Ausgabe 3/2023

Ausgabe 3/2023 (65)

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Schlanders/Basis Vinschgau - Bei einer Podiumsdiskussion zum Thema „Entwicklungspotential des Vinschgaus – wos welln mir?“, organisiert vom Kiwanis Club Vinschgau, wurde am 2. Februar in der Basis Vinschgau die Lage analysiert, die Herausforderungen wurden benannt und Entwicklungsmöglichkeiten wurden aufgezeigt. Rund 300 Personen verfolgten gespannt die Diskussion im Kasino, auf der Galerie und im Vorraum der ex Drususkaserne in Schlanders. Viele betonten das große Potential des Vinschgaus.

von Heinrich Zoderer

Denkanstöße sollen vorgebracht und Perspektiven aufgezeigt werden, meinte Kurt Leggeri, der Präsident vom Kiwanis Club Vinschgau. Sehr aufmerksam verfolgten die vielen Teilnehmer:innen die Kurzstatements und die Diskussion der Podiumsgäste, moderiert von Theo Hendrich, dem bekannten Radiomoderator von Rai Südtirol. Wir müssen vom Vertrauten loslassen, vieles ist nicht mehr selbstverständlich, wie z.B. Freiheit, Friede und Wachstum, meinte der Moderator und zählte gleich zu Beginn die großen Herausforderungen unserer Zeit auf, die nach einer Zeitenwende verlangen: Der Klimawandel, die Corona-Pandemie, der Ukrainekrieg, die Energiekrise, der Fachkräftemangel und die Inflation. Marc Zebisch, der Klimafolgenforscher an der Eurac in Bozen, meinte, dass es in Südtirol bereits zwei Grad wärmer ist und man mit Extremereignissen häufiger zu rechnen hat. Extreme Dürre, Starkregen, Stürme, große Schneemassen, Lawinen- und s7 230202 Basis 8Murenabgänge werden in Zukunft gehäuft auftreten. Durch den Borkenkäfer ist der Schutzwald bedroht. Der Vinschgau ist besonders von der Dürre betroffen. Laut Klimaplan des Landes müssen bis 2040 die Emissionen auf Null reduziert werden. Außerdem braucht es Klimaanpassungen. Im Vinschgau ist vieles noch in Ordnung, weil negative Eingriffe nicht so häufig passiert sind. Trotzdem muss bei allen Entscheidungen der Klimawandel mitbedacht werden, meinte Zebisch.

Die Grenzen des Wachstums sind erreicht

LR Arnold Schuler legte in seinem Statement ganz klar die Richtung fest. Ein weiter so wie bisher, das kann es nicht geben, so der Landesrat. Es braucht einen Paradigmawechsel, ein neues Denken. Die Grenzen des Wachstums sind erreicht und zwar im Tourismus, bei den Erträgen von Milch und Obst und auch in der Bautätigkeit und beim Flächenverbrauch. Die Herausforderung besteht darin, den Lebensstandard zu halten ohne Wachstum, so Schuler. Im Vinschgau sieht Schuler ein großes Potential im Marmor und im Nationalpark. Das Klima ist günstig für Nischenprodukte und der Trend zu Regionalität ist die Chance für den Vinschgau. Es geht darum die Artenvielfalt zu erhalten, genauso wie die vielen kleinbäuerlichen Familienstrukturen. Dominik Matt, aufgewachsen in Schlanders und heute Professor für Produktionssysteme und –technologien an der Universität Bozen und Direktor von Fraunhofer Italien, der größten Organisation für angewandte Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen in Europa, sieht in der technischen Entwicklung und besonders durch die Digitalisierung eine große Chance für den ländlichen Raum. Der ländliche Raum stand lange Zeit für Abwanderung und Landflucht. Durch die Digitalisierung kann dieser Trend umgekehrt und der ländliche Raum zu einem Chancenraum werden, so Matt. Neue Möglichkeiten entstehen durch die Digitalisierung in der Landwirtschaft, im Tourismus, im Bauwesen, aber auch in der Verwaltung und in der Gesundheitsversorgung, im Verkehrswesen und bei der Energiewende. Die junge Sozioökonomin Daria Habicher aus Prad, die von 2017 bis 2022 am Institut für Regionalentwicklung und später am Center for Advanced Studies von Eurac Research tätig war, arbeitet seit 2022 als Freiberuflerin mit Gleichgesinnten im LIA Collective, um Transformationsprozesse bei Betrieben und Institutionen zu entwickeln und umzusetzen. Das leistbare Wohnen und fehlende Arbeitsangebote sind im Vinschgau ein großes Problem, genauso wie die Mobilität und Erreichbarkeit und fehlende Strukturen für Kinder und Senioren. Jugendliche erwarten sich nach Habicher ein multikulturelles und tolerantes Umfeld, gute Bildungseinrichtungen und Verkehrsangebote. Nach Auffassung von Christian Stolcis, dem Informatiker und Geschäftsführer von Netscrapers aus Latsch, der 14 Jahre in Deutschland studiert und gearbeitet hat und seit 5 Jahren wieder im Vinschgau lebt, benötigt ein Jungunternehmer vor allem: Fördermittel, ein Netzwerk, eine gute digitale Ausbildung und technische Innovationen. Netscrapers ist in verschiedenen Regionen Europas vertreten und unterstützt direkt vor Ort regionale Unternehmen bei ihrer digitalen Transformation. Stolcis kann ortsunabhängig arbeiten. Ein Mitarbeiter lebt in Spanien, ein anderer in Deutschland. Wenn die technischen Voraussetzungen passen, ist das kein Problem.

Wichtig ist die Multidisziplinarität: ein Zusammenspiel von Wirtschaft, Innovation, Sozialleben, Kultur und Bildung

Hannes Götsch, Gründungsmitglied und Geschäftsführer von Basis Vinschgau Venosta, stellte das Konzept und die Tätigkeit der Basis vor. 2012 entstand die Idee auf dem Areal der ehemaligen Dursuskaserne ein Gründungs- und Innovationszentrum zu errichten. Nach Sanierungs- und Umbauarbeiten wurde 2019 der Verein „Basis Vinschgau Venosta“ gegründet. Bisher wurden insgesamt 6,5 Mio. Euro an öffentlichen Beiträgen für den Vinschgau generiert. Das Gesamtvolumen der Geldflüsse beträgt rund 10 Millionen Euro. Allein im Jahre 2022 gab in den Räumlichkeiten der Basis 17 Tagungen, 2 Masterlehrgänge, 15 Aus- und Weiterbildungskurse und 45 Wirtschafts- und Kulturveranstaltungen. 62 Personen haben in der Basis ihren Arbeitsplatz (Coworking) gefunden, davon u.a. eine Landesangestellte und 47 Freiberufler:innen. Mit vielen Betrieben, Verbänden, Institutionen und Universitäten aus dem In- und Ausland gibt es eine Zusammenarbeit, viele Institutionen nutzen die Räumlichkeiten für Tagungen, Lehrgänge, Workshops und Fortbildungen. Die Basis soll Raum für die Kreativwirtschaft, für Experimente, aber auch für kulturelle, politische und soziale Treffen sein. Das Bilden von Netzwerken und die Multidisziplinarität zwischen Wirtschaft, Kultur und dem Sozialleben bilden das Herzstück der Basis. Für Götsch ist die Basis nicht Strohfeuer und nicht Leuchtfeuer, sondern Streufeuer. Hier werden innovative Projekte entwickelt und umgesetzt und so neue Arbeitsplätze und neue Märkte geschaffen. In der modern eingerichteten Küche werden landwirtschaftliche Produkte veredelt.

Freiraum für Experimente, Dialog, Partizipation und Eigenverantwortung. Potentiale im Vinschgau: Marmor, Holz, Hanf, Nationalpark, Nischenprodukte, Genossenschaften, Eigenständigkeit…

Bei der anschließenden Diskussion unter den Podiumsteilnehmern wurde über Wertschöpfung, Kreislaufwirtschaft, Resilienz, Kooperation, Partizipation, Dialogkultur, Förderungen und Eigenverantwortung geredet. Wir leben in spannenden Zeiten, meinte LR Schuler. Als Politiker kann man entweder scheitern oder einiges verändern. Bei allgemeinen Zielen sind viele dafür, aber wenn es um den eigenen Betrieb geht, sieht es oft anders aus, so der Landesrat. Trotzdem muss die Politik auch unbequeme Wahrheiten aussprechen und mutige Entscheidungen treffen, meinte der Moderator. Habicher betonte, dass es einen Dialog darüber bräuchte, wohin sich das Territorium entwickeln soll. Den Jungen wird mit Misstrauen begegnet. Es braucht neue Wohn- und Arbeitsmodelle und eine bessere Integration von Neubürgern. Die Wissenschaft wird stärker zur Bevölkerung gehen und den Dialog suchen müssen. Notwendig sind eine Dialogkultur und eine stärkere Partizipation. Es braucht Experimentierräume und mehr Eigenverantwortung. Die Förderungen und auch der Innovationsbegriff sollen überdacht werden. Sie müssen sozial-ökologisch tragfähig, Ressourcen schonend und nachhaltig sein. Der Vinschgau ist eigenständig und eigenwillig, meinte Matt. Sowohl beim Klima als auch bei den Menschen. Deshalb müssen die Vinschger eigene Visionen und Strategien entwickeln. Matt berichtete von Luxemburg, das als erstes Land der Welt 2020 den kostenlosen Nahverkehr einführte. Alle Podiumsteilnehmer betonten das große Potential des Vinschgaus: die einmalige Landschaft, Kunst und Kultur, Marmor, Holz, Hanf, die Vinschger Kreativität, das Genossenschaftswesen und die Vinschger Eigenständigkeit.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Mals - Das Malser Zentrum, also die Malser Dorfstube, wird mit einem Neubau der WEMA neu möbliert. Der Neubau des ex-Enelhauses hat das Potenzial, die Malser Fußgängerzone ad absurdum zu führen.

von Erwin Bernhart

Dass es die Malser Gemeindeväter verschlafen haben, das ex-Enelhaus am Peter-Glückh-Platz zu kaufen, darauf wurde in dieser Zeitung schon mehrfach hingewiesen. Gekauft hat das Haus schließlich der Baulöwe WEMA von Bernhard Wellenzohn und Klaus Mair. Mittlerweile ist die Planung vom Malser Architekten Iwan Zanzotti weit fortgeschritten und der Gemeindeausschuss hat das Verfahrens zur Abänderung eines neuen Durchführungsplanes am 24. Jänner 2023 eröffnet und veröffentlicht. Die Vorbereitungen dazu waren eine flächen- und kubaturmäßige Erweiterung der betreffenden Wohnbauzone. WEMA sucht bei der Gemeinde Mals an, insgesamt 8.150 Kubikmeter Kubatur verbauen zu können, anstatt der ursprünglich geplanten 8.975 Kubikmeter. Davon hat WEMA wie ein Kubatur-Staubsauger im Zentrum mehr als 3.600 Kubikmeter „freie Kubatur“ angekauft. Damit wird die „freie Gesamtkubatur der A1-Zone - Unterzone VI in Mals von derzeit 5.601 m³ auf 1.926 m³ vermindert“, heißt es im Ausschussbeschluss. Bernhard Wellenzohn hat sich mit dieser Kubaturrochade einmal mehr als schlauester Wohnbau-Fuchs geoutet. Denn mit einer 20 %igen Kubaturerhöhung der Zone durch den Gemeinderat im Jahr 2020 hat Wellenzohn jede Menge fiktive Kubatur schaffen lassen, die dann „abgesaugt“ werden konnte. Der Ausschuss hat jedenfalls seine Zustimmung gegeben. Das ex-Enelhaus auf der Bp. 276 hat eigentlich „nur“ 2.380 Kubikmeter zur Verfügung.
„Ein Verbindungsweg in Form einer Treppe zwischen St. Benedikt-Straße, Peter-Glückh Platz und Gasthof Hirschen wurde in das Projekt integriert“, nimmt Zanzotti auf einen vorgeschriebenen Gemeindewunsch Bezug. Zanzotti ist sich der Bedeutung des neuen Gebäudekomplexes im Dorfzentrum durchaus bewusst und schreibt: „Das geplante Projekt im Zentrum von Mals ist in städtebaulicher Hinsicht von großer Bedeutung. Das geplante Geschäftshaus mit Wohnungen soll das Zentrum wirtschaftlich ankurbeln und Synergien schaffen.“ Und: „Der Bebauungsvorschlag sieht eine U-förmige Anlage mit 2 Geschossen Geschäftsfläche und 19 Wohnungen in den Obergeschossen vor, von denen ca. 2/3 konventioniert - der einheimischen Bevölkerung zur Verfügung stehen wird.“
Jedenfalls wird die Fußgängerzone in Mals mit dem WEMA-Bau „Konkurrenz mit öffentlichem Parkplatz“ erhalten. Ob es auf er anderen Seite zu Synergien kommen wird, wird sich zeigen müssen.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Die Landesliga steht in den Startlöchern, der Startschuss der Rückrunde fällt in knapp einer Woche. Die Ausgangslagen der drei Vinschger Mannschaften könnten unterschiedlicher nicht sein: Während sich Partschins im Spitzenkampf befindet, hofft Naturns nach einer enttäuschenden Hinrunde noch einen Sprung nach vorne machen zu können. Latsch muss im unteren Tabellenhälfte weiterhin um jeden Punkt kämpfen.

Von Sarah Mitterer

 

Kampf um die Spitzenposition
Schon im Vorfeld gehörte Partschins zum erweiterten Favoritenkreis und wurde dieser Rolle mehr als gerecht. Das Team geht mit zwei Punkten Rückstand als einer der Jäger auf Spitzenreiter Ahrntal in die zweite Meisterschaftsphase. Fast hätte man sich im Dezember noch den Herbstmeistertitel geschnappt, doch ein Unentschieden am letzten Hinrunden-Spieltag verhinderte den Sprung an die Spitze. Wenn Partschins an seine Leistung vom Herbst anknüpfen kann, dann könnte der Traum vom Titel Wirklichkeit werden. Über das Potenzial verfügt die Mannschaft auf jeden Fall: In der Defensive zählt die Mannschaft zu den stärksten der Landesliga und auch in Sachen Tore schießen gehören die Partschinser zum Spitzenfeld.

Wiedergutmachung ist angesagt
Der große Favorit aus Naturns wurde in der Anfangsphase der Hinrunde seiner Rolle mehr als gerecht und sammelte Siege und Punkte. Doch in der zweiten Hälfte der Herbstmeisterschaft häuften sich die Niederlagen und man rutschte auf Platz 6 in der Tabelle ab. Auf die Spitzenposition fehlen den Gelb-Blauen bereits acht Punkte. Zwar verfügt man über den stärksten Sturm der Liga, doch in der Defensive zählt Naturns nur zum Mittelfeld. Der Traum vom Meistertitel und dem damit verbundenen Aufstieg ist in weite Ferne gerückt.

Kampf um jeden Punkt
Nach einem Fehlstart in die neue Meisterschaft legte Latsch eine Punkteserie hin (acht Mal punktete man in Folge), die das Team aus dem Tabellenkeller einige Plätze nach oben brachte. Dennoch schwebt das Abstiegsgespenst weiterhin über die Schwarz-Weißen. Denn im unteren Teil der Tabelle ist die Luft sehr dünn, jeder Zähler ist Gold wert, weshalb es gilt weiterhin fleißig zu punkten, um auch in der neuen Saison wieder in der Landesliga am Start sein zu dürfen.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Forst/Vinschgau/Burggrafenamt - Bürgernah, integer, sachlich – „die SVP bis“ aus Sicht der Frauen: Die SVP-Frauen Burggrafenamt und Vinschgau nominieren ihre Bürgermeisterinnen für die Landtagswahl 2023.

Die Bezirksfrauenleitungen des Vinschgaus und des Burggrafenamtes haben sich am 24.01.2023 zu einer gemeinsamen Sitzung betreffend Zukunft der SVP und anstehender Landtagswahl getroffen. Dabei wurden einstimmig die amtierenden Bürgermeisterinnen der beiden Bezirke als Wunschkandidatinnen für die Landtagswahl nominiert.
SVP-Bezirksobfrau Rosmarie Pamer berichtete von der Aufbruchstimmung des Neujahrsempfangs der SVP-Bezirksleitung Anfang Januar in Forst. Die Funktionär:innen wünschten sich, dass offene Baustellen innerhalb der Partei rasch geschlossen werden und, dass die konkrete Arbeit an der Basis und an den Themen der Bevölkerung endlich wieder beginne. Zukunftsorientiert und konkret ging es bei der Sitzung der beiden Bezirksfrauenleitungen, unter der Führung von Silvia Paler (Burggrafenamt) und Christina Bernhart (Vinschgau), genau um diese Themen. Die Mandatarinnen und Funktionärinnen aus Algund, Gratsch, Kastelbell, Lana, Meran, Proveis, Schlanders, St. Martin, St. Pankraz, Tscherms und Ulten diskutierten engagiert über die Zukunft der SVP und kamen rasch zum Konsens, dass die Basis sich ehrliche, entscheidungsfreudige, glaubwürdige, bürgernahe und praktisch orientierte Vertreter*innen für den Südtiroler Landtag wünschen.
Die Bürger:innen wollen sich mit den Kandidat:innen identifizieren und sich darauf verlassen können, dass die vielfältigen Probleme erkannt und einer baldigen Lösung zugeführt werden. Zudem wünschen sie sich erneut eine starke Vertretung im Südtiroler Landtag und in der Landesregierung aus dem Westen.
Die Frauen der beiden Bezirke wünschen sich Kandidat:innen für eine „SVP bis“ (bürgernah, integer, sachlich). Nachdem Namensvorschläge wie Bezirksobfrau und Bürgermeisterin Rosmarie Pamer (St. Martin), Bürgermeisterin Astrid Kuprian (Tscherms) und Christa Ladurner gefallen sind, war allen klar, dass diese Eigenschaften am besten die Frauen der Gemeindestuben verkörpern, zudem sind sie bürgernah, bekannt, praxisorientiert und täglich mit den realen Problemen der Bürger*innen konfrontiert und denken in Lösungen.
Nachdem das Vinschgau mit zwei Bürgermeisterinnen (Roselinde Gunsch Koch, Taufers i. M. und Verena Tröger, Laas) und das Burggrafenamt landesweit mit fünf Bürgermeisterinnen (Rosmarie Pamer, St. Martin i. P.; Annelies Pichler, Schenna; Sonja Plank, Hafling; Astrid Kuprian, Tscherms; und Gabriela Kofler St. Felix/U. l. F. i. W.) am besten von Frauen in politischer Führung repräsentiert wird, haben die beiden Bezirksfrauenleitungen einstimmig beschlossen, „ihre“ obgenannten Bürgermeisterinnen in den jeweiligen Bezirken als Landtagskandidatinnen zu nominieren.
„Wir wissen, dass unsere Bürgermeisterinnen auf allen Sachgebieten der Politik bewandert und nah am Bürger sind und somit genau wissen, wo es Verbesserungen und neue Lösungsansätze in der Politik benötigt. Zudem haben Sie gezeigt, dass sie entscheidungsfreudig und für die Bürger*innen da sind und keine Eigeninteressen verfolgen, dies wünschen wir uns für einen Neustart der „SVP bis“ im Südtiroler Landtag“, so die beiden Bezirksfrauenreferentinnen Silvia Paler und Christina Bernhart unisono.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Sulden - Das Ladies Weekend Ende Jänner in Sulden zog viele begeisterte Besucherinnen und Besucher an. Diese feierten begeistert Party in der Tennishalle und hoch oben im Skigebiet Madritsch.

Das „Ortler Ladies Weekend“ vom Freitag, 27. bis zum Sonntag 29. Jänner 2023 in Sulden hat nicht nur viele Damen mit und ohne Skier motiviert nach Sulden zu kommen, sondern auch zahlreiche Männer. Ein Wochenende lang herrschte Partystimmung, sei es beim Skihosenfest in der Tennishalle oder hoch oben im Schnee vor der Madrischhütte inmitten der herrlichen Winterlandschaft am Fuße des Ortlers.
Doch der Reihe nach. Die Veranstaltung und das Programm für das „Ladies Weekend“ waren in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Tourismusvereins Ferienregion Ortlergebiet, der Skischule Sulden und der Seilbahnen Sulden worden. Das Ziel der Veranstaltung im Jänner ist es, Bewegung in den etwas tourismusschwächeren Monat nach Weihnachten zu bringen und Wertschöpfung zu generieren.
s14 madritschUnd mit den diesjährigen Wochenend-Events ist dieses Ziel voll und ganz erreicht worden. Der positive Nebeneffekt heuer ist die Neubelebung der Tennishalle, die seit Jahren ein eher tristes Dasein gefristet hatte. „Wir haben die Tennishalle aktiviert, indem wir sie akustisch angepasst und kleineren Renovierungsarbeiten getätigt haben, damit dort auch künftig größere Veranstaltung stattfinden können, die dem Tourismusort Sulden und seiner Umgebung zugutekommen“, erklärt der OK-Koordinator und Direktor des Tourismusvereins Ortlergebiet Adrian Gamper. Der große Erfolg des „Skihosenfestes Sulden“ in der Halle rechtfertigt die getätigten Anstrengungen. Rund 600 Gäste alle Altergruppen feierten begeistert Party bei heißer Musik präsentiert von DJ Prezioso aus Rom.
Sehr gut besucht war auch das OpenAir Konzert am Sonntag, den 29. Jänner im Skigebiet Madritsch. Dort heizte die Münchner Band „Sieben Promille“, den vielen Skifahrer:innen und den Wanderern ohne Skier kräftig ein. Diese waren entweder mit dem Lift oder zu Fuß zum Konzert gekommen.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Partschins - Weil der Stromnetz-Pachtvertrag mit Edyna heuer ausläuft, wollte der Gemeinderat von Partschins wissen, ob es sich lohne, das Stromnetz wieder selbst zu führen und ob eine Stromgenossenschaft sinnvoll wäre.

von Erwin Bernhart

Der eingetragene Rechnungsprüfer Matthias Obrist von REVI Consult hatte am 31. Jänner 2023 die Aufgabe, die von der Gemeinde Partschins in Auftrag gegebene und 20.000 Euro teure zweiteilige Studie den Gemeinderäten vorzustellen. Obrist machte es kurz und schmerzlos: Es zahle sich für die Gemeinde Partschins nicht aus, das Stromnetz wieder in Eigenregie zu führen. Und eine Stromgenossenschaft mit Bürgerbeteiligung zahle sich letztlich auch nicht aus, wenn nicht die Gemeinde zumindest auf einen Teil der Stromeinnahmen aus den gemeindeeigenen Kraftwerken verzichten wolle. Politische Überlegungen oder der politische Wille dazu wurden weder von den Ausschussmitgliedern noch von den SVP-Räten geäußert.
Der Hintergrund der Studie ist, dass 2023 der Pachtvertrag mit Edyna ausläuft und sich die Frage stellt, ob man diesen Pachtvertrag verlängern solle oder das Stromnetz in Eigenregie betreiben wolle. Der landeseigene Stromnetzbetreiber Edyna zahlt der Gemeinde seit 2017 pro Jahr 221.000 Euro Pacht. Das Verpachten, so fasste es Obrist zusammen, hatte und hat einen guten ökonomischen Grund: In den Jahren 2015 und 2016 machte der Netzbetrieb in der Gemeinde Partschins Verluste von 152.000 bzw. 129.000 Euro. Weil die Frage des Netzbetriebes unmittelbar mit der Frage zusammenhängt, ob in Partschins eine Stromgenossenschaft mit Bürgerbeteiligung möglich wäre, stellte Obrist die Netzberechnung voran. Vor allem die Neue Bürgerliste hatte sich in den vergangenen Monaten bei Stromgenossenschaften Informationen geholt und eine diesbezügliche Studie gefordert. Obrist sorgte für vordergründige Ernüchterung: Wenn man als Genossenschaft die Einnahmen aus den Kraftwerken Birkenwald und Salten, die seit 2018 gut 2 Millionen Euro pro Jahr ausmachen, an die Gemeinde abtreten müsse, um die Gemeinde schadlos zu halten, bleibe unterm Strich weniger als 40.000 Euro im Jahr übrig. Wenn man den Stromkunden sogar einen Betrag von 100 Euro pro Jahr skontieren würde, bliebe ein Defizit von einer guten Million Euro. Also eher Hände weg von einer Stromgenossenschaft. Während die SVP-Gemeinderäte eher zustimmend nickten, kam die Frage auf, ob die Studie für vertiefende Diskussion zugänglich sei, was der Gemeindesekretär Hubert Auer bejahte. Einige Fragen, die ob der Zahlenflut nicht gestellt worden sind, ließ die Studie nämlich offen, etwa um wieviel die Landeszuweisungen an die Gemeinde wegen der Stromeinnahmen vermindert sind.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Es ist lieb gewordene Tradition beim Vinschgerwind im Rahmen des Sonderthemas BAUEN
Architektengespräche zu führen. In dieser Ausgabe führen wir diese Tradition mit der Architektin Sylvia Dell’Agnolo, gebürtig aus Tarsch und Ingenieur Egon Kelderer aus Tramin, fort.

Interview: Angelika Ploner

Vinschgerwind: Sie gelten als anerkannte Expertin für die Renovierung historischer Gebäude. Was sagen Sie zum Abrissversuch der Drususkaserne in Schlanders?
Sylvia dell’Agnolo: Jeglicher Abriss ist ein Verlust in jeder Hinsicht. Grundsätzlich. Zum andern haben das Land und die Europäische Union ausgegeben, dass man nachhaltig bauen soll. Die ganze Welt geht in die Richtung, dass man den Bestand erhält. Wenn man den Bestand erhalten kann und transformieren kann, dann ist das eigentlich die größte Nachhaltigkeit. Außerdem ist da jetzt das Landesdenkmalamt am Zug und deshalb ist eine bestimmt Schutzfrist für dieses Areal da. Was ich ganz wichtig finde, dass die Gemeinde Schlanders, die Bürger, der Vinschgau überhaupt den Wert dieser Möglichkeit da am Dorfrand erkennt. Man kann nicht sagen mitten im Dorf, weil das Dorf ist durch die Straße auseinandergerissen. Die müsste man schon längst mit einer Variante wegbringen, damit dieses Dorf wieder zusammenwachsen kann. Die 4 Hektar da oben haben einen immensen Wert. Was ich ganz toll finde, ist, dass BASIS darin Platz gefunden hat und dass solche Initiativen dort stattfinden können, weil das für viele Menschen eine Möglichkeit ist sich zu realisieren und eine andere Sicht der Dinge zu entwickeln. Das finde ich eine ganz wesentliche gute Initiative und bin immer wieder erstaunt, wie lange sie das durchhalten, denn sie haben ordentlich Gegenwind. Über die Palazzina brauchen wir nicht reden. Das ist ein Drama, diese Nacht- und Nebelaktion, was der Bürgermeister da gestartet hat, da hat er sich selber ins Out gestellt. Was ich sehr wichtig finde, ist der große Platz drinnen, der natürlich so nicht geht, weil es eine versiegelte Fläche ist. Aber, wenn man imstande ist, über das Areal nachzudenken und links und rechts die Gebäude mitnimmt, dann ist das ein wahnsinnig wichtiges und großes Areal, wo man viel zulassen könnte.
Vinschgerwind: Wo viel entstehen könnte.
Sylvia dell’Agnolo: Entstehen und man viel zulassen könnte.

Vinschgerwind: Was würden Sie der Schlanderser Politik aus architektonischer und historischer Sicht dringend anraten?
Sylvia dell’Agnolo: Architekten raten der Politik nicht an. Wir machen Vorschläge.
Egon Kelderer: Da muss man auf kultureller Ebene antworten und nicht auf politischer.
Sylvia dell’Agnolo: Grundsätzlich möchte ich zum Kasernenareal Schlanders nur sagen: Man kann s41 18008 11BGeschichte nicht einfach abreißen und dann ist sie weg. Das ist ein Thema, mit dem sich die Menschen vor Ort auseinandersetzen müssen, sie müssen eine Haltung zur Geschichte entwickeln. Wir haben damals in Bozen auf dem Gerichtsplatz unten die bekannte Variante gefunden, damals mit dem Künstlerbund, wo ich auch dabei war, und haben den Spruch von der Hanna Arendt ausgewählt. Man muss sich mit dem Thema auseinandersetzen, und das ist das Um und Auf. Was dann herauskommt, wird die Zeit bringen.
Egon Kelderer: Natürlich ist die Frage, wie geht man mit der Geschichte um. Auch mit der Geschichte, die man nicht so positiv bewertet, aber die unser Land 100 Jahre wesentlich beeinflusst hat. 100 Jahre wegreißen ist sicher keine Vergangenheitsbewältigung. Grundsätzlich.
Sylvia dell’Agnolo: Das ist ein guter Ansatz. Es geht nicht nur um Nachhaltigkeit beim Bauen, sondern auch, was man im Kopf hat. Wie gehe ich damit um? Kann ich eine neue Welt denken ohne mir über die alte Welt Klarheit verschafft zu haben. Das sind philosophisch-kulturelle Auseinandersetzungen.

Vinschgerwind: Sie haben mit der Revitalisierung des Gasthofes Zum Riesen in Tarsch viel Anerkennung und Respekt bekommen. Wie schafft man die Symbiose zwischen Alt und Neu? Wie ist die Herangehensweise?
Sylvia Dell’Agnolo: Die Herangehensweise ist immer dieselbe. Wo bin ich? Was finde ich vor mir? In welchem Kontext bin ich? Was sind die Möglichkeiten der Bauherren. In jeder Hinsicht.
Egon Kelderer: Welche Mittel haben sie? Was ist das Gebäude als solches? Mit wem hat man es institutionell zu tun? Beim Riesen war das zum Beispiel das Landesdenkmalamt. Mit dem HGV haben wir viel zu tun gehabt. Und die Bauherren müssen auch durchhalten. Denn es ist eine lange Durststrecke. Es braucht Vertrauen. Die Bauherrin hat bei der Revitalisierung des Riesen viel Vertrauen gehabt.

Vinschgerwind: Dell’Agnolo Kelderer Architekturbüro: Sie stammen aus Tarsch, Herr Kelderer Sie aus Tramin und haben das gemeinsame Architekturbüro in Bozen. Ein Blick von außen: Gibt es architektonische Unterschiede zwischen dem Vinschgau und dem Rest von Südtirol?
Sylvia Dell’Agnolo: Es gibt Unterschiede. Aber das hängt mit vielen Faktoren zusammen. Wir s40 R09767 9Bhaben Haufendörfer. Tramin ist zum Beispiel ein Straßendorf. Da sind schon wesentliche Unterschiede in der Topografie. Im Vinschgau hat es in den 80er und 90er Jahren sehr gute Architekten gegeben, die auch bereit waren für ihre Sache einzustehen. In den Baukommissionen damals waren interessante Leute wie ein Karl Grasser, also Künstler, die ihre Meinung und ihr Wissen eingebracht haben und sich etwas entwickeln konnte. Also, dass sich neue Ideen entwickeln können.
Egon Kelderer: Aus meiner Sicht war der Vinschgau immer schon ein ärmerer Teil von Südtirol und hat in dieser Armut eigentlich mehr positive Sachen geschaffen als jene mit mehr Mitteln. Das war zumindest eine Zeit lang so, inzwischen gibt es eine Nivellierung.

Vinschgerwind: Wenn Sie ein Projekt im Vinschgau nennen müssten, das Sie besonders beeindruckt?
Sylvia Dell’Agnolo: Alle Projekte von Arnold Gapp. Die Grundschule in Kortsch zum Beispiel. Ich bin ein Fan von Gapp, ganz einfach, weil seine Art zu Bauen mir sehr nahe kommt. Ich bin immer der Meinung, Architektur muss nicht vordergründig sein. Architektur muss Zusammenhänge haben, muss verstehen. Und diese Zusammenhänge hängen mit dem Ort zusammen, mit der Landschaft, mit den Materialien, mit Lichteinflüssen, mit Akustik.
Egon Kelderer: Ich würde das Kloster Marienberg, die Sanierung und die Arbeit von Werner Tscholl nennen.
Sylvia Dell’Agnolo: Exzellent, ja.
Egon Kelderer: Dass Südtirol in der Architekturszene Italien bekannt wurde, ist zu einem großen Teil Werner Tscholl zu verdanken. Er ist das Aushängeschild, das in Italien bekannt ist. So wie der Oswald Zöggeler in den 80er und 90er Jahren.

Vinschgerwind: Ganz allgemein: Architektur ist für Sie....
Sylvia Dell’Agnolo: (lacht)... unser Leben.
Egon Kelderer: Strukturelles Denken. Heute ist es ja so, das muss man auch einmal sagen, dass wir überrollt werden von einer Flut an Bildern, die leider an Oberflächlichkeit nicht zu überbieten sind. Auch die Bauherren werden überrollt und da haben wir Architekten wieder viel Basisarbeit zu leisten. Wir müssen zum Wesentlichen kommen, weg von der Oberflächlichkeit.
Sylvia Dell’Agnolo: Ja, das ist ganz wichtig. Das ist ein großer Teil unserer Arbeit.
s42 0013 DA K 230131Egon Kelderer: Im Grunde glauben viele Leute, dass Architektur Tapete ist. Diese farbigen floralen Tapeten. Die dauern bestenfalls zehn Jahre. Wir müssen ja aber auch selber immer wieder und immer aufs Neue wegwärts denken, um aufs Wesentliche zu kommen.

Vinschgerwind: Vor diesem Hintergrund: Was ist für Sie spannender: Ein Neubau oder eine Revitalisierung?
Sylvia Dell’Agnolo: Darauf kann man so nicht antworten.
Egon Kelderer: Nein, das kann man so nicht sagen. Es muss eine Bauaufgabe sein, die Sinn macht. Die Sinnfrage ist wesentlich. Die Sinnfrage stellt sich ja im Grunde nicht nur für uns ständig, sondern ergibt sich im Nachhinein auch für den Bauherren. Er steht dann mit einem fertigen Gebäude da und wenn wir imstande waren, das in einem sinnvollen Kontext zu machen, dann wird sich das auch für ihn immer wieder positiv erweisen. Wenn das nicht der Fall sein wird, dann wird er unzufrieden sein in der Bewertung des Gebäudes.
Sylvia Dell’Agnolo: Das ist auch oft die Kunst des Architekten: Zu verstehen, wie weit geht der Bauherr mit. Sich vielleicht im richtigen Moment auch einzubremsen.

Vinschgerwind:Was ist die größte Herausforderung am Beruf des Architekten?
Sylvia Dell’Agnolo: Das ist eine große Frage, nachdem wir einen Beruf haben, der in alle Bereiche greift.
Egon Kelderer: Viele glauben ja, wir konzipieren nur. Aber wir sind „Seelendoktor“, wir sind „Bankexperten“, „Wirtschaftsexperten“ – alles unter Anführungszeichen – natürlich. Wären wir das nicht, könnten wir mit großen Immobilienfirmen arbeiten, aber mit Privatpersonen schwer.
Sylvia Dell’Agnolo: Dann hört es ja da nicht auf. Wir haben auch den Auftrag in den Baukommissionen aktiv unser Wissen, unsere Vermutungen, unsere Befürchtungen, unsere Ideen einzubringen und den Politikern aktiv zur Seite zu stehen. Das ist eine mühsame Arbeit. Ich wollte damit jetzt nur sagen: Das alles geht über die Planung hinaus. Was wird aus unserem Land? Da geht es um das neue Urbanistikgesetz und da sind wir in einigen solchen beratenden Funktionen. Gott sei Dank werden wir gerufen. Das war lange Zeit nicht so.
Egon Kelderer: Urbanistik war früher eine Frage des Rechts, nicht die Frage der Gestaltung eines Lebensraumes, eine Frage der Idee einer Entwicklung, sondern nur mehr eine Frage der Abstände. Das war ganz stark in der vergangenen Zeit. Mit dem neuen Gesetz sollte das Ganze einen neuen Inhalt bekommen.
Sylvia Dell’Agnolo: Die Gesellschaft hat sich geändert. Es müssen neue Wohnformen gefunden werden. Da kann man nicht weitermachen wie bisher.

Vinschgerwind: Eine Genderfrage: Bauen Architektinnen anders als es männlichen Kollegen tun?
Egon Kelderer: Das hängt von Personen ab, von ihrem Curriculum, vom historischen und kulturellen Umfeld. Ausbildung usw.
Sylvia Dell’Agnolo: Ganz genau.

Vinschgerwind: Woran erkennt man Ihre Projekte? Gibt es da eine klare Handschrift oder nicht?
Sylvia Dell’Agnolo: Ich glaube wir bauen rational.
Egon Kelderer: Es ist letzthin oft gesagt worden, dass dies der Fall sei. Das ist aber nicht unser Ziel. Das Ziel ist eine konsequente Analyse durchzuführen und dann folgerichtig vorzugehen. Das ist weniger eine Stilfrage.

Vinschgerwind: Haben Sie ein Lieblingsmaterial?
Sylvia Dell’Agnolo: Alle Materialien sind Lieblingsmaterialien, in dem Moment, wo sie richtig eingesetzt sind.
Egon Kelderer: Da ergibt sich dann eine Überzeugung im Laufe der Projektierung und Bauphase, die dann, wenn sie nicht durchgeführt wird, zu einer großen Unzufriedenheit unsererseits führt.

Vinschgerwind: Haben Sie sich vor diesem Hintergrund einmal aus einem Projekt zurückgezogen?
Sylvia Dell’Agnolo: Nein, sich zurückzuziehen ist keine Lösung. Wenn man anfängt diesen Weg miteinander zu gehen, dann muss man die Probleme beiweg hin auch lösen. Man kann nicht den Bauherren irgendwo stehen lassen und sagen „Vogel friss oder stirb“.

Vinschgerwind: Sie haben den Wettbewerb der Kellerei Bozen gewonnen, ebenso jenen der Kellerei Kurtatsch. Beide Projekte zeichnen sich durch eine außergewöhnliche und starke Architektur aus. Auf welches Ihrer Projekte sind Sie besonders stolz?
Egon Kelderer: Die Wertung lassen wir andere machen.
Sylvia Dell’Agnolo: Das kann man nicht so beantworten. Wir haben bei der Kellerei Bozen einen langen, langen Leidensweg gehabt.
Egon Kelderer: Zehn Jahre sind vergangen vom Gewinn des Wettbewerbs bis zum Abschluss der Bauarbeiten mit großen Ungewissheiten, ob das Projekt überhaupt zustande kommt und auch mit einer Phase, wo wir das Ganze reduzieren haben müssen, aufgrund von veränderter Ausgangssituationen.
Sylvia Dell‘Agnolo: Wir haben durchgehalten und immer wieder Lösungen gesucht.
Egon Kelderer: Ich muss sagen, es ist eine starke Architektur, wie Sie gesagt haben, aber gleichzeitig ist es ein Gebäude, das sehr rational konzipiert ist und wirklich auf die Funktion einer Kellerei eingeht. Ein Kollege hat zu mir einmal gesagt, das ist ein Konzept, das von vorne bis hinten schlüssig ist und das ist für mich ein großes Kompliment.
Sylvia Dell’Agnolo: Wir hören auch immer wieder von Leuten, die mit Architektur nichts zu tun haben: Das ist ein Erlebnis. Und was gibt es Schöneres, als wenn Architektur zum Erlebnis wird.
Egon Kelderer: In dem Fall gehört das ja auch zur Bauaufgabe. Wir haben es mit einem Wirtschaftsgebäude zu tun, das sich selber darstellen will und muss, weil das Ziel der Kellerei ist es ja den Wein so gut wie möglich zu produzieren und zu vermarkten. Entsprechend hat dieses Gebäude eine andere Aufgabe, als ein Wohngebäude oder ein kulturelles Gebäude. Die Emotionen im Weinsektor sind schon wichtig.
Sylvia Dell’Agnolo: Das gilt für beide Kellereien.

Vinschgerwind: Ein Blick in die Zukunft: Was muss Architektur in Zukunft können? Wie schaut nachhaltige und ressourcenschonende Architektur aus?
Egon Kelderer: Zum Glück gibt es noch niemanden, der ein Patentrezept hat. Das ist einmal das Erste. Aber, von der Forschung bis zur Praxis, ist das eines der wichtigsten Themen. Man muss aber auch sehr kritisch sein, weil sehr viele Begriffe oberflächlich benutzt werden. Das Wort Nachhaltigkeit wird zum Beispiel inflationär verwendet. Man weiß, dass da viel auch nur Business ist. Man muss auf die Substanz zurückkommen. Wir waren zum Beispiel vor 22 Jahren, vor der Klimahaus-Ära, Teil eines Pilotprojekts und haben in Eppan für das Wohnbauinstitut das 1. Klimahaus in Südtirol überhaupt bebaut.
Sylvia Dell‘Agnolo: Gerade das Green-Washing oder die Zertifikate. Viele hinterfragen einfach nichts. Ich glaube die nächste Generation hat da eine andere Sensibilität.
Egon Kelderer: Das ist beeindruckend. Die Jungen haben neue Impulse und sorgen für einen neuen Schub. Wir müssen aber den Jungen zuhören und Chancen bieten.
Sylvia Dell’Agnolo: Deshalb ist ja BASIS so wichtig im Vinschgau.
Egon Kelderer: Es ist wichtig auf die Jungen zu hören, denn ansonsten haben wir ein Auswanderungsproblem der Intelligenzia. Momentan haben wir schon das Problem junge Südtiroler zu finden, die Architektur studiert haben und hier in Südtirol arbeiten wollen. Das ist ein Riesenproblem. Die Architekturabgänger suchen sich jene Länder aus, wo man mit bestimmte Themen offen umgeht. Nummer eins die Schweiz, dann Deutschland und Österreich.

Vinschgerwind: Ein buntes Portefeuille zeichnet ihre berufliche Vita aus. Ein Traum? Was würden Sie gerne einmal bauen?
Sylvia Dell‘Agnolo: Ein Hausboot. Das wäre mein Traum.
Egon Kelderer: Das finde ich auch toll. Denn kleine Aufgaben sind im Grunde schöne Aufgaben, die man in unserem Beruf total unterschätzt. Ich würde gerne einmal einen guten Wohnkomplex bauen und zwar nicht nach Kriterien der Immobilienmakler, sondern nach internationalen Qualitätskriterien sowohl von der Wohnidee her, als auch von der Ausführung.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Das Museion in Bozen zeigt zur Zeit die Ausstellung „Kingdom of the Ill“, übersetzt „Königreich der Kranken“. Es ist ein Zitat der Schriftstellerin Susan Sontag, die in ihrem Essay von einem Reich der Gesunden und einem Reich der Kranken spricht. Bei der Kunstausstellung im Museion in Bozen geht es ebenfalls um das Thema Gesundheit und Krankheit. Das Wort Königreich wurde im Titel jedoch bewußt durchgestrichen, um sich einer Abgrenzung zwischen Gesundheit und Krankheit zu wiedersetzen.
Kranke Menschen werden in unserer Gesellschaft heute noch vielfach ausgegrenzt, ja sogar stigmatisiert. Unter den ausstellenden Künstlerinnen und Künstlern sind auch solche, die selber chronisch krank, suchtkrank oder an einer genetischen Krankheit leiden. Aufgrund ihrer realen Erfahrungen zeigen sie Arbeiten, die den persönlich-intimen Aspekten von gemeinschaftlicher Fürsorge, von Sucht und Genesung, Trauer und Verlust nachspüren. Sie werfen unter anderem Fragen auf, wie oder von wem der kranke und gesunde Körper definiert wird.
Besondere Aufmerksamkeit verdient in dieser Hinsicht die Installation „Collective Effort“ (2022) der in Berlin lebenden Künstlerin Ingrid Hora. Es ist eine Hommage an die Teilnehmer der CHRIS-Studie im Vinschgau.

 

CHRIS (Cooperative Health Research in South Tyrol)
Epidemiologische Studie haben meist nur eine definierte Population von 1.000 bis 2.000 Teilnehmern, mit denen gearbeitet wird. Bei der CHRIS-Studie im Vinschgau haben an der ersten Phase über 13.000 Personen teilgenommen, sodass man einen guten epidemiologischen Überblick bekommt, was Gesundheit, Krankheit oder Genetik betrifft.
Bei der CHRIS-Studie gilt es zwischen zwei Aspekten zu unterscheiden. Einerseits ist da der wissenschaftliche Aspekt. Hier gibt es eine Unzahl von Daten, von denen man heute noch nichts Genaueres weiß. Sie sind alle noch nicht ausgewertet, zum Beispiel die DNA-Sequenzierung. Die biologischen Proben werden in der Biobank in Bozen 30 Jahre lang gelagert.
Der zweite Aspekt ist jener, der für den Einzelnen von Bedeutung ist und ihm zugute kommt. Jeder Teilnehmer erhält eine Vielzahl von Informationen über seinen Gesundheitszustand. Man findet zum Beispiel einen versteckten Zucker, ein Vorhofflimmern oder etwas anderes, was der Teilnehmer gar nicht wahrgenommen hat. Die Blut-und Urinanalysen (Standardparameter) werden vom Labor des Meraner Krankenhauses und dem Krankenhaus Bozen durchgeführt und den Teilnehmern der Studie mitgeteilt.
Aber da gibt es noch einen weiteren, interessanten Aspekt. Den Teilnehmern der Studie wird bewußt, dass sie an etwas Größerem teilnehmen. Ihre persönlichen Daten fließen in ein weltweites Netzwerk, Wissenschaftler aus aller Welt arbeiten daran, gezieltere und wirksamere Behandlungs- und Präventionsmöglichkeiten für verschiedene Krankheiten (Herzkreislauf-, neurologische und Stoffwechselerkrankungen) zu entwickeln.

 

„Collective Effort“
s36 effortDass die Teilnehmer jetzt durch eine Kunstinstallation im Museion in Bozen gewürdigt werden unterstreicht die Bedeutung der Studie. Die Installation „Collective Effort“ von Inrid Hora ist das Porträt einer gemeinsamen Anstrengung und besteht aus einer Sammlung von Tonabdrücken. Jeder einzelne Abdruck ist anonym und individuell und entstand durch die geballte Faust einer Person, die ihren Fingerabdruck im frischen Ton hinterließ. Die Abdrücke hängen auf einer Harpfe, einer klassischen Südtiroler Holzstruktur zum Trocknen von Heu und stammen von den freiwilligen Teilnehmern aus dem Vinschgau, von Ärtzt:innen, Pflegepersonal und Verwaltungsangestellten. Als Gesamtwerk hat die Installation symbolischen Charakter. Einerseits verweist es auf die Rolle des Individuums, andererseits stellt es das vielfältige Gefüge eines solchen Forschungsprojektes dar.

 

Julia Frank
Unter den Südtiroler Künstlerinnen stellt neben Ingrid Hora mit s36 frank„Collective Effort“ (2022) und Barbara Gamper mit „The Big Blue“ (2014-2015)) auch Julia Frank aus Laatsch aus. Frank lebt zur Zeit in Wien und zeigt fünf Arbeiten, darunter zwei großformatige auf Papier. Das Diptychon „un(d)endlich“ (2021) entstand im Anschluss an eine kürzlich erfolgte Operation und die darauffolgende Genesungsphase. Es wurde nach Fotografien gemalt, die Frank während ihres Krankenhausaufenthaltes von sich selbst aufgenommen hat. Dem Diptychon gegenüber hängen zwei assimilierte Schilder. Das eine „Playstadium“ (2021) bezieht sich auf den digitalen Sog und die exponentiell steigende, täuschende Selbstdarstellung, welche Abhängigkeit und psychisch sozialen Druck zur Folge hat. Das andere Schild „Propaganda“ (2022) nimmt Bezug zur weißen Feder, welche junge Britinen im Ersten Weltkrieg fremden Männern überreichten und sie so öffentlich als s36 frank3vermeintliche Kriegsverweigerer brandmarkten. Das dritte, am Boden liegende Schild „to maintain“ (2015), ist Teil der Masterarbeit von Julia Frank und bezieht sich auf den Schönheitswahn, welchen Frauen, aufgrund des dominanten, männlichen Blickes, hinterherlaufen.

Die zwei Kuratoren der Ausstellung „Kingdom of the Ill“ stammen aus den USA und die Vermittlung wurde weiteren potentiellen Besucher:innengruppen zugänglich gemacht, zum Beispiel ein Katalog in reduzierter, einfacher Sprache. Die Ausstellung ist noch bis zum 5. März 2023 zugänglich.

Peter Tscholl

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Schlanders - Die Landesberufsschule Schlanders ist das Bildungszentrum für die Bereiche Handwerk, Industrie und Dienstleistungen im Vinschgau. Ihr angeschlossen ist die Berufsfachschule für Steinbearbeitung in Laas. Viele Interessierte informierten sich am „Tag der offenen Tür“ am Samstag, den 28. Jänner 2023 über die Ausbildungsangebote.

 

Es herrschte ein reges Kommen und Gehen. Zahlreiche interessierte Schüler:innen aus dem Vinschgau und darüber hinaus nutzten den „Tag der offenen Tür“ in Begleitung ihrer Eltern und Geschwister, um sich mit den Angeboten in der Landesberufsschule Schlanders und in deren Außenstelle der Berufsfachschule für Steinbearbeitung in Laas vertraut zu machen. Praktisches Arbeiten und fundiertes theoretisches Wissen unter dem Motto „Herz, Hand und Verstand“ zeichnen die Berufsbildung aus. „Das Hauptanliegen unserer Schule ist es, junge Menschen in ihrem Bildungsweg zu unterstützen und ihnen bei ihrem Einstieg in die Berufswelt, mit Erfahrung und Wissen zur Seite zu stehen“, erklärt Direktorin Virginia Tanzer. Der Tag, der von den Schulverantwortlichen von den Schüler:innen und Lehrpersonen der unterschiedlichen Fachbereiche bis ins kleinste Detail liebevoll vorbereitet worden war und an dem nun die einzelnen Fachbereiche informativ präsentiert wurden, bot den Gästen einen hervorragenden Einblick in die vielseitigen Unterrichtspalette der Schule. Diese umfasst die Bereiche Berufsgrundstufe, Lehrlingsausbildung als duale Ausbildung in Schule und Betrieb, als dreijährige und als Matura führende Vollzeitfachschule, die anschließend auch einen Universitätsbesuch ermöglicht. Zu den Vollzeit Fachschulen zählen die Berufsfachschule für Metalltechnik mit Robotik, die Berufsfachschule für Bautechnik sowie die Spezialisierungen im Maschinenbau und in Bautechnik in Schlanders und die Berufsfachschule für Steinbearbeitung mit Spezialisierung in Steinbildhauerei in Laas. Die Besucherinnen und Besucher konnten sich während ihres Rundgangs durch die Schulen einen guten Überblick über das umfassende Bildungsprogramm verschaffen.
Und viele waren fasziniert von der modernen Technik, die in der Berufschule Einzug gehalten hatte, und von den computergesteuerten Arbeitsbereichen. Auf besoders großes Interesse stieß der Fachbereich Robotik. „Wir bemühen uns, den Schülerinnen und Schüler das beste fachliche Rüstzeug zu vermitteln, damit sie beste Chancen in der Berufswelt zu haben“, so Tanzer.
„Wichtig ist uns auch, Jugendlichen in ihrer beruflichen Orientierung durch Berufsgrundstufen und durch das Angebot der Berufsfindung/Anlehre zu helfen.“
In enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaft werden Fortbildungen und Kursangebot organisiert, die den unterschiedlichen Bedürfnissen entsprechen. Denn auch im Bereich der beruflichen Weiterbildung ist die Landesberufsschule Schlanders der zentrale Ansprechpartner im Vinschgau.

 

Leitgedanken der Landesberufsschule Schlanders:
Die Schulführung und die Lehrpersonen sehen ihre Aufgabe darin, eine
vertrauensvolle und produktive Umgebung zu schaffen, um den Jugendlichen
das bestmögliche Lernumfeld zu garantieren. Um diesen Ansprüchen gerecht zu
werden, orientiert sich die Landesberufsschule Schlanders an folgenden Leitsätzen:

Lehren und Lernen in einem Umfeld gegenseitiger Wertschätzung

Stetige Anpassung schulinterner Prozesse an sich verändernde Herausforderungen

Weiterentwicklung unserer praxisnahen und handlungsorientierten Unterrichtsplanung

Transparenz durch Information, Zusammenarbeit mit den Eltern, mit Lehrbetrieben, Berufsverbänden und anderen Bildungseinrichtungen

 

s46 lbs logo

Einschreibungen: online - civis.bz.it - bis zum 15. Februar 2023
Infos: Tel +39 0473 73 79 11

Publiziert in Ausgabe 3/2023

PR-INFO: Tore Thaler

Der Ort, an dem Sie sich am sichersten fühlen? Das ist zweifelsohne Ihr Zuhause. Aber ist es wirklich jener Ort, dessen Schließ-Systeme so ausgeführt sind, dass Sie sich darauf verlassen können? Tore Thaler ist in puncto Sicherheit die Adresse für Türen, Tore und Garagentore. Von den Eingangstoren - originell in Farbe und Form und Visitenkarte für Ihr Haus - über verschiedene Garagentore bis hin zu schnell öffnenden Toren, werden Tore von Thaler mit hoher Qualität und den besten Materialien hergestellt. Damit nicht genug: Das Portfolio der Algunder Firma führt auch Brandschutztüren und – tore und schnell öffnende Türen. Die Zutaten des Erfolgs des Algunder Unternehmens: Die Qualität der Produkte verbindet sich mit Service, Professionalität und lenkt die Aufmerksamkeit auf die Bedürfnisse seiner Kunden. Dieser umfassende Service hat bereits viele Kunden zufriedengestellt und für eine positive Mundpropaganda gesorgt. Tore Thaler bietet Lösungen auch für spezielle Anforderungen oder Maßanfertigungen und bietet auch einen Werkstatt-Service mit erfahrenen Schlossern. Besuchen Sie Tore Thaler in der Algunder Handwerkerzone Nr. 8.
Fachleute werden Sie willkommen heißen und zusammen mit Ihnen die beste Lösung mit den besten Produkten finden.
Kontaktieren Sie uns: Tel. 0473 448880.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

von Angelika Ploner I Quelle: Verbraucherzentrale Südtirol

Steuerabzüge (50 %, 65 %, 70 %, 75 %) für energetische Sanierungsarbeiten:
Für folgende Maßnahmen können 65 % von der Einkommenssteuer (IRPEF bzw. IRES) zu 10 gleichen Jahresraten abgezogen oder an Dritte (z. B. Banken, Handwerker, ....) weitergegeben werden, sofern die Bezahlung innerhalb 31.12.2024 erfolgt.

- Sanierungsarbeiten zur energietechnischen Optimierung von bestehenden Gebäuden, sofern das Gebäude nach der Sanierung einen gewissen Energiestandard erreicht. Der Höchstbetrag des Abzugs beläuft sich auf 100.000 €.

- Ausgaben an bestehenden Gebäuden, Teilen davon oder Immobilieneinheiten sofern diese die vorgegeben Wärmedämmwerte (U-Werte) einhalten. Begünstigt werden Wärmedämmmaßnahmen an Außenmauern, Dächern, Decken und Böden, sowie der Austausch von Fenstern einschließlich der Fensterstöcke. Der Höchstbetrag des Abzuges beläuft sich auf 60.000 €. Der Steuerabzug für die Fenster beträgt nur 50 %.
der Einbau von Verschattungselemente, wie z.B. Markisen zur Vermeidung von Überhitzungen. Der Höchstbetrag des Abzugs beläuft sich auf 60.000 €. Achtung: Der Steuerabzug beträgt 50 %.

- Für den Austausch der alten Heizanlage und deren Ersetzung durch einen Brennwertkessel, eine Geothermieanlage, eine Wärmepumpe oder eine Biomasseanlage, sowie die diesbezügliche Anpassung des Verteilersystems. Der Höchstbetrag des Abzuges beläuft sich auf 30.000 €. Achtung: der Steuerabzug variiert hier zwischen 50 % und 65 %.

der Austausch der traditionellen Systeme für die Warmwasserbereiter und deren Ersetzen mit einer Wärmepumpe. Der Höchstbetrag des Abzuges beläuft sich auf 30.000 €

- der Kauf, die Installation und Inbetriebnahme multimedialer Vorrichtungen für die Fernsteuerung von Heizungs-, oder Warmwassererzeugungs- oder Klimatisierungsanlagen in den Wohneinheiten. Der Höchstbetrag des Abzuges beläuft sich auf 15.000 €.

- die Anschaffung von Sonnenkollektoren zur Bereitung von Warmwasser. Der Höchstbetrag des Abzuges beläuft sich auf 60.000 €.

- der Austausch der alten Heizanlage und das Ersetzen mit einer Kraft-Wärmekoppelung, sofern durch den Austausch eine Einsparung der Primärenergie von mind. 20 % erzielt wird. Der Höchstbetrag des Abzuges beläuft sich auf 100.000 €.

- Für die energetischen Sanierungsarbeiten an den Gemeinschaftsanteilen von Kondominien können bis zu 75 % der Ausgaben von der Einkommenssteuer abgezogen werden. Die Zahlungen müssen innerhalb 31.12.2024 erfolgen.

 

Steuerabzüge (50 %) für die Gebäudesanierung:
Für außerordentliche Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten von Wohnungen und Wohngebäuden kann ein Teil der Ausgaben von der Einkommenssteuer (IRPEF) abgezogen werden.

Bis 31. Dezember 2024 können 50 % der Ausgaben bis zu einem Betrag von 96.000 Euro (Steuerabzug 50 % also abschreibbarer Höchstbetrag 48.000) pro Wohneinheit und Baumaßnahme zu 10 gleichen Jahresraten von der Einkommenssteuer abgezogen oder an Dritte (z. B. Banken, Handwerker, ...) weitergegeben werden.

Gefördert werden außerordentliche Instandhaltungsarbeiten (Arbeiten, die der Erneuerung und Verbesserung des Gebäudes dienen, wie Austausch der Fenster, Einbau einer Heizanlage, Errichtung von Umzäunungen usw.), Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten (gilt vor allem für Gebäude mit einem besonderen architektonischen oder historischen Wert), bauliche Umgestaltung und andere förderungswürdige Bauarbeiten (wie z. B. Arbeiten zur Energieeinsparung, zur Anpassung an diverse Sicherheitsbestimmungen, …) und dergleichen.
Bei Kondominien werden auch ordentliche Instandhaltungsarbeiten (Arbeiten, die zur Erhaltung des Gebäudes bzw. der technischen Anlagen dienen) gefördert.

Verlängerung Steuerbonus auf Möbel und Elektrogeräte:
Im Zuge von Wiedergewinnungsarbeiten für welche der Steuerabzug im Ausmaß von 50 % in Anspruch genommen wird, kann zusätzlich ein Steuerabzug für den Ankauf von Möbeln, Einrichtungsgegenständen und energieeffizienten Elektrogeräten in Anspruch genommen werden. Der maximal abschreibbare Höchstbetrag pro Baueinheit liegt bei 4.000 Euro für Zahlungen innerhalb 2023 und bei 2.500 Euro für Zahlungen innerhalb Ende 2024 (50 % von 8.000 Euro bzw. 50 % von 5.000 Euro) und muss zu gleichen Teilen auf 10 Jahre aufgeteilt werden

 

Beispiele für Möbel:
Betten, Schränke, Kästen, Bücherregale, Schreibtische, Tische, Stühle, Kommoden, Divane und Sofas, Kredenzen, Matratzen und Beleuchtungsanlagen.

Beispiele für Haushaltsgroßgeräte:
Kühl- und Gefrierschränke, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Geschirrspüler, Herde und Backöfen, elektrische Kochplatten, elektrische Heizplatten, Mikrowellengeräte, elektrische Heizgeräte, elektrische Kühlanlagen, elektrische Ventilatoren und Klimaanlagen. Geräte, für welche eine Kennzeichnung der Energieeffizienz vorgesehen ist, müssen gewisse Energieeffizienzklassen vorweisen können.

 

Verlängerung Steuerbonus auf Garten und Grünanlagen:
36 % Steuerabzug gibt es hingegen für die Pflege von Gärten und Grünanlagen für bestehende Gebäude (Wohneinheiten, Gemeinschaftsanteile von Kondominien). Die maximal anerkannte Spesen betragen hierfür 5.000 Euro pro Wohneinheit (max. Abschreibsumme pro Jahr 180 Euro).

 

Superbonus:

Der Superbonus wurde bekanntlich im Jahr 2020 eingeführt und hat in Südtirol und auch im restlichen Italien einen regelrechten Bauboom ausgelöst. Doch es gab bekanntermaßen auch Schattenseiten: Einerseits gab es durch den Boom eine Knappheit an Baumaterialien und daraus resultierend auch deutlich höhere Preise für die Baumaterialien, andererseits gab es auch eine missbräuchliche Verwendung der Steuerbegünstigung, was zu zusätzlichen Vorschriften und Einschränkungen führte. Nun wurde der Superbonus von der Regierung Meloni grundlegend reformiert.
Die wesentliche Neuerung des vierten Hilfsdekrets besteht darin, dass der Steuerabsetzbetrag für die geförderten Baumaßnahmen seit dem heurigen Jahr 2023 von 110 % auf 90 % reduziert wird. Für die Jahre 2024 und 2025 reduziert sich der Steuerabsetzbetrag auf respektive 70 % und 65 %.

Weiterhin unverändert bleibt der Steuerabsetzbetrag in Höhe von 110% nur für die bis 31.12.2022 bereits bezahlten Umbaumaßnahmen, sowie für jene Baumaßnahmen, die zwar im Jahr 2023 ausgeführt werden, für die die zertifizierte Baubeginnmeldung („CILA“) bzw. die Baukonzession innerhalb 25.11.2022 erlangt wurde.
In anderen Worten ausgedrückt: Wer die baurechtlichen Anträge für die Umbauarbeiten innerhalb des Stichtags vom 25.11.2022 eingereicht bzw. diese vorher erlangt hat, darf auch 2023 den Superbonus mit 110 % anwenden. Seit diesem Stichtag hingegen darf der Superbonus nur mehr im reduzierten Ausmaß von 90 % verwendet werden.

90 %  für getragenen Spesen
(Zahlung!) innert 31.12.2023

70 % für getragenen Spesen
(Zahlung!) im Jahr 2024

65 % für getragenen Spesen
(Zahlung!) im Jahr 2025

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Oswald Toutsch ist 93 Jahre alt und hat noch viel zu sagen. Vor Kurzem wurde er von der Stiftung Kreatives Alter für sein Werk „Tschierv – eine Dorf-Monografie“ ausgezeichnet. Es ist nicht sein erstes Buch. „Regordanzas – Cudesch 1“ (Erinnerungen – Buch 1) erschien bereits 2012 in romanischer Sprache.

von Annelise Albertin

Oswald und seine Frau Ida sind seit 55 Jahren verheiratet, haben vier erwachsene Kinder und zwei Enkelkinder. Jetzt haben sie Zeit, ihr schönes Daheim zu geniessen. Das war nicht immer so, denn als Wirtepaar auf der Ofenpasshöhe waren die Mussestunden gezählt. 28 Jahre haben sie dort auf 2149 M. ü. M. das Gasthaus Süsom Givè geführt.
1930 in Zernez geboren, musste Oswald schon sehr früh mit einem argen Verlust zurechtkommen. Sein Vater starb, als er nur zwei Jahre alt war. Fortan lebten er und sein zwei Jahre älterer Bruder Giachen alleine mit der Mutter, die hart für ihren Lebensunterhalt arbeiten musste. Trotz der damaligen Wirtschaftskrise baute der Grossvater von Oswald 1935 auf der Ofenpasshöhe eine Gaststätte, um der Tochter und den Enkeln eine Existenz zu sichern. In weiser Voraussicht, dass der Pendlerverkehr der Grenzgänger aus dem Südtirol und die Touristenströme über den Ofenpass zunehmen würden, befand er die Passhöhe als den richtigen Standort für ein Gasthaus. Im Herbst zogen dann Oswald und seine Mutter auf den Ofenpass. Sein Bruder ging bereits zur Schule und blieb in Zernez bei den Grosseltern. Oswald war nun auf sich alleine gestellt, die Mutter hatte viel zu tun und andere Kinder gab es nicht dort oben. „Aber ich hatte meinen Hund Milo. Er war mein Freund und Spielgefährte“, erinnert sich Oswald. Es war kein einfaches Leben und die Mutter musste rechnen, damit sie über die Runden kamen. Das grosse Geschäft mit den Touristen war damals noch nicht zu machen. Jedoch die Wegmacher kehrten gerne in der Gaststätte ein und auch Einheimische aus dem Val Müstair kamen an den Wochenenden ab und zu hinauf. Auch wenn der Betrieb nicht viel abwarf, waren sie zufrieden. Später, als Oswald zur Schule musste, wohnten er und sein Bruder bei der „nona“ in Zernez, verbrachten aber die Ferien immer auf dem Ofenpass. Das Unglück brach erneut über die Familie herein, als 1944 das Gasthaus abbrannte. Mitten im Geschehen des zweiten Weltkriegs musste es wieder aufgebaut werden.
„Es war eine gute Entscheidung, den Familienbetrieb weiterzuführen“, ist sich Oswald Toutsch auch heute noch sicher. 1967 heiratete er die junge Ida Giacomelli aus Lavin und 1968 zogen sie zusammen auf Süsom Givè und führten den Gastbetrieb weiter. Im Winter musste Ida das Gasthaus alleine führen, denn Oswald arbeitete als Saisonangestellter im Hotel Palace in St. Moritz. „Ich begann ganz unten als Laufbursche und arbeitete mich stufenweise hoch bis zum Oberkellner. Ich lernte den Umgang mit den noblen Gästen von der Pike auf, was mir in meinem Gasthaus sehr zugute kam.“ Im Sommer, wenn der Betrieb auf dem Ofenpass zunahm, arbeitete das Ehepaar gemeinsam auf Süsom Givè.
Oswald Toutsch gehört auch zu den Pionieren und Initianten des Skigebiets Minschuns am Ofenpass. Als im Winter 1976 das Skigebiet mit dem Bergrestaurant „Alp da Munt“, welches im Kuhstall untergebracht war, eröffnet wurde, übernahm Oswald dort das Zepter. Auch nach dem Bau des neuen Bergrestaurants fungierte er im Winter als Wirt auf Minschuns und im Sommer in seinem Gasthaus auf Süsom Givè und das 20 Jahre lang.
Das Potenzial des jungen Mannes wurde auch vom damaligen Gemeindepräsidenten erkannt. Obwohl auf der politischen Bühne ein Grünschnabel, wurde Oswald angefragt, als Gemeindepräsident zu kandidieren, was er nach Rücksprache mit seiner Ehefrau und trotz seines intensiven Arbeitsalltags auch tat. 1971 wurde er gewählt und blieb 20 Jahre lang im Amt. Er erinnert sich gerne an jene Zeiten. Nach den Versammlungen ging man ins Gasthaus, es wurde weiter diskutiert, politisiert und manchmal auch gestritten. Aber es war gut so. Man war eine Gemeinschaft. „Es ist schade, dass diese Gepflogenheiten heutzutage immer mehr verloren gehen. Jeder lebt viel mehr für sich und nicht mehr in der Gemeinschaft“, bedauert Oswald diese Entwicklung.
Heute führt einer seiner Söhne das Gasthaus Süsom Givè auf der Ofenpasshöhe. Oswald freut sich, dass der Betrieb in der Familie geblieben ist. Die Hände in den Schoss legen, will er aber auch mit 93 Jahren nicht. „Es sind wertvolle Erinnerungen“, sinniert er. „Geschichte, die nicht verloren gehen soll, und daher schreibe ich sie auf, für alle, die sich dafür heute und später interessieren.“

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Thomas von Aquin, 28. Jänner 2023

Skepsis ist besonders in Zeiten der Nachrichtenflut an sich eine gute Sache. Ein Mehr an Skepsis hätte in der Geschichte etwa des 20. Jahrhunderts vielleicht Hitler und den Holocaust verhindert. Im Skeptizismus geht es nicht darum, etwas strikt abzulehnen, sondern Aussagen so lange zu hinterfragen, bis sie widerlegt oder allerletzte Zweifel ausgeräumt sind. So ist Skepsis das wichtigste Werkzeug seriöser Forschung. Jede Erkenntnis ist durch persönliche und subjektive Wahrnehmung begrenzt. Selbst Naturgesetze sind streng genommen nur darum Gesetze, weil sämtliche Beobachtungen ihre Gültigkeit bestätigen. Von Albert Einstein stammt der Satz „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ Mittlerweile gilt ein unendliches Universum als wissenschaftlich konsolidierte Erkenntnis. Im Gegensatz zum Glauben gründet Wissenschaft darauf, Sachverhalte durch fortlaufende Beobachtungen, Experimente, Hochrechnungen und Neubewertungen so zu 20180805 061733untermauern, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit als geklärt gelten. Insbesondere die Klimaforschung, die wie kaum eine andere Wissenschaft diskreditiert wird, nimmt diese Aufgabe des Hinterfragens überaus ernst. Der menschlich bedingte Klimawandel gilt als faktisch belegt, dennoch ist es gut, kritisch zu bleiben. Allerdings entscheiden viele selbsternannte Klimaskeptiker, die Idee eines menschengemachten Klimawandels trotz aller Beweis doch eher abzulehnen. „Damit werden sie (allzuleicht) zu Klimaleugnern. Und sind Argumenten nicht länger zugänglich. Klimaleugner sind zu einer regelrechten Branche zusammengewachsen, einer Lügner-Industrie, in der Blogger, erzkonservative Thinktanks (Denkfabriken), Wirtschaftslobbyisten und bezahlte Gegenexperten bienenfleißig am Mythos der Klimalüge basteln“. Diese scharfe Formulierung wählt Frank Schätzing in seinem Bestseller-Sachbuch „Was, wenn wir einfach die Welt retten? Handel in der Klimakrise“ (Verlag Kiepenheuer und Witsch 2022).

Klimaleugner
„Das Nicht-wahrhaben-Wollen der faktenstrotzenden Wirklichkeit hindert Generäle, ihre Chancen realistisch einzuschätzen, Politiker, Niederlagen zu akzeptieren, Kreationisten, der Vorstellung Raum zu geben, Menschen und Saurier seien nicht Seite an Seite übers Erdenrund geschritten, hindert Kirchenobere daran, Männer und Frauen, Heteros, Transgender, Lesben und Schwule als Gleiche unter Gleichen zu akzeptieren und sexuellen Missbrauch aufzuarbeiten. Es gibt Menschen, die leugnen um des Leugnens willen: den Holocaust, den Klimawandel, Corona, die Mondlandung…“ (Frank Schätzing, S. 183). Klimaleugner nennen sich gerne Skeptiker. Tatsächlich sind sie das 195C2genaue Gegenteil. Der Skeptiker sucht Wahrheit. Der Klimaleugner arbeitet der Wahrheitsfindung entgegen. Und das macht ihn gefährlich. Denn dabei richtet er beträchtlichen Schaden an. Nicht nur leugnet er den anthropogenen Klimawandel, er verbreitet zudem Fake News, verzerrt Forschungsergebnisse und hintertreibt Bemühungen, künftige Generationen zu schützen.
Das Reptilienhirn
Obwohl viele Erkenntnisse zum Klimawandel durch wissenschaftliche Daten längst abgesichert sind, zögern wir als Einzelindividuen der Säuger Homo sapiens, als menschliche Gemeinschaft im Großen der Weltgemeinschaft und die Politiker als Entscheidungsträger noch in viel zu vielen Ländern mit der Umsetzung von Maßnahmen, Taten und Verhaltensänderungen, um entschieden genug gegen die Klimakatastrophe vorzugehen. Von den 198 Unterzeichnerstaaten des Klimaabkommens von Paris 2015 hat bisher kein einziges Land das Ziel erreicht, die Erderwärmung auf +1,5° C einzugrenzen. Eine nicht uninteressante Erklärung unseres zögerlichen Verhaltens liegt in der evolutionären Entwicklung unseres menschlichen Gehirns begründet. Der evolutionär älteste Teil unseres Gehirns ist 500 Millionen Jahre alt und kennzeichnet sämtliche Wirbeltiere von den Kriechtieren bis zu den Säugern: das Reptiliengehirn. Dieses Reptiliengehirn, besser bekannt unter dem Namen Stammhirn, verhilft uns nicht zum Lesen und Schreiben. Dafür aber regelt es verlässlich vitale Grundfundfunktionen wie Herzschlag, Atmung, Nahrungsaufnahme, Verdauung. Das Stammhirn kann unfassbar vieles gleichzeitig. Es ist die perfekte Steuerungsanlage für Tausende automatisierter Prozesse und verfügt über drei Notfallknöpfe: Erstarren, Flucht und Kampf. Das Stammhirn reagiert auf Sinneseindrücke. Wittert oder sieht es Nahrung, lautet sein Kommando: Jagen, Fressen. Ganz oben auf seiner Prioritätenliste steht, sich unmittelbare Vorteile zu verschaffen. Nicht durch Verhandeln, sondern durch Zuschlagen. Im evolutionären park tanas tschenglsÜberlebenskampf haben wir als Spezies Homo sapiens von diesen Instinktreaktionen profitiert. Andererseits drängt sich das Reptil in uns oft in den Vordergrund, wenn wir es am wenigsten gebrauchen können. Etwa, wenn es darum geht, unser persönliches Handeln weitsichtig auf die Bedürfnisse der Allgemeinheit abzustimmen, Ressourcen zu schonen und kurzfristige Vorteile gegen langfristig negative Folgen abzuwägen. Darum haben wir eine Klimakrise, hatten wir den Kolonialismus oder führten und führen Kriege. „Wir können nicht ändern wer wir sind. Aber wir können unser Verhalten zum Besseren wenden, wenn wir verstehen, warum wir sind, wer wir sind.“ (Frank Schätzing)

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Schlanders - Sie waren zahlreich erschienen, die interessierten Schüler:innen und Eltern und fühlten sich willkommen am Tag der offenen Tür am Real- und Sprachengymnasium in Schlanders. Das zeigten die vielen positiven Rückmeldungen am vergangenen 28. Jänner. Die Mittelschüler:innen wurden von den Oberschüler:innen durch das Haus geführt und erhielten die Informationen aus erster Hand. Am Real- und Sprachengymnasium genießen Schüler:innen eine breite Allgemeinbildung. Informationen darüber standen im Eingangsbereich und in den Spezialräumen bereit. Die Fächer selbst (Spanisch, Französisch, Englisch, Italienisch, Latein, Sport, Naturwissenschaften, Physik und Mathematik) wurden in den verschiedenen Räumen durch Schüler:innen und Lehrpersonen vorgestellt; mitunter durch Versuche und Experimente im Physik- und Chemielabor anschaulich vermittelt. Aktiv konnten die Mittelschüler:innen selbst mikroskopieren oder spielerisch ihre Sprachkenntnisse testen. Schülerarbeiten, Projekte und Unterrichtsmaterialien im gesamten Schulgebäude gaben weitere Einblicke in das Schulleben. Schulband und -chor unter der Leitung von Hannes Ortler sorgten in der Veranda für Unterhaltung und ernteten von den Anwesenden viel Applaus.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Schlanders - Konkrete Informationen und handfeste Entscheidungshilfen gab man den Mittelschüler:innen am Tag der offenen Tür am 4. Februar an der WFO in Schlanders in die Hand. Aus zwei Schwerpunkten darf gewählt werden: dem Schwerpunkt „Wirtschaft und Tourismus“ und dem Schwerpunkt „Wirtschaft und Sport“. Was zeichnet die WFO aus? Antworten auf diese Frage gab die Schulpräsentation in der Aula: Wir bereiten dich gut auf die Arbeitswelt vor. Wir bereiten dich gut auf ein weiterführendes Studium vor. Wir zeichnen uns durch ein angenehmes und familiäres Klima aus. Wir bieten ein abwechslungsreiches Schulprogramm und fördern sportliches Interesse. Die Berufsaussichten: In jedem Büro, in Banken, Industriebetrieben, Versicherungen, Steuerbetrieben, Handwerksbetrieben, im Krankenhaus u.v.m. Aushängeschild der WFO ist die Übungsfirma, ein fiktives Unternehmen, wo der Alltag eines Unternehmens realistisch simuliert wird. Angebote werden erstellt, Einkauf und Verkauf getätigt, Rechnungen erstellt und bezahlt oder Lohnabrechnungen gemacht. Die Schüler:innen arbeiten in verschiedenen Abteilungen.
An den sechs Aktivtagen hingegen wird der Unterricht aufgelöst und verschiedene Aktivitäten - je nach Schwerpunkt - organisiert. Warum sie die WFO gewählt haben, erklärten die Oberschüler:innen individuell: Ich gehe in die WFO, weil man Wirtschaft und Sport gut vereinbaren kann. Weil ein gemütliches und feines Klima herrscht. Weil mich Wirtschaft interessiert. Oder: Weil die Übungsfirma konkret auf die Arbeitswelt vorbereitet. (ap)

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Kortsch - Die Fachschule für Hauswirtschaft in Kortsch entfaltet Kreativität und fördert Talente. Die Modeschau mit selbst designten und gefertigten Kleidern von Mathias Haller, Maturaanwärter, war eines der beeindruckenden Beispiele davon am Tag der offenen Tür am 28. Jänner. Rund 500 Besucher:innen hießen die Schüler:innen willkommen. Kreative Workshops, das Umweltprojekt „Bewusst konsumieren“ und viele Infos gaben dem Motto „Be-
wusstERleben“ ein Gesicht. Begehrter Treffpunkt jedes Jahr: Die Cafeteria mit einem köstlichen Kuchenangebot.

Folgende innovative Maturaprojekte waren ausgestellt:

„The Art of dreaming“ (Viktoria Platzgummer) Bleistiftzeichnungen (eine Kunstausstellung im Kleinkunsthotel Kreuzwirt in Naturns folgt).

Insektenhotels für die Fachschule in Kortsch (Sophia Platzgummer) gegen das Instektensterben

Südtirol in Cocktails – (Lena Obwexer) Genuss mit Südtiroler Zutaten

Sensorik-Workshop (Carmen Wieser) durchgeführt mit der 1. Klasse der FS Kortsch

Fermentation – Gemüse-Salz-Zeit (Olivia Schneider), Präsentation der Produkte

Food-Upcycling (Philipp Lamprecht) Ausstellung von zwei Produkten, zum einen Eierschalenpulver, zum anderen Gemüseschalenchips als Resteverwertung

Südtiroler Lupinenprodukte (Greta Unterkofler) Lupinenkaffee neu interpretiert mit Birnen- und Apfelpulver

Lala, der kleine Schmetterling (Ellen Nischler) Bilderbuch zum Thema „Schmetterlingskinder“

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Fürstenburg Burgeis - Am Samstag, den 4. Februar 2923, luden die Verantwortlichen der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft in Burgeis zum „Tag der offenen Tür“. Zahlreiche Interessierte strömten herbei, um sich über die Lerninhalte der Schule zu informieren. Herzlich begrüßt wurden sie von Schüler:innen, Lehrpersonen und von der Direktorin Monika Aondio. Die Gäste flanierten durch die liebevoll konzipierten Räume, die den unterschiedlichen Themenkreisen gewidmet waren und erhielten wertvolle Informationen zu Schulinhalten, Schulalltag und Schülerheim. Die Ausbildungsmodelle umfassen die Fachrichtungen Nutztierhaltung, Obstbau und Forstwirtschaft in Theorie und Praxis. Die Ausbildung zum Fachmann/zur Fachfrau läuft drei Jahre lang. Das vierte Schuljahr dient der Spezialisierung zum „Landwirtschaftlichen Betriebsleiter“ / zur „Landwirtschaftlichen Betriebsleiterin“. Das fünfte Jahr führt zur Matura und öffnet die Tore zu Universitäten. 

Einschreibung: online bis zum 15. Februar 2023
Infos: 0473 83 65 50 fs.fuerstenburg-kortsch@schule.suedtirol.it

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Richtigstellung - „Der Malser Mäuseprozess“
Da dieser Artikel soviel Unwahrheiten und falsche Anschuldigungen enthält, muss ich mich als direkt Beteiligter (Roman Niederholzer) dazu äußern:
Ich wurde von Herrn Wegmann Karl gefragt, ob ich auf meiner z.Z. stillstehenden Baustelle „einige Palletten“ für ein paar Wochen lagern könne.
Ich sagte ihm zu, ohne mich nach dem Inhalt zu erkundigen. Als ich nach ein paar Tagen Abwesenheit nach Hause zurückkehrte, war ich nicht wenig über die große Menge an Palletten überrascht. Zur Rede gestellt, erklärte mir Hr. Wegmann, es sei nur für ein paar Wochen, dann würde die Ware in die Tschechei gehen, wo seine Exfrau und er eine Fa. hätten, um das Mäusegift, als solches handelte es sich nämlich, zu verkaufen.
Vorher war das ganze Material im Lager der Baufirma Klas in Mals für längere Zeit gelagert gewesen. Nach dem Verkauf der Liegenschaft mußte das Lager geräumt werden.
Ich selbst habe mit dem Kauf, der Vermarktung und dem geplanten Verkauf des Mausgiftes nicht das aller Geringste zu tun.
Ich bin nur durch die Lagerung auf meinem Grund in diese Sache involviert und hänge zu einem Drittel in der Sache drin. Von Hr. Wegmann wurde mir mehrfach versichert, dass das Gift nicht schädlich sei.
Ich habe auch beim Bürgermeister von Mals vorgesprochen und wir sind übereingekommen, zuerst den Prozess im März und die Schuldfrage abzuwarten und dann sehen wir weiter. Das Gericht hat in einer ersten Sitzung Karl Wegmann, seine Exfrau aus Tschechien und mich für schuldig gesprochen, die Kosten zu je einem Drittel zu übernehmen. Hr. Wegmann hat keinen Besitz, nur die Mindestrente, und einem Nackten kann man nicht in die Tasche fahren. Mein Teil bleibt bei mir hängen, zusätzlich zu meinen vorläufigen Anwaltskosten von über 7.000 Euro. Hr. Wegmann erklärte mir, er könne mir nicht helfen, er habe kein Geld, obwohl er auf großem Fuß lebt.
Also stellen Sie bitte richtig:
Außer mit der Lagerung habe ich mit der Sache nichts zu tun.
Ich bin nicht beim Kauf und der Vermarktung involviert, ich bin kein Teilhaber von Hr. Wegmann und mache mit ihm keine gemeinsamen Geschäfte.
Außerdem bin ich mit dem Bürgermeister von Mals, Hr. Josef Thurner in Kontakt.
Sollte keine Richtigstellung erfolgen, verklage ich Sie wegen Rufschädigung und der Verbreitung von Unwahrheiten durch die Anwaltskanzlei Valenti und Partner. Diese vertritt mich sowieso in diesem Falle.
Mit freundlichen Grüssen
Roman Niederholzer
Laatsch 

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Laas/Vinschgau - Nun sind es zwei: Zu Armin Windegger aus Glurns gesellt sich ein weiterer Interessent für den Ankauf der Disco Fix in Laas. „Ja, es gibt noch einen weiteren Interessenten“, sagt Bürgermeisterin Verena Tröger auf Nachfrage zum Vinschgerwind. Namen wolle sie - noch - keinen nennen. Beide Interessenten werden nun von Tröger in den nächsten Tagen kontaktiert und eingeladen innert kürzester Zeit ein mögliches Zukunftsszenario für die Disco Fix zu konzipieren. „Damit wir einen Schritt weiterkommen“, sagt Tröger. Armin Windegger wiederholt auf Nachfrage: „Es hat sich nichts geändert. Interesse ist da.“ Er warte nach wie vor auf ein Zeichen von der Gemeinde Laas vor allem was den Preis betrifft.
Es bleibt also spannend. Der Gemeindeausschuss hat vor einem Jahr dem Vinschgerwind eine Stellungnahme zukommen lassen: „Welche Zweckbestimmung das Areal schlussendlich erhält, ist noch nicht definitiv. Die Jugendlichen waren gerade in den vergangenen zwei Jahren während der Pandemie jene Gruppe, welche oftmals vergessen und mit ihren Problemen allein gelassen wurde...“ Wichtiger als Worte sind Taten: Die Gemeinde Laas hat es nun in der Hand, die Jugend nicht alleine zu lassen und ein wichtiges Angebot im fehlenden Vinschger Nachtleben zu erhalten. (ap)

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Vom Wind gefunden - Beim Gaslighting handelt es sich um Manipulation, emotionale Gewalt bzw. emotionalen Missbrauch. Es ist eine Art von verdecktem Mobbing. Die Betroffenen werden dabei gezielt und solange verunsichert, bis sie an ihrem Selbstwert, ihrer Meinung oder Wahrnehmung zweifeln. Ziel der Täter ist es, die Opfer zu brechen oder in eine seelische Abhängigkeit zu zwingen. Gaslighting ist so systematisch wie Gehirnwäsche. Die Opfer sind immer die Schuldigen. Der Täter verbreitet dazu immer wieder Lügen, Intrigen, Unwahrheiten. Das Opfer wird immer wieder verunsichert, durch gestreute Zweifel, Denunzierungen oder Falschaussagen, bis das Opfer schließlich das Gefühl für die Realität verliert. Die Verunsicherungstaktik ist nach dem Theaterstück „Gaslight“ von Patrick Hamilton benannt, in dem die Praxis erstmals beschrieben wird. Im gleichnamigen Film (deutscher Titel „Das Haus der Lady Alquist“) wird Ingrid Bergman Opfer ihres Ehemanns, der sie in den Wahnsinn treibt, indem er beispielsweise die Gaslichter dimmt und dies ständig leugnet. Von Gaslighting betroffen sind meist Frauen. Ebenfalls häufig betroffen sind Kinder, die so von ihren Eltern manipuliert werden. Gaslighting gibt es aber nicht nur in der Partnerschaft und Familie, sondern auch im Freundeskreis und bei der Arbeit. Gaslighting ist kein Kavaliersdelikt. Tatsächlich handelt es sich dabei um einen besonders schweren emotionalen und seelischen Missbrauch. Im Extremfall kann die Manipulation zur systematischen Zerstörung der Wahrnehmung und des Selbstvertrauens führen und Menschen in den Wahnsinn treiben. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Partschins - Die Freiheitlichen und die Neue Bürgerliste fühlen sich im Gemeinderat und vor allem vom Gemeindeausschuss so langsam „verarscht“. Denn einstimmig oder mehrheitlich angenommene Beschlussanträge werden auf die lange Bank geschoben und nicht umgesetzt. Es war der Freiheitliche Christian Leiter der bei den Fragen der Gemeinderäte einwarf, was denn eigentlich mit dem Gestaltungsbeirat sei. Dessen Einführung habe man vor zwei Jahren auf einen Beschlussantrag der Freiheitlichen hin einstimmig beschlossen. „Ich finde den überflüssig“, entfuhr es BM Luis Forcher. Im Übrigen sei der Gestaltungsbeirat für Siedlungsgrenzen und Ähnlichem gedacht und nicht für einzelne Bauprojekte, ergänzte Gemeindereferent Ulrich Schweizter. Die Frage Leiters, der anderer Meinung war, hatte sich aus einer Diskussion entwickelt, in der vom Ratsmitglied und Töller Feuerwehrkommandanden Thomas Schönweger bemängelt worden war, dass neue Bauprojekte besser kommuniziert werden sollten. Denn man wisse seit der Abberufung der alten Baukommission nicht mehr Bescheid. Ob denn auf der Tagesordnung bei der nächsten Sitzung die Abänderung der Gemeindesatzung drauf sei, um das Live-Streamen der Ratssitzungen zu ermöglichen, wollte Johannes Tappeiner wissen. Mal schaun. (eb)

Publiziert in Ausgabe 3/2023

s4 4359Der Sepp Noggler hat sich bei den Bauernbund-Vorwahlen mit 5.808 Stimmen nach dem Sarner Franz Locher und nach der Landesrätin Maria Kuenzer den 3. Platz sichern können und damit seine Wiederkandidatur bei den Landtagswahlen im Herbst gesichert. Mit Noggler steht damit ein Fixstarter für die Vinschger SVP fest und er ist wohl der einzige Vinschger Kandidat, der bei entsprechendem Wahlergebnis als Landesrat in Frage kommen könnte. Einen Landesrat zu haben, ist ausdrücklicher Wunsch der Vinschger-SVP.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Die Parteien und auch Kandidat:innen bereiten sich bereits auf die Landtagswahlen im Herbst vor. Dieses Phänomen der Frühzeitigkeit ist neu. Die Freiheitlichen haben ihre Parteispitze gewechselt. Die neue F-Obfrau ist die Partschinserin Sabine Zoderer, die für die Freiheitlichen den dortigen Gemeinderat neben anderen ankurbelt und für frischen Wind sorgt. Ein erster Zoderer-Test waren die Parlamentswahlen.Mit 4.955 Stimmen im Senats-Wahlkreis Meran/Vinschgau konnte Zoderer einen Achtungserfolg einfahren. Als F-Obfrau bekommt Sabine Zoderer für die Landtagswahlen im Herbst zusätzlich Sichtbarkeit.
Der Noggler Sepp hat sich bei den Bauernbund-Vorwahlen mit 5808 Stimmen als Drittplatzierter eine gute und im Vinschgau unangefochtene Ausgangsposition gesichert. Schwieriger einzuschätzen ist der Wechsel des SVP-Sekretärs: Mit Martin Karl Pircher übernimmt der Sohn des ehemaligen Latscher BM Markus Pircher die organisatorischen Angelegenheiten in der Bozner Brennertstraße.
Klar dürfte sein, dass der Markus Hafner für das Team K und der Hanspeter Staffler für die Grünen zu den Wahlen im Herbst antreten werden. Jedenfalls stammen die aussichtsreichsten Kandidaten aus der Gemeinde Mals.
Die SVP-Frauen im Vinschgau haben die Bürgermeisterinnen Verena Tröger und Roselinde Gunsch als Kandidatinnen vorgeschlagen. Nun heißt’s für alle: Raus aus den Stauden - die Lunte brennt.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Laas/Pragelato - Ice Challenge - Italian Speed on Ice Championship kehrte für die zweite und dritte Runde der Saison nach Alta Val Chisone, Pragelato, zurück.
Superwinterliche Bedingungen und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Das Wochenende vom 28. und 29. Januar war ein doppeltes Ereignis.
Am Samstag, den 28. Januar, wurde die erste Runde, die am 7. Januar wegen Schneemangels abgesagt worden war, nachgeholt, und am Sonntag, den 29. Januar, fand die fünfte Runde statt, die auf dem Papier die zweite und dritte nach dem ersten Aufeinandertreffen am 8. Januar war. Für die Herausforderung am Samstag gab es ebenfalls doppelte Punkte, da sie mit dem Koeffizienten 2 bewertet wurde.
Das Wochenende begann spektakulär; auf der von Adriano Priotti geleiteten Strecke, war viel Schnee und Eis. Der Südtiroler Gurschler Werner ist auch an diesem Wochenende wieder mit zwei Autos dabei gewesen.
Am Samstag belegte Gurschler mit dem vom Colombi Racing Team gemieteten „Skoda Fabia R5“ den 1. Platz in seiner Klasse und den sechsten Platz in der Gesamtwertung. Mit dem „Skoda Fabia Proto“ kommt er auf den 8. Platz.
Leider brachte der Sonntag entgegen den Erwartungen vom gesamten „Team5“ und dem Fahrer selbst keine guten Ergebnisse.
Beim „Skoda Fabia Proto“ hatte Gurschler Probleme mit dem Getriebe, welches allerdings von seinem Serviceteam schnell ausgetauscht wurde.
Auch mit dem „Skoda Fabia R5“ gab es einige Probleme und Fahrfehler.
Die größte Schwierigkeit war sicherlich die mangelnde Sicht, besonders am frühen Morgen, aufgrund der Wetterbedingungen (niedrige Temperaturen und viel Schneestaub).
Der Sonntag hat den Südtiroler also leider etwas zurückgeworfen. In der Gesamtwertung liegt er mit dem Skoda R5 auf Platz 8 und mit dem Skoda Fabia Proto auf Platz 14.
Die beiden anderen anwesenden Südtiroler Fahrer liegen auf den Plätzen 2 (Pistono Aldo) und 9 (Bicciato Rudy). In der Gesamtwertung führt wieder einmal der mehrfache italienische Meister Carmellino Ivan.
Die nächste Veranstaltung ist für das zweite Wochenende im Februar geplant.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Val Müstair/Langlaufzentrum Furom - Am 29. Januar 2023 wurde der Regiun Parc Naziunal Nordic Cup 2022/2023 beim Langlaufzentrum in Furom im Val Müstair ausgetragen. Die Organisation oblag Sport Val Müstair und für die Verpflegung sorgte die Giuventüna Fuldera.
Knapp 90 Langläuferinnen und Langläufer aus dem Vinschgau, dem Val Müstair und dem Unterengadin nahmen die Herausforderung an und begaben sich bei top Loipenverhältnissen und einem stahlblauen Himmel auf die Rennstrecke. Gelaufen wurde in Freier Technik.
Bei den Herren siegte Burgo Manuel (SC Schleis) über 7.9 km (18:29.48) vor Flechsig Florian (Sport Val Müstair, 18:33.35) und Tschenett Mirco (Sport Val Müstair, 18:35.00).
Bei den Damen überzeugte Eichholzer Flurina über 5.4 km (Sarsura Zernez, 13:50.10) vor Peer Nicole (ASV Prad, 13:55.85) und Telser Verena (ASV Prad, 14:14.19).
Ohne Zeitmessung und ausser Konkurrenz liefen 16 Läuferinnen und Läufer über 3.8 km und 5 Kinder in der Kategorie „Zwerglein“, Jg. 2017 und jünger, über rund 300 m.
Bei den Kindern und Jugendlichen variierte die Renndistanz nach Kategorie.

Auf den Rängen 1 bis 3 platzierten sich:
Mädchen U16 (3.8 km) Jg. 2007 – 2008
1. Barbüda Saskia Lischana Scuol 09:31.46
2. Benderer Valeria Lischana Scuol 10:10.38
3. Weiss Eva ASV Martell 10:10.49

Knaben U16 (5.4 km) Jg. 2007 – 2008
1. Gurtner Luca Lischana Scuol 12:43.51
2. Bass Simon Sport Val Müstair 14:49.68
3. Rodigari Loris Sport Val Müstair 15:28.39

Mädchen U14 (3.8 km) Jg. 2009 – 2010
1. Eichholer Gianna cds Sarsura Zernez 10:17.63
2. Rauch Maura cds Sarsura Zernez 10:59.06
3. Sagmeister Anna ASC Sesvenna 11:25.03

Knaben U14 (3.8 km) Jg. 2009 – 2010
1. Willy Mic Lischana Scuol 10:01.32
2. Stecher Samir ASV Prad 10:19.17
3. Aebi Andri Lischana Scuol 10:49.40

Mädchen U12 (2.1 km) Jg. 2011 – 2012
1. Guntern Elin Lischana Scuol 06:11.97
2. Sagmeister Maria ASC Sesvenna 06:32.46
3. Thom Madleina cds Sarsura Zernez 06:36.79

Knaben U12 (2.1 km) Jg. 2011 – 2012
1. Eichholzer Nicola cds Sarsura Zernez 06:24.81
2. Hohenegger Ursin Sport Val Müstair 07:29.39
3. Del Santo Mattia ASV Prad 07:37.05

Mädchen U10 (1.5 km) Jg. 2013 – 2014
1. Gottschalk Ladina cds Sarsura Zernez 06:26.48
2. Amstad Silvana cds Sarsura Zernez 06:53.66
3. Kern Amalia Sport Val Müstair 07:19.47

Knaben U10 (1.5 km) Jg. 2013 – 2014
1. Steiner Raffaele ASV Martell 05:28.31
2. Weiss Karl ASV Martell 05:33.17
3. Wielander Luis ASV Martell 05:55.03

Mädchen U8 (1.5 km) Jg. 2015 – 2016
1. Fliri Luna cds Sarsura Zernez 08:07.78
2. Oswald Laila Sport Val Müstair 10:03.67

Knaben U8 (1.5 km) Jg. 2015 – 2016
1. Pfranger Levin Lischana Scuol 06:25.81
2. Ortler Lian ASV Prad 09:31.04

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Mals/Schöneben - Auf Schöneben fand vom 27. bis 29. Jänner 2023 zum zweiten Mal die „Snowcross World Championship“ statt. Rund 60 „Racer“ aus neun Nationen nahmen an der Weltmeisterschaft teil. Snowcross bzw. Snowskates ist eine neue Wintersportart, die vor allem in den Nordländern immer größeren Zulauf erfährt. Gefahren wird mit den Tomsen Snowskates-Schuhen. Es handelt sich dabei um „Schuhskier“ (Schuh und Ski alles ein Stück), die Renndirektor Tommy Einar Gydar Syversen aus Norwegen entwickelt hat. Mittlerweile sind auch Skisportler im Vinschgau von der neuen Art Ski zu fahren begeistert, wie zum Beispiel Nikolai Plangger aus Laatsch. „Mit den Snowskates zu fahren ist ein super Gefühl, man kann alles Mögliche machen, klassisch Skifahren oder in der Halfpipe springen“, schwärmt er. Untergebracht waren die Sportler:innen und Organisatoren wiederum im FinKa Hostel in Mals. Wie ist die WM in den Vinschgau gekommen? Auf der Suche nach einem geeigneten Skigebiet knüpfte Syversen 2021 Kontakt mit dem Eventmanager im Skigebiets Schöneben/Haideralm Helmut Thurner. Die ersten Weichen für die Austragung der WM wurden gestellt. Bei der Suche nach einer Unterkunft spielte dann der Zufall mit. Auf der Fahrt nach Meran blieb Syversen mit seinem Tesla unerwartet in Mals stecken und kam zur FinKa, die von der Vinschger Sozialgenossenschaft VISO unter der Verantwortung von Sascha Plangger geführt wird. Das FinKa Hostel war auch heuer wieder das Basiscamp für die Sportler:innen und Influencer, die Snowcross weltweit bewerben. Syversen will die Snowcross WM im Vinschgau etablieren. Derzeit kämpft er auch darum, dass die neue Sportart olympisch wird. Beim olympischen Komitee hat er bereits Gehör gefunden. „Schöneben kann durch Snowcross so bekannt werden wie Kitzbühl durch das Hahnenkammrennen“, erklärt er.

Infos zum Event: www.snowcross.org

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Landesliga - Bereits am 2. Rückrundenspieltag, der am 25. Februar ausgetragen wird, findet in Partschins das Vinschger Derby gegen Latsch statt. (sam)

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Landesliga - Am 18. Februar startet Partschins auswärts gegen Milland in die Rückrunde. Latsch (zu Hause gegen Salurn) und Naturns (zu Hause gegen Albeins) werden einen Tag später auf dem Platz zurückkehren. (sam)

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Terra Raetica - Der Leichtathletikclub Vinschgau Raiffeisen feiert sein 50-jähriges Vereinsjubiläum. So kann auch ein erlaubter Blick in die jüngste Vereinsgeschichte fallen und ein besonders Tätigkeitsfeld ins Licht gerückt werden: Bewegungsangebote für Menschen mit Beeinträchtigung mit Schwerpunkt Leichtathletik. Urheber und Initiator der Idee war noch der alte Vereinsauschuss, besonders der Ex Präsident Heinrich Pohl und der damalige technische Leiter Michael Traut. Nach mehreren verschiedenen Anläufen einen Partner zu finden, zeigte sich Andreas Tappeiner, Präsident der BZG Vinschgau, sehr aufgeschlossen. Die Bezirksgemeinschaft unterhält ja selbst mehrere danach ausgerichtete Einrichtungen. Tappeiner fand dann einen Weg über die Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung in Spondinig. Friedl Sapelza gelang es über Interreg ein Projektpartner in Landeck bei Gabriele Juen zu finden. Nun stand der Konzeptentwicklung nichts mehr im Wege, an der sich dann im Juni 2021 die Aktionsphase mit den ersten Trainings anschloss. Eine besondere Hürde (Barriere) musste das Projekt gleich vor der „Geburt“ nehmen: sowohl in der BGZ Vinschgau wie auch beim Lac wurde der Vorstand gewechselt und die neuen Präsidenten Dieter Pinggera und Tobias Lechthaler mussten dieses Projekt tragen.
Für die Bezirksgemeinschaft übernahm die Leitung Frau Dr. Karin Tschurtschenthaler mit Verena Gufler, Michael Traut für den Lac Vinschgau Raiffeisen und Frau Sandra Careccia aus Landeck für den Abbau architektonischer Barrieren.
Neben den Standorten Mals, Schlanders und Latsch, diese verfügen über Leichtathletikanlagen, wird auch für die Lebenshilfe Schlanders, Koordinator ist Strukturleiter Martin Nagl, und Werkstatt Prad, Strukturleiter Phillip Tappeiner, wöchentliches Training gemacht. Auch die Lebenshilfe Landeck ist in diesem Projekt mit eingebunden, hier ist Michaela Hummel die Verantwortliche.
Der Umfang des Gesamtarbeitsleistung Projekt Inklusion Terra Raetica für alle: 1504 Stunden zuzüglich noch 658 Stunden vom Personal der sozialen Einrichtungen sowie der Eltern.
Aus den geführten Präsenzlisten kann damit ein Gesamtvolumen von insgesamt 7619 Stunden genutzten betreuten Bewegungsstunden für ca. 60 Personen mit Beeinträchtigung ermittelt werden. (190 Latsch, 752 Prad, 666 Schlanders, 4239 Mals, 1440 Austausch, 47 Wettkämpfe, 50 Fortbildungen)
Besonders wertvoll erweisen sich die geschaffenen Netzwerke aus den einzelnen Strukturen wie Lebenshilfen, Werkstätten und Sportvereinen.
Mit unserem Partnerprojekt in Landeck Regionalentwicklung konnte eine gewinnbringende Zusammenarbeit generiert werden indem es zu einem regen Ideenaustausch und dessen Umsetzung kam. Weitere Partnerschaften und Netzwerke entstanden zu der Lebenshilfe, VSS, Fidal, Nationalrat Österreich, Euregio, deutsches Schulamt Südtirol, Gemeinden im Einzugsgebiet, Sportvereine.
Auch in vielen Fortbildungseinrichtungen zog das Projekt Einzug, wie Sportforum Mals, Lehrerfortbildung des Schulamts, VSS.
Im Folgeprojekt Übungsleiterassistenz wird das Projekt inhaltlich weitergeführt.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Laimburg/Vinschgau - Um dem Rückgang der Weidehaltung in ganz Europa entgegenzuwirken, wurde vor kurzem das Horizon Europe Projekt „Grazing4Agroecology” (G4AE) ins Leben gerufen. Das Grünlandzentrum Niedersachsen koordiniert das Projekt, an dem 18 Partner aus ganz Europa beteiligt sind. Ziel ist es, Landwirtinnen und Landwirte bei der Ausweitung der Weidenutzung unter Berücksichtigung agrarökologischer Aspekte zu unterstützen. Schließlich bietet die Praxis der Weidehaltung viele Vorteile für die Tiere, die Umwelt und die Gesellschaft. Das Versuchszentrum Laimburg und Bioland Südtirol sind Projektpartner und werden im Rahmen des Projekts bewährte Verfahren sowie Innovationen zur Förderung der Beweidung auf lokaler Ebene sammeln und umsetzen.
Die Wiesen und Weiden der Alpen sind eine geschätzte Kulturlandschaft und eignen sich ideal für verschiedene Freizeitaktivitäten. Gleichzeitig stellen sie auch die Haupteinnahmequelle für viele Südtiroler Bauernfamilien dar. Sie sind das Ergebnis jahrzehntelanger Arbeit von Bauersleuten, die das dort gewonnene Futter als Hauptnahrungsquelle für ihr Vieh nutzen. Obwohl die Weidewirtschaft ihr großes Potenzial in der Erzeugung hochwertiger Lebensmittel wie z.B. Milch und Fleisch mit besonderen Ernährungseigenschaften unter Beweis gestellt hat, ist derzeit in ganz Europa ein deutlicher Rückgang der Weidewirtschaft zu verzeichnen. Dies stellt eine Gefahr für die künftige Existenz dieser wertvollen Agrarökosysteme dar.
Das Versuchszentrum Laimburg wird in Zusammenarbeit mit Bioland Südtirol den Südtiroler Teil des Projekts leiten. „Das Projekt wird den Landwirtinnen und Landwirten helfen, durch Selbstevaluierung ein objektives Verständnis ihrer eigenen agrarökologischen Leistung zu gewinnen. Durch Praxisveranstaltungen zur Förderung des gegenseitigen Lernens sowie Informationsmaterialien werden wir ihnen die besten Praktiken und neu gewonnenes Wissen zur Verfügung stellen“, erklärt Giovanni Peratoner, Leiter der Arbeitsgruppe „Grünlandwirtschaft“ am Versuchszentrum Laimburg.
„Die Weidehaltung ist eine der nachhaltigsten und besten Praktiken für Wiederkäuer, weshalb die Weidehaltung auch im Mittelpunkt unserer Bioland-Richtlinien steht. Aufgrund der geografischen Struktur des Berggebiets der Alpen gibt es jedoch Einschränkungen. Wir hoffen, dass dieses Projekt dazu beiträgt, praktisches Wissen zu generieren und zu verbreiten sowie die besten Beweidungspraktiken unter den Landwirtinnen und Landwirten bekannt zu machen“, zeigt sich der Geschäftsführer von Bioland Südtirol, Reinhard Verdorfer, erfreut. 

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Weißes Kreuz/Vinschgau - Langstreckentransporte sind ein wichtiger Bereich im Weißen Kreuz, für den der Landesrettungsverein neue Freiwillige sucht. Der Tarscher Gottfried Höllrigl erzählt über diesen Dienst und rührt dabei auch kräftig die Werbetrommel.

Warum hast du dich für den Langstreckendienst entschieden?
Gottfried Höllrigl: Ich habe mich für den Langstreckendienst entschieden, weil ich im Ruhestand bin, Zeit habe und in den vergangenen 30 Jahren Berufsfahrer war. Und ich bin gerne unterwegs und kann dabei auch einen sozialen Dienst leisten.

Welche Voraussetzungen brauchtest du dafür? Welche Voraussetzungen sollte in deinen Augen jemand zum Langstreckendienst mitbringen?
Gottfried Höllrigl: Gute Fahrkenntnisse, Geduld, Gewissenhaftigkeit sowie einen ruhigen und kompetenten Umgang mit Patienten. Man muss auf Unvorhergesehenes mit Ruhe und Besonnenheit reagieren können.

Wo führen dich deine Fahrten hin?
Gottfried Höllrigl: Von Süditalien bis Österreich über die Schweiz bis in den Norden Deutschlands. Auch bis nach Frankreich.

Was gefällt dir besonders am Langstreckendienst?
Gottfried Höllrigl: Besonders gefällt mir, immer wieder neue Personen kennenzulernen und neue Städte besuchen zu können.

Würdest du diesen Dienst weiterempfehlen?
Gottfried Höllrigl: Ja, natürlich. Es ist eine wertvolle und eine persönlich bereichernde Aufgabe.

Was gibt dir dieser Dienst?
Gottfried Höllrigl: Vor allem Zufriedenheit und Genugtuung. Und ich freue mich über die Dankbarkeit der Patienten und der Angehörigen.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Tschengls - Karl Perfler lud am Sonntag, 29. und Montag, 30.Jänner 2023 zu die „Lichttage in der Tschenglsburg“
Am Sonntag wurde die Rückkehr der Sonne in der Tschenglsburg und bei der Ottiliakirche begrüßt. Das besondere Fest würde von der Geigerin Lena Savina und Ernst Thoma musikalisch umrahmt.
Am Montag fand ein Thementag zum Getreideanbau im Vinschgau statt. Dabei referierte Silke Raffeiner, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Südtirol, über Ernährung im Allgemeinen und der Güte von Getreide im Besonderen. Karl Perfler plant weitere solche Thementage da er an einem größeren Getreideprojekt am Vinschgauer Sonnenberg arbeitet. Er möchte durch gezielte Weiterbildung dem Wiederanbau von Getreide im Vinschgau eine wissenschaftliche Grundlage geben. Dabei wird auf altes Saatgut und auf eine ökologische Bearbeitung Wert gelegt. Seit mehreren Jahren beschäftigt sich Perfler mit dem Thema Getreide. Als Gastgeber im Kultur- und Dorfgasthaus Tschenglsburg hat er sein Vorhaben schrittweise in die Tat umgesetzt. Dort hört er immer wieder den Satz „so konns nit weiter gian“. Die Teilnehmer des Thementages gingen der Frage nach: „Was können wir tun, dass es anders weiter geht“. Der Grundgedanke des Projektes und die mögliche Verwirklichung wurden besprochen. Weiters diskutierte man Vermarktung, Transparenz und Preis der daraus gewonnenen Produkte. Der Vinschgau ist durch seine besonderen Witterungsverhältnisse für den Getreideanbau seit je her geeignet. Die ältere Bevölkerung verbindet den Getreideanbau mit Emotionen und Wissen. Das Getreideprojekt soll diese/s der Bevölkerung wieder näher bringen, einem Lebensraum schaffen, wo der Mensch mit Körper Geist und Seele Platz findet. Karl baut bei der Verwirklichung seines Vorhabens auf das regionale Zusammenwirken der Anbauer, der weiterverarbeitenden Betriebe, Bäcker usw., die Geschäfte vor Ort und den Konsumenten, als wichtigste Säule. (chw)

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Martell - Die Handwerker von Martell dürfen auf fünf spannende, wenn auch nicht immer leichte Jahre zurückblicken. Nichtsdestotrotz schauen sie optimistisch in die Zukunft. Im Rahmen der lvh-Ortsversammlung übergab die bisherige lvh-Ortsobfrau Hildegard Spechtenhauser das Zepter an Michael Pöhl (Bauunternehmen Pöhl Andreas). An seiner Seite im Ortsausschuss stehen als Ortsobmannstellvertreter Michael Fleischmann (Zimmerei Fleischmann GmbH) und als Ortsausschussmitglieder Patrick Mairhofer (Johann Krause), Andreas Pöhl sowie Jons Robert Röder (Martelltalbau). „Wenn alle aktiv mitarbeiten gelingt es sicher, unsere Interessen und Anliegen voranzutreiben. Ich freue mich, gemeinsam mit dem Ortsausschuss die zukünftigen Belange des Handwerks anzugehen. Schließlich sind wir nur gemeinsam stark“, betonte Pöhl.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Laas - Die 77. Jahresvollversammlung der Laaser Sektion im Alpenverein gab Aufschluss über ihre rege Tätigkeit. 2022 hatte es diverse Angebote für die 854 Mitglieder gegeben. Viele von ihnen waren am 21. Jänner zur Versammlung im Laaser Zivilschutzzentrum erschienen. Sektionsleiter Markus Tröger und sein Vorstand berichteten von den erlebten Touren und den Leistungen der Wegepaten, die an die 50 Kilometer unbefahrbare Wandersteige in Schuss halten. Erfreut sei man über die Sanierung der Wasserfall Hütte im Laaser Tal, die schon bald wieder als Treff- und Erholungspunkt zur Verfügung stehen werde. Im Tal liegt auch der beliebte Klettergarten Nesselwald, der dank AVS und weiterer Partner eine Aufwertung des Klettergebietes darstelle. Besorgt zeigte sich Tröger über die immer komplexer werdende Bürokratie. Der Jugendwart Manuel Gurschler beschrieb die Aktionen, die die engagierten Jugendleiter:innen mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt hatten.
Nachdem der Sektionsausschuss sechs Jahre im Amt gewesen war, standen Neuwahlen an. Markus Tröger und sein Stellvertreter Martin Muther stellten sich nicht mehr der Wahl. Erich Trenkwalder wurde zum neuen Sektionsleiter gewählt, er nahm die Wahl an, auch weil er sich auf einen „super Ausschuss“ verlassen könne. Teil von diesem ist nun auch Manuel Tappeiner, er kümmert sich in den nächsten Jahren zusammen mit den erfahrenen Referent:innen Manuel Gurschler, Kathrin Hauser, Andrea Maschler, Albert Platter, Monika Steiner, Christian Stricker (BRD), Roswitha Waschgler und Horst Zangerle um ein sportliches Freizeitprogramm für alle Altersstufen am Berg und in der Natur. Als Tourenleiter bleiben Tröger und Muther dem AVS erhalten. Ihnen wurde für den großen ehrenamtlichen Einsatz gedankt, u.a. von Albert Platter, der als Bezirksvertreter auch in der Landesleitung mitarbeitet. Franziska Riedl, die Vize-Bürgermeisterin der Gemeinde Laas, lobte den aktiven AVS, „der körperlich und im Herzen bewegt“. Die Eigenverwaltung von Laas vertrat Walter Verdross. Er sagte die materielle Unterstützung in Form von geschnittenem Holz für den Wiederaufbau der Wasserfall Hütte zu und informierte über die Fortschritte bei der Oberen Laaser Alm, der mittlerweile Schutzhüttenstatus zuerkannt wurde. Der Plan für den Umbau sei in Ausarbeitung. Mit „Schauen wir auf unser Laaser Tal, schützen wir Wasser und Umwelt“, erinnerte er an einen sensiblen Umgang mit der Natur. Alle weiteren Redner:innen zollten der Sektion Respekt für ihren Beitrag zum Dorfleben.
Obwohl der AVS Laas beim Klettern, Touren, Wandern … viel in Bewegung ist und wenig steht, hat er doch einen festen Stand. Das zeigten auch die zahlreichen Ehrungen: Mehr als 20 Personen wurden für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Sieben Bergbegeisterte nahmen die Ehrung für 40 Jahre entgegen, großen Applaus gab es für die fünf Mitglieder, die dem AVS seit 50 Jahren treu sind.

Maria Raffeiner

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Weltladen Latsch - Elisabeth Kössler machte den Anfang zur Vortragsreihe 2023 Anders leben - anders Reisen, die vom Weltladen Latsch organisiert wird. Sie referierte am 27. Jänner zum Thema Saatgutgewinnung im Hausgarten. Der Fraktionssaal im CulturForum von Latsch war überfüllt, ein Zeichen dafür, dass das Thema auf großes Interesse stößt.
Über Jahrhunderte war es normal, dass eine bäuerliche Familie ihr Saatgut pflegte und von Jahr zu Jahr weitergab. In den letzten Jahren hat es diesbezüglich aber einen großen Wandel gegeben, heute kontrollieren vier Großkonzerne den Weltmarkt. In Länder wie z. B. Afrika, werden Menschen massiv eingeschränkt. Sie dürfen das eigene Saatgut nicht mehr verwenden und werden gezwungen Abkommen einzugehen, mit katastrophalen Folgen für Mensch und Umwelt.
Kössler erklärte im Vortrag wie Saatgut gewonnen, gereinigt und aufbewahrt wird. Sie erklärte den Unterschied zwischen Hybrid-Saatgut und samenfestem Saatgut und gab zu verstehen, warum es wichtig ist, welches Saatgut wir verwenden.
Samenfestes Saatgut passt sich an den Boden und an das Klima an. Samenfestes Saatgut ist unabhängig und regional. Jeder kann sein eigenes Gemüse züchten, so wie es ihm gefällt und wie er es gerne hätte. Jeder kann seine Sorten auswählen und nach Belieben in die züchterische Arbeit eingreifen.
Die letzten regionalen Sorten sollen vor dem Verschwinden gerettet werden! Als Hobbygärtner kann man einen Beitrag dazu leisten, indem man Saatgut bei Kleinbauern kauft, welche samenfestes Saatgut anbauen. Die Erhaltungszüchtung von samenfesten Sorten ist arbeitsintensiv, aber es lohnt sich. Die Vielfalt bleibt erhalten.
Als Konsument sollte man auch darauf achten, was man für Gemüse einkauft. Gemüse, das im Supermarket angeboten wird, ist gleich groß und sieht gleich aus. Das ist ein typisches Zeichen dafür, dass es aus Hybrid-Saat stammt. Hybriden sind zwar wesentlich günstiger aber als Nahrungsmittel weniger wertvoll als Gemüse von samenfesten Sorten.
Der Weltladen Latsch wird das Thema später noch einmal aufgreifen und in gut einem Monat mit einer Saatgutbibliothek starten. Das Projekt wird zu einem späteren Zeitpunkt vorgestellt. (pt)

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Prad/Mals - Den Wald mit allen Sinnen erleben konnten vor Kurzem rund 20 Schüler der Klassen 5 A und 5 B des Sozialgymnasium Mals. Sie waren zu Besuch bei den Waldbienen in Prad. Im Rahmen eines Projektes über alternative Lernformen wurde ihnen die Natur- und Waldpädagogik nähergebracht. „Der Wald ist für die Kinder ein wertvoller Erfahrungsort. Bei uns haben sie die Möglichkeit, den Wald jeden Tag mit allen Sinnen zu erleben. Denn der Wald erweckt in den Kindern die Nähe zur Natur und die Achtung vor ihr“, erklären die Waldpädagoginnen Melanie und Zita.

Lernort Wald
Gemeinsam mit den Schülern haben die Waldkinder Waldbingo gespielt. Dabei ging es darum, verschiedene Materialien des Waldes zu suchen. In der Walderlebnisgruppe wird den Kindern spielerisch Wissen über die Natur vermittelt und so ihr Bezug dazu nachhaltig geprägt. Das Wichtigste dabei ist jedoch die eigene Erfahrung, die die Kinder beim täglichen Spielen im Wald machen können. In der Natur wird die Kreativität angeregt und Zusammenhänge der Natur selbst entdeckt. „Die Natur gibt uns zu jeder Jahreszeit die Möglichkeit neues zu entdecken. Durch die Nutzung des Waldes als Entwicklungs- und Spielraum machen die Kinder ganz selbstverständlich authentische und ganzheitliche Erfahrungen in und mit der Natur“, so die Waldpädagoginnen.

Naturverbunden durch das Jahr
Die Walderlebnisgruppe Prader Waldbienen wurde im Frühjahr 2021 aus einer Elterninitiative ins Leben gerufen und gehört dem Verein Natur Erleben Vinschgau VFG, kurz nev, an. Zurzeit werden rund 15 Kinder im Alter zwischen 3 und 6 Jahren betreut. Die Kinder können über das ganze Kindergartenjahr, von September bis Juni, den Wald erleben und wahrnehmen. In den Wintermonaten steht ihnen ein warmer Unterschlupf zur Verfügung. Im Sommer bietet der Verein nev eine Betreuung für Vorschulkinder an.

 

Mehr Informationen über die Walderlebnisgruppe Prader Waldbienen und das pädagogische Konzept gibt es online www.nev.bz.it oder bei der Leiterin Caroline Perfler unter der Nummer: 320 2304182.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Schlanders/Nals - Der feierlich geschmückte Christbaum erfreut die Herzen der Menschen in der Weihnachtszeit und wird traditionell zur Lichtmesse wieder abgeschmückt und entsorgt. Die zweiten Klassen des Sprachengymnasiums Schlanders haben bei der Waldpädagogin Jutta Tappeiner Ebner auf dem Kräutergut „Kräutererbe“ in Nals eine Möglichkeit kennengelernt, wie man den ausgedörrten Christbaum upcyceln und weiterverarbeiten kann. Die getrockneten und pulverisierten Nadeln eines (unbehandelten) Christbaums gelten als wahre Vitamin- und Mineralbombe und eignen sich hervorragend als Beigabe in Müslis, Smoothies oder generell als Speisegewürz. Die SchülerInnen haben zahlreiche praktische Tipps, Tricks und Rezeptvorschläge erhalten, wie man verschiedene Rohstoffe aus dem Wald einfach verarbeiten und im Alltag für die eigene Gesundheit nutzen kann. Der gemeinsam hergestellte Lippenpflege-Stift aus Fichtenöl soll bei spröden Lippen Wunder wirken und beide Klassen staunten nicht schlecht, wie gut das liebevoll zubereitete Buffet auf Fichtenbasis schmeckte: Bei Fichtenpralinen, Fichtenmüsli, Fichten-Muffins, Fichten-Frischkäseaufstrich, Fichtentee, Fichten-Apfelsaft und Fichtenbutter blieb kein Wunsch offen.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Schlanders - Die Jahreshauptversammlung der Volkstanzgruppe Schlanders am 14. Januar stand diesmal ganz im Zeichen der Neuwahl des Vorstands und der Ehrung eines Mitglieds. Obmann Manfred Ratschiller begrüßte die 23 Tänzerinnen und Tänzer, sowie die Ehrengäste – Kulturreferentin Monika Wielander Habicher, Ehrenmitglied Hubert Kuppelwieser und den Bezirksobmann der Volkstanzgruppen im Vinschgau Norbert Kofler zur Hauptversammlung beim gemeinsamen Abendessen im Café am Platzl in Göflan.
Die beste Nachricht 2022 war für die Volkstanzgruppe sicherlich, dass nach der entbehrungsreichen Corona-Zeit ab Mai 2022 endlich wieder paarweise getanzt werden durfte, demnach auch Tiroler Tänze wieder auf dem Probenprogramm standen und im August auch wieder ein Auftritt im Musikpavillon stattfand.
Einer auf den die Gruppe seit 40 Jahren bei Proben, Auftritten und Vereinsaktivitäten zählen kann ist Peter Ratschiller. Peter trat dem Verein 1982 bei und traf dort auf viele Gleichaltrige und fünf seiner Brüder. Damals wie heute bereichert Peter die Volkstanzgruppe Schlanders durch seinen Humor und seine Gelassenheit, die schon manch neuer Tänzerin beim ersten Auftritt die Nervosität nahm.
Peter nahm die Glückwünsche, den Dank und die Urkunde mit Ehrennadel in Gold von Obmann und Bezirksobmann entgegen.
Die anschließenden Neuwahlen fielen recht unspektakulär aus. Der bisherige Vorstand stellte sich geschlossen der Neuwahl und wurde von den Vereinsmitgliedern einstimmig wiedergewählt. Für die folgende Legislatur sind für die Geschicke des Vereins verantwortlich: Manfred Ratschiller (Obmann), Kurt Ratschiller (Vize-Obmann), Anna Unterholzer (Tanzleiterin), Anita Fierer (Schriftführerin), Andrea Kiem (Trachtenreferentin) und Irene Kurz (Kassierin).
Die Gruppe blickt motiviert auf 2023. Die wöchentlichen Proben sind regulär gestartet und mit dem Besuch des traditionellen „Fisser Blochziachn“ im Nordtiroler Oberland Ende Januar stand auch schon eine erste außertourliche Veranstaltung auf dem Programm. Auf die Proben im Sommer in der Matscher Au freuen sich die Tänzerinnen und Tänzer schon besonders.
Alle sind herzlich eingeladen vorbeizuschauen und bei einer Probe jeweils mittwochs um 20:30 Uhr mitzutanzen und natürlich gern dem Verein beizutreten.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Südtirol/Partschins - Jahresversammlung der Schönheitspfleger im lvh startet mit neuer Obfrau und viel Elan.
Bei der Jahresversammlung ging es gleich um mehrere wichtige Themen.
Anwesend waren neben der Berufsgruppenobfrau Monika Lardschneider auch lvh-Vizepräsident Hannes Mussak und lvh-Vizedirektor Walter Pöhl. Zunächst wurde Verena Gufler als neue Obfrau bestätigt. „Gerade in den letzten Jahren habe ich gemerkt, dass es mir Freude machen würde mich einzubringen, um unseren Beruf aktiv mitzugestalten. Diese Zeit ist jetzt gekommen und ich bin sehr gespannt, welche Herausforderungen diese Tätigkeit mit sich bringt. Ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit von allen Schönheitspfleger:innen im Land, denn gemeinsam können wir vieles bewirken“, erklärte die Partschinserin. Im Beirat stehen ihr Michaela Fink aus Brixen und Siegrun Nagler aus Bruneck zur Seite. lvh-Vizedirektor Pöhl unterstrich die Bedeutung der Obleute und Beiräte: „Wer sich im Berufsbeirat engagiert, hat einen Informationsvorsprung und ein gutes Netzwerk.“
Im Anschluss ging es um die Aktivitäten des letzten Jahres, die absolvierten Kurse und die Aussprache mit den Fachschulen. Für das neue Jahr ist geplant, mehr Imagewerbung zu betreiben, die Anpassung des Berufsbildes, sowie die Ausarbeitung einer Preisliste und eines Qualitätssiegels. „Die Tätigkeit der Schönheitspflegerin und des Schönheitspflegers ist nicht nur das Schminken, das Aufgabenfeld ist sehr vielfältig. Das wollen wir kommunizieren“, so die Obfrau Verena Gufler. Berufsgruppenobfrau Monika Lardschneider berichtete über die Berufswettbewerbe im Sektor Körperpflege und die Bemühungen, zusammen mit dem lvh gegen die Schwarzarbeit vorzugehen.
Besonders interessant waren die Referate zu Social Media der Expertin Jessica Ferrarese, sowie zu Pilates von Elfi Pichler, einer diplomierten Pilates- und Gesundheitstrainerin, welche beide mit Spannung verfolgt wurden.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Schnals - Am 01. Mai 1952 gründeten die weitsichtigen Kartauser Johann Brugger, Otto Grüner, Peter Grüner, Richard Grüner, Alois Schwienbacher und Peter Gamper im Gasthaus Goldene Rose in Karthaus den Verschönerungsverein Karthaus - Pro Loco Certosa. An diesem historischen Datum waren 26 weitere Schnalser*innen zugegen und mit einem Jahresbeitrag von 500.- Lire wurden sie Mitglieder der Organisation.
Zum Jahresausklang 2022 traf man sich nun wieder im Gasthaus Goldene Rose wo vor 70 Jahren dieser zukunftsweisende wichtige Akt der Regionalentwicklung unterzeichnet wurde. Alle Präsidenten, Funktionäre und Mitarbeiter*innen der letzten 70 Jahre waren eingeladen und es gab neben guten Speisen einiges zu erzählen. Der Verschönerungsverein wurde im Lauf der Zeit und der s28 Foto 2positiven touristischen Entwicklung in den 1970er Jahren zum Verkehrsverein, dann vom Fremdenverkehrsverband zum Verkehrsverband; in den 90igern zum Tourismusverein und 2021 wurde der wichtigste Interessensverbund für Wirtschaft und Tourismus des Tales zur Tourismusgenossenschaft Schnalstal umgewandelt.
Für ihre Tätigkeit als Präsident wurden Adolf Gamper, Armin Gamper, Alexander Rainer, Benjamin Raffeiner und Walter Zerpelloni ausgezeichnet. Valentina Raffeiner ist seit 33 Jahren treue Mitarbeiterin und wurde für ihren langjährigen Einsatz geehrt.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

am Sonntag,12.02.2023
im Gemeindesaal
um 16.00 Uhr
Dauer: ca. 60 Minuten

Schluderns: Kultur, Brauchtum, Natur
Heimatlieder: vorgetragen vom Senioren- und Männerchor Schluderns unter der Leitung von R.Ruepp
Fotoarchiv: Bilder von 1900 bis 1960
Wir freuen uns auf regen Besuch!

 

Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars

Publiziert in Ausgabe 3/2023

am Sonntag,12.02.2023
im Gemeindesaal
um 16.00 Uhr
Dauer: ca. 60 Minuten

Schluderns: Kultur, Brauchtum, Natur
Heimatlieder: vorgetragen vom Senioren- und Männerchor Schluderns unter der Leitung von R.Ruepp
Fotoarchiv: Bilder von 1900 bis 1960
Wir freuen uns auf regen Besuch!

 

 

Bildungsausschuss Schluderns

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Freitag, 10. Februar 2023

Gasthaus Sonne - Kortshc

um 19 Uhr

 

Bildungsausschuss Kortsch

Publiziert in Ausgabe 3/2023

in der Bibliothek Schlandersburg am / nella Biblioteca di Silandro il /
at the library Schlandersburg on

11., 18. Februar / Febbraio / February
11., 18., 25. März / Marzo / March
10:00 – 11:30

 

 

 

Bildungsausschuss Schlanders

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Theatergruppe Kortsch

Männer sind voller Fehler. Ein Bügeleisen nimmt keiner in die Hand. Sie sind zu hart oder zu weich, besserwisserisch und stur. Den perfekten Mann gibt es nicht. Deshalb will Elisabeth Gruber (Elisa Maria Vanzo) in einem Experiment ihren unscheinbaren Untermieter Hubert Mair (Hansjörg Wallnöfer) zum perfekten Mann formen, denn Sekretär Martin (Philipp Prieth) eignet sich dafür wahrlich nicht. Aber: „Männer können ohne Frauen. Frauen aber ohne Männer nicht.“ Davon können auch die beiden Freundinnen Fanny (Svetlana Lechthaler) und Barbara (Julia Strobl) ein Lied singen. Wenn sich im Krieg der Geschlechter, wo Rückzug nur im äußersten Notfall erlaubt ist, dann noch Mutter Gruber (Brigitta Sachsalber) und der wilde oder flinke Theo (Christian Telser) einschalten, dann überschlagen sich Verwechslungen und Geschlechterklischees, witzige Wortspiele und viel Situationskomik.
Die Stimmung im Theatersaal in Kortsch bei der Premiere Ende Jänner war voller Begeisterung. Das Publikum lachte, gab immer wieder Szenenapplaus und spendete langen Schlussbeifall. Fazit: Restlos gelungenes Theater mit spritzigen Spielerinnen und Spielern der Theatergruppe Kortsch unter der Regie von Eva Maria Tscholl. Unterhaltung vom Feinsten! (ap)

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Laas - Titelgebend ist ein Zitat von Gemeindereferentin Elfi Kirmaier, die dem Bildungsausschuss Laas bei seiner Vollversammlung auch „eine gelungene Ausweitung des Bildungsbegriffes“ attestierte. Am 20. Januar waren Vertreter:innen der Vereine von Laas und seinen Fraktionen im Kultursaal von Eyrs zusammengekommen, um auf Tätigkeiten Rückschau und auf die Planung Ausblick zu halten. Aktionen, Vorträge und Veranstaltungen für Groß und Klein waren und bleiben dem Bildungsausschuss ein Anliegen. Nicht nur Musik und Literatur, auch das Wandern und Spielen, Müllsammeln und Ausstellen, Informieren und allgemein die Begegnungen fördert der Bildungsausschuss. Die Vorsitzende Brigitte Schönthaler erhob Jubiläumstermine, um die Planung abzustimmen, lud zum Netzwerken ein und machte Kulturerlebnisse wie den Franz-Tumler-Literaturpreis schmackhaft. Sie wurde zusammen mit den sechs Vertreter:innen Sarah Schönthaler und Reinhard Zangerle (Eyrs), Raimund Niederfriniger (Tanas), Ruth Kuntner (Tschengls), Ruth Schönthaler und Susanne Saewert (Laas) einstimmig wiedergewählt. Eine neue Amtsperiode mit bunten Veranstaltungen nahm somit ihren Anfang. Das breit gefächerte Angebot betonte auch Bürgermeisterin Verena Tröger in ihren Grußworten. Ihre Einschätzung fiel nach den schwierigen Jahren in Laas gut aus, es sei gelungen, die Vereine weiterzuziehen und die Freude beizubehalten, auch dank der Ruhe und ausgleichenden Art des Bildungsausschusses. Der Mehraufwand sei ihr bewusst, den Veranstaltungen mit sich bringen. Der Wert von sozialen Kontakten aber auch, weshalb sie Dank und gute Wünsche anbrachte und ans Weitermachen appellierte.
Maria Raffeiner

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Am Samstag, 28. Jänner, fand im Jugendzentrum Schlanders ein kleines Fußball-Turnier statt. Zwei Jugendliche hatten die Idee dazu und organisierten es. Insgesamt meldeten sich 9 Mannschaften zu drei Personen an, die zu zweit jeweils fünf-Minuten-Spiele spielten. Wie bei der Weltmeisterschaft startet der
„JUZE-CUP“ um 16:00 Uhr mit einer Gruppenphase. Anschließend spielten vier Mannschaften um den „Potzer“-Platz und die vier besten Mannschaften aus der Gruppenphase um das Finale.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Nach einer 2-jährigen Pause wurde das Kartenturnier zwischen dem Jugendhaus Phönix und dem Kvw Senioren zum 11. Mal abgehalten. Am 28.01.23 fand das Turnier heuer im Kvw Raum statt. Der Austragungsort wird jährlich abgewechselt. Zu Beginn wurden die Teams ausgelost, wobei immer zwei Jugendliche gegen zwei Senioren zusammengekommen sind. Gespielt wurde Schlongende Jassen in drei Sätzen. Vor der Preisverleihung wurden noch alle mit einer Gulaschsuppe verköstigt. Dann wurde die beste Jugendmannschaft und die beste Seniorenmannschaft prämiert. Gewonnen haben bei der Jugendmannschaft Jonas Dietrich und Sylvia Pinggera und der Seniorenmannschaft Bernd Stecher und Hildegard Frank Mair. Wir möchten uns beim Kvw und dem Despar Pinggera für die Preise bedanken.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

PR-INFO Kaufleute Mals

Am 13. Oktober 2022 hat Viktor Lechthaler aus Burgeis den Kampf gegen seine Krankheit verloren und ist im Alter von nur 58 Jahren verstorben. Er hinterlässt eine große Lücke: Ehefrau Marlies und ihre sechs Kinder Johann, Franziska, Theresia, Simeon, Philomena und Thomas sind durch den Verlust des Vaters auf sich alleine gestellt und müssen den Alltag ohne ihn meistern. Dies ist eine große Herausforderung für die ganze Familie in allen Bereichen des Lebens. Insbesondere stehen die Gesundheit und die Ausbildung der Kinder im Mittelpunkt. Dies ist mit hohen Kosten und mit viel Aufwand verbunden. Deshalb braucht die Familie Lechthaler finanziellen Zuspruch, ganz konkret finanzielle und existentielle Unterstützung.

Um der Familie finanziell unter die Arme zu greifen, haben die Kaufleute der Gemeinde Mals in vielen Geschäften Spendenboxen aufgestellt, um den Menschen die Möglichkeit zu geben einfach und anonym zu spenden. Die Spendenbereitschaft der Bürger der Gemeinde Mals, der Bürger der umliegenden Gemeinden und jenen aus der Schweiz war groß und somit konnte ein ansehnlicher Beitrag gesammelt werden.

Ein großes Vergelts´Gott sei allen beteiligten Personen ausgesprochen, insbesondere allen Menschen, die eine Spende gegeben haben, der Sozialreferentin der Gemeinde Mals Marion Januth für die Beratung, der Druckerei Wielander Fritz aus Glurns für die zur Verfügung gestellten Drucksachen, dem bäuerlichen Notstandsfond für die ordnungsgemäße Abwicklung der Spende und an die Bezirkszeitung für die Veröffentlichung.

 

Spendenkonten

Spenden können über die Spendenkonten des „Bäuerlichen Notstandsfonds EO“ unter dem Kennwort „Familie Lechthaler Viktor (Burgeis/Mals)“ eingezahlt werden.

Kennwort: „Familie Lechthaler Viktor (Burgeis/Mals)“

Raiffeisen Landesbank
IBAN IT30 D 03493 11600 000300011231

Südtiroler Sparkasse
IBAN IT67 D 06045 11600 000000034500

Südtiroler Volksbank
IBAN IT15 U 05856 11601 050570004004

Die Spenden an den BNF können von Privatpersonen und von Betrieben in der Einkommenssteuererklärung abgesetzt werden.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Schluderns - Gut gelaunt und mit ihren Singbüchern in der Hand starteten die Mitglieder des Schludernser Männerchores in Begleitung von Conny Tischler kürzlich nach Schlinig, wo sie im „Buschenschank Andrien“ ein köstliches Mittagessen erwartete. Eingeladen hatte das Chormitglied Heini Riedl zu seinem runden Geburtstag, den er einige Wochen zuvor gefeiert hatte.
Gegründet wurde der Männerchor Schluderns im Jahre 1976. Seither wird er von Robert Ruepp geleitet, der derzeit auch Obmann und „Mädchen für alles“ ist. Seit 57 Jahren erfreuen die singenden Schludernser Männer die Menschen bei weltlichen und kirchlichen Auftritten. Höhepunkte der vergangenen Jahrzehnte waren Chorreisen mit Auftritten in Köln/Puhlheim, im Kloster Andechs in Bayern, bei verschiedenen Chortreffen, so bei jenem in Innsbruck mit Wertesingen und einigem mehr. Im Laufe der Jahre wurde die einst stattliche Sängermannschaft laufend kleiner. Viele gaben aus Arbeitsgründen oder altersbedingt auf und Nachwuchs stellte sich nur zaghaft ein. Ein „harter Kern“ ist nach wie vor aktiv. Heute zählt der Chor 13 Sänger (den Chorleiter miteingeschlossen), die alle Stimmlagen abdecken (5  erste Tenöre / 3  zweit Tenöre / 3  erste Bässe / zwei zweite Bässe).
Neuerdings kann der Männerchor auch auf weibliche Unterstützung zählen.
Die Chorleiterin des Schludernser Kirchenchores Conny Tischler steht dem Chorleiter Robert Ruepp tatkräftig zur Seite und gibt den Männern gelegentlich den Takt vor. „Somit hat der Männerchor Schluderns auch eine Frauenquote“, scherzt der Sänger Oskar Wegmann. Er und alle anderen Chormitglieder hoffen darauf, dass ihnen ihr Chorleiter Robert noch lange erhalten bleibt, und dass sie die Kameradschaft in Geselligkeit weiterhin pflegen können, so wie beim Festessen in Schlinig. 

Publiziert in Ausgabe 3/2023

pr-info Eisnherz, Prad

Eisnherz ist die Ideenschmiede in Prad. Im wahrsten Sinne des Wortes: Von der Idee zum Entwurf, über das Design bis zum fertigen Dekorationsstück – alles wird im Prader Unternehmen Gritsch-Metall von Edith und Max Gritsch hergestellt. Im Geschäft „Eisnherz“ an der Hauptstraße 73 in Prad ist das Sortiment rund um die Metalldekorationen um Pflanzen, Blumen und Schnitttblumen erweitert worden. Daraus ergeben sich wundervolle und erstaunliche Kombinationen für Innen und Außen, für Hotels und für Private. Für besondere Anlässe wie Hochzeiten und Feiern
(Valentinstag und Geburtstage) werden auf Vorbestellung Kundenwünsche erfüllt!

www.eisnherz.com
Hauptstraße 73
Prad am Stilfserjoch

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Schlanders - Das Jugendtheater Vinschgau (JUVI) ist aus der Theaterszene nicht mehr wegzudenken. Bisher war die Gruppe selbst aktiv gewesen, indem sie Stücke von Daniel Trafoier auf die Bühne gebracht und viele fürs Schauspiel begeistert hatte. Und sie will es bald wieder tun, denn die Proben fürs neue Musical laufen schon. Letztens trat JUVI in einer neuen Rolle als Konzertveranstalter auf: Corinne Amrand machte auf ihrer Südtiroltour Halt in der BASIS, das musikalische Alter Ego von Schauspielerin Eva Kuen. Kuen ist als bekannte Südtiroler Theater- und Filmschauspielerin und Regisseurin meist in Brixen oder Bozen zu sehen.
Dieses Mal füllte sie als Sängerin das Kasino gemeinsam mit ihrer Band (Komponist Simon Gamper, s21 leichtPhilipp Schwarz, Thomas Ebner) mit samtscharfen, radikal optimistischen Klängen und Wortkunstwerken aus. Neue Songs „So ungefähr“ und bekannte aus „Käpt’n Lost“ bestachen durch Poesie und das besondere musikalische Arrangement. Sie schnitten Themen wie Umweltschutz, Psychohygiene, Flucht oder Emanzipation an. Immer mit Augenzwinkern, nie mit dem Zeigefinger nahmen sie den Raum und das Publikum ein. Als „feministische Art Pop Band“ hat Corinne Amrand in der BASIS demonstriert, wie geschliffen Südtiroler Kunst mit meist deutschsprachigen Songtexten sein kann. „Stürmisch sind die Zeiten“ heißt es in „Südwind“ – zum Glück war dem Publikum „ein Schluck Weltmeer“ gestattet, so hat sich die Bühnenpräsenz der Musiker:in angefühlt. Das Publikum eingestimmt hatte Noah Thanei. Auf drei Instrumenten gleichzeitig spielend, überraschte der Musiker aus Schlanders mit seinen ersten Eigenkompositionen. Balladen von Bands wie Coldplay oder Radiohead interpretierte er auf eigene Weise.
Maria Raffeiner

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Laas - Alperia hat die Modernisierungsarbeiten des in den 1950er-Jahren gebauten Wasserkraftwerks in Laas abgeschlossen. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 40 Millionen Euro, davon rund 24 Millionen für die Installation einer neuen rund 2,2 Kilometer langen unterirdischen Druckrohrleitung.
Der Austausch der Druckrohrleitung, der fast ausschließlich mit lokalen Betrieben durchgeführt wurde, erfolgte mit dem Ziel, die Effizienz der Anlage unter Einhaltung der Umweltauflagen zu verbessern und den sicheren Betrieb weiterhin zu gewährleisten. Die Wiederherstellung der Fläche nach der Verlegung der Druckrohrleitung erfolgte insbesondere in den Abschnitten mit Vegetationsdecke, wofür das Aushubmaterial mit einer mit dem Vorzustand ähnlichen Oberflächenstruktur wieder eingesetzt wurde.
Die Modernisierungsarbeiten umfassten außerdem den Austausch der Wasserableitungsrohre der Beileitungen und deren Verteilerkabinen ersetzt. Auch das Kraftwerk selbst wurde einer umfassenden Modernisierung unterzogen. Es wurden der Generator und der Maschinentransformator ausgetauscht, die Turbinen modernisiert und das Automatisierungs- und Kontrollsystem sowie die elektrische Ausrüstung vollständig erneuert wurden. 

Publiziert in Ausgabe 3/2023

pr-info VIP

Der Clubapfel envy™ erfüllt alle Eigenschaften, die Apfelfans sich von einem Apfel wünschen: Er sieht gut aus, ist außergewöhnlich süß, sehr knackig und besonders saftig.

Viele Jahre lang unternahmen die Forscher vom Institut „Plant and Food Research“ in Neuseeland unzählige Kreuzungsversuche, um eine neue Apfelsorte zu erschaffen. Im Jahre 1985 war es dann soweit: Durch die Kreuzung von Gala und Braeburn entstand die Apfelsorte Scilate, die heute unter dem geschützten Namen envy™ vermarktet wird. envy™ wird seit 2014 auch im Vinschgau auf ca. 180 Hektar nach integrierten und biologischen Richtlinien angebaut.
Wie ein Apfel aussehen und schmecken soll, ist so individuell wie der Apfelkonsument. envy™ entspricht in allen seinen Eigenschaften den Wünschen von modernen Apfelkonsumenten. Bereits beim Anblick verlockt envy™ zum Hineinbeißen: Die Schale glänzt rubinrot, darunter schimmern orangegelbe Strähnchen. Fast so, als ob die Natur den Apfel mit einem Pinsel gemalt hätte.
Vor allem überzeugt envy™ mit seinem außergewöhnlich süßen, blumigen Geschmack. Zunächst nimmt man leichte Zitrusnoten wahr, dann entfalten sich intensive tropische Aromen von Banane, Ananas, Birne und Mango. Die angenehm erfrischende Säure verwandelt sich sogleich in eine vollmundige Süße.
Beim Biss in den Apfel bemerkt man sofort eine weitere herausragende Eigenschaft der Sorte: Sie hat ein sehr festes Fruchtfleisch und ist daher extra knackig und saftig. Das cremig-weiße Fruchtfleisch trägt eine weitere Besonderheit in sich: Der Apfel oxidiert kaum bzw. gar nicht. Das bedeutet, dass sich das Fruchtfleisch nicht braun verfärbt.
In den USA führt envy™ bereits die Liste der beliebtesten Apfelsorten an. Doch auch in Europa gewinnt die neue Apfelsorte immer mehr Fans. Um den neuen Apfel in Italien bekannt zu machen, führt VIP immer wieder Marketingmaßnahmen und Verkostungen in Supermärkten durch. Zudem läuft seit zwei Jahren ein envy™-Werbespot im italienischen Fernsehen.

Lust, die neue Apfelsorte auszuprobieren? Die Vinschger envy™-Äpfel sind von November bis Mai in den Detailgeschäften der Vinschger Genossenschaften sowie in ausgewählten Supermärkten erhältlich.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Kolping im Vinschgau - Welche Bedeutung hat der Kolpinggruß „Treu Kolping“? Der älteste Gruß im Kolpingverband wurde von Adolph Kolping selbst eingeführt; er heißt:“ Gott segne das ehrbare Handwerk!“ Die Antwort lautet: „Gott segne es!“ Er ist und war nicht nur Gruß, sondern auch Programm und Gebet. Früher stand man bei diesem Gruß sogar von den Sitzen auf. Die Zeit hat sich aber verändert: heute gehören nicht nur Handwerker dem Gesellenverein - der Kolpingsfamilie an – sondern alle Schichten der Bevölkerung.
s18 KOLPING TREUDie 29. Generalversammlung der katholischen Gesellenvereine in Köln beschloss im Jahre 1930 – also vor fast 100 Jahren – für den Gebrauch im persönlichen Verkehr den Gruß:“ Treu Kolping – Kolping Treu!“ In einem der Anträge damals hieß es: „Neben dem altehrwürdigen Gruß “Gott segne das ehrsame Handwerk – Gott segne es!“ Wird als kurzer, präziser Gruß für den Allgemeingebrauch - Straßengebrauch der Gruß „Treu Kolping – Kolping Treu“ eingeführt. Dieser Kolpinggruß wird auch heute noch oft zur Eröffnung und Beendigung einer Versammlung, als Abschluss einer Rede oder auch eines Briefes/Mails gebraucht. Treu Kolping meint: Wir stehen zu Adolph Kolping und seinem Werk, wir stehen zueinander. Also ist, ja muss, dieser Gruß wohl auch heute noch verwendet werden und die Mitglieder sollten ihn auch benützen, um die Zugehörigkeit, die Identität zu unterstreichen. Wir stehen konkret zu Kolping und seinen Aussagen und zu unserer Tätigkeit.
Otto von Dellemann

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - Celtic Rhythms – Irish Dance Show & Live Music, direkt aus Irland

Der irische Startänzer und Choreograph Andrew Vickers hat sich mit CELTIC RHYTHMS einen lang gehegten Traum erfüllt. In intensiver Zusammenarbeit mit dem deutschen Produzenten Wolfgang Bäumler kreierte der Künstler eine großartige Live Show, die sowohl durch Akteure von exzellenter Klasse und Intensität als auch durch einzigartige Show-Elemente besticht. Die Zuschauer erwartet ein irischer Abend voller Lebensfreude, rhythmischer Dynamik, tänzerischer Ausdruckskraft und musikalischer Vielfalt. Die Tänzerinnen und Tänzer begeistern mit ihrer synchronen Perfektion in einer kaum nachvollziehbaren Schnelligkeit.
Die Profimusiker/innen der irischen Live-Band sind überwiegend Absolventen der renommierten Universität Limerick. Sie begleiten die Show mit traumhaft schönen keltischen Melodien
Tauchen Sie ein in die Magie der uralten irisch-keltischen Tradition mit einem der besten Ensembles Irlands!

Karten sind im Büro des Kulturhauses und an der Theaterkasse vor der Aufführung erhältlich.
Vormerkungen: T 0473 737777 oder
kulturhaus@schlanders.it

Unterstützt von der Marktgemeinde Schlanders, dem Amt für deutsche Kultur, der Raiffeisenkasse Schlanders, Rechtsanwaltskanzlei Pingger, Fa. Schönthaler A. & Söhne und Hotel Restaurant Goldener Löwe.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Aus dem Gerichtssaal - Nicht nur der Florian Kronbichler hat es bemerkt: In den letzten Ausgaben des „Vinschgerwindes“ fehlten meine Beiträge. Wenn das den Lesern auffällt, freut sich der Autor. Es schmeichelt seiner Eitelkeit. Besonders gefreut hat er sich jedoch über das Geschenk, das ihm bei seiner Geburtstagsfeier überreicht wurde: Ein als „Kostproben aus dem Gerichtsaal“ bezeichnetes kleines Druckwerk mit neun seiner Beiträge für den VW, illustriert mit köstlichen Zeichnungen aus der Feder von Peppi Tischler. Es ist dies ein Gemeinschaftswerk von Erwin Bernhart vom „Wind“ und Ulrich Wielander, dem Chefredakteur der Kulturzeitschrift „Arunda“. Eine beschränkte Anzahl davon ist noch verfügbar. Wer ein Exemplar haben möchte, kann sich persönlich per Mail melden und bekommt es handsigniert im Büro des Vinschgerwindes ausgehändigt. Das kleine Druckwerk ist auch eine Kostprobe für ein größeres Vorhaben. Im Laufe dieses Jahres will die „Arunda“ nämlich einen Teil meiner Beiträge für die Rubrik „Aus dem Gerichtssaal“ in Buchform, immer mit Zeichnungen von Peppi Tischler illustriert, erscheinen lassen. Dies als Vorankündigung, womit die Mitteilung „in eigener Sache“ endet.
Als „Wiedereinstieg in den Gerichtssaal“ war eigentlich an ein längeres Porträt des früheren Bezirksrichters von Schlanders Albert Frötscher gedacht. Dieses Vorhaben muss etwas warten. Aus Gründen der Aktualität hat das Thema Pflanzenschutz im Obstbau Vorrang. Dazu erschien nämlich in der Süddeutschen Zeitung vom 25. Jänner ein langer Beitrag, dessen Lektüre wir unseren Lesern wärmstens empfehlen möchten. Darin wird auch vom Strafverfahren gegen Alexander Schiebel, dem Autor des „Wunders von Mals“, und Karl Bär vom Umweltinstitut München berichtet, das der Landesrat Schuler und über 1.300 Obstbauern gegen die Beiden wegen Rufschädigung vor dem Landesgericht Bozen eingeleitet hatten. Das Verfahren endete bekanntlich wie das Hornberger Schießen oder wie der sprichwörtliche Schuss ins Knie, nämlich mit einem vollen Freispruch der Beschuldigten. Übrig und den Angeklagten für deren Auswertung frei zugänglich blieben die beschlagnahmten Betriebshefte von 651 Apfelbauern aus dem Vinschgau, in denen deren Einsatz von Spritzmitteln für das Jahr 2017 festgehalten ist. Diese „Spritzhefte“ ließen die Süddeutsche und der Bayrische Rundfunk unabhängig voneinander von Experten auswerten. Deren Ergebnis: Auch bei dem als „umweltschonend und naturnah“ bezeichneten „Integrierten Anbau“ ist der Einsatz von Pestiziden „extrem hoch und jedenfalls in krassem Widerspruch zu einer naturnahen und nachhaltigen Anbauweise“. Welches Fazit lässt sich aus dieser vom Landesrat Schuler und dessen Gefolgsleuten in der Obstwirtschaft eingeleiteten Schlammschlacht ziehen? Nicht durch die Strafjustiz und dadurch, dass man über den Kadi unliebsame Kritiker zum Schweigen bringen will, ist dem Problem beizukommen. Den Erzeugern als dem schwächsten Glied im Wirtschaftskreislauf Obstbau wäre viel mehr gedient, wenn die Verbraucher dazu gebracht werden könnten, nicht nur auf das Äußere der Äpfel zu schauen und so kleine ästhetische Makel wie Mehltau und Schorf auch in Kauf zu nehmen. Außerdem könnte das Eingeständnis nicht schaden, dass Obstbau ohne Chemie derzeit schwer möglich ist. Aber dafür wären Aufklärung und der Dialog zielführender als der Weg über den Anwalt. Doch auf solche Einsichten hat man auch bei der jüngsten Bezirkstagung des Südtiroler Bauernbundes in Schlanders vergeblich gewartet. Stattdessen tönte der Landesrat vollmundig, er hätte „Mals befriedet“. Und über das Desaster, das er durch seine unüberlegte Gerichtsaktion heraufbeschworen hat, tröstete er wohl auch sich selbst mit den Worten hinweg: „Das haben wir uns nicht verdient!“
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it 

Publiziert in Ausgabe 3/2023

PR-INFO VEK

Im vergangenen Jahr hat der lokale Stromlieferant VION einen Kundenzuwachs von rund 500 Neukunden und rund 900 neue Genossenschaftsmitglieder verzeichnen können. Dies werten wir als Zeichen der Wertschätzung unserer Arbeit und Dienstleistung. Unseren Kunden und unseren Neukunden ist es wichtig, in allen Stromfragen persönliche Ansprechpartner vor Ort zu haben. Kompetente Auskunft und unkomplizierte Umsetzung sind Kernelemente unseres Auftrages, für eine sichere und, soweit es in unserer Macht steht, kostengünstige Stromversorgung zu sorgen. Auch deuten wir die Kundenzuwächse bzw. die Bereitschaft zum Stromanbieter VION zu wechseln, dahingehend, dass zunehmend die Bedeutung der lokalen Wertschöpfungskette erkannt und geschätzt wird.
Nebenbei: Derzeit berechnet VION für Genossenschaftsmitglieder einen Kilowattstundenpreis von 12 Cent auf den gesamten Stromverbrauch.

Das VION-Team
Info: 0473 - 057300

Publiziert in Ausgabe 3/2023

von Don Mario Pinggera - Wie jedes Jahr am 27. Januar, wurde auch dieses Jahr an verschiedenen Orten der Opfer des Holocaust gedacht. Im deutschen Bundestag kam eine Zeitzeugin des Holocaust, Frau Rozette Katz zu Wort. Sie durfte die Gedenkrede halten. Dabei öffnete sie den Focus von den jüdischen Opfern auf weitere unter dem NS-Regime verfolgte Gruppen. Das ist gut und völlig richtig so, denn die Liste der Verfolgten ist lange: Kommunisten, Sozialdemokraten, Juden, Menschen mit Beeinträchtigung, Sinti und Roma, «Asoziale», Zeugen Jehovas und nicht zuletzt: Homosexuelle, für sie galt der § 175, den die Nationalsozialisten 1935 erheblich verschärft hatten. Im Konzentrationslager mussten Homosexuelle als Kennzeichen einen rosa Winkel an der Kleidung tragen. Rozette Katz bezog sich in ihrer Gedenkansprache ausdrücklich auch auf Homosexuelle: „Es macht Menschen krank, wenn sie sich verstecken müssen“. Umso mehr, als der § 175 nach 1945(!) noch über zwei Jahrzehnte in der Bundesrepublik galt, und erst weit nach der Wiedervereinigung, nämlich 1994 ersatzlos gestrichen wurde. Die Erinnerung wach zu halten, auch in Form solcher Gedenktage wie des 27. Januar, ist enorm wichtig. Denn Rassismus und Antisemitismus sind mitnichten überwunden – im Gegenteil! Unsere Gesellschaften sind voll mit derartigen Gehässigkeiten. Ein Gleiches gilt für Homosexuelle: Auch sie sind bisweilen Ziele verbaler und auch körperlicher Attacken. Gelegentlich wird Derartiges auch mit der Religion begründet. In der Tat findet sich im Alten Testament die folgende Stelle: Lev 18,22: „Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Gräuel.“ Lev 20,13: „Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Gräuel ist, und sollen beide des Todes sterben; Blutschuld lastet auf ihnen.“
Gelegentlich argumentieren religiöse Eiferer mit dieser Bibelstelle, im Glauben, hier einen „Bibelbeweis“ gegen Homosexualität gefunden zu haben. Eine solche Stelle ist ohne den gesellschaftlichen Hintergrund von vor über 2‘000 Jahren überhaupt nicht zu verstehen, eine solche Auslegung ist sowohl unzulässig als auch unsinnig. Weder Jesus Christus noch die Evangelien sagen irgendetwas zu dieser Thematik. Hass gegen Juden, Andersdenkende und auch Homosexuelle in der heutigen Zeit liefern bestenfalls den Beweis dafür, dass ein Ungeist, wie er auch in NS-Zeiten herrschte, bei weitem nicht tot ist.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Leserzuschrift - Erheiterndes

Ich bin mobil!

Wenn es Mode geworden ist, das Auto durch den Dreck zu ziehen, sehe ich mich in die Pflicht genommen, Grundlegendes zu seiner Verteidigung vorzubringen. Um es angemessen zu würdigen, muss die gewachsene Beziehung zwischen Auto und Mensch, gewissermaßen ein Liebesverhältnis, unter verschiedenen Aspekten - sachlichen und emotionalen - untersucht werden!
Beginnen wir sachlich: Wenn ich breitbeinig dastehe, brauche ich maximal einen Quadratmeter „Parkfläche“, mein Auto besetzt acht Quadratmeter, also ungefähr die Hälfte meiner Küche. Ich wiege 70 kg, mein Auto wiegt 1.400 kg, das ist das Zwanzigfache von meinem Gewicht. Aus diesen Maßvergleichen ist leicht ersichtlich, welch traurige Figur ich mache, wenn ich zu Fuß ins Dorf oder in die Stadt gehe. Meine Maße gehen in der Masse unter, ich bin ein Niemand, das treibt mich in die Depression.
Nun mag es manch einem Neider oder Spötter ja unverhältnismäßig vorkommen, wenn er sich ausrechnet, dass ich 130 PS, also die Kraft von 130 Pferden, und 1400 kg Blech mobilisiere, um meine bescheidenen 70 kg in Bewegung zu setzen. Aber dem erwidere ich: Ich bin zwar täglich allein im Auto unterwegs, dafür aber immer dienstlich: Ich kaufe z. B. drei Semmeln, einen halben Liter Milch und eine Packung Eier, darauf trinke ich einen Espresso und zwei Gläser Prosecco. Dass sich dadurch das gesamte transportierte Gewicht, also die Nutzlast und damit die Rentabilität und Rechtfertigung der Fahrt spürbar steigern, liegt auf der Hand!
Was das Auto im Winter bedeutet, weiß nur, wer ein ordentliches hat. Es ist meine zweite Wohnung. Ich höre Musik, kann ungestört und endlich unbelauscht telefonieren. Zudem habe ich es gemütlich warm, wenn ich den Motor laufen lasse, nach dem Motto „Mein Auto ruht, der Auspuff qualmt, das hält mich und das Klima warm!“
Und wenn mich mein Auto auf der Straße oder auf einem öffentlichen Platz sichtbar macht, hat es seinen Zweck erfüllt und seine Berechtigung in jeder Hinsicht erreicht: Es schont meine Schuhsohlen und verleiht meiner Existenz Präsenz. Außerdem, wozu opfert die Gemeinde kostbare Flächen für Parkplätze?
Da kann ich, beglückt wie Goethes Faust, nur sagen: Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!
Erich Daniel, Schlanders

 

Gedanken…

Die Frage, die sich mir stellt ist, wieso in einem Land wie der USA, die einzige Alternative der Demokraten vor Jahren Hillary Clinton und nun ein bald 80 jähriger Joe Biden war. Da gibt es so viele jüngere und bestimmt auch fähige Leute die man als Präsident der USA hätte wählen können. Zuerst dachte ich, ein cleverer Schachzug, ein grosser Vorteil meiner Meinung nach ist, dass nun Kamala Harris die besten Chancen hat, die erste Präsidentin der US-amerikanischen Geschichte zu werden. Sie würde das automatisch, sollte Präsident Joe Biden während seiner Amtszeit aus irgend welchen Gründen nicht mehr regieren können oder nicht mehr wollen. Weit gefehlt... Leider. Die sind zu sehr auf Ihrem Sessel fokussiert.
Ich blicke mit Sorge auf die Welt. Die Gier nach Macht und Geld hat gesiegt und dass ein Trump beinahe wieder gewählt wurde, dass sowas überhaupt möglich ist, dass ein Lügner, Faschist, Narzist, der Frauen verachtet, der nur sich selbst ins Zentrum stellt so viele Menschen überzeugt, das ist schon unglaublich! Das waren beinahe 50 % der Bevölkerung! Ich bin auch schockiert von der grossen Zustimmung, welche Trump immer noch, nach wie vor geniesst. Der Grad, wie sich viele dieser Menschen mit Lügen und Verdrehungen der Wahrheit beeinflussen lassen ist einfach beschämend.
Aber was tun mit dem Kerl nach den Wahlen? Ich kenne die amerikanische Gesetzeslage nicht, aber sein beispielloser Angriff auf die Demokratie durch seine Selbsternennung zum Wahlsieger müsste eigentlich ein juristisches Nachspiel haben. Dann die versteckten Geheimdokumente in seinem Haus; und nun dasselbe im Haus von Joe Biden… Gestern wurde bekannt, dass erneut hochgeheime Akten in Bidens privaten Räumen gefunden wurden.
Das US-Justizministerium beschlagnahmte in seinem Haus in Wilmington im Bundesstatt Delaware unter anderem Dokumente mit vertraulicher Kennzeichnung; ein Teil davon stamme aus Bidens Zeit als Vizepräsident sowie aus seiner Zeit als Abgeordneter im Senat. Für den Präsidenten sind die Enthüllungen höchst heikel, schon weil der frühere republikanische Präsident Trump mit einem ähnlichem Fall für einen Skandal gesorgt hatte. Nichtsdestotrotz sitzt Biden nun stärker in der Bredouille. Biden betonte im Hinblick auf Trump stets sein Image als Saubermann und jetzt dies...
Da frage ich mich schon, wie blöd muss man da wohl sein! Jetzt wäre die Vernunft angesagt und der Kamala Harris das Ruder vom sinkendem Schiff zu überlassen; jetzt könnte er noch rechtzeitig abspringen.

Giacumin Bass; Müstair

 

Es gibt nicht nur Mals Landeck
Ich muss sagen, über den Herrn S. Knoll von der STF. Kann ich nur staunen! Wenn er ein Projekt angeht, lässt er nicht locker. Er hat schon 4-5 mal über die Medien (Internet) über die Bahnlinie Mals- Landeck geschrieben. Er ist der Meinung, dass die Bahn sofort kommen muss. Seine FPÖ Kollegen in Tirol sind auf seiner Seite.
Vielleicht kann es sein, dass es für ihn nur dieses eine Thema gibt oder ist es Wahlkampf? Es gäbe viel mehr für den Vinschgau zu tun z.B. Müllabfuhr, das Waldsterben, das lange WARTEN vor den Bahnübergängen, die zunehmenden Einbrüche, die langen Wartezeiten im Schlanderser- Krankenhaus, Beschleunigung vom Kastelbeller- und Marlinger Tunnel, der immer mehr zunehmende Verkehr, und wenn die Arbeiten am Brenner beginnen, dann wirds für den Vinschgau noch happiger und und und.) Herr Knoll, zu diesen Themen habe ich bis dato von Ihnen NIX gehört oder gelesen. Wenn auch ihre Ösi Politiker Kollegen zur Seite stehen, und mit der direkten Demokratie die Bevölkerung mit Einbinden, finde ich es hervorragend dass sich jemand getraut, diesen Weg einzuschlagen. Leider gibt es nicht nur dieses eine PROJEKT. Es gibt auch das Projekt Mals Scoul. Ich bin schon etwas länger mit dem andern Projekt vertraut. Wie wäre es, wenn die Vinschger -Bevölkerung Zugang für beide Projekte hätte, und nach geraumer Zeit abstimmen könnte. Oder gibs für Knoll und die FPÖ nur Mals- Landeck?? Wir Vinschger leben im drei Länder -Eck. Wir reden mit allen Nachbarn. Das heißt noch lange nicht, dass Mals- Landeck goldene Lösung ist.

Herbert Marseiler , Prad/Zürich

 

HAIKU DES MONATS Februar

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Glatteis …
in meiner Armbeuge
ihr banger Griff

© Helga Maria Gorfer, Schlanders

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Kommentare und Anfragen an;
helga.gorfer58@gmail.com

 

„Südtirol verkommt zum Schlaraffenland für Verbrecher“
Die Freiheitlichen zeigen sich bestürzt über den Vorfall am gestrigen Sonntagabend im Gadertal, bei dem eine junge Mutter in ihren eigenen vier Wänden überfallen, mit einem Messer verletzt und ausgeraubt wurde. Die aktuelle Welle von Einbrüchen und Gewalt lege die Schwächen des Sicherheitsapparates schonungslos offen. „Die Mischung aus zu wenig Polizeipersonal, einer trägen und zahnlosen Justiz sowie mangelnder Überwachungsmaßnamen sorgen dafür, dass Verbrecher hierzulande nahezu ungestört ihren Geschäften nachgehen können“, so die designierte Parteiobfrau der Freiheitlichen, Sabine Zoderer in einer Aussendung.
„Südtirol droht zu einem Schlaraffenland für Verbrecher zu verkommen. Das häufig sehr risikoreiche, scheinbar unbekümmerte Vorgehen und auch die Uhrzeiten der Taten sprechen klar dafür, dass Kriminelle so gut wie keine Angst davor haben, erwischt und bestraft zu werden. Spätestens der gestrige Raubüberfall im Gadertal muss alle Alarmglocken schrillen lassen, zeugt er doch von einer immer niedrigeren Hemmschwelle vor einem direkten Täter-Opfer-Kontakt, der besonders schwerwiegende Folgen für Betroffene hat“, so Zoderer. „Der spürbar zunehmenden Kriminalität in unserem Land muss mit einer rundum verbesserten und zielgerichteteren Polizeiarbeit entgegengehalten werden. Voraussetzung dafür ist es, dass das Personalproblem bei der Polizei und im Justizapparat umfassend und rasch behoben wird“, hält die Freiheitliche fest. „Die Gemeinden brauchen mehr Sicherheitspersonal und zudem beklagen sich Bürger darüber, dass in einigen Ortschaften keine oder eine völlig unzureichende Straßenbeleuchtung existiert. Es gibt zahlreiche engagierte Bürgermeister in Südtirol, aber leider auch welche, die so tun als gehe sie der ganze Spuk in ihrer Gemeinde nichts an“, so die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair.
„Der Landeshauptmann ist jetzt gefordert: Es braucht endlich einen regen Austausch mit den diversen lokalen und staatlichen Verantwortungsträgern und allen Akteuren im Bereich der öffentlichen Sicherheit. Dazu zählen eine bessere Koordination der Sicherheitskräfte, ein optimaler Ressourceneinsatz und das bestmögliche Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Sicherheitsorganen auf Gemeinde-, Landes- und Staatsebene. Unter anderem muss die seit Jahren von Landeshauptmann Kompatscher angekündigte Übernahme der Zuständigkeiten für das Justizpersonals durch die Region endlich unter Dach und Fach gebracht werden. Es geht um unser Land und um die Sicherheit unserer Bürger“, so Zoderer und Mair abschließend.
Ulli Mair, Sabine Zoderer, Die Freiheitlichen

 

Die Italianisierung im Gesundheitswesen geht munter weiter:
Der Sanitätsbetrieb holt um rund 400.000 Euro Ärzte aus Verona, die vermutlich kein Wort Deutsch können. Das zeigt wieder: Im Gesundheitswesen gibt es nicht nur einen Personalnotstand, sondern auch einen sprachlichen Notstand. „Mittlerweile arbeiten viele Ärzte und Pfleger in unseren Krankenhäusern, die kein Wort Deutsch können. Die Situation wird immer schlimmer. Es müssen daher endlich gezielt deutschsprachige Ärzte angeworben werden, um das Recht auf Gebrauch der Muttersprache der Patienten zu garantieren“, fordert die Süd-Tiroler Freiheit. Die Bewegung betont: „Landeshauptmann Kompatscher muss endlich dafür sorgen, dass Süd-Tiroler Jungärzte nach ihrer Ausbildung wieder nach Süd-Tirol zurückkommen. Viele würden zwar gerne wieder zurückkommen, bleiben aber wegen besseren Arbeits- Gehalts- und Lebensbedingungen lieber in Österreich oder Deutschland.“
Die Süd-Tiroler Freiheit wird zur Situation im Krankenhaus Schlanders eine Anfrage im Landtag einreichen. Nicht zuletzt wird die Süd-Tiroler Freiheit die Landesregierung erneut mit der Problematik im Gesundheitswesen konfrontieren und Lösungen fordern.
Sven Knoll, Süd-Tiroler Freiheit

Publiziert in Ausgabe 3/2023

VOG Products - Leifers/Vinschgau - VOG Products als wissenschaftliche Fallstudie, wie Unternehmen Lebensmittelverluste vermeiden
Jedes Jahr gehen Schätzungen zufolge 22 % des Obstes und Gemüses während oder kurz nach der Ernte verloren. Neben dem Verlust von Nährstoffen verursacht dies auch Umweltkosten in Form von verlorenem Land, Wasser, Betriebsmitteln und Arbeitskräften und führt zu Treibhausgasemissionen, die zur globalen Erwärmung beitragen. Industrieunternehmen wie die Erzeugerorganisation VOG Products in Leifers tun etwas dagegen – und das ist gut für die Wirtschaft, die Menschen und den Planeten.
Unter „Lebensmittelverlusten“ versteht man laut FAO „die Abnahme der essbaren Lebensmittel in den Produktions-, Nachernte- und Verarbeitungsstufen der Lebensmittelkette“. Ein großer Teil der globalen Lebensmittelverluste fallen also am Beginn der Wertschöpfungskette an, d.h. bei der Ernte, beim Transport und bei der Lagerung – lange, bevor die Produkte in den Handel gelangen.
Eine wissenschaftliche Studie von Christian Fischer, Professor der Agrar- und Ernährungswirtschaft an der Universität Bozen, zeigt auf, dass es ein gelungenes Beispiel eines Unternehmens gibt, das dazu beiträgt, Lebensmittelverluste zu vermeiden: Die Erzeugerorganisation VOG Products mit Sitz in Leifers verarbeitet rund 70 – 80 % der italienischen Ernte an Industrie-Äpfeln (bzw. 20 % der Südtiroler und Trentiner Ernte). Damit ist VOG Products der größte Apfel-verarbeitende Industriebetrieb Europas an einem einzigen Standort. Das Obst, das für die industrielle Verarbeitung bestimmt ist, hat kleine Qualitätsmängel (zu groß, zu klein, zu wenig Farbe) bzw. entspricht nicht den Qualitätsstandards für Frischobst und ist daher am Tafelmarkt nicht absetzbar.
Wie Prof. Fischer in der Studie „The apple processing cooperative VOG Products as a role model for minimizing post-harvest crop losses – an empirical case study from South Tyrol, Italy” aufzeigt, trägt das Unternehmen maßgeblich dazu bei, die italienischen Ernte- und Nachernteverluste in der Apfellieferkette von dem international üblichen Anteil von gut 20 % der Anbaumenge auf 6 – 10 % (je nach Jahr) zu reduzieren. Zudem schafft das Unternehmen mit seiner Tätigkeit weitere Vorteile:
• Die Produzenten, die an der Basis der Mitglieder der Erzeugerorganisation stehen, erhalten für ihre Industrieware im Durchschnitt rund 4.000 Euro (pro Kopf) oder durchschnittlich 1,400 Euro (pro Hektar).
• Die Wertschöpfungsstrategie für Industrieobst stärkt das hohe Qualitäts-Image für Tafelware aus der Region.
• Die Erzeugerorganisation schafft Arbeitsplätze rund 210 Mitarbeiter.
„VOG Products ist ein internationales Vorbild für die Minimierung von Ernte- und Nachernte-Verlusten in der Apfel-Lieferkette“, so Prof. Fischer. „In Form des Auszahlungspreises generiert VOG Products zudem einen bedeutenden finanziellen Wert für kleine Obstbauern.“ „Lebensmittelverluste sind nicht unvermeidlich. Durch gute Organisation und technologische Investitionen entlang der Lieferkette können Produktverluste erheblich reduziert werden und gleichzeitig in dreifacher Hinsicht einen Gewinn für Produzenten, Verbraucher und die Umwelt darstellen“, sagte Christoph Tappeiner, Direktor von VOG Products. Die wissenschaftliche Studie wurde im Rahmen des „International Horticultural Congress 2022“ in Angers (Frankreich) präsentiert und ist Inhalt von Vorlesungen für Studenten der Uni Bozen.

 

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Schlanders/Vinschgau - Die gemeinsame Aktion von hds, lvh und hgv, die im Laufe des vergangenen Advent als „Vinschger Weihnachtslicht“ heuer zum 7. Mal Spenden gesammelt hat, fand ihren Abschluss mit der offiziellen Spendenübergabe an den Vinzenzverein Vinschgau.
Der hds-Bezirksobmann Dietmar Spechtenhauser konnte dazu die Vorsitzenden aller sechs Vinzenzkonferenzen im Vinschgau (Martell, Latsch, Schlanders, Mals, Burgeis, und Graun) begrüßen und auch die ehemalige Vorsitzende Regina Gardetto und den heutigen Vinzenzvereins-Vorsitzenden Hans Tappeiner willkommen heißen. „Wir verspüren vermehrt das Bedürfnis zu helfen“, sagte Spechtenhauser am 31. Jänner anlässlich der offiziellen Spendenübergabe in Schlanders. Corona habe Notlagen zusätzlich verschärft. Die Betriebe haben sich mittlerweile, so Spechtenhauser, leicht erholt und so sei ein etwas erhöhtes Spendenaufkommen zu verzeichnen. Jeder Spendenbeitrag sei eine Hilfe und jeder helfe nach seinen Möglichkeiten. Gemeinsam könne man etwa erreichen, pflichtet der lvh-Bezirksobmann Günther Platter bei. Platter dankte den Vinzenzkonferenzen, denn diese wüssten bestens Bescheid, wo Bedürftigkeiten vor Ort anzutreffen seien. Helmuth Rainer wies in Vertretung des HGV-Gebietsobmannes Benjamin Raffeiner darauf hin, dass es trotz Wohlstand Not gebe und dass unkomplizierte Hilfestellung gut tue. Erich Ohrwalder sagte für die Zukunft weiterhin die Unterstützung der Raiffeisenkassen des Vinschgaus zu. Not sei, so sagte es der neue Vorsitzende des Vinzenzvereines Vinschgau Hans Tappeiner, oft mit Scham verbunden. Bei den Unterstützungen, die sehr transparent gehandhabt werden, werden vor allem Rechnungen und Schulden beglichen. Tappeiner regte an, auch in anderen Dörfern Vinzenzkonferenzen zu gründen, um gezielt und unbürokratisch Hilfestellungen geben zu können. (eb)

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Die Gemeinde Algund bzw. der dortige BM Ulrich Gamper teilt mit, dass die gemeindeeigene Seilbahn „Saring-Aschbach“ im Zeitraum vom 11.02.2023 bis zum 21.03.2023 (einschließlich) wegen Wartungsarbeiten geschlossen bleibt. Im Zeitraum vom 06.02.2023 bis zum 10.02.2023 verkehrt die Seilbahn nur mehr drei Mal täglich (07:00, 12:30 und 17:30 Uhr).
Die „Eulen“, wie die Kabinen genannt werden, brauchen eine kurze Verschnaufpause.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

Psychosozialen Beratungsstelle der Caritas - Sucht sehen wir in unserer Psychosozialen Beratungsstelle der Caritas als den Versuch, belastende und leidvolle Erfahrungen wiederholt mit Hilfe von Konsummitteln zu bewältigen. Unsere Suchtherapie setzt deshalb bei der Linderung und Heilung dieser erlebten Verletzungen an und zielt auf die Reduktion bzw. Beendigung des Konsumverhaltens ab.
Ziel der Beratungsstelle ist es, für betroffene Menschen und deren Angehörige aus dem Vinschgau eine leicht zugängliche und gut erreichbare Anlaufstelle zu sein, bei der sie sich gut aufgehoben fühlen.
Der Dienst arbeitet in zwei Bereichen: dem Suchtbereich mit Schwerpunkt Alkohol-, Medikamentenabhängigkeit, Glücksspiel und andere Verhaltenssüchte für Betroffene und Angehörige und der sogenannte Bereich der Psychosomatik mit Themen wie Belastungssituationen, Ängste und Depressionen.
Das Team besteht aus Psychologinnen und Psychologen und einer Verwaltungskraft und bietet folgende Dienste an:
Informationsgespräche, psychologische Beratung, ambulante Psychotherapie, geleitete Gruppen, Vermittlung an spezialisierte Fachdienste und stationäre Einrichtungen, Krankenhausbesuche und auf Anfrage auch Referententätigkeit
Mittels dieser Angebote wollen wir den Klientinnen und Klienten zur Erreichung folgender Ziele verhelfen: Linderung und Bewältigung von seelischem Leid ermöglichen, Unterstützung bei Lebenskrisen geben, persönliche Entwicklung und Gesundheit fördern und gesunde Verhaltensweisen und Einstellungen entwickeln.
Unser Auftrag ist es, die Lebensqualität von Menschen, die von Sucht betroffen sind, deren Angehörigen und psychisch belasteten Menschen im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu verbessern. Wir arbeiten zieloffen, denn bei uns bleibt der Mensch im Mittelpunkt. Eine ganzheitliche Beratung und Therapie liegt uns am Herzen.

 

Sie erreichen uns täglich von 8 – 12 Uhr unter Tel. 0473 621237,
per email: psb@caritas.bz.it oder persönlich im Sitz in Schlanders, Hauptstraße 131.

Publiziert in Ausgabe 3/2023

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