Vinschgau - Albrecht Plangger fühlt sich wie Draghi mit einem „Fußstritt“ aus dem Parlament katapultiert. Über seine Polit-Karriere wird die SVP befinden. Dafür gibt es im Vinschgau Anzeichen, dass sich einiges bewegt. „Der Frust ist etwas kleiner geworden“, sagt Plangger.
Vinschgerwind: Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi wurde im Parlament regelrecht „abgeschossen“. Es gibt im Herbst 2022 Neuwahlen. Sind Sie ab sofort im Wahlkampf?
Albrecht Plangger: Überhaupt noch nicht. Die Voraussetzungen, ob ich nochmals kandidieren darf, bestimmt die Partei. Die Partei muss die Wahlordnung machen dann sieht man, ob ich überhaupt eine Chance habe, nochmals zu kandidieren. Ich selbst habe noch keine Entscheidung getroffen. Ich fühle mich so wie Draghi, als einer, der einen teuflischen Fußtritt bekommen hat.
Vinschgerwind: Sie selbst scheinen Freude an der Arbeit in Rom zu haben.
Albrecht Plangger: Ja, sicher. Ich habe mir eingebildet, dass die Regierung Draghi bis zum 27. Mai 2023 halten wird. Nun sind die Voraussetzungen für den Vinschgau schlecht. Den todsicheren Wahlkreis Meran-Vinschgau für die Kammer gibt es nicht mehr...
Vinschgerwind: Sie haben vorhin gesagt, dass es den Wahlkreis Meran-Vinschgau für die Kammer nicht mehr geben wird. Erklären Sie uns den Wahlmodus für den Herbst. Das Parlament soll ja verkleinert werden.
Albrecht Plangger: Im Jahr 2013 hat es in Südtirol für die Kammer einen einzigen Wahlkreis gegeben. Da hab’ ich kandidiert und die Wahlen gewonnen. Vor 5 Jahren gab es den Wahlkreis Meran-Vinschgau, also vom Sarntal bis Reschen, und da wurde ich wieder gewählt. Dieser Wahlkreis ist nun abgeschafft. Der Vinschgau mit seinen rund 20.000 bis 25.000 Wähler:innen und die Passeirer Gemeinden sind jetzt beim Pustertal, Eisacktal und Wipptal. Wir sind in einem fremden Bezirk. Das ist nicht mein Wahlkreis. Ich möchte mich da nicht hineindrängen. Denn die Leute kann ich von Reschen aus nicht betreuen.
Vinschgerwind: Nur ein:e Kandidat:in kann in diesem neuen Wahlkreis gewinnen.
Albrecht Plangger: Genau. Es gibt dann von Naturns bis Salurn mit Bozen, mit Meran einen zweiten Wahlkreis. Dieser Wahlkreis ist auch nicht meiner. Dann gibt es noch einen Platz für die SVP über die Proportionalliste. Wer auf diesem Platz kandieren darf, bestimmen die Partei und die Bezirksgremien un ddie Ortsgruppen. Die Partei sollte halt schauen, dass alle Bezirke im Parlament vertreten sind und der schon schwache Westen nicht ganz zu kurz kommt. Das ist die große Aufgabe der Partei. Auch muss die Partei ihr Verhältnis zu den Italienern klären.
Vinschgerwind: Kehren wir von den römischen Angelegenheiten in den Vinschgau zurück. Sie sind ja auch SVP-Bezirksobmann. Der Bezirk Vinschgau hat die Laaser BMin Verena Tröger für die Wahl als SVP-Obmannstellvertreterin vorgeschlagen. Ein neues Selbstbewusstsein in der Bezirks-SVP?
Albrecht Plangger: Ich glaube schon. Wenn sich eine BMin bereiter klärt, sich für eine solche Position zur Wahl zu stellen, ist das für den Vinschgau eine große Geschichte. Wir haben die SVP-Ortswahlen und die Bezirksausschusswahlen gut hingekriegt. Neue junge Leute sind in den Ortsausschüssen. Wir haben die Bezirksgremien alle neu bestellt und die Spitze paritätisch mit Bezirksobmann und Obfraustellvertreterin besetzt. Da ist schon ein neuer Schwung drinnen. Wir haben weniger Frust und einige Partei-Themen entwickeln sich im Vinschgau positiv. Unser Ziel ist es, dass der Vinschgau nach den Landtagswahlen in der Landesregierung vertreten ist.
Vinschgerwind: Sie haben angedeutet, dass sich einiges im Vinschgau zum Positiven entwickelt. Der Parkplan zum Beispiel für den Nationalpark wird von der Landesregierung genehmigt. Freude darüber?
Albrecht Plangger: Der Parkplan ist eine der wichtigsten Geschichten. Nach der Genehmigung durch die Landesregierung haben Bürger:innen und Gemeinden Gelegenheit für Stellungnahmen. Nach einer zweiten Genehmigung in der Landesregierung kommt der Plan nach Rom. Und dort, da bin ich überzeugt, wird er wohl liegen bleiben. Aber dann haben wir zumindest unseren Parkplan, mit dem wir zum Positiven werkeln können. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Natürlich wird es mehr Geld aus Bozen brauchen, mehr Personal auch. Das Land Südtirol wird sich bewusst sein müssen, dass der Park etwas Besonders ist.
Vinschgerwind: Sie sind als Wirbelwind auf allen Ebenen unterwegs. Im Herbst 2021 haben Sie im Bezug auf die Gesellschaft am Stilfserjoch wörtlich gesagt „Da habe ich einen Frust“. Hat sich seither etwas Konkretes bewegt?
Albrecht Plangger: Der Frust ist viel kleiner geworden. Ich sehe positive Entwicklungen, gerade am Stilfserjoch. Die Gesellschaft ist gegründet, der Präsident ist ernannt. Aber es fehlt noch an allen Ecken und Kanten. Es ist immer noch keinen Maltamaschine oben, die sich dreht. Das einzige ist, dass das E-Werk Stilfs das Breitband hinauf auf’s Joch verlegt. Da hat es einiges an Vorarbeit gebraucht, etwa dass wieder die Landesförderungen dazu geflossen sind. Einer arbeitet jedenfalls. Die Voraussetzungen für die Gesellschaft sind geschaffen, Geld aus dem Grenzgemeindenfond, also 6 Millionen Euro für die nächsten 5 Jahre, steht bereit.
Vinschgerwind: Begleiten Sie diese Entwicklungen?
Albrecht Plangger: Ich war bisher der „Kümmerer“ und werde weiterhin so etwas wie der Sekretär vom Präsidenten sein. Vom Verkehrsministerium und von der ANAS in Rom ist noch die Bewilligung ausständig, dass wir eine Eintrittsgebühr einheben können. Wir haben aus den Fehlern gelernt. Wir haben 2012 von einer Maut gesprochen und dann von Rom und Mailand auf die Ohren bekommen. Diesmal wollen wir die Sicherheit, dass das vom Verkehrsministerium passt, dann erst werden wir mit den Leuten über die Finanzierungsformen reden. Erst mit den Geldern aus dem Grenzgemeindefonds und aus den Eintrittsgeldern kann am Joch einiges qualitativ bewegt werden. Am Joch muss „entschleunigt“ werden. Wir wollen nicht mehr Leute aufs Joch bringen, sondern die Leute sollen die Einzigartigkeit viel mehr genießen können. Demnächst steht die 200-Jahrfeier der Stilfserjochstraße an und da möchten wir den Giro d’Italia wieder am Joch haben und einigen Wirbel erzeugen. Die Zustände oben sind nicht gut. Es fehlen öffentliche Klos, als Umkleidekabine für Radfahrer dient eine alte Liftkabine. Da braucht es schon dringend Infrastrukturen und eine tiefgreifende Instandhaltung der etwas vernachlässigten Strukturen.
Vinschgerwind: Zu einem anderen Wirbel-Thema: Die Terna hat in Mals eine ganze Reihe von Baustellen eröffnet. Da eingezäunt, dort eingezäunt. Gearbeitet wird aber nur jeweils an einer Baustelle. Die Malser klagen, dass da wenig koordiniert wird.
Albrecht Plangger: Ich sehe, dass Terna aufräumt, positiv aufräumt. Ich sehe schon, dass Straßenteile gesperrt werden, die nicht sein müssten. Ich bin derzeit kaum gefragt, dass ich da nachhaken und Druck aufbauen müsste. Es gibt einen koordinierenden Geometer, den man anrufen kann und der sich kümmert. Wir haben auch Ansprechpartner bei den Ingenieuren. Auch die Eigentümer sind ansprechbar. Den Direktor habe ich extra in Rom persönlich kennengelernt, um die Zusammenarbeit zu garantieren. Die Baustelle von Terna in Latsch beim Umspannwerk, die hat mich zusammen mit dem Bürgermeister mehr beansprucht. Da waren fast 30 Lokalaugenscheine zu machen. Seit 14 Tagen ist die Kabine am Hochspannungsnetz angeschlossen und wir sind damit im Land weitaus am besten in Sachen Versorgungssicherheit aufgestellt.
Vinschgerwind: Als SVP-Bezirksobmann bekommen Sie die Stimmungen von Bürgermeistern, von Touristikern, von Bauern usw mit. Was sagen Sie zum geplanten Bettenstopp im Tourismus?
Albrecht Plangger: Meine Position war immer schon: Was geht das uns im Vinschgau an? Wir haben im Vinschgau in den letzten 10 Jahren ganz wenige Betten dazugebaut. Overtourismus gibt es bei uns nicht. Auch nicht in Sulden, auch dort bräuchte man mehr Betten, um die Infrastrukturen gut auslasten zu können. Die sollen uns im Vinschgau mit diesem Thema in Ruhe lassen. Mittlerweile hat sich beim Konzept schon was geändert. Wir wissen nun zumindest, dass es für die 10 strukturschwachen Gemeinden im Vinschgau und bei der Betriebsnachfolge Ausnahmeregelungen geben wird. Alle Gemeinden werden ein provisorisches Bettenkontingent erhalten, dazu die strukturschwachen Gemeinden noch Betten aus dem Landeskontingent. Der Vinschgau muss sich jedenfalls ganz normal weiterentwickeln können. Jedenfalls werden wir anständig Alarm schlagen, wenn die Versprechungen nicht eingehalten werden und es doch zu einem Entwicklungsstopp im Vinschgau kommen sollte. Die Landtagwahlen werden uns die Gelegenheit geben, entgegen zu wirken, wenn es mit der Bettenbörse und den Ausnahmeregelungen doch nicht so klappt, wie versprochen.
Vinschgerwind: Kommen wir zur Problematik des Dritten Sektors, also zu den Vereinen, den ehrenamtlichen Tätigkeiten, den Sozialgenossenschaften. Die sollen sich in ein zentrales Register in Rom eintragen. Die Vereine befürchten Bürokratie und Überwachung. Was ist da Sache?
Albrecht Plangger: (Atmet tief durch). 2017 ist das Gesetz erlassen worden und es haben bisher die Durchführungsbestimmungen und Regelungen gefehlt, auch die Steuerbestimmungen. Als Covid vorbei war, hat es geheißen, dass alle bis 22. August 2022 eingetragen werden sollen. Dann hat jeder große Verein die Normen hier bei uns interpretiert und da ist viel daneben gegangen. Sache ist, dass auch beim staatlichen Register alle Kompetenzen in Bozen bleiben, dort wird registriert, kontrolliert, kein Zettel geht nach Rom. Einzig für Vereine, die in mehreren Provinzen tätig sind, liegt die Kompetenz beim Arbeitsministerium in Rom. De facto ist dieses „RUNTS“ ein Provinzregister. Mittlerweile hat man in Rom die allermeisten Punkte entschärfen können. Einige Steuerberater sagen sogar, dass es mit diesem Register für die Vereine besser, einfacher und transparenter wird.
Vinschgerwind: Die Vereine befürchten mit der Buchhaltung mehr Bürokratie, mehr Kontrollen...
Albrecht Plangger: Für die normalen Vereine, das sind mehr als 90% bleibt alles beim Alten. Dass man allerdings eine digitale Unterschrift, einen SPID braucht, ist normal. Den SPID braucht es ja sogar dazu, die Kinder für den Kindergarten und für die Schule anzumelden. Da sollten wir in Südtirol etwas nach vorne denken. Wir haben uns mit unseren Diskussionen und Befürchtungen, mit der falschen Auslegung von Normen zum Ehrenamt selber Schlechtes getan. Da brauchen wir nicht Rom die Schuld geben. Wir sind aber nun auf einem guten Weg, das wieder mit der guten Beratung durch das Dienstleistungszentrum für das Volontariat (DZE) und das für die Vereine zuständige Landesamt wieder hinzubiegen. Diese Beratung muß man allerdings auch wollen. Noch mit der alten Regierung soll das seit 2017 ausständige Steuersystem für die Vereine beschlossen und an die EU notifiziert werden. Das Kassa-Prinzip und die vereinsinternen Rechnungsprüfer wird bleiben und für über 90% der Vereine wird es auch keinen Steuerberater brauchen. Es wird eine bessere Absetzbarkeit von Spenden geben, die Steuerbefreiung für gelegentliche „Fundraising-Tätigkeiten“ (Wiesenfeste ohne Registrierkasse), wenn „mäßige“ Preise garantiert und das Fest ehrenamtlich vom Verein organisiert wird, Befreiung von GIS, Stempelsteuer und Registergebühr und weiterhin zusätzliche Einnahmequellen über die 2 und 5 Promill-Regelung, Beiträge der öffentlichen Körperschaften, Spenden und Konventionen mit der öffentlichen Hand. Einige Einschränkungen werden sich in Rom auch in einem zweiten Moment beseitigen lassen Das Ehrenamt wird es weiterhin geben, wie wir es in Südtirol gewohnt sind. Es sind jetzt viele unterwegs, ganz vorne der Landeshauptmann, die dafür „fußeln“ .
Interview: Erwin Bernhart
Graun - Der Gemeinderat von Graun hat auf Vorschlag von BM Franz Prieth auf eine von ihm selbst aufgebaute Drohkulisse wieder rasch abgebaut. Es geht darum, wie man mit den Grundbesitzern in Langtaufers wegen der Langlaufloipe umgehen will.
von Erwin Bernhart
Mit den Langtauferer Bauern ist nicht gut Kirschen essen. In der Vergangenheit hat es immer wieder Widerstand und kleinere Scharmützel im Tal gegeben und zwar wegen der Langlaufloipe, vor allem wegen der Großveranstaltung „La Venosta“. Um die Widerspenstigen zu zähmen, hat BM Franz Prieth eine Drohkulisse augebaut, die es in sich hatte: Auf der Tagesordnung der Ratssitzung am 11. Juli stand schlicht: „Langlaufloipe samt Beschneiungsanlage: Deklarierung des öffentlichen Interesses (Gemeinnutzungserklärung)“. Ziel der Drohung war es, den Grundbesitzern ein Servitut für die Benutzung der Langlaufloipe in Melag ins Grundbuch schreiben zu lassen. „Um Planungssicherheit haben zu können“, wie es BM Franz Prieth formulierte. Über diese Vorgangsweise waren die Grundbesitzer in Langtaufers sehr aufgebracht. Die Referentin Manuela Wallnöfer musste im Vorfeld der Ratssitzung eine Versammlung mit den Grundbesitzern einberufen. BM Franz Prieth sprach von einem konstruktiven Gespräch, im Tal spricht man davon, dass dem BM bei diesem Treffen in Melag ordentlich die „Kutteln gewaschen“ worden sind. Die Eintragung eines Servitutes und eine Beschneiungsanlage lehnen die Grundbesitzer rundweg ab. Man wolle nun die Vereinbarungen neu aufsetzen, sagte Prieth und die Angelegenheit einvernehmlich lösen. Die Drohkulisse wurde abgebaut und der Tagesordnungspunkt einstimmig fallen gelassen. Lob dafür, die Dinge mit den Grundbesitzern einvernehmlich lösen zu wollen, kam vom Ratsmitglied Valentin Paulmichl. Das sei der richtige Weg.
Bei der Ratssitzung wurde der Entwurf des Gefahrenzonenplanes, online vorgetragen von Andreas Heinz von Planteam GmbH, genehmigt. Seit zwei jahren sei man mit der Dokumentenerstellung unterwegs und den Bürgern, den betroffenen Grundbesitzern sei der Entwurf bereits vorgestellt worden. Langtaufers ist von Lawinen- und Wassergefahren besonders betroffen. Bei den Lawinengefahren liegen 11 Gebäude und bei den Wassergefahren 8 Gebäude in der roten Zone. Der Langtauferer Gemeinderat Sepp Thöni sagte, dass er im Entwurf die Lawinen in Melag, orografisch links, vermisse. BM Prieth sagte, dass es sich beim Gefahrenzonenplan um ein dynamisches Instrument handle und dass in den kommenden Jahren viel an Verbauungen bevorstehe. Der Entwurf wurde genehmigt, kommt nun in die Dienstellenkonferenz, dann zu einer zweiten Lesung in den Gemeindrat und letztlich in die Landesregeirung.
Seit 22 Jahren wird der Reschenseelauf nun schon ausgetragen. Und jede Ausgabe erzählt seine eigene besondere Geschichte. Dies war auch bei der heurigen Ausgabe am 17. Juli so.
Der Deutsche Konstantin Wedel siegte zum zweiten Mal und hätte beinahe den von ihm
aufgestellten Streckenrekord gebrochen. Bei den Damen gelang durch Ylvie Folie nach langer Zeit wieder einer Vinschgerin der Sprung auf das Podest.
Von Sarah Mitterer
Ein strahlend blauer Himmel und für Obervinschger Verhältnisse fast schon tropische Temperaturen erwartete die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der 22. Ausgabe des Reschenseelaufs. Umso verwunderlicher war es, dass trotz der Hitze beinahe der Streckenrekord aus dem Jahr 2019 gefallen wäre. Um Punkt 17 Uhr fiel vor dem Grauner Kirchturm der Startschuss des diesjährigen Laufes. Über 2000 Teilnehmer nahmen die 15,3 Kilometer lange Strecke in Angriff. Im Herrenrennen standen am Ende drei Läufer auf dem Podium, welche allesamt schon einmal den Reschenseelauf gewinnen konnten. Lange Zeit gab es einen Zweikampf zwischen dem Streckenrekordhalter Konstantin Wedel und dem Vorjahressieger Andrea Soffientini. Bis Kilometer 12 lagen die beiden gleich auf, dann gelang es Wedel sich etwas abzusetzen. Nach 47:32 Minuten überquerte er als Erster die Ziellinie und blieb damit nur 9 Sekunden über dem von ihm aufgestellten Streckenrekord beim Nachtrennen im Jahr 2019. Soffientini belegte mit 41 Sekunden Rückstand den zweiten Platz. Als Dritter komplettierte der in Bozen lebende Khalid Jbari das Podest, der das Rennen im Jahr 2018 für sich entscheiden konnte.
Der Sieg bei den Damen ging nach Österreich. Bernadette Schuster, die zum ersten Mal am Reschenseelauf teilnahm, übernahm nach fünf Kilometern die Führung und gab diese nicht mehr aus der Hand. Nach 1:00.52 Stunden erreichte sie als erste Dame das Ziel. Schusters erste Verfolgerin war eine Vinschgerin. Ylvie Folie aus St. Valentin auf der Haide sicherte sich den zweiten Platz, Ioana Lucaci komplettierte als Dritte das Podest.
Neben dem Hauptlauf konnten die zahlreichen Läuferinnen und Läufer auch am Just for Fun Lauf teilnehmen, bei dem keine Zeit gemessen wurde. Auch das Rennen der Nordic Walker wurde heuer wieder ausgetragen.
Das Rennen der Handbiker, das drei Minuten vor dem Hauptlauf gestartet wurde, war ein Vierkampf bis auf dem letzten Meter. Am Ende setzte sich Gianni Costa vor Fredy Widmer und Roland Ruepp durch.
Am vergangenen 05. Juli fand am Realgymnasium Schlanders ein erfreuliches Ereignis statt: Alle 24 Schüler:innen der Klasse 5RG haben die staatliche Abschlussprüfung bestanden und wurden von der Prüfungskommission zur feierlichen Verleihung der Diplome eingeladen. Die Kommission bestand aus sechs Lehrpersonen der Schule und der Präsidentin, Prof. Irene Terzer aus Meran. So erschienen die Absolvent:innen mit ihren Eltern und einigen Geschwistern sowie weitere Lehrpersonen, die diese jungen Menschen in den vergangenen Jahren unterrichtet und unterstützt haben.
In ihrer Eröffnungsrede ging Prof. Terzer auf den Abschluss und gleichzeitigen Neustart, der nun auf die Klasse zugekommen ist, ein. Der Klassenvorstand, Prof. Daniel Haller (Mathematik/Physik) sprach anschließend über den wichtigen Ritualcharakter der Matura.
Auch Schüler:innen gestalteten die Feier mit, so trug Sophy Masiero virtuos zwei Stücke auf ihrer Trompete vor, begleitet von Prof. Jakob Raffeiner (Deutsch/Latein) am Klavier. Lukas Wallnöfer ließ abschließend die vergangenen Schuljahre humorvoll Revue passieren.
Die Absolvent:innen ließen es sich nicht nehmen, ihren Lehrpersonen Zeichen der Dankbarkeit und Wertschätzung zu überreichen, bevor der Abend in gemütlicher Runde endete.
Zur Freude der Kommission, zu der auch Prof. Sara Orrù (Italienisch), Prof. Anna Moser (Zeichnen und Kunstgeschichte), Prof. Veronika Oberhofer (Bewegung und Sport) und Prof. Karl Heinz Strimmer (Naturkunde) gehörten, schlagen die Absolvent:innen nun ganz unterschiedliche Wege ein, wobei eine klare Tendenz in Richtung der Naturwissenschaften erkennbar ist. Am Schluss der fünf Jahre bleibt nur, allen das Beste für ihren Werdegang und ihre Zukunft zu wünschen, die doch auch die Zukunft von uns allen darstellt. Gaudeamus igitur!
Jakob Raffeiner
Schluderns. Die Südtiroler Ritterspiele finden nach zwei Jahren Pause wiederum statt. Vom 19. bis 21. August 2022 kann mittelalterliches Leben unter dem Motto Faszination, Abenteuer und Geschichte in all seinen bunten Facetten genossen werden. Die gute Nachricht: Die Eintrittspreise werden nicht erhöht.
von Magdalena Dietl Sapelza
Das OK-Team vom Verein Südtiroler Ritterspiele lud am 22. Juli zur Pressekonferenz in die Churburg. Und das Ritterspielfieber war deutlich zu spüren. Nach der Corona Pause wird auf dem ehemaligen Flugplatz bei Schluderns wiederum zwei Tage lang buntes mittelalterliches Treiben herrschen, das Klein und Groß begeistert. „Es wird keine Erhöhung der Eintrittspreise geben, denn wir wollen bei den derzeitigen Spekulationen nicht mitmachen“, erklärt der Präsident des Vereins Südtiroler Ritterspiele, Edwin Lingg. „Auch das Kinderprogramm wird wie bisher kostenlos sein.“ Auf dem Gelände werden rund 1.500 Darsteller aus 11 Nationen in 469 Zelten wohnen und für unterschiedliche Attraktionen sorgen. 93 Marktstände werden aufgebaut. Die Akteure aus der Ukraine, Russland und Weißrussland sind wegen der politischen Lage erstmals nicht dabei. Doch sie konnten ersetzt werden. Rund um die Uhr wird Programm geboten. Neun Shows sind zu sehen, sechs Musikgruppen zu hören. Fünf Gaukler- und Artistengruppen werden ihre Künste zeigen, die Kleinen können sich über neun Attraktionen freuen. „Zu den Höhepunkten, auf die wir uns besonders freuen, zählen die Ritterturniere, das römische Streitwagenrennen, die neu gestaltete Nachtshow Historica mit bewegenden Momenten zwischen Menschen und Pferden. Auch Barockpferde und Greifvögel sind in perfekte Harmonie zu bewundern beschreibt Programmkoordinator Mirko Stocker. Für Gänshautmomente sorgen wiederum die Vollkontaktkämpfe (internationaler Wettkampf) und die Calvenschlacht. Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung wird der traditionelle Umzug am Samstag durch Schluderns sein. Zur Pressekonferenz gekommen waren neben Presseleuten, BM Heiko Hauser, die Vertreter der Sponsoren Matthias Gögele FORST, Alexander Telser VION, Werner Platzer, Andrea Dietrich, Karl Schwabl RAIKA sowie Katharina Fritz von der Ferienregion Obervinschgau.
Der Vorverkauf mit ermäßigten Preisen ist bereits angelaufen. Dieses Angebot kann bis einschließlich 14. August genutzt werden. Günstig sind beispielsweise die 3-Tageskarten. Eine Familienkarte (zwei Erwachsene + drei Kinder/Jugendliche bis 15 Jahre) ist im Vorverkauf für 78 Euro erhältlich.
Infos: Vorverkauf online auf
www.ritterspiele.it, Direktverkauf: in den Tourismusbüros Mals und Schluderns
Stilfserjoch. Der Betreiber des Ortlerhauses „Baita Ortler“ im Gletscherskigebiet am Stilfserjoch, Karlheinz Tschenett, blickt in eine ungewisse Zukunft. Er kämpft derzeit nicht nur um die Aufrechterhaltung seines Ski-Betriebes, sondern auch um die Verlängerung der Benützungskonzession für die Gletscherpiste. Mit der Konzession steht oder fällt sein Betrieb.
von Magdalena Dietl Sapelza
Wenn ich keine Verlängerung der Konzession für meine Pisten bekomme, schließe ich das Hotel“, erklärt Karlheinz Tschenett unmissverständlich. „Dann haben sie es endlich geschafft, den letzten „crucco“ auf dem Stilfserjoch loszuwerden.“ Seit der Übernahme der Aktienmehrheit in der Seilbahngesellschaft SIFAS im Jahr 2000 durch den Hotelier Umberto Capitani herrscht dicke Luft. Capitani hat kürzlich seinen Skibetrieb eingestellt. Tschenett möchte weitermachen. „Meine Pisten werden gut gewartet und schauen nicht aus wie ein Saustall, so wie die neben mir“, wettert er.
In den 1960er Jahren hatte die Familie Tschenett mit der „Baita“ einen Grundpfeiler für den Aufbau des Skigebietes gesetzt. Der Sommerskilauf boomte lange Zeit. Mitlerweile trainieren dort nur noch Skinationalmannschaften und deren Skiasse. „Die Wertschöpfung ist da, und ich bin ein guter Steuerzahler“, betont Tschenett. Nachdem Capitani im Jahr 2000 dem Hotelier Arthur Gfrei die SIFAS Anteile abgekauft hatte, wurde es für Tschnett ungemütlich. „Es hat ein Kampf begonnen mit Druck auf die Gäste, denen vermittelt wurde, wo sie zu logieren hätten, wenn sie nicht das Nachsehen bei der Pistenbenutzung haben wollten“, erklärt er. Bei der Neuausschreibung der Konzession 2012 erhielt Tschenett dann nach Prüfung aller rechtlichen Voraussetzungen von LH Luis Durnwalder die Konzession für einen Teil des Gletschers. Zuvor hatte die SIFAS freiwillig auf einen Teil der Gletscherfläche verzichtet. Tschenetts Konzession müsste nun verlängert werden. Denn das Überleben seines Hotels und der Arbeitsplatz seiner Mitarbeiter:innen hängen davon ab. Es ist auch ein Kampf um die Sommertrainingsmöglichkeiten für die weltbesten Rennstars, für den Skinachwuchs im Landeskader, für Südtiroler Skiklubs usw., die er in der „Baita“ betreut.
Tschenett hat bereits öfters bei den zuständigen Landespolitikern vorgesprochen. Bislang ist es bei reinen Lippenbekenntnissen geblieben. Doch Tschenett will nicht aufgeben und hofft, dass er nicht schließen muss.
Vorzeigebetriebe bekannt machen: Das ist das Ziel unseres Sonderthemas. Das Niveau der Vinschger Betriebe ist ein hohes. Auch das wollen wir sichtbar machen. Vorzeigebetriebe sind Vorbild-Unternehmen, sind Traditionsbetriebe, sind Familienbetriebe und sindUnternehmen, die Nischen besetzen. Es sind jene Betriebe, die Arbeitsplätze sichern und gleichzeitig Innovation und Nachhaltigkeit jeden Tag aufs Neue leben. Es sind Betriebe, die Garant für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit sind, die großes Know-How auf sich vereinen können und die hohes Verantwortungsbewusstsein auszeichnet.
Holzius ein Vorzeige-Betrieb in Sachen Nachhaltigkeit. Die Philosophie des Betriebes ist ein zukunftsorientiertes Wirtschaften und die Gesundheit der Mitarbeiter. In den vergangenen Jahren ist holzius stark gewachsen, hat Alleinstellungswert im Vinschgau erlangt und wird 2023 bereits einen Teil der neuen „Heimstatt“ – der Betriebsstätte – in Eyrs in Betrieb nehmen können. Es wird dies nicht nur ein Vorzeigeprojekt für ökologisches Bauen sein, sondern ein Projekt, das Zukunft denkt.
Namhafte und international bekannte Unternehmen sind mit Ivoclar Vivadent, Hoppe, Pedross Sockelleisten oder Systems auf den folgenden Seiten präsent. Es sind die größten Betriebe im Vinschgau, und gleichzeitig auch jene Betriebe, die allein wegen ihrer Größe Initiativen und Mitarbeiterboni anbieten, die einzigartig sind und die andere Betriebe nicht bieten könnten. Dazu zählen auch interne Karrieremöglichkeiten.
Ein hochspezialisierter und technischer Betrieb ist Form-tec, wo Innovation jeden Tag aufs Neue der Antrieb ist. Frucotec, Kostner, Holzbau Pedross oder Möbel Wallnöfer sind Betriebe wo Innovation bereits Tradition hat, wo verlässliche Arbeitgeber am Werk sind und bei denen die Mitarbeiter das Herz des Betriebes sind und zusammen mit den Betriebsinhabern im Team arbeiten. Es sind dies Betriebe, wo einfach Menschen mit Leidenschaft jeden Tag ihr Bestes geben.
Jeder Betrieb ist auf seine Weise ein Vorzeige-Betrieb. Die Betriebe auf den folgenden Seiten stehen stellvertretend für jene Betriebe im Vinschgau, die Unternehmenskultur leben.
am 6. & 7. August in Laas
von Angelika Ploner
In Laas ist man stolz auf den Marmor. Und stolz auf die Vinschger Marille. Beide Produkte - beides authentische Botschafter - werden seit genau 23 Jahren im Marmordorf gefeiert. Mit der Veranstaltung Marmor & Marillen, kurz m&m, hat man ein authentisches, einzigartiges und unvergleichliches Kulturfest zu bieten, das heuer wieder in gewohnter Form - fast so wie vor Corona - stattfinden wird. Am ersten Augustwochenende, dem 6. und 7. August, entfaltet Laas seinen ganzen Charme. Der Laaser Marmor und die Vinschger Marille haben in Laas in einem gut bestückten Programm mit Kunstveranstaltungen, Marktständen, mit kulinarischen Genüssen und mit Musik ihren Auftritt.
Den Auftakt bildet die m&m Festtafel, die eine Woche vor dem m&m-Kulturfest am Freitag, 29. Juli 2022 um 19 Uhr im Gasthaus Sonneck in Allitz stattfindet. Küchenmeister Markus Verdross wird zusammen dem Team vom Gasthaus Sonneck und dem Chefkoch „Hebbs“ Leckerbissen rund um die Marille zubereiten, garniert mit allem, was Feinschmecker auf ihre Kosten kommen lässt - inklusive Ausblick zum Weisswasserbruch.
Die Einladung des m&m-Komitees eine Woche später, am Wochenende vom Samstag, 6. August und Sonntag, 7. August ist eine Einladung für die Sinne, für ein fröhliches Miteinander, für ein gemütliches Flanieren, für ein spannendes Entdecken von Kultur & Genuss, ist eine Homage an das weiße Gold und an die aromatische Marille – eine Kombination, die nicht nur farblich einiges hergibt.
m&m FESTTAFEL
am Freitag, 29.07.2022
um 19.00 Uhr
im Gasthof Sonneck
in Allitz
Aperitif
Gruß aus der Küche
5 Gänge Marillendegustationsmenü mit Weinbegleitung (Zutaten und Weine vorwiegend aus dem Vinschgau)
Begrenzte Teilnehmerzahl,
Reservierung erforderlich unter +39 0473 62 65 89
Innerhalb heute
(Donnerstag 28.07.2022)
Preis pro Person 80,00 €
Düfte von Marillenknödeln, von Kirchtagskrapfen, von Marillenschnitten werden im Zentrum von Laas die Gäste empfangen.
Die Gastwirte kochen auf, Cafès und Metzgereien bemühen sich um ihre Gäste und kreieren Spannendes, servieren das, was einem kulinarischen Rundgang um die Marille gleichkommt.
Im Festbereich Peernstadel servieren die Musikkapelle Laas und der ASC Laas-
Raiffeisen erfrischende Getränke, Marillenspezialitäten, hausgemachte Marillenkuchen
und herzhafte Fingerfoods in allerlei Variationen. Im Festbereich Raiffeisenplatz lädt hingegen die Freiwillige Feuerwehr und die Schützenkompanie zum Genuss. Verwöhnt werden die Gäste mit herzhaften Gerichten, wie Grillhendl und einigem mehr, sowie mit kühlen Getränken.
Und seien wir doch ehrlich: Dort, wo die Produkte Zuhause sind, aus denen die Gerichte zubereitet werden, schmeckt’s einfach am Besten....
Tipp:
Marillen- Spezialitätenwochen
vom Sa. 30.07. - Mo. 15.08.2022 im Gasthaus Zur Krone, Gasthof Zur Sonne, Gasthaus Sonneck/Allitz und der Pizzeria Odler
Kinder wie Erwachsene kommen bei einem umfangreichen m&m-Unterhaltungsprogramm auf ihre Kosten. Marillenkerne klopfen, Spielen in der Laaser Marmor-Sandkiste oder Marmoranhänger basteln werden angeboten und bieten Spiel und Spaß. Die Jugendlichen des Juze LaMa bieten zudem verschiedene Unterhaltungsspiele und frisch zubereitetes Popcorn an.
Musik wird an allen drei Tagen der gute Ton der Veranstaltung sein, mitwirken und beste Unterhaltung garantieren. Zu den Musikern, die in Laas an verschiedenen Ecken und Plätzen ihr Bestes geben, zählen unter anderem Klaus Walter mit seinem authentisch-typischen Zitherspiel, Andrew‘s Music Project - der etwas andere Ziehharmonikaspieler, Robins Huat mit tollen Eigenkompositionen und Coverhits, die Geschwister Niederfriniger, Noah Thanei mit Accustic- Music oder die Gruppe Zeitlous mit „world music from the Alps“.
Höhepunkt:
Am Samstag, 6. August ab 17 Uhr wird eine Ungarische Tanz- und Singgruppe
zu Gast bei m&m 2022 sein und die Besucher unterhalten.
M&M Markt
Krapfen, Marillenknödel, authentische, regionale Köstlichkeiten, Produkte, deren Rohstoffe aus dem Vinschgau sind – das ist der Stoff aus dem der m&m-Markt gewebt ist und das ist auch der Erfolg, der dem Kultur-Event jedes Jahr aufs Neue zuteil wird. Vom Kirchplatz bis zum Fachgeschäft Venustis bieten 39 Marktstände entlang der Vinschgaustraße/
Dorfzentrum typische Produkte aus dem Vinschgau und aus Südtirol.
BGO - Bürgergenossenschaft Obervinschgau mit Kuh-, Ziegen-, Schafskäse, Gemüse, Obst, Aufstriche, Marmeladen
Blaas Karin Aloisia & Schönthaler Sabine Maria mit Schmuck aus Laaser Marmor und gehäkelte und gestrickte Produkte in orange+weiß ...
Brigitte Schgraffer Comploi mit modernen Bildern mit Marmormehl, Bilder, handgefertigter Schmuck mit Alkoholtinte
Cafe Konditorei Greta mit Konditoreiwaren, Eis, Pralinen, Marmeladen ...
Fisolguthof Gufler Ernst mit Aprikosenbrot, Marillenlinzer, Roggenbrot „Vinschgerl“, 10
Sorten Schüttelbrot, Linzer
Formaterra mit weißen Ohrringe, Schmuck und Keramik
Gamper Lotte mit Eulen auf Marillenbaumscheiben, Dekoartikel und Lesezeichen
Gemassmer Brigitte mit Schmuck mit Laaser Marmor,Modeschmuck und Deko
Georg Kuntner mit Alpenhonig, Honig
GEOS mit Marillen
Greiterhaus mit lokaler Bio Gemüsevielfalt, Vinschger Tomaten-Ketchup, Vinschger Marillenprodukten
Helga Schwabl - Alles handgefilzt: Hüte, Mützen, Fingerpuppen, Lesezeichen, Schlüsselanhänger ...
Hof am Schloss mit Marmeladen, Schaukochen, Vinschger Marillen, Fruchtaufstrichen, Säften, Speck ...
Hofkäserei „Aft Mult“ - Gruberhof - Käse passend zu Marillenchutney, Marillenkäse, Käse, Speck, Würste
Imkerei Pichler Wolfgang mit Honig mit Marillen, verschiedene Honige, Propolis, Honigkosmetik, Met ...
Julias Keramik der Ellemuter Julia mit handgefertigter Steinzeugkeramik in Kombination mit Lasser Marmor ...
kOmMa5 mit Schmuck mit Marmor & Glasflasche mit m&m Logo, handgemachter Schmuck
Konsumgenossenschaft Laas mit Bauernkrapfen - frisch am Stand gebacken, Marillen
Kräutergarten Lösch mit Kräutertees, Kräutersalze und Kräuterkosmetik
Kräuterschlössl GmbH mit Marmorpeeling, Kräuter, Tee, Gewürze, Salze, Honig, Nudel,
Kosmetik
Lechner Herbert mit Sauerkraut und mehr, Granita mit Marillennektar und neu Kimchi, Sauerkraut ...
Luggin Kandlwaalhof mit Marillensenf, Marillenessig, Senf, Essig, Säfte, Popcorn, Trockenfrüchte
Lutt Markus mit Marillen Likör, Marillensirup, Marillenmarmelade, Liköre, Sirupe, Marmeladen
Irmgard Gurschler mit Geflochtenem in Form, Farben
und Material zu m&m, handgeflochtene Körbe ...
Manufaktur Weberhof - Klotz Walter mit Marillenbrand und Marillenlikör, Marilletto (Marille + Amaretto), Edelbrände + Liköre
Marys Papierwerkstattl d. Mair Maria mit Sprüchen auf marmorweißen Leinen, Spruchtafeln aus Altholz und Metall mit Leinen
Mayr Josef & Co. KG mit Wind- und Teelichter aus Laaser Marmor, Geschenkartikel aus Laaser Marmor .
Natursteine Lechner mit Marmor - Geschenkartikel
Oliver´s Haarpflege mit Shampoo, Haarpflegeprodukte, Haarwax, Kopfhaut und Haarausfall Beratung
Orig. Barbianer Latschenölbrennerei/ Raslerhof mit Bio Zirbel- und Latschenkieferöl, Bio Fichtenöl, Bio Kiefernöl, Bio Wacholderöl,
Paria Osanlou mit Schmuck aus echten Blumen mit Epoxidharz, Ohrringen, Halsketten, Armbändern
Perfler Karl, Tschenglsburg mit Erzeugnissen aus Vinschger Erde, Mehle, Korn, Brot, Nudeln, Kekse, Krapfen
Pronto GmbH mit Marillen-Marmor Gin, Marteller Erdbeer Gin, Vinschger Marillen Gin
Spechtenhauser Josef mit Schüsseln aus Marillenholz, Drechselarbeiten zB. Schüsseln, Kerzenständer
Stefanie Hellrigl mit Kinderartikeln aus Stoff, genähten und bestrickten Einzelstücken für Klein und Groß ...
Südtiroler Krebshilfe mit einem Infostand
Tappeiner Günther Anton mit Marillenschnaps, Marillenlikör, Fruchtdestillate + Liköre
Venustis mit Laaser Marmor, Marille & Edelkakao, mit viel Liebe zum Detail von Hand veredelt
Ziegenhof Trumsberg mit Alpkäse von der Kortscher Alm, Spezialitäten aus Bio-
Ziegenmilch, Bio Kuhkäse
Die Lasa Marmor und die Fachschule für Steinbearbeitung, die Schmiede für Künstler und Handwerker, sind wichtige Partner für das m&m-Event.
Tipp:
VERANSTALTUNGEN im Festbereich
Laaser
Marmorwelt
Im wunderschönen Ambiente der Laaser Marmorwelt finden Gäste neben der Marmorbar mit erfrischenden Getränken auch Speisen aus heimischem Getreide z.B. Vinschger Nudel, Schmarrn...
Abseits vom lebendigen Trubel des Marktes haben Gäste hier die Gelegenheit neben
heimischen Speisen auch eine tolle Ausstellung & kunstvolle Skulpturen vergangener
Marmorsymposien anzusehen und bekommen somit einen kleinen Einblick in die Vinschger Geschichte rund um den Laaser Marmor.
Marmor-Erlebnis-Führungen am m&m Wochenende gibt es zu folgenden Terminen:
Laaser Marmorwelt
Sa. 06.08 und So. 07.08. jeweils um 11/13/15/17 Uhr (deutsch)
und um 14/16 Uhr
(italienisch)
Die Hüter der Vielfalt
Die Laaser Marmorwelt beherbergt zudem die Ausstelllung „Hüter der Vielfalt“.
Diese wird im Rahmen des Interreg Italien-Schweiz- Projekts „Living Intangible Cultural Heritage“ unter der Leitung von Eurac Research realisiert. Inhalt der Ausstellung ist das lebendige Kulturerbe im Vinschgau, im Unterengadin und im Val Müstair.
Die Ausstellung präsentiert Persönlichkeiten, die sich um das lebendige Kulturerbe
in unserer Region verdient machen, es pflegen und bewahren.
Sgraffito, Weidenflechterei,
Filzen, Streuobstanbau und vieles mehr: Anhand von 19 Beispielen lassen sich der große Reichtum dieses Kulturerbes und die dahinterstehenden Menschen entdecken.
Die „Hüter der Vielfalt“ -
Der Eintritt zur Ausstellung
ist kostenfrei.
Ausstellungsort: Laaser
Marmorwelt (Lasa Marmo)
Öffnungszeiten:
Sa. 06.08. und So. 07.08.2022, jeweils von 11 bis 20 Uhr
Am Sonntag, den 7. August, finden zu den folgenden Uhrzeiten Kurzführungen
statt:
10.30 Uhr, 12 Uhr, 14.30 Uhr, 16 Uhr.
Abseits von der Laaser Marmorwelt werden Künstler die m&m-Veranstaltung mit ihrem Tun und Schaffen, mit „Kunscht in Stodl“, im Sonnenwirt-Stodl, bereichern und zum vielfältigen Erleben von Marmor und Marillen beitragen. Namentlich sind das: Gianfranco Bonora (Malerei), Thomas Biedermann (Malerei), Dennis Federspiel (Töpfern-Verputztechnik),
Simon Rainer (Photoart), Romina Roman (Grafik), Irene Stecher (Malerei), Rita Bonora (Malerei), Linda Ratschiller (Malerei), Angelika Hört (Malerei) und Marcel Zischg (Lyrik). Eröffnung: Sa. 06.08. um 11 Uhr mit Lyriken von Marcel Zischg & musikalischer Umrahmung.
Öffnungszeiten: Sa. 06.08. und So. 07.08.2022, jeweils von 11 bis 20 Uhr.
Fotoausstellung in der Marxkirche am 6.-7. August 2022
Rufino Emmenegger - Restaurator und Fotograf reist mit den Besuchern in seiner Fotoausstellung „linha cruzada“ durch aktuelle, provokante Themen – und lädt zum Genuss von Stimmungen aus fernen Landschaften.
Öffnungszeiten 11 - 20 Uhr
Vernissage: Freitag 5. August um 20 Uhr
Die Kaufleute Laas laden abseits vom m&m-Kulturfest zum Sommerschlussverkauf. Beides lässt sich bei einem Besuch in Laas hervorragend miteinander verbinden. In den Geschäften wartet ein wohl sortiertes Angebot, das sich die Aufmerksamkeit der Gäste mit der Aktion „Marmor im Fenster“ teilt. Teilnehmer der Hobby-Bildhauer-Woche
„Marmor ohne Maschine“ stellen ihre Arbeiten vom 1. bis zum 7.August 2022 in den Schaufenstern der Laaser Geschäfte aus. Wie schon in den vergangenen Jahren, sind
die zwei pensionierten und bildhauerisch tätigen, deutschen Ärzte Dr. Georg Glettler
(Psychotherapeut) und Dr. Dietmar Hawran (Allgemeinarzt) im August für einen einwöchigen Steinmetzkurs unter dem Titel „Marmor ohne Maschine“ in Laas zu Gast. Die Arbeiten zieren dann - wie erwähnt - die Schaufenster der Laaser Geschäfte.
Laas ist das Herzstück des Vinschgaus. Nicht nur geografisch. Laas lebt von Menschen, die sich für ihr Dorf engagieren, die zusammenhalten und etwas bewegen. Kultur ist in Laas eine Selbstverständlichkeit: Marmor& Marillen wird seit !Achtung über 23 Jahren von ehrenamtlichen Personen auf die Beine gestellt. Das ist keine Selbstverständlichkeit und verdient höchste Anerkennung. In diesem Sinne: Besuchen Sie Laas, tauchen Sie ein in die Vielfalt, genießen und flanieren Sie.
Laas freut sich auf Sie
– freuen Sie sich auf Laas!
Tipp:
Wie nach Laas kommen? Am besten mit dem Zug! Für jene Gäste, die mit dem Auto nach Laas kommen, ersucht das Komitee die Ortseinfahrt LAAS WEST zu benutzen.
Marillenfieber
von Sabine Maria Kurz
Es gibt eine Krankheit, die sich jeden Sommer vom Vinschgau aus über das ganze Land und über die Grenzen hinaus ausbreitet: das Marillenfieber. Kaum ist die erste Marille reif, stecken sich die Leute mit dieser heimtückischen Plage an. Die Augen glänzen glasig und die Zungen lechzen nach den orangen Früchten. Sie können nicht warten. Keine Woche. Keinen Tag. Nicht einmal eine Stunde. Sie wollen die Früchte von jetzt auf gleich. Und zwar kiloweise.
Von weit her kommt viel Volk zum Laaser Marillenfest, kauft Marillen, Marillenmarmelade, Marillensaft, Marillensenf, Marillenwurst und Marillenschnaps. Man isst Marillenknödel, Marillenkuchen und Marilleneis, Geschnetzeltes mit Marillenstreifen, Hühnerbrust an glasierten Marillenhälften, Marillentiramisú oder Marillenparfait auf Marillenkernkrokant.
Vor vielen Jahren kamen Filmleute zum Mühl-Hans nach Laas. Sie filmten ihn bei der Ernte der kostbaren Früchte und ließen sich dabei allerhand Interessantes rund um die Vinschger Marille erzählen. Die Aufnahme wurde einige Tage danach im Hauptabendprogramm des ORF ausgestrahlt und was dann folgte, war der helle Wahnsinn: Die Invasion der Marillenfiebrigen, angestachelt durch die Sendung. Der infizierte Haufen wälzte sich die Schmiedgasse hinauf. Auch ein hoher Politiker unseres Landes war schwer erkrankt und hatte seinen Fahrer geschickt mit der edlen Karosse und dem Auftrag „Nur die Besten von den Besten!“ Einer ausgesprochen forschen Frau gelang es, durch die Hintertür von der Werkstatt in die Küche des Hans vorzudringen, der da auf dem Sofa lag und sein Mittagsschläfchen hielt. „Aha!“, schnarrte die Frau ihn an. „Sie liegen da gemütlich, während die Kundschaft draußen auf die Marillen wartet!“ Der Hans, überrascht, von einer fremden Person so radikal aus dem Schlaf gerissen zu werden, ließ sich seine Ruhe nicht nehmen und erklärte der Dame, dass es bei den Marillen keine Arbeit mehr gebe. Die waren nämlich alle schon abgeerntet und verkauft.
Ein anderes Mal, wieder zur Marillenzeit, verließ der Hans mit seinem Auto den Hof, den Kofferraum voller Marillen. Er wollte die Früchte auf dem Marillenfest verkaufen. Aber entlang der Straße ins Dorf sahen Marillenfiebrige ihn in seinem weißen Wagen kommen und erspähten durch die Autoscheiben hindurch die verräterische orange Farbe. Sie stellten sich dem Auto in den Weg und nötigten den Hans, die Früchte auf der Stelle zu verkaufen. Und der, froh darüber, dass ihm keine Waffe vorgehalten wurde, tat natürlich, was die Leute verlangten. Und mit leerem Kofferraum erreichte er schließlich den Festplatz und seinen Marktstand.
Ja, so ein Marillenbauer hat es nicht leicht. Er muss mit allen Wettern fertig werden. Mit Frost und Regen, die ihm die Ernte verderben. Mit dem Wind, der die Früchte von den Bäumen reißt. Mit dem Ansturm der Marillenfiebrigen und dem Donnergrollen, wenn diese die heiß begehrten Früchte nicht bekommen. Und wenn dann so ein geplagter Bauer im Krankenhaus sitzt und auf seine Behandlung wartet, ist er froh, sich an einem Ort zu befinden, wo er endlich Ruhe hat von der ganzen Marillerei. Er beginnt sich zu entspannen. Aber nein! Aus dem Hinterhalt nähert sich ein Pfleger, im Arm einen Korb, aus dem es orange leuchtet, und das Marillenfieber - da ist es wieder! Alles läuft durcheinander. Marillen! Marillen! Wo ist er hin mit dem Korb? Ich will auch eine haben! Ich auch! Ich auch!
Was kann man nur tun, um dieses hundsgemeine Leiden auszukurieren? Oder besser noch, es gänzlich auszurotten? Die Antwort ist einfach: Nichts. Alles löst sich nämlich von ganz allein. Geht die Marillenernte ihrem Ende zu, verliert sich das Fieber, die Symptome klingen ab und die Leute wenden sich wieder ihren alltäglichen Dingen zu. Die eine und andere Marille liegt einsam am Wegrand. Doch niemand bückt sich um sie. Gläser mit Marillenmarmelade stehen nutzlos in den Geschäften herum. „Möchten Sie Marillenmarmelade? Wir haben noch welche da.“ „Nein danke.“ „Kein Bedarf.“ „Bin bedient.“ „Bloß nicht!“
Das Marillenfieber ist wieder einmal ausgestanden. Für dieses Jahr.
von Heinrich Zoderer
Laas ist das Südtiroler Marmordorf. Die Geschichte des Marmors ist überall sichtbar und spürbar. Sie liegt auf der Straße, wenn man über die mit Marmor gepflasterten Gehsteige geht. Der Friedhof, die Pfarrkirche, das Marmorlager, die Werkstätten, die Marmorbahn, die Schrägbahn, Laas ist verbaut und geschmückt mit dem weißen Gold. Im Dorf, im Laaser Tal und in den Brüchen des Jennmassivs, am Fahrradweg und entlang der Marmorstraße zum Weißwasserbruch auf 1.567 m, überall begegnet man Marmor in vielfältiger Form. Die Bilder des Laaser Künstlers Jörg Hofer sind auf Marmorsand gebaut bzw. gemalt. Skulpturen von Künstler:innen aus verschiedenen Ländern stehen im ganzen Dorf, auf Plätzen und vor wichtigen Gebäuden und sind Zeugen einer glorreichen Vergangenheit und Ausdruck vom großen Potential auch für die Zukunft. Am 11. Juni ist ein geschichtsträchtiger Platz der wechselhaften Marmorgeschichte aus einem langen Dornröschenschlaf erweckt worden. Der alte Lechner Marmor-Werkplatz, wo vor über 100 Jahren Skulpturen aus Laaser Marmor für Russland, England und Amerika geschaffen wurden, ist von Reinhold Tappeiner, dem Künstler und Urenkel des legendären Marmor Lechner als persönliches Atelier restauriert bzw. neu gestaltet worden. Ganz bewusst werden auf dem Platz und in den umliegenden Gebäuden die Marmorgeschichte mit dem Auf- und Abstieg der Marmorpioniere aufgezeigt: Josef Lechner (1851 -1925) der Begründer des Marmorunternehmens, seiner Söhne Julius Lechner (1890-1914) und Josef Lechner Junior (1892-1973) und dessen Sohn Siegmund Lechner (1929-1996), der in jungen Jahren nach Argentinien ging, um zum Stuckateur ausgebildet zu werden.
Historie Köpfe Hommage
Unter diesem Titel luden Reinhold Tappeiner und der Bildungsausschuss Laas zur Besichtigung des Werkplatzes, seines neuen Ateliers, der alten Werkstätte mit den Maschinen und Gipsmodellen vergangener Zeiten und dem Spaccio, das Reinhold zu einem kleinen Ausstellungsraum umgestaltet hat. Rund 100 Personen folgten der Einladung, so viele Personen, wie Josef Lechner um 1900 in seinen Werkstätten und im Marmorbruch beschäftigte. Reinhold Tappeiner, seine Schwester Isolde, Wilfried Stimpfl und die BMin Verena Tröger erinnerten an die Marmorgeschichte von Laas und die herausragende Rolle der Familie Lechner und des Marmor Werkplatzes. Nach vielen Jahren entstehen wieder Kunstwerke an einem geschichtsträchtigen Ort in Laas. Nicht Marmorskulpturen, sondern Bilder, Grafiken und Zeichnungen von Reinhold Tappeiner. Michaela Schölzhorn von der Musikgruppe „Zeitlous“ umrahmte das Fest mit Gesang und Gitarrenklang. Immer wieder wurde an den Marmorpionier Josef Lechner erinnert, der damals das größte Unternehmen im Vinschgau führte und Aufträge nicht nur für die Donaumonarchie, sondern auch für andere Länder ausführte. Die Lebensgeschichte des Marmor Lechners ist die Vinschger Erfolgsgeschichte vom einfachen Bauernbub aus Parnetz bei Laas, der es durch Fleiß, Zähigkeit und Weitblick zum Großunternehmer brachte. Er war nicht nur ein gut ausgebildeter Steinmetz, der als Geselle durch Süddeutschland und die Schweiz zog, um Erfahrungen zu sammeln, er gründete gegen harte Widerstände eine eigene Gesellschaft, die „Lechner Marmorgewerkschaft Laas“ und spezialisierte sich auf Grabsteine und Grabkreuze. Lechner war außerdem ein guter Geschäftsmann, der die modernsten Geräte und Maschinen einsetzte. Seine Werkstätte hatte eine große Glasfassade, er arbeitete mit einer Diamant Kreissäge und errichtete ein Elektrizitätswerk, um seine Maschinen zu betreiben. Und er schaute auch auf seine Arbeiter. Das gefiel nicht allen in Laas. Vor allem die Bauern, die in allen Dörfern des Vinschgaus die größte Macht darstellten, misstrauten der starken und selbstbewussten Arbeiterschaft mit den vielen auswärtigen Arbeitern. Der Erste Weltkrieg und die wirtschaftlichen Turbulenzen führten zum Niedergang des Lechner Imperiums. Julius Lechner, der designierte Nachfolger und älteste Sohn von Josef Lechner, fiel zu Kriegsbeginn in Galizien. Die Gemeinde Laas kündigte den Pachtvertrag am Weißwasserbruch und verpachtete andere Brüche an den Münchner Konkurrenten Mathias Gasteiger. Josef Lechner Junior, der Großvater von Reinhold Tappeiner, bauten in Stollen der Jennwandbrüche Marmor ab und organisierte den Abtransport von über 2000 Metern Meereshöhe bis ins Tal. Nachdem er in der Hochphase noch 35 Arbeiter beschäftigte, zwangen ihn die politischen und wirtschaftlichen Umstände und der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zum Aufgeben.
Von der üppigen Farbigkeit zur asketischen Reduktion
„LJ. Werkplatz / Atelier Reinhold Tappeiner“, so nennt Tappeiner sein neues Atelier in einem Hinterhof in der Zaingasse 2/B von Laas. Seine Mutter war die Enkelin von Josef Lechner. Er selbst wurde nicht Steinmetz und auch nicht Marmorunternehmer. Obwohl er einige Anteile an den Schürfrechten besitzt, bestimmen nun Schweizer Unternehmer über die Zukunft des Laaser Marmors. Reinhold Tappeiner, geboren 1959, besuchte die Kunstschule in Gröden und die Accademia di Belle Arti di Urbino. Die Malerei, aber auch die Graphik, Installation und Performance gehören zu seinen Ausdrucksformen. Bisher zeigte er seine Werke sowohl in Einzelausstellungen, als auch in Gruppenausstellungen in Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit war er von 2001 bis 2009 Vertragsprofessor für Zeichnen an der Freien Universität Bozen, von 1984 bis zu seiner Pensionierung 2021 lehrt er an der Bildhauerschule „J. Steinhäuser“ in Laas. Eine seiner letzten großen Ausstellungen war 2016 in der Kartause in Karthaus im Schnalstal. Thema der Ausstellung war „Essenz“. Mit diesen grafischen Werken und Kohlezeichnungen hat Tappeiner nach einer langen Phase der üppigen Malerei zu einem ganz neuen Stil der asketischen Reduktion gefunden, wie es Wilfried Stimpfl ausdrückte. Ähnlich wie sein Großvater, der durch wirtschaftliche Umstände in eine Existenzkrise kam, so geriet Reinhold durch gesundheitliche Umstände in eine Existenzkrise. „Ich kann nicht aufstehen, ich kann nicht gehen, ich kann gar nichts. Im Liegen schaue ich an die Decke, und die Decke schaut zurück“, so beschreibt er seine Situation. Malen war nicht mehr möglich. Die künstlerische Ausdrucksweise musste auf das Wesentliche, auf die Essenz, reduziert werden, auf Punkte, Linien und Striche. So entstanden Bilder, die den Menschen in seiner Hilflosigkeit, mit seinen Schmerzen und Gebrechen zeigen. Nach der Genesung hat Reinhold diese minimalistische Ausdrucksweise beibehalten und ist seitdem auf der Suche nach künstlerischen Antworten auf die Grundfrage aller Fragen: was ist der Mensch? Neben seinem Atelier stehen verlassen noch zwei Gebäude, u.a. die Lechner Villa des alten Lechner Gebäudekomplexes mit schönen Veranden. Auch diese Gebäude warten darauf wachgeküsst, restauriert und saniert zu werden. Einige Stimmen befürchten, dass alles niedergerissen und ein seelenloser Gebäudekomplex hochgezogen wird. Damit würde dann auch ein Teil der Laaser Marmorgeschichte vernichtet.
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Christophorus, 24. Juli 2022
Schmetterlinge sind bei Nichtzoologenwohl die beliebtesten Insekten. Neben den Käfern, Hautfüglern und Zweiflüglern sind die Schmetterlinge (Ordnung Lepidoptera) eine der größten Insektengruppen. Bis heute sind mehr als hunderttausend Schmetterlingsarten beschrieben. Schmetterlinge bewohnen alle Landgebiete der Erde, welche einen Pflanzenbewuchs aufweisen und damit die Nahrungsgrundlage für die Falter und deren Raupen bieten.
Die Flügel
Ein besonders kennzeichnendes Merkmal der Schmetterlinge sind die in der Regel breiten Flügel. Diese bestehen aus je einem Paar von Vorder- und Hinterflügeln. Die Flügel sind ober- und unterseits mit sehr kleinen Schuppen besetzt, welche dachziegelartig angeordnet sind. Diese Schuppen verleihen den Faltern die oft herrlichen Farben und Zeichnungen.
Auf den Flügeln, am Körper und an den Beinen besitzen die Schmetterlinge besonders geformte Schuppen oder Schuppenbüschel, die in Verbindung mit Drüsen stehen. Diese Drüsen sondern Duftstoffe ab, welche die beiden Geschlechter anregen und zusammenführen.
Die Flügelzeichnung der Falter besteht aus Querbinden und Flecken. Die Musterung in arttypischer Anordnung entsteht während der Puppenruhe.
Die wichtigste Fortbewegungsweise der Schmetterlinge ist der Flug. Die recht unterschiedlichen „Flugtypen“ der Falter lassen sich auf zwei Grundformen zurückführen: den Flatterflug und den Schwirrflug. Beim Schwirrflug ist die Zahl der Flügelschläge gegenüber dem Flatterflug stark gesteigert, so dass die Flügel nur noch als schwacher Schimmer wahrnehmbar sind. Bei der Familie der Schwärmer ist der Schwirrflug in vollkommener Weise verwirklicht. Bei einigen Arten hat man Fluggeschwindigkeiten bis 60 km/h gemessen.
Die Sinnesorgane
Ein weiteres kennzeichnendes Merkmal der Schmetterlinge ist im Stadium des Vollinsektes der aufrollbare Saugrüssel.
Kennzeichnend sind auch die am Kopf paarig angelegten Fühler. Die Fühler tragen wichtige Sinnesorgane. In den Fühlern ist besonders der Geruchssinn verortet. Bei den nächtlich fliegenden Arten ist der Geruchssinn zum Auffinden der Geschlechtspartner und der Nahrungsgrundlagen von besonders großer Bedeutung. Der Lichtsinn spielt bei den Nachtfaltern dagegen eine untergeordnete Rolle. Die gefiederten Fühler sind bei den Männchen meist besser entwickelt als bei den Weibchen: Die Männchen müssen neben den Nahrungsquellen auch die Geschlechts-lockstoffe wahrnehmen.
Schmetterlinge haben ein aus vielen Einzelelementen zusammengesetztes Facettenauge.
Die Organe des Geschmackssinnes sitzen dagegen nicht am Kopf, sondern an den Beinen: An den Füßen als Endglieder der Beine finden sich die „Sensillen“.
Besonders ausgebildet sind bei manchen Falterfamilien die Trommelfellorgane. Sie liegen als grubenförmige Vertiefungen im Brustabschnitt und dienen der Schallwahrnehmung. Die Schmetterlinge nehmen mit ihrem Trommelfell besonders die Ultraschalltöne der Fledermäuse als ihre ärgsten Fressfeinde wahr. Fledermäuse suchen und orten ihre Beute durch Ultraschalltöne und Echolotung. Und die Schmetterlinge versuchen durch geschickte Flugmanöver wie plötzliche Wendungen oder einfaches Sichfallenlassen dem Fang zu entgehen.
Die Metamorphose
Die Schmetterlinge durchlaufen während ihrer Entwicklung eine vollständige Verwandlung oder Metamorphose. Aus dem Ei geschlüpft, ist die Raupe das Fress- und Wachstumsstadium. Die Puppe ist das Ruhe- und Umwandlungsstadium.
Zur Systematik
Früher wurden die Schmetterlinge in die beiden Gruppen der Kleinschmetterlinge und der Großschmetterlinge eingeteilt. Die Großschmetterlinge wurden nach ihrer Lebensweise weiter in Nachtfalter und Tagfalter unterteilt. Nach den Gesichtspunkten der modernen Systematik ist diese Einteilung jedoch ungerechtfertigt, denn es gibt kein Unterscheidungsmerkmal, welches die Trennung in Klein- und Großschmetterlinge vollständig begründen kann. Ebenso ließe sich die Unterteilung in Tag- und Nachtfalter nur mit Zwang begründen, weil es unter den Echten Tagfaltern zumindest einig dämmerungsaktive Falter gibt. Die neuere Systematik unterscheidet heute 80 – 100 Schmetterlingsfamilien, die auf zwei Unterordnungen verteilt sind: Urtümliche Kleinschmetterlinge (Homoneura) und Übrige Schmetterlinge (Heteroneura).
Rudolf Pinggera, genannt Rudl, aus Langtaufers ist seit über drei Jahrzehnten Kaminkehrer in den Dörfern Schluderns, Glurns und Taufers i. M. Dort kennt er alle Hausfrauen, alle Hausherren und deren Befindlichkeiten. Und er weiß, wie deren Öfen, Kochherde und Kamine funktionieren.
von Magdalena Dietl Sapelza
Halli hallo“, so meldet sich Rudl am Telefon, wenn ihn jemand um seine Kaminkehrerdienste bittet, oder wenn er sich zum Dienst anmeldet. Er ist verlässlich und arbeitet sehr sauber, was viele zu schätzen wissen. Noch gut erinnert er sich an seinen ersten Einsatz als Lehrling im Jahre 1971 in einem Hotel in Sulden. Er musste säckeweise schwarzklebrigen Ruß aus dem Heizraum tragen, der vom Schweröl verursacht worden war. „Selm bin i s‘ earscht Mol ordala drecki gwortn“, lacht er. Den Ruß rubbelte er daheim mit Kernseife von Gesicht und Händen. Seither gehört die Kernseife zu seinem Arbeitsalltag. Rudl verfügt über fünf Garnituren Arbeitskleider und über eine Festtagskluft. Diese trägt er nur zu festlichen Anlässen. Zum ersten Mal trug er die Kluft damals zu Silvester in Sulden, wo er mit Kehrbesen und Kehrkugel stolz als Glücksbringer vor Hotelgästen aufmarschiert ist. „Selm hon i norr a mein erschtn Rausch kopp“, schmunzelt er.
Rudl wuchs in Langtaufers auf dem elterlichen Hof in „Perwarg“ mit zwei Brüdern und einer Schwester auf. Neben dem Schulbesuch gehörte das Ziegenhüten zu seinen Beschäftigungen als Kind. Mit 13 Jahren lernte er das Almleben kennen. Als Unterhirte war er zuerst einen Sommer lang auf der Kaproner Alm beschäftigt, dann beim Galtvieh auf dem Ochsenberg und schließlich auf der Grauner Alm. „Selm ischas streng gwesn“, erinnert er sich. „Zu dritt hobmer zwoamol fa Hond 76 Kiah gmolchn.“
Als er sich Gedanken über seine Berufswahl machte, kam ihm der Zufall zu Hilfe. Der Grauner Kaminkehrer suchte einen Lehrling und fragte ihn. „Nor hon i zearsch amol probiert unt nor weitrgmocht“, sagt er. Er stellte sich geschickt an. Oft musste er ins Innere der Kamine schlüpfen und den Ruß abkratzen. Diese so genannten „Schliafkamine“ befanden sich einst in vielen Küchen. Rudls Lehre dauerte drei Jahre lang. Den theoretischen Teil absolvierte er als Blockunterricht in der Berufsschule in Innsbruck. Als Geselle blieb er noch ein Jahr lang bei seinem Lehrmeister, dann arbeitete er mehrere Jahre nur noch im Winter als Kaminkehrer, und zwar in Leifers und in Meran. In den Sommermonaten war er als Grenzpendler bei einer Tiefbaufirma im Unterengadin tätig. 1988 machte er sich als Kaminkehrer selbständig und übernahm die Zone Schluderns, Glurns und Taufers i. M. Inzwischen hatte er Balbina Köllemann (Jg.1965) aus Pedross kennengelernt, die in einem Gasthof in Graun arbeitete. Die beiden heirateten ein Jahr später und zogen in Rudls Elternhaus in Perwarg. Später richteten sie sich in ihrem neuen Haus nebenan ein, das schon bald drei Kinder mit Leben füllten. Seine Arbeit als Kaminkehrer veränderte sich nach der Inbetriebnahme der Fernheizwerke, die alte Heizkessel überflüssig machten. Seine Arbeit wurde etwas weniger. „Obr i hon’s wirtschaftlich verkroftet“, lacht er. Es gebe noch genügend Herdstellen und Öfen, die zu reinigen sind. Rudl organisiert seine Dienste nach einem vorgezeichneten Plan. Denn laut Kehrordnung ist er verpflichtet, die Wartung der Feuerstellen regelmäßig anzubieten. Ihm ist im Laufe der Jahre aufgefallen, dass das Umweltbewusstsein bei der Nutzung der Heizmaterialien gestiegen ist und dass die meisten Menschen genau schauen, was sie verfeuern. Es gebe aber leider immer noch einige Müllverbrenner. Die schwarzen Schafe erkennt Rudl an der Art der Verrußung. Und er versucht zu sensibilisieren. „Ma sog’s, obr pa viele nutzts holt nit viel“, verrät er. Neben seinem Beruf als Kaminkehrer ist Rudl auch Bauer. Seine zwei Kühe sind derzeit auf der Alm und sorgen für Almbutter und Almkäse. Mit der Milch mehrerer Ziegen produziert er Ziegenkäse für den Eigenbedarf. Dabei hängt er oft seinen Gedanken nach. Er denkt an seine zwei Brüder, die er verloren hat. Der Bergführer Hermann Pinggera war im August 1997 mit seinen beiden Gästen an der Königspitze tödlich abgestürzt. Innerhalb weniger Stunden waren dort am selben Tag sieben Menschen ums Leben gekommen. Gabriel brach im Juni 2016 nach einem Herzstillstand neben ihm zusammen, als beide gerade dabei waren, bei Zerkaser die Kühe zusammenzutrieben.
„S’ Schicksol isch oft grausam“, meint Rudl. „Obr s Lebm geaht olm weitr, ma dorf in Humour nit verliearn.“ Dankbar ist er, dass er selbst immer Glück gehabt hatte, obwohl sein Arbeitsplatz oft ein exponierter war. „I bin afn Doch nou nia ogschlipft“, meint er.
Rudl denkt derzeit darüber nach, als Kaminkehrer in Pension zu gehen und sich ganz seiner kleinen Bauerschaft und der Familie zu widmen. Doch bis es so weit ist, wird sein sympathisches „Halli hallo“ wohl noch einige Male zu hören sein.
Kann man die Zeit fotografieren? Zwischen den zwei Bildern liegen über 100 Jahre.
Ein Augenblick für die Erde, einige Generationen für uns und eine Mahnung, schonend mit den Ressourcen unseres Planeten umzugehen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
St. Valentin/Haidersee - Ich bin kein Fachmann, aber mich hat die Frage, warum da diese Nadel- und Laubbäume am orographisch rechten Ufer einfach in den Haidersee gefällt wurden, so gewurmt, dass ich nachschauen und recherchieren musste. Jetzt weiß ich, dass hiermit ein gutes Ökosystem im Wasser erreicht werden soll. Das finde ich super, denn beim Thema Naturschutz bin ich mit dabei! Unter Raubaum («rauer Baum») versteht man einen frisch gefällten Baum oder Teile davon, der im Uferbereich von Seen und Flüssen der Strukturverbesserung dient. Vor einigen Jahren begann der Fischereibesitzer Uferbäume direkt in den See zu fällen und sie dort liegen zu lassen. Das Laub, die Nadeln und das Geäst der gefällten Bäume sollten Verstecke und Nahrung für Fische und Kleintiere bieten. Inzwischen liegen über 40 Raubäume und Totholz am und im See. Sie bieten Schutz vor Raubfischen und Fisch fressenden Vögeln. Wohl kaum bewusst ist den Fischen, dass sie in den Bäumen auch vor den für sie nicht minder gefährlichen Anglern geschützt sind. Der Barsch nutzt das Astwerk auch zur Befestigung seines Laichs, ähnlich wie der Hecht. Auf den Ästen der Bäume entwickelt sich rasch ein lebender Überzug aus Algen und Kleintieren. Er dient einerseits den Fischen als Nahrung und trägt anderseits zur Reinigung des Wassers bei. Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass es sinnvoller ist, jedes Jahr einige wenige Bäume und in größeren Zeitabständen ins Wasser zu fällen, als viele auf einmal. So erreicht man, dass die Wasserfauna jederzeit von Bäumen in verschiedenen Zerfallsstadien und mit entsprechend unterschiedlichen Funktionen profitiert.
Andreas Waldner
Mals - Zu einer unguten Vertragssituation ist es in der Gemeinde Mals gekommen. Es betrifft das E-Werk Saldur in Matsch und die Ausgangslage ist kompliziert. Den Strom, der im Saldurwerk erzeugt wird, verkaufen die beiden Gesellschafter - die Gemeinde Mals (70%) und die Fraktion Matsch (30% - an einen Trader. Seit zwei Jahren nimmt der Südtiroler Energieverband (SEV) den in Matsch erzeugten Strom zu einem Fixpreis ab. Weil der SEV einen Vertrag mit dem VEK hat, in dem ein Passus von einer jährlichen Mindestmenge an Strom drinsteht, kommt es nun zu unguten lokalen Rechtsstreitigkeiten. Denn im Jahr 2021 ist der Generator in Matsch in Tilt gegangen, so dass es für knapp zwei Monate, vom 10. Juni bis zum 3. August, zu einem Produktionsausfall gekommen ist und zwar just in den zwei wasser- und damit ertragreichsten Monaten. Die vertraglich festgelegte Mindestmenge an Strom wurde durch diesen Zwischenfall unterschritten. Der SEV musste die entgangene Strommenge auf dem freien Markt zu teurem Geld einkaufen. Der SEV und in seiner Mittlerrolle das Vinschgauer Energiekonsortium (VEK) fordern von der Gemeinde Mals und von der Fraktion Matsch nun Schadenersatz.
„Für den Ausfall des Generators, für einen Maschinenbruch gibt es keine Versicherung“, sagt der Malser BM Josef Thurner. Die Gemeinde Mals bringt sich gegen die Schadenersatzforderung mit dem Rechtsanwalt Karl Zeller in Stellung und hat mit dem Ausschussbeschluss 279 ein an den beklagten Schaden errechnetes Honorar von netto 52.000 Euro (inklusive Mehrwertsteuer und Fürsorgebeiträge rund 76.000 Euro) vorgesehen. Der Streitwert dürfte also gemessen am Anwaltshonorar beträchlich sein. „Wir sind die Beklagten“, sagt BM Thurner. Die Staatsadvokatur in Trient hat die Vertretung der Gemeinde Mals abgelehnt. Karl Zeller ist deshalb in Frage gekommen, weil er in der Causa Saldurwerk schon in der Vergangenheit tätig war und die Materie bestens kennt. Thunrner spricht von einer „blöden Vertragssituation“. Die Sache gehe laut Thurner vor Gericht.
Der für Südtiroler Verhältnisse kleine Trader SEV, offenbar von der selbst verschuldeten Vertragssituation peinlich berührt, strebt möglicherweise trotz seines Vorpreschens eine außergerichtliche Lösung an. Demnächst soll es ein Treffen der Streithansl geben.
Es gibt vom Saldurwerk auch Positives zu vermelden: Die Problematik mit dem GSE hat sich gelöst und das Saldurwerk erhält die Förderungen, rückwirkend auf den Produktionsbeginn 2016. Mit einem Fixpreis von 112 Euro pro Megawattstunde, da sind die Förderungen enthalten, wird der Saldurstrom 25 Jahre lang bedacht, sagt BM Josef Thurner. (eb)
Mals - In der Gemeinde Mals sind die Coroaninfektionen in den letzten Tagen rapide angestiegen und Mals ist zu einem Hot-Spot der sommerlichen Coronawelle geworden. Hatte Mals vor 14 Tagen mit 28 Infizierten eine 7-Tage-Inzidenz von 509, so ist diese Zahl von Tag zu Tag angestiegen. Am Freitag (15. Juli) waren es 40 Infizierte (Inzidenz von 736), am Samstag , den 16. Juli waren es 52 Infizierte (Inzidenz 943), am Montag, den 18. Juli gab es bereits 63 Infizierte (Inzidenz von 1132), am Dienstag darauf blieb es bei 62 Infizierten (Inzidenz 1094), am Mittwoch 79 Infizierte (Inzidenz 1245), am Donnerstag vor einer Woche waren es 78 Infizierte mit einer Inzidenz von 1283. Mit dem Anstieg der Zahl der Infizierten steigt auch die Infektionsrate. Gar einige Malser haben wegen dieser ansteigenden Infektionsraten große Sorgen und fragen sich, ob dieses Phänomen von Seiten der Gemeindeverwaltung überhaupt wahrgenommen wird und ob denn irgendetwas unternommen werden. Der Malser BM Josef Thurner (Bild) nimmt’s gelassen. Auf Nachfrage vom Vinschgerwind sagt Thurner locker, dass man da nichts tun könne. Momentan gebe es derzeit keine größeren Regelungen. Ein Mahnen zur Vorsicht macht Thurner nur in kleinem Kreis, in Gesprächen oder bei Sitzungen. Es gehe eben Auf und Ab, sagt Thurner. Thurner sagt, dass Mals eben eine große Gemeinde sei, mit vielen Nächtigungen, mit vielen Pendlern in die Schweiz und vielen Aus- und Einpendlern. Da müsse man durch, sagt Thurner. Beruhigung für sorgenvolle Bürger:innen ist das keine. (eb)
Im Jahr 2021 ist die Zahl der Straßenverkehrsunfälle (1.493) und die Zahl der verletzten Personen (1.967) in Südtirol im Vergleich zu 2020 um 20% gestiegen. Währenddessen ist die Zahl der Todesopfer mit 24 auf den absolut niedrigsten Wert in der Geschichte gesunken (-22,6%). 50% der Verkehrsunfälle ereignen sich auf Straßen im Ortsbereich, während 50% der Todesopfer auf Staatsstraßen zu verzeichnen sind. Im Jahr 2021 gab es 17 Verletzte auf Elektroscootern. Die Zahl der entzogenen Führerscheine in allen Altersklassen unter 34 Jahren steigt an.
Mals - Neuer Sportbus für die Athleten und Trainer der Sportoberschule Mals. Die Südtiroler Sparkasse unterstützte den Ankauf.
Die Zusammenarbeit zwischen der Südtiroler Sparkasse und der Sportoberschule Mals hat Tradition. Das zeigt sich nicht nur bei der Erneuerung des Fuhrparkes, sondern auch beim „Internationalen Sportforum Mals“, welches heuer nach vierjähriger Pause vom 23. bis 29. Juli wieder am Oberschulzentrum Mals stattfindet. Auch die Stiftung Sparkasse fördert jährlich unsere jungen Talente im Rahmen der „Südtiroler Sporthilfe“.
Reschenseelauf/Langlauf - Die beiden ehemaligen Sportoberschüler Hannes und David Oberhofer aus Latsch ließen beim diesjährigen Reschenseelauf mit einem starken Ergebnis und einer unglaublichen Zeit aufhorchen. Die beiden Langläufer belegten in der allgemeinen Kategorie den 12 und 13 Platz und konnten die Juniorenkategorie für sich entscheiden. David sicherte sich den Juniorensieg und gleichzeitig Platz 12 in einer Zeit von 53:26 Minuten. Hannes erreichte zwei Sekunden hinter seinem Zwillingsbruder das Ziel und sicherte sich damit bei den Junioren den zweiten Platz.
Seit Juli 2022 dürfen die beiden 19-Jährigen bei der Sportgruppe der Fiamme Gialle, deren Sitz in Predazzo ist, mittrainieren. Aufgrund seiner starken Leistungen wurde Hannes im vergangenen Winter sogar in die Jugendnationalmannschaft der Langläufer aufgenommen.
Die beiden Brüder, die gemeinsam trainieren und sich so gegenseitig zu Höchstleistungen anspornen, zeigen große Motivation und Disziplin und machen mit ihren sportlichen Leistungen immer wieder auf sich aufmerksam. Hannes gelang im letzten Winters sogar der Sprung in die Jugendnationalmannschaft der Langläufer. Man darf gespannt sein, was die beiden Latscher noch alles erreichen werden. (sam)
Latsch/Aosta - Vom 6. Juli bis 9. Juli fand in Villeneuve, Aosta Tal, der Euro Cup im Rafting statt. Auf der Dora Baltea kämpften Teams aus 9 Nationen um die besten Zeiten. Italien präsentiert sich als die Nation mit den meisten Athleten. Darunter auch drei Athletinnen des DRD4-Vereins aus Latsch. Christa Gruber, Miriam Waldboth und Lara Wielander, die für Italien einer Fülle von Medaillen erkämpften.
Am Mittwoch konnten sich die drei Südtirolerinnen mit Francesca Fontanive aus Valtellina auf die bevorstehende Wettkämpfe bei den Junior Frauen vorbereiten.
Am Donnerstag startete die Disziplin Sprint, welche auch als Auswahl für die Disziplin RX gilt. Dabei holte sich die Mannschaft Gold.
Die zweite Goldmedaille holten sie sich nach dem Sprint bei der Disziplin Abfahrt, mit einer Zeit von 24 Minuten und 56 Sekunden.
Am darauffolgenden Tag fand die Disziplin RX statt, wobei zwei Boote gleichzeitig einen Slalomparcour bewältigen müssen. Nach einem spannenden Kampf erlangten die Athletinnen auch hier den 1. Platz.
Am Samstag wurde die Disziplin Slalom ausgetragen. Mit einem fehlerfreien zweiten Lauf konnte sich das Junioren-Team auch in dieser Disziplin beweisen und den 1. Platz für sich gewinnen.
Nach diesen drei erfolgreichen Wettkampftagen und siegen in allen Disziplinen wurden die Athletinnen natürlich auch in der Gesamtwertung als Siegerinnen gekürt. Ebenso fuhren die Athletinnen jeweils in verschiedenen Mix-Mannschaften, welche immer aus zwei Männern und zwei Frauen bestehen. Dabei holte sich Lara Wielander mit ihrem Mix-Team in der kategorie Junior Silber und Christa Gruber, welche auch in der Kategorie Junior mit ihrer Mix-Mannschaft fuhr, Gold. Miriam Waldboth erkämpfte sich mit ihrer Mix- Mannschaft in der Kategorie Senior den 1. Platz.
Graun - Zum ersten Mal war die Longtze Klasse vom 9. - 10.7 2022 am Reschensee, um den 5. Act des Alpstrophy 2022 im Rahmen der traditionellen Turmregatta auszutragen. 8 Teams haben den weiten Weg auf sich genommen und wurden vom Segelverein Reschensee (SVR) begeistert empfangen. Es wäre auf dieser Longtze Tour ein deutlich größeres Feld möglich gewesen. Die Klasse besitzt in der Schweiz, Deutschland und Österreich 20 Bote. 8 davon sind neben 4 „Soling“ vom SVR gestartet, ein guter Erfolg. Am Samstag (09.07.) war um 11.00 Uhr Skipper – Meeting. Es blies bei stahlblauem Himmel schöner, etwas frischer Nordwind, sodass sofort ausgelaufen werden konnte. Um 12.00 Uhr wurde die erste Wettfahrt gestartet. Es herrschten Windstärken von 10 bis 15 Knoten. Das war für einige Mannschaften schon eher am Limit, aber es wurde unfallfrei gesegelt. Der Wind war sehr stabil, sodass um 16,00 Uhr fünf Wettfahrten der Longtze- und vier der Soling-Klasse bewertet werden konnten. An Land freuten sich dann die durstigen Segler auf das wohlverdiente Stegbier im Festzelt. Nach dem Durst wollte auch der Hunger gestillt werden. Es folgte ein zünftiges Grillfest mit Livemusik und fröhlichem Beisammensein. An liebevoll gedeckten Tischen konnten die Segler den Tag Revue passieren lassen und die verschiedenen Zweikämpfe ausdiskutieren. Am Sonntag (10.07.) wurden weitere vier Wettfahrten durchgeführt. Die Wettfahrleitung mit Peter Stucki, dem erfahrenen internationalen Segelschiedsrichter, und seinem Team hat auf der Plattform für einen reibungslosen Ablauf der Regatta gesorgt. Alle waren glücklich, haben Spaß gehabt und das schöne Wetter genossen. Stucki schildert: „Der Reschensee hat wieder einmal gezeigt: da kommst hoch und packst aus und dann segelst. Alle sind freundlich, alles ist herzlich, ein sehr angenehmes Wochenende.“ (aw)
Reschenseelauf - Der Termin für die 23. Ausgabe des Reschenseelaufs steht fest. Am 15. Juli 2023 findet die nächste Ausgabe statt. (sam)
Reschenseelauf - Der ASV Rennerclub Vinschgau Raiffeisen glänzte auch heuer wieder mit perfekter Organisation. OK-Chef Gerald Burger kann mit seinem Team auf eine gelungene Ausgabe zurückblicken. (sam)
Schluderns - Francesco Bognanni ist seit 12 Jahre in der Position des „Luogotenente carica speciale“ in der Carabinieristation in Schluderns tätig. Bognanni wird im Ort „Maresciallo“ genannt und sehr geschätzt. Kürzlich wurde ihm für die langen und vorzüglichen Dienste in seiner militärischen Laufbahn die Auszeichnung „Cavaliere al Merito della Republica Italiana“ verliehen. Bognanni ist seit 40 Jahren Carabinieri. Stationiert war er in Rom und in Florenz ehe er nach Schluderns kam. Im Namen der Bevölkerung gratulierten ihm kürzlich BM Heiko Hauser und sein Stellvertreter Peter Trafoier. Zu den Gratulanten zählte auch die Spieler der Altherrenmannschaft im Amateursportverein Schluderns, mit denen er sich in seiner Freizeit wöchentlich zum Fußballspielen triff. (mds)
Schlanders/Vinschgau - Am 28.05.2022 trafen sich einige der Freiwilligen von Family Support Mittel- und Obervinschgau zu einer Fortbildung im Elki Schlanders. Alex Boday von Boday Medical Trading informierte über die wichtigsten Kindernotfälle wie z.B. Insektenstiche, Verbrennungen, Vergiftungen, Schnittwunden und Verlegung der Atemwege. An Simulationspuppen konnten die richtigen Techniken als Ersthelfer beim Verschlucken von Gegenständen sowie Wiederbelegungsmaßnahmen bei Säuglingen und Kindern geübt werden. Als Dank für den wertvollen Einsatz der Freiwilligen gab es im Anschluss an die Fortbildung noch ein gemeinsames Mittagessen.
Bei Family Support handelt es sich um ein kostenloses, unbürokratisches und alltagspraktisches Unterstützungsangebot für frischgebackene Familien. Engagierte Freiwillige kommen auf Anfrage in der Regel einmal wöchentlich für einige Stunden in die Familie und unterstützen da, wo sie gebraucht werden. Sie wachen über den Schlaf des Neugeborenen, spielen mit Geschwisterkindern, erledigen den Einkauf oder sind einfach nur da und haben ein offenes Ohr für die Mutter. Um die Qualität von Family Support zu gewährleisten und die Freiwilligen bestmöglich zu unterstützen, werden sie von einer Fachkraft eingeschult und begleitet und nehmen an regelmäßigen Fortbildungen und Austauschtreffen teil.
Info: Bist Du in der Situation, dass Dir eine alltagspraktische Unterstützung guttun würde oder hast auch Du Lust Dich für dieses Projekt zu engagieren und Teil des Freiwilligen-Teams zu werden? Dann melde Dich bei Simone Wieser
(Elki Schlanders) unter 371/4589648 oder
schlanders@family-support.it
Weitere Informationen gibt es auch auf der Homepage: www.family-support.it
Tartsch/Konzert - In den Sommermonaten lädt der Musikverein „musica viva“ seit Jahren zu einem besonderen Konzert in die St. Veit-Kirche am Tartscher Bühel. In diesem Jahr spielte am 10. Juli das Innsbrucker „Ensemble Rosarum Flores“ Lieder und Weisen rund um das Leben und Martyrium des Heiligen Veit. Zur Einstimmung in das Konzert gab es eine Kirchenführung durch Josef Plattner, dem Pfarrgemeinderatspräsidenten von Tartsch. Er erinnerte daran, dass der Tartscher Bühel bereits in vorchristlicher Zeit besiedelt war und bei archäologischen Ausgrabungen ein rätisches Haus entdeckt wurde. Auch eine Hirschhornspitze mit rätischer Runenschrift und ein keltisches Schwert wurden gefunden. Die Kirche stammt aus dem 11. Jahrhundert, wurde beim Engadinerkrieg 1499 niedergebrannt und bereits 1513 wieder aufgebaut. Der gotische Freskenzyklus mit acht Bildern aus dem Leben und Martyrium des Hl. Veit (lateinisch Vitus) stammt aus dem Jahre 1520, während die Fresken in der Apsis aus dem Jahre 1200 stammen. Viele Legenden gibt es über das Leben des Hl. Vitus, der um 300 in Sizilien geboren und als Märtyrer gestorben ist. Als er in siedendes Öl geworfen wurde, wurde er von Engeln gerettet und als er den Löwen zum Fraß vorgesetzt wurde, leckten diese seine Füße und taten ihm nichts. Der Veitstag am 15. Juni gilt als Gedenktag des hl. Veit. In Tartsch gibt es an dem Tag auch einen traditionellen Pferde- und Krämermarkt. Der Hl. Veit wird angerufen, um Krämpfe, Epilepsie, Tollwut, Bettnässen, Schlangenbisse und den Veitstanz zu heilen. Veitstanz ist der alte Name für Chorea Huntington, eine unheilbare erbliche Erkrankung des Gehirns, die durch unkoordinierte Bewegungen gekennzeichnet ist. In den verschiedenen Liedern aus dem 15. und 16. Jahrhundert entführte das Ensemble Rosarum Flores die vielen Zuhörer:innen musikalisch in die Kindheit, die Flucht und das Martyrium des Heiligen. (hzg)
Für die meisten Jugendlichen hatten die Ferien bereits längst begonnen, andere hatten gerade die Abschlussprüfungen hinter sich gebracht als wir uns Anfang Juli wieder auf den Weg nach Bibione machten. In diesem Jahr war es eine reine Jungsgruppe, welche an der Meerwoche teilnahm, und so verbrachten 10 Jungs, ein ehrenamtlicher Betreuer und die Jugendarbeiterin eine super Woche am Meer, in welcher die Jungs den Ton angaben.
Endlich in Bibione angekommen hieß es dann erst einmal unsere beiden Ferienwohnungen und die Zimmer zu beziehen. Schnell hatten sich die 10 Jungs untereinander ausgemacht, wer mit wem in welcher Wohnung und in welches Zimmer einziehen soll und so ging es auch schon an die gemeinsam Planung der Koch-Putz-und Einkaufdienste für die gesamte Woche. Gemeinsam wurden dann noch die Regeln aufgestellt, Konsequenzen besprochen und das Programm zusammengestellt. Nun konnten wir also ganz entspannt in unsere Meerwoche starten.
Gleich am ersten Abend wurde das Schwimmbad in unserer Wohnanlage getestet und später erkundeten wir noch die Fußgängerzone und den Luna Park.
Ganz im Urlaubsmodus schliefen einige Jungs morgens etwas länger, während die „Diensthabenden“ die täglichen Einkäufe erledigten und das Frühstück für alle vorbereiteten. Beim Frühstück durfte der Burgeiser Butter nicht fehlen, welchen wir extra den langen Weg von Burgeis nach Bibione mitgebracht haben. Die Vormittage gingen wir immer ganz gemütlich an und so konnte jeder nach Lust und Laune im Pool schwimmen gehen, etwas spielen oder einfach ratschen. Wenn das Wetter es zuließ, gingen wir am Nachmittag an den Strand und am Abend, nach dem gemeinsamen kochen und essen, in die Stadt. Nach zwei sehr heißen Tagen brachten gelegentlich kurze Regenschauer glücklicherweise etwas Abkühlung und so verbrachten wir den ein oder anderen Nachmittag und Abend gemütlich in der Wohnanlage, spielten und diskutierten bis spät abends.
Egal ob am Pool, am Strand, auf unserer Terrasse oder in der Wohnung, etwas gespielt wurde fast immer: von „Grimms Wälder“ über „Stadt, Land, Vollpfosten“, „Halt mal kurz“, Fußball, Volleyball, Boccia usw. war alles dabei. Aber auch Gespräche und Diskussionen über Themen, welche die Jungs interessierten und bewegten, kamen nicht zu kurz. Besonders viel Spaß hatten wir beim Tretboot fahren und so entschlossen wir, dies dann auch noch einmal zu wiederholen.
Die Zeit in Bibione vergingen wie im Flug und plötzlich war die Woche auch schon wieder fast um. Am letzten Tag hieß es dann Koffer packen und gemeinsam die Wohnung putzen bevor wir dann zum letzten Mal gemeinsam zu Mittag aßen und uns dann auf den Weg nach Haus machten.
Auf der langen Heimfahrt ließen wir dann die Woche Revue passieren und führten noch einige interessante Diskussionen. Gemeinsam wurden dann noch unsere Fahrzeuge in der Waschanlage innen und außen geputzt und ausgeladen. Wir blicken auf eine sehr gelungene Meerwoche zurück, die Jungs haben all ihre Aufgaben fleißig erledigt und gemeinsam konnten sie einen entspannten, aufregenden und tollen Urlaub mit Freunden verbringen.
06.08. – 20.08.2022
9:00–12.00 • 15.00–18.00
Schlanders Kapuzinerstraße 2 (ex Avimundus)
Bildungsausschuss Schlanders
Freitag, 29. Juli 2022
19.30 Uhr
nationalparkhaus culturamartell
Bildungsausschuss Martell
Samstag, 06. August 2022
Start: 09:00 Uhr Fauler See
Gehzeit: 4–5 Stunden
Bildungsausschuss Mals
Samstag, 06. August 2022
Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars
Schlanders/Schlandersburg - Roman Altstätter sucht das besondere Abenteuer. Rund drei Wochen im Jahr ist er mit dem Rad unterwegs, mit dem Kanu oder auch zu Fuß. Seine letzte Radreise führte ihn durch den Apennin, von Ligurien nach Sizilien. Die erste Etappe machte er im Frühjahr 2019 von Savona in Ligurien bis nach Campobasso, der Hauptstadt der Region Molise. Die zweite Etappe von Campobasso bis nach Marsala auf Sizilien konnte Roman erst im Oktober 2021 durchführen. Am 29. Juni berichtete er über diese Radreise bei einem gut besuchten Bildervortrag im Innenhof der Schlandersburg, organisiert vom Bildungsausschuss Schlanders. Roman Altstätter zeigte Bilder und erzählte über seine Erlebnisse auf der 3.000 km langen Reise. Rund 100 km machte er jeden Tag, über Pässe, durch Städte, Dörfer und Nationalparks, vorbei an Wäldern, Kastanien- und Olivenhainen, Weinfeldern und Graslandschaften. Immer auf der Suche nach Besonderheiten und einem Gespräch mit fremden Menschen. Meistens übernachtete er im Zelt in der freien Natur. Er zeigte besondere Straßenschilder, humorvolle Sprüche, große Wandbilder, Protestsprüche und Lebensweisheiten an Mauerwänden, an denen er vorbeifuhr. Er begegnete Schaf- und Ziegenherden, herumstreunende Hunde und weggeworfene Müllsäcke. Er fuhr vorbei an viele Ortschaften in Mittelitalien, die 2009 und 2016 durch Erdbeben zerstört wurden und bis heute auf den Wiederaufbau warten. Es war eine Reise bei Wind, Kälte, Regenwetter und Sonnenschein. Er überquerte Schneefelder und fuhr über die schwarze Asche des Vesuvs, aber auch vorbei an Lavendelfeldern und Rosmarin, von der Küste in Ligurien über die Gebirgskette des Apennins bis zur Küste in Sizilien. Musikalisch begleitet wurde diese Italienreise durch Lieder und Gitarrenklänge von Maurizio Floridia der Gruppe „CosaNostra“, und Harfenmusik von Gernot Niederfriniger von der „Storchnmusi“. Nicht fehlen durften dabei das Partisanenlied „Bella Ciao“, die heimliche Auswandererhymne „Che Sarà“ und sizilianische Liebeslieder. (hzg)
Schlanders/Circolo Culturale Val Venosta - Nach fast genau einem Jahr Stillstand wegen Corona nimmt der Circolo Culturale Val Venosta wieder seine Tätigkeit auf. Den Auftakt wird am Samstag, den 06. August 2022 das Konzert „Le quattro stagioni/Die vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi (1678-1741) bilden. Der Präsident des Circolo Culturale Val Venosta Leonardo Pellissetti, der Vize-Präsident Renato Gallo und der, so sagt es Leonardo Pellissetti, „de-facto-Präsident“ Pietro Zanolin sind erfreut darüber, dass es gelungen ist, wiederum das Kreativ-Ensemble nach Schlanders einladen und so eine internationale, musikalische Vielfalt in den Vinschgau bringen zu können.
Das Konzert findet um 15.30 Uhr im Altersheim von Schlanders und um 20.00 Uhr in der Pfarrkirche von Schlanders statt. Es sind also zwei Konzerte an einem Tag. Das Konzert wird vom Kreativ Ensemble gestaltet, welches 1983 gegründet worden ist. Das Kreativ Ensemble besteht aus internationalen Musikern, die in bedeutenden italienischen Orchestern spielen, im Orchester von Padua und des Veneto, im „Orchestra dei Pomeriggi Musicali di Milano“ und im Orchester Haydn von Bozen und Trient. Im Ensemble spielen Sonja Domuscieva, erste Geige, Franco Turra, zweite Geige, Giuseppe Miglioli, Viola, Fernando Sartor, Violoncello. Als Solisten spielen Victoria Borissova - Geige, Roberto Loreggian - Cembalo.
Bleibt zu erwähnen, dass auch seitens der Altersheimleitung die Initiative für das Konzert im Altersheim sehr positiv gesehen wird. (lp)
Der Eintritt ist frei.
Burgeis Guntersblum (D) - Die Radfahrgemeinschaft Guntersblum 1984 e.V. (RFG) entstand aus einem Kreis befreundeter Radfahrer, die 1982 die Tradition der Radtouren nach Burgeis begründeten. Die diesjährige Radtour von Guntersblum nach Burgeis stand ganz im Zeichen des 40jährigen Jubiläums. Ab Reschen wurden die Guntersblumer von den Burgeiser Radfreunden begleitet. Die Ankunft in Burgeis war sehr emotional. Anton Punt begrüßte im Namen der Burgeiser Radler die Dorfbewohner, die Musikkapelle, die Feriengäste und den Fraktionsvosteher Werner Thöni. „Weiters darf ich einen ganz ganz großen Gruß aussprechen der RFG. Die 26 Radfahrer mit Begleitern haben in dieser Woche 714 km bei 7979 Höhenmetern von Guntersblum bis Burgeis zurückgelegt. Unter ihnen waren sechs Radfahrer aus Spanien und erstmals eine Frau. Es freut mich, dass ihr alle wohlbehalten in Burgeis angekommen seid. Eine beachtliche Leistung!“. Auch Fraktionsvorsteher Werner Thöni begrüßte die Sportler und ihre Begleiter recht herzlich und wünschte ein schönes Fest zum 40jährigen Jubiläum. Dann überreichte Punt dem Vorsitzenden Jürgen Schäfer vom RFG eine Urkunde für 40 Jahre Radtour Guntersblum-Burgeis. „Alle 5 Jahre radeln wir hierher. Es entstand eine wunderbare Freundschaft zu den Burgeisern und zum schönen Land Südtirol. Burgeis ist inzwischen seit 2021 Partnergemeinde von Guntersblum“, sagte Schäfer. Eine wunderbare Freundschaft sei entstanden. Dann übergab Schäfer eine von der RFG-Guntersblum gestiftete Holzbank aus Zirm, die einen Ehrenplatz am Burgeiser Dorfbrunnen erhalten wird. „Gute Freundschaft, die über das Fahrrad verbunden bleibt“ steht eingraviert an der Rückenlehne der Bank. Zu guter Letzt wurden Gastgeschenke ausgetauscht und der von Guntersblumer Winzern gespendete Wein ausgeschenkt. Die Radfreunde aus Spanien steuerten spanischen Cava und Vino-Tinto bei. Natürlich durfte Burgeiser Speck und Käse nicht fehlen. Bei launiger Blasmusik und Gesang aus 3 Nationen (Südtirol, Catalunia, Rheinhessen) klang der Empfang aus. Ein gemeinsames Abendessen im Gasthaus Mohren war der perfekte Abschluss nach 6 Tagen auf dem Rennradsattel. Die Burgeiser Radler werden bei der Kellerwegfesteröffnung am 19.8.2022. am Guntersblumer Gilljebrunnen erwartet, um auch damit den 2021 geschlossenen Partnerschaftsvertrag mit Leben zu füllen. (aw)
Das Ziel des Wettbewerbes ist, Unternehmen und Privaten die Möglichkeit zu geben, ihre Umweltideen bzw. -projekte der Öffentlichkeit vorzustellen bzw. bekannt zu machen. Frei nach dem Motto „Tue Gutes und sprich darüber“, soll der Umweltpreis auch dazu beitragen, die Sensibilisierung und Motivation zu aktivem Umweltschutz zu fördern. Ausgeschrieben wird er in zwei Kategorien. Eingereicht werden können Ideen, Projekte, Verbesserungsvorschläge, aber ebenso bisherige Umweltaktivitäten und -maßnahmen. Teilnahmeberechtigt sind Privatpersonen und juristische Personen (Unternehmen, Gemeinden, Vereine, Institutionen, Schulen,...) mit Wohnsitz bzw. Rechtssitz in Tirol und Südtirol.
Einsendeschluss ist Freitag der 9. September 2022. Es winken Preise im Gesamtwert von 3.500 Euro. Der Umwelt- und Klimapreis ist ein Gemeinschaftsprojekt des Südtiroler Sanitätsbetriebes und der Transkom KG.
Alle Informationen unter www.transkom.it/umweltpreis
Partschins - Die zahlreichen Zuhörer im Garten des Ansitzes Spauregg in Partschins merkten schon bei den ersten Worten die große Begeisterung von Univ. – Prof. Dr. Ulrike Kindl, Germanistin und Kulturhistorikerin aus Partschins, für den Codex Brandis. Mit Unterstützung des Meraner Kulturvereins Tangram und dessen Vorsitzenden Sandro Baccin war dieses historisch wertvolle Bildmanuskript, eine der wertvollsten ikonografischen Quellen der Tiroler Burgenkunde, veröffentlicht worden.
Verfasst zwischen 1604/05 und 1620 von einem unbekannten, aber genialen Zeichner, enthält es über 100 Zeichnungen von Tiroler Burgen, Städten und Befestigungsanlagen in der damaligen gefürsteten Grafschaft Tirol vom Oberinntal über den Vinschgau, Etschtal, Nonsberg, Sulztal bis ins Welschtirol in das Gebiet des oberen Gardasees. Gesichert ist, dass dieses Verzeichnis im Auftrag des damaligen Landeshauptmannes an der Etsch, Freiherr Jakob Andrä von Brandis, erstellt wurde, vielleicht, um für geplante Abgaben an den Kaiser für dessen Krieg (vielleicht für den beginnenden Dreißigjährigen Krieg) eine Übersicht über die ökonomische Leistungskraft des Adels der Grafschaft zu erhalten. Die Zeichnungen geben eindrucksvoll ein Bild der Burg- und Wehranlagen wieder.
Nachdem das Südtiroler Landesarchiv den Codex Brandis erworben hatte, wurde er im oben genannten Projekt als dreibändiges Werk veröffentlicht. Mit der zeitlichen und kulturgeschichtlichen Einordnung des Codex in das 17.Jahrhundert kann nun dieser bisher recht unbekannte Abschnitt der Tiroler Geschichte intensiv erforscht werden. Deshalb enthält die Ausgabe nicht nur die historisch bedeutsamen Zeichnungen, sondern auch Aufsätze, Beiträge und Erläuterungen namhafter Historiker.
Journalist Patrick Rina, der ebenfalls zu Gast war, ergänzte den kurzweiligen Vortrag der ehemaligen Dozentin mit seinem Film „Codex Brandis – eine Tiroler Burgenreise“, der ausgehend von den Tuschezeichnungen des Codex ebendiese Burgen und Städte der burgenreichsten Region Europas vorstellt.
Umrahmt wurde der Abend, zu dem der Bildungsausschuss Partschins in den Ansitz Spauregg von Baronin Alexandra von Goldegg geladen hatte, von der Singgruppe „Lodnerklong“. Ihre alten Lieder passten optimal zum Thema des Abends.
Das Forscherteam Heimo Prünster und bauforschung-tirol (Barbara Lanz und Sonja Mitterer) untersucht im Auftrag des Landesdenkmalamts alle Gebäude und die Außenanlagen der Drususkaserne in Schlanders. Prünster ist freischaffender Architekt und beschäftigt sich seit ca. 15 Jahren mit der Aufarbeitung des Kulturerbes des Vallo Alpino in Südtirol und leitet ein Forschungsprojekt zu diesem Thema. bauforschung-tirol ist ein interdisziplinär besetztes Team aus freien Büros, das seit mehr als 20 Jahren im Bereich von Ortsbildschutz und Kulturlandschaft, Baugeschichte und Baudenkmalpflege aktiv ist.
Vinschgerwind: Sie arbeiten im Auftrag des Landesdenkmalamtes und führen derzeit Untersuchungen an der Bausubstanz der Drususkaserne in Schlanders durch. Warum? Was ist das Ziel dieser Analysen und Recherchen?
Heimo Prünster: Die Gesamtanlage der Drususkaserne in Schlanders wird bauhistorisch untersucht, um im Hinblick auf künftige Planungen den historischen Bestand berücksichtigen zu können und im Vorfeld Fragen zu klären, die für die Planung von Bedeutung sind. Die Untersuchung zielt auf die Klärung von strukturellen, stilistischen und funktionalen Zusammenhängen des Baugefüges mit zugehörigen Oberflächen und baufesten Ausstattungen. Sie dient neben der Dokumentation des historischen Bestandes auch der Überprüfung bauhistorischer Wertigkeiten zur Ausweisung schützens- und erhaltenswerter Bauteile und als Grundlage zur Beurteilung durch Ämter und Behörden.
Vinschgerwind: Zu welchem ersten Zwischenergebnis sind Sie gekommen?
Heimo Prünster: Nach Begehung und detaillierter Begutachtung des Kasernenareals sowie nach Abgleich des Bestandes mit den bisher ausgehobenen historischen Plänen und Fotoaufnahmen lässt sich sagen, dass der Originalbestand von 1936 nahezu unverändert erhalten ist. Sowohl die Außenanlagen mit Umfassungsmauern, wie die einzelnen Gebäude selbst sind trotz der durchgehenden Nutzung seit den 1930er Jahren zu großen Teilen, sogar bis hin zu den Ausstattungen wie Fenster, Türen, Geländer, Böden, usw. kaum verändert. Auch die ursprüngliche Nutzung der Gebäude und der einzelnen Räume ist heute noch deutlich abzulesen.
Vinschgerwind: Wie reiht sich die Drususkaserne Schlanders in diese Militärarchitektur ein? Was ist das Besondere daran?
Barbara Lanz: Für den Kasernenbau des italienischen Heeres gab es sehr genaue Vorgaben, auch die Drususkaserne wurde danach errichtet. Die effektive Größe der Anlage richtete sich nach der Art und Größe der Truppe, die am jeweiligen Ort untergebracht werden sollte, meistens ein Regiment. Die Kasernenanlage von Schlanders entstand in einem ländlichen Gebiet, das vorher keine solchen Großstrukturen kannte, das war sicher ein Wendepunkt in der Dorfgeschichte.
Sonja Mitterer: Die Drususkaserne besitzt Alleinstellungsmerkmale, die sie von gleichartigen Anlagen im Südtiroler Kasernenbestand unterscheiden. Die Hauptfassade der Palazzina Comando und der Vorbereich mit dem repräsentativ gestalteten Treppenaufgang sowie das Kommandogebäude des übergeordneten Divisionskommandos in Meran weisen einzigartige Gestaltungen auf.
Vinschgerwind: Das eine ist die Bauforschung, die andere Seite, die erforscht wird, geht über diese technische Seite – wenn so will – hinaus und ist die menschliche Seite. Die Spuren der „Bewohner“ werden aufgenommen, menschlichen Schicksalen nachgespürt. Welche ersten Ergebnisse gibt es auf dieser Ebene?
Sonja Mitterer: Die Arbeiten hierzu sind noch im Gange. Es ergibt sich jedenfalls ein sehr vielfältiges Bild mit sehr verschiedenartigen Schicksalen, Freude und Leid, Freundschaft, Liebe und Vielem mehr. Das Positive scheint aber bei Weitem zu überwiegen.
Vinschgerwind: Vor dem Hintergrund der ersten Ergebnisse und aus Sicht der Bauforschung: Was sagen Sie zu den Abrissplänen der Gemeinde Schlanders?
Barbara Lanz: Wir sehen all diese Strukturen als eine Ressource, deren Inwertsetzung und Nutzung noch kaum begonnen hat. Kasernen und Bunker sind wie Burgen und Festungen ein historisch gesehen noch junger, aber sehr wichtiger Bestandteil unserer Landesgeschichte, der die Einzigartigkeit unserer Identität im Grenzgebiet deutlich macht. Wer würde schon auf die Idee kommen, kulturelle Highlights wie unsere Schlösser für ein Wohnbauprojekt zu schleifen?
Heimo Prünster: Langfristig gesehen ist eine Nachnutzung einer Kaserne in zweierlei Hinsicht vorteilhaft: Erhaltung eines Kulturerbes und ressourcenschonende Nachnutzung.
Die Gebäude sind teilweise 100 Meter lang und bis zu vier Geschosse hoch. Nicht nur produziert ein Abriss Unmengen an Bauschutt, es wurden hier keineswegs billige Materialien verwendet oder billig gebaut. Für die Mauern wurden Steine aus der Umgebung verwendet, für die Böden in der Palazzina Comando sogar Marmor.
Vinschgerwind: Wie würden Sie bzw. die Arbeitsgemeinschaft das Kasernenareal bespielen?
Heimo Prünster: Das Areal umfasst mit ca. 3,5 Hektar eine riesige Fläche, auf der weit mehr Platz haben kann als eine reine Wohnnutzung. Vielmehr könnte man eine Mischnutzung zwischen Büros, Wohnungen, Infrastrukturen anstreben und auch die umliegenden Strukturen einbinden, z. B. Werkstätten für die Gewerbeschule schaffen. Die einfache modulare Gebäudestruktur mit wenigen Binnenstrukturen, die großen Raumhöhen und auch der allgemein gute Erhaltungszustand erlauben definitiv eine flexible Umnutzung.
Interview: Angelika Ploner
Graun - Pandemiebedingt konnten in den Jahren 2020, 2021 und 2022 die Jahresvollversammlungen der Raika Obervinschgau nicht in Präsenz abgehalten werden. „Uns ist der persönliche Kontakt mit den Mitgliedern wichtig. Dieser hat uns gefehlt. Dies möchten wir mit dem heutigen Mitgliederfest nachholen und unseren Nachhaltigkeitsbericht vorstellen, die Mitgliederehrungen vornehmen und euch den Film 125 Jahre Raiffaisenkasse Obervinschgau vorführen.“, sagte Obmann Karl Schwabl im reservierten Festzelt in der Grünzone in Graun, punktgenau an dem Ort, am dem vor 125 Jahren (1897) der Spar- und Darlehensverein Graun gegründet wurde. Unter den persönlich eingeladenen Ehrengästen befanden sich: der Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Zenone Giacomuzzi, der Vizeobmann des Raiffeisenverbandes Robert Zampieri, der Kammerabgeordnete Albrecht Plangger, der Regionalratspräsident Josef Noggler und der Bürgermeister von Graun Franz Prieth. Direktor Markus Moriggl sprach über Nachhaltigkeitsthemen, welche das Bankinstitut seit 2014 in die Wege geleitet hat. Die Genossenschaftsidee verbinde seit ihrer Entstehung wirtschaftlichen Erfolg mit gesellschaftlich nachhaltigem Handeln. Die Raiffeisenkassa fördert den Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft und handelt zusammen mit ihren Kunden, Mitgliedern und Mitarbeitern in Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft. Das Angebot an nachhaltigen Produkten werde stetig ausgebaut. Ziel einer nachhaltigen Geldanlage sei es, eine Balance aus wirtschaftlichen, ökologischen, ethischen und sozialen Faktoren zu finden, um sich auch langfristig zukunftsfähig aufzustellen. Mit Unterstützung des Ökoinstitutes Südtirol wurde ein 100 Seiten umfassender Nachhaltigkeitsbericht verfasst und den Mitgliedern vorgestellt. Belohnt wurde die Arbeit mit dem Zertifizierungsdiplom, überreicht von SONJA ABRATE, stellvertretende Geschäftsführerin & Projektmanagerin des Ökoinstitutes. Die Urkunde für 110 Jahre Mitglied der Raika nahm Fraktionsvorsteher Anton Zanini für die Fraktion Langtaufers entgegen. Sechs Mitglieder wurden für 60 Jahre Mitgliedschaft und zwanzig für 50 Jahre geehrt. Anschließend wurde der Film »125-Jahre Raiffeisenkasse Obervinschgau« gezeigt. Die Sozialgenossenschaft VINTERRA bewirtete die fröhliche Festgemeinde mit lokalen Produkten. Musikalisch umrahmt wurde das gelungene Mitgliederfest von der Jugendkapelle Reschen. (aw)
Schlanders/Initiative Drususkaserne - Seit dem Mauerfall 1989 ist Berlin durch eine folgenschwere Privatisierungspolitik gekennzeichnet. So wurden bis 2010 rund die Hälfte der 590.000 Wohnungen privatisiert und über 10.000 Grundstücken mit einer Fläche von über 2.100 ha verkauft. Dies prägt die Berliner Stadtentwicklung und ihre Bewohner bis heute. Viele der einst öffentlichen Wohnungen befinden sich heute in Besitz börsennotierter Unternehmen, welche sich nicht ihren Mietern verpflichten, sondern den Aktionären, welche auf üppige Gewinne hoffen. Instandhaltungsarbeiten werden teilweise nicht getätigt, Modernisierungsarbeiten auf die Mieter abgewälzt. Auch städteplanerische Akzente müssen fast immer gegen Privatinteressen durchgesetzt werden. Dies zeigt, dass ohne öffentliches Eigentum das Gemeinwohl fast immer auf der Strecke bleibt.
Einen ganz anderen Weg hingegen schlug die Stadt Graz ein. Seit Mitte der 90er Jahre wurden alle städtischen Substandardwohnungen saniert und mittels Referendums der geplante Verkauf von Stadtwohnungen verhindert. Heute liegen die Mieten bei den gut 4.000 Stadtwohnungen und den weiteren 7.000, die von gemeinnützigen Genossenschaften verwaltet werden, bei 40% unter der üblichen Miete. Zudem garantiert die Stadt Graz, dass die Miete nicht mehr als ein Drittel des Einkommens beträgt.
Von der Wohnbaupolitik anderer Städte kann man vieles lernen. Es scheint folglich rückschrittlich und nicht vorausschauend, den Großteil der Wohnungen und Gewerbeflächen, die im Kasernenareal in Schlanders entstehen sollen, in privates Eigentum zu lenken, statt die notwendigen Reformen mit frischer Wohnbaupolitik anzugehen.
Wenn es ums Wohnen geht, sind neben den hohen Baukosten die immerzu steigenden Aufwendungen für Baugrund ein enormer Kostentreiber. Die Grundstückspreise wären jedoch eine effektive Schraube, um „leistbares Wohnen“ zu generieren. Die Gemeinde Schlanders konnte das gesamte Kasernenareal um 2,055 Mio. kaufen und darf davon 3 ha nutzen. In diesem Fall ist der Grundstückspreis ein Bruchteil der Preise des freien Marktes – eine optimale Voraussetzung also, „leistbares Wohnen und Arbeiten“ umzusetzen.
Was wäre also, wenn das Areal im Besitz der Gemeinde bliebe und das Nutzungsrecht an eine Genossenschaft überginge? Dank dem neuen Regionalgesetz Nr. 1 vom 31. Jänner 2022 „Bestimmungen in Sachen Bürgergenossenschaften“ werden „integrierte wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung des Bezugsgebiets“ gefördert. Mit leistbaren Mietwohnungen und auch Arbeitsräumen könnte man so eine Vielzahl an gesellschaftlichen Problemen lösen:Menschenwürdiges Wohnen, Teilhabe am sozialen Leben, Sicherheit durch Zufriedenheit in der Bevölkerung, Zuzug bzw. Rückkehr von Fachkräften in unsem Tal – mit einer Gemeinwohlpolitik gewinnen wir alle, mit der Privatisierung nur wenige Investoren.
Von der Gemeinde Schlanders erwarten viele auf alle Fälle ein klares und transparentes Konzept bezüglich des „leistbaren Wohnens“.
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Kolping im Vinschgau - Drei Kontinente Asien, Afrika und Europas – sie stehen zusammen im Geiste Adolph Kolpings für den Frieden in der Ukraine.
In sich versunken, brennende Kerzen in der Hand sitzen die indischen Kolpingfrauen und – männer beim Gebet. Inständig beten sie. Ihr Anliegen ist klar formuliert: Sie beten für das sofortige Ende des Krieges in der Ukraine. Im Gebet gilt ihre Aufmerksamkeit der ukrainischen Zivilbevölkerung, die ihr Leben im Krieg verloren haben. Besonders gedenken sie der Frauen und Kinder. „Wir wissen die Hilfe der Länder die Flüchtende bei sich aufnehmen sehr zu schätzen“ schreibt der indische Nationalpräses Soosai.
Ein Solidaritäts- und Friedensgebet wurde auch vom Kolping Nationalverband in Südafrika organisiert.
Das dritte Kolpingland – dies als Beispiel – Ungarn, leistet aktuell Unglaubliches. Sie organisieren Hilfstransporte und bringen es zu Kolping in die Ukraine., von wo aus die Güter gezielt verteilt werden. Judit Urban, Kolping Sekretärin in Budapest, berichtet:“ Als wir von dem Ausbruch des Krieges erfahren haben, haben wir sofort den Kontakt zu Vasyl Savka, dem Vorsitzenden Kolping Ukraine aufgenommen, um gezielte Hilfe leisten zu können.“ Um die Hilfe zu koordinieren, arbeitet inzwischen ein internationales Kolpingteam mit Mitgliedern aus Deutschland, Polen, Rumänien Slowakei Ungarn und selbstverständlich aus der Ukraine eng zusammen. Dies ist konkrete Solidarität im Internationalen Kolpingverband!!
Otto von Dellemann
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - Das Violoncello bietet sehr viele unterschiedliche Klangfarben und hat eine riesige Aus-dehnung an Klanghöhen. 4 Celli zusammen im Quartett haben deshalb die Fähigkeit ein richtiges klangliches Erlebnis zu bieten. Da dies auch verschiedene Komponisten der Romantik festgestellt haben, gab es mit der Zeit immer mehr Werke, die tatsächlich für diese Besetzung komponiert wurden. Einige davon werden im Programm vertreten sein, wie aber auch Arrangements klassischer Meisterwerke. Die vier Cellisten/Cellistinnen Matteo Bodini, Antonia Neussl, David Unterhofer und Salome Osenberg spielen u.a. Werke von Beethoven, Verdi, Mozart, Debussy, Schubert, Vivaldi und Tchaikovsky. Als Besonderheit werden auch Songs der Band Metallica und des Celloensembles Apoca-lyptica gespielt.
Info: www.kulturhaus.it, Tel. 0473 737 777
Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, der Marktgemeinde Schlanders, der Raiffeisenkasse Schlanders, Parkhotel „Zur Linde“ und der Fa. Schönthaler A. & Söhne.
Aus dem Gerichtssaal - Diese Rubrik scheint sich einer gewissen Beliebtheit zu erfreuen. Ein Anzeichen, dafür sind jedenfalls die vielen Rückmeldungen von Lesern, die mir wieder neue Geschichten zutragen. Ein regelrechter Zyklus zeichnet sich ab in der Person jenes Bergführers aus Gomagoi, der in seinen jungen Jahren eifrig „das Büchserl knallen“ ließ, ohne dabei immer mit den gesetzlichen Vorschriften im Einklang zu stehen. Ein Vorläufer des Horst Eberhöfer aus Prad also, der sich vom Saulus zum Paulus gewandelt hat und vom Wild inzwischen nur mehr aufregende Fotos schießt.
Diese Geschichte vom Vierbeiner erzählte mir der Höller Manni aus Göflan, der frühere Magazineur beim „Konsortium“. Er wohnte lange Zeit im Hause des Fuchsen Sepp. Der wiederum hatte einen Hund, Sedan genannt. Das war ein arger Strolch, ein richtiger Straßenhund. Einmal geriet er sogar mit einer Pfote unter den Lastenzug, worauf er halt auf drei Beinen weiter strolchte. Auf einem seiner Streifzüge kam der Sedan eines Tages auch von Göflan bis Schlanders. Dort verbiss er sich im Hosenbein des damaligen Direktors des Registeramtes, eines gewissen Dr. Tasca. Der war über die Hundeattacke, die zerrissene Hose und den Biss in das Schienbein fuchsteufelswild und stellte den Hundehalter zur Rede. Der legte für seinen Sedan die Hand in Feuer, während der Dr. Tasca darauf beharrte, vom „quadrupedo“, also dem Vierbeiner des Fuchsen Sepp angegriffen worden zu sein. Der Streit zwischen den Beiden eskalierte und wäre wahrscheinlich vor Gericht gelandet, wenn Sepp für seinen Hund nicht ein wasserdichtes und schwer widerlegbares Alibi hätte beibringen können: der hatte nämlich nur drei Beine! So erzählt die Geschichte jedenfalls der nun in Vetzan wohnhafte Höller Manni mit dem ihm eigenen Augenzwinkern!
Peter Tappeiner,
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Südtirol/Vinschgau - Vertreter der Agentur für Bevölkerungsschutz haben am 22. Juli mit der Führungsebene der Bergvereine die Situation im Hochgebirge bezüglich Besteigung analysiert: Die Gletscher schrumpfen immer schneller: Durch strukturelle Veränderungen sind auch die Aufstiegsrouten einem ständigen Wandel unterworfen. Der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger: „Wir appellieren deshalb als gemeinsames Fazit dieser heutigen Bewertungskonferenz an die Eigenverantwortung aller, äußerste Vorsicht auch bei großer Erfahrung walten zu lassen und sich im Vorfeld gut bei Experten vor Ort zu informieren und entsprechend auszurüsten.“ Es gelte, Alternativrouten zu nehmen und sich nicht an vor Jahren gedruckte und deshalb überholte Wanderführer zu halten.
Spieße von Schwein und Rind mit Kichererbsen-Salat
Zutaten für 4 Personen:
Spieße
- 300 g Hüfte Schwein,
ca. 2 cm groß gewürfelt
- 300 g Hüfte Rind,
ca. 2 cm groß gewürfelt
- 200 g Zucchini
- 300 g Melanzane
- Salz
- 4 rote Zwiebeln
- 3 Zweige Majoran
- 2 Knoblauchzehen
- 2 EL Olivenöl
- Pfeffer aus der Mühle
Kichererbsen-Salat
- 1 Dose Kichererbsen, ca. 205 g
- ½ Gurke
- 1 rote Zwiebel
- 1 Zitrone
- 1 EL Olivenöl
- Salz
- Pfeffer aus der Mühle
- gemahlener Koriander
Zubereitung
1. Zucchini und Melanzane putzen, in mundgerechte Stücke schneiden, leicht salzen und beiseitestellen. Zwiebeln schälen und vierteln.
2. Majoranblätter von den Stielen zupfen und fein schneiden. Knoblauch schälen und fein hacken. Beides mit Olivenöl mischen.
3. Rind- und Schweinefleisch nach Belieben mit dem vorbereiteten Gemüse auf Spieße stecken, gleichmäßig mit der Majoran-Marinade bestreichen und ca. 30 Minuten zugedeckt bei Zimmertemperatur marinieren.
4. In der Zwischenzeit Kichererbsen abgießen, die Gurke schälen und würfeln, Zwiebel schälen und in feine Ringe schneiden.
5. Für die Sauce Zitrone auspressen, mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und Koriander verrühren. Kichererbsen, Gurke und Zwiebeln unterrühren und zur Seite stellen.
6. Spieße auf dem vorgeheizten Grill bei mittlerer Hitze ca. 8–10 Minuten grillieren, dabei einmal wenden.
7. Spieße leicht mit Salz und Pfeffer würzen und mit dem Kichererbsensalat servieren.
Vinschgau - Das Kloster Marienberg war das erste Ziel der Wandergruppe, organisiert von der Krebshilfe Vinschgau für Betroffene und Mitglieder. Neben jenen aus dem Vinschgau waren auch Mitglieder und Betroffene der Krebshilfe Meran mit dabei. Denen hatte der gebürtige Laatscher Oskar Asam während der Fahrt die Schönheiten des Tales beschrieben. Nach der hl. Messe in der Klosterkirche, zelebriert von Pater Pius, und nach der Begrüßung durch Abt Markus Spanier, führte die Historikerin Helene Dietl Laganda die Gäste in drei Gruppen nacheinander einmal in die weltberühmte Krypta, dann ins neu gestaltete Museum und schließlich zur nahen Kirche St. Stephan. Das uralte, kleine Kirchlein ist Begräbnisstätte der Mönche und besticht durch die spezielle Architektur und durch die jüngst freigelegten Malereien aus dem Ende des 15. Jahrhunderts. Weiter ging die Fahrt nach Schlinig, wo im Hofschank Andrien ein köstliches Mittagessen vorbereitet worden war. Gestärkt wanderte anschließend eine Gruppe, geführt von Erich Pircher (Vorstandsmitglied in der Organisation Krebshilfe Vinschgau) über den Waalweg nach Prämajur und zur Jausenstation Planöf, während sich die andere Gruppe noch einige Zeit unter anderem beim Kartenspiel in Schlinig aufhielt und dann mit dem Bus nachkam. Bei Kaffee und Kuchen und bei Ziehharmonikamusik gespielt von Sepp Sprenger aus Laas/Tarnell klang der Tag beschwingt und fröhlich aus. Corona bedingt nicht dabei sein konnte die Präsidentin der Krebshilfe Vinschgau Helga Schönthaler. Vertreten wurde sie durch Gertraud Kaserer (Schriftführerin im Vorstand). Sie verfolgte den Ausflug über Whatsapp und bedankte sich bei ihr, bei den helfenden Kräften aus dem Vorstand und bei allen, die zum guten Gelingen beigetragen haben. Ausflüge und Treffen im Rahmen der Krebshilfe dienen dem Austausch zwischen Betroffenen und bietet ihnen eine willkommene Abwechslung. (mds)
Zu Jahresmitte lässt sich die Zwischenbilanz 2022 für Südtirols Wirtschaft durchaus sehen: der Tourismus hat angezogen, die Investitionsbereitschaft bleibt robust, der Außenhandel bricht alle Rekorde, die Anzahl an lohnabhängig Beschäftigten im Allzeithoch. Unsicherheitsfaktoren wiegen aber schwer: Energiepreisschock, Rezessionsängste, Lieferengpässe, ein mögliches Wiederaufflammen der Pandemie, der Ukraine-Krieg. Trotzdem: Im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung Südtirols in den nächsten 12 Monaten sind die vom AFI|Arbeitsförderungsinstitut befragten Arbeitnehmer:innen wieder zuversichtlicher.
Tante Emma Laden
Ganz im Stil vom Tante Emma Laden: das gibt’s noch - der kleine Dorf-Lebensmittel-Laden in Taufers:
Die frischen Brötchen zum Frühstück oder was feines zum Kaffee und die würzige Salami zum Abendessen: Damit Kundinnen und Kunden Lebensmittel ganz nach ihrem Geschmack auf den Teller bekommen, gibt es Fachverkäuferinnen, sie stehen hinter den Regalen und beraten, verpacken und verkaufen, was das Zeug hält. Im kleinen „Lädeli“ in der Nachbargemeinde Taufers it. gibt es immer Spezialitäten mit reichhaltigem Buffet an Fleischwaren sowie einheimischer Käse mit einem Weinsortiment par excellence u.v.a.m. Ich bin immer wieder angenehm überrascht wie freundlich und beratend man hier empfangen wird. Da ist der Kunde noch König... Bei dieser Gelegenheit möchte ich mal dem ganzem Team ein ganz großes „grazia fich“ aussprechen; es ist immer ein Vergnügen, bei Euch einzukaufen oder draußen auf der Sitzbank bei einem Bier zu Relaxen und die neusten Nachrichten in der Zeitung zu lesen. Auch die kleinen Snacks sind exzellent. Wer ein wenig Zeit hat, darf dieses nicht verpassen. Erstaunlich, in diesem Tante Emma Laden findet man fast alles was man so zum täglichen Bedarf braucht und erst noch sehr persönlich und engagiert.
Tschau ed a revair.
Giacumin Bass , 7537 Müstair
„Habt ihr gut gemacht“
Wenn ich mit unserer Landespolitik nie (auch mit der im VINSCHGAU) ganz einverstanden bin ,habe ich aus Medien erfahren, dass die gewissen Herren zur Unterstützung um eine ZUG-VERBINDUNG Mals-Scuol--Mals-Landeck Promi Unterstützung eines PROF.Dr.Dr.Ing.Konrad Bergmeister (er ist der Prof meines Sohnes, der in Wien studiert) dazu geholt haben. Dazu kann ich nur sagen: habt Ihr gut gemacht. Auch in unserem Land haben wir sehr intelligente Personen, die über die Landesgrenzen hinaus beliebt und geschätzt sind. Wenn ich ehrlich bin, ich werde wenn es nötig ist, immer Kritik üben, aber heute habe ich lobende Worte.
In der heutigen oft schwierigen Zeit ist ein HAUSVERSTAND mehr den je gefragt. Liebe Grüße aus Zürri u bleibs gsund.
Herbert Marseiler, Zürich, Prad
Fotowettbewerb:
Hobby-Fotografinnen und Hobby-Fotografen aufgepasst: Die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino sucht wieder die besten Fotos aus der Euregio für den Jahreskalender 2023. Die Bürgerinnen und Bürger aus den drei Ländern der Euregio sind eingeladen, ihre Lieblingsbilder einzureichen, auf denen sie die Schönheit der drei Alpenländer eingefangen haben.
Die Teilnahme ist bis einschließlich 4. September 2022 unter www.europaregion.info/foto-wettbewerb möglich. Ein Video zum Euregio-Fotowettbewerb ist auf dem Youtube-Kanal der Euregio zu finden.
Dauer-Chaos am Stilfserjoch
Wo bleibt die viel versprochene Modellregion für nachhaltige Mobilität im Nationalpark Stilfserjoch und wo bleiben die Grundsätze für einen innovativen und achtsamen Um-gang mit den naturgegebenen Ressourcen? Diese Fragen waren in den letzten Tagen sowohl bei Einheimischen, als auch bei den Feriengästen präsenter denn je. Denn, wenn man sich das allwöchentliche Treiben entlang der Stilfserjoch-Straße anschaut, so denkt man eher an einen Rummelplatz als an eine „Modellregion für nachhaltiges Le-ben“.
Einen dieser Glanzpunkte stellte das Oldtimer-Event dar. Fast 500 Traktoren waren aus mehreren Ländern angereist, um - begleitet von Gestank und Lärm - durch die Dörfer zur Passstraße empor zu karren. Geparkt wurde zuvor natürlich am Biotop der Prader Sand. Was haben sich die verantwortlichen Beamten wohl dabei gedacht, als sie so einer Veran-
staltung in einem Nationalpark die Genehmigung erteilten und welche Rolle spielten da-bei die Verkehrssicherheit und der Klimaschutz?
Doch damit nicht genug: am darauffolgenden Tag fand der Drei-Länder-Giro auf das Stilfserjoch statt. Chaotische Szenen spielten sich auch da auf der Straße ab, da im Vor-feld nicht für die entsprechende Verkehrssicherheit und ein einheitliches Benimm - Dich- Reglement gesorgt wurde. Mitten in diesem Irrsinn machten auch wieder unzählige Sportwagenflitzer und Motorrad-Freaks die Straße unsicher. Anscheinend kann hier je-der das Gaspedal nach Lust und Laune ohne Rücksicht auf Mensch und Natur betätigen.
Wir fordern die zuständigen Behörden und Politiker auf, endlich den Versprechungen konkrete Taten folgen zu lassen und ein ökologisch ausgerichtetes Mobilitätskonzept für das Stilfserjoch umzusetzen. Es ist der falsche Weg auf der Straße millionenschwere In-vestitionen zu tätigen und motorisierte Events durchzuführen, dabei aber die Anrainer und diese einmalige Naturlandschaft mit der ständig höheren Verkehrsbelastung alleine zu lassen.
Umweltschutzgruppe Vinschgau
i.V. Eva Prantl
Unser Wald eine öffentliche Toilette?
Geht man in diesen Tagen in den angrenzenden Wald entlang der Radwege, im besonderen entlang des Haider und Reschen Sees fühlt man sich regelrecht angeekelt. Papiertaschentücher und die dazugehörenden Ausscheidungen an jeder Ecke, auf dem Gras, den Schwarzbeerstauden, auch direkt auf den Steigen.
Der Mensch muss halt seine Notdurft verrichten, keine Frage.
Wollen wir immer mehr Radfahrer und Wanderer anlocken und dann keine Infrastrukturen für die menschlichen Bedürfnisse zur Verfügung stellen? Aus meiner Sicht müssen unbedingt einige Klos entlang dieser Strecken aufgestellt werden (inkl. regelmäßige Reinigung!). Die derzeitigen Zustände sind untragbar und bis zum Herbst wird die Sache noch schlimmer.
Längerfristig bedarf es auch Aufklärungsarbeit. Wissen alle dass Papiertaschentücher mindestens 3 Jahren brauchen um zu verrotten? Besser wäre es Klopapier und noch besser große Grasblätter zu verwenden. Anschließend wäre zuzudecken oder einzugraben.
Margherita Köfler; Mals
Traktoren brauchen keine Fürsprecher
Geschätzter Don Mario! Ich habe bisher deine Beiträge im Vinschger Wind gerne gelesen und „nachgedacht“. Aber was du diesmal schreibst, schlägt jedem Fass den Boden aus. Die Gletscher fliegen uns um die Ohren, die Bäche vertrocknen, die Bauern können nicht mehr bewässern, die Waldbrände grassieren, und, und, und. Es ist seit Jahrzehnten nachgewiesen, dass der Verkehr einen wesentlichen Anteil an der Luftverschmutzung hat. Es gibt nämlich nicht nur die Traktorenausflüge: Da gibt es Oldtimertreffen, Vespatreffen, Motorradtreffen und so weiter. Das heißt, in unserem schönen Tal kommt man nicht zur Ruhe. Viele Wanderwege im Oberen Vinschgau kann man nicht mehr genießen, weil der Lärm bis auf die Berge hinauf dröhnt. Lieber Mario, setz dich einmal in Stilfser Brücke, Gomagoi oder Trafoi in einen Garten, der neben der Stilfser Joch-Straße ist, dann kannst du vielleicht die Empörung nachvollziehen. Mich wundert schon lange, warum sich die Menschen nicht mehr empören. Gegen die Klimakatastrophe hilft kein E-Motor, nicht bei Autos und auch nicht bei Fahrrädern. Es hilft nur weniger fahren. Wenn wir unsere Fahrzeuge weiterhin für notwendige Fahrten brauchen wollen, werden wir uns Auto, Motorrad und E-Bike als Spielzeug abgewöhnen müssen. Anstatt über die Empörung zu jammern, sollten wir die Natur, die wir ja noch im Überfluss haben, wieder neu entdecken lernen. Fiele das nicht auch in die Aufgaben eines Seelsorgers? Wenn Priester die Schönheit des von Menschen Geschaffenen mehr loben als Gottes wunderbare Schöpfung, dann Halleluja!
Ernst Thoma, Mals
Gestaltung und Zerstörung
Widersprüchlicher könnten die beiden Artikel im „Vinschger-Wind“ vom 30. 06. 2022 nicht sein: Der eine „Bereit für die Bienen“ (S. 14) zur Fertigstellung der Bienenweide am Latscher Sonnenberg, der andere von der Umweltschutzgruppe Vinschgau „Grün-Grün-Umwidmung zerstört Lebensraum mit Hecken“ über die Zerstörung eines natürlichen Heckenstreifens an der Staatsstraße zwischen Spondinig und Schluderns (S. 12). Die einen tragen mit viel Einsatz und Begeisterung zur Biodiversität bei, andere zerstören ein kostbares kleines Refugium mit brachliegender Wiese und einem natürlichen Heckenstreifen. Solche Hecken sind rar geworden und stehen laut Umweltschutzgruppe unter Naturschutz. Der wird jedoch - wie so oft, wenn es drauf ankommt - einfach übergangen. Leider!
Johanna Ratschiller, Schlanders
Vinschgau - Im Nationalpark Stilfserjoch gibt es besonders viel Rotwild, das den Bergwald und auch die landwirtschaftlichen Kulturen schädigt. Die Dichte liegt zwischen 5,5 und 10 Stück Rotwild je Quadratkilometer, was die Waldverjüngung fast unmöglich gemacht hat. Am 19. Juli hat die Landesregierung den Rothirschplan für den Zeitraum von 2022 bis 2026 gutgeheißen. Durch diesen fünfjährigen Rothirschplan sollen „die erhöhte Rothirschdichte in den Gebieten des Nationalparks Stilfserjoch reduziert und das aus den Fugen geratene ökologische Gleichgewicht wiederhergestellt werden“, wie LH Arno Kompatscher bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Regierungssitzung betonte. Der 177 Seiten umfassende Plan zum Management des Rothirsches 2022-2026, den das Amt für den Nationalpark Stilfserjoch erarbeitet hat, war zuvor vom gesamtstaatlichen Institut für Umweltschutz und Umweltforschung ISPRA (Istituto Superiore per la Protezione e la Ricerca ambientale) positiv beutachtet worden.
Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer, in deren Zuständigkeit der Nationalpark Stilfserjoch fällt, verweist darauf, „dass der Rothirschplan vor allem dazu dient, das ökologische Gleichgewicht zu erhalten und die Rothirschpopulation im Nationalpark Stilfserjoch zu reduzieren“. „Der Plan ermöglicht eine geregelte Entnahme, um Schäden in der Land- und Forstwirtschaft vorzubeugen“, unterstreicht Hochgruber Kuenzer.
Im Zuge der Plangenehmigung wurde der Direktor im Landesamt für den Nationalpark Stilfserjoch, Hanspeter Gunsch, mit der Umsetzung des Planes und den notwendigen Entnahmeaktionen beauftragt. „Die Entnahmen beginnen im Herbst 2022 in den Gebieten Mittlerer Vinschgau, Martell, Gomagoi, Taufers und im Ultental“, informiert Amtsdirektor Gunsch. „Die Entnahmeaktion wird vom Landesamt für den Nationalpark Stilfserjoch koordiniert und organisiert. Die Entnahmen werden in Zusammenarbeit mit eigens dafür geschulten Entnahmespezialisten und Emtnahmespezialistinnen durchgeführt, von denen unser Amt bisher knapp 500 ausgebildet hat“, berichtet Amtsdirektor Gunsch. Der letzte Entnahmespezialisten-Kurs hat im Juli 2021 stattgefunden.
Der Plan beinhaltet unter anderem ein Populationsmonitoring, er zeigt den Einfluss des Rothirsches auf den Wald, das Grünland und die damit zusammenhängenden Schäden auf und umfasst eine Beurteilung der vergangenen Kontrollpläne auf die Populationsdynamik und den Erhaltungs- und Kontrollplan für den Fünfjahreszeitraum 2022 bis 2026.
Bozen/Vinschgau - Um die Erzeugungsanlagen von Fernwärme auszubauen, die Wärmeleistung zu erhöhen und neue Anschlüsse zu ermöglichen, hat die Landesregierung die entsprechende Förderung wieder eingeführt.
Die großen Preisanstiege bei den fossilen Brennstoffen haben eine große Nachfrage für neue Fernwärme-Anschlüssen zur Folge. Fernwärme gilt zudem als besonders umweltfreundliche Art, um Haushalte mit Heizwärme und Warmwasser zu versorgen. Zur Erzeugung thermischer Energie werden in Südtirol zum einen der nachwachsende Rohstoff Holz (Biomasse) sowie in Bozen die von der Müllverwertungsanlage erzeugte Abwärme genutzt.
Auf Vorschlag von Energie- und Umweltlandesrat Giuliano Vettorato hat die Landesregierung heute (19. Juli) neue Richtlinien für die Gewährung von Beiträgen zur Förderung bestehender Fernwärmesysteme genehmigt und damit die Landesförderung für die Erweiterung der Fernwärme-Erzeugungsanlagen wieder eingeführt. Ebenso hat sie für diesen Zweck für das laufende Jahr 2022 drei Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Wie Landeshauptmann Arno Kompatscher auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Regierungssitzung sagte, „geht die Landesregierung davon aus, dass das Land in Zukunft das Doppelte für diesen Zweck aufbringen werde“ müssen, um dadurch auch der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen entgegen zu wirken.
Die neuen Förderrichtlinien sehen vor, dass die Betreibenden von Fernwärmesystemen jeweils von Jahresbeginn bis 30. Juni Zeit haben, um ihre Ansuchen um Beiträge für die Erweiterung, Erneuerung oder Potenzierung bestehender Fernwärmesysteme online im Landesamt für Energie und Klimaschutz einzureichen. Förderfähig sind Erweiterungs- und Potenzierungsprojekte, die mehr als 50.000 Euro kosten und eine Erhöhung der Produktion von erneuerbarer Energie des bestehenden Fernwärmesystems bewirken.
Durch den Ausbau der Erzeugungsanlagen und die Erhöhung der Wärmeleistung wolle man auf die steigenden Preise am Energiemarkt und auch auf die zunehmende Nachfrage nach Neuanschlüsse an bestehende Fernwärmesysteme durch Bürgerinnen und Bürger reagieren, unterstreicht Landesrat Vettorato. Der Landesrat verweist darauf, dass das Land die Optimierung bestehender Erzeugungsanlagen und die Verdichtung bestehender Verteilinfrastrukturen im Auge behalte, um Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz der bestehenden Anlagen zu garantieren und dabei den Kohlendioxidausstoß zu senken, ganz im Sinne des ökologischen Wandels.
Laas/Vinschgau - Das Label „Junges Dorf“ ist ein Qualitätssiegel für Gemeinden, die sich durch ihr Engagement für junge Menschen auszeichnen. Gemeinsam mit jungen Menschen wurden Bausteine ausgearbeitet, welche einen Ort attraktiv für junge Bürger:innen machen. Auf dieser Grundlage erarbeiten die Gemeinden ein Programm, welches das Jugendforum Vinschgau bewertet und über die Vergabe des Labels entscheiden.
Am Freitag, 12. August um 20:30 Uhr im Schulhof Laas wird das Label „Junges Dorf“ an die Gemeinde Laas im Rahmen einer Feier und mit Freilichtkino für junge Manschen und für Familien übergeben.
Für Speis und Trank sorgen die Kids der Jugendtreffs Lama Laas und JuTsche Tschengls.
Die Gemeinde Laas ist nach der Gemeinde Prad am Stilfserjoch die zweite Gemeinde, die vom Jugendforum Vinschgau mit dem Label „Junges Dorf“ ausgezeichnet wird. Als erste Gemeinde Südtirols erhielt die Gemeinde Prad am Samstag, den 11. September 2021 das Label „Junges Dorf“, vergeben vom Jugendforum Vinschgau und den Jugenddiensten Mittel- und Obervinschgau. Dieses Label war und ist eine neue Initiative der Jugendverbände, um die Jugendarbeit verstärkt in den Mittelpunkt zu stellen und Jugendliche anzuregen, sich vermehrt am Gemeindeleben aktiv zu beteiligen.
Es ist eine Anerkennung und Auszeichnung für die gemachte Jugendarbeit, aber vor allem ist es eine Aufforderung, eine Verpflichtung, sich in den nächsten Jahren bei der Jugendarbeit besonders zu engagieren, die Rahmenbedingungen zu verbessern und dafür zu sorgen, dass sich Jugendliche aktiv am Dorfleben beteiligen können und auch das entsprechende Gehör finden.
Medienmitteilung SVP Bezirk Vinschgau - Die SVP-Bezirksleitung Vinschgau hat in ihrer letzten Sitzung am 18. Juli einstimmig Philipp Achammer als Landesparteiobmann nominiert und wünscht sich gleichzeitig eine Wiederkandidatur von Arno Kompatscher als Landeshauptmann und Spitzenkandidat der Südtiroler Volkspartei für die Landtagswahlen 2023.
Politischen Aufwind verspürt der Bezirk nun auch mit der Bekanntgabe der Laaser Bürgermeisterin Verena Tröger sich als Kandidatin für die Vize.-Obfrauschaft der Landespartei bei den Neuwahlen am 3. September zur Verfügung zu stellen. Die Bezirksleitung hat einstimmig beschlossen diese Kandidatur zu unterstützen und Verena Tröger für die Wahlen der Parteispitze nominiert. „Es freut uns, in unseren Reihen jemand für dieses verantwortungsvolle Amt zu finden. Wir werden jetzt umgehend Unterstützungsgespräche mit anderen Bezirken – in erster Linie mit dem Burggrafenamt – aufnehmen“, so Bezirksobmann Albrecht Plangger.
Umfangreiche und aufschlussreiche Informationen zur Debatte um das Landestourismusentwicklungskonzept hat Landesrat Arnold Schuler der vollständig versammelten Bezirksleitung- und Bürgermeister*innenrunde geliefert. „Beim Infotreffen mit dem Landesrat am 25. Jänner dieses Jahres haben wir uns die Frage gestellt, warum die Diskussion um die Bettenobergrenze und Bettenbörse auch im Vinschgau geführt werden muss, wenn sich dort die Betten in den vergangenen zehn Jahren kaum erhöht haben und der Zuwachs an Übernachtungen nichts am „Over-Tourismus“ beigetragen hat, nun sehen wir im Entwurf der Durchführungsbestimmungen schon einige jener von uns geforderten Ausnahmeregelungen für schwach entwickelte Gemeinden (10 von 13 Vinschger Gemeinden), für Ortskerne und die Betriebsnachfolge, sodass es im Vinschgau wohl doch nicht zu einem Investitionsstopp im Tourismus kommen könnte;“ so der Bezirksobmann Plangger. „Die touristische Entwicklung des Vinschgau sei mit den provisorisch zugewiesenen Betten aus dem Gemeinden- und Landeskontingent, sowie mit der Neubettenzuweisung von definitiv aufgelassenen Betten hoffentlich gesichert. Jede Gemeinde im Vinschgau könne jetzt die Rechnung bezüglich definitiv aufgelassener Betten machen, die ja zu 95% wieder in der Gemeinde zugewiesen werden können. Zählungen und Betten-Erhebungen können jetzt mit Verabschiedung des „Omnibusgesetzes“ und der vorgestellten Durchführungsbestimmungen starten und somit kann auch gleichzeitig das Gemeindetourismuskonzept erarbeitet werden.
In Mals findet vom 23. bis 29. Juli 2022 das 8. Sportforum statt. Bei diesem internationalen Sportevent werden sich Sportlehrpersonen, Grundschullehrer:innen für Sport und Bewegung, pädagogische Fachkräfte, Trainer:innen, Fachleute und Interessierte aus aller Welt über die neuesten Sport-Trends informieren. Über 50 internationale Expertinnen und Experten aus 13 Nationen werden in den Themenbereichen Sport, Bewegungs- und Gesundheitsförderung wichtige Inputs für zeitgemäßen Sportunterricht geben.
von Albrecht Plangger - Vor ca. 525 Tagen waren wir nach dem Fall der Regierung Conte II beim Ministerpräsident Draghi und haben ihm unsere Zusammenarbeit angeboten und ersucht, die Südtiroler Eigenheiten bestmöglichst zu berücksichtigen.
„Vedremo“ war seine kurze Antwort. Mit der Leistung der Regierung Draghi können wir aus Südtiroler Sicht sehr zufrieden sein. Italien hätte ihn aber noch 6 – 8 Monate für eine geordnete Übergabe der Regierungsgeschäfte gebraucht. Der Abschied des Ministerpräsidenten am 20. Juli um Punkt 9.00 Uhr in der Abgeordnetenkammer war beeindruckend und gleichzeitig schockierend durch das „Pharisärertum“ bei vielen Kollegen, die beim Eintreffen und der Verabschiedung lange stehend applaudiert haben. „Alla luce del voto espresso ieri sera dal Senato chiedo di sospendere la seduta per recarmi dal Presidente della Repubblica, per comunicare le mie dimissioni. Grazie per l´applauso e per tutto il lavoro fatto in questo periodo”. Das waren Draghi´s Abschiedsworte. Danke Herr Ministerpräsident, auch meinerseits. Jetzt hilft kein Jammern mehr, der Blick muss nach vorne gerichtet werden. Meine Partei muss die Reihen schließen und Einigkeit leben und demonstrieren, um auch in Zukunft mit einer einzigen Stimme in Rom auftreten zu können. Dann wird auch eine Mitte-Rechtsregierung mit den „Fratelli d´Italia“ zu überleben sein. Die Trentiner Leghisti sind auf jeden Fall für unsere Autonomie eine Garantie. Das haben diese in den vergangenen Jahren ausreichend bewiesen. Selbstverständlich müssen wir die Trentiner „ordentlich pflegen“ und den Schulterschluss mit ihnen suchen. In der Senatsdebatte zur Vertrauensabstimmung hat mich die Rede von Ex Ministerpräsident Renzi am meisten beeindruckt.
https://www.rainews.it/video/2022/07/-senato-renzi-4efbab6d-8bff-48f2-907d-b980aca78228.html
Es sei unverständlich, dass die Müllverbrennungsanlage für das im Müll erstickende Rom zu einer solchen Auseinandersetzung geführt habe, und es sei unverständlich, dass man die im Herbst anstehenden Verhandlungen zum Stabilitätspakt in der EU ohne Draghi führen wolle. Nichts werde mehr wie früher sein („nulla sarà come prima“). Politische Erdbeben stehen an. Renzi hat dafür den Riecher.