Vinschgau - Im Oktober stehen in vielen Fraktionen im Vinschgau Fraktionswahlen an. Alle Bürger sind wahlberechtigt - und alle Bürger sind wählbar. Ein Aufruf, diese Wahlen wahrzunehmen.
von Erwin Bernhart
In allen 9 Fraktionen in der Gemeinde Mals werden am kommenden Sonntag, am 10. Oktober 2021, Fraktionswahlen abgehalten. Die Burgeiser wählen ihr 5-köpfiges Fraktionskomitee ebenso wie die Schleiser, die Tartscher, die Matscher, die Laatscher, die Malser, die Schliniger, die Planeiler und die Ultner und Alsacker. Alle Bürger:innen sind wahlberechtigt, sofern sie in den Wählerlisten der Gemeinde Mals eingetragen sind. Und, was nicht sonderlich bekannt ist, jede:r ist wählbar. Es gibt zwar eine Liste, die von jeder Fraktion in der Gemeinde Mals hinterlegt ist, aber die ist indikativ, also nicht bindend. Die Gemeinde Mals hat die Aufgabe, die Wahlen der Fraktionen durchzuführen. Die Kosten müssen allerdings die Fraktionen selbst tragen.
Neue Gesichter werden in den Fraktionen Matsch und Schleis auftauchen, denn dort stellen sich die altbewährten und altgedienten Fraktionspräsidenten Vinzenz Telser in Matsch und Luis Pobitzer in Schleis nicht mehr der Wahl.
Bei den Fraktionswahlen werden die Verwaltungen von grosso modo Wald, Weide und Almen neu bestimmt. Offiziell heißen diese Verwaltungen „Eigenverwaltung Bügerlicher Nutzungsrechte (E.B.N.R.)“. Im gesamten Vinschgau - von der Töll bis zum Reschen - gibt es 35 Eigenverwaltungen, mit eigenem 5-köpfigen Komitee, mit eigenen Fraktionspräsidenten. Spötter sprechen von kleinen Bürgermeistern in den Dörfern. Nicht zu Unrecht, denn es gibt Fraktionen, deren Budget größer ist als jenes einer Kleingemeinde. Das ist der Landespolitik, auch mancher Gemeindepolitik ein Dorn im Auge.
In Südtirol sind es insgesamt 117 Eigenverwaltungen. Das Pustertal hat viele solcher Eigenverwaltungen - und eben auch der Vinschgau.
Im Herbst vorigen Jahres, im September 2020, wurde eine Genossenschaft, der „Landesverband der Eigenverwaltungen Bügerlicher Nutzungsrechte Südtirols“ gegründet und im Südtiroler Bauernbund angesiedelt. 56 Eigenverwaltungen, also knapp die Hälfte, sind dem Verband bisher beigetreten. Präsident ist der Laaser Fraktionsvorsteher Oswald Angerer. Mit Armin Plagg, Andreas Weitgruber und Helmuth Pircher stehen ihm drei Vinschger Fraktionspräsidenten im Verwaltungsrat zur Seite, ebenso die aus Schlanders gebürtige Julia Mayr. Vizepräsident ist der Toblacher Franz Troger und die Riege aus dem Pustertal mit Martin Bachmann (Bruneck), Erwald Kaiser (St. Johann im Ahrntal) und Norbert Kirchler (Ahrntal) komplettiert den Verwaltungsrat. Die Malser Wirtschaftsberaterin Carmen Zwick bildet den Aufsichtsrat.
Der Ringschluss zwischen dem Vinschgau und dem Pustertal, hervorgegangen aus dem vorherigen Arbeitskreis der Fraktionen, hat mehrere Gründe. Einer der gewichtigsten: Das die Fraktionen betreffende Gesetz von 1980 soll und muss reformiert werden und LH Arno Kompatscher hat in seinem - bisher - Schubladen-Gesetzesentwurf vorgesehen, dass es bei Bedarf eine unentgeltliche Abtretung von Fraktionsgrund an die Gemeinden geben soll.
Das sorgt für Unmut in den Fraktionen und hat zu einem Schulterschluss, auch zur Gründung dieses neuen Verbandes geführt. „Es geht nicht, dass wegen zweier Einzelfälle alle Fraktionen übers Seil springen sollen“, fasst es Oswald Angerer zusammen.
Das Internetportal salto.bz hat die Verbandsgründung und vor allem das Ansiedeln des Verbandssitzes in der Bauernbundzentrale so kommentiert: „Südtirols Bauern haben sich die Eigenverwaltungen einfach unter den Nagel gerissen. Das wird auch am neuen Landesverband deutlich, der vom Bauernbund gepusht wird.“
Tatsächlich handelt es sich bei den zu verwaltenden Gemeinnutzungsgütern zum großen Teil um Wälder, Weide und Almen. Aber auch Bruchrechte, wie die Marmorbrüche in Laas und in Göflan, gehören den dortigen Fraktionen und deren Pacht bringt viel Geld ein. Auch Beteiligungen an E-Werken spielen für manche Fraktionen eine große Rolle. In der Gemeinde Mals sind alle Fraktionensverwaltungen an E-Werken beteiligt. Der vormalige BM Ulrich Veith hat den Fraktionen Schlinig, Tartsch, Ulten/Alsack und Mals mit der Beteiligung am Puni-Werk eine Art Abschiedsgeschenk gemacht. Die Fraktion Latsch etwa verfügt über Einkünfte über Apfelwiesen. Auch Skilifte verlaufen über Fraktionsgrund. Kurzum, die Fraktionen verwalten mehr als Wald, Weide und Almen. Dies schlägt sich seit mehreren Jahren auch in den Präsidentschaften nieder: So sind etwa die Fraktionspräsidenten von Mals und Burgeis Nichtbauern, ebenfalls Nichtbauern sind die Fraktionspräsidenten von Laas und von Latsch, um nur einige Beispiele zu nennen. Und es funktioniert.
Eigenverwaltungen Bürgerlicher Nutzungsrechte sind keine Relikte und Atavismen aus alten Zeiten, sondern vitaler Bestandteil für das Funktionieren von Dorfgemeinschaften. Denn Holz aus Fraktionswäldern stehen allen Bürger:innen zur Verfügung, grundsätzlich auch die Weiden und die Almen. Und gesetzlich verankert ist, dass ein Teil und zwar 10% des gesamten Fraktionseinkommens an die Vereine der Ortschaft ausbezahlt werden kann. Feuerwehren, Musikkapellen, Sportverein und Schützen sowie andere Vereine profitieren also von den Fraktionen und den Gemeinden dürfte es Recht sein, wenn die Vereine unterstützt werden.
30% des Ertrages steht den Bauern zu. So steht es im grundlegenden Gesetz von 1980, welches der damalige Landwirtschaftsassessor gezimmert und damit den damaligen demografischen Entwicklungen Rechnung getragen hat. Der heute 80-jährige damalige Bauernassessor und spätere Landeshauptmann Luis Durnwalder kennt das Gesetz heute noch auswendig und hat das kürzlich in Matsch bei der Bürgerversammlung bewiesen.
Das Gesetz sei reformbedürftig, sagt auch Oswald Angerer. Die 10 Prozent für die Vereine etwa (es könnten ruhig mehr sein), oder die 30 Prozent vom Wirtschaftsüberschuss an die Bauern (das könnte laut Angerer weniger sein) oder auch der Wahlmodus, bei dem es mehr Vorzugsstimmen geben könnte. Derzeit können zwei Vorzugsstimmen abgegeben werden.
Am 24. Oktober 2021 wird es auch in den Fraktionen Göflan und Kortsch Neuwahlen geben. In Göflan tritt der langjährige Fraktionspräsident Erhard Alber nicht mehr an und hat im Schlanderser Gemeindeblatt die bäuerliche Linie vertreten: „Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Fraktion in vorwiegend bäuerlichen Händen bleiben soll.“
Ebenfalls am 24. Oktober 2021 wählen die Fraktionen in der Gemeinde Kastelbell-Tschars ihre Fraktionskomitees für 5 Jahre. Gewählt wird in den Fraktionen Tomberg, Marein/Latschinig/Freiberg, Galsaun, Tschars und Kastelbell.
Am 31. Oktober werden die Oberländer zu den Wahlurnen in ihren Fraktionen gerufen. In Reschen, in St. Valentin, in Graun und in Langtaufers wählen alle Bürger:innen die Fraktionskomitees.
Ebenfalls am 31. Oktober sind Wahlen in den Fraktionen Latsch, Goldrain, Tarsch und Morter.
Am 14. November wird es Wahlen in den Fraktionen Naturns, Tabland und Staben geben. Der Fraktionspräsident von Naturns Helmuth Pircher wird sich nicht mehr der Wahl stellen.
Ebenfalls Mitte November wird in Sulden das Fraktionskomitees gewählt.
Die Fraktionen, die über mehrere Almen und große Weiden verfügen, haben ein erkleckliches Einkommen auch über die Betriebsprämien. Das sind die EU-Gelder, welche für den Erhalt der Almen pro Großvieheinheit ausgeschüttet werden. Ein Beispiel: Auch über diese Gelder kommt etwa die Fraktion Langtaufers auf Gesamteinnahmen von rund 670.000 Euro im Finanzjahr 2017. Oder ein anderes Beispiel: Die Eigenverwaltung Reschen verzeichnet im Jahr 2020 über 914.000 Euro Gesamteinnahmen, darunter 70.000 Euro für die Bewirtschaftung der Almen. Im Vergleich dazu ist die almenlose Fraktion Mals kirchenmausähnlich. 2020 verfügte die Fraktion Mals über Gesamteinnahmen von 362.000 Euro. Die kleine Fraktion Schlinig hat ihr Finanzjahr 2020 mit Gesamteinnahmen von 217.000 Euro verbuchen können.
Die Abschlussrechnungen aller Fraktionen sind nicht greifbar. Im Verband ist man dabei, die Abschlussrechnungen 2020 aller Mitglieder zu erfassen. Die Daten der Mitglieder im Vinschgau werden nachgeliefert, sagt Oswald Angerer. Nicht alle Fraktionen im Vinschgau sind dem Verband beigetreten. Man wollte die Fraktionswahlen abwarten, um den neuen Verwaltungen die Möglichkeit der Entscheidung zu überlassen.
Der Verband, der Bauernbund und wohl auch die bisherigen Fraktionsverwalter wünschen sich eine möglichst hohe Wahlbeteiligung aller Bürger:innen. Einerseits kann eine solche als Wertschätzung geleisteter Arbeit gedeutet werden und auf der anderen Seite eine Stärkung für die weitere Vorgangsweise und auch gegenüber „feindlichen“ Übergriffen auf die Fraktionen. Von welcher Seite auch immer.
Reschen/Graun/St. Valentin/Mals/Glurns - Die Arbeiten für die Verlegung der Stromleitung zwischen Nauders und Glurns laufen. Diese Stromleitung - dieser „Interconnector“ soll die zwei Stromzonen - Österreich und Oberitalien - miteinander verbinden. Der Vinschgau hat nichts davon - im Gegenteil.
von Erwin Bernhart
Die „Resia Interconnector srl“ verbuddelt derzeit eine 26 Kilometer lange 220 Kilovolt Kupferstromleitung zwischen Reschen und Glurns. Die „Resia Interconnector“ gehört der TERNA. Noch. Denn die TERNA, das ist der italienische Betrieb, der für alle Hochspannungsleitungen auf Staatsgebiet zuständig ist, hat die „Resia“ verkauft und zwar an jene 72 Investoren, die die 85 Millionen Euro für den „Interconnector“ auf italienischer Seite zahlen. Das Kapital der „Resia“ wurde an die „Interconnector Energy Italia Scpa“ übertragen. Die Leitung wird nach Inbetriebnahme, voraussichtlich 2023, also den Investoren gehören. Der Vinschgau hat von diesem Interconnector so gut wie gar nichts davon, außer die derzeitigen Baustellen zu ertragen und Servituten auf den Grundstücken, unter denen die Leitung verläuft. Die Leitung zwischen Nauders und Glurns ist auf eine Leistung von maximal 300 Megawatt ausgelegt (zum Vergleich: das Kraftwerk in Schluderns hat eine maximale Leistung von 105 Megawatt und das Kraftwerk in Kastelbell 87 Megawatt). Die Investoren wollen vom Preisgefälle zwischen Österreich (billig) und Italien (teuer) profitieren, 2019 betrug der Preisunterschied im Schnitt 11,4 Euro pro Megawattstunde.
Damit sich die Investitionen in die Reschenleitung für die großen Investoren auszahlen, haben sie bei der EU-Kommission um eine Ausnahme bei den „Engpasserlösen“ angesucht. Bei den „Engpasserlösen“ ist ein Haufen Geld im Spiel, welches aufgrund einer EU-Bestimmung für die Verbesserung der Stromleitungen ausgegeben werden muss. Außer man beantragt eine Ausnahme. Diese Ausnahme wurde den Investoren bereits mit Beschluss der Kommission am 6. Mai 2021 für 10 Jahre gewährt. Der Vinschgerwind hat den Prader Stromexperten Michael Wunderer gefragt, der beim Südtiroler Energieverband arbeitet. Die Engpassgelder können mit der genehmigten Ausnahme auch für die Tilgung der Investitionen hergenommen werden. Die Ausnahmeregelung betrifft die Hälfte der Kapazität, also 150 Megawatt. Den Kuchen dieser 150 Megawatt hat man sich schon aufgeteilt. Die größten Beteiligten an der Stromleitung über den Reschen sind in einem Gutachten der italienischen Stromregulierungsbehörde ARERA, welches dem Vinschgerwind ebenso wie der Ausnahme-Beschluss der EU-Kommission vorliegt, aufgelistet. Demnach sind es vor allem die großen Stahlhersteller Arvedi in Cremona, Arcelormittal in Ligurien, Alfa Acciai in Brescia, Acciai speciali Terni in Umbrien, Acciaiere venete in Borgo Valsugana, die in die Reschenleitung investieren, dazu der Papierhersteller Bugo Group, das Consorziao Toscana Energia und der Mailänder Gasgigant Air Liquide.
Mitte September fanden gleich zwei Laufveranstaltungen im Vinschgau statt. Am 18. September wurde der Haiderseelauf ausgetragen. Die Tagesbestzeiten liefen Anna Hofer aus Rabland und der Italiener Ludovico Palmieri. Einen Tag später fand der Lauf um die Laaser Marmor Trophy statt, welcher als Landesmeisterschaft im Berglauf gewertet wurde. Den Sieg im Damenrennen holte die Vinschgerin Gerlinde Baldauf, im Herrenrennen triumphierte Armin Gögele.
Von Sarah Mitterer
300 Läuferinnen und Läufer waren beim diesjährigen Haiderseelauf am Start. Die Teilnehmer mussten einmal den Haidersee umrunden. Bei den Damen war die schnellste Läuferin die erst 16- jährige Anna Hofer aus Rabland, welche die 5 Kilometer lange Strecke in 20.02 Minuten bewältigte. Platz 2 ging ebenfalls an eine 16-Jährige. Lisa Leuprecht, welche beim heurigen Reschenseelauf den 3. Platz belegte, erreichte mit 34 Sekunden Rückstand auf Hofer als Zweite das Ziel, Platz 3 ging Emily Vucemillo. Im Herrenrennen sicherte sich der Italiener Ludovico Palmieri, der in Schlanders lebt, mit einer Zeit von 18.17 Minuten den Sieg. Dahinter platzierten sich Martin Mayrhofer und Matthias Agethle.
Einen Tag später fand die 4. Ausgabe des Laufes um die Laaser Marmor Trophy statt. Der spektakuläre Berglauf vom Marmordorf Laas entlang der historischen Marmorwege über die berüchtigten Brüchlerstiegen bis hinauf zum Weißwasserbruch wurde auch als Landesmeisterschaft im Berglauf gewertet. Es galt eine Strecke von 7,5 Kilometern und 700 Höhenmeter zu bewältigen. Bei den Herren ging der Sieg an jenen Läufer, welcher sich im Jahr 2018 zum Premierensieger kürte. Armin Gögele überquerte die Ziellinie nach 43.26 Minuten und feierte einen souveränen Sieg. Mit fast einer Minute Rückstand landete Ludovico Palmieri, der einen Tag zuvor den Haiderseelauf für sich entschied, auf Platz 2. Der Laaser Toni Steiner sicherte sich den dritten Platz. Einen Vinschger Sieg und einen dritten Platz gab es im Damenrennen. Gerlinde Baldauf, welche für den Rennerclub Vinschgau an den Start ging, krönte sich nach 55.17 Minuten zur Marmorkönigin und hatte mehr als drei Minuten Vorsprung auf ihre erste Verfolgerin Angelica Huber. Mirka Lorenzani vom SC Laas lief zu Platz 3.
Laas - Auf Einladung der Diskussionsplattform SkepTisch hielt Astrophysiker David Gruber im Laaser Josefshaus einen kurzweiligen Vortrag zum Thema „Die Kraft des Mondes“. Dabei wurden scharfe Grenzen zwischen Wissenschaft und Volksglauben gezogen.
von Maria Raffeiner
Die Macher von SkepTisch wollen die Diskussionskultur im Tal zu stärken. Ihrem Konzept treu, die Wissenschaft aus dem Elfenbeinturm zu holen, luden sie zum 3. Mal zu einem Austausch. 2020 waren sie erstmals mit einer Veranstaltung zum Klimawandel aufgetreten, die viel Zuspruch bekam. Während der Lockdowns hatte das Forum ein digitales Gespräch mit Fachleuten rund um das Erkennen von Fakten/Fake News organisiert.
Um den Mond unter die Lupe zu nehmen, trat ein renommierter Redner auf. David Gruber aus Bozen war als Astrophysiker in der Forschung tätig, bevor er das Planetarium in Gummer leitete und die Stelle des Direktors am Naturmuseum in Bozen antrat. Für den Vortrag in Laas durchforstete er eine Reihe von Studien, die nicht immer die Schlüsse enthielten, die sich das Publikum erwartet hätte. Es ging so manches Licht auf. Zunächst erläuterte Gruber die Mondphasen, bedingt durch die Reflexion des Sonnenlichtes je nach Position. Eine Wirkung des Mondes auf die Erde gibt es, denn seine Anziehungskraft beeinflusst die Gezeiten. Ebbe und Flut sind das Ergebnis von physikalischen Kräften, die Druck ausüben. Wenn große Gewässer vom Einfluss des Mondes bewegt werden, lässt sich dieser Einfluss dann auch auf den Menschen übertragen, wo wir doch mehrheitlich aus Wasser bestehen? Nein, sagt Dr. Gruber. Das sei ein populärer Trugschluss, dafür seien wir zu klein. Auch der Kalterer See reiche nicht aus. Es brauche große Ozeane dafür. Gruber nahm das junge Publikum ein, komplexe Dinge mit Witz und Alltagsbildern zu erklären.
Bei Behauptungen über die Kraft des Mondes befragte er die Zuhörer:innen. Die Hände schnellten nach oben, wenn es um den Zeitpunkt des Friseurbesuchs oder den Zusammenhang von Schlaf und Mondzyklus ging. Und doch bleibt die Botschaft des Abends: Es lässt sich aus wissenschaftlicher Sicht keine Begründung für diese Behauptungen herleiten. Der Zeitpunkt von Geburten oder der Menstruationszyklus hätten genauso wenig mit dem Mond zu tun, Operationen verliefen nicht erfolgreicher oder weniger ideal. Aus Sicht der Wissenschaft würden Pflanzen nicht schneller oder besser wachsen und das Wetter schlage nicht nach Mondphasen um. Aus astronomisch-physikalischer Warte habe der Mond all diese Einflüsse nicht.
Um die weit verbreiteten Meinungen zu widerlegen, zitierte Gruber Studien, verglich und erklärte die Ergebnisse. Wenn trotzdem einmal etwas zusammenfalle, sei das die statistische Korrelation, Zufälle seien immer möglich. Alles, was nicht wissenschaftlich untersuchbar sei, gehöre in das „Reich der Legenden“. Er verwies zudem auf die Gefahr, dass sich rund um den Mond einiges gut vermarkten lasse. Noch eine Botschaft: Wir nehmen nach dem Selektionseffekt wahr. Es kann also sein, dass wir öfters schlecht schlafen, es bleibt uns aber tiefer im Gedächtnis, wenn wir den Mond deutlich sehen. Aha, Vollmond. Und schon sei dem Mond und seiner imposanten Erscheinung eine kausale Wirkung zugewiesen. Den Neumond sehen wir nicht, so machen wir ihn auch nicht verantwortlich und vergessen schnell wieder. Im Leben würden wir uns eben lieber an die Treffer als an die Nieten erinnern, nahm Gruber die Andichtungen mit Humor.
SkepTisch spricht die Vinschger:innen an und macht sie mit jedem Auftritt näher mit dem wissenschaftlichen Argumentieren vertraut. Wer den Mond-Abend nachsehen möchte, findet ein Video auf der Facebookseite von SkepTisch.
Prad/Stilfs/Schluderns - Bei einer Pressekonferenz in Prad wurde am
30. September der Grundstein zweier Projekte für Senioren der Gemeinden Stilfs, Prad und Schluderns gelegt und von den drei Bürgermeistern unterschrieben. Vorgestellt wurde der Neubau des Seniorenwohn- und Pflegeheimes in Schluderns und das Pilotprojekt Betreutes Wohnen Plus in Prad.
von Heinrich Zoderer
Von allen Redner:innen wurde die übergemeindliche Zusammenarbeit zwischen Prad, Stilfs und Schluderns betont, aber auch die enge Abstimmung mit der Bezirksgemeinschaft und der Landesregierung. Deshalb waren nicht nur die drei Bürgermeister, zwei ex Bürgermeister und mehrere Gemeindereferent:innen anwesend, sondern auch Sibille Tschenett, die Direktorin des Altersheimes von Schluderns, Walburg Wielander, die Bereichsleiterin für Altenbetreuung und Pflege in der Bezirksgemeinschaft und die LH-Stellvertreterin Waltraud Deeg. Wie Heiko Hauser, der BM von Schluderns ausführte, sollen durch den Neubau des Altersheimes in Schluderns insgesamt 50 Einzelbettzimmer mit Bad errichtet werden. Rafael Alber, der BM von Prad erläuterte, dass in Prad ein Zubau an der bestehenden Wohngemeinschaft St. Antonius mit 16 Einzelzimmern geplant ist. Damit gibt es in Zukunft in Prad 22 Wohneinheiten für das betreute Wohnen und sieben Wohnungen für das begleitete Wohnen. Während das Ausführungsprojekt in Schluderns schon steht und rund 15 Mill. Euro kosten wird, ist in Prad erst ein Vorprojekt erstellt worden. Beide Projekte will man in rund fünf Jahren abschließen. Da die Überalterung zunimmt, braucht es neben Altersheim, Hauspflege, Tagespflegeheim und begleitetes betreutes Wohnen neue Formen der Seniorenbetreuung. In Prad wurde bereits von der alten Gemeindeverwaltung unter BM Karl Bernhart und dem zuständigen Referenten Udo Thoma darauf hingearbeitet, eine 24-Stundenbetreuung auf die Beine zu stellen. Mit diesen Vorarbeiten ist es nun gelungen ein entsprechendes Pilotprojekt zu erstellen, das auch von der Landesregierung abgesegnet wurde. Michaela Platzer, die Vizebürgermeisterin von Prad, stellte das Pilotprojekt vor. Mit dem Projekt „Betreutes Wohnen Plus“ will man die Selbständigkeit der Senioren so lange wie möglich erhalten, ihnen aber auch die notwendige Sicherheit geben. Die 24-Stunden-Betreuung an 365 Tagen im Jahr wird in Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst Weißes Kreuz organisiert. Eine Person des Weißen Kreuzes übernachtet im Haus. Es ist aber kein Nachtdienst, sondern eine Nachtwache. Außerdem soll durch hochentwickelte mechanische, technologische Hilfsmittel die Sicherheit erhöht und die Autonomie gestärkt werden. Die Landesrätin Waltraud Deeg zeigte sich erfreut über die beiden Projekte und lobte die Zusammenarbeit der drei Gemeinden.
Glurns - Am 10. Oktober wird in Glurns ein neuer Bürgermeister und eine neuer Gemeinderat gewählt. Zwei Listen bewerben sich und mit Armin Windegger (SVP) und Erich Wallnöfer (Liste „Für Glurns“) zwei BM-Kandidaten. Die SVP hat sich mit LH Arno Kompatscher einen prominenten Wahlhelfer geholt.
von Erwin Bernhart
Die SVP hat in Glurns das SVP-Urgestein Ernst Kuenrath als Ortsobmann reaktiviert und mit dem SVP-Bezirksobmann Albrecht Plangger und LH Arno Kompatscher zwei prominente Wahlhelfer in die Stadt geholt. Am 27. September hat der SVP-Bürgermeisterkandidat Armin Windegger sich und seine Mitstreiter den Glurnser:innen vorgestellt. Windegger gelobte als „Teamplayer“ im Rat und im Ausschuss einen Zusammenarbeit aller anzustreben. Mit 7 Kandidat:innen für den Gemeinderat tritt die SVP-Liste an und die jeweilige Vorstellung stand unter einem Schlagwort: Armin Bertagnolli (Nachhaltigkeit), Sara Fleischmann (Frischer Wind), Erika Habicher (Tourismus), Naz Niederholzer (Kontinuität) Christoph Prader (Kommunikation), Lucrezia Tschalär (Sozilakompetenz) Stefan Winkler (Innovation - Winkler war terminlich verhindert. „Meine Unterstützung ist selbstverständlich“, sagte LH Kompatscher im Mehrzwecksaal von Glurns. „Wenn ich in Rom sagen kann, dass 103 von 116 Gemeinden SVP-Gemeinden sind und dass ich für meine Leute rede, dann hat das Gewicht.“ Kompatscher beschwor Gemeinschaft und Zusammenhalt. Zusammenhalt sei auch ohne äußere Bedrohung möglich. In der Diskussion wurde die Frage nach einem Gemeindearzt für Glurns aufgeworfen. Ein Versprechen dazu wäre nicht seriös, sagte Kompatscher. Auf die Frage nach einer Lösung für den Durchzugsverkehr, betonte Windegger, dass man keine Lösungsvorschläge habe aber dass dieses Thema angegangen werden soll. Ideen seien vorhanden. Das übergemeindliche Verkehrsprojekt sei nicht gestorben, aber „ihr müsst’s vor Ort eine Lösung finden“, sagte Kompatscher. Windegger versprach, dass künftig diesbezügliche Informationen besser fließen werden. Als seine Vision formulierte Windegger, dass die Glurnser:innen wieder vereint werden sollen. Ob dem LH Glurns auch weiter am Herzen liege, wenn ein Nicht-SVP-Bürgeremeister gewählt würde, kam als Frage in den Raum. „Institutionell bin ich für alle zuständig und eine korrekte Abwicklung ist gegeben. Es erfolgt keine Ungleichbehandlung. Aber ein SVP-Bürgermeister hat Informationsvorteile. Ich bin als SVP-Vertreter da und vertrete eine klare Botschaft: Wir hoffen auf eine Mehrheit und die Zusammenarbeit kommt danach“, sagte LH Kompatscher.
Das Wichtigste: unsere Gesundheit
Gesundheit zählt – nicht nur sprichwörtlich – zum höchsten Gut des Menschen. Sie ist Voraussetzung, um die zahlreichen Anforderungen im Arbeitsleben und dem privaten Leben zu bewältigen. Denn nur wer gesund ist, kann leistungsfähig, kreativ und motiviert sein.
Was bedeutet eigentlich Gesundheit?
Die Corona-Zeit führt uns beispiellos vor Augen, wie wichtig Gesundheit ist.
Gesundheit bedeutet mehr als die Abwesenheit von Krankheit. Gesundheit steht für ein Gefühl des Wohlbefindens in körperlicher, seelischer und sozialer Hinsicht. Mit Gesundheit verbinden wir Lebensfreude, Fitness und Zufriedenheit. Gesundheit heißt Wohlfühlen und bedeutet Stärke, Energie, Belastbarkeit, körperliche und geistige Fitness, die Fähigkeit zur optimalen Bewältigung von Herausforderungen sowie die Fähigkeit zur wirkungsvollen Regeneration und Erholung. Doch obwohl die Gesundheit allgemein sehr hoch geschätzt wird, fällt es vielen schwer, Gesundheitsaspekte im täglichen Leben ausreichend zu beachten.
Was beeinflusst unsere Gesundheit?
Die Einflussfaktoren auf die Gesundheit sind vielfältig. Die persönlichen Veranlagungen, Eigenschaften und Verhaltensweisen bilden das Fundament. Professor Bernd Gänsbacher, der seit Corona jedem in Südtirol ein Begriff sein dürfte, verglich die Veranlagungen etwa mit dem Blind-Watten: Man weiß erst am Ende, was die eigenen Karten - und in Bezug auf die Gesundheit die Gene - wert sind. Aber auch die Menschen um uns herum und das Leben, Arbeiten und Wohnen wirken auf die Gesundheit und das Wohlbefinden ein. Es gibt also viele Stellhebel für jeden Einzelnen, seine Gesundheit, seine Belastbarkeit und seine Lebensfreude zu fördern: Bewegung, gute Ernährung und Vermeidung von Übergewicht, aber auch die Pflege von Freundschaften sind gesundheitsförderlich. Wichtig ist zudem eine ausgewogene Balance zwischen Arbeits- und Privatleben.
Wie man den Ausgleich findet.
1. Akzeptieren, dass Pausen zum Arbeiten gehören.
2. Sich Verschnaufpausen gönnen, bevor man mit den Kräften am Ende ist. Besonders wenn die Arbeitstage vollgepackt sind, muss die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit bis zum Abend erhalten bleiben. Mehrere Kurzpausen sind besser als eine lange Pause.
3. Auf die Körpersignale achten. Ermüdung, aber auch Kopfschmerzen, Augenbrennen und nachlassende Konzentration können auf Erholungsbedarf hinweisen. Wer die Signale seines Körpers nicht wahrnimmt oder ignoriert, verpasst den richtigen Zeitpunkt für erholsame Gegenstrategien.
4. Lernen abzuschalten und sich nicht für unersetzlich halten. Wer immer erreichbar ist, wer von seinen Aufgaben und Schwierigkeiten nicht loslässt, kann sich nicht effektiv erholen. Falls möglich:
E-Mail-freie Zonen einrichten.
5. Sich Zeit für die Familie und den Freundeskreis nehmen. Wer beruflich stark eingespannt ist, vernachlässigt häufig die Kontakte mit der Familie und dem Freundeskreis. Dabei sind dies die Menschen, die da sind, mit denen man sich offen über Probleme austauschen und sein Herz ausschütten kann. Es ist wissenschaftlich gesichert, dass gute soziale Beziehungen unsere Gesundheit stärken.
6. Gesund ernähren, leben und die Vorsorgeuntersuchungen nutzen.
Zu den wichtigsten Gesundheitsrisiken gehören zu hoher Alkoholkonsum, Übergewicht, Bewegungsmangel und Rauchen. Es ist nicht immer einfach, sich von diesen persönlichen Lastern zu befreien, insbesondere wenn man beruflich und privat stark unter Druck steht. Die ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen kosten nur wenig Zeit und bringen einen hohen Nutzen. So kann z. B. ein früh entdeckter Bluthochdruck gut behandelt und ernste gesundheitliche Schäden vermieden werden.
Auf den folgenden Seiten finden Sie Angebote und Informationen rund um die Gesundheit des Gehörs, der Augen, Vorsorgeuntersuchungen und vieles mehr...
Quelle: RKW-Leitfaden Gesundheit
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Körper und Geist ein unzertrennliches Paar
Akupunktur in der Psychosomatik
Schon die Chinesen vor 3000 Jahren wussten, dass der Körper (Soma) und der Geist (Psyche) eine Einheit bilden und sich gegenseitig ausbalancieren. Ist der Körper krank, geht es der Psyche nicht gut. Hat unsere Psyche ein Problem, dann macht auch der Körper nach einer gewissen Zeit darauf aufmerksam.
Die Kombination aus Akupunktur und Psychotherapie ist eine wirksame Methode, um Psyche und Soma wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Zusammen mit einem veränderten Lebensstil, ausgewogener Ernährung, Bewegung und dem Ausgleich von eventuell bestehenden Mangelzuständen im Mikronährstoffbereich begleiten wir unsere Patienten auf ihrem Weg zur inneren und äußeren Harmonie.
Durch Gespräche mit unserer Psychologin Renate Unterholzner können belastende Situationen entschärft werden. Mit Hilfe der Akupunktur versuchen unsere Komplementärmedizinerinnen Dr. Karmen Sanoll und Dr. Agnes Zöggeler die erzielten Ergebnisse zu festigen und das körperliche Wohlbefinden wiederherzustellen.
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Durch ein gutes Gehör zu geistiger Fitness
Das Gehör ist viel mehr als nur „Hören“ alleine. Mit einem guten Gehör nähern wir uns unseren Mitmenschen, wir treten in Kontakt mit ihnen. Wir interagieren. Wir reagieren. Fällt das Gehör ganz oder auch nur teilweise aus, dann merken viele das zwar von Beginn an, wollen es aber lange Zeit nicht wahrhaben.
Ein Hörverlust kommt schleichend, oft über Jahre. Studien haben ergeben, dass Menschen zwischen 7 und 10 Jahre vergehen lassen vom Moment, wo sie das erste Mal merken, dass mit dem Gehör etwas nicht stimmt bis zum Zeitpunkt, wo sie es professionell untersuchen lassen. Das Tragen von Hörgeräten ist für viele an dem Punkt noch in weiter Ferne. Der Betroffene selber kämpft dagegen an, bis meistens das Umfeld ihn darauf aufmerksam macht, dass er immer schlechter versteht und etwas unternehmen sollte. Das Muster ist bei vielen Menschen leider immer dasselbe, was man aber sehr gut beobachten kann: bereits nach wenigen Tagen nach dem Erhalt der Hörgeräte fühlt der Betroffene eine Besserung, aber vor allem das Umfeld bemerkt, wie die Aufmerksamkeit und vor allem das Sprachverständnis sich zwar langsam, aber stetig verbessert.
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Landschaftliche Vielfalt, viel Sonne und Natur pur: Die Wohnanlage Amatia vom Planungsstudio Immobilienservice bietet Wohnen und Wohlfühlen im Bergsteigerdorf Matsch.
von Angelika Ploner
Dass die neue Wohnanlage vom Planungsstudio Immobilienservice „Amatia“ heißt, ist kein Zufall. Matsch kommt von „Amatia“, rätoromanisch für Liebliche. Urkundlich erwähnt wird „Amatia-Venosta“ bereits um 824 n. Chr. Das nur am Rande erwähnt.
Die rätoromanischen Flurnamen sind jedenfalls noch heute überall präsent in Matsch und das rätoromanische Haufendorf selbst ist geprägt durch seine sehr kompakte Bauweise. Das Haus Amatia, das kurz vor seiner Fertigstellung steht, reiht sich hier nahtlos ein. Das Projekt sieht den Neubau eines Wohngebäudes mit fünf Wohneinheiten vor. Terrassenförmig – wie das Dorf selbst – ist das neue Wohnhaus Amatia angelegt und schmiegt sich förmlich an den Hang. Daraus ergibt sich ein großer Vorteil: Drei Wohnungen bieten einen Garten, der über den Wohn- oder Kochbereich zugänglich ist. Natursteinmauern haben hier eine stützende Funktion, sorgen gleichzeitig aber auch für ein ganz besonderes Flair und strahlen Wärme aus. Die restlichen zwei Wohneinheiten verfügen über eine überdachte Terrasse, ein verlängertes Wohnzimmer wenn man so will.
Traditionell und doch modern, schlicht und stilvoll gibt sich das Wohnhaus Amatia von außen. Inspiriert von Natur unter anderem dem gegenüber liegenden Ortlermassiv, ist hier die Natur Ideengeber. Deshalb dominiert Holz als vorherrschender Baustoff. Holz hat als Verkleidungen an der Fassade, als Holzbrüstungen an den Terrassen und im Inneren seinen Auftritt. Wärme und Gemütlichkeit strahlt das Wohnhaus Amatia somit außen wie innen aus. Das Wohnhaus ist so ausgerichtet, dass es maximal von der Sonne profitiert. Deshalb verfügen alle Wohnungen über viel natürliches Licht. Zudem zelebrieren großzügige Verglasungen die Aussicht. Eine geschickte Raumaufteilung garantiert Freiräume und Intimsphäre gleichermaßen. Die Nettowohnflächen variieren zwischen über 100 und über 40 Quadratmeter und tragen so verschiedenen Bedürfnissen Rechnung. Während im Erdgeschoss eine Wohnung untergebracht ist, teilen sich die restlichen vier Wohneinheiten das erste und das zweite Obergeschoss.
Jede Wohneinheit verfügt über einen bis zwei Auto-Abstellplätze, genauso wie über einen Keller. Der Anspruch an hochstehende Qualität wird durch lokale Handwerksbetriebe erfüllt. Selbstverständlich folgt die Bauausführung dem Klimahaus-Standard A. Alles wurde bis ins Detail vom Planungsteam von Immobilienservice in Prad durchdacht und geplant. Seit Jahrzehnten arbeitet Immobilienservice mit Handwerkern aus der Umgebung zusammen. Das schafft Vertrauen und garantiert höchste Bauqualität. Die neuen Bewohner der Wohnanlage Amatia dürfen sich deshalb auf ein besonderes Zuhause freuen.
Idylle und Natur: Das bietet die Wohnanlage Haus Kirchanger, die derzeit das Planungsstudio Immobilienservice in Martell Dorf realisiert. Es ist ein privilegierter Bauplatz hier, der seinesgleichen sucht.
von Angelika Ploner
Das Martelltal ist ein besonderes Tal, ein idyllisches und naturverbundenes. Reine Bergluft, unberührte Natur, saftige Wiesen im Tal, weiß-blaue Gletscher in der Höhe: Die Natur, die Umgebung eröffnet hier unvergleichliche Wandermöglichkeiten, beeindruckende 220 Kilometer sind es insgesamt. Zudem ist das Martelltal eingebettet im Nationalpark Stilfserjoch – eine weitere Besonderheit.
Im Hauptort – in Martell Dorf – entsteht derzeit die Wohnanlage Haus Kirchanger. Inmitten der Wiesen von Meiern auf 1300 Meter hat das Planungsstudio Immobilienservice einen idyllischen Bauplatz gefunden. Dass die Wohnanlage den Namen Kirchanger trägt, hat einen guten Grund. Dort, wo das Projekt entsteht, werden die Wiesen Kirchäcker genannt – ein alter Flur- und Kulturnamen, der auch Ausdruck der unmittelbaren Nähe zur Pfarrkirche ist. Denn nur einen Steinwurf von der neuen Wohnanlage entfernt, steht die Kirche zur Heiligen Notburga und bildet hier naturgemäß den Mittelpunkt des Dorfes.
Mit Respekt vor der Natur und seiner Umgebung sind zwei schlichte Baukörper entstanden, die insgesamt 6 Wohneinheiten beherbergen. Das Satteldach fügt sich nahtlos in seine Umgebung ein und nimmt auf die traditionelle Bebauung Rücksicht, kurzum: Die neue Wohnanlage Kirchanger hält sich architektonisch zurück, ist traditionell orientiert und überlässt der umliegenden Natur die Hauptrolle. Ein großzügiges Treppenelement verbindet beide Baukörper miteinander.
Holz hat hier seinen großen Auftritt – außen und innen. Gemütlichkeit und Wohnlichkeit stehen im Mittelpunkt der Entwürfe des Teams von Immobilienservice.
Große Fensterausschnitte Richtung Süden schaffen ein helles Ambiente im Inneren, soweit, dass man die großartige Aussicht auf die umliegenden Berge in vollen Zügen genießen kann.
Durch die geschickte Planung sind zudem überdachte Terrassen entstanden, die durch ihre Holzoptik Heimeligkeit und fast schon Nestcharakter ausstrahlen. Geschützt wie in einem Kokon dürfen sich hier die Bewohner fühlen.
Mit 68 bis 96 Quadratmeter Nettowohnfläche warten die sechs Wohnungen auf. Die beiden ebenerdig situierten Wohnungen bieten zudem eine große Terrasse. Die Anzahl der Zimmer variiert je nach Größe. In jeder Wohnung ist ein heller und offener Wohn- und Essbereich geplant, der ein heimeliges Ambiente garantiert. Außerdem: Zu jeder Wohneinheit zählen ein Parkplatz und ein Keller dazu. Die Wohnanlage erfüllt den Klimahaus-Standard A. Lokale Handwerksbetriebe garantieren eine hohe Qualität in der Bauausführung, das Planungsteam von Immobilienservice hingegen steht für eine ausgereifte Detailplanung. Seit Jahrzehnten arbeitet Immobilienservice mit hiesigen Handwerkern zusammen. Das schafft Vertrauen und davon profitieren auch die neuen Bewohner der Wohnanlage Kirchanger, die zweifelsohne ein besonderes Zuhause beziehen dürfen.
Vinschgerwind: Das neue avimundus in Schlanders erinnert an eine Voliere. Ist es ein Vogelkäfig?
Stephan Marx: Das ist ein Vogelkäfig im positiven Sinne. Der Begriff ist negativ behaftet, weil man da an ein Gehege denkt. Das ist aus Sicht des Tierschutzes negativ behaftet. Für mich ist eine Voliere etwas Luftiges etwas Leichtes und hat daher viel mit dem Fliegen zu tun. Das Fliegen ist ja Thema im Vogelmuseum avimundus. Ich habe deshalb bewusst keinen hermetisch abgeschlossenen Bau gewählt, sondern etwas Leichtes.
Vinschgerwind: Sie sind einer, der architektonisch selbstbewusst auftritt. Auf der anderen Seite reagieren Sie sehr sensibel auf architektonische Umgebungen. Wie erklären Sie das Einpflegen des avimundus in die Häuserzeile in der Schlanderser Fußgängerzone?
Stephan Marx: Das ist eine Paradoxon. Eine Voliere ist eigentlich auf allen vier Seiten frei, in einem Park etwa. Der paradoxe Fall ist, dass wir in einer dichtesten Gebäudeansammlung planen mussten. Die Frage für mich war: Geht das überhaupt? Wissen dass man anbauen muss. Ich hab’s trotzdem probiert. Natürlich musste man das neue Gebäude an einer Seite an ein bestehendes angrenzen. Dort sind die gesamten Erschließungen eingeplant, die kaum Licht benötigen. Die anderen drei Seiten ist eine Glasfassade mit einem Gerüst überdeckt, das auch als Sonnenschutz dient. Vogelkäfige oder Voliere sind in der Regel rund und hier ist es ein polygonaler Körper geworden, der die Grundstücksform aufnimmt. Urprünglich wollte ich das Gebäude in einem Zeltdach enden lassen, so dass die Form der umgebenden Bauten aufgenommen wäre.
Vinschgerwind: Oben ist dann eine flache Terrasse geworden...
Stephan Marx: Genau. Eine Verglasung über Dach haben wir uns dann auch wegen der Sonneneinstrahlung doch nicht getraut. Für mich war der flache Teil oben ein Dachstuhl, alle anderen haben eine Terrasse gesehen. Auf einen offenen Dachstuhl kann man sich auch bewegen. Man wollte dann aber eine offene Terrasse haben, die vom Gerüst nicht überdeckt sein sollte. Den Kompromiss bin ich dann eingegangen.
Vinschgerwind: Welche Freiheiten bzw. welche Beengtheiten haben Sie bei der Planung vorgefunden?
Stephan Marx: Das Thema war klar. Eine gewisse Vorarbeit war da, aber aus meiner Sicht mangelhaft. Denn das gesamte Konzept der Ausstellung wurde erst nachträglich in die architektonische Form gebracht. Es war also nicht so, dass ich von vornherein ein bestimmtes Raumprogramm vordefiniert bekommen habe. Natürlich habe ich mich dann für Vogelmuseen informiert. Man findet allerdings fast gar nichts zu einem Vogelmuseum. Was ich gefunden habe, waren alles kombinierte Museen. Dann habe ich eine Hülle entworfen, schlussendlich hat es gepasst. Aber zurück zu Ihrer Frage: Das Grundstück war definiert, viel war da nicht möglich. Man hat überlegt, unter die Fußgängerzone hineinzubauen mit einem Fenster zum Hineinschauen. Wir haben dann die Zugangsrampe bekommen. Architektonisch hatte ich freie Hand sowohl bei der Frage der Hülle als auch beim Raumprogramm.
Interview: Erwin Bernhart
Es ist lieb gewordene Tradition beim Vinschgerwind, kurz vor Beginn der Spielzeit des Südtiroler Kulturinstituts im Kulturhaus Schlanders, ein Gespräch mit Akteuren und Persönlichkeiten aus dem Kulturbereich zu führen. Namentlich sind das Peter Silbernagl, Direktor des Südtiroler Kulturinstituts, Hans-Christoph von Hohenbühel, der Präsident des Südtiroler Kulturinstituts, Martin Trafoier, Verwaltungsrat des Südtiroler Kulturinstituts, Monika Holzner Wunderer, Präsidentin des Kulturhauses Schlanders und Monika Wielander, die Kulturreferentin der Gemeinde Schlanders.
von Angelika Ploner
Vinschgerwind: Aufbruch nennt sich die neue Spielzeit. Aufbruch wohin?
Hans-Christoph von Hohenbühel: In Zeiten der Unsicherheit braucht man gute Freunde. Mit unserem treuen Publikum, das uns auch in der langen Zeit der Schließungen Stärkung und Trost war, wollen wir nun den „Aufbruch“ in eine neue, hoffentlich erfolgreiche Spielzeit wagen.
Vinschgerwind: Einige Inszenierungen, die im vergangenen Jahr nicht gezeigt werden konnten, füllen heuer die Bühnen. Wie plant man ein Programm, in einer Zeit, in der nichts planbar ist?
Peter Silbernagl: In kaum planbaren Zeiten läuft jede Planung Gefahr, erneut abgeändert werden zu müssen. Deshalb folgen wir in dieser Saison dem vorsichtigen „Schachbrettmuster“ – das bedeutet, dass im Theatersaal nur jeder zweite Sitzplatz besetzt werden kann. Wir hoffen, in der Spielzeit 2022/23 wieder zur normalen Saalbesetzung zurückkehren zu können, damit erhalten unsere Abonnentinnen und Abonnenten auch ihre Stammplätze wieder.
Vinschgerwind: Frau Holzner-Wunderer, dasselbe gilt für das Kulturhaus Schlanders.
Wie plant man ein Programm, wenn nichts planbar ist?
Monika Holzner Wunderer: „Das ganze Leben ist ein ewiges Wiederanfangen“, sagt Hugo von Hofmannsthal. Und so haben auch wir im Kulturhaus wieder angefangen, gemeinsam mit unseren Partnern ein vielfältiges und qualitätsvolles Programm zu erstellen, das alle Bevölkerungsschichten anspricht. Das sind wir unserem Publikum schuldig. Dieses und alle auf und hinter der Bühne brauchen wieder Theater, Musik und Filme, zufällige Begegnungen, den Austausch, die Diskussion, die gemeinsame Begeisterung …
Daher starten wir trotz aller Unsicherheiten zuversichtlich und motiviert in die neue Spielzeit. Natürlich läuft jede Planung in einer kaum planbaren Zeit Gefahr, erneut abgeändert werden zu müssen. Aber daran haben wir uns inzwischen gewöhnt. Unser größter Wunsch ist es, dass die Veranstaltungen heuer regulär stattfinden können und vermehrt geschätzt werden.
Vinschgerwind: Frau Wielander: Während Wirtschaftsverbände laut nach Unterstützung rufen, bleibt die Kulturbranche still. Wie unterstützt die Gemeinde Schlanders Kulturschaffende und -institutionen konkret?
Monika Wielander: Die Kulturbranche blieb landesweit tatsächlich still, wahrscheinlich zu still. In den letzten Monaten hat sie sich aber wiederum zurückgemeldet und unseren Sommer bunter gemacht. Für Schlanders gilt, dass sehr viele Kulturschaffende versucht haben weiter zu arbeiten. Viele haben die Zeit konstruktiv genützt, Fortbildungen gemacht oder Proben in kleinstem Rahmen organisiert-entsprechend den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen, die sich ja immer wieder geändert haben. Alle ehrenamtlichen Vereine wurden auch heuer finanziell unterstützt, sofern sie ein Gesuch bei uns eingereicht haben. Die gemeindeeigenen Strukturen, wie Bibliothek und Kulturhaus werden von Seiten der Verwaltung finanziell getragen, damit von ihnen qualitätsvolle Angebote gemacht werden können. Umfassende Bauarbeiten wurden und werden weiterhin im Kulturhaus getätigt, um das Haus den heutigen Bedingungen anzupassen. Außerdem gibt es seit einiger Zeit auch noch BASIS, das ergänzend zum bisherigen Angebot viele interessante Veranstaltungen organisiert.
Für die Gemeinde Schlanders war und ist Kultur im Dorf sehr wichtig!
Der heurige Sommer mit den vielen Angeboten in Schlanders hat bewiesen, dass das kulturelle Leben auch in Zeiten der Pandemie weitergegangen ist.
Vinschgerwind: Herr Silbernagl, auf welche der Veranstaltungen in der Spielzeit 2021/22 freuen Sie sich am meisten?
Peter Silbernagl: Besonders gespannt bin ich auf „Anne-Marie die Schönheit“, das neue Stück aus der Feder der bekannten Autorin Yasmina Reza, das nächstens in Freiburg Premiere feiern und kurz danach bereits in Schlanders gastieren wird. Das Theater Freiburg wird übrigens zum ersten Mal in Südtirol zu Gast sein; die Regie übernimmt der Intendant Peter Carp selbst, und auf ein Wiedersehen mit dem herausragenden Darsteller Robert Hunger-Bühler, den ich noch von Gastspielen des Schauspielhauses Zürich kenne, freue ich mich besonders.
Vinschgerwind: Herr Präsident, welche Inszenierung löst bei Ihnen besondere Vorfreude aus?
Hans-Christoph von Hohenbühel: Ich finde „Romy Schneider“ von und mit der wunderbaren Chris Pichler ist ein äußerst sehenswertes Stück: Chris Pichler folgt in diesem Solo-Abend dem bewegenden und bewegten Lebensweg der Filmikone Romy Schneider und zeigt sie als Frau mit zwei Gesichtern.
Herr Trafoier: Welche der Inszenierungen ist Ihr persönlicher Favorit?
Martin Trafoier: Bei einem so abwechslungsreichen Programm fällt die Wahl schwer. Ich bin schon sehr gespannt auf die Bühnenuraufführung von „Und wer nimmt den Hund?“ mit Marion Kracht und Michael Roll in den Hauptrollen.
Am meisten freue ich mich aber auf „Die Wiedervereinigung der beiden Koreas“, das Gastspiel des Münchner Metropoltheaters. Dieses Theater überrascht immer wieder mit beeindruckenden, aufwühlenden Inszenierungen wie „Die letzte Karawanserei“, ein Stück über Flüchtlingsschicksale, das vor letzthin in Schlanders gezeigt und den Publikumspreis des Kulturinstituts gewonnen hat.
Im aktuellen Stück geht es trotz des politisch klingenden Titels nicht um die koreanische Wiedervereinigung. Das Stück erzählt stattdessen temporeich 20 Geschichten vom Kampf um Liebe und Glück, von der Magie des Verliebtseins und dem Leid einer Trennung. Die Geschichten handeln von 27 Frauen und 24 Männern, sind poetisch, immer wieder überraschend, mitreißend und zeitweilig so unglaublich und unvorhersehbar, wie es auch die Wiedervereinigung der beiden Koreas wäre.
Frau Holzner-Wunderer, worauf freuen Sie sich ganz besonders?
Monika Holzner Wunderer: Wie jedes Jahr kommen auch heuer wieder renommierte Bühnen der deutschsprachigen Theaterwelt mit hochkarätigen Aufführungen nach Schlanders. Und alle Stücke dieser Spielzeit erzählen wunderbare Geschichten, sodass ich mich auf alle Veranstaltungen sehr freue.
Besonders gespannt bin ich auf Kleists Michael Kohlhaas, das als Schau- und Puppenspiel mit Live -Musik gezeigt wird. Diese ungewöhnliche Kombination ist sicher eine ganz neue ästhetische Erfahrung und ein besonderes Erlebnis.
Vinschgerwind: Frau Wielander, welches Theaterstück oder welche Lesung steht bei Ihnen ganz oben?
Monika Wielander: Bitte erlauben Sie mir die Frage umzuformulieren. Sie sollte lauten: Gibt es ein Theaterstück oder eine Lesung, die bei Ihnen nicht ganz oben steht? Ich freue mich auf alle, wüsste nicht, welche Veranstaltung nicht sehenswert wäre und die mich und mein Leben nicht bereichern würde. Dankbar für die guten Angebote werde ich bei allen dabei sein und jede Minute genießen.
Das deutsche Wohnungsunternehmen Vonovia hat erstmals ein neues Wohnprojekt in mehrgeschossiger Holzbauweise errichtet. Gemeinsam mit den Planern - der architekturagentur - und holzius entstanden in Kornwestheim, nördlich von Stuttgart, zwei Baukörper in Würfelform. Für holzius war dieses Projekt in Bezug auf den Umsatz als auch auf die Kubatur das größte der Firmengeschichte.
Das Projekt ist ein beeindruckendes in vielerlei Hinsicht: Rund 16 Meter betragen die Außenmaße der beiden Baukörper in der Optik eines Würfels. 713 m3 Fichten-Vollholz wurden von holzius dafür verbaut. Und: Die Wand- und Deckenelemente wurden mit 18 Sattelschlepper-Ladungen von der Firma Bayer Transporte von Prad am Stilfserjoch nach Kornwestheim bei Stuttgart geliefert. Doch der Reihe nach.
Architektur. Die zwei Würfel sind identisch auf- und ausgebaut: Auf vier Etagen sind jeweils drei Wohnungen untergebracht, das macht in Summe 24 Wohneinheiten mit Wohnflächen zwischen 55 und 95 m2. Dass die tragende Struktur in Holzbauweise ausgeführt ist, ist auf Anhieb nicht erkennbar. Auf die Holzwände wurde ein Wärmedämmverbundsystem aus Mineralfaserdämmung und Putz aufgebracht. Balkone, in Stahlbauweise an den Wohnungen vorgeständert, schaffen zusätzlichge Wohn- und Freiflächen.
Konzept. Das Grundkonzept der Gebäude basiert auf Flexibilität und Effizienz. Deshalb werden beide Objekte mittig erschlossen. Das bedeutet minimalster Flächenverbrauch und maximale Erschließungsdichte. Oliver Hilt von der architekturagentur erklärt zudem: „Je nach Marktanforderung kann in diesem Gebäudetypus der Wohnungsmix individuell zusammengestellt werden. Das schafft Wirtschaftlichkeit und Reproduzierbarkeit. Die beiden Gebäude können an jedem weiteren Standort multipliziert werden.“
Sichtbare Holzbauweise. In den Innenräumen der Wohnungen ist für die Mieter klar ersichtlich, dass die Gebäude in Holzbauweise errichtet wurden. Die Innenseite der Außenwände sowie die Decken sind in Sichtholzqualität Fichte ausgeführt. Vonovia stellt damit unter Beweis, dass nachhaltiges Bauen mit leimfrei produzierten Wand- und Deckenelementen und standardisiertes Ausstatten mit pflegeleichten Materialien kein Widerspruch sein muss. Mit einer vollflächigen Fußbodenheizung wurde dem Wunsch nach hohem Komfort und zusätzlicher Flexibilität in der Raum- und Flächennutzung entsprochen. Auch die hohen Vorgaben an den Schallschutz wurden erfüllt und die Übertragung des Körperschalls komplett unterbunden.
Zeiteffiziente Montage. Bei der Errichtung und Montage der beiden Gebäude konnte die Holzbauweise einmal mehr ihre Stärken ausspielen. Die Montage des Holz-Rohbaus wurde von der Firma Holz Thoma aus Eyrs im Auftrag von holzius durchgeführt und konnte im Herbst 2020 innerhalb von nur acht Wochen abgeschlossen werden. Karsten Hoeing, Projektleiter von Vonovia: „Es war sehr spannend zu sehen, wie schnell es möglich ist, vier Etagen in Holzbauweise zu realisieren. Da sämtliche Details in einer sehr frühen Phase der Planung festgelegt wurden, kam es im Zuge der Umsetzung zu wesentlich weniger ‚Überraschungen‘ als im konventionellen Bauen üblich.“ Ähnlich klingt das Feedback von Philip Liebhold, projektleitender Ingenieur von holzius: „Tatsächlich verlangt der Holzbau nach einer intensiveren und vorgezogenen Planungsphase, was sich später in Schnelligkeit und hoher Qualität bezahlt macht. Aufgrund des werksseitigen Vorfertigungsgrads können schließlich Folgegewerke wie z.B. Elektriker wertvolle Arbeitszeit auf der Baustelle einsparen.“
Zukunftsmarkt Holzbau. Vonovia hat mit diesem Projekt ein neues und nachhaltiges Geschäftsfeld erschlossen. Frederic Neumann, Geschäftsführer Süd von Vonovia bestätigt, weshalb man nun auch auf Holzbau setzt: „Holzbau hat für uns zwei große Vorteile: Es ist klimafreundlich und dabei zügig umsetzbar. Die leimfreie Vollholzbauweise ermöglicht eine Reduktion des CO2-Verbrauchs schon während der Bauphase. Dass diese Phase wegen des hohen Vorfertigungsgrades vergleichsweise kurz ist, kommt auch den Anwohner:innen zugute. Dafür haben wir einen Partner gesucht, der das Bauen in Holz ganzheitlich beherrscht. Die Firma holzius hat sich durch ihre Expertise im Wettbewerbsverfahren durchgesetzt und konnte uns aufgrund ihrer Erfahrung in der leimfreien Vollholzbauweise überzeugen.“ Für Herbert Niederfriniger, Geschäftsführer von holzius, ist das eine wertvolle Bestätigung: „Es ist erfreulich, dass unsere besondere Art der Holzbauweise bei einem international tätigen Wohnungsunternehmen wie Vonovia auf Interesse stößt und Akzeptanz findet. Gemeinsam ist es möglich, den nachhaltigen Wohnbau auf das nächste Level zu heben und – in unserem Fall – sogar noch durch besondere Konstruktionstechniken aufzuwerten.“
Fakten
• Bauherren: Vonovia SE, Eisenbahnsiedlungsgesellschaft Stuttgart
• Standort: Kornwestheim bei Stuttgart
• Objekt: 2 Wohnhäuser mit insgesamt 24 Wohnungen, Gebäudeklasse 4
• Holzbau und Montage: holzius GmbH
• 713 m3 Vollholz in 18 LKW-Ladungen
• Montage Rohbau: 8 Wochen, ab Anfang September 2020
• Erstbezug Mai 2021
holzius GmbH
Kiefernhainweg 96
I-39026 Prad am Stilfserjoch - Südtirol
0473 618185 - info@holzius.com
www.holzius.com
Gute, innovative Ideen zu haben, ist bei HOPPE selbstverständlich – und zwar in allen Bereichen des Unternehmens, seien es technische Lösungen, Design-Konzepte, Strategien oder Methoden.
Moderne Produktions-Methoden
Wer sich heute in den beiden Werken in Laas und Schluderns umschaut, wird diese kaum wiedererkennen – so groß sind die Veränderungen, die mit der Einführung des HPS, des HOPPE-Produktions-Systems, vorgenommen wurden.
Für die Mitarbeiter in den Werken bedeutet diese ständige Verbesserung und Weiterentwicklung der Fertigung, dass sie aktiv in den Aufbau der Arbeitsprozesse eingebunden werden. Gemeinsam arbeiten sie daran, zum Beispiel Laufwege zu reduzieren und Abläufe ergonomischer und einfacher zu gestalten. Das steigert nicht nur die Effektivität der Prozesse, sondern vermittelt den Mitarbeitern auch wertvolles Fachwissen über Methoden moderner Fertigung.
Innovatives Unternehmen
Was schon mit der Standortwahl begann – Unternehmensgründer Friedrich Hoppe ließ sich beispielsweise fernab der Konkurrenz im hessischen Stadtallendorf nieder und expandierte schon nach kurzer Zeit ins Vinschgau, statt umgekehrt „Gastarbeiter“ nach Deutschland zu holen – setzt sich bis heute fort: HOPPE ist ein Unternehmen, das kontinuierlich innovative Konzepte und Techniken, viele davon patentiert, hervorbringt.
Mehr als nur auf und zu
Tür- und Fenstergriffe von HOPPE können viel mehr als „nur“ Türen und Fenster zu öffnen und zu schließen: Sie setzen zum Beispiel neue Standards bei der Einbruchhemmung oder sie kommunizieren mit Systemen für Smart Home und Smart Building.
HOPPE AG
Industriezone 1/5 – Eurocenter
39011 Lana
Tel. 0473/640 111
info@hoppe.com
www.hoppe.com
Als Apotheker in Prad hat sich Hartmann Köfler über drei Jahrzehnte in den Dienst der Menschen gestellt. Er sah es als eine wichtige Aufgabe an, den Kundinnen und Kunden zu helfen wann immer er konnte. Im vergangenen Juli hat er die Apotheke an seine Nachfolgerin übergeben.
von Magdalena Dietl Sapelza
Der Geruch aus der Apotheke faszinierte ihn jedes Mal wenn er einst auf seinem Schulweg in Mals daran vorbeiging. Interessiert beobachtete er das Hantieren des Apothekers mit Dosen und Fläschchen. Das Ganze barg etwas Geheimnisvolles. Dass er selbst einmal als Apotheker von diesem Geruch umgeben sein würde, konnte er sich damals nicht vorstellen. Hartmann wuchs mit vier Geschwistern im „Gasthof Sonne“ in Mals auf. Seine halbseitige spastische Lähmung beeinträchtigte ihn von klein auf. Sein Vater betrieb einen Weinhandel und nahm ihn oft ins Oberland mit, wo er Fässer auslieferte. „I bin togweis afn Traktor ghuckt“, meint er. „Selm bin i an beschtn aufghebt gwesn“. In der Volksschule förderte ihn sein Lehrer Robert Winkler und bereitete ihn auf die Latein-Mittelschule vor. „Viele hobm selm norr fa miar ogschriebm“, schmunzelt er. Als pubertierender Jugendlicher litt er ganz besonders unter seiner Beeinträchtigung. Er konnte mit anderen nicht mithalten zum Beispiel beim Sport. Nach der Pflichtschule war der Besuch einer Oberschule für ihn die einzige Option, denn ein praktischer Beruf kam nicht in Frage. Er entschied sich für das klassische Gymnasium-Lyzeum in Meran. Im Heim am Rennweg sorgte Pater Matthias Strobl für Hartmanns gute Integration. „Di Heimzeit hon i positiv in Erinnerung“, meint er. Er fühlte sich beschützt, wurde selbstbewusster und überzeugte mit guten Noten.
„I hon glearnt zu kämpfn“, meint er. Neben literarischen Fächern interessierte er sich besonders für Naturwissenschaft und Chemie. „Di Professorin Ina Schenk hot mi begeistert“, betont er. Sie vermittelte ihm ein Grundwissen für sein späteres Pharmaziestudium in Florenz. Die Stadt am Arno hatte Hartmann bewusst gewählt. „I hon in a scheaner Stodt studiern gwellt, mit viel Geschichte unt Kunst“, erklärt er. Bei der Anmeldung überlegte er noch, welche Studienrichtung er einschlagen sollte, denn auch den klassischen Fächern war er nicht abgeneigt. Als er dann am Schalter für „Lettere“ die große Warteschlange sah, entschied er sich für den Pharmazie-Schalter, vor dem nur drei Leute warteten. „I hon di Chance, dia sich miar boutn hot, ergriffen“, betont er. Er schloss sein Studium im Frühjahr 1975 ab. Nachdem seine Promotion veröffentlicht worden war, erhielt er ein Arbeitsangebot aus einer großen Bozner Apotheke. „I hon mi selm geschmeichelt gfühlt“, sagt er. Er nahm die Stelle an und erwartete sich, man würde ihn in die Berufswelt einführen. Doch er wurde enttäuscht. „Für miar isch olz viel zu kommerziell ogloffen.“ Bereits nach einem Monat kehrte er nach Mals zurück. Dort suchte der Mittelschuldirektor Paul Thöni verzweifelt nach Lehrern. Hartmann ließ sich von ihm überreden und nahm eine Supplenzstelle in Mathematik an. „Deis Johr hot mi bereichert“, meint er. Viele Feiern in Lehrerkreisen würzte er mit seinem spitzbübischen Humor. Dass er nicht im Schuldienst bleiben würde, wusste er. Nach einem Bewerbungsgespräch bei einem Pharmakonzern im nebelverhangenen Mailand, das er in schlechter Erinnerung hat, stellte er sich beim Malser Apotheker Siegfried Fragner Unterpertinger vor. Obwohl dieser keinen Apotheker brauchte, lud er Hartmann ein, sich mit ihm auszutauschen. „I hon selm gonz viel learnen kennt“, betont er. Eine Anstellung erhielt er dann 1976 in der Apotheke in Schlanders. 1979 erklärte er sich bereit, die Apotheke in Prad zu eröffnen. Die Bevölkerung dort hatte schon lange darauf gewartete. Privat fand Hartmann sein Glück mit der fünf Jahre jüngeren Birgit Wacker aus dem Sauerland. Auf einer Hochzeit in Mals hatte er sie kennengelernt. Sie war die Freundin der Braut. Die beiden jungen Frauen waren einst Mitglieder einer Feriengruppe im Haus Gasser gewesen. Bei gegenseitigen Besuchen kamen sich Birgit und Hartmann näher. 1985 läuteten die Hochzeitsglocken. Das Paar bezog sein neues Heim und wurde Eltern zweier Töchter.
Seine Arbeit in der Apotheke führte Hartmann sehr gewissenhaft aus. „Wichtig isch miar olm gwesn den Leuten zu helfn“, unterstreicht er. „Sel hon i über s‘ Gschäftliche gstellt.“ Seine Frau unterstützte ihn. Sein Arbeitstag umfasste täglich bis zu 10 Stunden. Für seine Hobbys dem Kartenspiel, dem Wandern und dem Radfahren blieb ihm wenig Zeit. Das hat sich nun geändert.
Am 1. Juli 2021 hat er die Apotheke an seine Nachfolgerin Patrizia Köllemann übergeben.
„I bin iatz erleichtert den Schritt gmocht zu hobm“, bekräftigt er. Er hilft nur noch drei- bis viermal einen halben Tag lang in der Apotheke aus. „Deis isch guat zun Ogwöhnen“, lacht er. Irgendwann will er sich dann ganz ins Privatleben zurückziehen und den Ruhestand genießen. Der Geruch der Apotheke wird ihm wohl immer faszinierend in Erinnerung bleiben.
pr-info Bildungsförderung
Das Amt für Ausbildungs- und Berufsberatung ist ein öffentlicher Dienst des Landes Südtirol. Im Amt arbeiten Berufsberater*innen und Psycholog*inn*en, die als Expert*inn*en Jugendliche und Erwachsene zu Fragen rund um die Themen Ausbildungs- Studien- und Berufswahl begleiten und unterstützen.
Ob es um die Schulwahl, einen Wechsel, die Wahl des Studiums, die Berufswahl oder einen beruflichen Neueinstieg geht, die Berufsberater*innen stehen mit Beratung und Information Jugendlichen und Erwachsenen stets hilfreich zur Seite.
Es wird über Interessen, Fähigkeiten, Wünsche, Werte und Ziele gesprochen und die Potentialanalyse hilft Jugendlichen und Erwachsenen dabei, diese mittels computerunterstützter Tests abzuklären. Eine Vielzahl an Hilfsmitteln steht zur Verfügung, um Deinen Interessen und Fähigkeiten auf die Spur zu kommen und eine überlegte Entscheidung treffen zu können.
Die Ratsuchenden können sich online über unsere Homepage http://www.provinz.bz.it/berufsberatung oder telefonisch für einen Beratungstermin melden: dieser erfolgt in Präsenz oder über eine Videokonferenz. Die Dauer eines Gesprächs liegt bei ca. 1-1,5 Stunden und kann auch mehrfach genutzt werden.
Neuerdings findet ihr uns auch auf Facebook und Instagram. Falls Du uns folgst, wirst Du stets mit aktuellen Informationen versorgt.
http://www.facebook.com/BerufsberatungOrientamento/
http://www.instagram.com/berufsberatung_orientamento/
Melde Dich, falls Du Fragen zu Deiner Ausbildung, einem eventuellen Wechsel, zum Studium oder zu einem Beruf hast. Die Expert*inn*en des Amtes für Ausbildungs- und Berufsberatung begleiten Dich gerne in der Entscheidungsfindung.
Kontinuität. Kaschlin oberhalb von Stilfs, Ganglegg oberhalb von Schluderns oder Rossladum oberhalb von Kortsch... sind Siedlungen mit 1000jähriger Geschichte. Vielleicht 100 Generationen von Menschen waren hier sesshaft. Die Sache ist faszinierend.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Franz von Assisi, 4. Oktober 2021
Der pflanzliche und tierische Artenschwund hat dramatische Ausmaße angenommen. Diesen Negativtrend in der derzeitigen Krise der Biodiversität zu stoppen, gehört zu den großen Herausforderungen unserer Jetztzeit so wie die Klimaerwärmung, Flüchtlingskrisen, Beseitigung von Hunger in den armen Ländern, Überwindung der Pandemie aus Covid 19.
Schon fünf Massensterben
Skeptiker und Leugner des Artensterbens werfen ein, dass es Artensterben auch schon in der Vergangenheit erdgeschichtlicher Zeiträume gegeben hat. Es stimmt: Aus der Erdgeschichte kennen wir fünf katastrophale Artensterben aus den letzten 540 Millionen Jahren. Das bekannteste davon ist jenes mit dem Aussterben der Dinosaurier. Als am Ende der Kreidezeit vor 65 – 66 Millionen Jahren ein gewaltiger Meteorit auf die Erde einschlug, kam es durch Staub und Rauch, die beim Aufschlag des Meteoriten in die Atmosphäre aufstiegen, zu einer lange anhaltenden, Nacht gleichen Finsternis und zu einem globalen Winter, weil die Sonne über viele Monate verdunkelt blieb. Ein Großteil der grünen Pflanzen starb ab, weil keine Photosynthese stattfinden konnte. Den Pflanzenfressern unter den Tieren fehlte die Nahrung und damit die Energie. Die pflanzenfressenden Saurier, als Reptilien wechselwarme Tiere ohne eigenständige Regulierung der Körpertemperatur, waren als tagaktive Riesen am stärksten vom Fehlen des Sonnenlichtes als Wärmequelle und vom Ausfall der Pflanzen als Nahrungs- und Energiequelle betroffen und starben. Und in der Folge fehlten auch den fleischfressenden Sauriern als nächsten Gliedern der Nahrungskette Körperwärme und Nahrungsenergie aus den Beutetieren und auch sie starben.
Profiteure des Sauriersterbens
Als sich die überlebenden Arten von den katastrophalen Folgen des Meteoriteneinschlages zu erholen begannen, erhielten vor allem die bislang im Schatten der Dinosaurier lebenden Säugetiere ihre Chance. Sie konnten mit dem Beginn der Erdneuzeit erstmals ohne die erdrückende Konkurrenz der Sonnenwärme liebenden räuberischen Reptilien geradezu explosionsartig jene Formenvielfalt entwickeln, die wir heute kennen. Die bis dahin nächtliche Lebensweise vieler Säugetierarten von z.B. Zwergnagern wie Ratten und Mäusen hat ohne Zweifel dazu beigetragen, dass viele Säugetiere die Katastrophe des extraterrestrischen Ereignisses Meteoriteneinschlag überlebten, anders als eben viele der unmittelbar und mittelbar vom Sonnenlicht abhängigen Reptilien. Tatsächlich begannen Säugetiere überhaupt erst tagaktiv zu werden, als die Saurier verschwunden waren. Unter den Profiteuren dieses massenhaften Faunenwechsels waren auch die Primaten, also die Menschenaffen und Menschen der Gattungen vom Homo erectus, dem aufrecht gehenden Menschen, bis zum Homo sapiens, dem weisen Menschen.
Das 6. Massensterben im Anthropozän
Es ist außer Frage, dass jedes der bisherigen fünf Massensterben von dramatischer Brisanz für das Leben auf der Erde war, jedes eine Gefahr für die Evolution, deren Ende es hätte bedeuten können.
Das derzeitige 6. Artensterben im Menschenzeitalter Anthropozän ist ebenfalls von globalem Ausmaß. Und: Es geschieht in erdgeschichtlich kürzester Zeit. Vor allem aber passiert es auf einem dicht mit Menschen besiedelten Planeten mit vielfältigen ökologischen Abhängigkeiten von funktionierenden Lebensräumen und von darin eingepassten lebenswichtigen Arten. Heute sind wir 7,5 Milliarden Menschen auf der Erde; Prognosen sagen, dass wir im Jahr 2050 11,5 Milliarden sein werden. In seinem Buch „Das Ende der Evolution – Der Mensch und die Vernichtung der Arten“ (Pantheon Verlag 2021), schreibt Matthias Glaubrecht, Evolutionsbiologe und Professor für Biodiversität an der Universität Hamburg u.a.: „Längst liegen Hunderte von Lebewesen auf dem Friedhof der Arten, wird das Sterberegister der Natur immer länger. Es ist ein Artensterben planetaren Ausmaßes. Spätestens hier erschließt sich, warum Geowissenschaftler mit der Menschenzeit, dem Anthropozän, den Anbruch einer neuen erdgeschichtlichen Epoche vorschlagen.“ Wir übernutzen und überfordern unsere Umwelt zu Wasser und zu Land. Bereits jetzt sind mehr als drei Viertel der eisfreien Landflächen der Erde nicht mehr in ihrem ursprünglichen, das heißt nicht vom Menschen wesentlich manipulierten Zustand. Seit 1800 haben wir etwa 80 Prozent der heimischen Vögel verloren. Wo früher 100 Vögel umherflogen und sangen, sind es heute nur noch 20. Weltweit sind bereits insgesamt ein Drittel aller erfassten Arten vom Schwund betroffen: Ein Viertel aller Säugetiere, 13% aller Vögel und beinahe die Hälfte aller Amphibien sind vom Aussterben bedroht. Matthias Glaubrecht: „Bei dem von uns verursachten Artensterben geht es nicht um die letzte Mönchsrobbe im Mittelmeer, den letzten Flussdelphin im Mekong, den Nebelparder in Nepal oder den Jaguar im Amazonas. Es geht um ein weitgehend anonymes Heer von Arten, das unbemerkt für immer von der Erde verschwindet. Es geht darum, dass beispielsweise bereits 80 Prozent der bei uns heimischen Insekten verschwunden sind. Darunter sind zahllose Schmetterlinge und Wildbienen als die noch bekanntesten Verlierer einer bisher kaum hinreichend beachteten globalen Veränderung.“
Wir haben nur diese eine Erde
Neben staatlichen Raumfahrt-Behörden investieren auch Weltraumbegeisterte wie Jeff Bezos, Elon Musk und Larry Page einen Teil ihrer mit Internet-Unternehmen verdienten Abermillionen in prestigeträchtige, aber sinnleere Weltraumabenteuer, vorgeblich zum Wohle der Menschheit. Die NASA kündigt an, nach 2030 erstmals Menschen auf den Mars zu bringen. Dabei haben Geophysiker Ende der 1960er Jahre aus der Zusammensetzung seiner Atmosphäre geschlossen, dass der Mars ohne Leben ist. Und die Messwerte der „Viking“-Marssonden haben diesen Schluss ein Jahrzehnt danach bestätigt. Es ist auch eine Sackgasse, daran zu glauben, ein dauerbewohnbares Welttraum-Habitat zu bauen, mit dem Menschen als Vorhut ins Weltall aufbrechen können, um einen anderen Planeten zu suchen, auf dem wir Menschen leben könnten. Unsere Evolution hat uns Erdlinge nicht für den kosmischen Raum bestimmt. Und noch einmal Matthias Glaubrecht dazu: „Es bleibt dabei: Immer noch Geld in das Milliardengrab einer aussichtlosen Marsmission zu investieren, um nach Wasser und Leben zu suchen, während wir beides hier auf Erden im Übermaß haben, aber nicht erhalten, wäre wohl die größte Fehlinvestition einer mit dem Überleben befassten Menschheit.“
Homo sapiens – ein Wimpernschlag der Evolution
Im kosmischen Maßstab sind wir Menschen kaum mehr als eine Eintagsfliege der Evolution.
Vor mehr als 13 Milliarden Jahren: Entstehung der Erde
Seit etwa 3,5 Milliarden Jahren: Lebensformen auf der Erde
Vor 600 Millionen Jahren: Anfänge von irdischen Pflanzen- und Tierarten, welche durch Fossilfunde belegbar sind.
Vor 65 – 66 Millionen Jahren: Die Dinosaurier sterben aus. Über 170 Millionen Jahre und damit hundert Mal länger als es überhaupt menschenaffenähnliche Linien gibt, haben sie die Kontinente unserer Erde beherrscht.
Vor mehr als 50 Millionen Jahren: Die Primaten haben sich als baumbewohnende Tiere des Eozäns den Lebensraum der feucht-warmen Regenwälder tropischer Gebiete erschlossen. Dafür, dass die Wipfel der Bäume die evolutive Wiege auch des Menschen ist, sprechen Greifhände, -füße und Augen, welche sämtliche der heute lebenden 380 Arten von Primaten auszeichnen.
Vor etwas mehr als 2 Millionen Jahren: Irgendwo in Afrika entsteht die Linie unserer Gattung Homo. Kurz darauf verlässt einer ihrer Vertreter, Homo errectus, der „aufgerichtete Mensch“ den Kontinent und gelangt binnen weniger Jahrhunderttausende selbst in entlegene Regionen Ostasiens.
Vor 300.000 – 500.000 Jahren: Auf dem afrikanischen Kontinent entsteht der biologisch moderne Mensch.
Vor nicht einmal 70.000 Jahren verließ er seine afrikanische Heimat und besiedelte innerhalb weniger Jahrzehntausende die gesamte Erde.
Vor knapp 12.000 Jahren: Die einstigen Sammler und Jäger werden sesshaft und beginnen Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Die sogenannte neolithische Revolution, also der Übergang zur Sesshaftigkeit, an sich eine Erfolgsgeschichte, hat auch Aspekte einer Leidensgeschichte: Streit über Land und Gut erzeugt Gewalt, führt zu sozialer Ungerechtigkeit und Unterdrückung. Durch die Domestikation von Tieren springen Krankheitserreger auf den Menschen über (Pocken, Pest, Cholera, Grippe).
Vom wind gefunden - In China hat der Volkskongress der kommunistischen Partei entschieden, dass in Zukunft in China drei Kinder pro Paar erlaubt sind. Für westliche Länder ist die Vorstellung, dass der Staat die Familienpolitik vorschreibt undenkbar. In China galt von 1980 bis 2015 die Ein-Kind-Politik. Harte Vorschriften für junge Paare wurden eingeführt: Einholung einer Heiratserlaubnis, Maßnahmen der Empfängnisverhütung, Festsetzung des Mindestheiratsalters, Antrag auf Kinderwunsch bei einem eigens geschaffenen Amt für Bevölkerungskontrolle, Zuteilung von Geburtenquoten an Betriebe oder Wohnviertel. Zahlreiche Sanktionsmöglichkeiten bei Verstößen gegen die Ein-Kind-Regel wurden eingeführt z.B. Benachteiligung bei der Vergabe von Kindergarten- und Schulplätzen, Entziehung des Wohnrechts, Arbeitsplatzverlust, Lohnabzüge, Strafzahlungen, Zwangsabtreibung, Zwangssterilisation. Die Gesamtfruchtbarkeitsrate, also die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau, sank von 5,5 im Jahr 1970 auf den heutigen Wert 1,6. Die Ein-Kind-Politik führte auch zu einem Mädchenmangel bzw. einem Männerüberschuss, weil viele Ehepaare einen männlichen Nachfolger wollten und weibliche Föten abgetrieben wurden. Die Ein-Kind-Politik führte zu einer starken Überalterung der chinesischen Gesellschaft. Die Versorgung der Alten wird nun zu einer der größten gesellschaftlichen Herausforderungen. Deshalb hat sich China für die Drei-Kind-Politik entschieden. (hzg)
Schnals - Das Timing dürfte kein Zufall sein: Die zur Athesia-Gruppe gehörenden Schnalstaler Gletscherbahen haben der Gemeinde Schnals am 29. September eine mehr als 100 Seiten starke Machbarkeitsstudie zur Begutachtung vorgelegt. Im Hintergrund schwebt das Verfahren über die Genehmigung des “Almdorfes“ in Kurzras. Die Geltscherbahnen wollen kurzfristig mit einem neuen Gletscherseelift dem Lawinenstrich ausweichen, der alte Lift wird damit ausgetauscht. Im nächsten Jahr soll der Lift Kurzras Grawand erneuert werden. Ein Erlebnisklettersteig ist geplant, die Erweiterung des Parkplatzes in Kurzras mit der Errichtung eines Lawinenschutzdammes ist in Planung, die Errichtung eines 50.000 m3 neuen Speicherbeckens für die Beschneiung, langfirstig sollen möglicherweise die beiden Finaillifte durch einen Elektrolift ausgetauscht werden - kurzum „die Gletscherbahn hat riesige Investitionen vor“, wie es BM Karl Josef Rainer formulierte. auf die Geschäftsleute sei zu schauen, auf die Hotels auch. Der Gemeinderat von Schnals gab einstimmig ein positives Gutachten für die Machbarkeitsstudie ab. Diese wird in der Landesregierung Behandlung finden müssen. (eb)
Kastelbell - Der Gemeinderat von Kastelbell-Tschars hat am 23. September bei einer Dringlichkeitssitzung die Jahresabschlussrechnung mit 4 Enthaltungen und 11 Dafür-Stimmen genehmigt. Als eine der letzten Gemeinden im Lande ist es in Kastelbell gelungen, das Konvolut der Abschlussrechnung 2020, die Gewinn und Verlustrechnung und die dazugehörigen Unterlagen fertigzustellen. Der Abstimmung vorausgegangen ist eine rege Diskussion und eine schriftliche Mahnung von Seiten der Gemeindeaufsicht. Auch im Bericht des Revisors wurde die späte Erstellung der Jahresabschlussrechung 2020 beanstandet, aber dann ein positives Gutachten abgegeben. Rund 900.000 Euro können nun in den Haushalt 2021 für Investitionen eingeplant werden. Mit einem Geschäftsergebnis von Minus 140.000 Euro schließt die Gewinn und Verlustrechnung, bei einem Vermögen der Gemeinde von rund 30 Millionen Euro. Man sei, betonte BM Gustav Tappeiner, in den letzten zwei-drei Monaten mit der Gemeindeaufsicht in Kontakt gewesen, trotzdem habe man dann schriftlich einen Termin für die Fertigstellung gesetzt bekommen. Wo liegt das Problem, fragte die Opposition vom Neuen Bündnis für Kastelbell. Man möchte ja nicht an der Kompetenz zweifeln, sagte etwa Benjamin Zwick, aber die Zeit habe nicht gereicht, sich durch die Akten zu arbeiten. Michl Niedermair, ebenfalls vom Neuen Bündnis, stellte die Frage an die Gemeinderäte, ob es allen denn gelungen sei, die Unterlagen durchzuschauen, die erste drei Tage vor der Sitzung zur Verfügung gestellt worden sind. Ein Vorwurf sei das nicht, nur ein Frage. Sogar Georg Ausserer von der SVP beanstandete, dass man das Geld so nur vor sich herschiebe. Die Gemeindesekretärin Karmen Götsch begründete die Versprätete Fertigstellung des Jahresabschlusses auch damit, dass das das Camerale System kein Problem darstelle, die Erfassung des Inventars und die Erstellung der Gewinn und Verlustrechnung sehr wohl. „Wir stellen fest, dass mit einer Person in der Buchhaltung zu wenig Personal zur Verfügung steht. Wir müssen aufrüsten.“ Götsch verwies auf die Zeit, in der sie selbst als Gemeindesekretärin in Kastelbell angefangen hat: „Vor 30 Jahren hat ein Beamter das erledigt, wofür heute 4 Leute nötig sind. Die Harmonisierung, die digitale Verwaltung hat sich als riesiger Aufwand herausgestellt, der man nur mit personeller Aufstockung begegnen kann.“ Ausschreibungen und Wettbewerbe seien dringend notwendig. Zudem gebe es, so Götsch keine Ausbildung für dieses komplexe System in den Gemeinden. „Wir brauchen unbedingt eine Ausbildungsstätte“, rief Götsch zu einem Umdenken in den Schulen auf. (eb)
Schluderns - Wer von Schluderns nach Tartsch fährt, dem fällt die rechtsseitige Baustelle an der Staatstraße kurz vor dem E-Werk ins Auge. Dort wird gebaggert und gebohrt, betoniert und bitumiert. „Terna baut dort eine neue Zufahrt zu den Hochspannungsleitungen oberhalb des E-Werkes“, klärt der Schludernser BM Heiko Hauser auf. Der im Bauch des E-Werk mit dem Wasser aus dem Rescher Stausee erzeugte Strom wird mit Hochspannungsleitungen in Richtung Glurns transportiert und dort umgespannt. Terna ist für die Hochspannungsleitungen auf dem Staatsgebiet zuständig. Dieser Leitungsaustritt befindet sich auf dem Dach bzw. oberhalb der Mauern des Alperia-E-Werkes. Die bestehende Zufahrt befindet sich kurz vor der Mauer des E-Werkes und ist für die Ein- und Ausfahrt wenig übersichtlich, wenn nicht gefährlich. Der Bau der Zufahrt habe nichts mit der Verlegung der Interconnector-Leitung Reschen-Glurns zu tun. Der Genehmigungsweg sei vor seiner Zeit als BM beschritten worden. Die neue Zufahrt soll auch Vorteile für die Bauern bringen, die so leichter in ihre Felder in den oberen Leiten gelangen können. (eb)
Verschärfte Kontrollen gibt es im Gastgewerbe. In der Gemeinde Mals sind die Kontrollen über die Einhaltung der 3G-Regeln und des Green-Passes schon angelaufen. Die Bürgermeister und die Exekutive sind von LH Arno Kompatscher und vom Regierunghskommisär dazu aufgefordert worden. Dies sagte BM Josef Thurner bei der jüngsten Malser Gemeindratssitzuung auf eine entsprechende Frage von Hannes Noggler. Thurner wies zudem auf die geringe Impf- und auf die relativ hohe Infektionsrate in seiner Gemeinde hin.
Die Einzeichnung von Zebrastreifen an einem verkehrsreichen Samstag in Schlanders hat zu einem Stau bis nach Goldrain geführt. Viele Vinschger hat das maßlos geärgert.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Im Oktober stehen in vielen Vinschger Fraktionen Wahlen an. Alle Bürger:innen einer Fraktion sind wahlberechtigt und alle können gewählt werden. Die Fraktionen, die Eigenverwaltungen, verwalten, regeln und entwickeln Nutzungsrechte, die allen Bürger:innen zustehen. Fraktionen sind lebendige Geschichte und entstammen aus einer ehemals bäuerlichen Gesellschaft. Die Verwalter dieser „Eigenverwaltungen Bürgerlicher Nutzungsrechte“ sind großteils bemüht, ererbte Strukturen - wie es etwa die Almen sind - instand zu halten und den heutigen Erfordernissen anzupassen. Für den Erhalt der Almen gibt es EU-Betriebsprämien, also Geldmittel, mit denen bedachtsam umzugehen ist. Die Tierweiden, für den Erhalt der Almen ebenso wichtig wie gute Weiden für Jungrinder, werden abschnittsweise entsteint und entstraucht. Die Fraktionsverwaltungen haben auch den Fraktionswald zu bewirtschaften, die Schutzwaldfunktion aufrecht zu erhalten, die Holzzuteilung vorzunehmen. Viele Fraktionen sind an E-Werken beteiligt, was zusätzliche Einnahmen garantiert. Mit dem Fraktionsgesetz von 1980 ist geregelt, dass die Verwaltungen an die örtlichen Vereine Geld ausbezahlen können. Ein Teil des Wirtschaftsüberschusses ist für die Bauern reserviert. Angemerkt sei, dass der italienische Staat die Fraktionen, die „domini“ oder „beni colletivi“ ausdrücklich anerkennt, definiert und schützt. Fraktionen sind demnach nicht nur eine Südtiroler Eigenheit, sondern auf dem gesamten Staatsgebiet verankert. Eine Definition des Gesetzes 168 vom November 2020 hat es in sich. Dort ist im Art. 3 definiert, dass zu den „beni colletivi“ auch die Gewässer „Wasserkörper, an welchen die Ansässigen der Gemeinde oder Fraktion Gemeinnutzungsrechte ausüben“ gehören.
Mals - Südtiroler Sprintchampion in Mals am 4. September 2021
Am Samstag Nachmittag verwandelte sich die Fußgängerzone in Mals kurzerhand in eine Laufbahn. Organisiert vom VSS und dem LAC Vinschgau Raiffeisen ASV, konnten die Kinder auf der 30m langen Tartanbahn sooft sie wollten, laufen und sich dabei mit der Zeit messen. Neben der Talentsichtung geht es vorallem darum, den Kindern Spaß und Freude am Laufen und am Sport zu vermitteln.
Tagesschnellster in Mals war Niederfriniger Jakob mit 4,630 Sekunden vor Chadonau Dario mit 4,770 Sekunden.
Das schnellste Mädchen, Gufler Jessica, lief sehr gute 4,660 Sekunden, somit fast gleich schnell wie der Tagesbeste. Theiner Lena (4,780 Sekunden) und Blaas Irina (4,990 Sekunden) blieben auch unter der 5 Sekunden Marke.
Jüngste Teilnehmer*innen waren Marth Isabel, Stampfer Lara, Marth Celincky Nikolas, Hilber Hannes, Berner Ceol Alex und Gunsch Simon - alle Jahrgang 2018.
Die jeweils 3 schnellsten Jungs und Mädchen der Jahrgänge 2008 und jünger konnten sich beim Landesfinale am 11. September in Brixen messen.
Die Sieger dort können dann am 3. Oktober 2021 als Vertreter Südtirols am großen Euregio-Finale in Meran teilnehmen und laufen gegen die schnellsten Nachwuchssprinter aus dem Trentino und aus Nordtirol.
Vinschgau - Am „Lebenslauf – Kinder laufen für Kinder“ am 18. und 19. September 2021 für den Förderverein „Kinder Palliativ MOMO in Südtirol“ nahmen in ganz Südtirol rund 300 Kinder teil. Fast die Hälfte davon, genau 140 Kinder, liefen im Vinschgau (von Reschen bis Naturns) insgesamt rund 700 Kilometer. Das berichtet der stellvertretende Bezirks-Jungschützenbetreuer Tobias Wiesler aus Taufers i. M. Zusammen mit der Bezirks-Jungschützenbetreuerin Esther Tappeiner aus Göflan und mit Vertreter:innen der örtlichen Kompanien hatte Wiesler die Organisation begleitet. Der Lauf für den guten Zweck war vom Südtiroler Schützenbund iniziert worden. Unterstützt wurden die Vinschger Schützen um Wiesler und Tappeiner von den Sportvereinen Mals, Schluderns, Glurns, Taufers-Laatsch, von der Laufgemeinschaft Taufers-Laatsch, von der Jungfeuerwehr Tartsch, vom Hockeyclub Prad, von Ministranten-Gruppen und anderen freiwilligen Helfer:innen. Sie alle motivierten Kinder und Jugendliche zum Mitmachen.
„Der Lebenslauf - Kinder laufen für Kinder“ brachte einen Erlös von über 35.000 Euro für MOMO. Der Betrag wurde kürzlich in Terlan an das MOMO-Vorstandsmitglied Gerlinde von Fioreschy übergeben.
Der Verein MOMO unterstützt und begleitet Kinder und Jugendliche (derzeit ca. 200 In Südtirol) mit lebensverkürzenden Erkrankungen und deren Angehörige. Die Lebenserwartung dieser Kinder reicht je nach Erkrankung von wenigen Stunden nach der Geburt über Jahre bis hin zum Erwachsenalter. Gesammelt wird derzeit für ein Therapiezentrum in dem für die Betroffenen Raum geschaffen wird, wo sie begleitet und unterstützt werden. Es geht auch darum, die Interessen der Betroffenen zu vertreten und Teil eines Netzwerkes zu sein, in dem die Kinder und ihre Familien ein Stück Normalität und eine gesellschaftliche Einbindung erleben können.
Das Geld für den Lauf (10 Euro pro Kilometer) hatten viele große und kleine Spender bereitgestellt. Zu den Großspendern im Vinschgau zählen die Firma Graber KG Schlanders, die Schöneben AG Reschen, die Raika Obervinschgau, das Hotel Edelweiß Reschen, die Firma Hofer Tiefbau GmbH Prad, Schuhe Spechtenhauser Laas, GASPH Vertriebs-GmbH Müstair und die Schützenkompanie Taufers i. M. (mds)
Laaser Marmor Trophy - Neben den 60 Läuferinnen und Läufer, die am Hauptlauf teilnahmen, gab es auch 20 Teilnehmer, welche in der Hobbyklasse und in der Wandererklasse antraten. (sam)
Haiderseelauf - Beim Haiderseelauf wurde auch ein Kinderlauf ausgetragen. Je nach Altersklasse galt es eine Strecke zwischen 600 Metern und 2,1 Kilometern zu bewältigen. (sam)
Obervinschgau - Am Dienstag (21.09.) bzw. am Donnerstag (23.09) lud das Eltern-Kind-Zentrum Obervinschgau zum Tag der offenen Tür in Mals (alte Handesschule) und in der Außenstelle Graun. Hier war früher das Gemeindeambulatorium. Gekommen sind Eltern, Großeltern, Kinder und viele Interessierte. Ein Elki soll nichts Großartiges sein, es braucht keine teure Einrichtung. Die Elkis stehen allen Familien offen und niemand soll den Eindruck haben, dass es im Elki schöner ist als im eigenen Zuhause. Hier kann ab sofort einmal wöchentlich der „offene Treff“ – das Herzstück der Eltern-Kind-Zentren stattfinden. Weiche Teppiche laden zum Spielen auf dem Boden ein, die Spielsachen wurden sorgfältig für die verschiedenen Interessen der Kinder ausgewählt. Die kleinen aber feinen Küchen laden die Erwachsenen ein, sich bei einer Tasse Tee oder Kaffee kennenzulernen und auszutauschen. Gemütliche Ecken zum Stillen und Wickeln sind ebenso eingerichtet und eine kleine Elternbibliothek rundet das Angebot ab. Die offenen Treffs werden von den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Elki Obervinschgau geleitet. Der im April 2021 gegründete Verein zählt bereits 30 Mitglieder und wird von einem 8-köpfigen Vorstand geleitet und von 11 freiwilligen Mitarbeiterinnen tatkräftig unterstützt. Geboten werden dort: offene Treffs, gemeinsame Feiern im Jahreskreis, Samstagstreffs „mit Tata ins Elki“ (einmal monatlich), Gruppentreff für Babys ab 10 Monaten, Haare schneiden für Kinder, Elternvorträge, Kinderturnen, Bastelnachmittage u.v.m. Die ELKIs sollen für alle der geeignete Ort werden, die ab und an dem häuslichen Alltag entfliehen wollen und in kinderfreundlicher Umgebung spielen, ausspannen, auftanken, plaudern und sich über allerhand informieren können. Außerdem gibt es vielfältige Angebote rund um die Schwangerschaft und das Leben mit dem Baby und Kleinkind. (aw)
Offene Treffs:
Jeden Dienstag von 15.00 bis 17.00 Uhr in Mals
Jeden Donnerstag von 15.00 bis 17.00 Uhr in Graun
Samstags, 1x im Monat: offener Treff mit den „Tatas“ (jeweils 09.00 bis 11.00 Uhr).
Weiters organisiert das Elki Obervinschgau bunte Angebote für Familien. Schau dir einfach das Programm in Ruhe online durch oder hol dir eine Broschüre im Elki ab! https://elki.bz.it/de/vinschgau/obervinschgau/
Toblach/Pustertal/Vinschgau - Lange bevor die Vinschgerbahn im Jahre 1906 eröffnet wurde, gab es bereits eine Eisenbahn im Pustertal. Die Pustertalbahn wurde vor 150 Jahren am 30. November 1871 eröffnet. Deshalb gab es am 2. Oktober im Pustertal eine große 150-Jahrfeier. Dabei fuhr eine historische Dampflok von Franzensfeste durch das Tal. An drei Bahnhöfen in Bruneck, Welsberg und Toblach wurde Halt gemacht. Höhepunkt war der Empfang in Toblach durch die Musikkapelle und Festreden am Gelände des Grand Hotel in Toblach. Dabei unterstrich Landeshauptmann Arno Kompatscher die Wichtigkeit der Eisenbahn für eine nachhaltige Mobilität. Außerdem erinnerte er an die zwei Vorhaben im Pustertal: den Bau der Riffertalschleife und dem zweispurigen Ausbau der Bahnlinie im Pustertal. Landesrat Alfreider meinte, dass vor 150 Jahren die Bahn gebaut wurde, weil es keine Autos gab und wir heute die Bahnlinien ausbauen und modernisieren müssen weil es zu viele Autos gibt. Mit der Wiederinbetriebnahme der neuen Vinschgerbahn am 05.05.2005 wurde die Verkehrswende in Südtirol eingeleitet. Seitdem wird in die Bahn investiert und das öffentliche Verkehrsnetz ausgebaut. Die Vinschger Bahn wird elektrifiziert und auch die Bahnlinie Meran – Bozen soll zweispurig ausgebaut werden. Es beginnt ein neues Zeitalter der Eisenbahn, sie wird zum Rückgrat des öffentlichen Verkehrs. Das ist ein guter Grund die Bahn zu feiern. Und im Pustertal gab es eine schöne Feier. Alles Gute der Pustertaler Bahn. (hzg)
Naturns - Bereits seit vielen Jahren beteiligt sich die Marktgemeinde Naturns mit einer Sensibilisierungsaktion zum Thema Radfahren an der Europäischen Mobilitätswoche. Am letzten Septembersamstag war es wieder soweit. Das Pro Byke-Team lud gemeinsam mit den Naturnser Familienorganisationen zum „FahrRadTag Family“.
Vorfahrt für das Fahrrad hieß es bei Kaiserwetter im Zentrum rund um das Rathaus von Naturns, die Hauptstraße wurde für die Veranstaltung in diesem Abschnitt für den motorisierten Verkehr gesperrt. Moderatorin Petra Müller führte gekonnt durch den Nachmittag und motivierte zu Spiel und Spaß rund ums Rad.
Das Ötzi Bike Team baute einen Radparcours auf und begleitete die kleinen Radler im Halbstundentakt auf einer Dorfrunde. Der VKE Naturns stellte ein kleines Spieleparadies zur Verfügung, das zum Tummelplatz für die Kinder wurde. Die Kitas und das Elki betreuten die Kleinsten bei ihren ersten Fahrten mit den Bobbycars. Auch der SSV Naturns Raiffeisen war mit von der Partie. Die Sektion Einrad richtete auf der Hauptstraße einen Übungsparcours ein, auf dem viele Mutige ihre Balance testen konnten. Die Sporttänzerinnen luden mit Flashmobs zum Mittanzen ein. Ein besonderer Spaß für Groß und Klein waren die historischen Spielideen organisiert vom Familienverband Naturns. An einer mobilen Reparaturwerkstatt führte Fachmann Karl Zischg kleine Instandhaltungsarbeiten an den Fahrrädern durch und gab wertvolle Tipps für Reparaturen beispielsweise eines Platten.
Die Gemeindereferenten Florian Gruber und Astrid Pichler verteilten an die Familien Infokarten zur Fahrradsicherheit entsprechend der geltenden Straßenverkehrsordnung. „Der FahrRadTag ist in Naturns seit Jahren sehr beliebt. Die Zusammenarbeit mit den Familienorganisationen sorgte in diesem Jahr für eine noch größere Beteiligung, konnten doch alle gemeinsam so ein Unterhaltungsangebot für jede Altersklasse bieten, aus den Familien war von den Kleinsten bis zu den Großeltern alle aktiv dabei,“ so das sehr zufriedene Fazit.
Im kommenden Jahr soll die Fahrradsaison mit einem Opening im Frühjahr eingeläutet und mit dem FahrRadTag im Herbst wieder abgeschlossen werden.
Müstair - Der Ortskern von Müstair ist um einen Anziehungspunkt reicher. In unmittelbarer Nähe zum Weltkulturerbe, dem Kloster „St. Johann“, lädt das „La CUORT caffe‘ - bar – cun specialitats“ mit seinen historischen Kellerräumen in der „Cha gronda“ zur Einkehr ein. Die Eröffnung wurde am Samstag, den 25. September 2021 gefeiert. Die Gastgeberinnen Selina und Ladina Ruinatscha sowie deren Eltern Wally und Lucian konnten den ganzen Tag über zahlreiche Gäste begrüßen und deren Glückwünsche zur mustergültigen Renovierung in Empfang nehmen. Unter den Gästen waren Freunde und Bekannte aus dem Tal und dem Vinschgau, Vertreter:innen der am Umbau beteiligten Unternehmen und aus der Politik, darunter die Gemeindepräsidentin des Val Müstair Gabriella Binkert Becchetti. Nach sorgfältiger Planung durch das Architekturbüro Modunita mit den Architekten Linard Andri, Ivan Zangerle und Martin Pinggera wurde in einer Bauzeit von Mai bis September 2021 aus dem ehemaligen Vorhof - romanisch La Cuort – der lange als Käsekeller der „Chascharia - Käserei“ genutzt worden war, ein einzigartiges Lokal, in dem Geschichte und Moderne eine stimmige Symbiose eingehen. In gemütlichen Ecken lässt es sich gut Verweilen. Die Planung und Bauausführung von „La Cuort“ war getragen von der Philosophie, die alte Bausubstanz in ihrer Ursprünglichkeit zu erhalten und diese mit geschickten Veränderungen behutsam an die modernen Anforderungen anzupassen.
Angeboten werden im „LA CUORT“ Spezialitäten aus der Region Biosfera, Käsesorten aus der „Chascharia“ und der „Bacharia – Fleischerei“ im Tal. Es gibt Piadine, Waffeln, Smoothies, Kaffee mit unterschiedlichen Aromen, spezielle Teesorten, Fruchtsäfte, einzigartige Weine wie den Triacca aus Poschivo, Eis Total Venostes und als erste Schweizer Gaststätte FORST Bier aus Südtirol. Großen Wert legen die Gastgeberinnen und ihre Eltern auf nachhaltige Produktion. Sie freuen sich Gäste aus nah und fern umsorgen zu können. (mds)
Partschins - Raiffeisenkasse-Obmann Christian Ungerer und Präsident Philip Ganthaler besiegelten den Sponsorvertrag zwischen der Raiffeisenkasse Partschins und dem Tourismus mit ihrer Unterschrift am 23.09.2021. Trotz Covid weisen die dokumentierten Unterlagen auch heuer auf eine rege Tätigkeit des Tourismusvereins hin. Dazu zählen unter anderem das Gesundheitsprojekt „Gsund bleibm! Salute! Take care!“, der fertiggestellte Alpinsteig Wasserfall, die Sanierung des Stuanbruchtrails, die Erhaltung und Pflege der zahlreichen Wanderwege, die Kommunikation der Besonderheiten im Lebensraum Partschins und vieles mehr. Ziel ist die Steigerung der Attraktivität der Urlaubsdestination und die ständige Weiterentwicklung des Ferienortes.
Mals/Vinschgau - Unter dem Motto „ Wasserkraft im Spannungsfeld zwischen Klimawandel und Gewässerschutz – bleibt sie überlebensfähig?“ veranstaltet das IBI Euregio Kompetenzzentrum die 4. Auflage der Interalpinen Energie- und Umwelttage, welche wiederum in Mals stattfinden. In diesem Rahmen werden verschiedene ökologische und sozio-ökonomische Aspekte der Wasserkraft erörtert. In der Forschung und Praxis langjährig tätige Vortragende aus dem deutschen Sprachraum setzen sich mit dem Thema kritisch auseinander. Dadurch sollen in diesem Bereich tätige Akteure neue Ideen und Ansätze für das zukünftige Handeln mitnehmen können. Das IBI und seine Mitveranstalter (Ingenieure Patscheider & Partner GmbH, Südtiroler Energieverband, TIQU und Geisseler Law) freuen sich auf rege Teilnahme.
21. und 22.10.2021 in Mals (Vereinshaus) „Wasserkraft im Spannungsfeld zwischen Klimawandel und Restwasser“ Veranstalter: IBI – Euregio Kompetenzzentrum für alpines Bauen Info/Programm & Anmeldung: www.ibi-kompetenz.eu/energieumwelt/
Goldrain - Am Sonntag 5. September 2021 lud Reinhart Pedross aus Latsch zur Ausstellung „nichts“ als Bilder mit Äpfeln in den Jörgenhof Stadl in Goldrain.
Reinhart Pedross (Jahrgang 1952) ist in Latsch kein Unbekannter. Er hat ein bewegtes Leben hinter sich und könnte viele Geschichten erzählen. Gerne erinnert er sich an einige schöne Kindheits- und Jugenderlebnisse, so z.B. an den Western-Film auf den Magrinböden, der anfangs der 70er Jahre von ein paar Jugendlichen aus dem Dorf, mit den damals bescheidenen Möglichkeiten gedreht wurde. „ Elias war unser Kameramann. Der Tschoulln Sepp aus Tarsch spielte einen Kutscher. Ich hatte nur eine kleine Nebenrolle und war der Doc im Film. Der Hornbacher Arthur, der die Regie führte, hatte mir das Gesicht mit Paradeispaste eingerieben damit es wie blutverschmiert aussehen sollte“ erzählt er.
Reinhart Pedross lebte bis 2004 mit seiner Familie als Bauer in Latsch, mehrere Schicksalschläge begleiteten sein Leben. Nach einer bösartigen Erkrankung zog er in den Friaul und erwarb nahe der Kleinstadt Spilimbergo einen landwirtschaftlichen Betrieb. Er änderte sein Leben und fing an zu malen. Es folgte eine Aufarbeitung all der negativen Dinge, die er erlebt hatte und die ihn belasteten. Heute geht es ihm gut, er hat im Friaul seinen Frieden gefunden.
Die Vernissage im „Jörgenstadl“ in Goldrain war für ihn wie eine Befreiung. Sie hat alle seine Erwartungen übertroffen.Viele sind seiner Einladung gefolgt, für 10 Personen, die es seiner Meinung nach verdienen, malte er ein Portrait. 5 der ausgestellten Bilder wurden im Verlauf der Ausstellung für den Verein „Südtiroler Ärzte für die Welt“ versteigert.
Die farbigen, emotionalen Bilder erzählen von seiner Gedankenwelt, manchmal schreibt Reinhart seine Gedanken nieder. Wie aus dem Schlaraffenland, so die Beschreibung zum Bild „pianura, mare, monti“: „Die Friulaner Gesellschaft lebt in einem Land am Meer, in der Ebene und in den Bergen. Das mediterrane bis hin zum rauhen Klima hat die Landbevölkerung geprägt. Eine Vielfalt von Früchten, Gemüse, Korn, Fisch, Fleisch, Öle, Rot- und Weißweine, Schinken zu vorzüglichen Speisen verarbeitet, sind ein Genuss! Großkonzerne der Lebensmittelindustrie gibt es Gott sei Dank noch nicht. Die Freiheiten bäuerlicher Männer und Frauen haben zu keiner Monokultur geführt. Ein lebenswertes Friaul. Die Ebene ist eingerahmt von Bergen und Meer. Die natürliche Vegetation ist noch intakt und erhalten. Die Weitsicht der führenden Köpfe, ihr Festhalten an Tradition ist lobenswert und nachhaltig. Die Luft dieses Landes zu atmen ist gesund und schön! Danke.“ So der Text zum Bild von Reinhart Pedross.
Bei der Finissage am 19. September bedankte er sich noch einmal ganz herzlich bei allen für die Unterstützung und für ihr Kommen, besonders bei Jörg Trafoier, der ihm den wunderbaren Raum für die Ausstellung zur Verfügung gestellt hatte. Abschließend sagte er: „Vergelts Gott. In den letzten Tagen bin ich wunderbaren Menschen begegnet. Sie werden mir alle in guter Erinnerung bleiben“. (pt)
Jugendzentrum “JuMa” Mals
“Zusammen ist es einfach schöner!”, dachten wir uns im JuMa und sagten natürlich „ja“, als der AVS den Vorschlag zu einem gemeinsamen Hüttenlager machte. So kam das Hüttenlager 2021 auf der Knottberghütte in Planeil zu Stande. Bald war der 29. August gekommen und sieben Jugendliche plus Jugendarbeiterinnen machten sich auf den Weg. Noch schnell die Nasenflügeltests bei allen Teilnehmenden durchgeführt und schon saßen wir, mit leichtem Gepäck, im Citybus nach Planeil. Das schwere Gepäck wurde uns netterweise von der Bergrettung zur Hütte gebracht und wir mussten es zum Glück nicht die ca. eineinhalb Stunden Fußmarsch ins Hinterland von Planeil schleppen. Einsam und alleine stand es also da, unser Domizil für die nächsten vier Tage, irgendwo im Nirgendwo. Schnell die Schlafplätze im ersten Stock bezogen und schon draußen an der Feuerstelle, Feuer machen und Holz suchen. Das Feuer, welches wir dann entfachten, sollte für die nächsten Tage immer brennen, was uns auch fast gelang! Auch innerhalb der Hütte lernten wir ohne Elektro- oder Gasherd zu kochen, hier war Feuer machen angesagt, und Wasser fürs Spülen sollte man auch früh genug aufstellen, wie wir an diesem Abend schnell merkten.
Bei der Erkenntnis, dass es hier keinerlei Handyempfang geben wird, brach doch bei der einen oder dem anderen kurz etwas Panik aus. Zu unser aller Überraschung war das Empfangsproblem aber ab dem zweiten Tag kein Thema mehr und das nicht nur, weil die meisten Akkus eh leer waren. Zum Abendessen gab’s Nudeln mit leckerer Tomatensauce und viele Spiele wurden noch gespielt. Das Highlight der Abende sollte aber dennoch das gemeinsame Sitzen am Lagerfeuer sein. Hier wurden Gruselgeschichten erfunden, Witze erzählt und hin und wieder fand ein kleines Liedchen Platz in der Lagerfeuerrunde. Spät in der Nacht machten wir es uns dann in den Schlafsäcken gemütlich und schliefen zufrieden ein… mehr oder weniger. Nach dem Frühstück waren unsere fleißigen Jungs dann meist mit Holz hacken beschäftigt, um das Feuer zu füttern, denn mittags war Stockbrot auf dem Programm. Mit Frischkäse, Kräuterkäse und zur Nachspeise mit Nutella! Gegen halb vier, nach weiteren ausgiebigen Spielerunden, wanderten wir zur Planeiler Alm, wo wir mit wunderbarem Kaiserschmarrn verwöhnt wurden und nach zwei, drei Runden Werwolf den Heimweg mit Stirnlampe und Fackeln antraten.
Am Samstag stand kreativ sein an, unser Gipfelkreuz musste noch bemalt werden! Kunterbunt soll es werden, waren wir uns schnell einig. Und so malten wir mit allen Farben die wir mitgebracht hatten einen schönen Regenbogen aufs Kreuz, das wir wegen des Wetters jedoch leider nicht aufstellen konnten.
Der Höhepunkt am Samstag war wiederum eine Fahrt zur Planeiler Alm, diesmal mit dem Auto und Gerd! Im Kofferraum ein Stativ und zwei Fernrohre zum Tiere beobachten und siehe da, Hirsche und Rehe und so manches Waldtier konnte von uns gesichtet werden. Zur Belohnung noch einen Kakao und schon ging die Reise wieder runter zur Hütte. Am Sonntag erwarteten wir unsere Eltern zum gemeinsamen Grillen. Noch schnell die Hütte etwas auf Vordermann gebracht und die Schlafsäcke wieder in ihre Säcke gestopft, schon sahen wir die ersten kommen. Wegen des schlechten Wetters, konnten wir leider nicht draußen essen, aber auch in der Hütte schmeckten die Würstchen, das Gemüse und vor allem die Schokolade, die in Bananen gegrillt wurde, wirklich lecker. Nach dem Essen packten wir unsere restlichen Sachen zusammen, die Eltern halfen uns tatkräftig beim Spülen und Fegen, so dass wir bald fertig waren mit der Endreinigung. Dann machten sich langsam aber stetig alle auf den Heimweg, die einen mit dem Rad, die anderen zu Fuß und im Hintergrund wurde „unsere Hütte“ immer kleiner, bis sie letztendlich ganz hinter den Hügeln verschwand.
Wir haben viel erzählt, viel gefragt, gespielt und vor allem viel voneinander gelernt und Tolles erlebt. Vielen Dank auch an Gerd und Ulli, die zur Unterstützung der Jugendarbeiterin die Nächte in bzw. neben der Hütte im Zelt verbracht haben und fleißige Mitspieler waren.
Dem Planeiler Alm Team ein großes Lob und Danke für den Kaiserschmarrn und dem Fraktionsvorsteher Serafin, dass wir in die Hütte durften. Auf jeden Fall ist dieses Erlebnis in der Natur, ohne Handyempfang und Strom ein Erlebnis wert. Schon deswegen, aber auch weil die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen super geklappt hat, bedarf es einer Wiederholung. Bleibt zu sagen: bis nächstes Jahr, wenn der AVS zusammen mit dem JuMa wieder gemeinsam einsame Berghütten stürmen!
P.S.: Wir planen im Frühjahr 2022 auch den Pfelders- Aufenthalt wieder gemeinsam mit dem AVS. Wer Interesse hat, gerne melden. Ein paar Tage Pfelders, Skifahren, Rodeln, Wandern oder einfach nur Spielen in der Hütte stehen dann wieder auf dem Programm!
Latsch - Die Frage, wie man in die Dorfzentren vor allem von Latsch aber auch in die Fraktionen Goldrain, Morter und Tarsch neue Gastronomie, neuen Handel oder neue Handwerker locken könnte, ist in der Gemeinde Latsch in einer für den Vinschgau erstmaligen Wirtschaftsförderung gemündet. Die Wirtschaftsreferentin Irmgard Gamper und der für das Ortsmarketing zuständige Referent Manuel Platzgummer haben nach Einholen von Beispielen, von Informationen und nach Diskussionen mit dem hds eine Verordnung und ein Handout, also ein übersichtliches Informationsblatt, entworfen, welches in der vergangenen Gemeinderatssitzung am 27. September im Rat begrüßt und einstimmig genehmigt worden ist.
Ziel ist es, bei entsprechenden Voraussetzungen und mit einem einmaligen Förderbeitrag von bis zu 10.000 Euro, junge Gastronomen, jungen Handel, junges Handwerk in die Dorfzentren zu locken. Denn der Branchenmix in Latsch ist nicht abgerundet, der Leerstand in den Zentren ist sichtbar und fühlbar, und es täte dem Dorfleben gut, wenn Startups für neue Treffpunkte sorgen könnten. Irmgard Gamper, die als Juristin die Verordnung ausgearbeitet hat, sagt, dass die Umsetzung für eine Wirtschaftsförderung dieser Art nur über eine Gemeindeverordnung machbar sei.
Der Ortskern in Latsch etwa ist für die Fördermaßnahmen genau abgetrennt und reicht vom roten Schloss bis hinaus zur Bichlkirche und betrifft auch die Bahnhofs- und die Marktstraße. Sogar die Fraktion St. Martin im Kofl hat man in diese Wirtschaftsförderung explizit hineingenommen, weil dort ein Buschenschank durchaus möglich wäre.
Die Startups, die Betriebsneu-gründer:innen, aller Branchen müssen sich bei Inanspruchnahme der einmaligen Förderung verpflichten, mindestens für drei Jahre ihre Tätigkeit in den Dorfzentren auszuüben.
Eine Bürgerbefragung im heurigen Frühsommer im Zuge der Leitbilderstellung hat ergeben, dass sich die Latscher ein Mehr an Gastronomie und Handel wünschen. Die Gemeinde Latsch hat mit ihrer Art der Wirtschaftsförderung eine Einladung an Betriebsneugründer in den Dorfzentren ausgesprochen. Im Haushalt stehen derzeit 20.000 Euro bereit, die jederzeit aufgestockt werden können. (eb)
Vortrag von Wolfgang Platter
Schluderns, Donnerstag, 21. Oktober 2021
Kulturhaus Schluderns, 20.00 Uhr
Zutritt nur mit Green Pass
Bildungsausschuss Schluderns
Programm Oktober 2021
Verleihung - Gabriel Grüner Stipendium
und Gabriel Grüner Schülerpreis
Freitag, 22.10.2021, Kulturhaus Mals, Beginn: 19.00 Uhr
Der Gabriel-Grüner-Schülerpreis geht an Ida Geyr und Sophie Trafoier vom Kunstgymnasium Meran; prämiert wurde ihre Reportage „Oma hat kein Heute mehr“, die an Demenz erkrankte Großmutter Ida Geyrs liebevoll in Wort und Bild porträtiert. Das Gabriel-Grüner-Stipendium geht an die Autorin Karolina Kaltschnee und die Fotografin Jasmina Hanf. Die freien Journalistinnen wollen die Lage von Homosexuellen in Polen beleuchten.
4. INTERALPINE ENERGIE- & UMWELTTAGE
Donnerstag, 21.10.2021 von 09.30 – 18.00 Uhr
Freitag, 22.10.2021 Exkursion
Kulturhaus Mals
Unter dem Motto „Wasserkraft im Spannungsfeld zwischen Klimawandel und Gewässerschutz“ veranstaltet das IBI Euregio Kompetenzzentrum die 4. Auflage der Interalpinen Energie- und Umwelttage, welche wiederum in Mals stattfinden. In diesem Rahmen werden verschiedene ökologische und sozio-ökonomische Aspekte der Wasserkraft erörtert. In der Forschung und Praxis langjährig tätige Vortragende aus dem deutschen Sprachraum setzen sich mit dem Thema kritisch auseinander.
Das gesamte Programm ist abrufbar unter: www.ibi-kompetenz.eu
Bildungsausschuss Mals
Nach dem coronabedingten Ausfall im vergangenen Herbst freuen wir uns, den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Graun heuer ein abwechslungsreiches Programm anbieten zu können.
Die einzelnen Veranstaltungen werden von den Vereinen und Organisationen in Flyern, über WhatsApp und Facebook und in den Print-Medien bekannt gegeben.
Es gelten die aktuellen Covid-19 Bestimmungen, Einlass in den Kultursälen und Kirchen nur mit gültigem Green Pass.
Samstag, 16.10.
10 – 16 Uhr Brot backen in der Erlebnisschule Langtaufers, mit Mike Kofler
Montag, 18.10.
20 Uhr „Ein Poetischer Zukunftsrettungsversuch“ mit Samantha Steppan und Max G. Fischnaller, in Zusammenarbeit mit den Bibliotheken der Gemeinde Graun
Freitag, 22.10.
16.30 – 19.30 Uhr Deko für mein Zimmer? Näh ich selbst.
Mit Melanie Perkmann, in Zusammenarbeit mit den Jugendtreffs
Bildungsausschuss Graun
Schloss Kastelbell - Am Samstag 25. September 21 fand die Eröffnung der Herbstaustellung „momentan“ auf Schloss Kastelbell statt. Umrahmt wurde die Eröffnung von der Musikgruppe „Feinklang“ aus Kastelbell/Tschars. „Man spürt die Südtiroler Seele, in München ist man es nicht gewohnt, dass man so herzlich begrüßt wird“ bedankte sich die Künstlerin bei den Musikern.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Obmann Gerold Tappeiner führte die Kunsthistorikerin Ursula Schnitzer ein Gespräch mit der freischaffenden Künstlerin Christine Gammetzer.
Christine Gallmetzer, geboren 1964 in Bozen, lebt und arbeitet in München und Bozen. Bevor sie das Kunststudium in Venedig absolvierte studierte sie Philosophie.Über die Philosophie kam sie zur Malerei. Die Malerei wurde zum Lebensinhalt. Gallmetzer sagte: „Es gibt viele Wege im Leben, man muss sich entscheiden, weil die Zeit nicht für alle Optionen reicht. Ich habe mir mein Leben ermalt“.
Ihre gedanklichen, philosophischen Konstrukte auf Schloss Kastelbell sind hauptsächlich figurativer Natur und haben einen autobiografischen Hintergrund. Der emotionale Auslöser für ihre Arbeiten war ein Foto eines Turmspringers. Der Turmspringer ist mehr als ein sportliches Motiv, er ist ein Symbol ihrer künstlerischen Arbeiten. „Wo wir stehen und wo wir hinspringen, das ist das Haupthema meiner Arbeiten“ sagt Christine Gallmetzer. Philosophische, nicht nur ästhetische Fragen werden durch ihre Malereien aufgeworfen.
Das Kunstgespräch zwischen Ursula Schnitzer und Christine Gallmetzer war spannend und aufschlussreich.
Kunsthistorikerin und Moderatorin Ursula Schnitzer stellte Fragen in den Raum und ließ dann die Künstlerin zu Wort kommen. Der Künstlerin wurde viel Raum für Erläuterungen geboten. Dadurch hob sich diese Vernissage positiv von so manch anderen ab. Der Künstlerin Chrisine Gallmetzer gelang es einen emotionalen Bezug zu ihren Arbeiten herzustellen. Kunst kann auch gefühlsmäßig ansprechen und das ist der sympathischen Künstlerin Christine Gallmetzer gelungen.
Zugänglich ist die Ausstellung „momentan“ auf Schloss Kastelbell vom 26. September bis 31. Oktober 2021. Öffnungszeiten 14 – 18 Dienstag bis Samstag und von 11 bis 18 Uhr an Sonn- und Feiertagen. (pt)
Kortsch - Weil er sich geweigert hatte, für das Nazi-Regime in den Krieg zu ziehen, wurde der 21-jährige Markus Dapunt, ein Hirte aus dem Gadertal, am 29. August 1944 am Schießstand in Kortsch standrechtlich erschossen.
Josef Telser, damals fünf Jahre alt, war mit vier weiteren Kortscher Buben in der Nähe des heutigen Sportplatzes beim Tierehüten, als plötzlich das Schlanderser Polizeiregiment anrückte. „Wir haben uns hinter einem Holzhaufen versteckt,“ erinnert sich Josef Telser, „und haben gesehen, wie sie einen Gefangenen mit den Händen hinter dem Rücken an eine Säule gebunden haben. Danach hat der Militärkaplan noch kurz mit ihm gesprochen, dann hat es ein paar Mal gekracht und der Mann ist zusammengesackt.“
Auch Adolfine Pernthaler aus Schlanders, Jahrgang 1935, hat Erinnerungen an Markus Dapunt. Ihre Mutter, eine hochgebildete Dableiberin, hat von einem Paterbruder von der Hinrichtung des tiefgläubigen Gadertalers erfahren und heimlich das Begräbnis – „ohne Geistlichkeit und ohne Messe“ – beobachtet. Um den Toten zu ehren, der furchtlos in den Tod ging, haben Adolfine und ihre Mutter sein Grab gepflegt – bis der Leichnam nach dem 2. Weltkrieg exhumiert und im Meraner Soldatenfriedhof würdevoll beigesetzt wurde.
Die Erzählungen der beiden Zeitzeugen, die Erinnerungen des Abteier Altdekans Pepi Granruaz, der Markus und seine Familie kannte, sowie die bewegenden Musikstücke der russischen Violinistin Alena Savina sorgten bei der Einweihung eines Mahnmals für Markus Daput für bewegende Momente.
Das Mahnmal steht an einer friedvollen Stelle am Kortscher Küheweg nach Allitz, unweit der Stelle, an der Markus Dapunt hingerichtet wurde. Der ehemalige Kortscher Fraktionsvorsteher Heinrich Lechthaler hat das Mahnmal angeregt und selbst gestaltet. Bei der Segnung durch den Schlanderser Dekan P. Mathew Kozhuppakalam waren neben zahlreichen Kortschern und Gadertalern auch einige Sängerinnen der Familie Dapunt anwesend.
Der Gadertaler Bürgermeister Giacomo/Jakob Frenademetz, sein Schlanderser Amtskollege Dieter Pinggera sowie mehrere Gemeinderäte dankten dem Bildungsausschuss Kortsch, der mit diesem Mahnmal die Erinnerung an ein dunkles und oft noch verdrängtes Kapitel der Südtiroler Geschichte wachhalten will. (mt)
Schlanders/Vinschgau/Südtirol - Am 1. Oktober wurde in allen Bezirken Südtirols die Wanderausstellung „Baustelle Südtirol – Siedlungsgrenzen grenzenlos?“ gestartet. Mit dieser Fotoausstellung wollen die Südtiroler Chronisten auf ihre 30 + 1-jährige Chronistenarbeit hinweisen und auf die Siedlungsentwicklung, die Verbauung und die Landschaftsveränderungen in den vergangenen 100 Jahren in Südtirol aufmerksam machen. Besonders in den letzten Jahrzehnten haben sich durch den wirtschaftlichen Aufschwung auch die Dörfer und die Landschaften sehr stark verändert. Vieles ist verbaut und zerstört worden. Die Dorfchronisten im Vinschgau haben, so wie in den anderen Bezirken, ein altes Foto ihres Dorfes gesucht und möglichst von derselben Stelle ein aktuelles Foto gemacht. In der Ausstellung werden die beiden Fotos einander gegenübergestellt, so dass die Ausstellungsbesucher sofort den Verbauungsgrad und die Landschaftsveränderungen erkennen können. Im Vinschgau startet die Fotoausstellung in der Bibliothek Schlandersburg. Dort kann sie vom 2. bis 21. Oktober besichtigt werden. Anschließend wird sie im Vereinshaus von Graun vom 24.10. bis am 29.10. gezeigt. Zum Abschluss kann die Wanderausstellung noch in der Markuskirche in Laas vom 30. Oktober bis 7. November besichtigt werden. Bei der Eröffnung der Ausstellung am 1. Oktober in der Schlandersburg wurden auch die Dorfchroniken der Jahre 2018 und 2019 vom Bibliotheksleiter und dem Koordinator der Chronistengruppe Schlanders, Raimund Rechenmacher, vorgestellt. Vittorio Curzes aus Trient hat bei dieser Gelegenheit auch sein Projekt über die Geschichte der Drususkaserne erläutert. Curzes will ein Fotobuch und einen Dokumentarfilm über die ehemalige Militärkaserne und ihre heutige Funktion als Kultur- und Gründerzentrum herausgeben. Um das zu realisieren ruft er, zusammen mit der Bibliothek Schlandersburg alle Bürger dazu auf, in der Bibliothek Bilder über die Drususkaserne, sowie über das Alltagsleben in Schlanders und im Vinschgau im Zeitraum 1919 bis 1999 leihweise abzugeben. (hzg)
Mals - Das Martinsheim in Mals ist mit derzeit 104 Angestellten einer der größten Arbeitgeber im oberen Vinschgau. Von den 99 angestellten Frauen arbeiten viele in familienfreundlicher Teilzeit. Eingebettet in einem großen Netzwerk zwischen den Gemeinden im Einzugsgebiet (Graun, Mals, Glurns, Taufers), der Bezirksgemeinschaft Vinschgau (Hauspflegedienst und Bereich Senioren), dem Krankenhaus Schlanders und dem Hauskrankenpflegedients, den Vertrauensärzten, der Apotheke Mals, der Caritas Hospizbewegung, den Seniorenwohnheimen im Vinschgau und auf Landesebene und den Schulen verfügt das Martinsheim derzeit über 83 Betten. 56 Betten sind für Senioren für die Daueraufnahme, 20 Betten für die Betreuungsform „Demenz“, 5 Betten für die Kurzzeitpflege und 2 Betten für die Übergangspflege zugeteilt.
Der Präsident des Verwaltungsrates Konrad Raffeiner und die Direktorin Roswitha Rinner haben den Sozialbericht 2020 den Gemeinderäten am 28. September bei der Ratssitzung vorgetragen. Die Tätigkeiten, der derzeit im Bau befindliche Zubau, die Personalfrage und vor allem die Zukunftsvisionen haben ein Vortragen von einer Stunde in Anspruch genommen und sowohl die Führung des Altenheimes, als auch das Personal und die freiwilligen Helfer haben großen Applaus bekommen. BM Josef Thurner bedankte sich im Namen der Gemeinde bei allen Beteiligten für deren Einsatz.
Stolz sind Raffeiner und Rinner auf die erhaltene Zertifizierung für hochwertige Sozialbetreuung.
Raffeiner und Rinner wiesen auf die „Vision 2030“ hin. 2030 wird jeder dritte Einwohner in Südtirol älter als 60 Jahre sein. Man wolle sich damit rüsten, dass genügend Plätze für stationäre, teilstationäre und Entlastungsangebote bereit stehen. Das „Alte Altershiem soll für begleitetes und betreutes Wohnen umgebaut werden. Mit dem Neubau, Fertigstellung voraussichtlich im Februar 2022, wird das Martinsheim über 100 Betten verfügen. Ein großes Problem stellt der Fachkräftemangel dar, der mit der zu erwartenden Pensionierungswelle verschärft wird. Aber die gute Netzwerkarbeit mit den Schulen, die hausinterne Ausbildung und auch die nach Corona neu zu belebende, wertvolle Arbeit von bisher rund 80 Freiwilligen kann die Personalentwicklung positiv unterstüzten. Man hoffe, so Raffeiner und Rinner, die Coronazeit endlich zu überwinden, damit die sehr gefragte Tagespflege und andere Dienste wieder aufgenommen werden können. Mit 52,2 Euro für das Einbettzimmer und 47,7 Euro für das Zweibettzimmer sind die Tagessätze im Martinsheim im moderaten Bereich. (eb)
Vinschgau/Bozen - Die 53. Landeskaninchenschau Mitte September in Bozen fand mit reger Vinschger Beteiligung statt. Nicht weniger als acht Aussteller, darunter eine Jugendausstellerin nahmen daran teil: Michaela Malloth und Walter Telser aus Eyrs, Andreas Dissertori aus Schlanders, Josef Ilmer, Nadia Ilmer, Silvia Ilmer und Martin Mair, alle aus Kastelbell und Adolf Kaserer aus Naturns sowie in der Kategorie „Aussteller Jugend“ Valentina Telser aus Eyrs.
Die Vielfalt der Kaninchen zeigte sich in nicht weniger als 29 Rassen, die es zu bestaunen galt - vom Weißen Neuseeländer über den Hasen Loh schwarz oder Perlfeh klassisch bis hin zum Kleinsilber oder Zwergwidder blau. Hunderte Kaninchen standen auf dem Prüfstand. Von der Jury bewertet wurden etwa Fell, Ohren, die Blume, die Haltung oder Zähne und Krallen.
Die Vinschger Kaninchenzüchter waren erfolgreich und holten sich einen Jungtiersieg, einen Landesmeister und gleich mehrere Rassensiege. Jungtiersieger wurde Martin Mair mit seinem blauen Kleinsilber-Kaninchen und der hervorragenden Bewertung „vorzüglich extra“. Den dritten Platz bei den Jungtiersiegern holte sich Josef Ilmer mit seinem blauen Satinkaninchen und der Bewertung „vorzüglich“. Landesmeister mit seinem Kleinsilberkaninchen und mit 384,5 Punkten wurde wiederum Martin Mair.
In jeder Kaninchenrasse wurde zudem ein Sieger gekürt: Sieben davon holten sich die Vinschger Kaninchenzüchter. Sieger mit seinem Grauen Wiener wurde Adolf Kaserer, bei den Weißen Neuseeländern hingegen Valentina Telser. Michaela Malloth holte sich den Rassensieg mit ihrem Hasen Loh schwarz. Gleich zweifacher Rassensieger wurde Martin Mair, einmal in der Rasse Marburger Feh klassisch und zum Zweiten in der Rasse Kleinsilber mit Farbenschlag braun. Josef Ilmer wurde Sieger mit seinem Zwergwidder blau, Nadja Ilmer hingegen Siegerin der Rasse „Farbenzwerge WG schwarz“.
Die Kaninchenzucht ist für die Vinschger Züchter Hobby und Herausforderung zugleich. Interessierte oder neue Mitglieder sind den Vinschger Kaninchenzüchtern jederzeit willkommen. Die Kaninchenschauen, die übers Jahr verteilt in verschiedenen Bezirken stattfinden, bieten immer wieder eine wertvolle Möglichkeit, um sich mit anderen Züchtern auszutauschen. Das nächste Züchtertreffen steht im Eisack-tal Mitte Oktober an. (ap)
Infos:
Der Kaninchenzuchtverein Vinschgau feierte im vergangenen Jahr sein 30 Jähriges Jubiläum. Bis heute fanden zahlreiche Ausstellungen im und außerhalb des Vinschgaus statt. Derzeit steht Walter Telser aus Eyrs dem Vinschger Kaninchenzuchtverein als Obmann vor.
Kolping im Vinschgau - Adolph Kolping ist kein Politiker. Äußert er sich in seiner Korrespondenz oder in Ansprachen zu Politik als Mittel der Willensbildung, bleibt sein Urteil sogar ausgesprochen kühl. Ungeachtet dessen ist er zweifellos ein politischer Mensch, sowohl innerhalb der Kirche wie außerhalb. Kolping war im Wortsinn ein Kümmerer für die Gesellen seiner Zeit. Sind wir es heute für „unsere“ Mitglieder und Anvertrauten?
Kolping TAT etwas für seine Gesellen, er redete nicht nur. Dieses Kolping- Gen durchzieht die Verbandsgeschichte auf internationaler und örtlicher Ebene und wirkt bis in unsere Tage hinein. Dabei spielt es keine Rolle, ob durch die Hilfe für andere in der Öffentlichkeit große Meriten zu erwerben sind. Oft passiert vieles eher im Verborgenen, was es nicht minder wertvoll macht. Entscheidend ist, dass Möglichkeiten zur Mitwirkung auch genutzt werden. So kann oft auf dem vielbeschworenen kleinen Dienstweg etwas erreicht werden und die Palette ist vielfältig, wo Kolpingmitglieder mit ihrer Expertise, mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Kolping wollte seine Gesellen als tüchtige Staatsbürger sehen und sie animieren politische Verantwortung zu übernehmen, wenn dies ihnen damals auch oft verwehrt blieb. Wie ist es heute? Uns wäre es heute möglich: tun wir es? Letzten Endes setzt wohl nur unser Terminkalender dem eine Grenze.
Kolping bewegte sich immer in einer besonderen Nähe zur Politik, als sich für das Allgemeinwohl einsetzender Mensch. Dieser Auftrag gilt auch heute!
Otto von Dellemann
Aus dem Gerichtssaal - Der Hinterburghof in Tschengls-Berg ist heute ein stattliches Anwesen. Man merkt ihm nicht an, dass hier in der Vergangenheit 3 Familien ihr kärgliches Auskommen finden mussten. Und schon gar nicht, dass er im fernen Jahr 1867 Schauplatz einer grausigen Bluttat war. Doch nun die traurige Geschichte der Reihe nach: Auf Hinterburg lebte um diese Zeit auch Anna Stieger, 56 Jahre alt, Analphabetin, Mutter von 6 Kindern, Witwe des 1864 verstorbenen Sebastian Wielander, mit ihrem ältesten Sohn Johann und der Tochter Klara. Als diese vom Hofe fortzog, legte die Mutter ihrem Sohn nahe, sich eine Frau zu suchen. Die war auch bald in der 37 Jahre alten Ursula Wolf aus Tschengls gefunden, die daraufhin mit ihrer 8 Jahre alten unehelichen Tochter einzog. Ihren ¼-Anteil am Hof hatte die Mutter vorher unter den üblichen Auflagen (Ausgedinge, Unterkunft und Verpflegung) auf den Sohn übertragen. Die Hochzeit fand um Lichtmess 1867 statt. An dieser nahm die Mutter nicht teil. Noch am Abend des gleichen Tages verließ sie Hinterburg, um eine Stelle bei einem Bauern in Kastelbell anzutreten. Das dürfte aber auch nicht „das Wahre“ gewesen sein, denn schon nach ein paar Wochen kehrte die Mutter wieder zu ihrem Sohn und der Schwiegertochter zurück. Das Verhältnis zwischen den beiden Frauen scheint sich immer mehr verschlechtert zu haben. Es entlud sich unter den auf engstem Raum zusammenlebenden Menschen in Gehässigkeiten wie diesen: Die Schwiegertochter versperrte der Schwiegermutter das Brot und beklagte sich bei ihr: „Es isch nix im Haus, lei a Kuh und kein Tuch, wir müssen bald alle lottern gehen.“ Außerdem machten ihr die weichenden Kinder Vorwürfe, dass sie selbst vom „Hoamat“ vertrieben worden waren. Diesem ständigen Druck hielt die Frau nicht stand. Er entlud sich im Juni 1867 im Entschluss, die Schwiegertochter aus dem Weg zu räumen. Sie streute ihr Mausgift zuerst in die Pfanne mit den Nocken und am nächsten Tag in den Teller mit der Suppe. Und als diese „Beigaben“ zwar zum Abortus eines 12 Wochen alten Fötus, nicht aber zum Tod führten, versetzte ihr die Schwiegermutter mit dem Dreschflegel auch noch zwei Schläge auf den Kopf.
Vier Monate später fand vor dem Schwurgericht in Bozen der Prozess gegen Anna Stieger statt. Der Staatsanwalt ging hart mit ihr ins Gericht. Er geißelte vor allem die Kaltblütigkeit und die Hinterlist, mit der der Mordvorsatz ausgeführt worden war. Auch unterließ er es nicht, auf das „schlampige“ Verhältnis der Angeklagten zur Religion hinzuweisen: Diese habe in ihrem Herzen nie Wurzeln geschlagen, die Kirche besuchte sie, weil es so der Brauch ist, zur Beichte ging sie nur wegen des „Zettels“, die Sakramente habe sie immer „schlenderisch“ empfangen. All diese Umstände veranlassten den Öffentlichen Ankläger, die Todesstrafe zu fordern. Spätestens nach diesen Anträgen des Staatsanwalts musste für den Verteidiger klar sein, dass es um Kopf und Kragen ging. „Verteidigung ist Kampf, Kampf um die Rechte des Beschuldigten.“ Diesen Satz aus dem „Taschenbuch des Strafverteidigers“, zitiert in von Schirachs „Schuld“, dürfte der Verteidiger nicht gekannt haben. Seine Ausführungen bestanden nämlich, was man dazu aus den Quellen erfährt, nur aus juristischen Spitzfindigkeiten und Wortklaubereien. Die wirtschaftlichen Hintergründe der Bluttat und der Geisteszustand der Täterin blieben dabei weitgehend unerwähnt. Denn die drei Familien, die damals auf dem Hinterburghof beheimatet waren, müssen in extremster Armut und auf engstem Raum neben-, über- und untereinander gelebt haben. Nachdem, wie es scheint, die Familie der Täterin eine einzige Kuh ihr eigen nennen konnte, lässt sich ausrechnen, dass der Schmalhans ständig Regie führte. Und wenn dann die angeheiratete Schwiegertochter diese Armut auch noch zum Gegenstand von andauernden Vorhaltungen machte, dann hätte das auch robustere Personen als die Angeklagte aus der Fassung bringen können, um deren Geisteszustand es ohnehin nicht zum Besten bestellt sein konnte. Das jedenfalls war schon aus ihrem Verhalten nach der Tat erkennbar, als sie angab, in der Kammer der Schwiegertochter Teufel, Ungeziefer, allerhand Geister und auch eine Schlange gesehen zu haben, weshalb sie mit der „Drischel“ wild um sich geschlagen habe. Auch ihre ganze Umgebung war nach der Tat überzeugt, sie müsse „besessen und wahnsinnig“ geworden sein.Trotz dieser offenbaren Zweifel an ihrer Zurechnungsfähigkeit wurde Anna Stieger vom Schwurgericht zum Tode verurteilt. Sie erhängte sich in der Gefängniszelle.
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
„Angezapfte“ Quellen:
- Schulmeister a. D. Herbert Raffeiner Tschengls;
- Südtiroler Haus-Kalender 1987, S. 115-124.
Naturns - Der Burggräflerplatz in Naturns, gegenüber der Bibliothek, wird von den Naturnsern mehr gemieden als geliebt. Seit der Neugestaltung durch den Architekten Karl Spitaler, selig, im Auftrag des damaligen Gemeindereferenten Andreas Heidegger, hat sich diese Distanz nicht geändert. Bei der durchaus beklatschten Einweihung im fernen August des Jahres 2004 stellte sich der streitbare Karl Spitaler eine Art „Gastgartenathmosphäre“ auf unversiegeltem Boden vor. Die Kritik blieb nicht aus und prasselte wenige Monate später heftig von Seiten des Heimatpflegevereines und von Naturnser Bürger:innen. Trotzdem: der Platz blieb, die damals gepflanzten Bäume sind gewachsen. Einzig die in Naturns als das „längstes Pissoir des Landes“ verspottete Wassermauer ist stillgelegt und die Steinwand, über die das Wasser geronnen ist, damit algenbefreit. Die Naturnser sind geduldig und haben die Gestaltung des Burggräflerplatzes jahrelang einfach ertragen. Nun kommt langsam Bewegung in die Sache: Vor einem Jahr, zum Tag der Bildungsausschüsse und unter der Schirmherrschaft des Bildungsausschusses Naturns haben Studenten der Uni Bozen von der Fakultät Design Wünsche und Anregungen aus der Bevölkerung gesammelt, mit Interviews ergänzt und ein „Manuale“ erarbeitet, wie der Burggräflerplatz künftig ausschauen und genutzt werden könnte. Begleitet wurden die Studenten von einer Arbeitsgruppe um Peter Erlacher, Wally Alber, Hartmann und VizeBM Michl Ganthaler, welche aus der Vision 2030 plus herausgewachsen ist. Das „Manuale“ sei, so die Präsidentin des BA Astrid Pichler und der Leiter der Arbeitsgruppe Peter Erlacher, in der Gemeinde hinterlegt und der Gemeinderat solle „was draus machen“ und einen Techniker mit der Planung beauftragen. Erlacher wünscht sich, dass die Studenten den Prozess in der Kommunikation noch begleiten sollten. Pichler hat die Vorstellung des Zwischenschrittes am 23. September 2021 auf dem Burggräflerplatz moderiert und das Trio Kom hat die Veranstaltung musikalisch umrahmt. Gekommen sind an einer Umgestaltung Interessierte, der aktuelle BM Zeno Christanell und der vorvorherige BM Walter Weiss. (eb)
Der Bahnexperte Massimo Giudice (Bildmitte) aus Tirano besuchte kürzlich mit zwei Freunden den Erlebnisbahnhof in Naturns. Der Präsident des Vereins Freunde der Eisenbahn zeigte diesen die gesamte Anlage. Giudice sagte: „ In Italien gebe es keinen anderen so schönen Bahnhof für Kinder, wie in Staben, Naturns. Auch interessierte er sich für die Geschichte des alten Bahnhofes Schnalsthal. Er staunte, dass noch das alte Restaurant steht, wo der hohe Adel vor dem ersten Weltkrieg, nach der Fahrt mit dem Dampfzug von Meran, Kaffee getrunken hat.
Vergessener Tunnel der Reschenbahn wiederentdeckt
Im Oberen Gericht fand gestern ein Lokalaugenschein für die mögliche Streckenführung der Reschenbahn statt. Anhand der historischen Baupläne wurden jene Streckenabschnitte gesucht und dokumentiert, die bereits errichtet wurden und für einen Neubau verwendet werden könnten. Dabei wurde ein völlig vergessener Eisenbahntunnel wiederentdeckt, der auf den Bauplänen von 1918 zwar verzeichnet ist, von dem aber niemand mehr wußte, ob er überhaupt gebaut wurde, da die Zugänge zugemauert bzw. verschüttet waren und somit von außen nicht mehr ersichtlich sind.
Zwischen April und November 1918 fanden im Oberen Gericht umfangreiche Bauarbeiten für die Reschenbahn von Landeck nach Mals statt. An mehreren Abschnitten wurde mit über 5.000 Arbeitern gleichzeitig gebaut und somit innerhalb kürzester Zeit große Teile der Bahnstrecke bis Tösens errichtet. Auf diesem Abschnitt sind sechs Eisenbahntunnels eingeplant, von denen heute aber nur mehr drei ersichtlich und somit bekannt sind. Einige vergilbte Photos und Rechnungen im Verkehrsarchiv in Wien lassen aber darauf schließen, dass alle sechs Tunnels bereits im Rohbau errichtet wurden. Kurz vor der Pontlatzer Brücke ist in einem Felsmassiv zwischen der Runserau und dem Inn ein 200 Meter langer Tunnel in den alten Plänen eingezeichnet. Nach intensiver Suche wurde gestern im völlig unwegsamen Gelände am Inn das zugemauerte Südportal dieses „Runserau-Tunnels“ gefunden und somit ein weiterer Tunnel der Reschenbahn wiederentdeckt. Die anschließende Besichtigung des Tunnels, den wohl seit 1918 niemand mehr betreten hat, hat ergeben, dass die Durchbrucharbeiten bereits von beiden Seiten vollendet wurden. Der Tunnel befindet sich in einem sehr guten Zustand und im Inneren wurde sogar schon mit dem Durchbruch des First- und Sohlestollens begonnen. Die Wiederauffindung des Runserau-Tunnels ist nicht nur historisch eine spannende Entdeckung, sondern auch für die aktuellen Pläne zum Bau der Reschenbahn von großer Bedeutung, da die bereits gebauten Abschnitte für den Neubau verwendet werden können. Dies spart Zeit und sehr viel Geld.
Sobald die Dokumentation aller vorhandenen Bauwerke abgeschlossen ist, werden die Ergebnisse den Gemeinden und dem Land präsentiert, um sich in der Folge auf eine definitive Streckenführung zu einigen, damit der Bau der Reschenbahn so bald als möglich beginnen kann.
L.-Abg. Sven Knoll,
Süd-Tiroler Freiheit
Wer wünscht sich nicht eine Landwirtschaft, die im Einklang mit der Natur steht…?
Die Produktion von gesunden, gentechnikfreien und mittelfristig rückstandsfreien Lebensmitteln muss oberste Priorität haben. Der Umstieg ist für den Großteil der Südtiroler Bevölkerung sehr wichtig, er soll durch gezielte Förderungen erleichtert werden, und nicht durch Zwangsmaßnahmen.
Die wirtschaftliche Lage aller landwirtschaftlichen Betriebe ist zu sichern - unabhängig ob integrierte oder biologische Anbauweise. So sollte die landwirtschaftliche Versuchsanstalt Laimburg endlich verstärkt in die Resistenzzüchtung und integrierte bzw. ökologische Landwirtschaft forschen.
Meine persönliche Meinung zu:
In der öffentlichen Diskussion führt die vermehrte Verwendung von chemischen Begriffen in Zusammenhang mit Lebensmitteln zu negativen Assoziationen und Abwehrreflexen von den Produzenten und auch Konsumenten.
Im Schlepptau fühlen sich die Verbraucher- und Umweltschutz- Zuständigen in Politik (Landwirtschaft und Tourismus) und Behörden (Gemeinden und „Umweltinstitute“) sowie Verbände (SBB – HGV) zum Handeln oder Mitkommentieren gedrängt – unabhängig von einer nüchternen Abwägung der tatsächlichen Sachlage.
Der technologische Fortschritt infolge des Messens immer kleinerer Zahlen und Werte erweckt das Gefühl einer immer größeren Bedrohung ausgesetzt zu sein.
Wo irgend ein Rückstand oder eine Zahl vorgefunden wird, da ist auch ein vermeintlicher Grund! Eine Analyse der wirklichen korrekten Situation und dazu eine tragfähige Abwägung finden nicht ausreichend statt. Schlussendlich ist eine weitere Folge, dass unsere großteils ehrlichen Bauern, kleine sowie mittelständische landwirtschaftliche Unternehmen, mit den ständig wechselnden Kontaminationsproblemen und mit den dadurch verursachten bürokratischen und ökonomischen Konsequenzen überfordert sind. Die auch oft angezweifelte Glaubwürdigkeit der durchgeführten Messungen, seien es diese von einem „ausländischen Umweltinstitut“ – oder auch die vom Land Südtirol, sollten zur Wahrheitsfindung an vier oder fünf Messstationen in Südtirol, in gegenseitigem Vertrauen und Respekt, einvernehmlich und identisch wiederholt werden.
Schlussendlich ist jeder Grundbesitzer selbst rechtlich verantwortlich, was er mit seinem Grund erwirtschaftet und wie er ihn bearbeitet….
Wegmann Erwin - Schluderns
Di olt Kuch in Mundart
A Heart, a Tisch, a Koschtn in dr Nisch,
a Holzkischt, di Kondlan mit Wosser,
van Dorfbrunn drnebm,
ban Brunn hots oft, a Ratscharle gebm.
Inzwischn isch dr Prei vrsotn,
s‘ Greascht ounbrennt,
bolzana ingfolln isch, du dia Weibr sein grennt.
Innan Egg, a inngmaurtr Kessl
Für dr groaß Wasch,
gschtotn Waschpulvr, a Laug, mit Wossr und Asch.
In Kuch hotma haifi Sochn
aff Neigl, odr aff an Droht afkongan,
grod a sou, um olls leicht zu drlongan.
Fir di Pfonnen ban an Brett,
an Schlitz ingschnittn,
lei oani folsch drauf, sell hobm di Frauan it drlittn.
Di Köllalan affan Droht,
noch Greaß und Längan,
a dia hobm genau gmiast hängan.
Di groaß Köll affn Heartstangl,
gleim nebm Wossrwandl.
Schisslan und Tallar,
aff dr Schisslroum,
Hafn und Scholn, hotma in Koschtn innitoun.
Firn Bochoufn, armlongi Scheitr kliabm
und durchn Stubabalchal,
hot ma kennt s´ Essn
und di Broatfleckn durchschiabm.
Di Jungi hobm an zweitn Koschtn gmocht,
der hot a Problem mit sich brocht,
dös Zuig wos af dr Maur gwesn,
schun ba dr vourdr Generation,
hot di Schwigrtochtr iaz, in di Trichlan innitoun.
Di olt Muatr konn dös it vrstean,
obr in Friedn z`liab,
lotzis, in dein nuian Koschtn innitean.
Angerer Anton, Schlinig
Nachhaltigkeit als Wahlparole – eine Seifenblase im Wind?
Bei der SVP-Veranstaltung in Glurns wurde gerne das Wort „Nachhaltigkeit“ verwendet. Kandidat Armin Bertagnolli predigte ständig das Wort „Nachhaltigkeit“, auch im Zusammenhang mit Bodennutzung, Luft, Wasser, usw.... Sehr verwunderlich, denn er führt seinen Betrieb in intensivster Weise, z.B. durch Bodenausnutzung, Überdüngung mit Gülle, unzählig viele Gras- und Maisballen, die durch Umwickeln mit Nylonfolien haltbar gemacht werden. Diese werden an seinem Hof und direkt an der Malser Straße gelagert und beeinträchtigen das Ortseingangsbild, verursachen auch Geruchsbelästigung und sehr viel Müll. Wäre es nicht besser, erst von Nachhaltigkeit zu sprechen, sobald die Betriebsführung diesem Wahlslogan entspricht und umgesetzt wird? Es ist ein Widerspruch: Weihwasser zu predigen und Wein zu trinken.
Dein Nachbar Sprenger Boris
Kastelbell/Tschars - Dass die Ratssitzung am 23. September in Kastelbell mit 10-minütiger Verspätung begann, hat auch mit einem Tagesordnungsantrag der Opposition zu tun. Man wusste nicht, wie umgehen damit. Erst am Ende der Sitzung nahm BM Gustav Tappeiner „zur Kenntnis, was sui geschrieben haben“. Die Diskussion kam nach der Jahresabschlussrechnung, nach dem Beschluss über die Ncihterstellung des konsolidierten Haushaltes, nach der Sicherung des Gleichgewichtes und der Genehmigung der Änderung des Landschaftsplanes und nach der Genehmigung für die 2. Ausschreibung der Stelle eines Gemeindesekretär:in. Das Freie Bündnis Kastelbell-Tschars schickte im Antrag voraus, dass Verzögerungen der Verwaltung eingetreten seien, dass erst zwei reguläre Ratssitzung im Jahr 2021 einberufen und dass Versprechungen nicht eingehalten worden seien. Benajmin Pixner, Benjamin Zwick und Michl Niedermair mahnten an, dass der zuständige Gemeindereferent Manfred Prantl endlich die Verkehrskommisssion einberufen möge, was schon längst versprochen sei. Der letzte Mobilitätsreferent habe nix getan, ob auch der heutige nix tun wird, war die spitze Formulierung aus den Reihen der Opposition. Die Parkraumbewirtschaftung, gab selbst der BM zu, sei versandet, weil die Unterlagen gefehlt hätten. Vor allem der Verkehrsknotenpunkt an der Tscharser Kreuzung. Über einen Kreisverkehr in Tschars sei in der Arbeitsgruppe Mobilität in der vergangenen Legislatur gesprochen worden, alles sei versandet. Elisabeth Tappeiner mahnte an, dass in Tschars unbedingt etwas passieren müsse. Sie sei bereit mitzuarbeiten. Georg Ausserer wollte hingegen nicht mehr mitmachen, „weil nix passiert.“ BM Tappeiner ließ verlauten, dass eine Lösung an der Tscharser Kreuzung in der programmatischen Erklärung drinnen stehe. Die Ampelregelung an der Kreuzung halte er für überholt. Tappeiner setzte ad hoc die Arbeitsgruppe Mobilität ein ohne Namen zu nennen. Der zuständige Referent Manfred Prantl fühlte sich vom BM beinahe im Stich gelassen und wies darauf hin, dass sich der Amtsdirektor Stephan Bauer gegen jeden Handstreich an der Tscharser Kreuzung wehre. Prantl habe immerhin durchgesetzt, dass die Grün-Phase vom Kesslwirt kommend während der Klauberzeit länger sei. Zudem sei man von den Landesräten, die vor den Wahlen allerhand versprochen hätten, im Stich gelassen worden. Vor allem Landesrat Alfreider habe nichts vom Versprochenen gehalten. Auch der VizeBM Thomas Plack meldete sich zur Mitarbeit, mit dem Vorbehalt, dass „von heute auf morgen“ nichts gehe. Alle von der Opposition angeführten Punkte sollen bei der Gemeinderatssitzung am 12. Oktober behandelt werdern. (eb)
Laas - Die LASA MARMO präsentiert Künstler und deren Kunstwerke aus Laaser Marmor in ganz neuem Kleid auf ihrer Website. Eine Hommage an die Verwendung des Laaser Marmors in der Kunst seit jeher. Waren vor über 150 Jahren Künstler und deren Mäzene die ersten Kunden einer sich entwickelnden Marmorgewinnung, so hat sich heute der Einsatz des Rohstoffes im künstlerischen Bereich über den klassischen Einsatz für Denkmäler und Büsten hinausentwickelt. So erhalten lokale Kunstschaffende, wie Jörg Hofer (im Bild), bekannt durch seine Bilder mit Marmorstaub, aber genauso lokale Bildhauer, wie Bernhard Grassl, internationale Anerkennung. Auch internationale Künstler, wie die aus Nigeria stammende und in Antwerpen wirkende Künstlerin Otobong Nkanga feiern mit Laaser Marmor beachtliche Erfolge. 2019 konnte sie ihr aus Laaser Marmor geschaffenes Kunstwerk „Veins Aligned“ auf der Biennale in Venedig präsentieren. Und letztlich lernen auch werdende Künstler aus Südtirol und dem europäischen In- und Ausland über ihre Ausbildung in der Laaser Berufsfachschule für Steinbearbeitung den Laaser Marmor zu lieben und schätzen, wie der junge Südtiroler Künstler Ariel Trettel. Sein Kunstwerk „Täglich Brot“, wird auf Vermittlung von LASA MARMO zur Eröffnung der mit Laaser Marmor neu gestalteten Raika Laas dort ausgestellt. Nicht selten stellen diese Absolventen der Fachschule später ihre aus Laaser Marmor geschaffenen Kunstwerke in den angesagtesten Galerien der Welt aus.
Diesen Künstlern widmet LASA MARMO nun auf ihrer Website einen eigenen und neuen Bereich und möchte damit für sie eine stärkere Sichtbarkeit schaffen. „Der Laaser Marmor und die Kunst sind eng verbunden; seine Erfolgsgeschichte begann mit der Bildhauerei. Covid 19 hat die Sichtbarkeit der Kunst- und Kulturschaffenden stark eingeschränkt und viele unserer Kunden aus diesen Bereichen setzen noch nicht auf digitale Instrumente, um ihre Werke zugänglich zu machen. Wir wollten deshalb unsere Sichtbarkeit und unsere digitalen Möglichkeiten unkompliziert zur Verfügung stellen“, erklärt Kurt Ratschiller, Produkt- und Marketingmanager der LASA MARMO den Hintergrund der Initiative. Derzeit befinden sich bereits über 20 internationale Künstler mit ihren Werken auf der Website der LASA MARMO. Auf der dynamisch gestalteten Seite können noch eine unbeschränkte Anzahl an Künstlern, die mit Laaser Marmor arbeiten, Platz finden. Interessierte Künstler, die sich und ihre Kunstwerke aus Laaser Marmor auf der Website vorstellen wollen, schicken daher ihre Texte und Bilder an folgende E-Mail-Adresse:
sigrid.zagler@lasamarmo.it.
Die Menüseite mit den Künstlern und Kunstwerken ist abrufbar unter
www.lasamarmo.it/kuenstler.
Die ebenfalls neu gestaltete Seite der historischen Werke hingegen unter
www.lasamarmo.it/denkmaeler.
Architektonische Projekte aus Laaser Marmor, wie der New Yorker U-Bahnhof WTC finden sich unter www.lasamarmo.it/referenzen
Mals - Diskussionslos verläuft die Malser Gemeinderatssitzung am 28. September. Einzig beim Beschlussantrag von Bruno Pileggi „Verleihung der Ehrenbürgerschaft an den Unbekannten Soldaten“ kam ein Kleinigkeit an Leidenschaft auf. BM Josef Thurner erwies zunächst Pileggi Respekt dafür, dass er die italienischen Mitbürger der Gemeinde Mals vertrete, aus Sicht aber der deutschen Bevölkerung habe er mit dem Antrag und mit dem genannten Datum des 4. November, an dem, so Pileggi, ohne größere Feier ein Kranz im Burgeiser Beinhaus niedergelegt werden soll, Probleme. Der 4. November (Giornata dell‘Unità Nazionale e delle Forze Armate Anm. d. Red.) sei für die deutsche Bevölkerung ein schwarzer Tag. Eine Ehrenbürgerschaft in dieser Form sei deshalb nicht zielführend. Der Antrag wurde, bei der Dafürstimme von Pileggi, mit Gegenstimmen und Enthaltungen abgelehnt. Die Abschlussrechnung 2020, die 5. Abänderung des Haushaltsvoranschlages, diverse Kommissionsernennungen usw. wurden wie das Nudelschmelzen anstandslos und diskussionslos genehmigt.
Bei einer der Abänderungen des Landschaftsplanes musste BM Josef Thurner dann doch einige Erklärungen liefern, weil der betroffene Grundbesitzer Josef Thanei als Zuhörer zugegen war. Man wolle, so Thurner, feststellen, dass die Waale als Ensembles eingetragen bleiben. Einzig beim Mitterwaal gibt es einen Einwand, dass der überhaupt kein Wanderweg sei. Es bestehe eine laufendes Verfahren gegen die Bauleitplaneintragung und sollte der prozessrechtliche Ausgang so sein, dass der Mitterwaal öffentlicher Grund sei, dann werde das Ensemble bleiben, ansonsten werde man den Waal aus dem Landschaftsplan streichen. Thurner sagte auch, dass in den der Ratssitzung vorausgegangenen Diskussionen auch mit dem Eigentümer am Mitterwaal, der darüber verlaufende Kleinwaal als Alternativweg ins Spiel gebracht worden sei. Die Parzelle des Kleinwaales gehört der Fraktion Mals. Thurner ließ diese Aussage so stehen und signalisierte damit, dass der Kleinwaal, der mit einigen Handgriffen als Weg hergestellt werden könnte, als Wanderwegverbindung zwischen Tartsch und Mals wohl nicht in Frage kommt. Zudem habe man in der Gemeinde festgestellt, dass der Einwand vom Grundbesitzer die Parzelle 622/3 betreffe, die es gar nicht gebe. Die Vorgeschichte ist die, dass Thanei vor mehr als 20 Jahren den Grund um jenen verlassenen Bunker gekauft hat, an dem der „Mitterwaalsteig“ vorbeigeht. Thanei hat vor Gericht mehrfach prüfen lassen (sh. Vinschgerwind März 2028), ob er Eigentümer und Besitzer dieses Abschnittes sei und er hat mehrfach Recht bekommen. Nun versucht auch die neue Gemeindeverwaltung, einen Durchgang zu erzwingen, obwohl 50 m weiter darüber der Kleinwaal als Alternative ohne Gerichtsstreitigkeiten möglich wäre. (eb)
Graun - In den Nächten vom 15. auf den 16. und vom 16. auf den 17. September wurde beim Turm im See eine Videoinstallation mit einem Großprojektor auf einen sog. Hydroschild und Lichtershow am Kirchturm projiziert. Der Hydroschild - ein riesiger Wasserfächer aus kleinsten Tröpfchen - ist mehr als bloßer Projektionsgrund für das Video, in dem es sich um auf Wasserdampf basierende Phänomene dreht; er wird zum integralen Bestandteil der Lichtershow. Es ist nicht möglich, irgendwelche Laserstrahlen in der Luft zu sehen, wenn keine Partikel in der Luft sind. „Nirgendwo ist dieses Mittel, dieser Hydroschild, diese poröse Wasserwand, auf die wir hineinprojizieren, auch inhaltlich so richtig wie am Turm. Wir können hier und überall ein versunkenes Dorf aus dem Wasser aufsteigen lassen“, meint der Videokünstler Stefano Di Buduo. Der See als Spiegelfläche für das Licht, das versunkene Graun als Schattenspiel und wehmütige Erinnerung. „Unter dem Wasser liegen Träume und die Geister der Vertriebenen, von Menschen und Vieh …“, ertönt es aus dem Lautsprecher. Videokünstler Stefano zieht am Reschensee alle Register und verblüfft und begeistert. Sein Projekt „UNTER WASSER: Kraft, Macht und neues Leben“ ist einer der Höhepunkte des heurigen Transartfestivals, entstanden aus der Faszination des Künstlers für den Ort und dessen Geschichte. Nirgendwo anders hätte er seine Videoinstallation schaffen können, sagt er. Und diese Transartlichtshow in Graun ist übrigens Teil des futurologischen Kongresses, welcher derzeit im NOI-Techpark in Bozen läuft. Dieser Kongress ist ein Festival, bei dem Wissenschaft und Kunst, Technik und Kultur online und offline aufeinandertreffen. Mit Hilfe der Feuerwehren aus Graun und Reschen, der Wasserschläuche und Pumpen hat Di Budo ein anrührendes, imposantes Transartprojekt realisiert, eine Hommage an den See und das Dorf. (aw)
Wir haben beim „Morgenerwachen“ irrtümlich geschrieben, dass die Morgenwanderung von Glurns Marketing organisiert wurde. Richtig ist: Organisator der Palabiratage ist das OK Palabir (Vorsitz Petra Windegger), unter dem Kulturverein „Laubenkomitee Glurns“. Das OK Palabir arbeitet ehrenamtlich zum Unterschied von Glurns Marketing, das eine Einrichtung der Gemeinde ist. Christof Anstein wurde vom OK Palabir für die inhaltliche Organisation der Morgenwanderung beauftragt und wird dafür bezahlt.
von Albrecht Plangger - Die anstehenden Gemeindewahlen in den großen Städten wie Rom und Mailand haben den Aktivismus der Regierung etwas eingebremst. Die Gesetzesdekrete zur Steuerreform und zum „Wettbewerb“ werden zurückgehalten, damit diese ja nicht Auswirkungen auf den Wahlkampf haben können. Ministerpräsident Draghi hat alle Hände voll zu tun, um die Regierungsarbeit vom Wahlkampfgeplänkel der Parteien fern zu halten. Von den Ministern verlangt er volle Loyalität. Die Probleme müssen angegangen und gelöst werden und dabei soll vermieden werden, dass sich die Parteien immer wieder „Fähnchen aufstellen“, wenn etwas in ihrem Sinne ist. Das Ergebnis sei der Verdienst aller Mehrheitsparteien und nicht nur einzelner. Bis zum Abflauen des Wahlkampfes befasst sich die Regierung unterdes mit dem Dokument für die Wirtschaftsplanung(NADEF). Bis Ende 2021 geht die Regierung von einem Wachstum des Bruttosozialprodukts(BIP) von 6% aus und für 2o22 hofft man, dass die Wirtschaftsleistung um 4,7 % wachsen wird. Das sind gute Aussichten für die anstehende Diskussion um das kommende Haushaltsgesetz. Eines der Ziele der Regierung wird es auch sein, die durch die Covid-Pandemie stark gestiegene Schuldenquote bis 2030 auf das Vorkrisenniveau (134%) zurückzudrücken. Schon 2024 will man sich bei der Neuverschuldung der 3-Prozent Marke nähern. Viel Diskussion gibt es derzeit zu den jüngsten Green-Pass Entscheidungen der Regierung ab dem 15. Oktober. Die Regierung marschiert selbstbewusst weiter, mit der vollen Überzeugung,dass die Epidemiekurve in Italien die beste aller europäischen Länder ist. Als sehr schwierig gestaltet sich derzeit die Information rund um den „Recovery Fund“. Alle beklagen ein Informationsdefizit, vor allem bei den Maßnahmen die die Regionen oder die Gemeinden direkt umsetzen müssten. Auch wir Parlamentarier tappen fast im Dunkeln und können nur selten verlässliche Informationen in unsere Heimatbezirke weiterleiten.