnuseinteilung zuständig ist, kann einen Plan erstellen. Und der Bauer kann auf der anderen Seite hineinschauen und sieht auf einem Kalender ganz genau wie die Woche bewässerungstechnisch bei ihm aussieht. Das ist einfach wichtig für die Wochenplanung, für die Ausbringung von Pflanzenschutz zum Beispiel. Zusätzlich haben wir elektronische Steuergeräte entwickelt, mit denen man Ventile ansteuern kann. Wir haben dafür ein Projekt mit der Uni Wien und mit dem Bioforschungzentrum Austria gestartet, die uns auf der wissenschaftlichen Seite beraten und unterstützen.
Vinschgerwind: Das heißt?
Christian Stolcis: Es geht vor allem darum der Pflanze genau so viel Wasser zu geben, wie sie braucht – auch um das Maximum an Qualität herauszuholen. Interessanterweise ist das mit Wasser sparen verbunden. Das heißt diese beiden Themen decken sich. Ziel ist es demnach auch in Zukunft mit allen Herausforderungen des Klimawandels ein qualitativ hochwertiges Produkt auf den Markt zu bringen und gleichzeitig Wasser zu sparen. Und genau das versuchen wir in unseren Produkten umzusetzen.
Vinschgerwind: Das Schlüsselwort lautet demnach bedarfsgerechte Bewässerung.
Christian Stolcis: Es ist so, dass der Apfel im Laufe einer Saison verschiedene Phasen durchläuft und je nach Phase einen unterschiedlichen Wasserbedarf hat. Während der Blütezeit findet z.B. die Zellbildung statt. Die Pflanze bildet die Zellen des Apfels. Und das ist ein Zeitpunkt, wo die Pflanze viel Wasser braucht. Das heißt in der Blütezeit braucht die Pflanze Wasser, damit diese die Zellen bilden kann und danach, wenn die Blüte abgeschlossen ist, sollte man die Pflanze in einen gewissen Trockenstress bringen, damit der Baum aufhört in das Wachstum zu gehen, sondern die Energie in den Apfel hineinsteckt. Die Pflanze – und das ist ein Naturgesetz – schützt in erster Linie den Samen. Der Samen ist der Apfel. Was heißt das? Wenn ich dem Baum kein Wasser mehr gebe, dann pumpt die Pflanze alles in den Apfel und reduziert das Wachstum. Was wiederum ein Vorteil ist, weil im Juni will ich irgendwann ein Triebabschluss erreichen, damit die Energie in den Apfel geht. Und danach sollte man wieder bewässern, weil man so die Zellen mit Leben füllt. Das wäre das Optimum. Da kann man qualitativ sehr viel herausholen. Der Apfel hat viel mehr Geschmack, weil in den vielen Zellen der ganze Geschmack steckt. Wegen den verschiedenen Phasen mit unterschiedlichem Wasserbedarf spricht man eben von der sog. bedarfsgerechten Bewässerung. Und das interessante dabei ist, dass ich ein qualitativ sehr hochwertiges Produkt produzieren kann und gleichzeitig - ganz automatisch - Wasser einsparen kann. Das ist doch toll!
Vinschgerwind: Da steckt viel Potential drinnen.
Christian Stolcis: Da ist wahnsinnig viel Potential drinnen. Es gibt natürlich noch andere Steuerungsmittel für die Qualität, wie z.B. die Ausdüngung, aber Wasser ist sicher ein großes Thema. Da gibt es viele wissenschaftliche Studien und dieses Wissen versuchen wir gerade sinnvoll in die Praxis mit Algorithmen, sprich Software zu transferieren. Da kann man bereits von künstlicher Intelligenz sprechen, denn es geht auch darum, Dinge vorherzusagen. Zum Beispiel: Wie entwickelt sich die Bodenfeuchte oder das Wetter in den nächsten Tagen?
Vinschgerwind: Das heißt auch Wetterprognosen fließen in die Software mit ein?
Christian Stolcis: Genau. Das ist einer von vielen Parameter. Dann gibt es noch die allgemeine Verdunstung, die Bodenfeuchtigkeit und vieles mehr. Mit so einem System kann ich auf Informationsbasis voraussagen, wann zu bewässern Sinn ergibt bzw. zu welchem Zeitpunkt man der Pflanze wieviel Wasser gibt. Das klingt einfach, dahinter stehen aber komplizierte Fragestellungen. Denn man will ja auch nichts kaputt machen. Es geht darum der Pflanze, zum richtigen Zeitpunkt, die richtige Menge an Wasser zu geben. Automatisch habe ich dann eine enorme Wassereinsparung. Mit der Tropfberegnung ist das dann noch einmal anders. Denn wie im vergangenen Jahr, wenn ich nur den Streifen unterhalb der Bäume bewässere, war das Problem, dass irgendwann das Wasser nicht mehr in den tieferen Schichten vorhanden war. Das hat bis in den Herbst hinein gedauert. Man muss also auch darauf achten, dass nicht nur in den oberen Schichten, da wo sich die Wurzeln befinden, genügend Wasser ist, sondern auch in den tieferen Schichten. Damit sind die Pflanzen dann auch resistenter gegen die zunehmende Trockenheit.
Vinschgerwind: Ihr optimiert derzeit also die Software.
Christian Stolcis: Ja, das wichtige derzeit ist die Software. Die Hardware – also das Steuergerät und der Bodenfeuchte-Sensor – sind so gut wie fertig. Der Bodenfeuchtesensor wird ca. 30 cm im Boden vergraben, dort wo die Wurzeln sind. Dann haben wir noch einen anderen Sensor, der mir sagt: Wieviel ist die Pflanze imstande Wasser aus dem Boden herauszuziehen. Das ist die sogenannte Saugspannung. Aus der wissenschaftlichen Sicht und unseren Erfahrungen zufolge, braucht es diese beiden Informationen, um vernünftige Entscheidungen treffen zu können. Aber aus unserer Sicht sind wir noch nicht überall soweit eine bedarfsgerechte Bewässerung einzusetzen. Zum einen fehlt es mancher Orts noch an der Automatisierung selbst und zum anderen sind viele Bewässerungsnetze, welche teilweise 50 Jahre als sind, nicht für die bedarfsgerechte Bewässerung geeignet.
Vinschgerwind: Es fehlt also noch der Zwischenschritt?
Christian Stolcis: Ja, es müssen noch bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden, um wirklich überall eine bedarfsgerechte Bewässerung nutzen zu können. Da aus unserer Sicht die Technologie dem Menschen helfen sollte, ist der erste Schritt sicherlich die Automatisierung der aktuellen Anlagen, damit der Bewässerungswart, der sich heute noch teilweise von Hand um die Bewässerung kümmert, entlastet wird. Dieser Mensch muss praktisch immer einsatzbereit sein, wenn etwas nicht geht, ist nächteweise am Arbeiten... diese Nächte möchte ich nicht haben. Wir haben dieses Problem aufgegriffen und unsere Steuergeräte um einen Druckfühler erweitert, den man hinter dem Ventil positionieren kann. Ein Alarm geht erst, wenn etwas nicht funktioniert, wenn der Druck fehlt. Im besten Fall muss der Bewässerungswart nur noch das Bett verlassen, wenn etwas nicht mehr funktioniert. Aber auch die Anlagen selbst müssten an die neuen Anforderungen angepasst werden. Bisher dauert es in vielen Netzen mehrere Tage bis alle Felder einmal bewässert sind. Für die bedarfsgerechte Bewässerung braucht es aber eine schnellere Reaktionszeit, da ich nicht weniger Wasser geben kann und dann im schlimmsten Fall eine Woche warten will, bis ich wieder bewässern kann. Das geht nicht.
Vinschgerwind: Was heißt das?
Christian Stolcis: Vereinfacht gesagt, arbeitet bei der bedarfsgerechten Bewässerung der Sensor (z.B. Bodenfeuchtesensor) mit der Steuerungstechnik zusammen. Wenn eine bestimmte optimale Bodenfeuchte da ist, dann wird die Bewässerung beendet, wenn die Bodenfeuchte unter einen Wert sinkt, dann wird wieder bewässert. Das Prinzip funktioniert aber nur, wenn im besten Fall ständig Wasser zur Verfügung steht, damit schnell reagiert werden kann. Das ist aber nicht überall der Fall, da die Netze häufig eben aus einer Zeit stammen wo die Turnusbasierte, also die Bewässerung nach Zeitplan, im Vordergrund stand. Unser System kann beide Herangehensweisen. Zum einen kann zeit- bzw. turnusbasiert bewässert werden und zum anderen eben auch sensorbasiert bzw. bedarfsgerecht.
Vinschgerwind: Steht ihr mit dem Bonifizierungskonsortium in Kontakt?
Christian Stolcis: Wir stehen mit dem Bonifizierungskonsortium einiger Ortschaften im Vinschgau und mit der Laimburg in Kontakt. Die Laimburg wird heuer in Sinich einen Hof, der sich in Landesdomäne befindet, mit unseren Geräten ausstatten. Ihr Ziel ist es ja auch ihre Höfe zu automatisieren. In Latsch und in Tarsch haben wir über die Ortsgruppen der Bonifizierung seit zwei Jahren Pilotprojekte laufen.
Vinschgerwind: Wann ist die Testphase abgeschlossen und die Geräte sind wirklich einsatzbereit?
Christian Stolcis: Wir führen heuer unsere letzten Tests mit verschiedenen Partnern im Vinschgau und außerhalb durch, um sowohl die Hardware als auch die Software für die Bewässerungsautomatisierung zu optimieren. Die nächsten 18 Monate haben wir auch Projekte in Österreich laufen mit zwei wissenschaftlichen Partnern. Zum Testen sind die Geräte zur Bewässerungssteuerung jetzt schon erhältlich, aber mit dem offiziellen Verkauf starten wir erst 2024.
Vinschgerwind: Wasser sparen ist derzeit das Gebot der Stunde.
Christian Stolcis: Wichtig ist Aufklärungsarbeit auf der einen Seite und auf der anderen Seite die entsprechende Technik zu haben. Ein Weg für die Zukunft ist im Obstbau sicher die Qualität und die Ertragssicherung. Sowohl bei der Qualität als auch bei der Ertragssicherung ist das Thema Wasser wichtig. Ich kann die maximale Qualität herausholen, indem ich bedarfsgerecht bewässere. Ich kann das Triebwachstum beeinflussen und die Zellbildung. Das trockene Jahr im vergangenen Jahr hat in einigen Lagen eine sehr gute Qualität hervorgebracht. Die Pflanzen sind in einen Trockenstress hineingeraten. Die Herangehensweise „Viel hilft viel“ ist also nicht ganz korrekt. Wenn dann müsste es heißen „Viel hilft viel aber zum richtigen Zeitpunkt“.
Vinschgerwind: Mit Ihren Wiesen haben Sie perfekte Versuchswiesen.
Christian Stolcis: (lacht) Ich habe meine Felder entsprechend ausgestattet, ja.
Ich hab eine Wiese in leichter Hanglage und da gibt es massive Unterschiede in der Bodenfeuchte zwischen oberen und unteren Bereich. Auch große Unterschiede in der Temperatur. Ich sehe da ganz viele Informationen.
Vinschgerwind: Nachhaltigkeit und Qualität hängen demnach zusammen.
Christian Stolcis: Das ist das Schöne an diesem Thema. Nachhaltigkeit und Qualität kann ich über das Thema Wasser vereinbaren. Dann brauche ich automatisch weniger Pflanzenschutz. Ich muss auch nicht mehr so viel düngen, weil der Dünger nicht mehr so stark ausgewaschen wird. Irgendwie hängt alles am Thema Wasser. Das ist zwar zum Teil komplex, aber sehr, sehr spannend.
Im Lockdown der Coronazeit 2020 entwickelte sich in der Familie Paulmichl in Laatsch eine außergewöhnliche Idee. Die drei Geschwister Stephanie, Simon und Alex entschieden, den Safrananbau in ihrem Garten neben ihrem Heimathaus im Ortsteil „Promasser“ zu versuchen.
von Magdalena Dietl Sapelza
Nach Recherchen im Internet über Safran, dem teuersten Gewürz der Welt, wollten die drei Geschwister den Anbau in Laatsch wagen und suchten nach Knollen aus biologischem Landbau. Fündig wurden sie in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Alba in Piemont, wo sie 100 Safranknollen bestellten. Der Inhaber des Betriebes Umberto Sacco gab ihnen wertvolle Tipps zum Safrananbau. Im Frühjahr 2021 steckten sie die Knollen in die aufgehäuften Erdreihen und behielten sie im Auge. Sie düngten, sorgten für die richtige Feuchtigkeit und jäteten das Unkraut. „Die meiste Arbeit passiert auf Knien“, lacht Alex. Die Knollen begannen im Herbst richtig auszutreiben. Die ersten Blüten entwickelten sich im Herbst fast über Nacht. In jeder Blüte schlummerten drei Safranfäden. Es war ein besonderer Moment im Oktober als die drei Geschwister die Blüten vor Sonnenaufgang zum ersten Mal vorsichtig in Handarbeit ernten konnten. „Um 6.00 Uhr haben wir damit begonnen, um 7.00 saßen wir beim Frühstück und danach haben wir die Fäden gezogen“, beschreibt Stephanie. Diese wurden anschließend auf dem Ofen getrocknet. Die Freude war groß, dass der erste Anbauversuch auf 1.000 Metern Meereshöhe gelungen war. Mit ihnen freute sich auch der Lieferant der Knollen, mit dem sie bis heute im Austausch sind. „Das Ganze ist schon sehr arbeitsintensiv“, erklärt Simon Paulmichl. Ein besonderer Moment war es auch, als die Familie den ersten Risotto mit Safran aus Eigenproduktion verkostet konnte. „Unser Anspruch ist es, nur qualitativ hochwertigen Safran zu produzieren“, betont Simon. Nach gelungenem Start erweiterten die drei jungen Safranpioniere im Frühjahr 2022 die Anbaufläche auf 1.000 Quadratmeter. Sie pflanzten 5.000 Knollen und ernteten insgesamt 28 Gramm Safranfäden. Und sie wagten den Schritt über die eigene Küche hinaus. Im Dezember 2022 kam Simon mit dem Koch Daniel Sagmeister vom „Pflanzgarten Solis“ in Mals ins Gespräch und erzählte ihm von seinem Safranprojekt. Sagmeister, der für seine Experimentierfreude bekannt ist und gerne heimische Produkte in seiner Küche verwendet, wurde hellhörig und erklärte sich bereit, kurz vor der Winterschließung des Buschenschanks Ende des Jahres eine Safran-Verkostung für Freunde und Bekannte der Familie Paulmichl zu organisieren, um die Qualität des Gewürzes zu testen. Für Safranrisotto mit Lachsforelle aus dem Passeiertal, für Entrecote mit Safranschaum und Erbsen und für Schokolade Safran mit Erdbeeren verwendete Sagmeister insgesamt 10 Gramm Safran. Die Qualität überzeugte nicht nur den Koch, sondern auch die rund 30 Gäste. Beflügelt von der guten Bewertung ihres Safrans entschieden die Geschwister aus Laatsch ihre Safranproduktion im heurigen Frühjahr um nochmals 10.000 Knollen zu erweitern.
Wie es mit der Vermarktung des edlen Gewürzes weitergeht und wie der Preis bestimmt wird, darüber müssen sie sich erst noch Gedanken machen. „Es wird derzeit bei uns heiß diskutiert“, lacht Alex. Den Arbeitsaufwand haben sie bereits analysiert, und sie sind zum Schluss gekommen, dass sie ein Gramm Safran nicht unter 30 Euro abgeben können. Nachdem der Vinschgerwind im Jänner 2023 über die Safranverkostung im „Pflanzgarten Solis“ berichtet hatte, meldeten sich interessierte Spitzenköche aus der gehobenen Gastronomie bei den Geschwistern in Laatsch an. Das Interesse ist jedenfalls geweckt.
Auf den Namen für ihren Safran haben sich die drei Geschwister inzwischen geeinigt. Sie haben den Vulgonamen der Familie gewählt und zwar Mederle. Es ist der Nachname der Großmutter. Das „Gold aus Laatsch“ heißt also „Mederle Safran“.
Safran – das teuerste Gewürz der Welt
Die Safranpflanze (Crocus Sativus) zählt zur Familie der Schwertliliengewächse und ist eine mehrjährige Krokusart. Das Hauptanbaugebiet liegt im Iran.
Die Safranknolle treibt im Herbst aus und blüht nur einige Wochen. Den Rest des Jahres überdauert sie im Boden.
Jede Blüte enthält einen verzweigten Griffel mit drei Narben. Diese werden getrocknet und als Gewürz verwendet, das süßaromatisch duftet. Um ein Kilogramm reinen Safran zu gewinnen, benötigt man etwa 150.000 bis 200.000 Blüten aus einer Anbaufläche von etwa einem Hektar. Geerntet wird in Handarbeit. Ein Pflücker/ eine Pflückerin schafft 60 bis 80 Gramm am Tag. Deshalb zählt Safran zu den teuersten Gewürzen. Safran ist teurer als Gold. Je nach Qualität und Anbaugebiet kann ein Kilogramm Safran zwischen 5.000 und bis über 200.000 Euro kosten. Safran muss vor Licht und Feuchtigkeit geschützt in fest schließenden Metall- oder Glasgefäßen aufbewahrt werden, da das Gewürz im Licht stehend schnell ausbleicht. Auch das ätherische Öl verflüchtigt sich leicht. Um den aromatischen Duft zu bewahren, darf Safran nicht lange gekocht werden. Es empfiehlt sich, die Narbenfäden einige Minuten in etwas warmem Wasser einzuweichen und dem Gericht dann gegen Ende der Garzeit mit der Flüssigkeit dazuzugeben. Eine besonders intensiv Färbung lässt sich erreichen, wenn die Safranfäden frisch gemörsert werden.
Die Imker und die Obstbauern im Vinschgau arbeiten intensiv für den Bienenschutz zusammen. Denn beide wissen um die Wichtigkeit der Bienen, für die Landwirtschaft und die Imkerei.
Seit vielen Jahren stellen die Vinschger Imker während der Apfelblüte im Frühling ihre Bienenvölker in die Apfelwiesen. Die Blüten sind eine wichtige Nahrungsquelle und ermöglichen den Aufbau der Bienenvölker nach dem Winter. Für die Apfelbauern sind die Bienen hingegen unerlässliche Helferinnen bei der Bestäubung der Apfelblüten, die sie gerne mit einer Bestäubungsprämie für die Imker entlohnen. Dies ist nur ein Beispiel der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Obstbauern und Imkern im Vinschgau. Ein weiteres ist die finanzielle Unterstützung der Vinschger Obstwirtschaft für die Aufzucht von Bienenköniginnen.
Imkergruppe der VIP
Der ehrliche Austausch zwischen Landwirtschaft und Imkerei ist unerlässlich, um effiziente Maßnahmen zum Bienenschutz umzusetzen. So hat VIP, der Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse im Sommer 2021 eine eigene Arbeitsgruppe gegründet, bestehend aus Imkern, Obstbauern und Vertretern von VIP. Ziel ist es, ein bestmögliches Miteinander von Imkerei und Obstwirtschaft zu gewährleisten. In der Arbeitsgruppe werden konkret landwirtschaftliche Praktiken besprochen, die potenzielle Reibungspunkte darstellen, sowie praktische Lösungen ausgearbeitet. Mit dabei sind auch die lokalen Bezirksobmänner des Imkerbundes, Othmar Patscheider (Bezirk Obervinschgau) und Konrad Tscholl (Bezirk Untervinschgau). Zudem spielt die Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Beratungsring für die Obstbauern und Imker eine wichtige Rolle: Dieser stellt seit Jahren wichtige Empfehlungen zum Bienen- und Insektenschutz in den Rundschreiben und Flurbegehungen zur Verfügung.
Video zum Bienenschutz
Ein Projekt der Imkergruppe in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Beratungsring war die Erstellung eines Videos, das die Apfelproduzenten gezielt über die richtige Bewirtschaftung und die Einhaltung der Regeln zum Bienenschutz informiert. In diesem Bereich hat der Südtiroler Beratungsring im Rahmen seiner Mitteilungen und Flurbegehungen bereits eine wichtige Funktion inne. Das Video zeigt nochmals auf verständliche Weise das richtige Verhalten im Anbau auf, um die Symbiose zwischen Bienen und Landwirtschaft zu schützen. Vor Beginn der Blüte in den nächsten Wochen, wird das Video allen Produzenten zugänglich gemacht und auf der Webseite der VIP veröffentlicht.
Die Vinschger Bezirksobmännern des Imkerbundes Konrad Tscholl (Untervinschgau)
und Othmar Patscheider (Obervinschgau) sprechen im Interview über die Zusammenarbeit
der Imker, der Obstwirtschaft und des Südtiroler Beratungsringes in den letzten Jahren.
Vinschgerwind: Wie habt ihr die Zusammenarbeit der Imker, der Obstwirtschaft und des Südtiroler Beratungsringes in den letzten Jahren erlebt? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Konrad Tscholl (rechts im Bild): Was die Obstwirtschaft betrifft, haben wir im Vinschgau eine sehr gute Zusammenarbeit. Da beneiden uns andere Bezirke im ganzen Land.
Othmar Patscheider (links im Bild): Es ist eine wunderbare Sache, die sich mittlerweile im Vinschgau entwickelt hat. Die Kommunikation zwischen Obstwirtschaft und Imkern ist sehr viel besser geworden. Und zwar nicht nur mit Imker die auch Obstbauern sind, sondern auch Imker, die nichts mit dem Obstanbau zu tun haben.
Vinschgerwind: Was lief gut? Was weniger gut?
Othmar Patscheider: Was wir hier im Vinschgau geschaffen haben, ist sicher vorbildhaft. Das kann ich mit ruhigen Gewissen sagen. Wie die Bauern uns unterstützen, muss auch mal erwähnt werden, das ist beispielhaft. Was von der Imker-Seite vielleicht noch besser ankommen müsste, wären manche Vorurteile, wie zum Beispiel die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln in der Nacht. Hier herrscht oft das Vorurteil, dass die Ausbringung in der Nacht der Heimlichkeit geschuldet ist, aber eigentlich ist es genau das, was wir Imker haben möchten, bzw. was die Empfehlung wäre. Die Ausbringung in den Abendstunden ist die bienenfreundlichste Variante der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln.
Konrad Tscholl: Von den Bestäubungsprämien, über den Beitrag zur Bienenköniginnenzucht, wir wissen das zu schätzen. Auch dass wir die Strukturen der Obstwirtschaft nutzen können, für Versammlungen und Sitzungen. Dafür möchten wir uns auch bedanken.
Vinschgerwind: Welche Probleme werden in der Imkerei generell beobachtet?
Konrad Tscholl: Das leidige Problem mit den Varroa-Milben, das haben wir und damit werden wir auch noch eine Weile leben müssen. Es ist eben auch achtzugeben, wie oft hört man, dass Spritzschäden sind, aber die Geschichte ist oft ganz anders. Oft können die Probleme auch beim Imker selbst liegen. Was andere Krankheiten angeht hatten wir in den zwei Bezirken in den letzten Jahren eigentlich Ruhe. Da hatten andere Bezirke größere Probleme.
Othmar Patscheider: Ein Problem ist auch der Platz bzw., dass die Biene außer den Apfelblüten nichts mehr bekommt und das wird sicher immer mehr. Eine Sache ist die Bestäubung. In dieser Zeit könnte es nicht genug Bienen geben und danach fehlen den Bienen oft die Nahrungsquellen.
Vinschgerwind: Das heißt wenn man außerhalb der Apfelwiesen noch Gebiete schafft, wo die Biene mehr Nahrung findet, wäre das wünschenswert?
Konrad Tscholl: Ja das wäre sicher wünschenswert, aber die Obstwirtschaft hat ja auch schon Projekte, die in dem Bereich tätig sind. Ich habe auch bei den letzten Versammlungen angesprochen, dass wenn es Projektideen gibt, dass man sich bei der Imkergruppe melden kann.
Othmar Patscheider: Ja auch bei Böschungen alles nur Grün zu machen damit die Hänge nicht abrutschen, da könnte man ab und zu eine blühende Pflanze hineinbringen, das wäre ideal für die Bienen. Aber nicht nur für die Honigbienen, sondern das wäre auch ideal für die Artenvielfalt, wie auch für die Wildbienen. Wir hätten ja viele Böschungen im Vinschgau.
Konrad Tscholl: Ja da muss man nur schauen wieviele Personen einen englischen Rasen vor der Haustür haben. Aber wenn man zuhause eine Wiese oder einen Garten hat, dann kann man ja einen kleinen Teil der Fläche wild lassen oder auch eine Blumeneinsaat machen. Da wäre jeder gefragt. Jeder kann etwas tun für die Bienen. Wenn das dann hundert Leute machen oder auch tausend, dann macht das schon einen Unterschied und macht auch eine Fläche aus. Viele kleine Aktionen und Akzente haben gemeinsam eine große Wirkung.
Vinschgerwind: Einige Apfel-Produzenten praktizieren verschiedene biodiversitätssteigernde Maßnahmen in ihren Anlagen, wie wird das von den Imkern wahrgenommen?
Konrad Tscholl: Wenn hier die richtigen Pflegemaßnahmen erfolgen, ist das positiv zu sehen. Als Beispiel haben wir einen Bauern, der seit einigen Jahren Einsaaten in seiner Apfelwiese durchführt. Er hat sich eigens ein Gerät dafür angeschafft, das die Einsaat nur in der Fahrgasse niederwalzt. Die Spur wird gemäht und unter den Bäumen gekrümelt. Wenn jemand davon überzeugt ist, zahlt es sich sicher aus. Hier sollte der Zeitaufwand für solche Maßnahmen für den Bauern erwähnt werden, das wird nur jemand machen der davon überzeugt ist. Es ist ja nicht nur ein zeitlicher Mehraufwand, sondern auch zusätzliche Spesen, wie Maschinen anschaffen usw. Bis heute wird das auch nicht gewürdigt, wenn dieser freiwillige Mehraufwand erbracht wird.
Othmar Patscheider: Als Beispiel bei uns im Obervinschgau, hat ein Mitglied die Bienen das ganze Jahr über mitten in den Apfelwiesen und züchtet sogar Bienenköniginnen. Der Imker redet mit den Bauern bezüglich Pflanzenschutzmittel-Behandlungen und deckt die Bienen zu, damit sie nicht fliegen, wenn diese durchgeführt werden. Diese Bienen stehen über die gesamte Vegetationsperiode hinweg in den Obstanlagen. Da funktioniert dieser Austausch gut.
Konrad Tscholl: Viele Bauern (die meisten) schauen auch wirklich, einige wenige muss man auch noch sensibilisieren, aber es muss von sich aus kommen.
Vinschgerwind: Wie findet ihr den Austausch durch die Imkergruppe und diese regelmäßigen Treffen?
Konrad Tscholl: Sehr positiv, hier werde gemeinsame Reibungspunkte besprochen und auch konkrete Lösungsvorschläge erarbeitet.
Othmar Patscheider: Ich war erst vor kurzem in einer Sitzung mit einem Fachverein. Da wurde auch besprochen, dass die Verhältnisse zwischen Bauern und Imker im Vinschgau vorbildhaft sind. Auch so ein Sensibilisierungsprojekt wie das gemeinsame Video ist eine gute Sache.
Konrad Tscholl: Diese ganzen Sensibilisierungsarbeiten, die gemacht werden, das müsste auch nicht sein, es ist nicht selbstverständlich. Das wird gemacht, um die Sensibilisierung weiter zu erhöhen. Auf einer Seite ist es eine Imagesache für den Obstbau und auf der anderen Seite kommt es den Imkern und den Bienen auch zugute. Im Video werden genau diese Themen angesprochen, die wir gemeinsam mit dem Beratungsring erarbeitet haben. Für die Bienen ist es besser, wenn einige landwirtschaftliche Maßnahmen außerhalb der Flugzeiten sprich in den Morgen- und Abendstunden vorgenommen werden. Pflanzenschutzbehandlungen, Mulchen, mechanische- und chemische Unterstockbehandlung sowie mechanische- und chemische Ausdünnung. Da könnten manche noch vorsichtiger sein, aber diese Themen werden im Video angesprochen. Das finde ich nicht schlecht. Andererseits muss man sagen, dass das viele Bauern auch schon machen und das beruht auch auf Freiwilligkeit. Das ist sicher positiv zu sehen.
Othmar Patscheider: Beim Thema Pflanzenschutz kenne ich mich weniger aus. Aber wenn man das mit den Abendstunden bzw. Morgenstunden besser vermitteln könnte, dass hier die Bienen nicht fliegen. Der Austausch zwischen Imkern und Bauern ist auf jeden Fall wichtig. Auf jedem Bienenstand ist die Telefonnummer vom Imker drauf. Wenn doch einmal eine Behandlung erfolgen muss, wäre es Ideal, wenn die Bauern die Anrainer beim Bienenstock sind den Imker benachrichtigen. Dann kann für diese Zeit die Bienen zugedeckt werden.
Vinschgerwind: Konrad, du stellst dich nicht mehr als Bezirksobmann zur Verfügung, hast du noch ein Fazit zu deinen 14 Jahren als Bezirksobmann Untervinschgau?
Konrad Tscholl: Ich blicke positiv auf meine Zeit als Bezirksobmann zurück. Mir hat es viel Spaß gemacht, und ich habe viele Leute kennengelernt. Ich habe privat noch einige Projekte, die mich in Zukunft beschäftigen werden und nach einer bestimmten Zeit ist es auch mal gut einen Wechsel zu haben. Man muss auch froh ein, dass sich ein Junger Imker bereiterklärt diesen Posten zu übernehmen.
Othmar Patscheider: Konrad war sicherlich eine tragende Säule vom Imkerbund, dadurch dass er sich auch in der Landwirtschaft so gut auskennt, war sicher wichtig. Er hat bei bestimmten Diskussionen viel Wind aus den Segeln genommen, da er sich sowohl im Obstanbau als auch in der Imkerei bestens auskennt.
Fürstenburg Burgeis - Die Vertreter:innen der Vinschger SBB Seniorenvereinigung trafen sich kürzlich zur traditionellen Bezirksversammlung in der Fürstenburg in Burgeis. Die Vorsitzende Martina Plörer begrüßten die Vertreterinnen und Vertreter der neun Vinschger Ortsgruppen. Die Direktorin der Fachschulen in Burgeis und Kortsch Monika Aondio richtete ebenfalls Grußworte an die Anwesenden und stellte die beiden Schulen kurz vor.
Die Seniorenvereinigung im Bauernbund hat es sich in erster Linie zur Aufgabe gemacht, das gesellige Miteinander der Altbäuerinnen und Altbauern zu pflegen. Diese sind Teil bäuerlichen Netzwerkes des Bauernbundes im Lande, das von der Bauernjugend, über Bäuerinnen- und Bauernorganisationen bis zu den Senioren bestens strukturiert und organisiert ist. Das macht den Bauernbund stark und auch einflussreich auf politischer Bühne.
Die rührigen Vertreter:innen der neun Vinschger Ortsgruppen ließen sich im vergangenen Jahr wieder einiges einfallen, um die Gemeinschaft zu pflegen. Nach der Corona-Pause, wo vieles auf Eis gelegt werden musste, wurden wiederum gesellige Treffen, Ausflüge, Wanderungen, Kartenspiele und einiges mehr organisiert.
Zu den Ehrengästen zählten Bezirksehrenpräsident Georg Stillebacher, Ehrenpräsident Gottfried Oberstaller und Landespräsident-Stellvertreter Johann Weissensteinern, Heinrich Thöni in Vertretung von BB-Bezirkspräsident Raimund Prugger, der neue Vorsitzende der Bauernjugend Lukas Paris und Veronika Gander Kofler von der Südtiroler Bäuerinnenorganisation. Ein zentraler Punkt im Programm der BB Seniorenvereinigung ist die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Organisationen, sei es im Bauernbund intern und extern mit anderen Seniorenvereinigungen im Lande.
Im Anschluss an die Versammlung gab die junge Bäuerin Elisabeth Prugger vom „Greiterhaus“ in Tschengls „Einblicke in eine Vielfaltgärtnerei“, und sie erläuterte den Seniorinnen und Senioren das Prinzip des biointensiven, bodenschonenden Gemüseanbaus. Den Abschluss bildete ein geselliges Beisammensein beim köstlichen Buffet, das der Koch in der Fürstenburg Manfred Ziernheld und sein Team liebevoll vorbereitet hatten. (mds)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Valentin von Terni, 14. Februar 2023
Werner Bätzing gilt in der Wissenschaft als einer der besten Kenner der Alpen. Er ist der emeritierte Professor für Kulturgeographie an den Universitäten Bern und später Erlangen Nürnberg. Werner Bätzing hat 1984 die erste Ausgabe seines Buches über die Alpen publiziert. Sein Forschungsschwerpunkt war über 30 Jahre lang die Regionalentwicklung in den Alpen. 2015 hat Prof. Bätzing im C.H. Beck-Verlag die 4., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage seines Standardwerkes „Die Alpen – Geschichte und Zukunft einer europäischen Kulturlandschaft“ veröffentlicht. Aus diesem wissenschaftlichen Werk versuche ich eine Zusammenfassung des Kapitels V.
„Welche Zukunft für die Alpen?“
Werner Bätzing verweist zu Recht auf die große Komplexität des Themas. Eine Aussage über die Zukunft der Alpen ist nur mit Hilfe der „Szenarientechnik“ möglich. Ein Szenario ist keine Prognose oder Vorhersage im Sinne einer Vorausberechnung der Zukunft. Jedes Szenario bedient sich für Einschätzungen nämlich einer Reihe von „Schlüsselfaktoren“ oder Parametern. Deshalb bilden Szenarien nie die gesamte Wirklichkeit ab, sondern immer nur den Teil, der auf den ausgewählten Schlüsselfaktoren fußt.
Werner Bätzing folgt in seinen Einschätzungen über die Zukunft der Alpen zwei großen Strängen von denkbaren Szenarien:
1. dem Szenario „Trend“
2. dem Szenario „Trendbrüche“.
Das erste Szenario „Trend“ geht davon aus, dass zukünftige Entwicklungen so weitergehen wie bisher und dass in absehbarer Zeit keine Trendbrüche eintreten. Das zweite Szenario berücksichtigt „Trendbrüche“ wie sie im 20. Jahrhundert mit den einschneidenden Ereignissen des 1. und 2. Weltkrieges, der Weltwirtschaftskrise, dem Kalten Krieg und dem Fall der Berliner Mauer 1989 geschehen sind. In der europäischen Öffentlichkeit ist trotzdem der Glaube an einen permanenten Fortschritt sehr verbreitet, bei dem Zukunft nur als Verlängerung der gegenwärtigen Sachzwänge besteht. Eine solche Haltung ist realitätsfern. Und zwar spätestens seit der winzige Covid 19-Virus, der Krieg in der Ukraine, der Klimawandel, die Rohstoffkrise, die Inflation und Verteuerung der Lebenshaltungskosten, die immer breiter klaffende soziale Schere und der Verlust der Biodiversität mehrere Rahmenbedingungen grundlegend verändert haben.
Szenario „Trend“ für die Alpen bis zum Jahr 2035
Werner Bätzing umreißt 2015 sein Szenario zur Entwicklung der Alpen für den Zeitraum der 20 Jahre bis 2035 mit Hilfe folgender Schlüsselfaktoren: Erreichbarkeit, Landwirtschaft, Industrie, Tourismus, Alpenstädte, ubiquitäre Arbeitsplätze, Wasserkraft/Energie, Natur/Umwelt, Klimawandel, Gesellschaft und Kultur, Entwicklung der Einwohnerzahlen. Und schreibt:
„Erreichbarkeit (2035): Die derzeit in Bau befindlichen Hochgeschwindigkeitsstrecken der Eisenbahn über Gotthard, Brenner, Frejus sowie zwischen Wien und Klagenfurt sind fertiggestellt, und sehr wahrscheinlich sind weitere Strecken gebaut worden. Damit liegen alle größeren Alpenstädte jetzt an einer solchen Strecke, wodurch sich die Entfernungen zwischen ihnen und den außeralpinen Metropolen noch einmal deutlich verringern.
Landwirtschaft: Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe wird weiter stark zurückgehen. Die Betriebe in den inneralpinen Trockenzonen bleiben konstant, und die in tiefen Tal- und Beckenlagen gehen aufgrund der Ausweisung der Siedlungs- und Verkehrsflächen und beim Generationenwechsel zurück, während die Betriebe in ungünstigen Lagen und im eigentlichen Gebirgsraum fast vollständig verschwinden.
Industrie: Die Zahl der Industriebetriebe im Alpenraum geht weiterhin wegen der peripheren Lage zurück; allerdings bleibt dieser Wirtschaftssektor weiterhin für die Tallagen der Alpen von erheblicher Bedeutung.
Tourismus: Das Nächtigungsvolumen des alpinen Tourismus liegt 2035 ähnlich hoch wie heute, allerdings konzentrieren sich die Übernachtungen relativ stark auf die 300 größten Tourismuszentren. Viele mittlere Tourismusgemeinden erleiden große Verluste, und die meisten der kleinen Tourismusgemeinden sind 2035 längst vom Markt verschwunden.
Alpenstädte: Das Wachstum der Alpenstädte setzt sich unvermindert fort. Der Prozess der Vervorstädterung zahlreicher Alpenstädte beschleunigt sich gleichzeitig. Die größten Alpenstädte bleiben bis 2035 zwar noch eigenständig, werden aber immer stärker mit den Metropolen am Alpenrand verflochten.
Ubiquitäre Arbeitsplätze: Die ubiquitären Arbeitsplätze wachsen in den verstädterten Alpenregionen und entlang der Transitlinien weiterhin stark.
Wasserkraft/Energie: Wegen des hohen Energiebedarfes in den europäischen Metropolen wird die Wasserkraft im Alpenraum weiterhin ausgebaut, und parallel entstehen große Windkraft- und Solaranlagen.
Naturschutz: Bis 2035 werden weitere große Flächen unter Schutz gestellt; dabei werden Naturschutzgebiete immer wichtiger für eine umwelt- und sozialverträgliche Stärkung von regionalen Wirtschaftspotentialen.
Natur/Umwelt: Die Siedlungsflächen wachsen weiterhin extrem stark, die Waldflächen wachsen deutlich, und die Kulturflächen gehen erheblich zurück.
Klimawandel: Die Klimaerwärmung geht weiter, allerdings wird bis 2035 noch keine extreme Erwärmung eintreten. Durch das weitere Auftauen des Permafrostes und häufigere Extremwetterlagen wird die Zahl der Katastrophenereignisse erheblich zunehmen.
Gesellschaft und Kultur: Mit der weiteren Modernisierung der Gesellschaft durch Wertewandel und Zuzüge nimmt die Verantwortung für den eigenen Lebensraum stark ab. Gleichzeitig breiten sich immer mehr ubiquitäre Lebensstile aus, und Inszenierungen von Alpenkultur werden noch sehr viel häufiger.
Einwohnerentwicklung: Alle Staaten mit Alpenanteil und auch die EU haben regionalisierte Bevölkerungsprognosen für die Zeit 2030-2040 erarbeitet. Während die Bevölkerung in Deutschland aufgrund des demographischen Wandels (Überalterung) bereits seit einigen Jahren zurückgeht, wird dies in der EU 27 erst nach 2040 der Fall sein. Bis zum Jahr 2030 wird die EU 27 um 4,1 % wachsen, und dabei werden die Regionen mit Alpenanteil fast doppelt so stark wachsen (7,9 %). Das bedeutet, dass die Alpen auch in Zukunft im Verhältnis zum europäischen Durchschnitt überdurchschnittlich stark wachsen werden – Basis ist das starke Wachstum aller Metropolen am Alpenrand (mit Ausnahme von Turin und Genua) -, auch wenn die jährlichen Wachstumsraten wahrscheinlich etwas geringer werden (1981-2011=0,5 % pro Jahr, 2010-2035 =0,4 % pro Jahr). Zugleich werden jetzt aber auch auf dieser Maßstabsebene ganze Regionen mit Bevölkerungsrückgang sichtbar, die deutlich machen, dass sich auch der Bevölkerungsrückgang in den Alpen weiter fortsetzen wird.“
Infokasten: Die Alpen in Zahlen
Fläche: 190.568 km²
West-Ost-Ausdehnung: ca. 1.000 km
Nord-Süd-Ausdehnung: bis zu 250 km
Alpenstaaten: 8
Gemeinden: 5.954
Einwohner: 13,9 Mio.
Besucher:
Wochenendausflügler: ca. 80 Mio. i. J. Feriengäste: ca. 70 Mio. i. J. Skifahrer: ca.50 Mio i. J. Beschriebene Pflanzenarten: 13.000
Beschriebene Tierarten: 30.000
Landschafts- und Naturschutzgebiete: über 1.000
Warentransit: 116,8 Mio. Nettotonnen (davon auf Straße: 72,2 und auf Schiene: 44,6)
Aufgeteilt auf Passübergänge:
Brenner: 52,8 Mio. NT (davon 38, 9 auf LKW, 14,0 auf Schiene)
Reschen: 0,9 Mio. NT auf LKW
Mont Cenis/Frejus: 14,4 Mio. NT (davon 11,8 auf LKW, 2,6 auf Schiene)
Grosser St. Bernhard: 0,4 Mio. NT auf LKW
Simplon: 12,6 Mio. NT auf LKW
Quelle zum Warentransit: Das Alpenbuch,
Marmota Maps 2021
von Peter Tscholl
Der Film von Karl Prossliner „Kurt Hofer – Abstrakt und Real“ (2020) ist ein biographisches Dokument. Der Film ist keine künstlerische Werkschau. Es geht um die Geschichte eines Buben, der in Kortsch aufgewachsen und erwachsen wurde. Kurt war noch keine 10 Jahre alt, als er das erste Mal seinen Vater auf Rimpf als Hirte begleitete. Insgesamt hat Kurt Hofer 14 Jahre lang als Hirte gelebt. Das Hirtenleben hat ihn geprägt.
Nach seiner Lehre als Maler übersiedelte er zu seinem Vater nach München, der ihm eine Arbeitsstelle als Anstreicher verschaffte. Nach dem Militär besuchte Kurt Hofer die Abendmittelschule, dann die Grödner Kunstschule und schließlich die Kunstakademie in Florenz. Zurück nach Südtirol schloss er sich der Bewegung um Jakob de Chirico, Egon Rusina, Franz Pichler und Matthias Schönweger an. Bald aber trennten sie sich und Hofer ging seinen eigenen Weg. „Ich wundere mich, dass ich es so lange mit ihnen ausgehalten habe“ sagt er heute. In den 80er Jahren lernte Kurt Hofer in München einige Künstler kennen, die ihn sehr beeindruckten. Als Künstler wären ihm alle Türen der Welt offen gestanden, er hätte viele Möglichkeiten gehabt. Er entschied sich aber für ein Haus in Stilfs. Es war schon immer sein Traum, eigene vier Wände zu besitzen. Erneut Hirte, begann sich Kurt Hofer intensiv mit Naturrelikten zu beschäftigen. „Ich wollte den Minimalismus herausholen“ sagt er. Als Hirte hat Kurt Hofer viel erlebt, jeder Tag war voller Überraschungen. Diese Zeit möchte er nicht missen. Nach vielen Jahren in Stilfs war die Zeit reif eine neue Bleibe zu suchen. Er verkaufte sein Haus und zog im Sommer 2022 nach Schlanders. Als Hoffender und Extremer zog er einst nach Stilfs, um seinen Weg zu finden. Jetzt ist er nach Schlanders zurückgekehrt. Der Kreis beginnt sich zu schließen.
Auszüge aus dem Film
Hofer über seine Kindheit:
„Meine Kindheit war kalt. Ich kann mich eigentlich nicht erinnern, dass ich als Kind einmal glücklich war, wenn ich ehrlich bin. Ich habe Schläge bekommen, vom Vater speziell, auch von der Mutter, und wenn, dann war sie noch gröber. In der Schule bin ich durchgefallen, musste wiederholen, doch irgendwann bekam ich einen Lehrer, den Engelbert Paller, der mich verstand und mir geholfen hat. Zu ihm hatte ich ein großes Vertrauen. Ihm habe ich es zu verdanken, dass ich in der Schule und in allem, was mit dem Leben zu tun hatte, aufgestiegen bin“.
Seine Begegnungen mit bekannten Künstlern im Aktionshaus in Cavriago:
„Als ich in Pari&Dispari, im Aktionszentrum in Cavriago war, habe ich verstanden, um was es geht. Ich habe dort die ganzen Fluxus-Leute kennen gelernt, die Aktionisten, die Wiener Aktionisten, Herman Nitsch, Cibulka war auch da, dann die Amerikaner, Charlotte Norman, Philip Corner, Joe Jones, Takako Saito, die habe ich alle kennen gelernt. Als ich die ganzen Sachen sah, das ganze Material, auch wertlose Materialien, von den Italienern, Franzosen, von den Anthropologen, visuellen Poeten, Aktionisten und Fluxisten, da habe ich mir gedacht: Ja, ich habe das ja alles hier. So bin ich dann eines Tages heim und habe mir vorgenommen, den Sonnenberg zu erkunden. So hat es angefangen“.
Seine Rückkehr nach Stilfs:
„Der Kunstbetrieb ist mir eigentlich wurscht geworden. Ich hätte viele Chancen gehabt, ich habe Einladungen bekommen, aber ich habe sie kaum mehr beantwortet. 1995 habe ich das letzte Mal bei einem Kunstevent teilgenommen. Ab dem Zeitpunkt hat mich das Kartenspielen in Stilfs mehr interessiert.
Im Hotel Post in Gomagoi hatte ich mein Atelier. Es ist für mich ein Sammelpunkt geworden für meine Vergangenheit. Hier konnte ich meine Fantasien verwirklichen. Hier treffen sich alle möglichen Elemente, die Akademiezeit, meine Zeit als Lehrer, meine Hüterzeit, die Kindheit u.s.w. Das gehört alles zusammen. Vor etwa 10 Jahren habe ich einen Teil meiner Arbeiten gezeigt“.
Sein Engagement mit Menschen mit Beeinträchtigung in der Lebenshilfe Schlanders:
„Seit etwa 12 Jahren arbeite ich jetzt in der Lebenshilfe in Schlanders. Mit Menschen in so einer Institution zusammenarbeiten wollte ich eigentlich schon immer. Wir haben gemeinsam viel gezeichnet. Diese Menschen faszinieren mich, weil sie unbeschwert sind, ihrem Tun freien Lauf lassen, ohne sich zu korrigieren oder sich zu verbessern. Sie sind Träumer“.
Am Grab der Mutter auf dem Friedhof in Kortsch:
„Hier in Kortsch ist meine Mama begraben. Mein Vater ist in Meran begraben. Wenn der Vater hier bei der Mama wäre, dann wäre es für mich selbstverständlich, hier begraben zu werden. So bin ich in einem Zwiespalt. Einerseits möchte ich den Vater nicht alleine lassen, er hatte immer einen Stolz auf mich, das weiß ich. Ich bin aber trotz allem immer auf der Seite der Mama geblieben. Ich denke mir schon, dass ich eines Tages neben meiner Mama sein werde“.
Der 93-jährige Rudolf Pilser verbrachte dreißig Sommersaisonen auf Almen, das war anstrengend und doch auch ein bisschen wie Urlaub. Ans Meer traute er sich nie, dafür hat er ja die Berge als Ausgleich zum Alltagsleben.
von Katja Trafoier
Rudolf wuchs mit neun Geschwistern auf einem kleinen Hof mit drei Kühen und ein paar Hühnern in Kortsch auf. Seine Kindheit endete abrupt, als er bereits mit 14 Jahren zur Grundausbildung des Militärs nach Annaberg musste. In den Krieg ziehen musste er nie, nach der zweimonatigen Grundausbildung kehrte er zurück nach Hause.
Rudolf arbeitete fortan immer. „Pugglt hon i ollm“, sagt er selbst zu seinen arbeitsreichen Lebenstagen. Zunächst arbeitete er fünfzehn Jahre bei der Mühle in Schlanders, als Knecht und bei anderen Beschäftigungen. Bei einer Anstellung zerstritt er sich mit seinem Arbeitgeber, da dieser lieber auf die Jagd ging als zu arbeiten und Rudolf die ganze Arbeit allein erledigen musste.
Dann kam Rudolf zu seiner großen Leidenschaft, dem Sennen. Zunächst hütete er vier Jahre lang Kühe und Kälber, ehe er selbst zum Senner auf verschiedenen Almen wurde. Dreißig Sommer verbrachte er als Senner, zehn Jahre auf der Kortscher Alm, einige Jahre im Zerzertal, auf der Upialm, und neun Jahre lang in der Schweiz. Auf die Frage, auf welcher Alm es ihm am besten gefallen hatte, sagt Rudolf, ihm habe es überall gut gefallen und die Berge seien für ihn immer wie Urlaub gewesen, ans Meer habe er sich nie getraut. Richtigen Urlaub gemacht hatte Rudolf allerdings nie. Er ging im Frühling in die Dorfsennerei Matsch, wo er einmal in zehn Tagen tausend Kilogramm Käse produziert hatte. Die Sommer verbrachte er auf den Almen, und im Herbst arbeitete er als Handlanger in einem Maurerbetrieb. Später arbeitete Rudolf in der Fabrik, der Hoppe. Mit 78 Jahren verbrachte er den letzten Sommer als Senner. Er wollte auch im darauffolgenden Jahr noch einmal auf eine Alm zum Sennen, aber da bekam er schlussendlich eine Absage.
Auf den Almen, sagt Rudolf, sei es ihm immer gut gegangen. Als er auf die Kortscher Alm war, sagten die Bauern einmel zu Rudolf, dass er auf der Alm Käse machen soll, der nicht hantig schmeckt. Rudolf sagte darauf, dass er keine Angst habe, hantigen Käse zu machen, er hoffe nur, dass die Bauern nicht hantig seien.
Das Leben auf der Alm war anstrengend, wie Rudolf erzählt, der Tag habe um vier Uhr früh begonnen und erst um zehn Uhr abends geendet, und der Tag wurde nie nach Stunden bezahlt.
Rudolf erzählt auch von seinem Liebesleben. Er hatte eine Freundin in Seis gehabt, und auf dem Heimweg von einem Besuch bei ihr, lernte er dann in Bozen am Bahnhof seine spätere Frau Cäcilia kennen. Daraufhin musste Rudolf vom Bozner Bahnhof aus wieder umkehren und noch einmal nach Seis fahren, um sich von seiner dortigen Freundin zu verabschieden. Seine Frau Cäcilia heiratete er 1969. Mit ihr wurde er Vater von drei Kindern. Cäcilia verstarb im Jahr 2014.
Zwei Jahre später lernt Rudolf seine jetzige Lebenspartnerin Martina kennen. Mit ihr lebt er heute in seinem Haus in Kortsch. Er geht immer noch gerne einkaufen, schneidet die Reben und verrichtet allfällige Arbeiten. Vom Glück und vom Unglück in seinen 93 Lebensjahren sagt er: „Es gib holt ollm guate und schlechte Zeiten.“
Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Latsch/Laas/Schnals/Ulten - Vor allem im Vinschgau ist man bestrebt, den Rotwildbestand zu halten und bestensfalls zu reduzieren. Beispiel Jagdrevier Latsch: Der dortigen rund 80 Mitglieder starken Jägerschaft mit Revierleiter Michael Dietl hat die Abschussplankommission in den letzten zehn Jahren die Abschussvorschriften sukzessive erhöht. Beim Kahlwild, also den weiblichen Tieren und Kälbern, waren 2013 66 Stück von der Aschlussplankommission freigegeben, im Jahr 2022 waren es 173 Stück. Das Jagdrevier Latsch steht wie auch die Reviere in Kastelbell, Schlanders und Laas und auch Ulten dermaßen unter Abschussdruck, dass letztlich die Abschusszahlen gar nicht machbar sind. Der Latscher Revierleiter wirft der Landesabschusskommission vor, die Realitäten nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen. Dem Latscher Revier ist im Juli 2022 eine Strafe von 10000 Euro wegen Nichteinhaltung der Abschussquote aufgebrummt worden. Obwohl die Latscher bei der Strafanhörung im Amt für Jagd und Fischerei mit einer Expertise einer Wildbiologin glaubhaft belegen konnten, dass die Abschussquoten im Bereich der Reduktion des Rotwildes liegen. Zudem habe die Biologin auch den Befund der Wildschadenserhebung durch die Forst entkräften können.
Es gehe nicht an, dass die Mittlelvinschger Reviere eine 25%ige Abschusszahlerhöhung von 2020 auf 2021 bekommen haben, während diese Quotenerhöhung für den Obervinschgau nicht gemacht worden sei. Dass der Vinschgau nicht mehr als gesamtes Jagdgebiet angesehen wird, wird aus den Zahlen ersichtlich: Im Jahr 2021 wurde von den Latschern gefordert, 8,34 Stück Rotwild pro 100 Hektar zu entnehmen, von den Laasern 8,08 Stück/100 Hektar. Im Revier Graun waren die Forderungen 3,24 Stück und im Revier Mals 2,74 Stück.
„Wir erhalten Abschusspläne, die nicht erfüllbar sind, während andere Reviere eine lockere Jagd betreiben können“, sagt Dietl. Wenn schon, so eine der Forderungen, müsse das Abschussniveau für den gesamten Vinschgau gelten. (eb)
Laas/Vinschgau - Der Vinschgerwind berichtete in der jüngsten Ausgabe: Für die Disco Fix in Laas gibt es derzeit zwei Interessenten. Neben Armin Windegger aus Glurns hat sich ein weiterer Interessent für den Ankauf der Disco Fix in Laas gemeldet. „Wir werden uns mit dem ersten Interessenten noch in der laufenden Woche treffen“, sagt Bürgermeisterin Verena Tröger auf Nachfrage vom Vinschgerwind. Das Treffen mit dem zweiten Interessenten wird unmittelbar danach fixiert. Sobald mit beiden gesprochen wurde, „gehen wir damit in den Gemeinderat.“ Die Sache zieht sich, obwohl die Zeit drängt, bestätigt auch Tröger. Die Vorgeschichte ist bekannt: Die Gemeinde Laas hat vor gut einem Jahr das Areal der Disco Fix mit der Zweckbindung „Wertstoffhof“ um 750.000 Euro gekauft. Der Aufschrei und die Kritik waren und sind groß.
Bis Juni 2023 läuft der Pachtvertrag mit dem derzeitigen Betreiber der Disco Thomas Ramoser. Spätestens dann sollte man in der Laaser Gemeindestube wissen, ob man den Jugendlichen im Vinschgau nach 20 Jahren ein wichtiges Angebot entzieht. Es wird sich zeigen, wieviel den politischen Entscheidungsträgern die Jugend im Vinschgau wert ist. (ap)
Latsch - Die Gemeinde Latsch hat ein Änderung des Ensembleschutzkataloges in die Wege geleitet. Demnach soll die Fassade des Hallerhofes zur Hofgasse hin erhalten und restauriert werden. Dahinter kann abgebrochen und Die Wohnungen errichtet werden. Im technischen Bericht der Architekten Thomas Stecher und Florian Holzknecht heißt es: „Die Gemeinde Latsch hatte zunächst den Abbruch des gesamten Gebäudes geplant, das sich durch jahrzehntelangen Leerstand in einem sehr schlechten Zustand befindet. Auf Vorschlag des Landesdenkmalamtes ließ die Gemeinde eine bauhistorische Untersuchung durchführen, um mehr über das Bauwerk zu erfahren und die alte Bausubstanz zu dokumentieren.
Auf dieser wissenschaftlichen Grundlage wurden zwischen der Gemeinde Latsch und dem Land seit Sommer 2021 ein intensiver Dialog aufgenommen, um dem Ensembleschutz gerecht zu werden und eine teilweise Erhaltung zu erreichen. Als Ergebnis hat sich die Gemeinde entschlossen, die straßenbegleitende Fassade des Hallerhofes zu erhalten.“
Über 200 Tiefbauunternehmen gibt es in Südtirol. Die Berufsgemeinschaft im lvh setzt sich als Interessensvertretung für die Branche auf politischer Ebene ein. Öffentliche Arbeiten, Preisanpassungen oder das Richtpreisverzeichnis sind nur einige Themen. Im Rahmen der jüngsten Jahresversammlung wurde Resümee gezogen über die Tätigkeiten sowie ein neuer Berufsbeirat gewählt. Der Prader Michael Hofer wurde dabei als Obmann bestätigt.
Vom wind gefunden - Die vierte Industrielle Revolution (Industrie 4.0) wird unsere Art zu leben, zu arbeiten und miteinander umzugehen grundlegend verändern. Die Erste Industrielle Revolution nutzte Wasser und Dampfkraft, um die Produktion zu mechanisieren. Bei der Zweiten war es die Elektrizität, welche die Massenproduktion ermöglichte. Die Dritte machte sich Elektronik und die Informationstechnologie zunutze, um die Produktion zu automatisieren. Durch die Vierte Industrielle Revolution kommt es zur Digitalisierung und Vernetzung durch Künstliche Intelligenz (KI) oder englisch Artificial Intelligence (AI). Schon längst nutzen wir Anwendungen und Tools, wo Künstliche Intelligenz eingesetzt wird: Suchmaschinen, Sprachassistenten, Bildanalysen, Übersetzungsprogramme oder Navigationssysteme. KI wird mittlerweile in den meisten Branchen verwendet. KI ist für den Handel von großer Bedeutung, vor allem bei der Optimierung von Produkten, der Planung von Beständen und in der Logistik. Intelligente Thermostate lernen aus unserem Nutzungsverhalten, um Energie zu sparen, während in Städten der Verkehr mittels KI reguliert werden soll. KI verbessert landwirtschaftliche Ernteerträge, empfiehlt Produkte und hilft sogar Designern und Schriftstellern bei ihrer kreativen Arbeit. Das neu entwickelte Sprachverarbeitungssystem ChatGPT schreibt verschiedene Texte, kann programmieren und hat anscheinend auf jede Frage eine Antwort. Die neuen technischen Innovationen unterscheiden sich von den bisherigen in drei Bereichen: durch die Schnelligkeit, Reichweite und durch die systemische Wirkung. (hzg)
SVP Vinschgau - Der SVP Bezirk Vinschgau nominiert einstimmig LH Arno Kompatscher zum Spitzenkandidaten der SVP bei den kommenden Landtagswahlen.
Die Namensvorschläge für die zukünftigen zwei Vinschger Landtagskandidaten:innen sind zuden „auf dem Tisch“, vermeldet der SVP Bezirksobmann Abi Plangger in einer Pressemitteilung. 11 Namensvorschläge sind bis 16. Februar eingetroffen. Diese sind in alphabetischer Reihenfolge – Altstätter Georg (BM Martell), Gunsch Koch Roselinde (BMin Taufers i.M.), Kirmaier Elfi (Laas – Gemeindereferentin), Noggler Sepp (Mals – Landtagsvizepräsident), Plangger Albrecht (Graun – Bezirksobmann), Rainer Alexander (Schnals – Versicherungsagent), Riedl Franziska (Eyrs – VizeBM), Tappeiner Andreas (Laas – ehemaliger BM/VEK-Obmann), Tappeiner Matthias (Kastelbell – Vorsitzender der JG Vinschgau) – Tröger Verena (BMin Laas), Waldner Hannah (Graun – Vizebürgermeisterin).
Die Gemeindeverwaltung lädt zum Bürger-Informationsabend zum Thema „Kapuzineranger“ am Montag, 27. Februar 2023, um 19:00 Uhr im Kulturhaus Karl Schönherr ein.
Kommentar von Heinrich Zoderer
Bei den Andreas Hofer Gedenkfeiern um den 20. Februar gibt es jedes Jahr viele Gedenkreden. Dabei werden in der Regel der Freiheitswille, das Gottvertrauen und die Kampfbereitschaft von Andreas Hofer und seinen Tirolern bejubelt und als leuchtendes Vorbild hingestellt. Gedenkreden können, losgelöst von der Alltagspolitik, einen Bogen von der Geschichte über die Gegenwart in die Zukunft schlagen. Sie bieten Möglichkeiten aus der Geschichte zu lernen, die Gegenwart kritisch zu analysieren und Wege in die Zukunft aufzuzeigen. Herwig von Staa, von 1994 bis 2002 BM von Innsbruck und von 2002 bis 2008 LH von Tirol, weckte Hoffnungen auf eine interessante und inspirierende Rede bei der Gedenkfeier am 19. Februar in Schlanders. Und er hat mich enttäuscht. Er redete von Andreas Hofer als wichtige Persönlichkeit und erzählte dann vor allem von seinen Leistungen bei der Überführung des Rundgemäldes und das Anlegen eines Rundweges auf dem Bergisel. Von Staa ist in der Vergangenheit stecken geblieben und hat keine Brücke in die Gegenwart und schon gar nicht in die Zukunft geschlagen. Die eigentliche Gedenkrede hielt für mich der Schlanderser Dekan P. Methew Kozhuppakalam in seiner Predigt. Was es heute braucht ist Mut und Tapferkeit für eine bessere Welt, so der Dekan. Er sprach von Gewaltfreiheit und zitierte Gandhi: „Auf sanfte Weise kannst du die Welt erschüttern“. Vor allem braucht es Gerechtigkeit und Liebe, weniger Individualismus und mehr Sinn für die Gemeinschaft.
Naturbahnrodeln - Was für eine Saison für Jenny Castiglioni! Für die Naturbahnrodlerin ging vor Kurzem die bisher beste Saison zu Ende. Zunächst sicherte sich Castiglioni beim Saisonfinale in Umhausen den Gesamtsieg des Juniorenweltcups. Castiglioni gelang in allen vier Weltcuprennen der Junioren der Sprung aufs Podest, die letzten beiden Bewerbe – auf der Seiseralm und in Umhausen – konnte das Nachwuchstalent für sich entscheiden. Doch ihr Erfolgslauf war noch nicht zu Ende. Anfang Februar krönte sie sich schließlich zur Europa- und Vizeeuropameisterin der Juniorinnen. Im Damenrennen sicherte sich Castiglioni hinter der Deutschen Sarah Schiller die Silbermedaille. Im Teambewerb holte sie sich gemeinsam mit Fabian Brunner souverän den Junioren-EM Titel. Das Duo hatte knapp vier Sekunden Vorsprung auf das Zweitplatzierte Team aus Österreich. (sam)
Laas/Zoldo - Am 28. und 29. Januar fanden in Zoldo die Italienmeisterschaften in Biathlon mit Luftdruckgewehr statt. Jonas Tscholl, der junge Sportler aus Laas, erreichte im Sprint am Samstag in seiner Kategorie U15 den 2. Rang hinter seinem Sportlerkollegen Andreas Braunhofer aus Ridnaun. Am nächsten Tag in der Verfolgung konnte Jonas seinen 2. Platz beibehalten und wurde somit 2 Mal in Folge Vize- Italienmeister.
Jonas befindet sich derzeit in guter Laufform. Auch bei der Coppa Italia in Kleinkaliber, wo Jonas gegen noch zwei ältere Jahrgänge laufen muss hat Jonas in dieser Saison bereits gute Ergebnisse erzielt. Bei der Coppa Italia in Bionaz, am 4. und 5. Februar konnte Jonas bei äußerst schwierigen Bedingungen und heftigen Windböen beim Massenstart am Samstag den 8. Platz und am Sonntag in der Verfolgung den 9. Platz erreichen.
Kunstturnen - Bei den Kunstturn-Landesmeisterschaften in Brixen konnten die Vinschger Kunstturnerinnen des ASV Latsch gleich drei Mal vom obersten Podestplatz strahlen. Julia Tappeiner sicherte sich den Landesmeistertitel der Grundschülerinnen Jahrgang 2015. Einen Doppelsieg gab es in der Kategorie der Mittelschüler Jahrgang 2011: Vanessa Mombello krönte sich zur Landesmeisterin vor Josefine Rinner. Hannah Platzer verpasste den Titel um 0,40 Punkte und belegte bei den Grundschülerinnen Jahrgang 2012 den hervorragenden 2. Platz. Auch bei den Oberschülerinnen gab es einen Vinschger Doppelsieg: Ida Gallia gewann Gold vor Anna Oberhofer. (sam)
Langlaufen - Jeder Sportler träumt davon: Einmal an einer Weltmeisterschaft teilnehmen zu dürfen. Dieser Traum ging vor kurzem für David Oberhofer (Bild) in Erfüllung. Der 19-jährige Latscher reiste mit der italienischen Juniorennationalmannschaft nach Kanada und nahm dort an der Junioren-WM im Langlaufen teil. Die Bewerbe fanden vom 28. Januar bis 4. Februar im kanadischen Whistler, jenem Ort wo im Jahre 2010 die olympischen Bewerbe der nordischen Sportarten ausgetragen wurden, statt. Oberhofer kam bei seiner Premiere gleich zu drei WM-Einsätzen. Im Sprintrennen belegte er den 21. Platz, im Einzelrennen über 10 Kilometer Freistil gelang ihm der hervorragende 22. Platz und über die 20 Kilometer im klassischen Stil erreichte er als 30. das Ziel. Für den Vinschger Nachwuchsathleten war es sicher eines der bisher größten Highlights in seiner noch jungen Sportkarriere und der beste Lohn für sein jahrelanges Training. (sam)
Eishockey - In zehn Partien stand Johannes Tappeiner im Tor des AHC Vinschgau, am Ende hat er eine Fangquote von 90.5 % zu Buche stehen und kassierte im Schnitt 2,39 Gegentore pro Spiel. (sam)
Eishockey - Andreas Pohl ist der Topscorer im Kader der Eisfix. Pohl sammelte in elf Spielen 16 Scorerpunkte, acht Mal gelang ihm ein Treffer, acht Mal steuerte er einen Assist bei. (sam)
Schluderns/VV Freiwillige Blutspender - Bei der 65. Generalversammlung der Vereinigung der Freiwilligen Blutspender des Vinschgaus (AVIS) am 11. Februar stand der Bericht des Präsidenten Roland Wallnöfer im Mittelpunkt. Außerdem wurden mehrere Blutspender für 24 Spenden (Silber), 50 Spenden (Gold) und 75 Spenden (Gold mit Rubin) geehrt. Auch allen Spendern, welche das 65. Lebensjahr erreicht haben und nicht mehr spenden dürfen, wurde mit der Vergabe eines Diploms für das langjährige, freiwillige und unentgeltliche Blutspenden gedankt. Wie Roland Wallnöfer in seinem Bericht ausführte, konnte der Blutplan wieder exakt eingehalten werden. Insgesamt wurden 1.336 Blutbeutel abgegeben. Recht erfreut zeigte sich der Präsident über die 61 neuen Mitglieder. Derzeit hat die Blutspendervereinigung im Vinschgau 1.145 Mitglieder, davon 750 Männer und 395 Frauen. Wallnöfer bedankte sich beim Vorstand, den Rechnungsprüfern und auch bei der Sekretärin Ilse Thoma. Ein weiterer Höhepunkt der Vollversammlung ist immer ein Referat zu einem aktuellen Thema. In diesem Jahr referierte Wunibald Wallnöfer, der langjährige Gemeindearzt von Prad, über die Patientenverfügung. Es ist eine Willensäußerung für den Fall, dass ein Patient seinen Willen wegen einer weit fortgeschrittenen Demenzerkrankung oder wegen einer schweren Gehirnschädigung nicht mehr äußern kann. Die Patientenverfügung ist eine wichtige Hilfe und Entlastung für die Angehörigen, Ärzte und Pflegenden. In der Patientenverfügung entscheidet die betreffende Person zu Lebzeiten, welche Behandlung sie möchte und welche nicht. Die Patientenverfügung ist deshalb ein Ablehnungsrecht, meinte Wallnöfer, um zu vermeiden, das Leiden und Sterben zu verlängern. Man soll mit den Angehörigen und mit dem Hausarzt darüber reden, damit ein Sterben in „Würde“ möglich ist und man die Autonomie und Selbstbestimmung am Ende des Lebens nicht verliert. Das Thema ist hochaktuell, da rund 95 % der Menschen in Südtirol immer noch keine Patientenverfügung unterschrieben haben. (hzg)
Heimatbühne Schluderns
Nach dem feuchtfröhlichen Junggesellenabschied wacht Bill am Tag seiner Hochzeit mit einem Kater auf. Dann wacht neben ihm eine junge Frau auf, und er fragt sich: „Haben wir? … Oder haben wir nicht?“ Ein Chaos voller Heimlichkeiten und Lügengeschichten beginnt. Wird die Braut Rachel die Wahrheit erfahren?
Die Heimatbühne Schluderns präsentiert die englische Komödie „Ein Traum von Hochzeit“ von Robin Hawdon. Regie führt Christl Stocker Perkmann. Gerne nimmt sie Ihre Reservierungen entgegen unter: 339 760 01 13 Telefon und Whats-App. (mds)
s’Lorgagassl Stilfs
Es wird Zeit, dass die Schauspieler vom Lorgagassl Stilfs wieder in ihre Rollen schlüpfen können. Die letzten Aufführungen liegen schon einige Jahre zurück. Zu Beginn war es der Umbau des Kulturhauses, der das Theaterspielen auf die Wartebank rückte. Dann, im Jahr 2020, wurde das Stück „Die Jungfern vom Bründlhof“ bis zur Generalprobe komplett durchgeprobt. Die Aufführungen mussten jedoch Corona bedingt abgesagt werden. In der Zwischenzeit hat sich die Theatergruppe mit kleinen Sketchen bei unterschiedlichen Veranstaltungen bemüht, nicht ganz aus dem Rhythmus zu kommen. Letztens bei einem gelungenen Theaternachmittag im Dezember. Das Jahr 2023 scheint nun endlich erfolgversprechend zu sein. Die Proben laufen seit Januar bereits auf Hochtouren und die insgesamt 10 Schauspieler unter der Regie von Pankratius Eller wagen sich erneut an das Stück „Die Jungfern vom Bründlhof“, ein Schwank von 3 Akten von Ridi Walfried.
Im Stück selbst geht es um die Loni Bäuerin, die zusammen mit ihren Mägden den Bründlhof bewirtschaftet. Männer werden generell verabscheut und falls sich einer zu ihnen „verirrt“, wird er so schnell wie möglich wieder weggewiesen. Mit der Ankunft von Lonis Nichte Nanni ändert sich jedoch einiges am Hof. Was, das sehen Sie frühestens bei der Premiere am 17. März 2023 im Kulturhaus Stilfs. Anschließend folgen fünf weitere Aufführungen.
Schnals/Südtirol - Der Vinschgerwind sprach mit dem Schnalser Tristan Weithaler über seine beruflichen Projekte.
Vinschgerwind: Du betreust die Instagramseite Southtyrolian. Was und wer ist Southtyrolian?
Tristan Weithaler: Southtyrolian ist mit über 150-tausend echten Followern einer der größten Instagram Accounts in Südtirol, dort werden täglich die schönsten Orte aus Südtirol gepostet. Der Account wurde vor ca. 4 Jahren erstellt und ich manage ihn seit nun über 2 Jahren eigenständig mit einem kleinen Team bestehend aus Social Media Experten, Content Creatoren und Foto- und Videografen.
Da der Account mittlerweile eine enorme Reichweite und eine starke Community hat, bieten wir diese nun Südtiroler Betrieben für Werbezwecke an, hauptsächlich über Postings auf unserem Instagram Account. Zudem produzieren wir für diese Betriebe auch individuellen Content, den sie auf deren eigenen Social Media Accounts posten können. Durch die Kombination beider Dienstleistungen bringen wir unsere Kunden auf Gipfelkurs, so wie wir es auch mit unseren eigenen Instagram Account geschafft haben.
Vinschgerwind: Eure Beiträge und Videos über Südtirol werden mittlerweile von Millionen von Menschen weltweit angesehen. Besondere Beliebtheit erfuhr das Krampus-Video aus Schnals, welches 14 Millionen Klicks generierte. Wie erklärst du dir diese große Reichweite und das damit verbundenen Interesse?
Tristan Weithaler: Wir haben einige Wochen zuvor für die Gemeinden Eggental und Toblach Instagram Videos bei deren Krampusläufen produziert, welche bereits erstaunliche Aufrufe auf unserem Instagram Account @southtyrolian erzielen konnten. Somit haben wir das Interesse und Potenzial des Brauchtums „Krampus“ sofort erkannt. Die Schnalser Krampusse waren beim Skigebiet auf dem Gletscher unterwegs. Derartige Gestalten sind etwas ganz Besonderes und ein wahrer „Eyecatcher“ auf Social Media. Zudem ist der Krampus außerhalb des deutschsprachigen Alpenraums etwas Unbekanntes. Das weckte umso mehr das Interesse und die Aufmerksamkeit vieler internationaler Follower. Der Krampus ist dadurch in Ländern wie China, Russland und den arabischen Staaten beliebt geworden. Außerdem haben wir als Social Media Experten das bestimmte Knowhow, wie wir solche Kurzvideos, auch Reels genannt, produzieren und bearbeitet müssen, damit sie auf Social Media dementsprechend gut performen. Die über 14 Millionen Aufrufe haben selbst uns überrascht.
Vinschgerwind: Mit „GSUND und GUAT“ hast du eine eigene Energie-Fitnessriegel Palette entwickelt, die in der Konditorei Weithaler produziert werden. Weshalb sind die Riegel so einzigartig?
Tristan Weithaler: „Gsund und Guat“ ist mein absolutes Herzensprojekt. Wir haben 3 Riegel-Sorten, welche in unserer familiengeführten Konditorei im Schnalstal produziert werden. Und jetzt kommt das Besondere: alle 3 Rezepturen sind abgeleitet von unseren Schnalser Konditor-Spezialitäten: So wurde aus dem „Schnalser Apfelstrudel“ der Apfelstrudelriegel, aus der „Sochertorte“ der Protein Sacherriegel und aus der „Buchweizentorte“ der Buchweizen-Preiselbeerriegel. Alle 3 Sorten sind rein pflanzlich, bestehen aus qualitativ hochwertigen und natürlichen Rohstoffe, enthalten keinen zugefügten Zucker oder ungesunde Fette, dafür aber beinhalten sie wichtige Mikronährstoffe, essenzielle Proteine und sinnvolle Kohlenhydrate und Fette. Da wir keine Konservierungsstoffe verwenden, wie die meisten Discounter-Riegel, mussten unsere Riegel zu Beginn gekühlt werden, um eine längere Haltbarkeit zu gewährleisten. Für uns und unsere Kunden war das eine große Herausforderung, es war einfach untypisch einen Müsliriegel ins Kühlregal zu stellen. Nach 2 Jahren Entwicklung haben wir es endlich geschafft die Riegel ohne unnatürliche Zusatzstoffe und Kühlung haltbar zu bekommen. Außerdem ist unsere Verpackung plastikfrei, wo wir auch ewig nach einer passenden und nachhaltigen Alternative gesucht haben.
Interview: Christine Alber
Stilfs - Viele Interessierte waren am 27.01 der Einladung zur Filmvorführung nach Stilfs gefolgt welcher der rührige Verein „Ortler Sammelverein Erster Weltkrieg“ und der Bildungsausschuss Stilfs organisiert hatten.
Präsentiert wurde ein Film zum Tuckettjoch und Hinterem Madatsch, wo im Jahre 2018 verschiedenste archäologische Vermessungsarbeiten an den ehemaligen Kriegsstellungen des 1.Weltkrieges getätigt wurden. Unter der Leitung des „Ortler Sammelvereines Erster Weltkrieg“ und Frau Dr. Waltraud Engl (damalige Direktorin des Amtes für Kunstdenkmäler) wurde diese Flug-Spurensuche organisiert und Mitarbeiter eines spezialisierten Unternehmens zur digitalisierten Vermessung auf die Gipfel geflogen.
Gerhard Holzer, Obmann des Vereines, führte gekonnt durch den sehr aufschlussreichen Film der unter anderem mit alten Fotos,Filmen und Dokumenten die Zeit des 1. Weltkrieges im ewigen Eis dokumentierte. Auch heute stehen am Tuckettjoch und an der hinteren Madatschspitze noch viele dieser Zeitzeugen: Baracken und Überreste aus Holz, welche wohl leider irgendwann dem Zahn der Zeit zum Opfer fallen werden und als Zeitzeugen für immer verloren sind.
Dies betonte auch Eberhard Reinstadler, welcher maßgeblich an der Erstellung dieses Filmes beteiligt war. Er erklärte diese spezielle digitalisierte Vermessungstechnik, welche als Resultat ein 3 D-Modell jedes einzelnen alten Gebäudes, jeder Baracke und jeder Stellung zum Ziele hat.Somit bliebe allen nachfolgenden Generationen diese Geschichte erhalten und könne durch 3-D- Animation virtuell erlebt werden.
Einen weiteren Höhepunkt des Abends präsentierte Melanie Platzer, die neue Präsidentin des Vereines. Sie stellte ihre Diplomarbeit vor, welche sie unter anderem über das „Marodenbüchlein“ geschrieben hatte (momentan im Museum in Sulden ausgestellt). Dieses zwanzig-Seiten-Dokument aus dem Jahre 1915 ist eine akkurat geführte Aufzeichnung aller damaligen Krankheitsfälle der Gebirgssoldaten. Man findet dort Diagnosen wie Brustkatharr, Influenza, Ohrenabszesse, eitrige Wunden und Magen-Darm Erkrankungen.
Melanie Platzer erklärte den Anwesenden, dass es vor allem durch die andauernde Kälte, Nässe und des steten Hungers zu solchen Erkrankungen der Soldaten kam und es kaum Möglichkeiten gab diese auszukurieren.
Franz Angerer aus Sulden übergab daraufhin dem Verein noch ein ganz besonderes Geschenk: Einen voll bepackten Kriegs-Medizinkasten (Bild) aus der K.u.K-Zeit, welcher, gefunden im Dachgeschoss des heimatlichen Hotel Post in Sulden, seine eigene berührende Geschichte erzählt.
Zum Abschluss des Abends wurde noch eine kurze Diskussion und Fragestellung gewährt und auf die wichtige Aufgabe des Ortler Sammelvereines hingewiesen. Es sei ihnen wichtig durch das Sammeln, Archivieren, Dokumentieren von Kriegsrelikten die Erinnerung nicht verblassen zu lassen und durch Ausstellungen es jedem Interessierten zugänglich zu machen. Dafür bräuchte der Verein aber auch einen Ort der Dauerausstellung, der sicherlich in der Festung Gomagoi seinen besten Platz hätte.
Kortsch/Gasthaus Sonne - Die alte Gasthauskultur wird wieder belebt, beim Hoangart wird aufgespielt, gesungen und getanzt. Zum ersten Vinschger Hoangart in diesem Jahr luden der Südtiroler Volksmusikkreis/Bezirk Vinschgau, die Arbeitsgemeinschaft Volkstanz und der Bildungsausschuss Kortsch in Zusammenarbeit mit dem Gasthaus Sonne, der Musikschule Oberer und Unterer Vinschgau und der Grundschule Kortsch. Bereits um 19 Uhr waren die Gaststube und der Speisesaal im Gasthaus Sonne total überfüllt, als Gernot Niederfriniger, der Obmann des Volksmusikkreises alle Musikanten, Sänger und Tänzer begrüßte und zum Mitmachen aufforderte. Vor der Pandemie war der Hoangart eine fixe Einrichtung und mehr oder weniger regelmäßig alle zwei Monate wurde im ganzen Tal in einem Gasthaus gespielt, gesungen und getanzt. Alle können spontan mitmachen und aufspielen, alleine oder in einer Gruppe. Eröffnet wurde der musikalische Abend am 10. Februar von einer Musikantengruppe der Musikkapelle Kortsch, anschließend sangen und spielten die erste und fünfte Klasse der Grundschule Kortsch. Mehrere spontane Gruppen spielten dann auf verschiedenen Instrumenten, u.a. auch auf der „Teufelsgeige“. Auf sieben verschiedenen Instrumenten spielte die Gruppe „ProMusikante“. Außerdem wurde gesungen und getanzt und nicht nur bis zum offiziellen Ende um 23 Uhr. (hzg)
Tschengls/Vinschgau/Weltladen Latsch - Ein Projekt von ganz besonderer Art hat sich der Weltladen Latsch ausgedacht. Zwischen Februar und Mai 2023 werden in vier Dorfgasthäusern traditionelle Gerichte mit fairen Zutaten serviert. Den Anfang dazu machte am 10. Februar das Kultur- und Dorfgasthaus Tschenglsburg in Tschengls.
Karl Perfler, seit 12 Jahren auf der Tschenglsburg, war sehr erfreut über diese Initiative und sofort bereit bei diesem Projekt mitzumachen. Er bedankte sich bei Richard Theiner, dem Obmann des Weltladen Latsch dafür, dass durch diese Initiative Dorfgasthäuser eine Aufwertung erfahren.
Karl, der den Vinschgau wieder mit „goldenen Farben“ bereichern will, erzählte, dass ihm erst vor kurzen 20 ha Grund am Bergbauernhof Unterfrinig (Fraktion Tanas) zur Verfügung gestellt wurden. Hier, auf 1700 m möchte er eine „Seelenlandschaft“ schaffen und Getreide anbauen. „Wir haben eine wunderbare Schöpfung, eine wunderbare Mutter Erde, von der wir alle profitieren können“, so Karl.
Richard Theiner freute sich über die zahlreichen Gäste, die aus nah und fern gekommen waren. Er wies darauf hin, dass der Weltladen Latsch ganz bewußt solche Dorfgasthäuser ausgesucht hat, denn diese Gasthäuser haben eine enorm wichtige soziale Funktion. Es ist auch wichtig und erstrebenswert auf die reichhaltigen traditionellen Gerichte, die im Vinschgau über Jahrhunderte bestanden haben, zurückzukommen. Deshalb sollten Gerichte wenn möglich lokal und saisonal sein. Wenn das nicht möglich ist, dann sollten auf jeden Fall faire Produkte auf den Tisch kommen. „Denn hinter jedem Produkt stehen Menschen und deren Schicksale“, so Theiner.
Zu dem vegetarischen Menü auf der Tschenglsburg gehörten:
- Aufstriche vom Weltladen in Latsch auf Brot mit Getreide aus dem Vinschgau, Bio-Eier von der Tschenglsberger Genossenschaft, Gemüse
- Kürbisgemüsesuppe
- Gerstrisotto mit Imperialgerste (Fisser Gerste) aus dem Matschertal und Vinschger Almkäse
- Rohnenteigtaschen (Tschengls ist das Rohnendorf) mit Bio-Äpfel und Bio-Ziegenkäse
- Emmer Nudel mit Olivenöl und gerösteten Zwiebeln
- Schwarzplentener Riebel (Buchweizen aus Tschengls) mit Eis und warmer Marillenmarmelade.
FRAUEN- TEXTE- WEINE
08. MÄRZ 2023 um 19.30 Uhr in der Bibliothek Prad
Wir erzählen Geschichten
Von Beate Uhse zu Virginia Wolf und Alice Munro Elke Heidenreichs erstem Kuss und allerlei
ernste Fakten wie Humorvolles von und über Frauen. Begleitet wird die Lesung von spritzigen wie
vollmundigen Weinen von Winzerinnen. präsentiert von Sommelière Ingrid Egger und
Oswald Waldner, Radiomoderator und Theaterspieler.
Info und Anmeldung IN DER BIBLIOTHEK PRAD Tel. 0473-617060
Bildungsausschuss Prad
Unser Sonnenberg
Wie sicher ist unser Dorf vor Murenabgängen? Wie sieht es mit den Erdbewegungen bei Ratitsch aus? Reichen die Schutzmaßnahmen an unseren Gräben aus? Welche Folgen hat der Permafrost? Wie sehen die Gefahrenzonenpläne aus? Der Landesgeologe Volkmar Mair wird Antworten geben und sinnvolle Maßnahmen aufzeigen.
Datum: Mittwoch, 01.03.2023
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Graf Hendl Saal auf Schloss Goldrain
Referent: Volkmar Mair, Landesgeologe
Organisation: Bildungsausschuss Goldrain/Morter
Seniorenrunde Goldrain
Wie kann ich mich vor unbekannten Besuchern Schützen?
Einbrüche und unliebsame Besuche nahmen in letzter Zeit deutlich zu. Wie ich mich und mein Zuhaue schützen kann, dazu informiert die Dorfpolizei und gibt hilfreiche Tipps.
Datum: Donnerstag, 02.03.2023
Beginn: 14.00 Uhr
Ort: Feuerwehrhalle Goldrain
Referent*innen: Vertreter*innen der Dorfpolizei
Organisation: Seniorenrunde Goldrain
Brotbackkurs
Wir werden vier verschiedene Brotsorten backen: Paarlen mit Hefeteig, Pizzabrot, Vollkornbrot, Kürbisbrot. Das Brot wird anschließend verkostet.
Datum: Samstag, 04.03.2023
Dauer: 14.00 bis 17.00 Uhr
Ort: Niederwieserhof, Vorhöfe 16
Referentin: Monika Stocker Schwembacher
Organisation: Südt. Bäuerinnen Organisation
Anmeldung bis 28.02.2023 bei Karoline Bauer Tel: 3489338569
Kurskosten pro Person: 15 € inkl. Material
Teilnehmerzahl begrenzt
zum Tag der Frau 28 Göttinnen
Auf den Spuren weiblicher Kulte im Alpenraum
Ganz in unserer Nähe finden wir Spuren mythischer Frauenfiguren,
die aus vorchristlicher Zeit stammen. Sie verbergen sich in Märchen, im Brauchtum und in archäologischen Funden. Doch was haben uns die Göttinnen heute noch zu sagen? Thea Unteregger lädt an diesem Abend zu einer Reise durch die Vielfalt von Weiblichkeit ein.
Datum: Mittwoch, 08.03.2023
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Graf Hendl Saal auf Schloss Goldrain
Referentin: Thea Unteregger, Kunsthistorikerin
Organisation: Bibliothek Goldrain, Bildungsausschuss
für Grundschüler*innen
Tiere aus Filzkugeln
Das warme Wasser, das spürbare Erleben des Materials und die bunte Filzwolle, die zu kreativen Figuren zusammengesetzt werden kann, machen diese Technik so spannend für Kinder.
Datum: Freitag, 10.03.2023
Dauer: 14.30 bis 16.30 Uhr
Ort: Werkraum auf Schloss Goldrain
Referentin: Anni Lechthaler
Organisation: Südt. Bäuerinnen Organisation
Anmeldung bis 28.02.2023 bei Karoline Bauer Tel: 3489338569
Schlank, fit und gesund in jedem Alter
Ein bewusster Lebensstil ist das Fundament, um möglichst bis ins hohe Alter fit
und gesund zu bleiben. Das Grundprinzip: „gutes“ rein und „schlechtes“ raus wird in diesem Vortrag einfach erklärt. Wie vermeiden wir die tägliche Gifte- und Schadstoffzufuhr, wie unterstützen wir unseren Körper die Toxine auszuscheiden
und wie können wir ihm täglich Nähr- und Vitalstoffe für ein gutes Funktionieren zur Verfügung stellen.
Datum: Freitag, 10.03.2023
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Graf Hendl Saal auf Schloss Goldrain
Referentinnen: Ruth Niederkofler und Elfi Oberlechner
Organisation: Bildungsausschuss Goldrain/Morter
Bildungsausschuss Goldrain/Morter
Vortrag mit Sabine Schrott
am Freitag, 17. März
um 19.30 Uhr
im Rathaus Glurns Dachgeschoss
Bildungsausschuss Glurns/Taufers
Freitag, 10.03.2023
20 Uhr
Raiffeisensaal CulturForum
Bildungsausschuss Latsch
Vortrag von Dr. Paolo Marchetto
Mittwoch, 1. März 2023 - 20.00 Uhr
Bürgerhaus Martell
Gesundheitstage Martell
Diabetes mellitus ist eine sich ständig ausbreitende Krankheit.
Es ist ein Syndrom, das verschiedene Typen
umfasst: Typ 1 und Typ 2. So viele Menschen
sind bereits Diabetiker, ohne es
zu wissen.
Bildungsausschuss Martell
Vortrag:
Dienstag, 07.03.2023
19.30 – 21.30 Uhr
Gemeindesaal Schluderns
Bildungsausschuss Mals
Mittwoch, 01. März 2023
19.30 Uhr
Bildungsausschuss Mals
Schokolade selber machen:
Rezept mit 5 Zutaten
Schokolade kannst du zwar in allen möglichen Ausführungen im Supermarkt kaufen – selbstgemacht schmeckt sie aber gleich viel besser. Außerdem weißt du, welche Inhaltsstoffe darin stecken.
Für zwei Tafeln Schokolade brauchst du diese Zutaten:
• 100 g Kakaobutter
• 100 g Backkakao
• 1 Päckchen Vanillezucker
• 2 EL Zucker
• eine Prise Salz
Alternative: Anstelle von industriellem Haushaltszucker kannst du auch Rohrzucker, Honig oder Agavendicksaft verwenden. Auch Zuckerersatzstoffe wie Erythrit oder Xylit sind geeignet.
Neben den Zutaten benötigst du diese Utensilien:
• einen kleinen Topf,
• einen großen Topf
• und eine Schokoladenform.
Tipp:
Kakaobutter erhältst du zum Beispiel im Bioladen oder Reformhaus. Achte darauf, dass du sowohl sie als auch den Kakao in Bio-Qualität und aus fairem Handel kaufst. Beim Kauf von Bio-Nahrungsmitteln kannst du sicher sein, dass wichtige ökologische Standards eingehalten werden. Kakao gehört außerdem zu den Lebensmitteln, die du lieber fair kaufen solltest, da auf den konventionellen Plantagen oft schlimme Arbeitsbedingungen herrschen. Lies auch: Fairtrade-Kakao: Das musst du wissen.
Kallmünz/Meran - „Musikalisch eine Freude für die Ohren, spielerisch ein Fest für die Augen“
Das Zitat im Titel ist einer Laudatio für den bayerischen Kabarettisten Maxi Schafroth (Bild), der am 26. März im Stadttheater Meran auftritt. Schon am Freitag, 3. März, liest Maxi Schafroth der bayerischen Politik als Fastenprediger die Leviten – beim legendären „Politiker Derblecken“ beim Starkbieranstich am Nockherberg. Am 26. März kommt Schafroth mit Gitarrist Moritz Gruber ans Meraner Stadttheater: Man darf gespannt sein, wem er in seinem aktuellen Programm „Faszination Bayern“ die Leviten liest – ein kleiner Tipp vorweg: Die Münchner Bussi-Bussi Gesellschaft ist auf jeden Fall dabei.
Eröffnet wird das Festival am Freitag, 17. März mit Mathias Tretter, einem der diesjährigen Preisträger des Radiokabarettpreises Salzburger Stier. In seinem Programm „Sittenstrolch“ schlängelt er sich durch die Welten der Moralapostel unserer Zeit und freut sich: „Die Moral ist in Deutschland so gut bewacht wie nie zuvor. Welch ein fantastisches Klima für Satire!“ Tretter steht für Politsatire vom feinsten: „Ich war immer neidisch auf Komiker in Diktaturen - wenn jeder Witz dein letzter sein kann, fühlst du dich gebraucht.“
Mit Eva Eiselt (Bild) folgt am Sonntag, 19. März eine starke Frau mit einer noch stärkeren Stimme. Die Geschichten, die sie zum Besten gibt, wirken im ersten Moment heiter und unbeschwert, doch die scheinbar harmlose Stimmung täuscht. Mit anmutigem Blick und diabolischem Lächeln spielt sie mit Vorurteilen – bevor sie diese zerhackt und genussvoll dem Publikum um die Ohren schleudert. In ihrem Programm „das Beste“ zaubert sie kreativen Wahnsinn auf die Bühne und lädt uns ein zu einer emotionalen Achterbahnfahrt.
Den Schlusspunkt setzt am 2. April der Ostschweizer Gabriel Vetter, geboren 1983 in Schaffhausen. Gabriel Vetter studierte anfänglich Jus in Basel und Theaterwissenschaften in Bern – beide Studien wurden mit Erfolg und Freude abgebrochen. Das schadete ihm überhaupt nicht, im Gegenteil: Er gewann die deutschen Poetry-Slam-Meisterschaften und ist bis heute, der jüngste Preisträger des „Salzburger Stiers“. In „Best of ... Seich“ bringt er die erfolgreichsten Nummern seiner Bühnenprogramme nach Meran – den Schweizer Dialekt lässt er weitest gehend daheim.
Schon vorher kommen mit Alfred Dorfer und Martina Schwarzmann zwei ganz große Namen der Kabarettszene nach Meran. Der Wiener Alfred Dorfer zählt zu den bedeutendsten Satirikern und Autoren unserer Zeit. In seinem Programm „und...“ geht er der Frage nach, wie es weitergeht. Ein-Mann-Theater allerhöchster Präzision und mit ausdrucksstarker Komik dargeboten – am 24. und 25. März im Stadttheater Meran.
Urbayerisch wird es mit Martina Schwarzmann am 31. März. Sie erzählt und singt über das, was halt so passiert im Leben einer Frau und vierfachen Mutter, die ihrem Mann dabei hilft, eine Bio-Landwirtschaft zu bewirtschaften. Und wenn sie ihren Weiberstammtisch mit einer TV-Serie vergleicht, von der man sich nicht losreißen kann – es aber eigentlich viel schlimmer ist, weil man alle kennt und es echt ist, dann weiß man, dass man sich bei ihr „ganz einfach“ auf einen Super-Abend freuen kann und viel Musik.
Infos:
Tickets (15 – 30 €) sind online erhältlich unter www.ticket.bz.it;
Telefonisch: 0471 053800
info@ticket.bz.it
Verschiedene Filialen Südtiroler
Sparkasse: u. a. Hauptsitz Meran,
Sparkassenstraße.
Infos unter: www.kallmuenz.it
Fachschule Kortsch - An der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Kortsch besuchen in diesem Jahr 18 Schüler/-innen den maturaführenden Lehrgang. Ein Schwerpunkt in diesem allgemeinbildenden Schuljahr liegt im Fach Projektmanagement und fachspezifisches Projekt. Gemeinsam mit den Lehrpersonen aus diesen Bereichen und einem Tutor/einer Tutorin bestimmen die Lernenden die Themen ihrer Lernprojekte, die Ziele und Ergebnisse, die sie erreichen wollen. Die Schülerin Denise Ratschiller aus Schenna hat im Rahmen des Lehrganges ihr „Herzensprojekt“ ins Leben gerufen. Zusammen mit der 3. Klasse Fachrichtung Agrotourismus, organisierte und erarbeitete sie einen Workshop zum Thema „Krebserkrankung“. Anlässlich des Weltkrebstages am 04.02.2023 fand in derselben Klasse zwei Tage danach ein Vortrag der Vereinigung Peter Pan statt. Elisabeth Laimer informierte die Schüler/-innen über die Ziele und die Mission der Vereinigung und gewährte persönliche Einblicke in ihre Arbeit als langjährige Mitarbeiterin. Das „Herzensprojekt“ von Denise Ratschiller war auch mit einer Spendenaktion verbunden, dessen Ergebnis sich sehen lassen kann. Zum Abschluss des Projektes konnte die angehende Maturantin der Vereinigung Peter Pan im Namen aller Beteiligten die stolze Summe von 1.300 € für die Unterstützung krebskranker Kinder und deren Familien übergeben.
Eyrs - Bis auf den letzten Platz war der Raiffeisensaal im „aquaprad“ besetzt, als die Musikkapelle Eyrs mit feierlichen Fanfarenklängen ihr Festkonzert eröffnete. Die Freude darüber war groß, hat es doch seit 2020 kein Konzert von diesem Format mehr gegeben, wie Obmann Andreas Kobler mitteilte. Er begrüßte in seinen Reihen eine neue Musikantin, nämlich Vanessa Rainalter an der Querflöte. Neben der Freude wirbelte das Programm der Eyrser Musi ein breites Spektrum an Gefühlen auf. „Schmelzende Riesen“ erinnerte musikalisch an die Besorgnis über die Erderwärmung, auch dank der Informationen von Sprecherin Katharina Kurz. Um dem Publikum das Fürchten zu lehren, erklang Horrorfilm-Musik. Mit Unvorhersehbarem, wie im Horrofilm üblich: Verkleidet und geschminkt schlich die Jugendkapelle auf die Bühne und unterstütze beim Erzeugen von Gruseleffekten. Dabei war es dunkel, die Musikant:innen beleuchteten nur die Notenständer. Vertraute Klassiker aus der Marschliteratur beruhigten die Gänsehaut des Publikums wieder, bevor die Stimmung zauberhaft („On Wings of Magic“) und mit einem Pasodoble feurig-dramatisch wurde. Gegen Ende des Konzerts setzte Kapellmeister Sebastian Kurz, ein Routinier am Taktstock, auf liebliche Töne. Zart zeigte sich die MK Eyrs mit dem Liebeslied „Bésame mucho“ in einer Version für Blasorchester und Flügelhorn. Dominik Kurz, seit 2009 im Verein, bereicherte als Solist den Konzertabend. Für den warmen Klang seines Instruments sowie für die exakte Ausführung gab es großen Applaus. Dann klang das Konzert mit mitreißenden Kultsongs aus den 80er Jahren aus. „Hochmotiviert“, wie die Sprecherin die Kapelle bezeichnete, und mit ansteckender Spielfreude hat Eyrs den Reigen der Fest- und Frühjahrskonzerte eröffnet. Zeitgleich mit der MK Kastelbell. In den nächsten Wochen bieten sich viele Gelegenheiten, feine Blasmusik in unterschiedlichsten Stilrichtungen zu erleben.
Maria Raffeiner
Gottlieb Kaserer berichtet über eine der schönsten Trekkingtouren in Nepal. Die Route führt von Kathmandu zum Basislager Nord des Kanchenjunga. Gestartet wird in subtropischen Regionen mit Reisfeldern, Bananenstauden und Teefeldern, vorbei an kleinen Siedlungen bis hinauf in die hochalpine Bergwelt von Nepal, eine Trekkingtour unter Achttausendern.
Dienstag, den 07.03.2023 um 20:00 Uhr in der Bibliothek Schlandersburg.
Kolping im Vinschgau - Die Faschingszeit ist zu Ende, es beginnt nun die 40tätige Fastenzeit! Deshalb: Fröhlichkeit und Frömmigkeit schließen einander nicht aus. Vielmehr sind sie als Zwillinge geboren. Und doch wollen sie nicht so recht zusammenkommen. Echte Frömmigkeit hat ihren Ursprung in der Freude an Gott; an einem Gott, der Schöpfer und Freund allen Lebens ist, der in Jesus von Nazareth die Welt von allem Bösen befreit hat und sie am Ende der Tage vollenden wird. Eine solche Frömmigkeit strahlt Freude aus und will den Glauben mitten im Leben zum Strahlen bringen, ihm im Gebet und Gottesdienst, wie auch in Werken der Liebe und im Dienst an der Welt Ausdruck verleihen.
Adolph Kolping sagt:“ Das ist die Freude, die rechte Fröhlichkeit, die aus dem frischen, fröhlichen Glauben hervorgeht, das unser Herrgott im Himmel die Welt regiert.“
Adolph Kolping bringt es auf den Punkt, wenn er die Freude unmittelbar mit dem Glauben an Gott in Beziehung setzt. In diesem Gott haben wir unsere Herkunft und unsere Zukunft. Er hat uns bei unserem Namen gerufen und uns in seine Hand geschrieben. Ihm liegt unser Wohl und Wehe am Herzen. Wir, die wir an den Gott der Bibel, an Jesus Christus glauben, wir sind zur Freude geboren! Erinnern wir uns, dass Jesus sein erstes Zeichen/Wunder auf der Hochzeit zu Kana gewirkt hat. Und auch wir können immer noch aus den übervollen Weinkrügen Kraft und Freude schöpfen.
Otto von Dellemann
Bozen/Schlanders - Franz Ploner vom Team K stellte in der aktuellen Fragestunde dem zuständige Sanitätslandesrat LH Arno Kompatscher Fragen zum KH Schlanders. Ein Auszug:
1. Warum können die EKG Untersuchungen für die Kinder und Jugendlichen nicht am Krankenhaus Schlanders durchgeführt werden?
Die EKG-Untersuchungen für Kinder und Jugendliche konnten für einige Zeit aus organisatorischen Gründen (siehe Antworten 2 und 3) nicht am Krankenhaus Schlanders durchgeführt werden. Nunmehr werden diese wieder wie gewohnt angeboten.
2. Warum kann der am Krankenhaus Schlanders tätige Erwachsenenkardiologe nicht die EKG`s der Kinder und Jugendlichen befunden?
Im Krankenhaus Schlanders sind keine Fachärzte für Kardiologie tätig. Die Befundung der EKGs für Erwachsene übernehmen Fachärzte für Innere Medizin mit kardiologischer Ausbildung, Kinder-EKGs dürfen aufgrund ihrer Spezifität jedoch nur von Fachärzten für Kardiologie befundet werden.
3. Warum können die am Krankenhaus Schlanders durchgeführten EKG`s nicht telemedizinisch an das Krankenhaus Meran zur Befundung übermittelt werden?
Der Sanitätsbetrieb ist sich bewusst, dass dies eine große Erleichterung darstellt, weshalb bereits seit Längerem daran gearbeitet wurde, dies möglich zu machen. Leider gab es verschiedene technische Schwie-rigkeiten, die eine digitale Befundung verzögerten. Nun sind diese behoben, ab jetzt kann die Befundung von EKGs, die am Krankenhaus Schlanders durchgeführt wurden, telemetrisch durch die Abteilung Kardiologie am Krankenhaus Meran erfolgen.
4. Warum müssen die Eltern selbst den EKG-Befund mit Zeugnis nach ca. 3-4 Tage später am Krankenhaus Meran abholen?
Dies ist nicht mehr der Fall (siehe Antwort 3) (...).
5. Ist die Errichtung einer sportmedizinischen Ambulanz für Kinder und Jugendliche am Krankenhaus Schlanders geplant, nachdem solche Untersuchungen zur Ausübung von Sport in den Sportverei-nen gefordert werden?
Im Krankenhaus Schlanders gibt es einen sportmedizinischen Dienst, der 1 x / Woche (derzeit mittwochs) von einem Sportarzt des Dienstes für Sportmedizin bedient wird. Das Ambulatorium ist allerdings den Wett-kampfsportlern (alle Altersklassen, nicht nur Kinder und Jugendliche) vorbehalten (außer für wenige Aus-nahmen, nämlich Zuweisung vom Haus/Kinderarzt mit spezifischer medizinischer Fragestellung, in diesem Falle auch für Sportler, die nicht-wettkampfmäßigen Sport ausüben; allfällig durchgeführte EKGs werden dabei vor Ort befundet und sofort ausgehändigt). Mit dieser Tätigkeit ist der Dienst mehr als ausgelastet, zusätzliche Tätigkeiten, wie die Durchführung von EKGs für Nicht-Wettkampfsportler würden die Kapazitä-ten (vor allem personell) überfordern und zu Wartezeiten für den Wettkampfsport führen.
6. Wie rechtfertigt der Sanitätsbetrieb solche zusätzlichen Belastungen für die Eltern, nachdem andere Verfahrensweisen möglich wären?
Der Sanitätsbetrieb bedauert die Unannehmlichkeiten, die durch vorübergehende technische Schwierigkeiten entstanden sind. Es war deshalb von Anfang an ein Anliegen, die damit verbundenen zusätzlichen Wege für Eltern und Kinder zu vermeiden und eine digitale Lösung einzurichten. Dies ist nun gelungen, weshalb die Visiten wieder im Krankenhaus Schlanders möglich si die Befundung erfolgt telemetrisch durch die Fachärzte für Kardiologie am Krankenhaus Meran.
Kortsch/Vinschgau - Stolz und viel Freude ob der erreichten Leistung schwang bei der feierlichen Diplomübergabe an die frisch gebackenen Tagesmütter mit. Diese war der Abschluss und der Höhepunkt des Lehrgangs für Tagesmütter an der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Kortsch. Eineinhalb Jahre haben die angehenden Tagesmütter Fleiß und Einsatz gezeigt. Insgesamt wurden 460 Unterrichtsstunden geleistet, informierte der Schulstellenleiter Andreas Paulmichl bei der Verleihung am vergangenen 14. Februar. „Dieses Diplom befähigt euch mit dieser erfüllenden und spannenden Arbeit zu beginnen“, sagte Paulmichl zu den 17 Teilnehmerinnen des Lehrgangs. Und: „Tagesmutter ist ein wichtiges Berufsbild unserer Gesellschaft, weil Eltern und Großeltern vermehrt berufstätig sind.“ Monika Aondio fand anerkennende Worte: „Ich bewundere alle, die diese Ausbildung mit einer solch hohen Anzahl an Stunden absolvieren. Respekt.“ Auch Maria Egger von der Sozialgenossenschaft der Tagesmütter sagte wertschätzend: „Es ist eine wertvolle Arbeit, die ihr leistet. Die Anfragen sind gestiegen.“ Der größte Dank von allen Seiten ging an Carmen Januth, der Leiterin der Ausbildung. (ap)
Sulden. Nach dem Bären aus Schnee im Kinderpark der Skischule Sulden wacht nun ein Yak über das Treiben an der Talstation des Rosim Liftes. Bären sollen dort einst mit Kindern aus einer Schüssel gegessen haben, und die Yaks hat Reinhold Messner nach Sulden gebracht. Beide Skulpturen stammen von Toni Reinstadler und seinen Skilehrerkollegen. Und sie erfreuen die großen und kleinen Skihasen. (mds)
Es ist nicht das erste Mal, dass vorwiegend junge Männer mit Migrationshintergrund Chaos und Zerstörung anrichten.
Nach den Silvesterkrawallen in Berlin und anderen deutschen Städten wird allmählich mehr über die Tatverdächtigen bekannt. In Berlin, wo es zu besonders heftigen Ausschreitungen und Angriffen auf Einsatzkräfte kam, berichtete die Polizei, dass von den 145 Personen, die in der Silvesternacht festgenommen worden waren, 100 Ausländer seien. 45 besitzen nach Angaben eines Sprechers die deutsche Staatsangehörigkeit. Es seien insgesamt 18 verschiedene Nationalitäten erfasst worden. Dazu zählten 27 Afghanen und 21 Syrer; sie machen zusammengenommen rund die Hälfte der Festgenommenen mit ausländischer Staatsangehörigkeit aus. Nach Angaben der Polizei sind bis auf sechs alle Festgenommenen männlich. Etwa zwei Drittel von ihnen seien noch keine 25 Jahre alt. Alle Festgenommenen sind mittlerweile wieder auf freiem Fuß, da Verdächtige nach spätestens 48 Stunden entlassen werden müssen, wenn keine Untersuchungshaft angeordnet wird. Bevor die Verletzten aus dem Krankenhaus entlassen werden konnten, waren die Täter schon wieder auf freiem Fuss.
Diese Politiker und Richter muss man abwählen! Solche Politik begünstigt ein Klima, dass zu solchen Ektasen führt. Diese Leute dürfen keine Verantwortung mehr haben. Wie schwach kann ein Staat nur sein, wenn Leute die ein Feuerlöscher in die Windschutzscheibe eines fahrenden Krankenwagens werfen und dann am nächsten Tag wieder auf freiem Fuss gesetzt werden. Wie schwach kann ein Staat nur sein, wenn jemand auf ein Polizeiwagen schiesst und dieser anschliessend frei gelassen wird.
Es ist sehr wichtig das die Probleme beim Namen genannt werden. Aber es liegt in der Hand vom Volk, etwas dagegen zu tun. Nur am Stammtisch und Online darüber zu meckern, wird leider nichts bringen. Werdet endlich aktiv! Alles Gute und hoffentlich auch viel Erfolg wünsche ich euch aus der Schweiz. Warum lassen wir uns das alles nur gefallen? Jetzt sofort Strafen die auch schmerzen .Wer hier in unserem Land wohnt sollte froh sein hier leben zu können oder dürfen. Eine Schande ist unsere Einsatzkräfte egal welche anzugreifen. Die Regierung sollte nun wirklich verstärkt durchgreifen. Wir brauchen eine Regierung, die sich für das Volk stark macht und das Land schützt. Die Situation ist die Auswirkung der linken Regierung. Parallelgesellschaften ohne Anpassung an das Gastland werden geduldet und von der Politik akzeptiert. Ohne konsequentes Durchgreifen und Verschärfung der betreffenden Gesetzte keine Hoffnung auf Erfolg. Solche Ereignisse sind der Spiegel der Regierung. Misswirtschaft, Überforderung und Ja-Sager, niemand trägt die Konsequenzen dafür. Eure Barmherzigkeit und Hilfsbereitschaft wird von den jungen Männern mit den Füssen getreten! Ebenso im Bella Italia.
Wenn zwei Drittel der Täter Migrationshintergrund haben, dann muss man das thematisieren.“ Die Politik beschäftigt sich mit Scheindebatten, aber wenn das und anderswo so weitergeht, kann das Land keine Zukunft bieten“. Migration; die meisten Täter sind Ausländer, Flüchtlinge; die Medien zensieren solche Aussagen! Diese Art von Berichterstattung ist feige und beschämend.
Egal ob es sich um Menschen mit oder ohne Migrationshintergrund handelt, das Problem liegt in der Bestrafung und der Justiz. Wenn ich weiss, dass ich keine oder wenn dann, eine kleine Strafe zu erwarten habe, sinkt die Hemmschwelle. Europa möchte sich vorbildlich und fortschrittlich zeigen, leider aber, funktioniert diese Vorgehensweise nicht mit allen Kulturen, weil diese eine harte Hand in ihrem Land kennen und sich plötzlich in einem liberalen System wiederfinden. (Teil 2 folgt)
Giacumin Bass, Müstair
Alle meine Gefühle
Das Wahrnehmen und Erspüren der eigenen Gefühle ist bedeutsam für mich und den Umgang mit anderen Menschen. Wir erleben im Laufe unseres Lebens eine Vielzahl an Ereignissen, die wir mit angenehmen oder unangenehmen Gefühlen in Verbindung bringen. Tagtäglich gilt es, sich den Herausforderungen des Alltags zu stellen und dabei seinen Gefühlshaushalt wohlwollend im Auge zu behalten. Das ist leichter gesagt als getan. In der eigenen Erziehung wurden Gefühle oft kleingeredet und als nebensächlich abgewertet. Vorrangig ging es darum, Erwartungen zu entsprechen, brav zu sein und sich an das zu halten, was zu tun oder zu lassen sei.
Im Erwachsenenalter kommt dann die Verunsicherung im Umgang mit den eigenen Kindern. Erst seit ein paar Jahrzehnten ist es erwiesen, dass es der tiefere Sinn von Gefühlen ist, uns auf die eigenen Bedürfnisse aufmerksam zu machen. Sie geben uns also Orientierung für uns selber und beeinflussen so die Beziehungen, die wir zu unseren Mitmenschen pflegen. Je deutlicher und differenzierter es gelingt, Gefühlen nachzuspüren, sie zu benennen und mitzuteilen, umso lebendiger fühlen wir uns. Wie fühle ich mich in diesem Moment? Wo spüre ich es im Körper? Wie fühlt es sich an? Sie merken vielleicht, wie es Ihnen schwerfällt, Worte für Ihre momentane Gefühlslage zu finden. Die gute Nachricht ist, dass wir im Laufe des Lebens unser Wissen über das eigene Gefühlsleben kontinuierlich verbessern können.
Zudem geht eine bessere Gesundheit mit der Fähigkeit einher, die eigenen und fremden Gefühle richtig wahrzunehmen, zu verstehen und dementsprechend das eigene Handeln auszurichten.
In den folgenden Ausgaben gehe ich jeweils auf ein Gefühl und die damit verwobenen, nicht selten unbekannten Bedürfnisse näher ein.
Elisabeth Hickmann
Systemische Therapie und Beratung (SG)
Tel. 333 269 0799
Zum Titel „Förderung der Weidehaltung“
Ich teile vollinhaltlich die Idee des Artikels im Vinschger Wind des 09.02.2023.
Bleibt nur noch zu hoffen dass auch der Wolf diesen Artikel liest und zum Pflanzenfresser mutiert. Dieser eher für die Weidewirtschaft unfreundliche Geselle wird seltsamerweise mit keinem Wort erwähnt. Wahrscheinlich hat er weder das Bioland Büro noch die Laimburg besucht und sich dort noch nicht vorgestellt.
Hoffentlich holt er dies noch nach und lasst die Weidetiere in Frieden.
Das wünsche ich mir persönlich und ich denke auch viele Bauern, die ihre Tiere mit mulmigen Gefühl auf die Almen auftreiben, hoffen dass der Wolf auf Fleisch verzichtet.
Auf ein gutes Weidejahr 2023
Luis Wegmann, Glurns
HAIKU DES MONATS Februar
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Wintersonne –
auf dem Reiseführer
ein feiner Staub
© Helga Maria Gorfer, Schlanders
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Kommentare und Anfragen an;
helga.gorfer58@gmail.com
Bittere Erfahrung in der Ersten Hilfe
Erfährt man in der Erste Hilfe Station im Krankenhaus Schlanders überhaupt noch erste Hilfe? Diese Frage stelle ich mir, seit ich anfangs Februar dort in den frühen Morgenstunden eine sehr bittere Erfahrung machen musste. Meine Halsschmerzen waren in der Nacht immer stärker geworden, und das Fieber war auf fast 39 Grad gestiegen. Ich merkte, wie meine Mandeln immer mehr anschwollen und mir die Kehle immer mehr zuschnürten. Mir wurde schlecht und als ich Blut erbrach, bekam ich es mit der Angst zu tun. Um 4.00 Uhr morgens ließ ich mich in die Erste Hilfe bringen. Die Krankenschwester in der Aufnahme war sehr nett und schloss mich an ein Inhalationsgerät an und ließ mich mit Cortison inhalieren. Ich musste die Behandlung aber ständig unterbrechen, weil ich weiter erbrechen musste. Dann kam die diensttuende Ärztin. Kein „Guten Morgen“, kein „Wie geht`s? kein „Was fehlt? sondern nur: „Nimm die Mütze ab, so wäre mir auch schlecht.“ (In meiner Aufregung hatte ich nicht gemerkt, dass ich noch meine Mütze trug). Überhaupt nicht verstehen kann ich, dass mir die Ärztin nicht in Mund und Hals geschaut hat, obwohl ich über starke Halsschmerzen klagte. Sie sagte nur: „Weiter inhalieren, egal ob schlecht oder nicht schlecht.“ Ich war ganz verunsichert und machte weiter, musste aber immer wieder brechen und die Inhalation unterbrechen. Daraufhin wurde mir eine Flasche mit Cortison und Plasil angehängt. Dann schickte mich die Ärztin nach Hause, wie gesagt: ohne mir einmal in den Hals geschaut zu haben. Daheim sollte ich weiter mit Cortison inhalieren, Tachipirina nehmen und Salbeitee gurgeln. Da ich weiterhin große Schmerzen hatte und Blut erbrach, ging ich Stunden später zu meinem Hausarzt. Völlig entkräftet musste ich dort noch eine Zeitlang warten. Als ich dran war, schaute mir der Arzt sofort in den Hals und stellte entsetzt fest, dass meine Mandeln dunkel angelaufen waren und bluteten. Er leitete sofort eine Behandlung mit einem Antibiotikum ein. Bei Nichtbehandlung hätte ich möglicherweise sogar eine Blutvergiftung haben können. Den Erfahrungsbericht schreibe ich, um aufzurütteln. Etwas mehr Mitgefühl sollte man sich in der Ersten Hilfe Station schon erwarten können. Denn ich meine, wer sich in der Nacht dorthin begibt, tut es sicher nicht aus Spaß, sondern braucht Hilfe.
Name der Redaktion bekannt
Apropos Mäuse
Wir leiden in der Tat unter einer Mäuseplage, nicht etwa nur in Glurns oder Mals, sondern weltweit. Es sind nicht die 4-beinigen Nager, sondern die immer öfter schwanzlosen Dinger unter der Hand von skrupellosen Spekulanten. Mit einem Klick werden Tonnen von Weizen, Tomaten oder anderen Früchten ins Abseits geschoben oder für die Vernichtung freigegeben, um Mangel zu erzeugen, vorzutäuschen und so die Preise und die Gewinne in die Höhe zu treiben. Mit einem Klick werden Nachrichten in die Welt geschickt, und innerhalb weniger Minuten stürzen oder steigen irgendwelche Aktien, von Gesellschaften, die z.B. das Gas-, Erdöl- oder Mehlmonopol besitzen, oder von Pharmakonzernen. Wir sind all dem hilflos ausgesetzt, und es gibt keine Mäuseprozesse.
Helmut Zischg, Mals
Aus dem Gerichtssaal - Am Landesgericht in Bozen gibt es einen Strafverhandlungssaal. Der ist ganz vom faschistischen Geist geprägt, unter dessen Regiment er erbaut wurde: Auf hohem halbrundem Podest der Richtertisch, daneben, etwas tiefer, der des Staatsanwalts, noch tiefer der des Gerichtsschreibers, „im Parterre“ schließlich der Tisch der Verteidiger und daneben, aber abgesondert, die Bank des Angeklagten. Dahinter, doch von den eigentlichen „Darstellern“ des Verfahrens durch eine Schranke abgetrennt, das Volk, in dessen Namen nach der Abschaffung der Monarchie im Jahre 1948 Recht gesprochen wird. Das Besondere an diesem Verhandlungssaal ist jedoch das alles überragende, überdimensionale Wandgemälde, das hinter dem Richtertisch sichtbar wird, den ganzen Raum beherrscht und alles „erschlägt“: Darauf ist nämlich das Jüngste Gericht abgebildet, mit Engeln, die mit Posaunen die Ankunft des Herrn verkünden und Toten, die aus den Gräbern steigen. Mit dem Wandgemälde soll offensichtlich dem „Volke“ nahegebracht werden, dass das Recht, das hier gesprochen wird, Ausdruck einer höheren Macht und sozusagen als „Vorgeschmack“ auf die wahre, die himmlische Gerechtigkeit zu betrachten ist. Die Menschen, welche Recht sprachen, waren dem „gemeinen Volke“ entrückt als die „Hohen Priester der Gerechtigkeit“ anzusehen.
Dieser Dünkel war dem Albert Frötscher fremd. Er war vielmehr das gelebte Gegenteil davon. Seine Karriere im Dienste der Justiz begann er im Jahre 1986 als Bezirksrichter von Klausen, um dann im Jahre 1989 an das Gericht in Schlanders zu wechseln, das er bis zum Jahre 1996 leitete. Dort fiel er durch seine unkonventionelle Verhandlungsführung auf. In Zivilverfahren war er mit geradezu missionarischem Eifer darum bemüht, einen Ausgleich zwischen den Streitparteien zustande zu bringen. Legendär war der von ihm zur Förderung der Vergleichsbereitschaft verwendete „Poster“. Darauf war eine Kuh abgebildet, an deren Euter sich ein Mann zu schaffen machte, der ganz eindeutig als Advokat identifizierbar war. Wir Anwälte revanchierten uns für dieses „Kompliment“, indem wir darauf hinwiesen, dass die Kuh ja von einem Mann an den Hörnern gehalten und damit dem Advokaten zum Melken geradezu hingehalten dargeboten wurde, nämlich dem Richter!
Bei den Strafverfahren war er besonders „allergisch“ auf Amtsehrenbeleidigungen („oltraggio“). Diese Delikte machten damals einen nicht unbedeutenden Teil des gesamten „Geschäftsaufkommens“ aus. Entsprechend lange Gesichter gab es dann bei den Amtspersonen, wenn Frötscher wieder einmal einen ihrer „Ehrabschneider“ freisprach. Eine besonders originelle Begründung ist mir in Erinnerung: Ein Autofahrer war, nachdem er stundenlang im Stau gestanden hatte, von einer Carabinieristreife angehalten und wegen einer läppischen Kleinigkeit zur Kasse gebeten worden. Auf die Vorhaltung des Ordnungshüters reagierte der Autofahrer mit einem gereizten: “non rompermi i coglioni!“ Albert Frötscher sprach ihn mit einer auch rechtlich interessanten Begründung frei: Die Sprache hat sich entwickelt, was früher als beleidigend anzusehen war, ist inzwischen zwar nicht sehr fein, aber immerhin zum sprachlichen Allgemeingut geworden!
Richterpersönlichkeiten wie die eines Albert Frötscher entwickeln sich nach meiner Einschätzung am ehesten an kleinen, peripheren Einrichtungen. Ein Grund mehr für die Wiedererrichtung der dem Sparstift des Mario Monti zum Opfer gefallenen jahrhundertealten Gerichtssitze wie Meran, Brixen, Bruneck, Sterzing und Schlanders.
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
PR-INFO Volksbank Naturns
Die im Jahr 1973 in Naturns eröffnete Volksbank-Filiale hat sich im Laufe der letzten 50 Jahre zu einem wichtigen Standort im Vinschgau entwickelt.
Letzthin wurde die Zweigstelle einer vollständigen Modernisierung unterzogen und das Filialteam war in dieser Zeit im nahegelegenen Ausweichlokal untergebracht. Nun konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder an ihren Standort zurückkehren und ihre neugestaltete Filiale den zahlreichen Gästen bei der Einweihungsfeier am 9. Februar 2023 präsentieren.
Viele Privat- und Firmenkunden des Einzugsgebietes, mit denen in all den Jahren wichtige persönliche, wie auch Geschäftsbeziehungen entstanden sind, sind gekommen, um gemeinsam anzustoßen und sich selbst vom gelungenen Umbau zu überzeugen. Die Filiale ist nun noch funktioneller ausgestattet und verfügt über mehr Platz für diskrete Beratungsgespräche.
„Mit dieser wichtigen Investition in die Zukunft unterstreicht die Volksbank weiterhin ihre Präsenz vor Ort. Durch den Umbau konnten wir nicht nur ein geeigneteres Ambiente für die Beratung unserer Kundinnen und Kunden schaffen, sondern auch eine angenehmere Arbeits-atmosphäre für uns Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zudem wurde bei der Renovierung auf Aspekte der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz geachtet. Seit Ende Jänner arbeiten wir in der neuen Filiale und wir sind erfreut über den gelungenen Rahmen, in dem wir unsere Kundschaft nun noch besser bedienen können“, sagt Filialleiterin Waltraud Weithaler.
Die Herausforderungen bei einer vollständigen Neugestaltung sind immer groß. Hier wurden die Räumlichkeiten mit Weitblick den modernen Erfordernissen angepasst und bilden nun die geeignete Umgebung für individuelle, professionelle und zuverlässige Beratungen. Die Filiale in Naturns an der Hauptstraße 37/B ist von Montag bis Freitag, von 8.35 bis 12.55 Uhr, für Bankgeschäfte am Schalter geöffnet. Individuelle Beratungsgespräche am Vormittag wie am Nachmittag sind auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten, um gemeinsam die besten Finanz- und Versicherungslösungen zu erarbeiten. Die persönliche Beratung am Nachmittag erfolgt nach Terminvereinbarung.
Latsch/Vinschgau - Die Bauernjugend ist ein sehr vielfältiger Verein“, sagte Raffael Peer, der Landesobmann jüngst bei der Vollversammlung des Bezirkes Vinschgau. Heuer fand diese am vergangenen 4. Februar in der VIP in Latsch statt. Die Höhepunkte der Tagesordnung waren die Verleihung des Jungbergbauernpreises und die Neuwahlen. Der Jungbergbauernpreis geht heuer an die Familie Strimmer-Schwarz vom Kopfenegghof auf dem Schlanderser Nördersberg. Marion Strimmer und Felix Schwarz mit ihren drei Kindern stammen eigentlich nicht von der Landwirtschaft, haben sich aber bewusst dafür entschieden. Seit 2020 bewirtschaften sie den Kopfenegghof auf 1.300 Höhenmetern am Schlanderser Nördersberg. Marion und Felix haben viel investiert: Das Wohnhaus saniert, einen Freistall für die 40 Psairer Ziegen errichtet und die Biozertifizierung erhalten. Die Milch der Ziegen wird an die Prader Dorfsennerei geliefert. „Der Fleiß und die Leidenschaft sind mehr als vorbildlich“, hieß es in der Laudatio. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und wurde von den Raiffeisenkassen des Vinschgaus übergeben.
Sauber gingen die Neuwahlen des Bezirksausschusses über die Bühne. Für die nächsten zwei Jahre in den Ausschuss gewählt sind: Anna Rainalter, Elisa Gemassmer, Lea Mair, Theresa Niedermair und Johanna Gamper, Lukas Paris, Fabian Brenner, Elias Brunner, Maximilian Joos, Lorenz Gruber, Michael Kaserer und Jonas Noggler.
Informationen über den Borkenkäfer kamen von Georg Pircher, dem Amtsdirektor des Forstinspektorates Schlanders. Pircher mahnte: „Das befallene Holz muss unbedingt aus dem Wald hinaus.“ Im Vinschgau sind große Flächen vor allem in Laas, Tschengls, Prad, Richtung Gomagoi oder Glurns und Taufers betroffen.
LR Arnold Schuler fand klare Worte: „Andere haben eine Wohnung, wir haben eine Heimat.“ Die Stimmung in der Landwirtschaft sei durchwachsen, die Preise für Äpfel, Milch oder Wein nicht zufriedenstellend. Weitere Grußworte kamen von der Landesobfrau der Südtiroler Bauernjugend Angelika Springeth, von SBB-Obmann Bezirk Vinschgau Raimund Prugger und vom Seniorenvertreter Luis Hellrigl. (ap)
Laas - Faschingsumzug, Ostermarkt, Schulausfest, Marmor & Marillen, Krautwochen oder Laas hilft: Die Liste der Jahresaktionen der Laaser Ortsgruppe des Wirtschaftsverbandes hds, in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern durchgeführt, ist lang und erfüllt die Mitglieder mit einem gewissen Stolz. Bei der diesjährigen und kürzlich stattgefundenen Ortsversammlung des hds wurden eine ausführliche Bilanz gezogen und der Ortsausschuss neu gewählt.
Ortsobmann Dietmar Spechtenhauser wurde in seiner Funktion bestätigt, während Charlene Kofler, Kurt Kofler, Lore Stecher, Ingrid Bayer und Peter Josef Telser den Ortsausschuss für die nächsten fünf Jahre bilden.
Spechtenhauser konnte der Ortsversammlung auch die sehr erfreuliche Nachricht übermitteln, dass die Gemeinde Laas erstmals im neuen Haushalt das Kapitel Ortsentwicklung vorsieht. „Dies zeigt, dass die ehrenamtliche Arbeit der vergangenen Jahrzehnte auch in dieser Richtung Früchte trägt“, so der Ortsobmann.
Eines der aktuellen Themen, die Laas betreffen, ist die Neugestaltung der Hauptstraße, die durch das Dorfzentrum führt. Hier wurde für die Zukunft ein guter Kompromiss zwischen noch ausreichend Parkplätze und einer ansprechenden Gestaltung gesucht.
hds-Bezirksleiter Aaron Pircher dankte abschließend dem gesamten Ortsausschuss für seine rührige Tätigkeit und seinen ehrenamtlichen Einsatz zur Belebung des Ortes.
Mit „Faltenrock“ lädt die BASIS in Schlanders zum Tanzen für Junggebliebene. Am Freitag, den 10. März von 18 – 0:30 Uhr stehen mit „Difference“, den „The Repeatles“ und Ramon de Lima gleich drei Bands auf der Bühne. Rock’n’Roll!