Schlanders-Vinschgau - Heuer war wieder eine anständige Vollversammlung des Bauernbundes Bezirk Vinschgau möglich. Viele Bäuerinnen und Bauern sind am vergangenen Montag nach Schlanders gekommen. Die Bauernriege in der ersten Reihe war fast vollständig. Nur einer hat gefehlt: Sepp Noggler.
von Erwin Bernhart
In die brauchtumsfreie Zeit zwischen Kini und kurz vor dem Start des Bauernjahres zu Lichtmess wird traditionell die Bauernbund-Bezirksversammlung gelegt. Landauf und landab. Die Vinschger Bauern waren dazu am vergangenen Montag in das Kulturhaus von Schlanders geladen und sie sind gekommen. Das Parkett im Kulturhaussaal war bis auf ganz wenige Stühle besetzt.
Von der politischen Prominenz waren mit Landesrat Arnold Schuler und Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer die wichtigsten Vertreter zugegen. Befremdlich gefehlt hat ausgerechnet der Vinschger Landtagsabgeordnete und Bauernvertreter Sepp Noggler. Während die Bauernvertreter in ihren Reden ein Noggler-Lob nicht über die Lippen brachten, musste das ausgerechnet der Sarner Landtagsabgeordnete Franz Locher tun. Mit „die Vinschger sind höflich und lassen auch Auswärtige reden“ bat der BB-Bezirksobmann Raimund Prugger den schnellzüngigen Sarner auf die Bühne, der dort eine „Lanze für Sepp Noggler“ brach und sagte, dass der Sepp „unentbehrlich für den Vinschgau“ sei, bevor er zwei Tierarten als für die Bauern problematisch ansprach: den Borkenkäfer und den Wolf. Das war zum Schluss der dreistündigen Versammlung mit ununterbrochenen Reden und ohne Diskussion. Ganz zum Schluss gab es noch eine Geschenkskiste für Leo Forcher, der 39 Jahre lang dem Weinbauverein Vinschgau vorgestanden hat.
Der Bezirksobmann des Südtiroler Bauernbundes Raimund Prugger sprach die Bauernthemen 2022 nach der unendlichen Begrüßungsliste im Telegrammstil an. Die Berglandwirtschaft habe unter Wassermangel gelitten und mancherorts sei ein Schnitt weniger möglich gewesen. Bei den Schlachtviehpreisen sei es 2022 zufriedenstellend gewesen. Ob die etwas gestiegenen Milchpreise die gewaltige Kostensteigerung bei der Milchwirtschaft ausgleichen werden, müsse sich erst noch zeigen. Das Thema Tierwohl sei allerorts im Gespräch.
In der Obstwirtschaft seien durchwachsene Preise zu verzeichnen. Die Clubsorten, die im Vinschgau 10 % der Anbaufläche einnehmen seien eine Herausforderung für die Bauern und für die Vermarktung. Prugger forderte in diesem Bereich eine Konsolidierung. Beim Weinbau sei die Stimmung gut, weil die heimische Gastronomie den einheimischen Wein schätze. Auf 87 Hektar werde im Vinschgau Wein angebaut und es waren in früheren Zeiten 200 Hektar. Also sei noch Luft nach oben, wenn es auch schwierig sei, Anbauflächen zu erhalten.
Durch die gute Einlagerung in den Genossenschaften und der damit einhergehenden Zeitstreckung bei der Vermarktung könne man beim Gemüseanbau stabile Preise erzielen.
Beim Steinobst und beim Beerenanbau ließ Prugger seinem Staunen über die Vielfalt im Vinschgau freien Lauf. Bei den Kirschen habe man allerdings relativ ungenügende Preise erzielen können, bei den Marillen gab es 2022 durch Frost und Hagel eine unterdurchschnittliche Ernte und beim Anbau von Erdbeeren habe man eine kritische Untergrenze erreicht - weniger sollte es nicht werden.
Mit dem Borkenkäferbefall sei der Wald zum Problemkind geworden. 2 Millionen Festmeter Schadholz, verursacht durch den Strum Vaja, den Schneedruck und den Borkenkäfer, gebe es in Südtirol. „Das Viech ist noch wenig erforscht“, sagte Prugger. Er fordete die Politik auf, dafür zu sorgen, dass die Bringungsprämie schneller ausbezahlt werde.
Für die Imker sei 2022 passabel gewesen. Prugger sprach die Wassernutzung an und die Raumordnung. Dem Entwurf zum Nationalpark gewann er im Bereich Baurecht Positives ab. Bei den Abschussplänen von Rotwild außerhalb des Parkes müsse wohl nachgeschärft werden, denn der Zuwachs sei trotz Einhaltung der Abschusspläne zu groß.
Beim Wolf müsse Abhilfe geschafft werden, denn sonst drohe die Auflassung der Almen. Die Schuldigen beim Wolf, so habe es der Kammerabgeordnete Spagnolli ausgemacht, seien die Bauern. Denn die machen keine Herdenschutzmaßnahmen. Prugger sagte, dass Zäune zwar die Schafherde zusammenhalten aber gegen den Wolf nicht helfen.
Und zuletzt brachte Prugger Anfragen aus den Reihen der Bauern vor, die sich für eine Wiedereinführung der Voucher aussprachen.
Der BB-Direktor Siegfried Rinner, gebürtiger Latscher, plädierte in seinem Vortrag für ein „Sowohl - als auch“. Den groß diskutierten Themen Artenschutz/Artenvielfalt - Klimwandel und Tierwohl stellte Rinner die Ernährungssicherheit gegenüber. Die Ernährungsssicherheit in Europa müssen die Bauern gewährleisten und diese Politik müsse die EU verfolgen. Es gebe Beispiele genug, wo die Versorgungssicherheit aufgegeben worden ist, etwa in der Pharmaindustrie. Da sei die Herstellung nach China ausgelagert worden. Oder in der Verteidigung - die sei in die USA ausgelagert worden. Oder in der Industrie. Die Produktion finde in China statt. Oder in der Energie, für deren Versorgungssicherheit müssen die Rohstoffe von außen angekauft werden.
Aus all diesen Gründe gebe es kein „Entweder-Oder“, Kuh oder Klima - das, so Rinner, sei Unsinn.
Die Nachhaltigkeit habe schon ihre Berechtigung. Nachhaltigkeit sei im ökonomischen, im ökologischen und im sozialen Bereich gleichwertig. Es könne also nicht sein, dass Nachhaltigkeit ausschließlich die ökologische Seite betreffen solle. Rinner erinnerte an die grüne Lanwirtschaftsministerin Renate Künast, die 30 % Bioanbau für Deutschland forderte. Daraus sei nichts geworden. „Wenn man die Bäuerinnen und Bauern nicht mitnimmt, geht es eben nicht“, sagte Rinner. Rinner forderte von der Politik mehr Mut, etwa bei der Photovoltaik. Denn wo sollen die 70 % neue Energie, die bei Energiegemeinschaften gefordert werden, herkommen.
Rinner kritisierte die Medien, die „eine negative Einstellung zur Landwirtschaft zu haben scheinen“. Medien machen Politik. Aber immerhin werde über die Landwirtschaft in Südtirol berichtet. Andernorts, in Deutschland etwa, sei das wenig der Fall.
Das neue Gesetz für die Lebensmittelkennzeichung findet Rinner sehr zielführend. Der Kunde wolle schließlich wissen, woher das Schnitzel auf seinem Teller herkomme. Man müsse eben eine Kultur für Lebensmittel schaffen, schließlich wollen die Bauern mehr Geld für ihre Produkte erlösen.
Zu den Prämien, also zu den Subventionen, meinte Rinner: „Wir bringen für wenig Geld eine super Leistung.“
Der Fokus der Landwirtschaft für 2023 ist laut Rinner klar eingestellt: Markt, Produkte, Ernährungssicherheit. „Wir versuchen viel im Hintergrund zu arbeiten. Aber manchmal muss man raus aus den Stauden“, fasste Rinner die Arbeitsweise des Bauernbundes zusammen.
Michael Crepaz informierte die Bauern über die neuen Förderrichtlinien.
Der Obmann des Bonifizierungskonsortiums Vinschgau Paul Wellenzohn gab dann einen Überblick über die Tätigkeiten in der Beregnung. 30 Millionen Euro habe man 2019 – 2022 investiert. 7.700 Hektar Kulturland sind mit künstlicher Bewässerung ausgestattet, davon 5000 Hektar Obstanlagen und 2700 Hektar Grünland. 1700 Hektar verfügen über eine Frostberegnung und 2100 Hektar über eine Tropfberegnung. Aktuelle Projektplanungen liegen in einer Höhe von 96 Millionen Euro auf. Angesichts der Wasserknappheit und der Notwendigkeit auf die Umstellung auf Tropfberegnung und Erneuerungen appellierte Wellenzohn an die Politik, weiterhin für Förderungen Sorge zu tragen.
Landesrat Arnold Schuler war der Laudator für die Verleihung der Erbhofurkunde, die an den „Herrenhof“ in Latsch ging. Der Hof ist seit mehr als 200 Jahren im Besitz der Familie Lampacher. Besitzer ist heute Nikolaus Lampacher, der den Hof von Vater Mainrad übernommen hat. Mainrad Lampacher hat in seiner Zeit den Hof auf Obst umgestellt Der Akademiker Klaus Lampacher hat 2004 die sichere Stammrolle für Mathematik und Naturkunde an der Mittelschule Latsch gekündigt, um sich ganz der Hofarbeit widmen zu können. Derzeit werden auf der bewirtschafteten Fläche von 3,7 Hektar 8 Apfelsorten angebaut, davon 70 % Clubsorten. In Vorbereitung ist die Hofübernahme durch Sohn Johannes.
Schuler ließ es sich nicht nehmen, einige Themen zu streifen. Er träume davon, eine einheitliche „Südtiroler Heumilch“ am Markt zu haben. Für gutes Marketing würde er Geld zur Verfügung stellen. In der Apfelwirtschaft müsse man besser und anders als die Konkurrenz sein. Der integrierte Anbau, der vor 40 Jahren eingeführt worden ist, sei ein Meilenstein gewesen. Durch eine weitere Reduktion der Pflanzenschutzmittel könne man die Stärke Südtirols herausarbeiten. Den Konflikt im Obervinschgau habe man lösen können und die Laimburg konnte eine 70 %ige Reduzierung der Pflanzenschutzmittelrückstände auf Spielplätzen nachweisen.
Bevor Prugger die Versammlunng für beendet erklärte kamen noch Grußworte von BB-Obmann Leo Tiefenthaler, von Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer und vom eingangs erwähnten Franz Locher.
Mals/Glurns - Der Glurnser Mäuseprozess ragt aus dem Mittelalter herüber und ist verbürgt. Nun gibt es einen Malser Mäuseprozess: Seit 2,5 Jahren lagern im Malser Schwimmbad 10 Tonnen Rattengift. Die Gemeinde Mals soll das Gift für teures Geld entsorgen. Der Rattengift-Krimi geht auch von Glurns aus und er soll in Glurns enden.
von Erwin Bernhart
Mit einer riesigen Ratten- oder Mäuseplage im oberen Vinschgau müssen wohl Karl „Baron“ Wegmann aus Glurns und Roman Niederholzer aus Laatsch gerechnet haben. Anders ist es kaum zu erklären, warum die beiden - illegal - mehr als 10 Tonnen Rattengift in Laatsch gebunkert haben. Man erzählt sich die Geschichte im Obervinschgau so: Wegmann und Niederholzer sollen in der Tschechei 10 Tonnen Rattengift „entsorgen“, und dafür Geld bekommen haben. Das Gift landete in Laatsch und die beiden wollten es stückchenweise an die mäusegeplagten Obst-Bauern verkaufen und damit nochmals Geld machen. Die Beschlagnahmung im Juli 2019 durch die Carabinieri Schluderns nach einem Hinweis machten den beiden einen Strich durch die Strychninrechnung. Das Gift wurde im Hallenbad Mals gelagert und seither will die Gemeinde das Gift loswerden. Kurz vor Jahreswechsel hat der Gemeindeausschuss einen Beschluss gefasst, der sich wie ein Rattengift-Krimi, gerade auch passend zur heraneilenden Fasnacht, liest.
Am 24. Juli 2019, heißt es da sinngemäß, wurden auf der Grundparzelle 133 in Laatsch 10.860 kg verfallenes Rattengift beschlagnahmt und zwar zu Lasten von Karl Wegmann aus Glurns und Roman Niederholzer aus Laatsch. Auf Anordnung der Carabinieri Schluderns wurde die Ware abtransportiert und in einem Raum im Hallenbad Mals deponiert. Der Gemeinde Mals wurde angeordnet, nach Entscheid der Staatsanwaltschaft für die Entsorgung des Giftes zu sorgen. „Die Staatsanwaltschaft hat bis heute nicht in der Angelegenheit entschieden, das Gift muss jedoch aus hygienisch-sanitären Gründen aus dem Lager beim Hallenbad entfernt werden“, heißt es wörtlich im Beschluss. Nach mehrmaliger Intervention konnte bei den Carabinierei Schluderns erreicht werden, dass die Gemeinde das Gift zu Lasten der Verursacher entsorgen könne. Die Gemeinde musste das Giftzeug vorerst einmal durch das Amt für Abfallwirtschaft klassifizieren lassen, um dann ein Angebot für die Entsorgung erstellen zu können. Der Entsorgungsspezialist Armin Windegger aus Glurns hat dann das Angebot mit exakt 19.519 Euro - plus Mehrwertsteuer - veranschlagt. Der genaue Preis ergibt sich wohl aus der historischen Erfahrung mit Mäuseprozessen in Glurns.
Den zwei Rattengiftdeponierern Wegmann und Niederholzer wurde dann dieser Kostenvoranschlag zugestellt mit der Aufforderung, diese Kosten zu übernehmen. Wegmann und Niederholzer behandelten allerdings diese Aufforderung der Gemeinde Mals wie Luft. Im Beschluss heißt es galanter: „Innerhalb der gestellten Frist hat die Gemeinde keine Rückmeldung erhalten.“ Nun wird die Gemeinde die Entsorgung in Auftrag geben.
Und der Bürgermeister wird beauftragt, „alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Ausgaben, welche von der Gemeinde vorfinanziert werden müssen von den Verursachern (Wegmann Karl und Niederholzer Roman) einzuheben.“
Den Mäusen freies Geleit im Obervinschgau, hieß es damals, heißt es heute.
Es herrscht Halbzeit beim DYNAFIT Vinschgau Cup! Zwei von vier Rennen der zehnten Ausgabe wurden bereits erfolgreich ausgetragen. Beide Bewerbe erfreuten sich an großer Beliebtheit und lockten zahlreiche Wintersportfans in den Vinschgau. Im Februar finden die letzten beiden Rennen statt: Der nächste Bewerb wird auf der Haideralm stattfinden, das Finale bestreiten die Teilnehmer auf Maseben.
Von Sarah Mitterer
Alles begann im Jahr 2012. Damals fand die erste Ausgabe des DYNAFIT Vinschgau Cups statt. In kürzester Zeit entwickelte sich der Bewerb zu einem der beliebtesten Vinschger Sportevents für Skitourengeher und ist aus dem Sportkalender vieler Sportbegeisterter nicht mehr wegzudenken. In den vergangenen Jahren lockte der Cup immer mehrere hundert Teilnehmer ins Tal. Dies ist auch bei der aktuellen Ausgabe – es handelt sich dabei um die 10. Auflage – der Fall. Den Auftakt der Jubiläumsausgabe machte Mitte Dezember das Rennen in Schöneben. Dabei galt es für die knapp 100 Teilnehmer eine Strecke von vier Kilometern und 600 Höhenmeter zu bewältigen. Die Tagesbestzeit erzielte Federico Bonseri vor Andreas Kristandl, der für den ASV Martell an den Start ging. Die schnellste Dame im Feld war Tanja Plaikner vor Gerlinde Baldauf, die für das TT Vinschgau am Start war. Am 13. Dezember fand auf dem Watles das erste Rennen im Jahr 2023 statt, zugleich war es der zweite Bewerb der aktuellen Ausgabe. Unglaubliche 173 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren dort am Start. Die vier Kilometer lange Strecke – die über die Rodelbahn zur Plantapatschhütte führte - meisterte Andreas Reiterer am schnellsten. Reiterer hatte knapp eine Minute Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Martin Markt, der für den TT Vinschgau am Start war. Bei den Frauen war Plaikner erneut nicht zu schlagen. Die Gesamtwertung in den einzelnen Renn-Kategorien führen Anton Steiner (Skitour Herren - Masters), Andreas Kristandl (Skitour Herren – Senior) und Tanja Plaikner (Skitour Damen) an. Neben der Rennkategorie gibt es für Skitourengeher und Schneeschuhwanderer auch wieder die Kategorie Hobbyläuferinnen und Hobbyläufer sowie die Wanderer-Kategorie. Die weiteren Rennen finden im Februar statt. Am 3. Februar wird der Bewerb auf die Haideralm ausgetragen, am 25. Februar wird in Maseben das große Finale über die Bühne gehen.
Mals - Im Rahmen eines fächerübergreifenden Projektes setzten sich die Schüler:innen der 4A und 4B im Sozialwissenschaftlichen Gymnasium SOGYM eine Woche lang kritisch mit den Themen Konsum und Nachhaltigkeit auseinander.
von Magdalena Dietl Sapelza
Wie gewissenhaft an den Themen gearbeitet wurde, hat mich sehr beeindruckt“, mit diesen Worten lobte Direktor Werner Oberthaler den Einsatz der Schüler:innen bei der Projektvorstellung am 19. Jänner 2022 in der Aula Magna im Malser Oberschulzentrum. Das Ganze habe ihn wieder einmal veranlasst, seinen eigenen CO2 Fußabdruck zu hinterfragen. Beleuchtet wurden die Themen: Was sind nachhaltige Lebensmittel; Flugreisen und ökologischer Fußabdruck; Wohin geht unser Müll? Kognitive Dissonanz; Die Eisenbahn als nachhaltiges Transportmittel am Beispiel der Brennerachse; Nachhaltige Energie; Nachhaltiges Bauen; Heizen und Wärmedämmung am Beispiel des Oberschulzentrums. Beim Thema Heizen und Wärmedämmung nahm das fünfköpfige Projektteam beispielsweise den Energieverbrauch in den Verwaltungsgebäuden der Schule, also direkt vor Ort, unter die Lupe. Denn es gibt regelmäßig Klagen über Kälte in manchen Räumen, und zu große Hitze in anderen. Die Schüler:innen erarbeiteten eine genaue Bestandsaufnahme des Ist-Zustandes in den unterschiedlichen Räumen. Sie überprüften die Heizkörper und die Fenster und stellten fest, dass von den168 Heizkörpern 108 eingeschalten sind, und dass von 209 Fenster 60 undicht sind, klemmen oder sonstige Mängel aufweisen. Die Schüler:innen ließen sich auch das Heizungs-Regelwerk erklären und erfuhren, dass nicht alles reibungslos läuft und immer wieder kleinere Fehler behoben werden müssen. Und die Projektgruppe kam zu folgenden Lösungsvorschlägen: Um Energie zu sparen wäre eine Sanierung der veralteten Fenster erforderlich, genauso wie eine gründliche Überprüfung und Überarbeitung des Gesamtregelwerkes. Vorteilhaft wären funktionierende Heizungsregler in den jeweiligen Räumen und auch eine monatliche Kontrolle der Heizkörper, um zu überprüfen, ob diese auch richtig laufen, damit eventuell schnell eingegriffen werden kann.
Direktor Oberthaler erklärte, dass im Schulgebäude laufend Reparaturarbeiten erforderlich seien und auch gemacht würden. Er dankte den Schüler:innen für die Bestandsaufnahme. Diese werde er als Grundlage für künftige Verbesserungen nutzen.
Schlanders - Über 120 Säcke an asbesthaltigem Material wurden im Bauschutt um der Kommandozentrale im Kasernenareal Schlanders entsorgt. Die Arbeiten sind vor Weihnachten abgeschlossen worden. Der Vinschgerwind hat beim zuständigen Amtsdirektor für Abfallwirtschaft Giulio Angelucci nachgefragt, wie die weiteren Schritte aussehen.
Vinschgerwind: Herr Amtsdirektor Angelucci, über 120 Säcke an asbesthaltigem Material wurden im Bauschutt gefunden und entsorgt. Es wurde aber nur jener Bauschutt sortiert, der außerhalb der Gebäude beim Abbruch angefallen ist. Was ist mit dem Asbest im Gebäude?
Giulio Angelucci: Die Ausführung der Arbeiten zur Asbestsanierung am Gebäude Palazzina Comando in Schlanders gestaltete sich etwas schwierig. In einem ersten Schritt wurde nur das mit Asbest verunreinigte Abbruchmaterial um das Gebäude aussortiert, da aufgrund des Teilabbruchs des Gebäudes die Sicherheit der Arbeiter nicht garantiert werden konnte. Derzeit werden am Gebäude alle auskragenden und einsturzgefährdeten Bauteile entfernt. Nach den Sicherungsarbeiten kann dann das sich im Abbruchbereich des Gebäudes abgelagerte Abbruchmaterial entnommen und von Asbest befreit werden. Bei der Sortierung des Abbruchmaterials hat sich gezeigt, dass im Gebäude viel mehr Asbest verbaut wurde als ursprünglich angenommen. Es muss deshalb eine Schad- und Störstofferhebung am Gebäude vorgenommen und ein Rückbaukonzept erstellt werden.
Vinschgerwind: Vor diesem Hintergrund regen sich in der Bevölkerung Sorgen zu den gesundheitlichen Auswirkungen. Kann man dazu etwas sagen?
Giulio Angelucci: Die Sanierungsarbeiten wurden vom Dienst für Arbeitsmedizin genehmigt. Es wurden auch während der Sanierung Kontrollen vom Dienst für Arbeitsmedizin und vom Amt für Abfallwirtschaft auf der Baustelle vorgenommen. Von den Sanierungsarbeiten selbst geht aufgrund der Einhaltung der Vorschriften keine Gefahr für die Bevölkerung aus. Ob in der Abbruchfase ein gesundheitliche Risiko für Anrainer und Passanten bestanden hat, ist nicht Kompetenz des Amtes für Abfallwirtschaft, dies müsste man mit dem Departement für Gesundheitsvorsorge des Südtiroler Sanitätsbetriebes abklären.
Vinschgerwind: Die politischen Vertreter und die Verwaltung der Gemeinde Schlanders, hat im Zusammenhang mit den Abbrucharbeiten behauptet, dass das Amt für Abfallwirtschaft ein Gutachten zur umwelttechnischen Unbedenklichkeit betreffend den Abbruch ausgestellt hat. Können Sie das bestätigen?
Giulio Angelucci: Das kann ich so nicht bestätigen! Die Gemeinde Schlanders hat im Jahr 2016, auf Anraten des Amtes für Abfallwirtschaft eine Charakterisierung des Kasernenareals in Schlanders erstellen lassen. Unter Charakterisierung versteht man die umwelttechnische Erhebung der Verunreinigungen von Boden und Untergrund einer Verdachtsfläche. Die Charakterisierung einer potenziell verunreinigten Fläche ist der erste Schritt zur Sanierung des Bodens und des Untergrundes einer Altlast oder eines Altstandortes, und beinhaltet nicht die umwelttechnische Erhebung der sich darauf befindenden Gebäude. Die Gemeinde Schlanders hat das technische Dokument zur Charakterisierung des Boden und Untergrundes des Kasernenareals, mit einer Schad- und Störstofferkundung von Gebäuden, die abgebrochen oder umgebaut werden sollen verwechselt. Die Ergebnisse einer Schad- und Störstofferkundung sind die Grundlage für einen geordneten Rückbau eines Gebäudes und Voraussetzung für den Weg des Abbruchabfalls zum Recyclingrohstoff. In einem Schreiben hat das Amt für Abfallwirtschaft deshalb die Gemeinde Schlanders bereits aufgefordert, die Charakterisierung der Sanierungsfläche Kasernenareal Drusus in Schlanders und das hierfür erstellte Gutachten nicht mehr für die umwelttechnische Unbedenklichkeit des Abbruchs der Gebäude zu verwenden.
Vinschgerwind: Die erste Phase der Asbestsanierung ist damit abgeschlossen. Was sind die weiteren Schritte, die nun folgen werden?
Giulio Angelucci: Wie bereits anfangs erwähnt, muss in einem zweiten Schritt das sich im Abbruchbereich des Gebäudes abgelagerte Abbruchmaterial entnommen und von Asbest separiert werden. Anschließend ist eine Schadstofferkundung vorzunehmen und ein Rückbaukonzept zu erstellen. Nach erfolgtem Rückbau kann der Abriss oder der Umbau des Gebäudes erfolgen. Das Amt für Abfallwirtschaft wird deshalb die Gemeinde Schlanders auffordern ein ganzheitliches Sanierungsprojekt vorzubereiten, das alle Maßnahmen und eine Kostenschätzung beinhaltet.
Vinschgerwind: Ist Ihnen in ihrer Amtszeit ein derartiges Vorgehen einer Gemeinde bereits untergekommen?
Giulio Angelucci: Der Teilabbruch des Gebäudes Palazzina Comando ist sicherlich kein Best-Practice-Beispiel, vor allem wenn dieser von einer öffentlichen Verwaltung vorgenommen wird, die üblicherweise immer Rücksprache mit den zuständigen Ämtern hält. Auch die mit dem Abbruch beauftragten Unternehmen müssten vor der Durchführung der Abbrucharbeiten die Erhebungen zum Baubestand überprüfen und dann den Abbruch nach Stand der Technik durchführen. Über den Abbruch in Schlanders wurde keines der zuständigen Ämter informiert. Hätte das Amt für Denkmalschutz nicht einen sofortigen Abbruchstopp verfügt, müsste jetzt das gesamte Abbruchmaterial einer Asbestsanierung unterzogen werden. In diesem Falle wären die Kosten für die Gemeinde Schlanders um ein Vielfaches höher gewesen.
Interview: Angelika Ploner
Infos:
Giulio Angeluccci,
Amtsdirektor Amt für Abfallwirtschaft
Partschins - Der Gemeinderat von Partschins hat mehrheitlich beschlossen, das Wohnhaus von Peter Mitterhofer nicht anzukaufen. Die Gemeinde Partschins hätte ein Vorkaufsrecht
von Erwin Bernhart
Auf der Tagesordnung des Gemeinderates von Partschins stand am 17. Januar 2023 neben der Genehmigung des Sitzungsprotokolles der letzte Ratssitzung nur ein Punkt: „Ausübung des Vorkaufsrechts für denkmalgeschützte Liegenschaften: Bp 107 K.G. Partschins“. Es handelt sich um das Wohnhaus des Erfinders der Schreibmaschine Peter Mitterhofer. Dort hat der Peter 31 Jahre lang gewohnt. Das Haus ist denkmalgeschützt und das Denkmalamt sagt: „Das Gebäude ist als Geschichtsdenkmal umso bedeutender, als das Geburtshaus 1896 abgebrochen wurde.“
Das Haus bzw. auch der Garten drumherum, welches dem Vater der Landtagsabgeordenten Ulli Mair gehört, soll Besitzer wechseln. Weil bei denkmalgeschützten Gebäude das Land und dann die jeweilige Gemeinde per Gesetz ein Vorkaufsrecht haben, hatte der Gemeinderat von Partschins darüber zu befinden und zu beschließen, ob dieses Vorkaufsrecht in Anspruch genommen werden solle. Der Verkaufswert beträgt 900.000 Euro. Der Preis ist deshalb hoch, weil es im Garten hinter Mitterhofers Wohnhaus ein bereits vom Gemeinderat mehrheitlich genehmigtes Projekt für Wohnungen gibt, mit einer leichten Erhöhung des Peter-Mitterhofer-Hauses.
BM Luis Forcher räumte ein, keinen Schätzwert in Auftrag gegeben zu haben. Der Gemeindesekretär Hubert Auer präzisierte, dass der Preis mit dem Verkaufspreis bestimmt werde und dass die Gemeinde zu eben diesem Preis ein Vorkaufsrecht habe. Es gab im Rat kräftigen Widerstand dagegen. Nur Jutta Pedri von der Bürgerliste merkte an: „Wenn es der Preis für alles ist, ist der schon interessant.“ Sabine Zoderer von den Freiheitlichen kündigte ihre Gegenstimme an und sagte, dass man Mammutprojekte vor sich habe, die zuerst zu finanzieren seien. Und zu einer Außenstelle des Schreibmaschinenmuseums sagte Zoderer: „Nein, Danke.“ Der Gemeindeausschuss sprach sich einhellig gegen das Vorkaufsrecht aus. Das Schulareal habe oberste Priorität, auch die Sportzone, sagte etwa Schulreferent Hartmann Nischler. Nicht einmal des Geld haben für den Feldweg, warf VizeBM Walter Laimer ein. Andere Projekte seien zuerst fertigzustellen. Wirtschaftsreferent Ulli Schweitzer wies darauf hin, dass man für einen Ankauf keine finanzielle Deckung habe. „Wir haben die Sicherheit, dass das Haus erhalten bleibt“, sagte BM Luis Forcher. Damit war die Gangart im Gemeinderat besiegelt. Zum Schluss wurde noch das Vorkaufsrecht beim Montlbon-Haus wach gerufen. „Außer Spesen ist dort nichts gewesen“, resümierte BM Forcher.
Einzig Monika Pföstl von der Bürgerliste regte an, darüber nachzudenken, ob nicht die Gemeinde das auf dem Garten geplante Projekt übernehmen könnte. Denn, wenn die Gemeinde nicht kaufe, komme das Projekt ohnehin.
Bei der Abstimmung wurde das Vorkaufsrecht mit 12 Gegenstimmen bei 3 Enthaltungen verworfen. Mitterhofer-Wohnhaus: Zu teuer, nein danke.
Der pensionierte Maurer Hermann Steck ist Imker mit Leib und Seele. Er war jahrelang Malser
Ortsobmann und ist heute der Hüter der Bezirkskerze, die bei Festlichkeiten aufgestellt und
bei Umzügen mitgetragen wird.
von Magdalena Dietl Sapelza
Hermann begann 1972 mit der Imkerei, nachdem ihm sein Malser Vermieter Josef Winkler einen Bienenstock geschenkt hatte. Seine Frau Burgl unterstützte ihn von Anfang an. „In di 1980er Johr hobm miar norr 40 Stöck kopp, dia inz amol 900 Kilo Honig procht hobm“, erklärt er.
Hermann wuchs mit neun Geschwistern auf einem Hof in Planeil auf. „Gebm hots pa inz olm lei Brenntsupp, Riebl unt Milch unt Brockn“ meint er. Nach dem Volksschulabschluss lernte er Maurer in der Baufirma Thöni in Mals. Als Geselle wechselte er zur Firma Hohenegger nach St. Valentin. Dort genoss er die Feierabende mit zwei Kollegen, von denen einer ein Auto besaß. Einmal war Nauders ihr Ziel. Da Hermann als Militärpflichtiger das Land nicht verlassen durfte, verließ er kurz vor der Grenze das Auto, schlich über die grüne Grenze und stieg dann wieder ein. Nach feuchtfröhlicher Nacht lief es umgekehrt. Doch das Ganze war nicht unbehelligt geblieben. Bei Reschen klickten die Handschellen, und die drei wurden nach Schlanders gebracht. „Drei Tog sein miar norr ghuckt“, verrät er. „Spatr hon i fan Militärgricht wegn Fahnenflucht drei Johr bedingt kriag unt a Strof.“ Gemustert wurde er zusammen mit Jahrgangskollegen im „Gasthof Hirschen“ in Mals. Splitternackt mussten sie vor den Augen eines Militäroberst um einen Tisch marschieren. „Ma isch selm froah gwesn, wenn ma tauglich gwesn isch“, erklärt er. Mit bunten Schleifen am Hut feierten und tanzten sie später im „Gasthof Weißkugel“ in Matsch. „Miar Planoaler Buabm sein gonz kronk af di Matscher Madlen gwesen“, lacht er. Besonders angetan war er von der zwei Jahre jüngeren Burgl Heinisch. Anschließend schrieb sie ihm Briefe nach Trapani, wo er kurz darauf stationiert war, die er auch fleißig beantwortete. Er befand sich in einer fremden Welt. „I hon koa Wort Walsch kennt“, erinnert er sich. „Miar Deitsche sein gwesn, wia di ormen Sealn.“ Er wurde den Maurern zugeteilt und traf auf einen verständnisvollen Vorgesetzten. Wenn Hermann an das Essen in der Kaserne denkt, läuft ihm noch heute ein Schauer über den Rücken. „Miar hobm Risotto mit Würmer kriag“, erzählt er. „Seit selm iss i koan Reis mea.“ Mit mulmigem Gefühl denkt er auch an das Militärspital in Palermo, wo er wegen Gelbsucht behandelt wurde. Von Trapani kam er nach Florenz. Positiv an seiner Militärzeit war, dass er Italienisch lernte. Nach 18 Monaten feierte er 1964 den „Concedo“ beim Matscher Kirchtag, wo er mit Burgl tanzte. Das Paar traf sich von nun an regelmäßig. Arbeit fand Hermann bei der Firma Foffa in der Schweiz. Er legte jeden Franken auf die hohe Kante, um eine Familie gründen zu können. Vier Jahre später führte er Burgl in Maria Trens zum Traualtar und bezog mit ihr die Mietwohnung beim Winkler in Mals. Sie schenkte ihm vier Kinder. Hermann wechselte zur Firma Torggler, die das Malser Gamperheim baute, arbeitete für das Bauunternehmen Angerer und 30 Jahre lang als Vorarbeiter für die Firma Matthias Paulmichl. 1973 baute er sein Eigenheim in Mals. „I hon foscht olz selbr gmocht, suscht hat i miars nit leischtn kennt“, meint er. Seine Frau half nach Kräften mit. Bei den Bienen fanden beide Abwechslung. „Di Baien sein mei Ausgleich gwesn“, betont er. In den 1970er Jahren fanden die Bienen noch überall genügend Nahrung. Es blühte auf Wiesen und Feldern und Pestizide waren kaum ein Thema. „Es hot a nou koa Varroa gebm, unt s Wettr isch a normaler gwesn“, erklärt er. Das Problem mit der Varroamilbe sei erst Ende der 1970er Jahre aufgetreten. Früher habe es nur die „Maikrankheit“ gegeben, die sich durch Durchfall bei Bienen während der Löwenzahnblüte bemerkbar machte. Im Laufe der Jahre musste Hermann in seiner Imkerei einige Rückschläge verkraften. Einmal verlor er seine Bienen durch Raubvölker, ein anderes Mal „verbrausten“ diese wegen mangelnder Luftzufuhr, und auch die Varroa schlug zu. Doch er gab nie auf. Heute betreut er noch 15 Bienenvölker in seinem Stand bei Schleis. Im Sommer bringt er die Bienen nach Planeil und Schlinig. „In Mittlvinschgau tua i si nimmer oi, selm hobsi miar amol olle oigschpritzt, sagt er. Allen Herausforderungen zum Trotz ist Hermann nach wie vor Imker mit Leib und Seele.
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Die Granit-Plima Fliese lässt sich wunderbar mit den Holzböden, die im Sortiment der Fuchs AG erhältlich sind, kombinieren.
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Einrichten und Aufräumen
Zu Jahresbeginn oder in Richtung Frühling geht es bei vielen ans Ausmisten.
Warum Ordnung für das Wohlbefinden eine so wichtige Rolle spielt und wie es möglich ist, mit kleinen Tricks mehr Ordnung zu halten.
Ausmisten liegt im Trend: Ist weniger tatsächlich mehr?
Jeder Haushalt besitzt laut Schätzungen durchschnittlich 10.000 Dinge, 1914 waren es noch rund 100 Gegenstände pro Haushalt. Die Sammelei beginnt bereits in der Kindheit und findet oft kein Ende. Die Frage, wie viele Gegenstände wir wirklich brauchen, ist schwer zu beantworten, doch empfinden viele Menschen ihre angehäuften Kleidungsstücke, Haushaltsgegenstände oder ungeliebten Geschenke als erdrückenden Ballast. Spätestens seit der Aufräumserie „KonMari“ von Marie Kondo ist das Thema Minimalismus und Ordnung im Haushalt in vielen Köpfen angekommen. Die mittlerweile weltberühmte Aufräumberaterin aus Japan zeigt in ihren Ratgebern, wie strukturiertes Aufräumen aussieht und wie man sich mit wenigen Tricks leichter dazu durchringen kann, auch mal etwas in die Tonne zu werfen.
Zwischen Kaufglück und Sammelchaos
Heutzutage werden Konsumenten von Kaufangeboten nahezu überflutet – und jeder Kauf aktiviert im Gehirn das Belohnungszentrum. Die Folge: Der Körper schüttet kurzzeitig Glückshormone aus. Eine Studie der Universität Cambridge und der Universität British Columbia fand heraus, dass unsere Zufriedenheit und unsere Freude an dem Gegenstand allerdings nur dann nachhaltig sind, wenn wir den Gegenstand häufig und lange nutzen. Der Besitz von vielen Gegenständen kann hingegen zu einer Bürde werden.
Nützliche Dinge aufzubewahren, liegt in der Natur des Menschen: Einen Vorrat anzulegen und Dinge des täglichen Bedarfs in erreichbarer Nähe zu wissen, ist erst einmal beruhigend. Problematisch wird es dann, wenn wir vor lauter Dingen den Überblick verlieren und das Durcheinander zur Belastung wird. Eine Untersuchung der Universität DePaul Chicago zeigte, dass große Unordnung in Wohnungen negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Bewohner hat. Großes Chaos mindert der Studie nach das Gefühl der Geborgenheit und des Glücksempfindens.
1. Ausmisten leicht gemacht – das „Drei-Kisten-System“
Beim Aufräumen fallen uns oft Dinge in die Hände, die wir lange nicht gesehen oder benutzt haben. Es spricht also eigentlich nichts dagegen, diese wegzuwerfen oder weiter zu verschenken. Je nach Gegenstand kann das aber auch schwer fallen. Hier hilft das Drei-Kisten-System: In die erste Kiste legen Sie Gegenstände, von denen Sie sich auf keinen Fall trennen können. Die zweite Kiste ist die Müllkiste – für kaputte Kleidungsstücke oder Gegenstände, die niemand mehr gebrauchen kann. In der dritten Kiste finden nun Gegenstände Platz, die tadellos sind, für die Sie aber keine Verwendung mehr finden – zugleich ist es die „Ich-überlege-nochmal-Kiste“. Lassen Sie die dritte Kiste ein, zwei Tage stehen und werfen Sie dann noch einmal einen Blick hinein. Manchmal fällt es mit etwas Abstand leichter, eine Entscheidung zu treffen. Dabei können folgende Fragen helfen:
Habe ich den Gegenstand im vergangenen Monat oder auch Jahr vermisst?
Wie viel Freude hatte ich an dem Gegenstand? Kann ich damit jemand anderen glücklich machen? Würde ich den Gegenstand für den gleichen Preis wieder kaufen?
2. Aufräumen mit System
Vor dem Aufräumen ist es sinnvoll, sich einen festen Aufräumtermin zu setzen, den Sie sich auch im Kalender eintragen: Nehmen Sie sich einmal in der Woche Zeit, zum Beispiel Oberflächen und Ablagen freizuräumen und sich einer Ecke in der Wohnung etwas intensiver zu widmen. Hilfreich kann es sein, sich in dieser Zeit einen Timer zu stellen: Sie werden staunen, wie viel Sie etwa in 20 Minuten erledigen können.
3. Feste Plätze einrichten
Legen sie für Dinge, die Sie häufig verwenden, einen festen Aufbewahrungsort fest. Das klassische Schlüsselboard mit einer Ablage für das Portemonnaie oder ein Dokumentenregal für wichtige Briefe und Rechnungen kann bei der Ordnung hilfreich sein. Überlegen Sie sich, welche Gegenstände Sie häufig suchen und an welcher Stelle Sie im Haushalt einen festen Platz dafür einrichten können.
4. Dingen ein neues Zuhause geben
An vielen Gegenständen hängen zahlreiche schöne Erinnerungen, daher kann es manchmal schwerfallen, sich davon zu trennen. Doch der Gedanke daran, dass jemand anderes mit der alten Gugelhupfform von Oma oder dem Bobbycar des Kindes genauso viele schöne Momente erleben wird, kann es Ihnen leichter machen, die Gegenstände auf dem Flohmarkt oder einem Online-Portal zu verkaufen – oder sie zu verschenken.
Die "Grebmmauer" schützt Schlanders vor Verwüstungen durch den Schlandraunbach. Sie wurde im Laufe von drei Jahrhunderten immer wieder umgebaut und verstärkt. Sie ist also das geologische Gedächtnis ... hier stand einstmals die Stachelburg, bis sie der Wildbach wegriss.
Die in einem Zeitraum von 600.000 Jahren erfolgte Gestaltung des Talgeländes durch die Eismassen endete vor etwa 12000 Jahren mit einer vorerst letzten, mächtigen Vergletscherung. Schon bald darauf gibt es Spuren von Jägern und Sammlern, also von menschlicher Besiedlung. Die verschiedenen Eiszeiten haben auf dem Nördersberg Geländespuren hinterlassen; sie sind als Terrassen auf dem Foto klar erkennbar: die Ebene von Pardell und Melanz, etwas höher die Verflachung von Bärenstall und jene der Gamshöfe.
Das Erdreich auf der "Hasler Ebene" enthält vielleicht Geschiebe, das erstmals an der "Günz", einem südlichen Zufluss der Donau, erforscht wurde. Ähnliches gilt für die Flussbezeichnungen Mindel, Riß und Wurm ... einstmals übliche Namen zur Unterscheidung der verschiedenen Eiszeiten.
Formschön gleitet das bewaldete Kreuzjöchl zwischen dem Vinschgau und dem Martelltal als geologisches Relikt der gewaltigen Eisströme, die bis auf 2.400 Meter Meereshöhe reichten und sich im Haupttal 200 Meter in die Tiefe gegraben haben.
Im Bild sichtbar sind auch die Laaser Spitze und die Jennwand. Darunter lagert der Laaser Marmor in gewaltigen Schichten, die bis Ulten und darüber hinaus bis nach Sterzing reichen.
Überall im Burggrafenamt und im Mittelvinschgau werden aus dem weißen Stein strahlend helle Heiligenbilder gemeißelt. Barocke Marienbilder des Marteller Bildhauers Gregor Schwenzengast (1646 - 1723) erzählen die Entwicklung der Verehrung.
In Mals, am oberen Dorfende, in der Nähe der Kirche der 14 Nothelfer, gibt es ein ernstes Relief der Gottesmutter im Rosenkranz.
Ich wünsche mir von ihr Unterstützung für die Eisenbahnpläne, für die Fortsetzung der Linie Mals bis Landeck. Dies ist im Gespräch, zumal die Eidgenossen wiederholt beschlossen haben, den Eisenbahnverkehr zu fördern. "Unterentwickelten" Gebieten um den Reschenpass herum soll dies neues Leben bringen ... also die Maria als Nothelferin.
Hier in Mals wurde 1716 ein zum Tode Verurteilter von seinen Ketten befreit, worauf er zum Dank diese Kapelle erbauen ließ. Auf einem Votivbild zeigt ein über dem Hochaltar schwebender Barockengel noch immer diese Ketten.
Aber das Wunderbare geht weiter und betrifft die Ausstattung der Marienbilder aus weißem Marmor. Sie thront nämlich auf einer Mondsichel, deren Spitzen den Hörnern einer Kuh gleichen ... Hinweis auf ägyptische oder hetitische Kulte.
Eine strahlende Mutter als Königin Maria.
Die Römer benennen das ganz Gebiet südlich und nördlich um den Po herum nach der verbindenden Gestalt. Die Muttergottheit „Raetia“ entspringt der gemeinsamen Religionsidee und wird zur Namensgeberin der ganzen Region.
Hans Wielander
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Sebastian, 20. Jänner 2023
Der Wolf hat den Braunbären in der Berichterstattung der Medien in die zweite Reihe zurückgedrängt. Deswegen möchte ich in meinem heutigen Beitrag die Entwicklung der Trentiner Braunbärenpopulation wieder einmal zusammenfassen. Ich stütze mich dabei auf den inzwischen 15. Jahresbericht der Trentiner Landesverwaltung zu den Gro-ßen Beutegreifern Bär Wolf, Luchs und Goldschakal, der im April 2022 veröffentlicht und bis auf das Jahr 2021 aktualisiert worden ist.
Bestand
Die Bärenpopulation im Trentino wird einschließlich der Jungtiere derzeit auf ca. 100 Individuen geschätzt. Dabei liegt die sichere Mindestgröße der Population ohne die Jungen unter einem Jahr bei 69 Bären. Im Jahr 2021 wurden 9-10 neue Würfe mit 12-14 Jungen verzeichnet.
Das Monitoring der Trentiner Bären erfolgt durch Radiotelemetrie, Fotofallen und genetisches Monitoring. Beim genetischen Monitoring werden Haar-, Kot- oder Speichelproben auf die Erbsubstanz DNA untersucht und den verschiedenen Bären zugeordnet. Im Jahr 2021 waren von 678 systematischen oder zufälligen Probenfunden 580 Proben für die genetische Untersuchung brauchbar.
Im Berichtsjahr 2021 waren drei Bären mit Halsbandsendern ausgestattet: Zwei Weibchen (JJ4 mit 15 Jahren Lebensalter, F 43 mit 3 Jahren) und ein Männchen (M3 dreijährig).
Totfunde
Fünf Bären wurden im Jahr 2021 tot aufgefunden. Was deren Todesursache betrifft, sind drei Bären wahrscheinlich von eigenen Artgenossen getötet worden. Bei Bären gibt es arteigene Aggression vor allem von Männchen gegenüber Jungtieren. Ein Bär ist durch den Zusammenprall mit einem Auto ums Leben gekommen. Die Todesursache des fünften Bären konnte wegen des fortgeschrittenen Verwesungszustandes nicht mehr festgestellt werden.
Verteilung
Was das Streungebiet und die Raumnutzung betrifft, kann auch nach Jahren seit Beginn des Wiederansiedlungsprojektes festgestellt werden, dass die weiblichen Bären das Kerngebiet des Trentiner Adamello Brenta-Gebirgsstockes und dessen unmittelbaren Nachbargebietes nicht verlassen. Aus insgesamt 983 Nachweisen, welche 2021 gesammelt werden konnten, ergibt sich zur Größe und Nutzung des Lebensraumes folgendes Bild: Die Bärinnen bestreichen ein Gebiet von 2.039 Quadratkilometern (zum Vergleich: Das Land Südtirol ist 7.400 km² groß). Die Männchen, und unter ihnen vor allem die Jungbären auf der Suche nach einem eigenen Territorium, streunen in einem Gebiet von 30.550 km² und erreichen dabei auch Süddeutschland. Im Jahr 2021 hielten sich 7 der 69 sicher festgestellten Bären außerhalb des Trentiner Landesgebietes auf. Lauter Männchen, zwei davon auch in Südtirol, nämlich die Männchen M68 und M78.
Mehrjahresbeobachtungen der Streifzüge
Im Mehrjahreszeitraum der Jahre zwischen 2005 und 2021 konnten die Wanderungen und die Raumnutzung von insgesamt 51 Bären dokumentiert werden. Alle teilweise auch weit herumstreifender Bären waren ausschließlich Männchen. 15 der 51 Streuner (gleich 29 %) sind inzwischen gestorben oder verschollen. Von 6 Wanderbären (12 %) gibt es keine auf das Jahr 2021 aktualisierten Informationen, 14 Bären (27 %) sind wieder in das Trentiner Kerngebiet zurückgekehrt, wovon 5 gestorben sind oder als verschollen geführt werden. Zwei Bären sind abgewandert, einer wurde eingefangen und wird in einem Gehege gehalten. 13 der 51 Bären sind derzeit noch auf Wanderschaft.
Die Bärenjagd im Laaser Tal 1854
Zum Schluss noch ein Kuriosum. Im säuberlich geordneten Archiv meines allzu früh verstorbenen Schwagers Franz Grassl fand sich eine interessante Zeitungsnotiz aus einer Beilage zur Volks- und Schützenzeitung Nr. 105 von fernen 29. September 1854. Der Zeitungsbeitrag schildert die Jagd auf einen der letzten, wenn nicht des letzten Bären im Laaser Tal eben im Jahr 1854. Am 18. September dieses Jahres 1854 waren 70 Treiber und Schützen auf dem Weg, um dem Bären auf den Pelz zu rücken. Die Schilderung von dessen Jagd ist abenteuerlich, überhöhend, vermenschlichend und teilweise auch grausam-gruselig. Den letzten Teil dieser zwei Tage dauernden Hetzjagd geben ich als Fotografie des Originaltextes aus dem Jahr 1854 wieder.
In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Vinschgau - Seit dem 26. Januar 2023 gibt es im Vinschgau eine Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen. In Schlanders, in der Göflanerstraße 28, wird jeden letzten Donnerstag im Monat von 9 bis 11 Uhr eine Sprechstunde angeboten. Das Angebot kann ohne Terminvereinbarung und kostenlos in Anspruch genommen werden. Auf dem von den Sozialdiensten in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau und der Initiative „Donne contro la violenza - Frauen gegen Gewalt“ aus Meran gemeinsam ausgearbeiteten Flyer geht klar hervor, wer angesprochen werden soll: „Bist du eine Frau, die von Gewalt betroffen ist? Kennst du eine Frau, die Gewalt ausgesetzt ist?“
Die Beratungsstelle in Schlanders für Frauen in Gewaltsituationen ist einer der Schritte, der konkret umgesetzt wird. Die Basis dazu bildet das Landesgesetz Nr. 13 vom Dezember 2021 „Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung geschlechterspezifischer Gewalt und zur Unterstützung von Frauen und ihren Kindern.“ Eine der darin vorgesehenen Maßnahmen ist der Aufbau von lokalen Vernetzungen unterschiedlicher Fachkräfte, um aktiv das Thema der Gewalt an Frauen anzugehen. Darauf wiesen Nadin Zöschg und Claudia Gorfer von den Sozialdiensten Vinschgau, Bereich Kinder und Jugendliche, am 17. Jänner 2023 bei der Vorstellung der neuen Beratungsstelle hin. Zöschg und Gorfer koordinieren die neue Beratungssstelle in Schlanders. Die Beratungen selbst werden von qualifizierten Frauen des Vereines „Frauen gegen Gewalt“ angeboten. Der Verein führt seit 30 Jahren den Frauenhausdienst in Meran. Es werden Verschwiegenheit und vorurteilsfreies Zuhören in einer Atmosphäre des Vertrauens zugesichert.
Gorfer und Zöschg sagen, dass es keine vinschgaupsezifischen Statistiken für Frauen in Gewaltsituationen gebe. Allerdings verweisen sie darauf, dass es südtirolweit rund 600 Frauen seien, die sich jährlich an die vorhandenen Frauenhausdienste wenden würden. Jeweils an die 100 Frauen kommen jedes Jahr neu dazu. In den Frauenhäusern in Südtirol werden jährlich rund 30 Frauen mit Kindern betreut.
Hingewiesen sei auch, dass weltweit Frauen und Mädchen die schwerwiegendste Gewalt im nahen sozialen Umfeld erleben. Deshalb spricht man auch von häuslicher Gewalt oder Gewalt in Paarbeziehungen, auch in jugendlichen Paarbeziehungen. Gewalt gegen Frauen wird in den allermeisten Fällen von Männern ausgeübt. Dabei sind die Täter meist Männer, die den Frauen nahestehen. 2021 haben über 90% der Frauen, die sich an die Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen in Meran gewandt haben, erzählt, dass Ehemänner, Partner, Ex-Männer, Ex-Partner, Väter, Söhne die Gewalttäter waren. Kinder sind daher oft Zeugen der Gewalt. (eb)
Die grüne Nummer 800014008 ist als erste Anlaufstelle 24 Stunden, 7 Tage aktiv.
Vom Wind gefunden - Gottesstaat ist die Bezeichnung für eine Staatsform, in der Religion, Gesetz und staatliche Herrschaft eine Einheit bilden. In einem Gottesstaat oder Theokratie steht die staatliche Ordnung unter Gottes Führung. Die Macht geht nicht wie in einer säkularisierten liberal-demokratischen Staatsordnung vom Volk aus (von Volkes Gnaden), sondern von Gott aus (Herrschaft von Gottes Gnaden). In einer Theokratie gibt es weder eine Trennung von Kirche und Staat noch von weltlichem Recht und religiösen Vorschriften. Die Staatsgewalt wird religiös legitimiert und von einer göttlich erwählten Person, einer Priesterschaft (Klerus) oder sakralen Institution (Hierokratie) auf der Grundlage religiöser Prinzipien ausgeübt. Viele alte Völker, wie die Ägypter, Azteken oder Inkas waren Theokratien, weil die Herrscher auch als Götter bzw. Gottkönige verehrt wurden. Auch die römischen Kaiser ließen sich als Götter verehren. Im Mittelalter kam es zu einer Machtteilung zwischen der weltlichen und geistlichen Macht und vielen Machtkämpfen (Investiturstreit). Seit der Aufklärung kam es in Europa zu einem modernen politischen System mit der Trennung von Kirche und Staat. Die Islamische Republik Iran ist eine Theokratie. In ihr übt ein Ajatollah, der höchste schiitische Islamgelehrte, das führende Staatsamt des Religionsführers aus. Auch das Islamische Emirat Afghanistan wird als Theokratie bezeichnet, da die Taliban einen islamischen Gottesstaat mit einer extrem streng ausgelegten Interpretation der Scharia anstreben. Der Vatikanstaat kann auch als Theokratie bezeichnet werden, da er durch den sogenannten Stellvertreter Christi auf Erden, den Papst, regiert wird. (hzg)
Schnals/Südtirol - Sagenhafte 14,5 Millionen Klicks und 720.000 „gefällt mir“ generiert ein Kurzviedeo über die Krampusse in Schnals auf Instagram. Mit dem Account „southtyrolian“ schafft es ein Team von jungen Südtirolern immer wieder, mit professionellen Hochformat-Kurzvideos, die man auf Instagram Reel nennt, international viel Begeisterung, also viele Klicks, zu erzeugen. Einer der hauptberuflichen Mitbetreiber ist Tristan Weithaler aus Katharinaberg in Schnals. „Southtyrolian ist einer der größten Accounts Südtirols, der international unterwegs ist. Die Sprache ist deshalb Englisch“, sagt Weithaler. Die schönsten Orte Südtirols werden in regelmäßigen Abständen gepostet und man habe bereits mit den Krampusvideos aus Toblach mehr als eine Million Klicks generieren können. Das Video über die Schnalser Krampusse ging viral und hat alle Erwartungen des jungen Teams übertroffen. „Es ging „einmal um die halbe Welt“, sogar Länder wie z.B. USA, China, Russland, Saudi-Arabien usw. wurden darauf aufmerksam, wie man in den unzähligen Kommentaren lesen kann“, sagt Weithaler. Mit dem Werbeverkauf auf Instagram finanziert das Team seine Arbeit. (eb)
Vinschgau - Vorausgeschickt: Viele Menschen, die gerne an den Hängen der Sonnenseite des Vinschgaus spazieren gehen, haben den jüngsten Kälteeinbruch herbeigesehnt. Denn sie hoffen, dass dadurch die Prozessionsspinner-Invasion etwas gebremst wird. Denn bereits seit Dezember 2022 schlängeln sich meterlange Raupenprozessionen durch die Schwarzföhren-Wälder der Sonnenseite. Und so manche/mancher hat sich schon juckende Hautreizungen eingefangen. Denn die feinen Brennhaare der Raupe enthalten ein Gift, das eine Raupendermatitis auslösen kann. Es kommt zu Allergien, Asthma usw. Bei Hunden kann es zu schweren Reizungen der Pfoten, oder sogar zu schweren Vergiftungen kommen, wenn sie die Raupen beschnuppern. Viele fragen sich nun: Wird man den Sonnenberg künftig meiden müssen? Die Raupen des Prozessionsspinners schwächen auch die Schwarzföhren, weil sie deren Nadeln fressen. Erste Massenvermehrungen wurden 1998 verzeichnet. Mittlerweile sind im Vinschgau 400 Hektar Föhrenwälder stark geschädigt und 400 Hektar stark befallen. Das Ausbringen von Sprühmitteln mit Hubschraubern hat in Vergangenheit nur wenig Wirkung gezeigt. Die Forstverwalter stehen der ausufernden Raupeninvasion immer hilfloser gegenüber. Um die Prozessionsspinner zu bekämpfen, braucht es langfristig die Umwandlung der Schwarzföhrenwälder in Mischwälder. Doch das geht nicht von heute auf morgen. 2021 und 2022 hat die Landesabteilung Forstwirtschaft dafür 150.000 Euro ausgegeben. (mds)
ASV Latsch - Nach der langen Sommerpause melden sich die Naturbahnrodler/innen wieder zurück! Aufgrund wetterbedingter kurzer Vorbereitungszeit starteten die Rodler/innen vom ASV Latsch in die neue Saison. Zu Beginn der Saison stand die Italienmeisterschaft in Ulten an, dort konnten 5 Athleten/innen an den Start gehen und es wurden am Ende des Tages 3 Italienmeistertitel gewonnen, überragende Leistungen von Jenny Castiglioni (mittlerweile im italienischen Nationalkader), Nina Castiglioni und Manuel Ladurner die in den jeweiligen Kategorien alle Gegner hinter sich ließen. Noch dazu wurde der Sieg in der Vereinswertung bei der Jugend nach Hause geholt. Darauf folgte das erste Raiffeisenrennen im Gadertal in Longiarü, auch dort zeigten Sie sich von ihrer heurigen starken Seite. Mit gleich zwei Siegen, zwei 2. Plätzen, einem 3. Platz und weiteren hervorragenden Platzierungen wurde wiederum der Tagessieg in der Vereinswertung erzielt. Mit Trainerin Renate Kasslatter und Ihren fleißigen Betreuern sind nun 10 Athleten/innen am Start und werden diesen Winter wieder im Rodelzirkus stark mitmischen!
Schlanders - Nach dreijähriger Pause konnte der Amateursportclub Schlanders heuer wieder den traditionellen Kinder-Skikurs über die Weihnachtsferien organisieren. An 5 Tagen - am 26., 27. und 28. Dezember und am 6. und 7. Jänner schnallten 41 Kinder ihre Bretter an und hatten bei traumhaften Wetter viel Spaß und Freude beim Skifahren. Ganztägig von 08.30 Uhr bis 16 Uhr eroberten die Kids die perfekt präparierten Pisten im Skigebiet Schöneben. Bis zu 15 Betreuer sorgten täglich nicht nur auf der Piste für einen reibungslosen Ablauf, auch bei der Essensausgabe, das Einkleiden oder dem Anschnallen der Skischuhe, waren sie stets zur Stelle. Am 7. Jänner fand zum Abschluss des Kinder-Skikurses ein kleines Abschlussrennen mit Preisverteilung statt.
Am Rande erwähnt: Skikurse haben beim ASC Schlanders/Raiffeisen Tradition. Bereits in den 1950er Jahren fanden Skikurse auf den Göflaner Wiesen statt.
Der Dank der Organisatoren gilt Gönnern, Sponsoren und vor allem den vielen helfenden Händen, ohne die der Kinderskikurs nicht stattfinden hätte können.
Motorsport - Mit einem spektakulären Sonntag (08.01.2022) in Pragelato (TO) wurde die Saison 2023 der Ice Challenge - Italian Speed on Ice Championship eröffnet. Die Serie wird von BMG Motor Events in Zusammenarbeit mit der ACI Sport Off Road & Cross Country Rally Commission gefördert und organisiert.
Werner Gurschler ging gleich mit zwei Autos an den Start. Mit seinem eigenen „Skoda Fabia Proto“, startete er in der Klasse 6 und mit dem - vom Colombi Racing Team - gemieteten „Skoda Fabia R5“ hingegen startete er in der Klasse 4.
Im Zeittraining konnte er relativ gute Zeiten erzielen und kam somit mit beiden Autos unter den TOP 10 der insgesamt 48 eingeschriebenen Fahrern.
Mit seinem „Skoda Fabia Proto“, musste er sich in den drei Läufen dem Tagessieger sowie siebenmaligen italienmeister, Ivan Carmellino, geschlagen geben.
In der Klasse 4 allerdings glänzte seine Leistung. Die Konkurrenz war ihm gegenüber chancenlos und somit konnte er diese Klasse mit Vorsprung gewinnen.
Was das Gesamtklassement anbelangt, platzierte sich Werner Gurschler auf einem stolzen 6. und einem 8. Platz. Dieses Resultat bieten ihm also noch sehr gute Möglichkeiten den Gesamtsieg der italienischen Meisterschaft nach Südtirol zu holen!
Am Start waren neben Gurschler auch zwei weitere Südtiroler anwesend: Rudy Bicciato (9 Gesamtplatz) und Aldo Pistono (2 Gesamtplatz).
Ein Dank für das gute Gelingen des ersten Saisons-Rennen gilt dem gesamten Team, welches dafür gesorgt hat, dass die beiden Autos auf einem Topniveau mithalten konnten sowie allen Sponsoren.
Die Eisrennenserie bereitet sich darauf vor, in etwa zwei Wochen wieder zu den Protagonisten in die Alta Val Chisone, nach Pragelato, zurück zu kehren. Absage der für den 13. bis 15. Januar geplanten Canazei-Runde.
LAC Vinschgau - Während sich die Leichtathlet*innen für die kommende Saison vorbereiten, zieht der Ausschuss vom LAC Vinschgau Bilanz über das Jahr 2022. Es war ein spannendes Jahr, voller Schweiß, Mut und schlussendlich mit Erfolgen belohnt. Man muss von Schweiß sprechen, wenn man weiß, dass der Verein für seine 120 Mitglieder über 174 Trainingseinheiten organisiert hat, nicht nur Anstrengung für die Athleten*innen beim Training, aber auch für die Betreuer*innen, welche jedes Training ausführlich planen. Zusätzlich bot der LAC noch 111 Trainingseinheit für die Interreg Inklusionsgruppe an
In 10 Sitzungen und einer großen Vollversammlung wurden Grundsteine für das Jahr 2021, aber auch für zukünftige Zeiten gesetzt: der Fokus auf das Team, Förderung von einzigartigen Athlet*innen, aber auch Weiterbildung von Betreuer*innen, um immer ein professionelles Training anbieten zu können. Man muss von Mut sprechen, denn viele Vereine stecken ewig in den alten Strängen fest. Der größte Teil der Bilanz ist der sportliche Teil. Vorneweg, man muss von Erfolgen sprechen: In 11 regionalen und 2 internationalen Wettkämpfen wurde der Verein und die Athlet*innen belohnt.
Hervorzuheben sind die zwei Italienmeisterschaften von Lingg Lorena, bei denen sie auf gute Ergebnisse in der Halle (17. Platz im 60m Hürdenlauf mit 9,23 s; 11. Platz im Hochsprung mit 1,58 m) in Ancona und im Freien in Mailand (9. Platz im Siebenkampf mit 4.272 Punkten) kam. Aushängeschild war auch Hannes Kaserer der lange Zeit drittbester Hürdenläufer in Italien mit 14,02 s war. Leider verletzte sich der 15-jährige kurz vor der Italienmeisterschaft. Neben dem Landesmeistertitel, den er einheimsen konnte, wurde er auch Regionalmeister im Mehrkampf und bewies somit seine Vielseitigkeit.
Neben den nationalen Erfolgen gab es noch genügend Regionalmeister- und Landesmeistertitel in den Jugendkategorien (U 14 und U 16). Dort ist besonders Hanna Mayr mit 4,31 m im Weitsprung und zweite bei der Landesmeisterschaft im Mehrkampf, Marvin Ziernheld mit 4,75 m auch im Weitsprung und Jakob Niederfriniger 7. in der Grand Prix Wertung zu nennen.
Neben der Teilnahme an Wettkämpfen wurde auch vom LAC Vinschgau ein großes internationales Meeting organisiert. Die 19. Ausgabe des Schlanderser Stabhochspringens am Kulturhausplatz überzeugte das Publikum mit tollen und akrobatischen Leistungen. Sieger des Elite-Wettkampfes war der Tiroler Klotz Riccardo mit 5,61m.
Und genau um solche Athlet*innen in Zukunft zu bestaunen oder auch, um einfach nur den Spaß und Bewegung der Leichtathletik näher zu bringen wurde auch heuer wieder ein Camp in Latsch und Mals organisiert, wo insgesamt 75 Kinder teilgenommen haben. Neben den Camps wurde auch der Fakie Cup in Schlanders in der Großraumturnhalle organisiert. Dort konnten sich alle Kinder aus dem Vinschgau im Mehrkampf messen. Die vielseitigsten Athleten * Innen kamen aus Naturns.
Als letztes gilt es noch all denen zu danken, die dieses tolle Jahr 2022 möglich gemacht haben. Somit „Danke“ dem Ausschuss des LAC, den Trainern, Betreuern und allen freiwilligen Helfern. Außerdem gilt ein ganz großes Dankeschön unseren Sponsoren, allen voran den Raiffeisenkassen des Vinschgau, sowie Pohl Immobilien.
Wer an Leichtathletik interessiert ist und diese vielseitige Sportart mal probieren möchte kann sich nur unter info@lacvinschgau.net melden; es werden Trainings in Mals, Latsch und Naturns angeboten!
DYNAFIT Vinschgau Cup
Alle Infos, Ergebnisse und Bilder der Jubiläumsausgabe findet man unter www.ski-running.com (sam)
DYNAFIT Vinschgau Cup
15 Kilometer und 2300 Höhenmeter werden bei den vier Rennen des diesjährigen Vinschgau Dynafit Cups zurückgelegt. (sam)
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Raimund Prugger ist bekannt für klare Worte. Der Bezirksobmann des Südtiroler Bauernbundes im Vinschgau nimmt sich kein Blatt vor dem Mund. Diese Direktheit des Tschenglser Bauern bringt Befindlichkeiten auf den Punkt, kann für Erheiterung sorgen, sie kann auch zum Nachdenken anregen. Ein Beispiel aus der Bauernversammlung vom vergangenen Montag: Der Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler fordert die Bauern offen auf, der Politik Vertrauen entgegenzubringen. Denn es sei gesagt worden, dass man der Landwirtschaft vertrauen solle. Pruggers Antwort: „Wir vertrauen euch schon. Aber zugehen tut’s bei euch oft wie in einem Hennenstall.“ Man bekomme vor Ort dann das Fett ab und da sei schon ein breiter Buckel vonnöten.
Die Aussage Pruggers betrifft wohl nicht nur die Landwirtschaft. Nicht nur, dass im Herbst 2023 die Landtagswahlen anstehen, sondern Pruggers Aussage gilt generell, der Politik im Allgemeinen gegenüber und im Besonderen der Südtiroler Volkspartei. Gesetze, die nicht nur die Bauern sondern alle Bürger betreffen, werden nämlich im Landtag beschlossen. Der vom Volk gewählte Landtag bzw. die vom Volk gewählten Landtagsabgeordneten sind demnach von fundamentaler Bedeutung und diese Bedeutung wird in den hitzigen Debatten und vor allem bei den Skandälchen und Skandalen oft vergessen. Den Bauern ist diese Bedeutung klar. „Die Entscheidungen fallen auf politischer Ebene“, sagte BB-Obmann Leo tiefenthaler und da müsse man vertreten sein. Das gilt für alle Bevölkerungsteile.
In der Pubertät verändert sich nicht nur bei den Mädchen vieles, den Jungs geht es ebenso - daher wurde im Rahmen der Präventionstage „Lets talk about“ ein Buben-Workshop zum Thema organisiert. Warum Sexualpädagogik ein wichtiger Bestandteil in der persönlichen Entwicklung ist, zeigte der Referent des Workshops Alexander Dangl den Eltern bereits beim Informationsabend auf. Den eigenen Körper zu kennen sowie Gefühle und Unsicherheiten wahrzunehmen und benennen zu können sind wichtig für die Selbstkompetenz und den verantwortungsvollen Umgang mit sich und anderen.
Im Workshop hatten die acht Teilnehmer die Möglichkeit in einem geschützten Raum ganz unter sich zu sein und sich gemeinsam mit dem Referenten mit den Fragen von Identität, Beziehung, Sexualität und Verhaltensweisen auseinanderzusetzen. Zum Abschluss des Workshops erhielten die Jungs die „Infoboys“-Broschüre, welche sie gerne mit nach Hause nahmen. Auf die Frage, wie der Workshop denn war, kam von allen unisono die Antwort „Es wor volle cool“ und auch die Eltern gaben ausschließlich positives Feedback.
Jugendkulturarbeit befasst sich mit allem was Jugendliche selbst machen und dies in verschiedensten Formen zum Beispiel: musikalisch, künstlerisch, theatralisch, literarisch und medial. Dabei geht es darum die Individualität und Gemeinsamkeit zu fördern, aber auch sich selbst zu identifizieren und zu etwas zu gehören. Die Ausdrucksformen stehen im ständigen Wandel. Sie regen Jugendliche zur Reflexion ihrer Wertvorstellungen und zu Gewohnheiten an. Jugendliche machen Jugendkulturarbeit selbst. Die Offene Jugendarbeit orientiert sich an den Fähigkeiten und Interessen der jungen Menschen und stellt ihnen unterschiedliche Räume zur Verfügung zum Beispiel: Proberäume für Bands. Bei Aktionen und Festivals treffen sich verschiedenste Kulturen, oft erweist sich dieser Kontakt als schwierig. Umso wichtiger ist es respektvolle und interkulturelle Räume bereitzustellen und das Miteinander zu fördern. Jugendeinrichtungen ermöglichen Konzerte, Ausstellungen, Theater, Literatur-, Tanz- und Filmvorstellungen bei denen das Interkulturelle und friedliche Zusammenleben verschiedener Kulturen forciert wird. Die Mitarbeiter der OJA unterstützen regionale Künstler und initiieren kulturelle Projekte, Workshops und Arbeitsgruppen. In der heutigen Zeit spielen digitale Medien eine solch große Rolle wie noch nie, auch sie sind Ausdrucksmittel der Jugendkulturarbeit. Somit findet die Kulturarbeit auch im Netz statt, wie zum Beispiel in Social Medias oder in Videospielen. Letztlich bleibt zu sagen, dass die Jugendkulturarbeit mit ihrer räumlichen Flexibilität und ihrem Angebot dazu beiträgt, dass Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben und sich zugehörig fühlen.
Prad am Stilfserjoch/Buchvorstellung - Bei der Fertigstellung im Jahre 1825 war die Stilfserjochstraße mit den 2.757 m die höchste Passstraße der Alpen, ein technisches Wunderwerk mit 48 Kehren auf Südtiroler Seite und 38 Kehren auf lombardischer Seite und einer Länge von 49 km zwischen Spondinig und Bormio. Arthur Gfrei, bis 1997 Hotelier am Stilfserjoch, hat sich intensiv mit der Baugeschichte der Passstraße beschäftigt, die Archive in Mailand, Sondrio, Innsbruck, Bozen und Wien, sowie Gemeindearchive durchforstet und eine umfangreiche Dokumentation zusammengetragen. Am 20. Jänner konnte Gfrei in der Raiffeisenkasse von Prad das Ergebnis seiner jahrelangen Arbeiten präsentieren: ein 430 Seiten umfassendes Buch. Entstanden ist ein umfangreiches Werk mit vielen Informationen über die Stilfserjochstraße von 1809 bis 1866. Es enthält Angaben über die Planungen von Ing. Filippo Ferranti und Giuseppe Cusi bis zu den Ausführungsprojekten und dem Bau der Militärstraße durch Ing. Carlo Donegani. Es ist ein Geschichtsbuch, ein Nachschlagewerk, ein Lesebuch und ein Bilderbuch mit Plänen, Fotos von Orginaldokumenten und historischen Aufnahmen. Erzählt wird die Baugeschichte auf Südtiroler und auch auf Veltliner Seite. Beschrieben werden die verschiedenen Bauprojekte und die handelnden Personen. Erzählt wird auch über technische Herausforderungen, Schutzbauten, sowie über Kunstwerke rund um die Passstraße. Bei der Planung der Stilfserjochstraße gab es Überlegungen die Straße über die Prader Alm nach Stilfs und weiter über Agums und Lichtenberg nach Glurns zu bauen. Streitigkeiten gab es bei der Grundablöse und die Pfarrer regten sich auf, weil auch Frauen am Bau beteiligt waren. Die große 200-Jahrfeier wird es 2025 geben, doch heuer kann bereits mit den Feiern begonnen werden, denn am 19. Mai 1823 wurde in der Prader Schmelz mit dem Bau der Straße auf Südtiroler Seite begonnen und nach 8 ½ Monaten Bauzeit war alles fertig, meinte Gfrei. Sein Wunsch zur 200-Jahrfeier: die Eintragung als Unesco Weltkulturerbe. (hzg)
Schluderns/Laatsch/Prad/Stilfs - Seit jeher sehnte sich der Mensch nach Licht und Wärme. Der kalte Winter dauerte dem Menschen zu lange, der Reigen der Jahreszeiten noch nicht in ihrer immerwährenden Abfolge erklärlich, entwickelte man Rituale, die der ersehnten Wärme den Weg bereiten und den Winter vertreiben sollten. Aus dieser Sehnsucht nach der warmen Jahreszeit entstanden eine Vielzahl von Bräuchen im Alpenraum, die auch heute noch gepflegt werden. Sie sind es, die den Jahreslauf nach wie vor prägen und gliedern und obendrein in unseren Dörfern dazu führen, dass wir uns als Dorfgemeinschaft verstehen. Unser Brauchtum ist es, das identitäts – und heimatstiftend wirkt, das junge Menschen abholt und sie in die Gemeinschaft hineinwachsen lässt. Die so genannte fünfte Jahreszeit verfügt im Alpenraum über ein sehr großes Repertoire an unterschiedlichen Bräuchen. Spricht man andernorts von Fasching oder Karneval, so ist in Tirol der Begriff Fasnacht geprägt worden. In Fasnacht steckt die Wortwurzel von fasten, in Karneval jene von Carne. Beide Begrifflichkeiten verweisen auf die nun wiederkehrende Fastenzeit, in der insbesondere der Fleischverzicht eine große Rolle spielt.
Die drei historischen Fasnachten des Vinschgaus präsentieren sich zwar in unterschiedlicher Art, haben aber dennoch Gemeinsamkeiten: in allen drei Fasnachten kommen die Bauersleute vor, der Sämann und der Pflugführer, die für die Fruchtbarkeit des Feldes stehen. Der mitgeführte Pflug hingegen zeigt an, dass sich die Erde im Acker wiederum bearbeiten lässt und somit die Hoffnung auf eine reiche Ernte nährt. Viel Zusslen - viel Korn sagt man in Prad.
Fasnachtsumzüge beleben diese Zeit und haben sich in Tirol sehr unterschiedlich entwickelt. Gerade diese unterschiedliche Entwicklung der Fasnachtsbräuche stellt heute einen großen immateriellen Wert für die alpenländische Kultur dar. Im Oberinschgau haben sich in drei Ortschaften urtümliche Fasnachtsbräuche erhalten: in Stilfs das Pfluagziachn, in Prad das Zusslrennen und das Maschger gean und in Laatsch das Larchziachn und das Fosnocht begroben (Bild). Alle drei Fasnachten präsentieren sich als reine Männerfasnachten.
Schlanders - Mit schwungvollen Musikstücken erfreuten die „Tauferer Wirtshausmusikanten“ am 8. Jänner 2023 die zahlreichen Seniorinnen und Senioren im Kulturhaus von Schlanders.
Den Auftakt machte ein Wortgottesdienst, den die Musikantinnen und Musikanten aus Taufers i. M. mit einigen stimmungsvollen Weihnachtsweisen umrahmten.
Zur traditionellen Weihnachtsfeier mit Speis und Trank hatten die Verantwortlichen des KVW Seniorenclubs Schlanders geladen, unterstützt vom KVW Vorsitzenden Heinrich Fliri.
Die Tauferer Musikantengruppe war vor fast 30 Jahren als kleine fünfköpfige Formation der Musikkapelle Taufers i. M. mit dem Namen „Tanzlmusi“ entstanden. Vor einigen Jahren wurde die Gruppe auf neun Personen erweitert. Die neue Formation gab sich den Namen „Tauferer Wirtshausmusikanten“. Chef der Gruppe ist Siegi Warger. (mds)
Schlanders/Südtiroler Kulturinstitut - Am 02. Februar 2023 um 19.30 Uhr wird der Kiwanis Club Vinschgau, bei einer Podiumsdiskussion in der Basis in Schlanders einen genauen Blick auf das Entwicklungspotenzial des Vinschgaus werfen.
Zu diesem Zweck sind namhafte Teilnehmer aus Sozialem, Politik und Wirtschaft eingeladen, um über die Zukunft des Vinschgau zu philosophieren und diese aus verschiedensten Perspektiven zu durchleuchten.
Das Wohl der Gesellschaft, die im Vinschgau lebt, steht dabei an erster Stelle.
Mit einem ehrlichen Blick auf den Status quo sowie durchdachten Strategien soll gemeinsam der Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung im Vinschgau – jetzt und in Zukunft beschritten werden. „Unter dem Motto „Let’s do this“ sind wir fest entschlossen, auf Veränderungen zu reagieren und Ideen umzusetzen, die den Erfolg auch in Zukunft garantieren“, schreibt der Kiwanis Club in einer Aussendung.
Theo Hendrich wird moderieren und am Podium sind Daria Habicher, Hannes Götsch, Dominik Matt, Arnold Schuler, Christian Stolcis und Marc Zebisch.
Schlanders/Südtiroler Kulturinstitut - Das Südtiroler Kulturinstitut hat für die Theatersaison 2022/23 nicht klassische Theaterstücke ausgewählt, sondern szenische Lesungen bzw. Monologe, oft in Kombination mit Filmausschnitten oder Musikdarbietungen. Am 17. Jänner präsentierte das SKI mit „Martenstein & Clementi“ einen literarisch-musikalischen Abend mit Harald Martenstein, den deutschen Schriftsteller und Kolumnisten der Wochenzeitung „Die Zeit“ und dem Bozner Chansonnier und Schöpfer der Zeitlieder, Georg Clementi. Ossy Pardeller, der in Wien lebende Bozner Gitarrist und Komponist, begleitete Clementi musikalisch auf der Gitarre. Der Glossenschreiber Martenstein ist bekannt für seine zeitkritischen und humorvollen Texte. So wurde der „Theaterabend“ zu einer unterhaltsamen und abwechslungsreichen Veranstaltung, wobei es viel zu lachen und zu schmunzeln gab. Martenstein beschäftigt sich in seinen Kolumnen u.a. mit der Genderforschung, dem Antisemitismus, Sexismus, Rassismus und der modernen Technik. Der erste Text handelte von der Skandalrepublik Deutschland. Kein Tag ohne Skandale, warum soll man sich da noch aufregen? Facettenreich und tiefgründig war der Text über die deutsche Leitkultur. Zur Leitkultur gehört die Nacktheit. Die Deutschen stehen in punkto Nacktheit weltweit an der Spitze, meinte Martenstein. Nicht nur in der Sauna und auf FKK Stränden, es gibt auch Nackt-Wanderungen, Nackt-Kreuzfahrten und sogar Nackt-Lesungen. In anderen Ländern kommt es zum Sex, wenn sich zwei Menschen ausziehen, in Deutschland gibt es 1.000 Möglichkeiten, die passieren können, wenn sich zwei Menschen ausziehen. Was ist am heutigen Leben natürlich, fragte Martenstein. Im Mittelalter starb man mit 40 Jahren. Am Ende philosophierte er über das Alter und die Vorzüge eines Lebens mit Schwerhörigkeit und Hörgeräten und über die ewigen Missverständnisse zwischen Männern und Frauen. Männer haben heute Angst bei Komplimenten den falschen Ton zu treffen und machen lieber keine Komplimente, meinte Martenstein. (hzg)
Theaterbühne Matsch
Mit der Komödie von Ulla Kling „A lästiger Bettgsell“ unter der Regie von Gotthard Theiner traten die Schauspieler:innen der Theaterbühne Matsch nach zwei Jahren Corona bedingter Pause wiederum vor ihr Publikum. Und das dankte ihnen mit viele Applaus. In altbekannter Manier zanken sich Jakob Schinagl (Hubert Salutt) und seine Frau Burgi (Petra Gunsch) mit deftigen Sprüchen. Alles dreht sich um Jakobs lästiges Schnarchen, um Schnarch-Bekämpfung und verflossene Liebschaften. Ihre Tochter Gerlinde (Tabea Heinisch) wird geraten, ihrem Freund Joachim (Florin Gunsch) einen Schnarchtest zu unterziehen, bevor sie sich bindet. Das Tratschweib und Nachbarin Babette (Iris Habicher) hat alles im Hause Schinagl im Blick, Pfarrer Butzer (Jonathan Stecher) versucht zu beschwichtigen und Sohn Tobias (Simon Thanei) durchlebt eine wacklige Beziehung mit Susi (Patrizia Salutt). Für die Gesamtleitung zeichnet Elisa Telser verantwortlich. Dass es gelungen ist, für die Produktion viele junge Kräfte zu gewinnen und zahlreiche Helferinnen und Helfer mit einzubinden, ist ein positives Signal für die Zukunft der Theaterbühne Matsch. Wenn Jugendliche spielen, kommen auch Jugendliche zu den Vorführungen. Bei der gelungenen Premiere am 14. Jänner im Vereinshaus von Matsch wurde das unterstrichen. (mds)
Weitere Aufführungen:
Samstag 28. Jänner 2023
um 20.Uhr
und am Sonntag, 29. Jänner
um 15.00 Uhr.
Platzreservierung:
333 195 05 86
Tschenglsburg - Vor rund einem Jahr gab es im Kulturgasthaus Tschenglsburg eine Bilderausstellung von Walter Thöni. Vom 12. Februar bis zum 24. April zeigte der Pizzabäcker der Pizzeria Katrin aus St. Valentin seine lebensfrohen und ausdrucksstarken Landschaftsbilder. Nachdem der Hobbymaler mit der Diagnose Krebs konfrontiert wurde und durch eine anschließende Chemotherapie wieder genesen ist, war es ihm ein großen Anliegen, seine Bilder der Öffentlichkeit zu zeigen und den gesamten Erlös durch den Bilderverkauf der Krebshilfe Vinschgau zu spenden. Am 10. Jänner luden Walter Thöni und seine Frau Ingrid den alten und neuen Vorstand der Krebshilfe Vinschgau mit der Vorsitzenden Helga Schönthaler Wielander in die Tschengelsburg, um in einem kleinen Rahmen die Spendengelder zu übergeben. Insgesamt kam durch den Verkauf der Bilder die stattliche Summe von 13.400 Euro zusammen. Karl Perfler, der Kulturwirt, zeigte sich erfreut über diese Aktion. Gerne stellte er seine Räumlichkeiten für die Ausstellung zur Verfügung. Helga Schönthaler bedankte sich bei Karl Perfler und besonders bei Walter Thöni. Das Schönste ist, dass Walter nach der Krankheit wieder gesund ist, meinte Schönthaler. Nach der Diagnose Krebs muss man nicht immer schwarzsehen, manchmal geht es auch wieder gut, meinte Walter Thöni. Er dankte Margareth Telser Kurz von der Krebshilfe für die Organisation der Ausstellung, den Käufern seiner Bilder und allen, die zum guten Gelingen beigetragen haben. Bei einem gemütlichen Gespräch und einem guten Essen ließ man den Abend ausklingen. (hzg)
Schöneben - Eine imposante Schneekönigin und ein Schneekönig – beide vier Meter hoch - sollen auf Schöneben für einen schneereichen Winter sorgen. Das wünschen sich die Bildhauer:in Elias Wallnöfer, Lukas Österreicher und Sonja Platzgummer und besonders auch die Betreiber des Skigebietes am Reschenpass. Und in der Tat, kurz nach der Fertigstellung der Schneekunstwerke am 13. Jänner 2023 schneite es tatsächlich, sodass die Skifahrer:innen nun ein herrliches Winterpanorama genießen können. Die zwei königlichen Gestalten neben dem Bergrestaurant auf Schöneben entstammen der Idee von Lukas Österreicher. Bei der Abstimmung über die drei unterschiedlichen Modelle der Künstler:in, die diese im Vorfeld geschaffen hatten, kam es zu einer Stimmengleichheit. Und so musste dann das Los entscheiden. Drei Tage lang, vom 10. bis zum 13. Jänner arbeiteten die Drei mit Motorsägen und selbst gebauten Werkzeugen. Selbst Kälte und Nässe konnte sie nicht davon abhalten bis spät in die Nacht hinein bei Scheinwerferlicht den Schnee zu modellieren, zu schleifen und selbst die kleinsten Details zu formen. „Ich bin stolz auf mein Team“, erklärt der Bildhauer Elias Wallnöfer aus Laas, der Koordinator des Projektes. „Wir haben motiviert Hand in Hand gearbeitet und uns durch nichts ablenken lassen.“
Sein Dank gilt den Verantwortlichen der Schöneben AG und Helmut Thurner, durch die die Schaffung der Schneeskulpturen erst möglich gemacht wurden. Kleine und große Skifahrer:innen können sich nun an den Riesenfiguren erfreuen, bis sie im Frühjahr langsam zerrinnen. (mds)
Spondinig/Vinschgau - Der Wettbewerb „Zeigt her Eure Tannen“ erfreut sich größter Beliebtheit. An die 150 Fotos von Weihnachtsbäumen haben den Vinschgerwind erreicht. Nun sind Siegerinnen und Sieger des Wettbewerbs 2022 von der Jury gekürt worden:
Platz 1 (1 Christbaum, 1 Gans und 100 Euro für Baumschmuck) geht an Christian Fleischmann, Platz 2 (1 Christbaum oder 1 Gans und 50 Euro Baumschmuck) an Georg Fallet und Platz 3 (1 Christbaum oder 1 Gans/Ente und 25 Euro Weihnachtsschmuck) an Notburga Riedl. Der Preis für den schönsten Baum im Außenbereich wurde Michael Kofler & Deborah Riedl zuerkannt. Über den Preis für den skurrilsten Baum kann sich Sigrid Haller freuen und über den Preis für den schönsten kleinsten Baum Lisa Stricker. Der Baum von Marion und Martin Rainalter erhielt den Sonderpreis der Jury. Sie erhalten entweder einen Baum oder eine Gans und Baumschmuck. Gutscheine von je 10 Euro (für Gans, Ente oder Baumschmuck) gehen an: Patrick Batista, Helga Maria Pöhli, Hotel Central/Varchava, Anna Andres, Stefanie Innerhofer, Verena Stecher, Lea Hölbling, Evi Maran, Gerda Thanei, Rita Wegmann, Daniela Theiner, Karin Mazzari, Barbara Grass, Martinaheim/Mals, Felix und Hedi Brunner; Johannes Wunderer, Mathilde Spiss, Stephanie Tscholl, Renate Hellrigl Wieser, Erika Del Pero Gruber, Margot Tappeiner, Florian Mall, Melanie Lanthaler, Angelika Horrer, Nicole und Vanessa Koppmann, Evi Asper, Monika Abart, Julia Thoma, Diego und Dominik Ruzzon, Gisella Gittele. Die Preise sind ab dem 1. Dezember 2023 gegen Vorlage der Urkunde oder eines Ausweises am „Weihnachtsbaumstandl“ in Spondinig abzuholen. Der Wettbewerb wurde 2016 ins Leben gerufen 2016 von den Betreibern des „Weihnachtsbaumstandls“ am Spondiniger Bahnhof und erfreut sich großer Beliebtheit. Die Sieger werden verständigt.
Freitag, 10. Februar 2023
Gasthaus Sonne - Kortshc
um 19 Uhr
Bildungsausschuss Kortsch
Do., 9. Februar 2023
20.00 Uhr
Kulturhaus Schluderns
Bildungsausschuss Schluderns
Filmvorführung
Der I. Weltkrieg im Ortlergebiet
Im ewigen Eis der Hochgebirgsfront
Wann: Freitag, 27. Januar 2023 mit Beginn um 19.30 Uhr
Wo: Haus der Dorfgemeinschaft Stilfs
Bildungsausschuss Stilfs
Bibliothek Schlandersburg am / nella Biblioteca di Silandro il /
at the library Schlandersburg on
4., 11., 18. Februar / Febbraio / February
4., 11., 18., 25. März / Marzo / March
10:00 – 11:30
Bildungsausschuss Schlanders
Schlanders/Jahresversammlung - In Schlanders gibt es ein vielfältiges und umfangreiches kulturelles Angebot. Neben den verschiedenen Vereinen und Verbänden, gibt es eigene Angebote vom Kulturhaus, der Bibliothek, Schlanders Marketing und von Basis Vinschgau. Fast jeden Tag wird eine Abendveranstaltung, an manchen Tagen auch mehrere angeboten. Wie Gudrun Warger, die Präsidentin vom Bildungsausschuss Schlanders bei der Jahresversammlung am 16. Jänner mitteilte, versucht der Bildungsausschuss zusätzliche Angebote zu machen und Projekte zu starten, die noch nicht angeboten werden. In erster Linie sieht sich der Bildungsausschuss als Impulsgeber, der koordiniert, organisiert und fördert, sowie Öffentlichkeitsarbeit leistet. Im letzten Jahr wurde wieder die Hobbyausstellung der Freizeitkünstler im Kulturhaus präsentiert. Außerdem gab es den Pflanzentauschmarkt und einen Vortrag von Hildegard Kreiter. Mit den Schüler:innen der Grundschule Schlanders begab sich Günther Vanzo auf Spurensuche nach unterirdischen Wasserläufen im Dorf. Im Ex-Avimundus wurde eine Kunstausstellung mit Werken von Herbert Lampacher und Werner Spechtenhauser organisiert. Im Juni gab es einen Lichtbildervortrag von Roman Altstätter über seine Radreise durch Italien und im Juli einen Filmabend über Bauernhöfe in Schlanders. Zusammen mit anderen Vereinen wurde wiederum der Märchenherbst veranstaltet und ein Perloggerkurs zusammen mit dem Perloggerverein Schlanders organisiert. Für das Jahr 2023 sind einige besondere Projekte geplant. Neben einer Vogelstimmenwanderung, soll das „Projekt Bienen“ mit Fachvorträgen und besonderen Aktionen zusammen mit dem Imkerverein Schlanders durchgeführt werden. Neu gestartet wird das Sprachencafé in der Bibliothek. Geplant sind eine Bildungsfahrt und die Fertigstellung des Filmprojekts „Zeitzeugen aus Göflan.“. Geplant ist auch eine Broschüre über Freizeitkünstlerinnen und eine Kunstausstellung ihrer Werke. (hzg)
Goldrain - Am 17.12.1992 wurde auf Anregung von Anna Ladurner und Martina Oberhofer die Seniorenrunde Goldrain gegründet. Viele ehrenamtliche Mitarbeiterinnen erarbeitete seitdem monatlich ein abwechslungsreiches Programm bestehend aus Vorträgen, Ausflügen, Festen, Feiern und Spielnachmittagen. Unzählige schöne, gemütliche, unterhaltsame und lehrreiche Stunden wurden dadurch gemeinsam verbracht. Dieses 30-jährige Engagement für die Allgemeinheit wurde Anfang Dezember entsprechend gefeiert. Mit einem Gottesdienst mit Pfarrer Johann Lanpacher begannen die Feierlichkeiten und anschließend wurde bei einem gemeinsamen Mittagessen mit zahlreichen Senioren, Seniorinnen und Ehrengästen zusammengesessen. Die Leiterin der Seniorenrunde, Rosmarie Traut, bedankte sich dabei bei allen, die in irgendeiner Form mitgeholfen und sich Zeit für dieses wertvolle Angebot für die Dorfgemeinschaft genommen haben. Sie appellierte weiterhin Augen und Ohren offenzuhalten, auf ältere Menschen zuzugehen, die Kontaktschwierigkeiten haben oder allein sind, sie einzubinden, ihnen Orientierungshilfe zu geben und aktiv zur Teilnahme an den Treffen der Seniorenrunde zu animieren. Unter den Ehrengästen waren Maria Kusstatscher, Vorsitzende der KVW-Senioren, Pfarrer Johann Lanpacher, Bürgermeister Mauro Dalla Barba, Gemeindereferentin Gerda Gunsch, Fraktionsvorsteher Manfred Ladurner, der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Roland Mair, sowie die drei Gründungsmitglieder Rinner Burgl, Oberhofer Martina und Traut Veronika. Die älteste Teilnehmerin, Daniel Lina mit ihren fast 97 Jahren, ließ es sich auch nicht nehmen dabei zu sein. Gedankt wurde allen Sponsoren für ihren Beitrag, dem Land, der Raiffeisenkasse Latsch, der Gemeinde Latsch und den Privatpersonen. Umrahmt wurde die Feier von der „Seniorenmusi“ Werner und Luis, Thomas mit seiner Ziehharmonika und dem Männerchor Goldrain. (lu)
Laatsch/Lana - Die Getreidebauern Thomas Obwexer vom Praterhof in Tils im Eisacktal und Josef Paulmichl aus Laatsch im Vinschgau wurden ausgezeichnet. Die „Goldene Ähre“ wird von der Meraner Mühle im Namen der Regiokorn Projektträger jedes Jahr an Regiokorn Bauern verliehen, die besonders hohe Qualität und Reinheit liefern konnten.
Die „Goldene Ähre 2022 Roggen“ ging in den Vinschgau, an Fam. Josef Paulmichl aus Laatsch bei Mals. „Mittlerweile ist man im Vinschgau gut aufgestellt, was den Getreideanbau betrifft. Sämaschine, Drescher usw. sind eigentlich immer rechtzeitig verfügbar und bei Bedarf hilft man sich so gut es geht aus“, so Paulmichl der bereits seit 9 Jahren erfolgreich Getreide anbaut. Für den kleinen Betrieb, mit einer Fläche von 1ha, bietet das Regiokorn- Projekt eine sehr gute Möglichkeit der Bewirtschaftung und Zusatzeinkommen.
Vinschgau/Burggrafenamt - Das vergangene Jahr war für unsere Chöre wie ein Neubeginn“, Mit diesen Worten fasste Karl Werner, der Obmann des Bezirks Burggrafenamt-Vinschgau, die Stimmung des vergangenen Jahres zusammen. Zum Rückblick und zur gemeinsamen Vorschau im Rathaussaal von Naturns waren am Samstag, 14. Jänner, zahlreiche Vertreter und Vertreterinnen der 92 Chöre des Bezirks gekommen, in denen rund 2000 Mitglieder singen. Karl Werner konnte sich nach Jahren des Stillstands wieder über einen vollbesetzten Saal freuen. Einige Sänger und Sängerinnen hätten vergessen, wie schön das gemeinsame Singen im Chor ist und haben die Chortätigkeit aufgelassen. „Insgesamt aber normalisierte sich das Chorleben im Laufe des Jahres und die Chöre gestalteten wieder Gottesdienste und Konzerte.“ Zwar konnte die Bezirksschulung nicht abgehalten werden, aber viele Sänger und Sängerinnen nahmen an den Sängerwanderungen in Obermais und nach Kloster Marienberg teil. Heuer sind für Ende März wieder zwei große Bezirkskonzerte mit Orchester in Meran und Prad geplant, wie Bezirkschorleiter Josef Sagmeister ankündigte. Bereits am 21. Jänner würden die Proben beginnen. „Ich rechne mit rund 100 Sängern und Sängerinnen“, freute sich Sagmeister auf das Projekt, das sich mit „bei uns kaum bekannten Komponisten“ beschäftigt. „Nutzt die Chance, bei einem so einmaligen Chorprojekt mitzumachen!“ Unterstützt werde der Bezirkschor vom 30-köpfigen Schulchor des „Gymme Meran“. Sagmeister lud die Sänger und Sängerinnen auch ein, am Chor der Passionsspiele Lana teilzunehmen, mit Premiere Anfang Mai. Die Anwesenden kamen aber schon bei der Vollversammlung zum Singen: Chorleiter und Bezirksausschussmitglied Ernst Thoma stellte einige geistliche Gesänge vor, die auch in kleiner Formation gut klingen.
Die Grüße der Gemeinde Naturns überbrachte Bürgermeister Zeno Christanell. Der Dank des Chorverbandsobmanns Erich Deltedesco galt allen Chorsängern und Chorsängerinnen, allen Ehrenamtlichen und dem Bezirksausschuss: „Ohne Lieder trocknet unsere Seele aus. Seid euch bewusst, welchen wertvollen sozialen und kulturellen Auftrag ihr erfüllt!“, sagte der Verbandsobmann.
Vorbereitet hatte die Vollversammlung der Kirchenchor St. Zeno-Naturns mit Obmann Andreas Heidegger. Unter der Leitung von Karin Wallnöfer hatte der Chor auch musikalisch die Versammlung eingeleitet, und zwar mit einer Komposition von Ernst Thoma und mit einem Werk des vor vier Jahren verstorbenen Chorverbandsobmanns und Naturnser Chorleiters Josef Pircher.
Bibliothek Laas - Claudia de’ Medici, die „starke Frau mit Herz“ und ihr Leitsatz „Gott sieht alles“ war ein großes Vorbild und eine moderne Frau. „Sie war aus heutiger Sicht eine Feministin der ersten Stunde in der Tiroler Geschichte“, findet Sabina Mair.
Der Bildungsausschuss und die Bibliothek von Laas luden am 14.01.2023 um 10.30 Uhr zur Vorstellung des neuen Roman Claudia de’ Medici „Heldin ihrer Zeit“ von Sabina Mair aus Schlanders. Musikalisch wurde die Lesung von der Geigerin Lisa Burger, einer ehemaligen Schülerin Mairs. umrahmt. Um die Schüler:innen in der Corona Pandemie aufzufangen rief die Oberschullehrerin ein Schulprojekt ins Leben. Die Schüler:innen sollten Personen finden, die aus Krisenzeiten etwas Positives zogen. Die Wahl fiel auf Claudia de’ Medici. Der Erzherzogin von Österreich und Landesmutter von Tirol gelang es in ihrer 13-jährigen Regierungszeit durch verschiedene Projekte die Lebensbedingungen der Tiroler trotz Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) zu verbessern. Sie förderte den Handel und das Handwerk, Kunst, Musik, Zweisprachigkeit, regionale Selbstversorgung, Tierschutz sowie Naturheilkunde. Das Oberschulzentrum in Mals trägt ihren Namen und sie unterstützte den Bau des Kapuzinerklosters in. Sie galt Initiatorin des Ehrenamtes wie der Freiwilligen Feuerwehr. Sie kämpfte für ihre Rechte als Frau und Mutter. Sie widersetzte sich den frauendiskriminierenden Dogmen der katholischen Kirche. Claudia de’ Medici ließ Kirchen als Zufluchtsorte für Frauen in Not öffnen.
Im Buch sind 23 Illustrationen zu Claudia de’ Medici von Alessio Nalesini aus Schlanders zu finden. Sabina Mair beschloss aufgrund der Häufigkeit ihres Nachnamens, das Buch unter dem Pseudonym „Louise von Mini-Hansen“ zu veröffentlichen. Es ist eine Kombination aus dem Namen ihrer Großeltern, „Mini-Luisa und Hans“. Sabina widmet das Buch ihrer Mutter und ihren zwei Großmüttern. Die Lesung war der Auftakt einer Reihe von Veranstaltungen 2023, so Schönthaler Brigitte, Vorsitzende des Bildungsausschusses Laas, zu denen wir herzlich eingeladen sind. (chw)
Sulden - Im Ski-Kinderpark in Sulden wacht ein rund drei Meter großer Bär aus Schnee über die kleinen Skifahrer:innen. Er sitzt auf der Piste und lässt es sogar zu, dass die Skihäschen zwischen seine großen Pranken durch ein Loch im Bauch durchfahren können. Die Kleinen schaffen das problemlos und haben einen Riesenspaß. Den Skilehrern kann es allerdings passieren, dass sie sich bei der Höhe verschätzen, straucheln und dadurch zur Erheiterung der Kleinen beitragen. Der Bär ist das Maskottchen der Skischule Sulden, die von Joachim Ritsch geleitet wird. Die Schneeskulptur an der Talstation der Seilbahn Sulden wurde von Toni Reinstadler und einigen seiner Skilehrerkollegen geschaffen. Geplant war anfangs der Bau eines Schnee-Tunnels, doch dann wurde ein Bär daraus.
Sulden und Bären stehen in einer besonderen Beziehung zueinander. Das hat damit zu tun, dass Sulden im Innsbrucker Wochenblatt vom 4. Jänner 1802 als „Sibirien Tirol“ bezeichnet wurde, „wo die Bauern mit den Bären aus einer Schüssel essen und die Kinder auf Wölfen daherreiten.“ Diese Zeiten sind längst vorbei. Sulden hat sich mittlerweile zu einem mondänen Skiort entwickelt. Die kleinen Skifahrer:innen (im Alter ab 4 Jahre) aus allen Teilen Europas lernen das Skifahren bei den Skikursen, geleitet von geschulten Fachkräften, darunter auch Kinderbetreuerinnen. Angeboten werden Halbtags- oder Tagesbetreuung. Ob Klein oder Groß, alle erfreuen sich am Bären aus Schnee und hoffen, dass er noch lange der Sonne trotzt. (mds)
Vinschgau - 40 Jahre gibt es das Landesgesetz Nr. 41/1983, welches die Finanzierung der allgemeinen Weiterbildung und des öffentlichen Bibliothekswesens in Südtirol regelt. Die ehrenamtliche Schiene der allgemeinen Weiterbildung in diesem Gesetz bilden 140 Bildungsausschüsse, welche die verschiedensten Bildungs- und Kulturveranstaltungen in den Dörfern organisieren. Im Vinschgau sind derzeit 14 Bildungsausschüsse in 16 Dörfern tätig. In Martell gab es sogar vor dem Bestehen des Landesgesetzes einen Bildungsausschuss, welcher als erster Bildungsausschuss landesweit heuer das 51jährige Jubiläum feiert. Auch in Laas gab es bereits vor 1983 einen Bildungsausschuss, ehe dann mit der Verabschiedung des Gesetzes ab Mitte der 80ger Jahre weitere gegründet wurden und mit Taufers im Münstertal vor zwei Jahren die letzte Neugründung bzw. Zusammenlegung erfolgte. Gemeinsam kommen die Vinschger Bildungsausschüsse auf 500 Jahre ehrenamtliche Bildungsarbeit vor Ort. Beim heurigen Neujahrstreffen der Bildungsausschüsse in Schlanders wurde dieses ehrenamtliche Engagement für die Allgemeinheit gefeiert und organisatorisch und inhaltlich das Jahr 2023 geplant. Das Neujahrstreffen findet alljährlich auf Einladung der Bezirksservicestelle für die Bildungsausschüsse unter der Leitung von Ludwig Fabi statt. Informationen gibt es dabei zu den anstehenden Ansuchen um Basisfinanzierung, Projektförderungen und Investitionen, die verschiedenen Neuerungen im Steuer- und Vereinsrecht werden besprochen und vor allem inhaltliche Schwerpunkte diskutiert. Heuer richtet sich der Schwerpunkt auf die Teilnahme an den Aktionstagen politische Bildung im Mai unter dem Motto „In deinen Schuhen“ und an der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes mit einem eigenen Partizipationsmodell. Gemeinsame Weiterbildungsangebote und Bildungsfahrten runden die Jahrestätigkeiten auf Bezirksebene ab. Im Vordergrund der einzelnen Bildungsausschüsse steht aber immer der Bedarf und das Potential des eigenen Dorfes oder der eigenen Gemeinde, welche die Bildungsausschüsse gemeinsam mit Vereinen mit Initiativen vor Ort umsetzen. Die Bildungsausschüsse im Vinschgau haben sich nunmehr seit einem halben Jahrhundert zu verlässlichen und neutralen Partnern für die Vereine und öffentliche Verwaltungen entwickelt. Eng arbeiten sie mit dem Landesamt für Weiterbildung, den Gemeinden und den Bibliotheken zusammen. Sie sind aber auch offen für Personen, die nicht in Vereinen organisiert sind. Ihre Vision ist die des „Lernenden Dorfes“, das sich gemeinschaftlich entwickelt, indem Ideen gesammelt, Impulse gesetzt und kleinere und große Initiativen gemeinsam umgesetzt werden. (lu)
Schlanders - Das Lehrerkollegium der „Dreisprachigen Grundschule Schlanders“ organisierte im Auftrag der Schulleiterin Margherita Manfredonia einen Bildungsausflug zum „Vinschgerwind“. Gegen 08:50 Uhr am 14.12.2022 verließen wir die Schule und gingen in Begleitung der Lehrer Denise, Elena, Mariangela und der Mitarbeiterin Elena durch die Straßen von Schhlanders zum Zeitungsbüro. Frau Angelika begrüßte uns und stellte uns dann ihre Kollegen vor. Gleich danach gingen wir in ihr Büro und sie erzählte uns, dass es sich bei dieser Zeitung um eine Zeitschrift handelt, die alle vierzehn Tage erscheint und die sich mit verschiedenen Themen, aber auch mit Werbung beschäftigt. Die Zeitung ist kostenlos, es reicht die Adresse anzugeben, dann kommt sie Zuhause an. Das Lustigste war, als wir alle zusammen das Foto vor dem Eingang des Büros gemacht haben und es uns anschließend am Computer angeschaut haben. Mit einem Programm namens Photoshop war es möglich, es zu verändern. Herr Hartwig hat einen Spaß gemacht, indem er jedem einen der Hüte unserer Kameraden aufsetzte, und wir brachen in schallendes Gelächter aus. Wir setzten unseren Rundgang durch Schlanders fort und besichtigten die Kirche Santa Maria Assunta mit ihrem 90,31 Meter hohen Glockenturm. Dann kehrten wir in die Schule zurück, um später Eislaufen zu gehen.
Die Schüler:innen der „Dreisprachigen Grundschule“
Schluderns - Josef Trafoier lenkt seit Jahrzehnten die Geschicke der Heimatbühne Schluderns als Obmann. Gleichzeitig hat er alle Zahlen als äußerst gewissenhafter, genauer und sparsamer Kassier im Blick. Trafoier zählt auch zu jenen Vereinsobleuten im Land, die die neuen rechtlichen Vorgaben für ehrenamtliche Vereine im sogenannten dritten Sektor studiert und der mittlerweile alle erforderlichen Dokumente für die Eintragung in das entsprechende Verzeichnis beim Südtiroler Theaterverband eingereicht hat. Als kompetenter Ansprechpartner in dieser Angelegenheit berät Trafoier gelegentlich auch andere Obleute. Nun hat er sich entschieden, etwas kürzer zu treten und die Aufgaben als Obmann der Heimatbühne einem Nachfolger zu übertragen. Dieser wurde nun mit Andreas Oberhofer gefunden. Trafoier ernannte Oberhofer kürzlich im Rahmen eines Treffens zu seinem Stellvertreter und wird ihn bei derzeit laufenden Theaterproduktion erstmals in die bürokratischen Angelegenheiten mit einbinden. Oberhofer hat als Schludernser KFS-Obmann einige Jahre Erfahrungen gesammelt. Er ist Vorstandsmitglied im Verein Südtiroler Ritterspiele und Fachmann im Bereich moderner Medien.
Die Schauspieler:innen der Heimatbühne Schluderns proben derzeit unter der Regie von Christl Stocker Perkmann die englische Komödie „Ein Traum von Hochzeit“ von Robin Hawdon. Turbulenzen drehen sich um den Seitensprung des Bräutigams nach dem Jungesellenabschied. Am Freitag, den 24. Februar 2023 treten sie im Kulturhaus nach zweijähriger Corona Pause erstmals wieder voll motiviert vor ihr Publikum. (mds)
Schanzen/Goldrain - Um Facklteini kimmt die Sunn in Schanzen um Zeihni“ lautet eine althergebrachte Bauernregel, die heute noch in Goldrain in aller Munde ist. Und es stimmt. Am „Tönitag“ scheint die Sonne um Punkt 10 Uhr durch das Fenster der Kapelle St. Anna in Schanzen.
Der „Tönitag“, 17. Jänner war früher in Goldrain ein großer Feiertag. Antonius Abt („Fackltöni“), Kirchenpatron von St. Anna in Schanzen, war früher als Viehpatron bei Schweinehirten und Mägden besonders beliebt. Die Menschen kamen von weit her nach Schanzen zur Hl. Messe.
Der „Tönitag“ wird in Schanzen heute noch gefeiert. Während aber früher die Kapelle an diesen Tagen noch überfüllt war, kommen heute nur mehr wenige Menschen zur Hl.Messe. Und während man früher nach der Messe noch zum Perfler in die Obermoosburg ging eine Gerstsuppe essen, geht man heute vielleicht noch ins Dorf einen Kaffee trinken. Die Zeiten ändern sich, nur die Bauernregel nicht, weil „um Facklteini kimmt die Sunn in Schanzen olm nou um Zeihni“. (pt)
Literaturwettbewerb - Die Reihe ZOOM-ED fördert Erstpublikationen von Autor*innen und Literaturschaffenden in Südtirol/Sudtirolo und den angrenzenden Gebieten (Euregio). Ziel der Reihe ZOOM-ED ist es, literarischen Erstlingswerken den Weg in die Sichtbarkeit zu ermöglichen und zeitgenössischer Literatur ein Sprungbrett zu sein. In diesem Sinne wird dem gewählten Projekt neben der Veröffentlichung auch ein Mentoring inkl. Lektorat zur Verfügung gestellt und es werden zwei Vorstellungen organisiert.
Die Reihe wird heuer zum 4. Mal ausgerichtet von: Edition Raetia und SAAV – Südtiroler Autorinnen- und Autorenvereinigung
Einreichfrist: 21. Februar 2023
Einsendungen an: zoom.edition.bando@gmail.com
Vetzan - Es ist ein herrlicher Aussichtspunkt: Dort, wo das kleine Marien-Bildstöckl auf der „Außeren Lahn“ am Tappeinweg in Richtung Schlandersberg liegt, überblickt man vom Vinschger Sonnenberg aus weite Teile des Vinschgau. Um das kleine Bildstöckl kümmerte sich lange Zeit niemand, so dass es im Laufe der Jahre dem Verfall preisgegeben war. In den vergangenen Monaten haben sich Christoph Schuster, Günther Schönthaler und Joachim Vidal ein Herz gefasst und das Bildstöckl mustergültig restauriert. Die Handwerker haben selbst fachkundig Hand angelegt und in liebevoller Kleinarbeit das Kapellele mit Lourdes-Maria so hergerichtet, dass es wieder zum Verweilen und vielleicht zu einem Gebet einlädt. Anfallende Spesen haben sie zu gleichen Teilen unkompliziert und unbürokratisch bestritten. Anna Schuster aus Vetzan kümmert sich seither um den Blumenschmuck und um die Sauberkeit im und am Bildstöckl. Die Forststation in Schlanders konnte dazu gewonnen werden, eine Holzbank zum Innehalten und Verweilen beizustellen und der Förster Mario Burgo hat sich tatkräftig darum gekümmert.
Nach dieser gelungenen Sanierung hat der Schlanderser Dekan Mathew Kozhuppakalam in kleinem Kreis die Segnung vorgenommen.
So erstrahlt in neuem Glanz ein ruhender Wegbegleiter wieder und ein kleines Kulturgut ist vor dem Verfall gerettet worden. Wer Aussicht mit Gebet oder Meditation verbinden will, sei am Tappeinweg oberhalb von Vetzan willkommen.
Der versunkene Kirchturm im Südtiroler Reschensee inspirierte den Autor Daniel Fehr zu einem charmanten Urlaubs-Bilderbuch, das zum Fabulieren einlädt: „Das Dorf der Fische“ erscheint am 24. Februar im kunstanstifter verlag. Die Illustratorin Pei-Yu Chang hat die Geschichte bebildert: Sie kombiniert farbenfrohe Zeichnungen mit Originalaufnahmen des Bergmassivs aus der Zeit, bevor der Stausee gebaut und das Dorf geflutet wurde. „Das Dorf der Fische“ ist gedacht für Kinder ab ca. 4 Jahren. ISBN: 978-3-948743-12-3, kunstanstifter verlag, Mannheim
Kolping im Vinschgau - „Die Zeit ist ein wichtiges Pfand in der Hand des Menschen ..“ so Adolph Kolping. Nimm dir Zeit – zum Leben! Klage nicht, keine oder nur wenig Zeit zu haben! Sie ist dir und mir, uns allen geschenkt, wie ein Samenkorn, das fruchtbar werden will. Wie Kolping um den Wert und die Kostbarkeit der Zeit wusste, so müssen auch wir uns darum bewusst sein. Kolping wirtschaftete mit der Zeit, er setzte sie ein für seine Gesellen, ihnen schenkte er seine Lebenszeit, seine Kraft und seine Liebe, um sie auf dem Weg der „Tüchtigkeit“ zu begleiten und zu befähigen. Darin sah er seine Lebensaufgabe. Darin ging er ganz auf, wie das Weizenkorn, das in die Erde gelegt wird und reiche Frucht bringt. Bereits mit 52 Jahren sollte Kolpings Leben zu seiner eigentlichen und letzten Reife kommen: er starb am 04.12.1865.
Nehmen wir uns Zeit! Zeit für Menschen an unserer Seite; Zeit für Menschen in besonderen, in besonders schwierigen Situationen, für Menschen die in Not und einsam sind. Zeit für eine Aufgabe, die dem Gemeinwohl zu gute kommt. Zeit auch für Gott, für die Erfahrung seiner Gegenwart und Nähe. Nicht zuletzt auch Zeit für uns selbst, zu unserem seelischen und leiblichen Wohlbefinden. Die Zeit, die wir mit Gott und den Menschen – auch in der Kolpingsfamilie – teilen, macht uns reicher und nicht ärmer! Und sie wird zu einem unbezahlbaren Schatz, wenn wir sie in und aus Liebe verschenken. Deshalb: Carpe diem – nutze den Tag!
Otto von Dellemann
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders
Eine alte Sage neu erzählt.
Am Berghang oberhalb des Dorfes liegt ein großer Felsen. Dort haust die Wilde in ihrer Hütte. Die Dorfbewohner sind misstrauisch. Woher kommt sie? Was treibt sie dort? Ist sie vielleicht eine Hexe? Suse und Jakob, die Kinder aus dem Dorf sind neugierig und schleichen sich an. Da raschelt und knackt es - jemand geistert um Minas Hütte herum...
Simone Oberrauch, Schauspielerin aus Meran und in Bern wohnhaft und der Musiker Joan Pérez- Villegas aus Mallorca, entführen die Kinder und ihre Eltern in eine geheimnisvolle Welt. Sie spielen auf dem Kontrabass, der Concertina, E-Gitarre, Saxophon, Milchkanne und anderem Spielzeug, schlüpfen in die verschiedenen Rollen und lassen sich vom Partschött von der Seiser Alm überraschen.
Klein und Gross ab fünf Jahren sind herzlich zu dieser spannenden Theateraufführung eingeladen.
Karten sind im Büro des Kulturhauses und an der Theaterkasse ab 15.00 Uhr erhältlich. Vormerkungen:
Telefon 0473 737777 oder
kulturhaus@schlanders.it
Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, Marktgemeinde Schlanders, Raiffeisenkasse Schlanders, Fa. Karl Pedross AG, Raumausstattung Fleischmann Martin und Parkhotel „Zur Linde“.
Schlanders - Viel Interesse, viel Bewegung, viel Information: An der Technologischen Fachoberschule, kurz TFO, standen am vergangenen 21. Jänner die Türen für interessierte Schüler:innen und Eltern offen. Die Informationsrundgänge in Klassenräumen und Werkstätten zeigten vor allem eines: In der TFO steckt ein hohes technisches Niveau, eines, das die Abgänger zu überaus begehrten Arbeitskräften oder zu hochausgebildeten Studienanwärtern macht. Vom ersten Bleistiftstrich in der 1. Klasse bis zum dreidimensionalen Zeichnen mit AutoCad, Inventor und Solid-works setzt das Triennium auf den Schwerpunkt Maschinenbau und Mechatronik. Eine enge Verzahnung von theoretischem Wissen und praktischer Umsetzung zeichnet die TFO aus. Hilfestellungen gibt es auf mehreren Ebenen: mit Übungswerkstätten, mit ZIB, mit Careteams. (ap)
„Soldi spesi bene“
Lieber Chefredakteur,
Wirksamer kann Eigenwerbung nicht sein. Da nehme ich die Einser-Nummer des Vinschger Winds aus dem Briefkasten, und mir fällt ein: Hoppla, ist ja das Abo noch zu zahlen. Es war dann aber nicht so, dass mich schlechtes Gewissen geplagt hätte, und ich blätterte mir die Zeitung trotzdem gleich durch: die Kurznachrichten zu Anfang, die Titelgeschichte, weitere Kurznachrichten, Geschichten um Geschichtchen, das obligate Gianni-Bodini-Foto, das allein schon den Preis wert wäre, meine Porträtistin Magdalena nie zu vergessen, Heiner Zoderers Kulturgeschichte, der Wolfgang Platter, der sein Naturkundliches konsequent am Kirchenkalender datiert und und und.
Meiner Berufskrankheit als verflossener Chefredakteur auch so einer Zeitung erliegend fing ich irgendwann an zu zählen. Wie viele Artikel hat denn dieser „Wind“ einmal und Gott? Ich kam auf 77. Sonderseiten und, Obacht!, die Todesanzeigen, die jede Zeitung beleben, nicht mitgerechnet.
Nur Peter Tappeiners Rechtskolumne fehlte mir. Sie ist beileibe nicht nur Heiteres aus dem Bezirksgericht. Über Rechtsstaatlichkeit, Zeitgeschichte oder Justizirrtümer gehören Peter Tappeiners Beiträge zum Besten, was in Südtirol erscheint. Ich hoffe, er ist nur für diese Nummer ausgefallen. So kann ich dem „Wind“ nur ein gutes neues Jahr wünschen. Und auf der Stelle überweise ich das Unterstützungsabo 2023. Soldi spesi bene.
Florian Kronbichler, Bozen
In memoriam Armin Bernhard
Das Kuratorium Marienberger Klausurgespräche würdigt den Vordenker und Vormacher
Die letzten Marienberger Klausurgespräche im Oktober 2022 waren dem Thema „Courage!“ gewidmet, einem aktuellen und fordernden Appell. Viele blicken noch auf die anregenden und vielseitigen Referate zurück, die eine Ermutigung zum gemeinsamen Handeln für eine gerechte und nachhaltige Welt sein sollten.
Als Kuratorium wollen wir keines davon herausgreifen. In der aktuellen „nervösen“ Zeit, wie es der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler zum Auftakt sagte, sei Mut jedenfalls weiterhin gefragt und gefordert.
Wie schon oft bei den Marienberger Klausurgesprächen war auch diesmal der Vortrag anlässlich der traditionellen Verkostung am zweiten Abend interessant, belebend und ermunternd. Diesmal war er, gehalten von Armin Bernhard, dem Vorstandsvorsitzenden der Bürger*Genossenschaft Obervinschgau, von besonderer Eindringlichkeit. Bernhard machte am Beispiel der Bio-Sennerei Prad deutlich, dass dem Wort auch die Tat folgen sollte, dass Denken und Reden wichtig aber nicht ausreichend sind.
Bernhard überzeugte durch Klarheit, Überblick und zugleich Leidenschaft. Der an der Freien Universität Bozen tätige Lehrbeauftragte zeigte, dass jeder, dass jede einen Beitrag für eine gerechtere und nachhaltigere Welt leisten kann, wo immer er oder sie sich auch einsetzen.
Er vermittelte zugleich ebenso bodenständig wie klug eine fordernde Botschaft. Gemütlich und beruhigend war sie nicht. Aber Bernhard machte vielen Mut. Er veranschaulichte die Courage, die wir mehr denn je brauchen.
In dieser Woche ist Armin Bernhard im Alter von erst 51 Jahren seiner schweren Krankheit erlegen. Diese Nachricht hat uns tief bestürzt und betrübt. Aber er selbst würde wohl sagen: Seid nicht mutlos.
Der Publizist Heribert Prantl schrieb in seinem Buch „Die Kraft der Hoffnung“, der Wert dieser Kraft messe sich nicht daran, wie realistisch sie ist. Es gehe nicht um berechenbaren Realismus. Die Kraft der Hoffnung ist auch nicht eine direkte oder indirekte Aufforderung, die Welt schön und große Probleme klein zu reden. Und in der dankbaren Erinnerung an Armin Bernhard verweisen wir kurz auch auf den Schriftsteller und Träger des Friedenspreises Vaclav Havel (1936-2011), der einmal Hoffnung so definierte, dass sie nicht die Überzeugung sei, dass etwas gut ausgeht. Sondern Hoffnung sei die Gewissheit, „dass etwas Sinn hat, ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht.“
Und so danken wir dem früh verstorbenen Vordenker des ökologischen Wandels. Und wir sind überzeugt, dass er weiter viele inspirieren und ermutigen wird. Auch in seinem Sinne arbeiten wir derzeit an der nächsten Ausgabe der Gespräche.
Der Präsident Günther Andergassen
und das Kuratorium Marienberger
Klausurgespräche
Verunglückter Start beim Müllsammeldienst
Bezugnehmend auf den Leitartikel im „Vinschgerwind“ Nr. 1 vom 12.01.2023 über den missglückten Start des Müllsammeldienstes durch die „neuen“ Müllsammler aus Udine möchte ich folgendes anmerken. Schon, als ich das erste Mal von der Vergabe des Müllsammeldienstes an eine auswärtige Firma gelesen habe, hatte ich ein ungutes Gefühl. Und leider hat es sich bestätigt. Der Beginn des Dienstes mit 1. Jänner 2023 ist nicht zustande gekommen, angeblich weil es einige Startprobleme gegeben hat, bzw. noch gibt. Es ist doch immer wieder erstaunlich, welche „Überraschungen“ es mit der Vergabe von diversen Diensten an auswärtige Firmen geben kann. Jetzt „darf“ die zweitplatzierte Firma (sie wäre um rund 8300€/Jahr teurer gewesen), bis auf weiteres, doch noch weiter machen, damit unser aller Müll abtransportiert werden kann. Zum Glück ist die Firma Tappeiner bereit dazu. Sie hätte auch mitteilen können: „Macht euch den Dienst doch selber, wir dürfen, offiziell, ja nicht mehr“. Meine Hochachtung gebührt der Familie Tappeiner und ihren Mitarbeitern, die trotz der erhaltenen „Ohrfeige“, die Bürger des Bezirks in dieser Situation nicht allein lassen wollen oder können. Den Plänen über eine evtl. Zusammenarbeit mit den „neuen“ Müllsammlern würde ich höflich, aber bestimmt absagen.
Norbert Kofler, Prad am Stj.
HAIKU DES MONATS Januar 2023
1. Platz Dezember-Auswahl „Kukai24“
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Jahreswende -
all das Ungesagte
zieht mit den Wolken
© Helga Maria Gorfer, Schlanders
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Kommentare und Anfragen an;
helga.gorfer58@gmail.com
Vinschgau - Bereits seit 25 Jahren gibt es den „Verein Vinschgauer Marillenanbauer“. Der Verein wurde am 06. März 1998 in Schlanders gegründet. Treibende Kraft bei der Entstehung des Vereins war Hans Mair, der damalige Landwirtschaftsinspektor von Schlanders. Der erste Vorstand bestand aus Robert Vent, Ludwig Staffler, Siegfried Tröger, Norbert Gander, Karl Sagmeister, Martin Fliri Dane und Karl Greiss. Die Betreuung und Pflege des Marillenanbaues, sowie die Erhaltung der einmaligen Kulturlandschaft sind wichtige Ziele und zwar im ganzen Vinschgau bis Partschins. Die Beratungs- und Informationstätigkeit bilden die Hauptaufgaben des Vereins. Auch die Kontaktpflege mit anderen Anbaugebieten, die Produktaufwertung und die gemeinschaftliche Vermarktung, sowie die Hilfestellung bei Werbemaßnahmen werden vom Verein durchgeführt. In Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Beratungsring, besonders mit Eugen Tumler, werden Tagungen, Lehrfahrten, Flurbegehungen, Sortenversuche und Produktverkostungen organisiert. So wurden Fahrten nach Hafling, ins Pustertal und ins Unterland, aber auch ins Ausland organisiert. Dabei ging es ins Oberinntal, ins Weinviertel, in die Schweiz, nach Ravensburg und sogar nach Frankreich. Zum 25-Jahr-Jubiläum ist vom 31. Mai bis 3. Juni 2023 eine Reise nach Ungarn geplant. Bei der Vollversammlung am 06. Dezember 2022 in Schlanders wurde der neue Ausschuss gewählt. Die einzelnen Funktionen wurden dann bei der konstituierenden Sitzung am 15. Dezember aufgeteilt. Roland Berger (Freiberg, Kastelbell/Tschars) wurde dabei als Obmann bestätigt. Die weiteren Mitglieder: Florian Viertler (Obmannstellvertreter/Juval), Armin Dengg (Kassier/Schluderns), Germana Pinggera (Schriftführerin/Schlanders), Leo Lösch (Tomberg, Kastelbell/Tschars), Roland Platzgummer (Nördersberg, Schlanders) und Robert Vent (Nördersberg, Schlanders). Sowohl Grundbesitzer, Fruchtnießer und Pächter, als auch mitarbeitende Familienangehörige können als ordentliche Mitglieder in den Verein aufgenommen werden. (hzg)
Vinschgau/Laas - Jugend ohne Disko“ titelten wir im Vinschgerwind vor einem Jahr. Der Grund: Die Gemeinde Laas kaufte die Liegenschaft rund um die Diskothek Fix, um daraus einen Wertstoffhof zu machen. Der Aufschrei und die Kritik waren groß. Denn: Den Jugendlichen im Vinschgau wird nach 20 Jahren ein wichtiges Angebot entzogen. Gerüchte um einen derzeitigen Kauf-Interessenten bestätigt die Laaser Bürgermeisterin Verena Tröger. „Innerhalb Jänner soll es eine Konzeptvorstellung geben, Anfang Februar kann ich dann mehr sagen.“ Der Interessent, Armin Windegger von der Windegger Group aus Glurns, hat im vergangenen Jahr Interesse bekundet, „wartet aber auf ein Zeichen, vor allem auch was den Preis betrifft von der Gemeinde Laas.“ Dann erst werde er ein Konzept vorstellen. Ideen jedenfalls habe er viele.
Der Vinschgerwind stellte damals und stellt ein Jahr danach dieselbe Frage: Will die Gemeinde Laas und der Vinschgau Leergut oder der Jugend einen Platz im Vinschgau geben?
Vor diesem Hintergrund haben wir bei Tobias Stecher vom Jugenddienst nachgefragt, was sich getan hat, wo die Jugendlichen ausgehen und was die bereits spürbaren Auswirkungen von Corona und einem fehlenden Nachtleben im Vinschgau sind.
Vinschgerwind: Vor rund einem Jahr gab es im Vinschgau einen großen Aufschrei: Aus der Diskothek Fix soll ein Wertstoffhof werden. Zeitgleich haben die Jugenddienste des Vinschgaus Alarm geschlagen und auf das fehlende Nachtleben für Jugendliche hingewiesen. Das Nachtleben ist ein wichtiger Entwicklungsraum für Jugendliche. Was hat sich in diesem Jahr bezüglich Nachtleben im Vinschgau getan?
Tobias Stecher: Der Aufschrei war sehr wichtig nach damals fast zwei Jahren Ignoranz der jugendlichen Bedürfnisse. Das Tal hat anerkannt, dass es Feierräume für die Jugend und Junggebliebene braucht. Über das Wo und Wie gibt es hingegen unterschiedliche Meinungen und nur beschränkt Möglichkeiten. Immerhin hat auch in der Gemeinde Laas ein Umdenken stattgefunden und der Wertstoffhof ist nun doch keine beschlossene Sache.
Vinschgerwind: Zeitgleich haben vor einem Jahr – genau am 19. Jänner - in einer Bürgermeisterrunde samt Jugendreferenten und Jugenddiensten besprochen, einen neuen Standort für eine Disko zu suchen. Was ist aus dem hehren Vorhaben geworden?
Tobias Stecher: Wir haben das Treffen damals initiiert, da das Nachtleben ein politisches Thema ist. Junge Menschen brauchen Platz, finden aber oft keinen vor, wo sie auch willkommen sind. Die Folge ist eine sinkende Attraktivität unseres Tales. Das kann keine Politik wollen. Die Gemeinden haben uns zugestimmt und der Bezirksausschuss wurde daraufhin aktiv und hat eine Fachgruppe eingesetzt. Diese Fachgruppe besteht aus Gemeindepolitik und Zivilgesellschaft und soll dem Bezirksausschuss Lösungen vorschlagen. Die Themen sind vielfältig: Feste, Diskos, Bars, Nightliner, Prävention, Jugendkultur, Bürokratie. Welche Beschlüsse und Entscheidungen darauf folgen bleibt abzuwarten.
Vinschgerwind: Der Pachtvertrag mit dem Betreiber der Disko Fix läuft noch ein knappes halbes Jahr. Nichtsdestotrotz war die Disko Fix im vergangenen Halbjahr nur an zwei Wochenenden geöffnet. Es fehlt ein wichtiges Angebot. Was erwarten Sie sich von den politischen Entscheidungsträgern im Vinschgau?
Tobias Stecher: Dass das Fix nur sporadisch öffnet, war meiner Meinung nach zu erwarten. Das Nachtleben von früher wird es nicht mehr geben und muss es auch nicht unbedingt. Junge Menschen treffen sich heute anderweitig. Nichtsdestotrotz braucht es solche Freiräume, wo sie sich ausprobieren können, selbst aktiv werden und doch eine erwachsene Begleitung vorfinden. Politik muss solche Freiräume schaffen und gegenüber Widerstand schützen. Konflikte müssen zugelassen werden, schlussendlich sind sie eine Bereicherung für unsere Demokratie und es ist Aufgabe der Gesellschaft Jugendliche beim Übergang zum Erwachsenen zu begleiten.
Vinschgerwind: Wo feiern die Jugendlichen? Wo wird ausgegangen? Wo bewegen sie sich?
Tobias Stecher: Wir kennen junge Menschen, die ohne Probleme ihre eigene Fete auf die Beine stellen. Andere haben diese Möglichkeit aus den unterschiedlichsten Gründen nicht. Private Feiern sind halt nicht für alle zugänglich. Da ist ein öffentliches Angebot demokratischer, weil alle darauf zurückgreifen können. Durch Eintrittsgelder in Discos und sogar Bars wird der Zugang wiederum eine Frage der Geldbörse. Je weniger Angebot, desto stärker wird der Jugend das Geld aus der Tasche gezogen und zum Konsum animiert. Immerhin bescheinigen die stark gestiegenen Besuchszahlen, dass Jugendtreffs eine willkommene Alternative sind. Für die Vinschger Jugend wünsche ich mir ein breit gestreutes Angebot, klein aber fein, in jedem Dorf und für jede Szene.
Vinschgerwind: Die Zeit drängt. Welche Auswirkungen sind bereits jetzt spürbar, welche Spuren hinterlässt nicht nur Corona, sondern auch das knappe Angebot an Nachtleben?
Tobias Stecher: Die Jugendarbeit ist wie ein Frühwarnsystem. Wir machen Beobachtungen, die sich dann erst spät in den Zahlen der Fachdienste wiederspiegeln. Inzwischen zeigen die meisten Statistiken ein ähnliches Bild: Die Pandemie hat Angststörungen und depressive Verstimmungen hervorgerufen oder verstärkt. Das zeigt sich in Verhaltensauffälligkeiten, wie beim Konsum von Tabak, Alkohol oder illegalen Drogen sowie in der Gewaltbereitschaft. Die Nacht ist dann für viele der Experimentierraum, wo sich dieses Verhalten ausleben lässt.
Interview: Angelika Ploner
Bozen/Vinschgau - Pressemitteilung - Am 11. Januar hat die Grüne Fraktion die sofortige Einführung einer Schnellbusverbindung zwischen den Bahnhöfen Mals im Vinschgau und Landeck im Inntal vorgeschlagen. Dieses Projekt geistert seit geraumer Zeit durch die Presse und eigentlich hätte es beim letzten Fahrplanwechsel im Dezember 2022 eingeführt werden sollen. „Leider war das nicht der Fall, ich bin enttäuscht und langsam reißt der Geduldsfaden.“ so Erstunterzeichner Hanspeter Staffler.
Der Bahnhof Landeck verfügt über ausgezeichnete Zugverbindungen nach Wien oder Zürich, die ÖBB Railjets fahren den Bahnhof stündlich an. Die Fahrzeit nach Wien beträgt fünf Stunden, jene nach Zürich knappe drei Stunden.
Die derzeitige Busverbindung von Mals nach Landeck benötigt für 75 Kilometer zwei Stunden (mit dem PKW dauert es rund eine Stunde). Zudem müssen die Reisenden auf Halbweg umsteigen, was vor allem für ältere Personen und für Familien mit Kindern sehr umständlich ist.
„Daher ist es höchst an der Zeit, eine schnelle und komfortable Busverbindung zwischen Mals und Landeck zu installieren.“ sagt Hanspeter Staffler. Dies ist wichtig für die vielen Vinschger und Vinschgerinnen, die regelmäßig auf dieser Route unterwegs sind. Genauso attraktiv wäre diese Buslinie für Urlaubsgäste.
Anstatt den Beschlussantrag zu unterstützen, haben Landesrat Alfreider und Abgeordneter Noggler - obwohl inhaltlich einverstanden - ihn vehement ablehnen lassen. Das ist keine gute Basis, um ein gemeinsames politisches Ziel zu erreichen, das wirklich allen zugute kommt.
die Landtagsabgeordneten der Grünen
Hanspeter Staffler
Brigitte Foppa
Riccardo Dello Sbarba
Schlanders - Nun ist schon fast ein Jahr vergangen seit Christoph am Piz Daint im Münstertal unter eine Lawine kam.
Geboren 1975, aufgewachsen in Schlanders und eingeschult bis zu seiner Matura am Realgymnasium, studierte er anschließend Rechtswissenschaften an der Universität Bologna.
Beim Rechtsanwalt Alberto Valenti in Bozen absolvierte Christoph ein vierjähriges Praktikum, um anschließend in die Kanzlei seines Vaters in Schlanders einzutreten, mit dem er eine langjährige Sozietät bildete. Er war vielen im Vinschgau ein Vertrauensanwalt.
Christoph war überall in der Welt zuhause. Reisen führten ihn in ferne Länder, nach Lateinamerika, Asien und Afrika, aber auch im Vinschgau und Südtirol brachte ihn sein Erkundungsdrang in alle Täler und Ecken der Region. Es zog ihn ans Meer und auf die Berge, er liebte die Musik und feierte gerne. Dabei waren die entstehenden Freundschaften mit den Menschen unterschiedlichster Herkunft das verbindende und bleibende Element.
Christoph starb als er im Kreise guter Freunde einer seiner Leidenschaften nachging, dem Tourenskifahren.
Den Eltern, seinem Bruder und seinen Freunden bleibt die Erinnerung an einen besonderen Menschen.
Am Samstag, den 11. Februar findet das diesjähriges Festkonzert der Musikkapelle Kastelbell im CulturForum in Latsch unter der neuen Kapellmeisterin Charlotte Rainer statt. Sprecherin ist Tanja Paulmichl. Beginn ist um 19 Uhr.