Verkauft
Es gibt viele Nachrichten, die 2020 im Corona-Meer unterzugehen drohen. Wir wollen einige wachrufen: Albert Hutter hat seine Transportfirma „Transalbert“ an den Transport-Giganten Hegelmann verkauft. Und Reinhold Messner wurde von der IDM verkauft: Messner konnte vom Südtiroler Weinkonsortium als Testimonial für den Südtiroler Wein gewonnen werden. Gratis. Die IDM ließ allerdings in Berlin prüfen, ob sich Messner dafür eigne. Ein Affront sondergleichen. Messner stieg sofort wieder aus.
15 Jahre Vinschgerwind
15 Jahre Vinschgerwind: Am 14. Mai bringen wir eine Jubiläumsnummer heraus - mit vielen Kommentaren von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, auch mit Kommentaren und Betrachtungen von befreundeten und in Südtirol durchaus maßgeblichen Journalistenkolleginnen und -kollegen außerhalb des Vinschgaus. Und: Mit unterstützenden Werbeanzeigen. Fazit: Wir gehören zum bunten Südtirol außerhalb des Athesia-Monopols und wir haben uns, das kann festgestellt werden, etabliert. Einer, der sich nach außen seltenst zu Wort meldet, hat den Hauptkommentar geliefert: der Präsident der Info Media GmbH, der den Karren zusammenhält - Albert Flora. Floras Worte sind treffsicher: „Lokalzeitungen berichten über die unmittelbare Lebenswelt der Bürger einer Region, sie informieren sie über die Neuigkeiten aus der Heimat, sie bieten Orientierung, stiften Identität, sind geistige Heimat.“
International
LH Arno Kompatscher lässt im September am Reschensee Internationales auffahren: Für eine Absichtserklärung, ernsthaft Bahnverbindungen im Dreiländereck untersuchen zu wollen, kamen der Nordtiroler LH Günther Platter, der Chef der Lombardei Attilio Fontana und der Vize-Präsident des Kantons Graubünden Mario Cavigelli zusammen. Installiert wurden Arbeitsgruppen. In einem Jahr soll feststehen, welche Bahnverbindung tatsächlich gebaut werden soll.
Gestürzt
Die Goas krahl sou long, bis si letz ligg: In Glurns haben mehrere Gaisen gekrahlt. Der amtierende BM Luis Frank und seine SVP bekommen mit Alt-BM Erich Wallnöfer und seiner Entourage brutale Konkurrenz im Gemeindwahlkampf im September. Im Gemeinderat entsteht eine 6 zu 6 Pattsituation. Wallnöfer, seine Mannen plus eine Frau, lassen es nicht zu, dass Frank einen wie auch immer gearteten Stadtrat mit einem Gemeindratsbeschluss legitimieren kann. Frank muss als direkt gewählter BM zähneknirschend den BM-Sessel verlassen. Als kommissarischer Verwalter zieht Toni Patscheider in die Stadt ein.
Angriff
In Stilfs und in Partschins greifen mit Jutta Pedri (Neue Bürgerliste Partschins, Rabland und Töll) und Simone Platzer (Süd-Tiroler Freiheit) zwei Frauen aus völlig unterschiedlichen politischen Lagern als BM-Kandidatinnen in den Wahlkampf ein - durchaus mit Erfolg bei den Wählern - aber abgestraft von der politischen SVP-Mehrheit vor Ort. Die Platzhirsche lassen die Damen nicht in den Gemeindeausschuss.
Abpfiff
In Naturns wird heuer allerorten abgepfiffen: Abpfiff für Andreas Heidegger nach 15-jähriger Bürgermeisterschaft. Im letzten Amtsjahr hat Heidegger im Mai die Carabinieri im Bauamt, den vergammelten Bauhof im Nacken, den Abbruch des Saumoarhofes am Hals... Angepfiffen hat dafür ein anderer: Vize-BM Helmut Müller pfeift zu Beginn des Jahres die Gemeinderatswahlen an und peitscht mit Jonas Christanell einen eigenen BM-Kandidaten bei den SVP-Vorwahlen an die Spitze. Im September bei den eigentlichen Wahlen wird Müllers Spiel von den Wählern wieder abgepfiffen: In Naturns will man mit Zeno einen anderen Christanell als BM sehen. Zeno Christanell pfeift Müller nochmals ab: VizeBM in Naturns wird Michl Ganthaler. Bei den Wahlen abgewatscht wird die Liste Zukunft Naturns. Dafür zieht die Süd-Tiroler Freiheit mit drei Räten und die Liste Für Naturns mit einem Rat, der dann doch Platz macht, in den Rat.
Abgetreten
Biodiversität wird offiziell hochgehalten. Aber: Biodiversität ist in den Baukommissionen nicht mehr als ein Feigenblatt. Wer darin eine andere Meinung vertritt, bekommt mehr Häme als Beachtung. Aus dieser Erkenntnis sind mit Peter Erlacher in Naturns im April und mit Herbert Schönweger in Partschins im Juli zwei wertvolle Beobachter von den jeweiligen Baukommissionen zurückgetreten.
Aufgetreten
Kräftig auf den Putz haut Anfang September die Lasa Marmo. Lasa-General Paul Graf und Lasa-Direktor Erich Tscholl fordern ungeniert eine Zufahrt zur Jennwand, eine Marmor-Abfahrt mit LKW und ein Ende der Schrägbahn. Laas ist schockiert, aber nicht in Schockstarrre. Der Vinschgerwind hat im März noch den mandatsbeschränkten BM Andreas Tappeiner bei seinem (damals zu frühen) Abschiedsinterview mit den Worten zitieren können „Ich hinterlasse eine friedliche Gemeinde“. Die Lasa war damit wohl nicht gemeint. Relativ friedlich ist es tatsächlich bei den Ratswahlen im September zugegangen und mit Verena Tröger hat Laas seine erste BMin. Weniger friedlich geht es dann hinter den Kulissen bei der Zusammenstellung des Ausschusses zu. Aber: Tröger setzt ihre Vorstellungen trotz Widerstände beinhart durch.
Verdampft
In Mals schießt der bisherige VizeBM und SVP-Koordinierungsobmann Josef Thurner im Vorfeld fast alle möglichen Konkurrenten ab und sichert sich bei den Vorwahlen im Februar vor Hannes Noggler den ersten Platz und damit die sichere Wahl zum BM, die mit vielen weißen und ungültigen Stimmen im September erfolgt. Der Pulverdampf des Wahlkampfes dürfte im Gemeinderat weder verdampft noch verraucht sein.
Liquidiert
Georg Sagmeister - Multigemeindesekretär - ist heuer auch mit Argwohn von Mals aus beaugapfelter Liquidator. Die Rambach Konsortial GmbH wird verräumt und dessen Präsident Walter Gostner muss im August auch den Konsortial-Führerschein abgeben. Dafür geht das E-Werk am Rambach, nach ungeplanten Schachtexplosionen, in Betrieb und wirft von Anbeginn mehr Kilowattstunden ab als geplant. Ab Mitte des Jahres wird das E-Werk von der Gemeinde Taufers geführt und vom VEK technisch betreut.
Pestizius
Die Anzeige von LR Arnold Schuler gegen den Buchautor Alexander Schiebel und gegen Karl Bär vom Verein Umweltinstitut München wird heuer schlagend und kommt vor Gericht. Vor drei Jahren hat Schuler die beiden wegen übler Nachrede angezeigt. Mehr als 1000 Bauern, integriert und biologisch wirtschaftende, haben die Anzeige mitunterzeichnet. Weil Schuler nicht imstande ist, rechtzeitig die Handbremse zu ziehen bzw. aus der Anzeige zurückzutreten und weil Schiebel und Bär mit Nicola Canestrini einen ausgezeichneten Anwalt von Format gewählt haben, gelangen unzählige Spritzmittelhefte und Spritzmittelrechnungen in die Hände der Angeklagten. Schuler winkt abermals mit der Friedenspfeife und möchte die Inhalte der Spritzmittelhefte gemeinsam ausgewertet und entsprechend kommuniziert wissen. Pestizius hilf!
Gebrannt
In Prad geht ein Feuerteufel um und brennt unter anderem einen Teil von „Sacramento City“ im Juli nieder. Georg Fliri von der Sektion Eislauf und Sportvereinspräsident Thomas Unterberger finden große Solidarität und „Sacramento“ wird wieder hergerichtet.
Latschanders
Die Ergebnisse der Vorwahlen haben sich bei den Wahlen in der Apfelgemeinde Latsch bestätigt: Die Latscher wollen nicht mehr befischert sondern barbiert werden. Mauro Dalla Barba wird BM. Der bislang amtierende BM Helmut Fischer wird zum Hinterbänkler im Gemeinderat degradiert. Dalla Barba geht sogar mit Schützenhilfe aus befreundeten Fraktionen die Rechnung soweit auf, dass die bisherige Vize-BM Sonja Platzer nicht mehr für den Ausschuss vorgesehen ist. Platzer verlässt zornig die politische Arena. Dafür kommt das Polit-Urgestein aus Morter Christian Stricker als Bauern-Vize-BM nach Jahren der Ungeduld wieder zum Zuge.
Gefeiert
In der Gemeinde Graun knallen die Sektkorken. Franz Prieth, erfolgreicher Liftverschmelzer, wird im September zum BM gewählt. Gefeiert wird anderweitig auch: 40 Jahre Weißes Kreuz Reschen-St. Valentin und 20 Jahre Erlebnisschule Langtaufers.
Getunnelt
Gustav Tappeiner, bestätigter BM in Kastelbell -Tschars, hat heuer Tunnelblick. Im Vinschgerwind in Anspielung auf das Giggerverkaufsverbot der Schützen als „Gockel Gustav“ bezeichnet, giftet Tappeiner per Leserbrief mit Vorschriften zurück. Man dürfe nur noch Fotos von ihm mit seinem Einverständnis verwenden. Sei’s drum.
Abgelöst
Karl Bernhart von der Liste Für Prad muss sein geliehenes BM-Amt im September an den SVP-Kandidaten Rafael Alber abgeben. Bernhart und sein Listen-Gefolge wechseln von den Hebeln der Macht direkt und wieder in die Opposition.
Gewehrt
Mit Einsatz und Fantasie halten die Tourismusbüros im Tal während des Lockdowns im Frühjahr den Kontakt zu ihren Gästen. Positive Stimmung in einer unguten Zeit verbreiten neben anderen die Geschäftsführerinnen Karin Thaler in Partschins, Karin Meister in Mals, Uli Stampfer in Naturns und Gerald Burger am Reschen.
Gegiftet
30 Jahre VIP und Jahr 1 nach Sepp Wielander: Der Verband der Vinschger Produzenten reift und gedeiht. Die Feier blieb aus, das Geschenk der Vi.P an die Vinschger Obstbauern war ein anderes: Die Auszahlungspreise für die Ernte 2019 waren die zweitbesten seit Vi.P-Bestehen. Nachdem man ein Jahr zuvor in den sauren Apfel beißen musste, profitierte man im Vinschgau von der Coronakrise. Faule Äpfel gab es trotzdem in diesem Jahr: das Coronageld und der Corona-Import durch Erntehelfer.
Zankapfel blieben auch im heurigen Jubiläumsjahr die Pestizide. Grün fühlt man sich in der VIP, ist man sich aber nicht. Zumindest nicht mit Alexander Schiebel und Karl Bär vom Umweltinstitut München. 693 VIP-Mitglieder – IP-Bauern und Bio-Bauern darunter Direktor Martin Pinzger und Obmann Thomas Oberhofer – klagten und gifteten mit LR Arnold Schuler gegen die beiden Pestizidkritiker. Untergegangen ist vor diesem Hintergrund ein neues Papier: Sustainapple, das neue Nachhaltigkeitspapier der Südtiroler Apfelwirtschaft. Der Titel: Drei Mal drei - macht in Landwirtschaftskreisen 10: Genau soviele Maßnahmenpakete sind bis 2030 geplant.
Gemaßregelt
Die Schulen gehen im Frühjahr in den „Fernunterricht“. Im Herbst geht der Schulbetrieb wieder los, mit einem eigenen und vom Landesschulbetrieb etwas abweichenden Modell am Oberschulzentrum Schlanders. Die LehrerInnen und die Direktorin Verena Rinner ermöglichen Präsenzunterricht für alle SchülerInnen - mit gestaffelten Eintritten. Drei Wochen lang geht das gut, dann kommt der unmissverständliche Ukas aus Bozen: Aus! Keine Sonderwege! Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner und Bildungsdirektor Gustav Tschenett maßregeln die Direktorin in Schlanders, auch mit einem Disziplinarverfahren. Oberschule wird Schule von den Oberen!
Primare
LR Thomas Widmann hält, was er versprochen hat: Die Primariate am Krankenhaus Schlanders werden besetzt. Im April wird der Malser Kurt Habicher Primar der Anästhesie und damit offizielle Nachfolger von Toni Theiner. Daniele Misuri, Facharzt für Allgemein- und Gefäßchirurgie aus Florenz, übernimmt Mitte November als Primar die Chirurgie. Der ärztliche Leiter und Primar der Gynäkologie Robert Rainer lässt den Vinschgerwind im Dezember hinter die Corona-Kulissen blicken.
Stilfs/Prad - Nach der sensationellen Entdeckung eines bronzezeitlichen Kupferschmelzplatzes bei Stilfs/Prader Berg durch den Montan-Archäologen Thomas Koch Waldner wurde mit ersten Grabungen begonnen.
von Magdalena Dietl Sapelza
Der Prader Montanarchäologe Thomas Koch Waldner hat im Rahmen seines Forschungsprojektes für das Deutsche Bergbaumuseum Bochum (DBM) zum Thema „Alpenkupfer im Vinschgau“ den sensationellen Beweis für den bronzezeitlichen Kupferbergbau in der Gegend von Stilfs und Prad erbracht. Nun haben unter der Leitung von Koch Waldner in Zusammenarbeit mit dem DBM und dem Amt für Bodendenkmäler Südtirols erste Grabungen bei Vellnair am Prader Berg und auf Kaschlin bei Stilfs stattgefunden, um der Sache auf den Grund zu gehen. Die vorbereitenden Vermessungen zur Erstellungen eines 3-D Modells lief über die „Technische Hochschule München“ und über die Firma „Karner Ingenieure“. Dessen Gründer, der gebürtige Prader Gert Karner, unterstützt das Projekt damit erheblich. Die Sondierungsgrabungen beim entdeckten Kupferschmelzplatz bei Vellnair ermöglichte der Grundbesitzer Horst Theiner. Bei den ersten archäologischen Grabungen auf Kaschlin wurden Gebäudereste aus der späten Bronzezeit (1.300 .750 v. Chr) und der Eisenzeit (750 – 15 v. Chr.) gefunden. Die Ergebnisse zeigen, dass Kaschlin über viele Jahrhunderte besiedelt war. Der Fund von Kupferschlacken sowie die zeitliche Überschneidung mit dem untersuchten Kupferschmelzplatz bei Vellnair verdeutlicht einen Zusammenhang zwischen der Siedlung und dem prähistorischen Kupferbergbau bei Stilfs und Prad“, erklärt Koch Waldner. Entdeckt wurden auch mehrere spätantike römische Funde (300 – 500 n. Chr), die auf eine Wiederansiedlung beziehungsweise auf eine militärische Nutzung hinweisen. Wertvolle Unterstützung erhielt Koch Waldner auch von der Gemeinde Stilfs, von Hannes Pinggera, von Andreas Pinggera (beide Stilfs) von Alfred Gutweniger (Laas) und anderen engagierten Stilfsern. Durch wertvolle Hinweise von Ortsansässigen konnten weitere bis zu 3.000 Jahre alte Kupferschmelzplätze entdeckt werden. Darüber hinaus wurden alte Bergwerke und Bergbauhalden lokalisiert. Man darf also gespannt sein, welche weiteren neuen Erkenntnisse künftig gewonnen werden.
Das Forschungsprojekt hat jedenfalls gezeigt, dass die Besiedlungsgeschichte im oberen Vinschgau neu geschrieben werden muss.
Glurns - Nachdem es dem gewählten Bürgermeister Luis Frank in der Stadtgemeinde Glurns nicht gelungen war, einen Ausschuss zu bilden, wurde der langjährig Gemeindesekretär von Mals, Toni Patscheider, bis zu den Neuwahlen 2021 als Kommissär eingesetzt. Als solcher hat er bereits in Schluderns Erfahrungen gesammelt und dort zur Zufriedenheit der Bevölkerung gearbeitet.
Vinschgerwind: Als Kommissär tragen Sie nun politische Verantwortung für die Stadt Glurns. Haben Sie sich bereits eingelebt?
Anton Patscheider: Ja, das Einleben geht relativ schnell. Dafür sorgt die Arbeit, die täglich auf mich zukommt und die teilweise auch ohne Verzögerung erledigt werden muss.
Vinschgerwind: Welche Aufgaben übernehmen Sie als Kommissär?
Patscheider: Die Aufgaben sind kurz und bündig im Auftragsbeschluss der Landesregierung enthalten und lauten: „…. die Aufgaben des Bürgermeisters, des Gemeindeausschusses und des Gemeinderates bis zu den Neuwahlen auszuüben….” Das bedeutet, dass die Funktionen der drei gewählten Organe nun auf einer einzigen Person lasten.
Vinschgerwind: Welche Entscheidungen dürfen Sie fällen? Welche nicht?
Patscheider: Wie im Auftragsbeschluss angeführt, nimmt der Kommissär die Aufgaben der drei Gemeindeorgane laut Gemeindeordnung wahr, grundsätzlich ohne Einschränkung. Demnach erfüllt der Kommissär natürlich alle Aufgaben, die laut Gesetz an einen Termin gebunden sind, jene die der Bürgermeister als Standesbeamter zu erfüllen hat, jene welche die private Bautätigkeit betreffen, die Weiterführung bzw. den Abschluss der bereits begonnen öffentlichen Arbeiten, usw., um nur einige zu nennen. Ich werde natürlich keine Entscheidungen einer bestimmten Tragweite treffen, die sich auf einen längeren künftigen Zeitraum auswirken oder solche, die einer eingehenden Diskussion und Erörterung bedürfen. Diese Entscheidungen sollen in wenigen Monaten die gewählten Organe treffen.
Vinschgerwind: Beeinflussen die parteipolitischen Zwistigkeiten in der Stadt ihre Arbeit?
Patscheider: Die Zwistigkeiten, die zur derzeitigen Ausnahmesituation geführt haben, beeinflussen in keiner Weise meine Arbeit. Ich versuche im Interesse der gesamten Stadtbevölkerung meine Arbeit zu erledigen und meine Entscheidungen objektiv und ohne Beeinflussung von außen zu treffen.
Interview: Magdalena Dietl Sapelza
Eine Vinschgerin in den Farben Schwarz-Rot-Gold. Die Naturbahnrodlerin Sara Bachmann geht nun in ihre vierte Rennsaison für Deutschland. Ihre Ziele hat die Latscherin, die für das Mannschaftstraining stets nach Garmisch-Partenkirchen fährt, klar vor Augen. Neben einer verletzungsfreien Saison möchte die 25-Jährige einen Podestplatz einfahren sowie bei der WM den Sprung unter die Top 5 schaffen.
Von Sarah Mitterer
Vor drei Jahren entschied sich Sara Bachmann eine neue Herausforderung anzutreten und künftig für Deutschland an den Start zu gehen. „Die Zeit vergeht“, meint Sara lächelnd und ist selbst erstaunt, dass es bereits ihre vierte Saison in den deutschen Farben sein wird. Die 25-Jährige begann bereits kurz nach dem Ende der Saison 2019/2020 mit den Vorbereitungen auf den neuen Winter. Zunächst trainierte sie aufgrund des Lockdowns zu Hause, wo sie sich ein kleines eigenes Fitnessstudio eingerichtet hat. Später absolvierte sie viele Kilometer auf dem Mountainbike und hielt sich zusätzlich mit Bergtouren fit. Nachdem das Mannschaftstraining wiederaufgenommen wurde, machte sie sich für das Training auf den Weg nach Garmisch-Partenkirchen. „Durch ein Schreiben des deutschen Verbandes war der Grenzübertritt für mich kein Problem“, erklärt Sara.
Für das Ausleben ihrer Sportleidenschaft nimmt die auszubildende Pferdewirtin einiges auf sich und ihr ist kein Weg zu weit. So fährt sie jedes Wochenende auf eigene Kosten knapp 350 Kilometer, um gemeinsam mit der deutschen Nationalmannschaft der Naturbahnrodler auf dem Olympiastützpunkt zu trainieren. Dort wird das Training in zwei Sparten aufgeteilt. So steht zunächst das Starttraining auf der Startbahn mit der Rollenrodel auf dem Programm, im Anschluss geht es in die Kraftkammer.
Angesprochen auf die heurige Saison, welche aufgrund der strengen Sicherheitsmaßnahmen im Kampf gegen das Coronaviurs anders als wie bisher aussehen wird, zeigt sich Sara motiviert: „Ich möchte im Weltcup aufs Podium fahren.“ Auch für die Weltmeisterschaften in Umhausen hat sie ein klares Ziel vor Augen: „Bei der WM ist mein Ziel ein Platz unter den besten 5.“
Neben der WM als Highlight kann sich Bachmann auch auf den Doppelweltcup in Laas – der zugleich das Weltcupfinale sein wird- freuen, denn an die Bahn „Gafair“ hat die Latscherin beste Erinnerungen. Vor fünf Jahren sprang sie in Laas erstmals auf das Weltcuppodest. Und in diesem Winter hat sie auf dieser Bahn gleich zwei Gelegenheiten ihr Weltcupziel zu erreichen.
Bozen/Vinschgau - Die Jahreszinse für die Nutzung öffentlicher Gewässer sind seit 2006 neu geregelt. Den Gemeinden Südtirols stehen mindestens 10,6 Millionen Euro zu. 2020 werden 11 Millionen verteilt. Davon kommen 2,2 Millionen Euro in den Vinschgau.
von Erwin Bernhart
Die Landesregierung kommt ihrer Pflicht nach, wonach mindestens 50% der insgesamt fälligen Wasserzinsgelder den Gemeinden des Landes zugewiesen werden. Dies geschieht im Einvernehmen mit dem Rat der Gemeinden, so sieht es das Landesgesetz 7 von 2006 vor. Darin ist festgelegt, dass den Gemeinden mindestens 10,6 Millionen Euro zustehen. Für das laufende Jahr 2020 sind es 11 Millionen Euro, die es zwischen den Gemeinden zu verteilen gilt. Der Rat der Gemeinden hat für die Aufteilung der Wasserzinsgelder am 20. November die entsprechenden Modalitäten genehmigt und die Beträge für die einzelnen Gemeinden beziffert und die Landesregierung ist dieser Aufteilung mit eigenem Beschluss vom 1. Dezember 2020 gefolgt. Das Ritual dürfte sich jedes Jahr in ähnlichen Modalitäten wiederholen und für die Gemeinden im Lande im Allgemeinen und für die Gemeinden Vinschgau im Besonderen sind die jährlichen Wasserzinsgelder höchst willkommene Seiteneinnahmen. Den Löwenanteil, also 72 Prozent der heurigen 11 Millionen Euro (das sind 7,92 Millionen) bekommen die Standortgemeinden zugesprochen, welche als solche in den Konzessionen von Großwasserableitungen mit einer mittleren Nennleistung von mehr als 3 Megawatt angeführt sind. Die anderen 28 Prozent, das sind 3,08 Millionen Euro, werden auf die anderen Gemeinden aufgeteilt. Die Aufteilung erfolgt an die Standortgemeinden zwischen Sockelbertag, mittlerer Nennleistung der Wasserkraftwerke und anderen Kriterien - zum Beispiel das Wassereinzugsgebiet oder die mögliche und durch die Großableitungen entgangene Produktion. Die Kriterien lassen durchaus den damaligen Stromkrieg zwischen den Vinschger Gemeinden und dem Land durchscheinen. Damals wurden Kriterien für die Uferzinsgelder ausgetüftelt, um die jahrzehntelangen Benachteiligung von Standortgemeinden zumindest ein klein wenig auszugleichen. Das kommt nun allen Gemeinden in Südtirol zugute. Für die anderen Gemeinden, also für die Nicht-Standortgemeinden, gilt ebenfalls ein Sockelbetrag, der für alle gleich ist und ein Teil des Geldes nach Anteil der Bevölkerung in den jeweiligen Gemeinden.
Das Leben ist eine Reise ins Ungewisse. Mal sehen, wohin uns das Jahr 2021 bringen wird.
Allen alles Gute und eine gute Reise.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
In den Sperrnächten vom 8. bis 19. Dezember sieht Adelheid Walcher Sinn auf das Gewesene zurück und schließt dankend das vergangene Jahr ab. Darauf folgen die vier Ruhetage in denen alles wirken kann. In den Raunächten vom 24. Dezember bis 06. Jänner blickt sie nach vorne, formt gedanklich Wünsche und Hoffnungen für das kommende Jahr.
von Christine Weithaler
Auf dem Weihnachtsmarkt der Gärtnerei Pozzi in Naturns hatte sie 2009 ihren ersten Verkaufstand. Im darauffolgenden Frühjahr startete sie ihr kleines Unternehmen “Adelheids Räucherwerke“. Der eingeschlagene Weg bestätigte sich immer wieder als richtig, da sich alles harmonisch fügte und zum Erfolg führte.
Geboren 1962, wuchs sie zusammen mit ihrer Zwillingsschwester und den drei Brüdern in Bramberg am Wildkogel Österreich auf. Ihre Mutter war Schneiderin, ihr Vater Tischler. Durch das Handwerk des Vaters bekam Adelheid einen starken Bezug zu Holz, dessen Beschaffenheit und Duft. Die Mutter vermittelte ihr den Blick auf das Schöne und auf das ganzheitliche Begreifen des Lebens. Ihre Oma war eine sehr fleißige Frau. So gab sie ihren Enkelkindern, die viel Zeit im Wald verbrachten den Auftrag, immer etwas zu sammeln und mitzubringen. Nichts sollte umsonst sein. Diese Gegebenheit und das Sammeln in der Natur hat Adelheid stark geprägt.
Nach der Pflichtschule schloss sie die Ausbildung zur Handelskauffrau in Bramberg ab. Sie eröffnete einen kleinen „Tante Emma Laden“ in der Stadt Salzburg. Adelheid liebte den persönlichen Kontakt zu ihren Kunden. Der Ausgleich zur täglichen Arbeit war das Malen. Dadurch wuchs in ihr der Wunsch ihre kreative Seite beruflich umzusetzen. Sie besuchte vier Jahre die Sommerakademie für Malerei und Skulptur in Salzburg. Weiters machte Adelheid eine Lehre als Vergolderin und Staffiererin. Später arbeitete sie als selbständige Restauratorin. So gründete sie auch die erste Kindermalakademie in Anif.
Die Liebe brachte sie vor elf Jahren nach Naturns. Ihren späteren Mann, „den allerliebsten Südtiroler“ wie Adelheid sagt, lernte sie in Salzburg kennen. Ihre neue Heimat bot ihr neuen Möglichkeiten. Sie war überwältigt von der einzigartig kraftvollen Natur, die sie hier vorfand, und spürte sofort eine tiefe Verbundenheit. Bei einem Spaziergang mit ihrer Cousine sammelte sie einen großen Blumenstrauß. Aus dieser Fülle an Geschenken der Mutter Natur kreierte sie ihre erste Räuchermischung. Durch intensives Lesen und Studieren erlangte sie fachkundiges Wissen über die Kräuter, deren Düfte und Auswirkungen beim Räuchern. Die Begeisterung darüber hält bis heute an.
Faszinierend findet sie die Atmosphäre, die beim Räuchern entsteht. Schon das erste Einatmen des Duftes öffnet Adelheids Geist und ihre Seele. Sie geht ganz ins Fühlen. Für sie ist das Räuchern nicht nur ein Ritual an bestimmten Tagen. Sie erlebt die positive Wirkung täglich bei vielen Gelegenheiten. „Bei Feiern oder anderen Anlässen, oder wenn mal dicke Luft im Hause herrscht,“ lacht sie.
Es können sich Energien klären, und das Bearbeiten von Lebensthemen wird unterstützt. Verbindungen zu Ahnen und ein Zugang zur „Anderswelt“ können hergestellt werden. Adelheid bietet energetische Hausreinigungen und Räucherungen zu bestimmten Anlässen und Tagen an, wie zu Lichtmess, an den Sperr- und den Raunächten im Winter an.
Neben den zirka 30 Themen bezogenen Räuchermischungen, erstellt sie auch individuelle und persönliche Mischungen. Auch gehören Duftkonzepte für gelungen Feste zu ihrem Sortiment. Man findet Adelheit auf mehreren traditionellen Märkten in ganz Südtirol. Es begeistert sie immer wieder zu sehen, wie sich die Ausstrahlung der Kunden verändert, wenn sie an den Räucherwerken riechen.
Weiteres liebt die Restaurateurin es mit Gold zu arbeiten. Adelheid ist überzeugt, dass Gold Schwingungen der Liebe, Wärme und Herzlichkeit in uns wecken kann. Mit einer Goldscheibe erstrahlt jeder Raum. Es fasziniert sie, wie unscheinbare Dinge durch die Vergoldung in etwas Edles verwandelt werden. „Das zeigt, nicht alles ist Gold, was glänzt“, bekräftigt sie.
Der Besuch der Bewusstseinsschule in Rosenheim/Deutschland prägte ihre Sicht auf das Leben sehr. Sie fühlt sich als geliebtes Kind der Mutter Erde und ist dankbar für all ihre Gaben. Aus dieser Dankbarkeit möchte uns Adelheid ein Geschenk, passend zur Weihnachtszeit weiter geben. Sie öffnet uns die Tür zu ihrer Räuchermischung - Weihnachtstraum: Zimtstangen, Nelken, Sternanis, getrocknete Orangenschalen, Sandelholz oder gegeben falls Zirbenholz. alles zerkleinern und gut vermischen und in kleinen Mengen verräuchern.
Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Lucia, 13. Dezember 2020
Trafoi/Buchvorstellung - Trafoi ist ein besonderes Hochgebirgsdorf am „End der Welt“, umgeben von einer schaurig majestätischen Berg- und Gletscherwelt. Das kleine Bergdorf mit rund 90 Einwohnern auf 1.565 m hat Geschichte geschrieben, mit einer Ausstrahlung und Auswirkung, weit über unser Land hinaus: Bergstraßengeschichte, Tourismusgeschichte, Alpingeschichte, Skigeschichte und Kriegsgeschichte.
Mit der Eröffnung der Stilfserjochstraße 1825 wurde Straßenbaugeschichte geschrieben. Durch dieses Wunderwerk der Technik, auch als 8. Weltwunder bezeichnet, wurde nicht nur eine 50 km lange Straßenverbindung von Sponding bis Bormio in die Lombardei gebaut, sondern auch der Grundstein für eine beispiellose Tourismusentwicklung eröffnet. In nur 5 Jahren, von 1820 bis 1825 wurde in den kurzen Sommermonaten eine Passstraße mit 48 Kehren zum Stilfserjoch auf 2.757 und 39 Kehren bis nach Bormio gebaut. Rund 2.000 Arbeiter haben an dem Bauprojekt gearbeitet, für Trafoi mit damals rund 100 Einwohnern eine große Herausforderung. Lange Zeit war diese Passstraße die höchste der Alpen, in den Ostalpen ist sie immer noch die höchste Passstraße. Heute ist die Passstraße nicht nur Ausflugsziel für Auto- und Motorradfahrer, sondern auch der Giro d´Italia führte bereits öfters über das Joch. Und bei gutem Wetter fahren am autofreien Radtag am Stilfserjoch über 8.000 Radfahrer von Prad, Bormio oder von Müstair hinauf aufs Joch. Nach der Erstbesteigung des Ortlers, des höchsten Berges in der ehemaligen Donaumonarchie, im Jahre 1804 und besonders nach dem Bau der Stilfserjochstraße und der Eröffnung des Grandhotels Trafoi im Jahre 1896, wurde aus dem Bergdorf ein Hoteldorf und Bergsteigerdorf. Am Anfang gab es nur zwei Höfe in Trafoi, im Mittelalter verpachtete und verkaufte die Gemeinde Stilfs die Almen und Wälder an die Dorfgemeinschaften von Eyrs, Glurns, Tartsch, Mals und Schluderns. Mit der Zeit entstanden mehr als ein Dutzend Hotels, Gaststätten, Pensionen und Schutzhütten. Allein das Trafoi-Hotel, erbaut unter der Leitung des Wiener Fremdenverkehrspioniers und Politikers Theodor Christomannos, hatte 170 Zimmer und 250 Betten. Es gehörte zu den bekanntesten Hotels Europas mit elektrischem Licht, Post- und Telegrafenamt. Neben dem Bau von Hotels und der Payerhütte auf 3029 m am Fuße des Ortlers durch die deutsche Alpenvereinssektion Prag im Jahre 1875, erlangte Trafoi auch durch einen Gattenmord im Jahre 1876 internationale Bekanntheit. Von 1804 bis 1939 gab es insgesamt 52 Bergführer, viele davon von den Trafoier Bergführerfamilien Platzer, Ortler, Mazagg und Thöni. Aber nicht nur Bergsteiger und Bergwanderer kamen nach Trafoi. Adelige, Intellektuelle, Dichter und Maler fanden hier Rückzugsorte und waren begeistert von den vergletscherten Landschaften und den bedrohenden Kräften der Natur. Sigmund Freud, Stefan Zweig und Emil Nolde sind nur einige der bekanntesten Namen. Auch drei österreichische Kaiser verweilten in Trafoi, bzw. fuhren über die Stilfserjochstraße. Kaiser Franz I kam 1832 nur bis zur „Franzenshöhe“, Kaiser Ferdinand II fuhr 1838 von Mals über das Stilfserjoch nach Bormio und der letzte österreichische Kaiser Karl I machte 1917 einen Frontbesuch am Stilfserjoch. Mit der Ortlerfront im Ersten Weltkrieg hat Trafoi auch Kriegsgeschichte geschrieben. Es war ein Gebirgskrieg auf über 3.000 Metern im Schnee und Eis. Mehrmals musste Trafoi evakuiert werden. Die Soldaten waren dem Wind und Wetter ausgesetzt, riesige Schneemassen und Lawinen bedrohten ihr Leben. Auf den Berggipfeln wurden Baracken gebaut, im Schnee und Eis wurden 2 km lange Eistunnels gebaut. Neben den Bergsteigern kamen auch Skifahrer nach Trafoi, das zusammen mit Sulden und vor allem dem Stilfserjoch zu einem wichtigen Skizentrum wurde. In Trafoi wurden einige der ersten Skilifte, Schlepplifte und Sessellifte gebaut. Es entstanden die ersten Skischulen im Lande. Von 1933 bis 2016 gab es 25 Skilehrer in Trafoi. In der Blütezeit von 1970 bis 1985 gab es auf dem Stilfserjoch 13 Skischulen und 200 Skilehrer. Im Jahre 2017 gab es erstmals keinen Sommerskilauf. Die Klimaerwärmung zeigt besonders im Hochgebirge ihre Wirkung. Gustav Thöni, der erfolgreichste Skirennläufer in den 70er Jahren, mehrfacher Weltmeister und Weltcupsieger, Olympiasieger 1972 in Sapporo, war sicher die Krönung einer langen und sehr erfolgreichen Skigeschichte von Trafoi.
Ein umfangreiches, reich bebildertes Dorfbuch: 11 Autoren, 17 Kapitel, 384 Seiten
Das Dorfbuch „Trafoi – Ein Dorf zwischen Ortler, Furkel und Stilfserjoch“, herausgegeben von Herbert Raffeiner, Hans Thöni und Christian Mazagg, ist eine umfangreiche, reich bebilderte und gut lesbare Publikation über ein Dorf mit einer bewegten Geschichte. Die 11 Autoren, Einheimische und Auswärtige, haben nicht nur die Geschichte der Stilfserjochstraße (Wolfgang Jochberger), über Hotels, Gasthäuser, Pensionen und Bergführer (Irmtraud Kuntner), die Skigeschichte (Hans Thöni) und die Ortlerfront im Ersten Weltkrieg (Christian Mazagg) geschrieben, sondern über viele weitere Bereiche. So findet man interessante Berichte über das Trafoital aus naturkundlicher Sicht (Wolfgang Platter), über die Höfe, Wälder und den Bergbau (David Fliri), die Franzenshöhe (Karin Wallnöfer), prominente Besucher (Bernd Karner) über die Schulgeschichte (Hans Thöni und Herbert Raffeiner), Kirchengeschichte (Herbert Raffeiner und David Fliri), Sagen, Märchen und Kinderspiele (Hans Thöni), Kunst in der Pfarrkirche und in der Kirche bei den Drei Brunnen, Landschaftsbilder und Ansichtskarten von Trafoi (Leo Andergassen), eine kleine Unwetterkunde (Christian Mazagg, Herbert Raffeiner) und kulturelle Betrachtungen über den Gletscherrückgang (Christine Jurt). Seit Jahrhunderten ist Trafoi als Wallfahrtsort zu den Heiligen Drei Brunnen bekannt. Erst 1614 wurde Sulden und Trafoi mit Stilfs zu einer eigenen Pfarrei. Vorher gehörte das gesamte Gebiet zuerst zu Schluderns und ab 1303 dann zur Pfarrei Agums-Prad. Die Anfänge des Wallfahrtsortes zu den heiligen drei Brunnen im Talschluss sind unbekannt, aber bereits 1526 ist ein Kreuzgang verbürgt und seit 1729 ein Eremit, der dort lebte. Das Einsiedlerwesen hat im 17. Jh. einen großen Aufschwung erlebt und hatte im 18. Jh. seine Blütezeit. Der Eremit bei den Drei Brunnen war nicht nur Seelsorger, sondern einige Zeit auch Lehrer. Nach der Einführung der Schulpflicht im Jahre 1774 durch die Kaiserin Maria Theresia, bekam Trafoi erst 1870 ein neues Schulhaus, das von einer Lawine zerstört wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es meistens eine einklassige Schule mit einer Lehrperson und 10 bis 30 Schülern. Im Jahre 1992 gab es nur mehr drei Schüler und die Schule wurde geschlossen. Die neue Pfarrkirche von Trafoi wurde 1901 – 1903 vom Prader Baumeister Anton Stecher gebaut. Im Beitrag über die Unwetterkunde wird darauf hingewiesen, dass Trafoi recht oft von heftigen Gewittern, Lawinen und Muren und einigen Bränden betroffen war. Sagen und Märchen spielen in der Gletscher- und Bergwelt eine große Rolle. Im Dorfbuch wird die Sage vom Riese Ortler und dem Stilfser Zwerg, von Hirten, Berggeistern und Einsiedlern, von saligen Frauen, die in den Vollmondnächten vor den Höhlen sitzen und singen, erzählt. Es ist ein lebendiges und lesenswertes Dorfbuch mit vielen Geschichten über das Leben und Arbeiten in einem Hochtal, seine Entwicklung von der ersten Besiedlung vor rund 800 Jahren, dem einsamen Wallfahrtsort bis zum Bau der Stilfserjochstraße und dem Aufstieg zum Hotel- Bergsteiger und Tourismusort.
Simone Steinkeller
Ganzheitliche Gesundheits- und Farbberaterin, Psychologische Astrologin
Telefon: 334 338 39 43, www.simone-lebensfreude.com
Widder 21.3. – 20.4.
Widder starten mit Selbstvertrauen und Mut ins neue Jahr. Mit viel Power können sie jetzt neue Ideen entwickeln. Die in der 1. Dekade Geborenen sind angehalten, achtsamer mit sich umzugehen. Sie sind empfindlicher als sonst. Die Geburtstagskinder der 2. Dekade sind lebendig und haben Lust auf neue Herausforderungen. Anspruchsvoller wird 2021 für die Widder der 3. Dekade. Es geht immer noch darum, Altes zu überprüfen, Rollen und Einstellungen hinter sich zu lassen. Fragen Sie sich selbst immer wieder, was Sie wollen, dann können Sie viel Kraft mobilisieren und einiges leisten. Für alle Widder gilt, spannende Begegnungen und erotisches Knistern sind vor allem in den Sommermonaten möglich.
Stier 21.4. – 20.5.
Stiere, die sonst Ruhe und Gelassenheit lieben, sind im neuen Jahr aufgefordert, beweglicher zu werden und Veränderungen als Chance zu sehen. Diejenigen, die bereit sind, sich auf Experimente einzulassen, werden von ihrer kreativen Seite profitieren. Die Geburtstagskinder der 1. Und 2. Dekade werden vermutlich durch Bremser, Spannungen und plötzlich auftauchende Themen angehalten, alte, nicht mehr stimmige Verhaltensweisen und Gewohnheiten zu hinterfragen und sich mutig neuen Möglichkeiten öffnen. Am meisten sinnliche Freude können die Stiere der 3. Dekade erfahren. Von Mitte April bis Mitte Mai stehen die Sterne für alle Stiere besonders gut, um Natur, gutes Essen und Trinken und die Liebe zu genießen.
Zwillinge 21.5. – 21.6.
Zwillinge können sich auf ein anregendes, interessantes Jahr freuen. Sie haben die Möglichkeit, neue Menschen kennen zu lernen, sich weiterzubilden und ihre sozialen Netzwerke zu pflegen. Die Geburtstagskinder der 1. Dekade sind konzentrierter als sonst und profitieren von Klarheit bei der Umsetzung von Plänen und Wünschen. Diejenigen, die in der Mitte des Zeichens geboren sind, verfügen über viel Fantasie, neigen allerdings dazu, sich Illusionen hinzugeben bzw. sich zu täuschen. Die Vertreter der letzten Dekade haben viel Schwung, sollten jedoch nicht auf zu vielen Hochzeiten tanzen. Generell tut es Zwillingen gut, öfters mal offline zu sein und an der frischen Luft ordentlich durchzuatmen. Besonders im Mai könnten sie dabei kleinen Flirts nicht abgeneigt sein.
Krebs 22.6. – 22.7.
Krebse werden das neue Jahr etwas ruhiger angehen und die intensiven Wellen des alten Jahres auf ihre ganz eigene Art und Weise verdauen. Die Geburtstagskinder der 1. und 2. Dekade erleben im Frühling einen Energieschub und bekommen Lust zum Umgestalten. Vielleicht das eigene Outfit verändern oder das Zuhause. Andere entdecken für sich ein neues Hobby. Etwas anspruchsvoller wird es für diejenigen, mit dem Geburtstag in der letzten Dekade. Sie werden gefordert sein, klare Entscheidungen zu treffen und nicht mehr Stimmiges hinter sich zu lassen. Wenn Krebse ihrem Herzen folgen, können sie besonders im Sommer romantische Stunden mit ihren Liebsten genießen.
Löwe 23.7. – 23.8.
Löwen starten mit Schwung und Selbstbewusstsein ins neue Jahr, obwohl doch einige Herausforderungen zu meistern sind. Vor allem in der 2. Jahreshälfte erfahren sie einen Energieschub und bekommen Lust auf Abenteuer. Diejenigen mit dem Geburtstag in der 1. Dekade sind damit konfrontiert, genauer hinzuschauen, was in ihrem Leben noch stimmt und was nicht, um bei Bedarf Veränderungen nicht aus dem Weg zu gehen. Die Geburtstagskinder der 2. Dekade können ihre Kreativität ausleben und neue Ideen sammeln. Wenn sie versuchen diese umzusetzen, können sie mit der Hilfe von Freunden rechnen. Die Löwegeborenen der letzten Dekade verspüren Lebensfreude und Tatendrang. Im Juli stehen die Sterne gut für neue Begegnungen und Flirts.
Jungfrau 24.8. – 23.9.
Jungfrauen können sich auf entspanntes Jahr freuen. Es fällt ihnen leicht, Arbeiten anzugehen und diese mit Erfolg abzuschließen. Sie haben die nötige Ausdauer und die Fähigkeit, sich an veränderte Lebensumstände anzupassen und das Beste aus der Situation zu machen. Diejenigen mit dem Geburtstag in der 1. Dekade werden sich mit den aktuellen Anforderungen auseinandersetzen, sich eventuell neu oder anders organisieren. Die Jungfrauen der 2. Und 3.Dekade werden sich sensibler erleben als sonst. Sie verfügen über viel Fantasie, sind jedoch unkonzentrierter. Sie tun gut daran, Zeit in der Natur zu verbringen, für genügend Schlaf und gesunde Ernährung zu sorgen. Besonders von Ende Juli bis Mitte August bleibt Zeit für gemütliche Zweisamkeit.
Waage 24.9. – 23.10.
Waagegeborene können nach einem intensiven Jahr aufatmen. Zwar wirken Erfahrungen noch nach, doch dürften sie jetzt wieder mehr inneren Frieden verspüren. Liegt Ihr Geburtstag im September, so werden Sie mit neuen Situationen relativ leicht klar kommen. Sie sind etwas empfindlicher als sonst, können sich aber auf Unterstützung von lieben Menschen freuen. Die Geburtstagskinder der 2. Dekade können Herzensprojekte in Angriff nehmen, einiges wird bis Ende des Jahres gelingen. Etwas anspruchsvoller wird es für diejenigen, mit dem Geburtstag in der 3. Dekade. Sie werden gefordert sein, zu sich zu stehen und nicht mehr Stimmiges hinter sich zu lassen. Sanfte Liebesschwingungen liegen besonders im Spätsommer in der Luft.
Skorpion 24.10. – 22.11.
Skorpione erwartet ein spannendes, auch veränderndes Jahr. Vor allem jene mit dem Geburtstag in der 1. Dekade, werden gefordert sein, alte Konzepte und Einstellungen kritisch zu betrachten. Unerwartete Ereignisse und Begegnungen können herausfordern und dazu anregen, neue Wege zu gehen. Die Skorpione der 2. Dekade werden Anfang des Jahres angehalten, ihrem Wesen und ihren Prinzipien treu zu bleiben, dann können sie Herausforderungen gekonnt meistern. Jene mit dem Geburtstag nach Mitte des Monats verfügen über viel Energie, an interessanten Angeboten wird es kaum mangeln. Gehen Sie ins Detail und erwarten Sie nicht zu viel. Im Herbst kann es im Liebesleben richtig knistern.
Schütze 23.11. – 21.12.
Schützegeborene haben ein recht anspruchsvolles Jahr vor sich. Vor allem bis zum Frühling werden sie ihren Freiheits- und Unabhängigkeitsdrang etwas zügeln müssen. Verarbeiten Sie Erfahrungen des vergangenen Jahres, machen Sie sich eigene Gedanken, bleiben Sie jedoch offen für ganz andere Meinungen und Einstellungen. Ab Mitte des Jahres werden sich generell für alle Schützen neue Chancen, Wege und Möglichkeiten auftun. Bleiben Sie bei Ihren Vorhaben realistisch, sonst könnte es zu Enttäuschungen kommen. Jene mit dem Geburtstag zwischen dem 10. Und 17. Dezember verfügen über viel Fantasie und Feingefühl, vermeiden Sie zu viel Unruhe und Stress. Im Oktober sind für alle Schützen einige erotische Höhenflüge und Abenteuer möglich.
Steinbock 22.12. – 20.1.
Steinböcke starten klar und konzentriert ins neue Jahr. Viele werden ihre konkrete Lebenssituation überprüfen, Altes hinter sich lassen und sich auf die wesentlichen Dinge fokussieren. Liegt Ihr Geburtstag in der 1. Dekade, so sind Sie in diesem Jahr empfindsamer, achten Sie gut auf sich. Die Geburtstagskinder der 2. Dekade können, wenn sie wissen, was sie wollen, Erneuerungen ohne wenn und aber vornehmen. Diejenigen mit dem Geburtstag am Ende des Zeichens, haben einige Herausforderungen zu meistern. Wenn sie zu ihrem Wesen stehen und bereit sind, sich zu wandeln, können sie große Kräfte mobilisieren. Besonders im Spätherbst stehen die Sterne für Steinböcke gut um traute Zweisamkeit zu genießen.
Wassermann 21.1. – 19.2.
Wassermänner blicken einem abwechslungsreichen Jahr entgegen, in dem sich einige neue Ideen, Chancen und Erkenntnisse auftun werden. Sie tun gut daran, eigene Standpunkte gelegentlich zu hinterfragen und andere Meinungen gleichwertig neben der eigenen stehen zu lassen. Vor allem die Geburtstagskinder der 1. Dekade werden gefordert sein, Verantwortung zu übernehmen und ihr freigeistiges Denken und Handeln in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen. Diejenigen, die in der Mitte des Zeichens geboren sind, profitieren von spontanen Inspirationen und gleichgesinnten Freunden. Für alle, die nach dem 9. Februar geboren sind, gilt, freie Fahrt voraus. Mit Charme und Freundlichkeit können sie viel erreichen. Viele Wassermänner sind in diesem Jahr offen für feine erotische Schwingungen.
Fische 20.2. – 20.3.
Fische schwimmen in diesem Jahr in recht ruhigen Gewässern. Mit ihren feinfühligen Antennen können sie sich einerseits sehr gut an unterschiedliche Situationen anpassen, andererseits, wenn sich zu viel zusammenbraut, auch ausweichen und abtauchen. Für Schwärmereien unterschiedlicher Art stehen die Sterne gut. Diejenigen mit dem Geburtstag am Anfang des Zeichens können sich freuen. Einige ihrer Wünsche und Ziele werden sich in diesem Jahr erfüllen. Die Geburtstagskinder der 2. Dekade haben gute Chancen, sich musisch, künstlerisch oder spirituell auszuleben. Ebenso können Erlebnisse in der Natur oder Auszeiten mit Tieren, tief berühren. Die Fische der 3. Dekade sind aufgefordert, einen stimmigen Ausgleich zu finden, zwischen Alltag und Freizeit.
Erlebnisberg Watles - Langlaufzentrum Schlinig - neue Zu- und Umbauten an der Plantapatschhütte
Ronald Patscheider spricht von einer Stabübergabe, ähnlich einem Staffellauf, also einem Lauf ohne Unterbrechung. Tatsächlich ist mit der Neuwahl des Verwaltungsrates der Touristik und Freizeit GmbH eine Stabübergabe an eine neue Mannschaft vollzogen worden. Patscheider ist intern zum Verwaltungsratspräsidenten gewählt worden und übernimmt Koordinierungs-, Organisations- und Kommunikationsaufgaben für den Erlebnisberg Watles und für das Langlaufzentrum Schlinig. „Wir übernehmen einen großen Betrieb, der für den Obervinschgau in Bezug auf die Freizeitgestaltung, in Bezug auf sportliche Aktivitäten für Einheimische wie auch für Gäste extrem wichtig ist. Es bestehen gute Voraussetzungen, diesen Betrieb weiterzuentwickeln. Es ist unsere Aufgabe, das, was in den letzten Jahren mit Erfolg betrieben worden ist, auszubauen und zu konsolidieren“, sagt Patscheider.
Zum Vizepräsidenten der Touristik und Freizeit GmbH wurde intern der Prämajurer Hotelier Georg Ziernheld gewählt. Als bisherigen Verwaltungsrat ist es Ziernheld gelungen, neue und unverbrauchte Leute in der Gemeinde Mals für den Watles und für das Langlaufzentrum Schlinig zu begeistern und dahingehend zu motivieren, in einem neuen Verwaltungsrat mitzuarbeiten. Ziernhelds Zuständigkeit wird der gastronomische Bereich vor allem in der Plantapatschhütte sein. „Wir haben mit dem Umbau der Plantapatschhütte gute Voraussetzungen für eine Neuinterpretation der Gastronomie und des Platzangebotes geschaffen“, sagt Ziernheld. Die Leute sollen wieder mit einer Gaudi auf den Watles und dort auch in die Gastronomieorte kommen. Ziel sei es, die Betriebe gut zu führen. Die Umstellung im vorigen Jahr von Selfservice in Richtung Bedienservice wie in einem Restaurant wolle man weiterführen, regionale Produkte vermehrt in die Speisekarte einbauen und auch von der kulinarischen Seite vor allem auch Familien mit Kindern schöne Tage am Watles bieten. Der Gastronomie kommt ein großer Stellenwert zu. Die Höferalm, den Imbiss und das Iglu an der Talstation wird man ab heuer wieder selber führen. „Wir möchten dahin kommen, dass es wieder Auszeichnungen für unsere gastronomischen Angebote gibt“, sagt Ziernheld.
Für die drei Bereiche, für die Höferlam, für den Imbiss und für das Iglu, ist Helmut Eberhöfer vom Anigglhof in Schlinig zuständig. Eberhöfer sagt, dass man dabei sei, die einzelnen Bereiche mit entsprechendem Personal auszurüsten. Einfach sei das nicht, angesichts der Corona-Zeit, in der Unsicherheiten herrschen. Trotzdem: Helmut Eberhöfer betont, dass es Ziel sei, die Bereiche wirtschaftlicher zu führen und auf Vordermann zu bringen. Eberhöfer ist überzeugt davon, dass eine Weiterentwicklung des Erlebnisbergs Watles und des Langlaufzentrums in Schlinig machbar und dem weiteren Ausbau des Tourismus dienlich sein wird.
Die gute Nachricht ist: Die Plantapatschhütte wird am 19. und am 20. Dezember 2020 geöffnet sein. Der Fußweg von der Talstation in Richtung Höferlam und dann zur Plantapatschhhütte wird ebenso präpariert sein wie die Rodelbahn und auch die Aufstiegsroute für die Tourengeher.
In den Herbstmonaten war auf der Platapatschhütte Baustelle, die nun abgeschlossen ist. Mit der Verlegung des Küchenbereiches in den Hang hinein, konnte im Gastrobereich Platz geschaffen werden, so dass im Inneren der Plantapatschhütte die Sitzplätze um 75 erweitert werden konnten. Die Küche selbst ist so gut wie neu und konnte zudem durch den Einbau und durch Adaptierungen einer gebrauchten Kücheneinrichung preiswert gelöst werden.
Der Budelbereich ist völlig neu und benutzer- und besucherfreundlich gestaltet worden, so dass die Abläufe gut von der Hand gehen und - sobald es die Umstaände zulassen - der Geselligkeit zuträglich sein wird. Allein diese Umbauarbeiten dürfte Neugier wecken und damit auch Leute auf den Watles locken, die schon lange nicht mehr oben waren. Zumal die Plantapatschhütte allein schon wegen der schönen Aussicht privilegiert ist.
Die höchst notwendige Neugestaltung der WC-Anlage ist gemeindefinanziert und steht der Plantapatschhütte gut zu Gesicht. Neue unterirdische Lagerräume dienen zum Verstauen von Gerätschaften, die somit gut verräumt werden können. All diese Umbauten, die insgesamt rund 800.000 Euro gekostet haben, wurden von einheimsichen Technikern geplant und von einheimischen Handwerkern erledigt. Die Vorarbeiten dazu hat der alte Verwaltungsrat geleistet und dem neuen Verwaltungsrat kommen diese Änderungen gerade zur rechten Zeit.
Der gelernte Elektriker Kurt Moriggl (MAG) übernimmt als neuer Verwaltungsrat die Zuständigkeiten für die gesamte Technik, für die Liftanlagen, für die Pisten und für die Pistenmaschinen. Und für das Liftpersonal. Moriggl ist am Watles kein Unbekannter, denn er hat in den vergangenen Jahren die gesamte elektrotechnische Einrichtung betreut. Mit der Beschneiung, sagt Moriggl, habe man in den vergangenen Jahren den richtigen Weg eingeschlagen. Die Beschneiungsanlage ist großteils automatisiert, so dass sich die Anlage aufgrund dieser Selbstregelung bei entsprechender Temperatur selbst einschaltet. Von den vier bislang angemieteten Schneekanonen haben man zwei zurückgegeben, aus Einspargründen und auch deshalb, weil die Anlage eine Beschneiung trotzdem schaffe. Eine neue Schneekatze tritt demnächst ihren Dienst an, während ein ältere Maschine eingegeben werde. So bleiben am Berg zwei große Schneekatzen, eine kleinere für die Präparierung der Rodelbahn und der Wanderwege und eine für die Langlaufloipe in Schlinig.
Mit Veith Angerer kommt ein zweites Verwaltungsratsmitglied aus Schlinig. Angerer, der an der Videokonferenz mit dem Vinschgerwind aufgrund technischer Probleme nicht teilnehmen konnte, obliegt die Aufgabe, das Langlaufzentrum zu betreuen. Gute Voraussetzungen bringt Angerer dazu mit: Als Trainer und Betreuer in der Sportoberschule von Mals sind Angerers Kontakte breit gefächert und er kennt die Langlaufszene im Vinschgau und weit darüber hinaus. Man werde sich bemühen, Langlaufen am Ende des Herbstes und im frühen Winter anbieten zu können. Auch um mit den Mitbewerbern mithalten zu können. Langlaufen in Schlinig soll fester Bestandteil im diversifizierten Winter-Angebot werden.
Die Ferienregion Obervinschgau, die die Gemeinden Mals, Schluderns, Glurns und Taufers umfasst, hat als Mehrheitseigentümerin der Touristik und Freizeit GmbH Anrecht auf einen Beobachterstatus im Verwaltungsrat. Bisher war der Präsident der Ferienregion Lukas Gerstl effektiv gewähltes Mitglied des Verwaltungsrates. Im neuen Verwaltungsrat ist Gerstl Mitglied ohne Stimmrecht. Gerstl verweist auf die guten Voraussetzungen am Waltes und für das Langlaufzentrum Schlinig. Diese positiven Voraussetzungen haben sich eröffnet, als es vor gut einem Jahr gelungen ist, das Hallenbad und das Sport-Well in Mals von der Touristik und Freizeit GmbH herauszulösen und an die Gemeinde Mals zurückzugeben. Die Struktur eines Hallenbades, sagt Gerstl, müsse aufgrund des breiteren öffentliches Interesses auch öffentlich geführt werden. Watles und Schlinig könne durchaus privat, also durch die Ferienregion bzw. durch die Touristik und Freizeit, geführt werden. Zudem haben man für den Watles und für Schlinig den Rückhalt in den Gemeinden, bei den Touristikern und, so hoffe man, auch bei den Einheimischen. Die Tourismustreibenden habe man für ein 5-Jahreskonzept für die Finanzierung gewinnen können. Eine Mischung aus der Kurtaxe und einem Nächtigungsbeitrag (30 Cent pro Nächtigung) bringe finanzielle Stabilität.
Diese Stabilität ist notwendig, denn die Schuldenlast sei erheblich, sagt Ronald Patscheider. Allerdings gebe es gute Gründe dafür, dass in normalen Jahren operative Gewinne geschrieben werden können. Die Stabübergabe erfolge heuer leider in der Corona-Krise. Mit dem Ausfall der Weihnachtssaison fallen rund ein Drittel der potenziellen Einnahmen weg. „Wir hoffen, dass da noch hoffnungsvolle Äußerungen von Seiten der Politik kommen“, sagt Patscheider.
Der neue Verwaltungsrat und damit der Watles und das Langlaufzentrum von Schlinig stehen - wie auch andere Skigebiete - vor einer mit Unsicherheiten bestückten Corona-Saison. Der Blick in die Zukunft ist aber auch ein anderer: Es stehen größere Investitionen an. Denn im kommenden Jahr ist die 20-jährige Revision am Watles-Lift, also am oberen fast zur Watlesspitze führenden Lift fällig. Und in 5 Jahren steht die große 30-jährige Revision am Zubringerlift an. Wie man diese Problematiken angehen will, hänge von den finanziellen Möglichkeiten ab. Dass die Landesregierung mit entsprechenden und gesetzlich abgedeckten Zuschüssen zur Hand gehen wird müssen, ist klar. Dass die Anlagen am Watles von strategisch äußerst wichtiger Bedeutung sind, dürfte leicht begründbar sein. In den vergangenen Jahren hat sich der Tourismus zu rund 60% im Sommer und zu rund 40% im Winter aufgeteilt. Die Einnahmen am Watles waren umgekehrt: 60% im Winter und 40% im Sommer. „Die Tendenz für den Watles ist im Sommer steigend“, sagt Lukas Gerstl.
Auch am Watles und in Schlinig hofft man auf Corona-freie Zeiten. (eb)
Jung sein bedeutet ausprobieren, austesten, Grenzen testen, experimentieren, Identität finden, Feste feiern, auf Reisen gehen, Freunde treffen… alles (fast) unmöglich im Jahr 2020… Jung sein im Jahr 2020 bedeutet zuhause bleiben, videochatten, Fernunterricht abhalten, soziale Kontakte vermeiden, keine Feste feiern, keine fremden Länder bereisen und erkunden… 2020 legt die Jugend in Ruhepause! Jugendliche finden neue Wege und sind kreativ, doch die Normalität fehlt!
Franziska Staffler, Jugendhaus „Phönix“ Schluderns
Bereits für uns Erwachsene ist es schwierig sich an die dauernd ändernden Maßnahmen, Ausgangsbeschränkungen usw. zu halten und den Überblick zu bewahren. Doch den Jugendlichen wird ihr Lebensmittelpunkt und der Alltag nochmals mehr auf den Kopf gestellt. Freunde treffen, die ersten Disco-Besuche, den lang ersehnten 16. oder 18. Geburtstag mit all seinen Lieben feiern, ist so leider nicht machbar und der Wunsch wieder normal die Schule besuchen zu können wird sogar unter den Schul-Muffeln groß. Umso mehr bin ich überrascht, wie die Jugendlichen mit der Situation umgehen. Klar hört man hier und da manche Beschwerden und den Wunsch, dass der Corona-Virus so schnell wie möglich verschwinde möge, doch der positive Gedanke, dass wir bald alle zusammen sein können, überwiegt meistens.
Caroline Danieli, Jugendtreff „All In“ Kastelbell-Tschars
Freizeit bietet Jugendlichen neben Erholung auch Raum zur Selbstentfaltung und zur sozialen Integration. Momentan sind gerade diese Dinge sehr beschränkt. Selbstverständliche Dinge fielen plötzlich weg aus unserem Leben und verunsichern uns. Aber auch durch Krisen können neue Möglichkeiten entstehen. Denn sie lassen uns oft unsere Prioritäten und Werte überdenken, dadurch ihre Wichtigkeit und die Wertschätzung wieder neu entdecken. Versuchen wir was Positives aus der Zeit mitzunehmen.
Andrea Stillebacher, Jugendclub „Taifun“ Martell
Täglich neue Regeln und Anweisungen, keiner weiß Bescheid, aber die Jugendlichen sollen immer brav folgen, wenn nicht einmal Erwachsene ihnen genau sagen können was nun Sache ist. Hier muss ich den Jugendlichen ein großes Lob aussprechen: Sie haben jede neue Maßnahme, sei es im „JuMa“, in der Schule oder allgemein mit voller Verantwortung mitgetragen. Sie haben Mundschutz getragen, auf Umarmungen verzichtet und mit Abstand Freundschaften gepflegt. Es hat sie mit am härtesten getroffen, denn gerade in einer Zeit, in der das Treffen mit Freunden und die Abnabelung vom Elternhaus stattfindet, werden sie gerade an das Elternhaus gebunden und dürfen Freunde nicht treffen, eigene Grenzen nicht austesten und keine Partys oder Feste feiern. Die Discos sind zu, die Zeltfeste abgesagt und der Skatepark eingeschneit. Der einzige Ort, wo sie sich frei von Konsumzwang und im Warmen aufhalten können, der Jugendtreff, darf auch nicht öffnen! Wir im „JuMa“ vermissen EUCH, ja sogar die manchmal ohrenbetäubende Musik aus allen Boxen. Wir vermissen euer Lachen, eure Dramen. Wir vermissen die Diskussionen und euer kritisches Denken. Uns fehlen eure modernen Philosophien zum Leben, eure Skateboards auf dem Boden verstreut, eure Ideen und am meisten eure Freude am Sein. Kurz: Ohne euch ist alles doof! Mir freien ins drauf, wenn mr enk wiedr im „JuMa“ begriaßn terfn!
Maria Flora, Jugendzentrum „JuMa“ Mals
Jugendliche brauchen Raum, Zeit, Orte und Ansprechpartner (Freunde, Bezugspersonen...), um sich auszutauschen, zu orientieren und ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Schaffen sie das, wenn das Zuhause kaum verlassen werden darf? Funktioniert es, wenn man sich (fast) nur noch “online” treffen kann und nicht viel mehr sieht als die eigenen vier Wände? Wie sollen Heranwachsende mit den zu befolgenden Regeln umgehen, wenn diese für Erwachsene oft keinen Sinn ergeben? Mich überrascht es immer wieder, wie die Kids neue Gegebenheiten annehmen und wie sie mit solchen Herausforderungen umgehen können. Ich bin zuversichtlich, dass sie auch jetzt ihren Weg finden werden...
Jutta Schulz, Jugendtreffs Oberland
Di Wirtschoft isch wichti, di Jugend a!
Shoppen terfn olla, Schual gean et.
In dr Bar huckn terfn olla, in Jugendtreff zamma sein et.
Di Jugendlichen terfn et vrgessn wearn!
Sylvia Pinggera, Jugendtreff „Ju!P“ Prad
Das Jahr 2020 ist für alle nicht einfach. Soziale Kontakte, gewohnte Abläufe müssen fast auf „Null“ reduziert werden. Trotzdem bewundere ich die Jugendlichen, wie sie die ganze Situation meistern und verantwortungsbewusst mit der Situation umgehen. Treffen sind im Moment nur noch „online“ möglich und trotzdem freut es mich immer wieder von den Jugendlichen zu „hören bzw. lesen“. Liebe Jugendliche, der Jugendtreff ist ohne euch so leer. Ich freue mich auf diesen Moment, wenn wir die Tür zum Jugendtreff wieder aufschließen können und uns auf einen „gmiatlichen Ratscher“ im Jugendtreff wiedersehen.
Tanja Einsiedler, Jugendtreff „Ju!P“ Prad
Vinschgau - Der Ball im Fußball Förderzentrum des VSS in Latsch ruht derzeit Corona bedingt. Die rund 60 Vinschger Fußballtalente im Alter von 10 bis 13 Jahren aus dem Raum Vinschgau müssen heuer schon zum zweiten Mal pausieren und auf die gemeinsamen wöchentlichen Trainingseinheiten verzichten. Nicht verzichten müssen sie seit kurzem auf ein individuelles Training daheim. Ihre Trainer Arnold Schwellensattl (Algund), Giampaolo Morabito (Borgo Valsugana) und Tormanntrainer Andreas Lechner (Latsch) schicken ihnen über die sozialen Netzwerke regelmäßig Lehrvideos, die unterschiedlichen Übungen mit dem Ball zeigen. Die jungen Kicker machen die Übungen nach und beteiligen sich an der Challenge, die aus einer oder mehreren Aufgaben besteht. Sie filmen sich bei ihren Übungen und schicken dann die Videos, in denen sie die gelernten Ballkünste zeigen, wieder an die Trainern zur Begutachtung zurück. Nach den jüngsten Schneefällen posieren Schneemänner als Zuschauer. Begeistert von der Initiative zeigt sich der Koordinator im Latscher VSS Förderzentrum, Raimund Lingg (Schluderns), dem einige Kostproben zugeschickt worden waren. „Bei den Übungen geht es um Bewegung, Geschicklichkeit, Koordination und auch um Spaß“, erklärt Arnold Schwellensattl.
Das Fußball Förderzentrum in Latsch zählt zu den drei VSS/Raiffeisen Förderzentren in Südtirol (neben Terlan und Bruneck-Dietenheim). Das Ziel dieser Einrichtung ist die qualitative Förderung der Südtiroler Fußballjugend durch ein zusätzliches Training pro Woche (insgesamt 35 im Laufe des Jahres).
Die Trainingseinheiten werden von ausgebildeten Trainern geleitet, die die Kicker physisch, taktisch und psychologisch betreuen. Die Fußballer spielen parallel zum Training in den Förderzentren immer auch für ihre jeweiligen Heimat-Vereine. Nun wünschen sich alle, dass der Ball im kommenden Frühjahr endlich wieder richtig rollen kann. (mds)
Naturbahnrodeln - Mit einem Doppelweltcup beginnt der Rennwinter für die Naturbahnrodler. Am 17. Dezember werden in Winterleiten die ausgefallenen Rennen von Kühtai nachgeholt, am 18. und 19. Dezember finden in Winterleiten die geplanten Bewerbe der 2. Weltcupstation statt. (sam)
Naturbahnrodeln - Vom 10. bis 13. Februar finden in Laas zwei Weltcuprennen statt. Diese Rennen sind zugleich auch das Weltcupfinale des diesjährigen Rennrodel-Winters. (sam)
Eine Christkindl-Auswahl von Maria Raffeiner. Lokale Buchhändler*innen freuen sich über Ihren Einkauf!
Vinschgau - In den letzten Tagen sind in vielen Teilen Südtirols große Schneemengen gefallen. Zugeschneite Kamine könnten gefährlich werden, warnen die Kaminkehrer und Hafner im lvh.
Drohende Lawinengefahr, versperrte Straßen und umstürzende Bäume hielten Südtirols Zivilschutz das gesamte Wochenende rund um Maria Empfängnis in Atem. Der Obmann der Hafner im lvh Christian Gross und der Obmann der Kaminkehrer im lvh Christian Resch machen auf eine weitere problematische Situation aufmerksam: „Der Schnee kann auch für die Kamine zur Gefahr werden. Vor allem niedrige Kamine könnten verdeckt bleiben und so verstopfen. Dies hat zur Folge, dass im Kamin die Abgase nicht richtig abziehen können und sich Rauch und Gase in den Wohnräumen bilden.“ Darum sei jetzt, wo sich die Lage beruhigt hat, der richtige Moment, die Kamine zu kontrollieren. Noch gefährlicher als der sichtbare Rauch seien allerdings unsichtbare und geruchslose Gase wie Kohlenmonoxid. Können die giftigen Gase nicht mehr richtig abziehen, bleiben sie in den Räumen hängen und werden eingeatmet. „Die Gefahr wird oft unterschätzt. Es sollte allerdings niemand selbst auf das Dach steigen, sondern den Fachmann anrufen“, betonen Gross und Resch.
Aufgrund der Schneemengen sind in verschiedenen Landesteilen Bäume umgestürzt, welche wiederum die Stromversorgung gekappt haben. Rund 2.300 Haushalte blieben ohne Strom. „Durch Öfen oder Holzherde verschafft man sich eine Unabhängigkeit gerade in solchen Situationen“, unterstreichen die zwei Obmänner. Die wohlige Wärme eines mit Holz befeuerten Ofens oder Herdes könne somit auch im Falle eines Stromausfalls genossen werden.
von Pater Urs Stadelmann
Mein Ordensvater, der hl. Benedikt von Nursia (†547), ermuntert in seiner Regel die Mönche dazu, nach einer Reise nicht gleich alles den Mitbrüdern zu erzählen, was sie gesehen und vernommen haben (RB 67,5). Zu viele Neuigkeiten scheinen den Mönchen nicht unbedingt gut zu bekommen. Heute kommt die Welt in gewisser Weise online zu uns. Ohne das Kloster überhaupt verlassen zu müssen, können wir mit dem ganzen Erdball kommunizieren – ganz einfach per Mausklick. Auch hier wird ein vernünftiger Umgang mit Informationen angebraucht sein. In dieser Hinsicht von einem digitalen Netz zu sprechen, erscheint mir passend und erinnert mich an ein Wort Jesu: Im Zusammenhang vom Himmelreich erzählt er von einem Netz, in dem es gute und schlechte Fische gibt (Mt 13,47ff.). Auch im digitalen Netz wird es sich nicht viel anders verhalten. Von einem digital-guten Fisch möchte ich hier kurz berichten: Es ist bereits einige Jahre her, als ich mir in der vorweihnachtlichen Zeit einen Videoclip anschaute. Die ganze Szene spielt sich in der Wohnung einer jungen Familie ab. Die Hauptakteure sind der Vater, die Mutter und ein kleines Baby. Eine gewisse Hektik ist spürbar, denn es ist Heiligabend und bald wird der angekündigte Besuch vor der Tür stehen. Das junge Paar kümmert sich mit großem Eifer um die Vorbereitungen. Es wird gekocht, der Tisch säuberlich gedeckt und vor lauter Putzen musste sogar der kleine Schatz weichen und wurde von der Mama sorgfältig in ein Bett im Nebenraum gelegt. Gerade noch rechtzeitig konnten die letzten Dinge erledigt werden. Fein herausgeputzt und frisiert wurde der Besuch empfangen und der Abend konnte seinen geplanten Lauf nehmen. Das Essen mundete den Gästen und der Wein war gut temperiert, alles war bestens gelungen. Dann ereignete sich dennoch etwas Unvorhergesehenes: vor der Nachspeise wollten die Besucher nun doch endlich den kleinen Sprössling zu sehen bekommen. Sichtlich innerlich bewegt von der plötzlichen Erkenntnis, nun doch etwas vergessen zu haben, erhob sich die junge Mama und eilte ins Nebenzimmer. Doch was für ein Schock: das Bett war leer und das Kind verschwunden. Der Clip endete mit dem Schriftzug: „Feierst auch du Weihnachten ohne Kind?“
Ein geistreiches Video, dachte ich mir. Vor lauter Stress und Hektik wurde das Wesentliche an Weihnachten komplett vergessen: das Kindelein. Der Videoclip wollte zum Nachdenken anregen und die Frage ist vielleicht gar nicht so unangebracht, ob dies nicht auch mir passieren könnte? Ich meine, eine so starke Inanspruchnahme durch Äußerlichkeiten, dass der eigentliche Kern von Weihnachten aus dem Blickfeld verschwindet: die Menschwerdung Gottes. Im Tagesgebet des Zweiten Adventssonntags heißt es: „Lass nicht zu, dass irdische Aufgaben und Sorgen uns hindern, deinem Sohn entgegenzugehen.“ Ein anschauliches Beispiel für diese irdischen Aufgaben sahen wir im geschilderten Videoclip. Aber auch Sorgen können uns anscheinend hindern, uns in gebührender Weise auf das Weihnachtsfest vorzubereiten. Jesus sagte dazu etwas Aufschlussreiches: wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund (Mt 12,34). Ähnlich wie die Benediktsregel, verweist dieses Wort auf einen Zusammenhang zwischen dem Inneren des Menschen und dem, was über seine Lippen nach aussen gelangt. Ein alter Mönch namens Evagrios Pontikos (†399) erklärt diesen Zusammenhang zwischen Äußerem und Innerem folgendermaßen: „Das, wovon wir leidenschaftliche Erinnerungen haben, dessen Gegenstände haben wir auch vorher mit Leidenschaft aufgenommen. Und umgekehrt, jene Gegenstände, die wir mit Leidenschaft aufnehmen, von denen werden wir auch leidenschaftliche Erinnerungen haben.“ Die Dinge also, denen wir uns mit grosser Energie zuwenden, dringen letztendlich bis in unser Inneres vor, erfüllen das Herz und gelangen durch Worte nach außen. Umso mehr gilt dies von Sorgen, die uns beschäftigen und oftmals sogar quälen. Die Adventszeit kann uns dazu dienen, vermehrt auf unser Inneres zu achten um zu erkennen, wovon unser Herz überfließt. Ich persönlich mache die Beobachtung, dass in vielen Begegnungen das Gespräch früher oder später auf die eine Thematik fällt, die nach wie vor die ganze Welt in Atem hält. Das ist nicht weiter verwunderlich, sind es doch Sorgen, die uns alle betreffen. Doch was, wenn diese Sorgen so gewichtig werden, dass sie mich hindern, dem Sohne Gottes entgegenzugehen? Ich werde ehrlich eingestehen müssen, dass ich wohl gar nicht so weit entfernt bin von den jungen Eltern im Videoclip. Was habe ich denn die letzte Zeit in mich mit Leidenschaft aufgenommen, dass diese Dinge so leicht über meine Lippen fließen? Lege ich wirklich Zeugnis ab vor den Menschen von der Hoffnung, die mich erfüllt (cfr. 1 Petr 3,15)? „Wer aber von euch kann mit seinen Sorgen seiner Lebenslänge auch nur eine Elle hinzufügen?“ (Lk 12,25) fragt uns Jesus. Tatsächlich möchte ich lieber innerlich frei werden und den Rat des hl. Petrus befolgen: „Wirf deine Sorge auf den Herrn, denn ihm liegt an euch!“ (1 Petr 5,7). Und auch die Worte des hl. Paulus sollen mir wiederum Mut machen: „Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Kräfte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (Röm 8,38f.). Aber genau diese Liebe Gottes will uns an Weihnachten im Jesuskind begegnen, um unsere Dunkelheit zu erhellen und uns Hoffnung zu bringen – darum möchte ich wenigstens diese letzten Adventstage nutzen und achtsam sein, dass nicht auch ich das Weihnachtsfest ohne das Kind begehe.
Erzählt - Es wird erzählt, dass es einmal ein Dorf gab, in dem die Menschen alles besßen was man sich für Geld kaufen konnte. Nur eine Sache fehlte ihnen. Niemand von ihnen war mit besonderer Weisheit gesegnet worden, sie hatten aber gehört dass nicht weit ihrem Dorf entfernt in der nächst gelegenen Stadt, Weisheit auf dem Markt verkauft wurde. So schickten die Ältesten des Dorfes eine Gruppe von Jungen und Mädchen auf den Markt. Und als die Gruppe dort ankam, da fand sie bald eine ältere Frau, die ihnen sehr sehr freundlich das Kraut der Weisheit verkaufte. Sie nahm ihnen sehr viel Geld ab aber den Jungen und Mädchen wars das wert und glücklich und zufrieden mit ihrem Fund machten sie sich auf den Weg zurück in ihr Dorf. Da wurde ein rauschendes Fest gefeiert und es gab eine lange Tafel, die in der Mitte des Dorfes stand und an dieser Tafel saßen alle Bewohnerinnen und Bewohner. Und in der Mitte der Tafel auf einem Schemel stand das Kraut der Weisheit und dieses Kraut sollte später am Abend verkostet werden. Doch bis es soweit war, da wurde erst einaml gesungen, getanzt, gefeiert, gelacht, gegessen und getrunken und so ausgelassen war die Stimmung, dass niemand den kleinen Esel bemerkte, der sich von hinten der Tafel näherte. Mit festem Blick trottete er auf das Kraut der Weisheit in der Mitte des Tisches zu und als er nahe genug herangekommen war da fraß er das Kraut der Weisheit auf. (pt)
Schluderns - Warm eingepackt lauschten die Kinder hinter und vor der Haustür in die Dunkelheit hinein und warteten angespannt auf das erste Rasseln der Ketten, auf Stimmen, die das Nahen des Hl. Nikolaus, seiner Engel und der Krampusse ankündigten. Trotz Coronakrise und aller auferlegten Beschränkungen hat es sich der Nikolaus vielerorts am 5. Dezember nicht nehmen lassen, durch die Dörfer zu ziehen und die Kinder zu besuchen. So auch in Schluderns. Begleitet wurde der Nikolaus nur von einigen wenigen Schemen. Der Großteil der wolligen Gestalten musste heuer daheimbleiben. Kräftiger Schneefall begleitete die kleine Gruppe bei ihren Rundgängen und sorgte für eine einzigartig wohlige Stimmung. Der Nikolaus besuchte die Kleinen heuer nicht wie üblich in den warmen Stuben, sondern machte vor den Haustüren Halt. Mit großen Augen lauschten die Kinder dort den Worten des „Hl Mannes“ und nahmen die Geschenke in Empfang. Mit dem Nikolausbesuch wollten die Verantwortlichen in Gemeinden, des Nikolaus- und Krampusvereins sowie des Katholische Familienverband ein klein wenig Normalität in die derzeitige Pandemielage bringen und den Kleinen eine Freude machen. Dankbar für die Abwechslung waren auch die Erwachsenen, die sich ebenfalls freuten und den Nikolaus mit seinem Gefolge herzlich willkommen hießen. Bereits vor dem 5. Dezember hatten in manchen Vinschger Orten einige große und kleine Krampusse ihren Larven und Fellkleider aus dem Keller geholt und waren über Plätze und durch Gassen gehuscht – Corona hin oder her. Denn schließlich entsprach ihr Auftritt mit Maske voll und ganz den Sicherheitsbestimmungen. (mds)
Kurz notiert - Wie hoch die fachliche Anerkennung von Wissenschaftler*innen ist, kann man am Gewicht der Festschriften abmessen, die zu ihren runden Geburtstagen erscheinen. Insofern konnte sich Pater Ulrich Faust OSB damals freuen, denn die 2015 veröffentlichte Festschrift zu seinem 80. Geburtstag umfasst mehr als 600 Seiten! Pater Ulrich selbst meinte damals, dies sei zu viel der Ehre, aber diese Wertschätzung hat er durch sein bahnbrechendes Wirken besonders im Bereich der „Germania benedictina et monastica“ verdient. Als Dekan der Historischen Sektion und Redakteur ihrer verschiedenen Publikationsreihen konnte er über 25 Jahre hinweg mit großer Regelmäßigkeit wichtige Forschungsbeiträge zur Ordensgeschichte betreuen und nicht selten selbst verfassen. So bearbeitete er persönlich fünf Bände des Handbuches der Benediktinerklöster „Germania Benedictina“ und konnte seine Tätigkeit für diese umfangreiche Reihe im Dezember 2014 mit einer Neuherausgabe des zweiten Bandes „Bayern“ abschließen. (aw)
Tanas - Im Sommer 2020 war es bei uns im Vinschgau möglich den Komet „Neowise“ zu beobachten. Der Schweifstern wurde von Gianni Bodini fotografiert und in den Vinschger Impressionen ( Vinschgerwind 16/2020) gezeigt.
Eine Himmelserscheinung wie der Stern über Tanas war auch der Stern von Bethlehem. Nach dem Evangelium nach Matthäus hat er die Weisen aus dem Morgenland zum Geburtsort Jesu Christi geführt. „Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen“ heißt es im Evangelium.
Schon im 2. Jahrhundert versuchte man den Stern von Bethlehem zu deuten. Der christliche Theologe Origines vertrat als Erster die Meinung, der Stern von Bethlehem sei ein Komet gewesen. Jahrhunderte lang wurde an dieser Meinung festgehalten.
Im 17. Jahrhundert lieferte Johannes Kepler eine alternative Erklärung. Als Ursache dieser Himmelserscheinung machte er das Zusammentreffen von Jupiter und Saturn verantwortlich. Es gab aber auch noch andere wissenschaftliche Spekulationen über den Stern von Bethlehem.
Und der Stern von Tanas? Der Stern von Tanas war auf jeden Fall ein Komet. Bis weit in die Neuzeit hinein verbreiteten Kometen Angst und Schrecken. Sie galten als Unglücksbringer, als schlechtes Omen, als Vorboten für Krieg, Naturkathastrophen oder Krankheit. Jedenfalls hat man im Nachhinein zu jedem Kometen ein passendes Übel gefunden.
Aber vielleicht ist der Stern von Tanas unser Glücksbringer und beschert uns ein besseres Jahr. Frohe Weihnachten und alles Gute für das Jahr 2021 (pt)
Latsch - Josef Raffeiner wurde 1920 in Latsch geboren. Er kam 1945 aus dem Krieg zurück. Als„Schreiberling“ wie er sich selbst bezeichnete, arbeitete er bei der Gemeinde und diente dem damaligen Bürgermeister Roman Köhle als Übersetzer.
Raffeiner Josef erzählt: „Im Mai 1945 war der Krieg endlich zu Ende. Im Dorf gab es nix, es gab fast keine Wohnungen. Von 1914 bis 1947 wurden in Latsch nur zwei Häuser gebaut. In jedem Bauernhaus wo Zimmer frei waren, wurden Zimmer vermietet. Meist waren 2-3 Familien in einem Haus untergebracht. Damals gab es im Dorf noch keine Trinkwasserleitung. Es gab 5 Brunnen: Rösslbrunnen, Naglbrunnen, Rizzibrunnen, den Brunnen beim Fischböck und den am Dorfplatz.Von dort mussten die Menschen, meist waren es Kinder, in Kübeln Wasser holen, welches zum Trinken, Waschen oder Spülen verwendet wurde.
Geld war fast keines vorhanden, man konnte sich nichts leisten. Bei uns zu Hause hatten wir zu Weihnachten nur ein „Krippele“,Christbaum hatten wir keinen. Einen solchen hatten nur die „Besseren“. Die Mutter hat am nachmittag Krapfen gebacken. Bis 18 Uhr war Fasttag. Erst nach 18 Uhr gab es dann etwas Ordentliches zu essen, Fleisch und Krapfen. Da konnte man sich den Bauch so richtig vollschlagen. Die Kinder von einfachen Eltern bekamen am Hl. Abend nur Äpfel, „amerikanische Nüsschen“, höchstens ein paar Orangen. Die Kinder von wohlhabenden Eltern bekamen schon etwas mehr.
Um Mitternacht ging man zur Mette. Die Kirche war meistens überfüllt, sodass viele stehen mussten. Am Hl.Tag gingen dann nur mehr wenige in die Kirche. Nur die ganz Frommen gingen 3 mal zur Messe, zur Mitternachtsmette, dann morgens zur „Leitmess“ und um 9 Uhr zum „Rechtn Kirchn“.
Aufgezeichnet von Peter Tscholl
Geschichte - Im Jahre 2018 wurde der 200. Geburtstag des Weihnachtsliedes „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ gefeiert. Zu diesem Anlass unternahm ich einen Roadtrip (so steht dieses Wort im Duden) zu den Spuren von Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber in die Stille-Nacht-Orte im Salzburgerland. Dort herrschte eine ganz besondere Stimmung, getragen von überlieferten Bräuchen und von Menschen, die diese in Ehren halten. In Mariapfarr betrete ich die nach Weihrauch duftende Pfarrkirche und betrachte dasselbe Altarbild wie Joseph Mohr, der sich hier zu seinem Text inspirieren hat lassen. Mit einem Mal fühle ich mich um Jahrhunderte zurückversetzt. Zurückversetzt in eine Zeit, in der die Menschen kaum wussten, was sie auf den Tisch bringen sollten. Napoleon hatte Europa verwüstet, Missernten verursachten Hunger und Not. An Geschenke dachte zu dieser Zeit niemand: Gewünscht hat man sich Frieden. Wie vielen Menschen das Lied „Stille Nacht! Heilige Nacht“ tatsächlich Trost und Hoffnung spendet, wurde mir am nächsten Tag vor Augen geführt: In Wagrain ist im Pflegerschlössl das Stille-Nacht-Museum untergebracht. Eine Weltkugel veranschaulicht die wundersame Verbreitung des Liedes. An die zwei Milliarden Menschen singen das Lied jedes Jahr zu Weihnachten in mehr als 300 Sprachen und Dialekten – das ist mehr als ein Viertel der Weltbevölkerung. Und das ganz ohne Twitter, Facebook und Instagram. Im Stille-Nacht-Museum in Hallein erfahre ich, dass die einfache Komposition in Kombination mit den tröstenden Worten einen wahren Geniestreich ergeben. Der junge Lehrer Franz Xaver Gruber hat den Text von Joseph Mohr an nur einem Nachmittag vertont. Das 1818 komponierte Lied wurde schon 1831 in Leipzig und 1839 in New York gesungen - vorgetragen von Tiroler Nationalsängern. Als nächstes stand Oberndorf und Arnsdorf auf dem Programm: In Arnsdorf hat Franz Xaver Gruber das Lied komponiert, in Oberndorf haben er und Joseph Mohr „Stille Nacht! Heilige Nacht“ nach der Christmette zum ersten Mal gesungen. Ehrfürchtig betrete ich die kleine Stille-Nacht-Gedächtniskapelle und ich bin nicht allein: Deutsche, Polen, Koreaner und Amerikaner drängen sich dicht an dicht an mich. Plötzlich vernehme ich die Stimme einer Frau: Sie summt die Melodie von „Stille Nacht! Heilige Nacht“. Nach wenigen Takten stimmen die Umstehenden mit ein. Immer mehr erfasst mich ein friedvolles Gefühl. Mit jedem weiteren Takt beginne ich, Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber besser zu verstehen. „Stille Nacht, heilige Nacht“ fasst in Worte, wonach wir uns alle sehnen: nach Frieden, Heimat und Geborgenheit. Dieses Lied ist ein Geschenk, das wir jedes Jahr aufs Neue erhalten. „Stille Nacht! Heilige Nacht“ wird niemals seinen Zauber verlieren.
Andreas Waldner
Mals -Der Geruch von frischer Wurst und Kraut ist für viele - vor allem der älteren Generation - eng mit dem Heiligen Abend verbunden, genauso wie der Geruch von Lebkuchen, brennenden Kerzen, Sternspritzern und Weihrauch bei der Christmette.
von Magdalena Dietl Sapelza
Fleisch stand einst nur „alle heiligen Zeiten“ auf dem Tisch. Noch bis vor wenigen Jahrzehnten schlachteten die Bauern im Dezember ein einziges Schwein. Nur auf größeren Höfen wurden mehrere Schweine gehalten, so auch auf dem „Grozzeshof“ in Mals. Dort schlachtete der „Metzger Fritz“ für seine kinderreiche Familie einen „Speckfock“ zu Weihnachten und einen „Bröckl-Fock“ zu Lichtmess. „S‘ Fockostechn isch für inz Kinder olm aufregend gweesn“, erinnert sich Walter. Bereits als Bub war er dabei, als seine Mutter Anna das Blut rührte, als das Schwein im Holztrog mit feinen Pechstücken eingerieben und mit kochend heißem Wasser überbrüht wurde. Kräftige Hände schabten mit der scheuernden Kette die Borsten ab. Die Feinrasur erledigten die „Glogg“ und das scharfe Messer, als das Schwein dann auf dem Trogbrett lag. Anschließend wurde es hochgezogen und an die Haken gehängt. Beim Aufbrechen des Tieres warf der Vater den Buben die Blase zu. Walter erhaschte sie und blies sie mit einem Futterhalm zu einem Beutel auf. Spitzbübisch ließ er die furzende „Fockaploter“ oft durch die Luft schießen und schlug die Schwestern in die Flucht. Zu Mittag verkosteten alle Helfer den „Stich“. Nach der Fleischzerlegung lagen später zwei eingesalzene Speckseiten im Keller. Mit den Schweinsrippen belegt „surten“ diese tagelang, bis sie in der Selchküche ihren Platz fanden.
Das Schwein diente in erster Linie der Speckproduktion. Das „grüne“ Fleisch bewahrte die Mutter in einer eiskalten Kammer auf und verkochte es nach und nach. Denn einst verfügte kaum jemand über einen Kühlschrank oder gar eine Tiefkühltruhe. Das manuell durch den Fleischwolf getriebene, mit Salz, Pfeffer, Knoblauch und Majoran gewürzte und geknetete, Wurstfleisch wurde in die uralte „Wurstmaschine“ geschichtet und in die Därme gefüllt. Die Spagat-Abbindung sorgten für die richtige Wurstlänge.
Jedes Schwein wurde einst vom Rüssel bis zum Schwanz verwertet. Mit den Knochen wurde Suppe gekocht, die Beinstücke gaben der Gerstsuppe ihren Geschmack und das Schweinfett dem Kraut. Geschätzt war auch die Milz. „Milzschnittensupp isch fürn Voter di Hoazatsupp gwesn“, erklärt Walter. Neben der Schweinswurst aus „gutem“ Fleisch und der Blutwurst wurde vielerorts auch die „Schublwurst“ hergestellt, in der Lunge, Leber, Herz und Nieren Verwendung fanden. „Schublwurscht hots pa inz nia gebm“, sagt Walter. Seine Mutter habe nie viele Würste machen lassen, da ihr das Fleisch zum Kochen wichtiger gewesen sei, um die hungrigen Mäuler zu stopfen. Die Wurst am Heiligen Abend hatte deshalb einen ganz besonderen Wert, genauso wie das Wiener Schnitzl, das auf dem „Grozzeshof“ nur am Christtag aufgetischt wurde. Für den Heiligen Abend „wurstet“ Walter auch heute noch nach altem Rezept mit dem Fleisch eines artgerecht gehaltenen einheimischen Schweines.
„Ma muaß di olte Wurscht-Tradition pflegn“, betont er. Und dass das immer öfter auch andere tun, zeigt sich, wenn es bei der Christmette so wie früher „wuschtelen tuat“.
Laas - Zum achten Mal schreiben die Gemeinde und der Bildungsausschuss Laas, die Abteilung Literatur im Südtiroler Künstlerbund und der Verein der Vinschger Bibliotheken den Franz-Tumler-Literaturpreis aus. Grundsätzlich haben alle Debütromane, die in deutscher Sprache zwischen dem 1.1.2021 und dem 15.5.2021 erscheinen, die Chance auf den Preis. Da es sich aber um einen Auswahlpreis handelt, wählt eine internationale Jury aus der Fülle der Neuerscheinungen fünf Romane aus und schlägt sie für den Preis vor. Für die Zusammensetzung der Jury zeigt sich Kurator Ferruccio Delle Cave verantwortlich. Neben den bereits bekannten Juror*innen Manfred Papst aus der Schweiz, Gerhard Ruiss und Daniela Strigl (beide aus Wien) nominieren heuer Jutta Person, Journalistin und Kulturwissenschaftlerin aus Berlin, sowie die aus Lana stammende Autorin und Lektorin Tanja Raich je einen Roman.
Am 16. und 17. September 2021 stellen die nominierten Autor*innen ihre Erstlingswerke in Laas bei einer öffentlichen Lesung vor, gefolgt von den Debatten der Jury. Diese entscheidet dann, wem von den fünf Nominierten der Preis zugesprochen wird. Zu gewinnen gibt es einen Schreib- und Leseaufenthalt in Laas und ein Preisgeld von 8000 Euro, gestiftet von der Südtiroler Landesregierung. Begehrt ist aber auch der Publikumspreis, ein Aufenthalt auf dem entlegenen Rimpfhof am Sonnenberg. Dieses einmalige Erlebnis ermöglicht der Verein der Vinschger Bibliotheken. Die Leser*innen der Bibliotheken und das Saalpublikum entscheiden per Stimmzettel, welchen Roman sie mit dem Publikumspreis auszeichnen.
Laas war Bezugsort des Schriftstellers Franz Tumler (1912-1998) und wirkt auch heute als Magnet für Künstler*innen, weshalb das Marmordorf zum 8. Mal zum Treffpunkt der Gegenwartsliteratur wird.
Maria Raffeiner
Thiersee/Prad - Seit über 200 Jahren spielt man in Thiersee die Geschichte vom Leben und Sterben Christi. Eine Neuinszenierung der Passion von Regisseur Norbert Mladek soll den Leidensweg Jesu im Passionsspieljahr 2022 zeitgemäß zeigen – mit einer aktualisierten Textfassung vom Südtiroler Schriftsteller Toni Bernhart und Neukompositionen von Kapellmeister Josef Pirchmoser.
In Thiersee wird mit den Passionsspielen eine alte Geschichte immer wieder neu erzählt. Die Faszination für die Passion wird von Generation zu Generation weitergegeben. Für das Passionsspieljahr 2022 hat man sich viel vorgenommen: „Neu wird der Text, neu wird die Szenerie, neu wird auch die Musik“, verspricht der Obmann des Thierseer Passionsspielvereins Johann Kröll, der für die kommende Saison ein kompetentes, künstlerisches Team zusammengestellt hat. Der Innsbrucker Theatermacher Norbert Mladek übernimmt die Regie und Ausstattung, der Autor Toni Bernhart arbeitet an einer neuen Textfassung und der Kapellmeister Josef Pirchmoser wird für die Musik verantwortlich zeichnen.
Die Passion als Lebensaufgabe und Verpflichtung
Regisseur Norbert Mladek hat sich in der Vergangenheit mit Musiktheaterproduktionen hervorgetan. Das Regiehandwerk erlernt hat er in den 90er Jahren als langjähriger Regieassistent am Tiroler Landestheater. Auch für den Routinier im Regiefach ist die Gestaltung einer Passion etwas ganz Besonderes: „Für mich ist das eine große Aufgabe, die man nur einmal im Leben macht. Eine Passion zu inszenieren ist immer auch eine Verpflichtung, weil so viele Leute dahinterstehen.“ In der Vergangenheit – zuletzt 2016, da die Geschichte alle sechs Jahre zur Aufführung kommt – versammelten sich bis zu 250 Laiendarsteller auf der Bühne des Passionsspielhauses in Thiersee. Eine ähnlich große Besetzung plant man auch für die nächste Spielzeit. „Ich stehe zeitlich unbegrenzt zur Verfügung“, erklärt der Theatermacher: „Wie wir alle wissen, steckt sehr viel Arbeit dahinter, damit am Ende ein hervorragendes Stück herauskommt.“
Eine Reise durch die Zeit mit Ankunft in der Gegenwart
Die Inszenierung von Norbert Mladek soll die Menschen auf eine Reise durch die Zeit mitnehmen – und in der Gegenwart ankommen. Deshalb geht man auch in Sachen Text neue Wege: „Was den Theatertext betrifft, ist die Sache ein Jahrhundertereignis“, erklärt der Literaturwissenschaftler und Schriftsteller Toni Bernhart, der sich eingehend mit dem Thema „Volksschauspiel“ beschäftigt hat. Seine Neufassung wird den alten Stücktext von Jakobus Reimer ablösen, der 1923 uraufgeführt wurde. „Der Text meines Vorgängers hat fast 100 Jahre lang gehalten. Es kommt sehr selten vor, dass dieser ausgetauscht wird. Ich habe also Glück und bin zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, erklärt der gebürtige Südtiroler, der nicht vor großen Veränderungen zurückschreckt und laut überlegt: „Was ist eine Passion? Zu jeder Zeit wird diese Grundfrage anders beantwortet.“ Toni Bernhart will die Geschichte jedenfalls zukunftsweisend erzählen: „Entscheidungen, die jetzt in Thiersee fallen, werden über Generationen hinaus wirksam sein. Vielleicht bin ich schon längst nicht mehr am Leben, wenn mein Text noch immer gespielt wird – dieser Gedanke ist sehr anrührend für mich. Und das macht auch den Charme der Passionsspiele aus.“
Motivierte Musiker und begeisterte Bühnenkünstler
Auf der Bühne wird der Text von Musik getragen: Der Kapellmeister aus Hinterthiersee, Josef Pirchmoser, hat schon 2016 für die musikalische Begleitung der Theaterproduktion gesorgt. Er wird auch die Neukomposition übernehmen: „Die Musik ist ein wesentlicher Bestandteil der Passion. Das Schöne ist, dass ich mit dem Schriftsteller parallel arbeiten kann. Wir tauschen uns aus und lassen etwas Neues entstehen“, erklärt der talentierte Komponist. Dass den Melodien bei der Thierseer Passion eine besondere Bedeutung zukommt, hat seinen Ursprung in der Geschichte des Passionsspielvereins, wie Obmann Johann Kröll erläutert: „Der Passionsspielverein und die Musikkapelle wurden beide im Jahr 1799 gegründet. Die Musikkapelle ist quasi aus den Passionsspielen heraus entstanden. Hier gibt es seit jeher enge Verbindungen.“ Als lokal bestens vernetzter Künstler versammelt Josef Pirchmoser eine Vielzahl von Musikern aus Thiersee, die hochmotiviert an die Arbeit gehen. Auch die Schauspieler werden ihren großen Auftritt mit Leidenschaft – und echter Passion für die Bühnenkunst – vorbereiten: „Das Jahr in dem wir wieder spielen, hat einen ganz eigenen Geist. Jung und Alt ziehen an einem Strang“, bringt Obmann Johann Kröll das Geschehen in Thiersee auf den Punkt.
Reschen - Am Dienstag, den 1. Dezember 2020, wurden die Freiwilligen Feuerwehren von Reschen, Graun, Langtaufers, St. Valentin auf der Haide und Mals, sowie der Bezirk Obervinschgau um 01.56 Uhr von der Landesnotrufzentrale mit folgender Meldung zum Einsatz gerufen: Alarmstufe 3, Hof in Vollbrand.
Das erste Fahrzeug von Reschen war bereits nach wenigen Minuten vor Ort. Das Vieh wurde durch den Besitzer und couragierte Helfer in Sicherheit gebracht. Der erste Angriff erfolgte mittels Hochdruck und Löschleitungen vom Tanklöschfahrzeug und einem nahen gelegenen Hydranten aus.
Erste Priorität der Einsatzkräfte war es, das am Wirtschaftsgebäude angebaute Wohnhaus und die Nachbargebäude abzuschirmen. Das Wohnhaus war durch eine massive Feuermauer vom Wirtschaftsgebäude getrennt. Somit konnte ein Übergreifen des Brandes verhindert werden. Lediglich am Dachstuhl drohten die Flammen auf das Wohnhaus überzuspringen. Dies wurde aber durch Innenangriff unter schwerem Atemschutz und Wärmebildkamera erfolgreich verhindert.
Durch das fortlaufende Eintreffen weiterer Einsatzkräfte, wurde der Brand allmählich von allen Seiten bekämpft. Für die Atemschutzsammelstelle wurde in der Nähe der Einsatzstelle ein beheiztes Zelt aufgestellt. Warme Getränke wurden bereitgestellt.
Eine große Herausforderung war nicht nur der Brand an sich, sondern auch die Witterung. Die Temperatur lag unter dem Gefrierpunkt und ließ das Löschwasser sofort zu Eis erstarren. Um das Brandobjekt wurden die Straßen sehr rutschig und auch die Löschwasserleitungen drohten zu gefrieren. Der Gemeindebauhof wurde alarmiert und brachte Streusalz zum Einsatz.
Da die Einsatzstelle direkt an der Reschen-Bundesstraße lag, musste ein Lotsendienst eingerichtet werden, welcher die Verkehrsteilnehmer auch auf die eisige Fahrbahn hinwies. Die FF Mals brachte ausreichend Reserve an Atemschutzflaschen aus dem Bezirkslager zum Einsatzort.
Mithilfe eines Kranwagens wurden Dachstuhl und Heu abgetragen. LKWs brachten die Brandüberreste zu einem sicheren Lagerplatz, wo sie von den Wehrmännern nach und nach abgelöscht wurden.
Um fünf Uhr wurde noch die Drehleiter der Nachbarwehr Nauders alarmiert, um eine noch rauchende Stelle am Giebel des Hauses zu kontrollieren und zu löschen. Personen und Tiere kamen bei dem Einsatz keine zu schaden.
N. Die Berufsfeuerwehr Bozen und die Carabinieri Reschen führten im Laufe des Vormittags die Brandermittlung durch. Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten zogen sich bis in die Nachmittagsstunden hinein.
Philipp Schöpf
Vinschgau - Anita Pichler, die Vorsitzende des Tierschutzvereins Vinschgau, ist engagierte Ansprechpartnerin, wenn Tiere in Not sind. Sehr oft sind es Katzen. Ehrenamtlich schenkt sie den Tieren ihre Aufmerksamkeit und ihre Freizeit. Wenn jemand beispielsweise ein verwaistes, verwahrloste Kätzchen findet und nicht weiß wohin damit, dann ist Anita da. Sie nimmt das Tier auf, lässt es tierärztlich untersuchen, pflegt es gesund und lässt es kastrieren. Mittlerweile hegt und pflegt sie an die 20 Kätzchen, unterstützt von ihrem Mitarbeiterteam. Und sie versucht, diese an Tierliebhaber zu vermitteln. Ihr Anliegen ist es, die Menschen grundsätzlich für mehr Verantwortung gegenüber Haus- und Nutztieren zu sensibilisieren und diese als Lebewesen zu achten. „Denn Tierschutz ist immer auch Umweltschutz“, betont Anita. Wie unterschiedlich der Umgang mit Tieren ist, zeigt sie anhand von zwei Beispielen, mit denen sie zum Nachdenken anregt - zwei Geschichten, die unterschiedliche Wahrnehmungen beschreiben: Da ist Minka, die weiße kastrierte Hauskatze, sie lebt bei ihrer Familie, wird gehegt, gepflegt, mit Gourmet-Futter verwöhnt, tierärztlich versorgt und von allen geliebt. Der Kater Sam liegt stundenlang kraft- und hilflos an einer viel begangenen Straße in der Kälte, ausgezehrt mit Schnupfen und eitrigen Augen. Viele Menschen gehen vorbei, schauen weg, blenden den elenden Anblick aus. Schließlich fasst sich jemand doch ein Herz, wickelt das Tier in eine Decke und bringt ihn zu Anita. Sam ist heute ein wunderschöner, dankbarer Kater, der auf ein Zuhause wartet. Seine kleinen gesundheitlichen Probleme sind allerdings ein Hindernis. Denn viele wollen eine Katze haben, die gesund, schön, verspielt ist, die sich kuscheln lässt, wenn es den Besitzern gefällt. Kurzum, die Katze soll so sei, wie man sie haben möchte. Dabei wird vergessen, dass jedes Tier seine Eigenheit und seine Bedürfnisse hat und als Lebewesen Achtung verdient. Das gilt auch für Streunerkatzen, um die sich kaum jemand kümmert, die stören, die sich ungehindert vermehren, Krankheiten weitergeben und oft elend verenden. Anita fordert dazu auf, hinzuschauen, Verantwortung zu übernehmen, an kranken Tieren nicht vorbeizugehen und Streunerkatzen an den Tierschutzverein zu melden, damit sie eingefangen und kastriert werden können. Denn es ist ihr ein Anliegen, die Nachkommen-Flut zu bremsen um Katzenelend zu verhindern. Der Tierschutzverein Vinschgau wird von Mitgliedsbeiträgen und Spenden getragen. Anita ist dankbar für jegliche Unterstützung. Und sie dankt auch jenen, die sich um Katzenkolonien kümmern. (mds)
Infos:
Tierschutzverein Vinschgau, 333 541 88 10
90 LOIPENKILOMETER FÜR NORDISCHE WINTERSPORTLER
Venosta Nordic – So heißt der neue Langlaufverbund rund um Ortler und Reschenpass in Südtirol. Insgesamt stehen dabei 6 Langlaufgebiete mit 9 Loipen im Vinschgau und Nauders im benachbarten Nordtirol zur Auswahl.
Dank dieser Vielzahl an abwechslungsreichen Loipen auf 90 Loipenkilometer– darunter Waldrunden, Panoramaloi-pen und Höhenloipen – finden sich Herausforderungen für alle Ansprüche: vom klassischen Langlaufstil bis zum Skating, vom Einsteiger bis zum erfahrenen Loipenspezialisten. Die sechs Venosta Nordic Gebiete garantieren darüber hinaus eine lange Saison und sichere Schneebedingungen, nicht nur Sulden auf 1.900 m Seehöhe, auch in den Nordischen Skizentren Schlinig und Martell und rund um den Reschen- und Haidersee bis über die Grenze nach Nauders. Nicht zufällig sind die Venosta Nordic Gebiete Austragungsorte internationaler Sportereignisse wie das La Venosta oder den Biathlon IBU Cup.
Bei all den Besonderheiten, die diese abwechslungsreichen Langlaufgebiete aufweisen ist ihnen eines gemein: die idyllische Einsamkeit der Wälder, die den beliebten Nordischen Wintersport trotz regen Zulaufs immer noch zu einem individuellen sportlichen Vergnügen an der frischen Bergluft macht.
Vor allem für Einheimische und passionierte Langläufer ist die Saisonkarte zu einem Preis von 70,00 Euro eine gute Möglichkeit das Loipenangebot vom gesamten oberen Vinschgau mit einem Ticket den ganzen Winter zu nutzen. In der Saisonkarte inkludiert sind die Parkplatzgebühren von allen Parkplätzen, die direkt an der Loipe liegen. Inhaber der Saisonkarte haben einen weiteren Vorteil: Damit warten im oberen Vinschgau rund 90 km gut präparierte Loipen auf alle Langlauffans. Für all jene, die es vorziehen an einzelnen Tagen ihrer Langlaufpassion nachzugehen, eignet sich das Tagesticket zum Preis von 6,00 Euro. Die Tickets können bei allen offiziellen Verkaufsstellen sowie an einigen Parkautomaten vor Ort gezogen werden. Bis zum Alter von 16 Jahren stehen alle Loipen dem Langlauf-Nachwuchs kostenfrei zur Verfügung.
Das sind die 6 Langlaufgebiete im Venosta Nordic Verbund:
Nauders, Reschenpass, Langtaufers, Schlinig, Sulden,
Martelltal
Verkaufsstellen
HIER ERHALTEN SIE DIE SAISONS- WOCHEN UND TAGESTICKETS
Reschenpass und Langtaufers: Tourismusbüro Reschen und
St. Valentin, Talstation Pofellift, Restaurant Mein Dörfl in Reschen, - Evi’s Hüttl oder Parkplatzautomat in Melag und Kapp
Schlinig: Parkautomat Schlinig, Tourismusbüro Burgeis,
Tourismusbüro Mals
Sulden: Tourismusbüro in Sulden, Skiverleihe im Ort
Martell: Groggalm, Biathlonzentrum Martell, Hotel Waldheim
Nauders: Infobüro Nauders, Kassa Seilbahncenter Nauders –
Bergkastelbahn
Alle Infos zur Langlaufkarte gibt es unter
www.venosta-nordic.net
pr-info Mein Beck - Die Vielfalt an exzellenten Brotsorten ist schlicht beeindruckend: In der frisch eröffneten Filiale von Mein Beck in der Fußgängerzone von Schlanders sind Auswahl und Angebot groß. In den prall gefüllten Theken im neuen Geschäft finden sich jede Menge Brotspezialitäten: Das knusprige aromatische Bauernvinschgauer etwa, das mit Kamutmehl zubereitet wird, der ofenfrische und nahrhafte Mein-Beck-Spitz, die kernigen Nuss-Dinkel-Brötchen, der Vollkornweggen oder der Wurzellaib mit Mutterhefe sind nur einige wenige davon. 25 Stunden lang Zeit zur Reifung hat der Teig der Handsemmel zum Beispiel, hervorzuheben sind genauso das Vitalbrot oder der weiße Dinkellaib. Ein ganz besonderes Brot ist der Pumpernickl, ein reines Roggenvollkornbrot dessen Rezeptur mit Dr. Christian Thuile entwickelt wurde und das sich durch besonders viele Ballaststoffe, Proteine und Mineralstoffe auszeichnet.
Dass es in der neuen, modernen Bäckerei verführerisch duftet, kommt deshalb nicht von ungefähr. Zum Brot gesellt sich allerlei süßes Gebäck. Die Weihnachtsbrezel lockt mit Marzipan, Nuss und Marmelade. Beim Kauf einer solchen werden zudem 50 Cent an „Südtirol hilft“ gespendet. Das fünfköpfige Team berät Kundinnen und Kunden gerne: täglich – außer sonntags – und durchgehend von 06:30 Uhr bis 18:30 Uhr, am Samstag von 06:30 - 13:00 Uhr. (ap)
Naturns - Naturns: Nach 5- wöchigen Bestehen des Lernortes kommen hier nun vereint einige Stimmen von Lernbegleitern und Eltern zur Sprache.
Lernbegleiter: Für uns ist es schön im Kreise dieses Vereins mitzuwirken, wo Kinder & Erwachsene in Achtsamkeit miteinander sein können.
Alle Fähigkeiten sind gut und werden gefördert. Wir als Lernbegleiter können mit den Kindern mitlernen und im Lernort werden Werte wie Offenheit, Freude, Freiheit, Spontanität, Gemeinschaft zusammen mit den Kindern gelebt.
Wir begegnen den Kindern auf Augenhöhe und so werden bei uns die Kinder zu Lernbegleiter und Lernbegleiter zu Kindern. Der Lernort fühlt sich an wie ein Zuhause wo die Kinder aufgefangen werden und sich geborgen fühlen.
Karin (Mama eines Kindes): Die Entscheidung, unsere Tochter (9) im Freien Lernort Naturns angemeldet zu haben, fühlt sich für mich von Tag zu Tag richtiger an. Ich sehe, wie wissbegierig sie ist, welche großartigen und vielfältigen Erfahrungen sie dort machen kann: ein Vogelhäuschen bauen, Getreide säen, ein Stoffsäckchen nähen, ein Adventsgesteck basteln, Geschichten in Englisch lauschen, gemeinsam kochen und gesund essen. Sie geht jeden Tag gerne in die „neue Schule“ und liebt es, dort einfach sie selbst sein zu dürfen. Es tut gut, sein Kind jeden Tag glücklich und mit einem Leuchten in den Augen nach Hause kommen zu sehen.
Daniela (Mama 2er Kinder, 9 & 11 Jahre): Meine Kinder sind angekommen, der Lernort ist für sie eine sichere Basis wo sie sich frei entwickeln können. Ich bin unendlich dankbar für das Alles.
Weiters sucht der Verein Hof, Stadel, Haus, Räumlichkeit und jede Art von Acker, Wiese, Wald, Grund, Platz in Naturns und Umgebung wo wir unsere Projekte mit den Kindern ausleben und weitere (Kleinkinder/Jugendliche) verwirklichen können. Als Verein haben wir die Möglichkeit dies per Nutzungsvereinbarung ganz unbürokratisch / unverbindlich zu machen.
Daniel & Gabriela bedanken sich von Herzen bei allen Gönnern/Unterstützern.
Wir wünschen jeden eine harmonische Zeit in sich Drhuam und sagen Vergelt`s Gott für jede Spende/Förderung zum Erhalt und Ausbau unseres Wirkens.
www.huamkemmen.eu
Festung Franzensfeste/Laas - In der Festung Franzensfeste hat Heinrich Schwazer eine Ausstellung von rund 50 KünstlerInnen organisiert, die ihre ganz persönliche Perspektive auf den Lockdown zeigen. Schwazer hat neben der Ausstellung auch Interviews mit den Künstlern geführt. Diese Interviews wurden in der „Neuen Südtiroler Tageszeitung“ veröffentlicht. Unter dem Titel „Lockout“ (Aussperrung) wurde die Ausstellung am 12. September eröffnet. Mit dabei ist auch der Vinschger Künstler Jörg Hofer. Hier das Interview:
Der Engel in der Krypta
Wie geht´s? Den Umständen entsprechend gut.
Wie ist Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Der gegenwärtige Zustand der Welt macht mich sehr nachdenklich. Dennoch überwiegt die Zuversicht.
Welches Buch lesen Sie gerade? „Ein ganzes Leben“ von dem wunderbaren Wiener Autor Robert Seethaler, das mich berührt und fesselt.
Was ist Ihre erste Erinnerung? Der Boden im Schlachthaus meines Vaters voller roter Farbe (Blut).
Was wollten Sie als Kind werden? Ein Matscher Raubritter.
Warum sind Sie Künstler geworden? Ich wollte weg von der Metzgerei meiner Familie und habe mich immer schon gerne mit Bleistift und Farbe ausgedrückt.
Bereuen Sie diese Entscheidung manchmal? Nein, möchte aber nicht mehr als junger Künstler anfangen.
Wenn Sie nicht Künstler wären, wer oder was möchten Sie sein? Ich bin am liebsten ich selbst.
Welche/r Künstler/in hat Sie am stärksten beeinflusst? Richard Gerstl, auch der Van Gogh und De Koonig Österreichs genannt. Hat sich leider im Alter von nur 25 Jahren das Leben genommen und weigerte sich mit dem Großmeister Gustav Klimt auszustellen.
Welches künstlerische Werk hätten Sie gern selbst gemacht? Ein Werk von Antonello da Messina.
Welchem/r Künstler/in möchten Sie gerne begegnen? Dem Maler der Engel in der Krypta von Marienberg. Wie er das gemacht hat.
Zweifeln Sie manchmal an der Kunst? Täglich.
Was nervt Sie an der Kunstwelt? Die Oberflächlichkeit und die Strukturen, wie Kunst vermarktet wird.
Was vermissen Sie in der Quarantäne am meisten? Als Maler ist man eh meist in Quarantäne. Ich bin es gewohnt, alleine zu arbeiten und die Bilder sagen mir schon, was ich zu tun habe.
Ist die Corona-Pandemie ein Thema Ihrer Kunst oder halten Sie sie davon frei? Ich mache weiter.
Wovor fürchten Sie sich? Die Bedrohung unserer Umwelt und des Menschen haben mich immer schon beschäftigt. Vor der Dummheit einiger sehr mächtiger Politiker.
Was fehlt Ihnen zum Glück? Nichts.
Was ist für Sie das größte Unglück? Krieg.
Möchten Sie gerne reich sein? Ich fühle mich auf meine Art reich.
Welche Hoffnung haben Sie schon aufgegeben? Dass der Mensch aus der Geschichte lernt.
Welches ist Ihr liebstes Vorurteil? Ich glaube, ziemlich vorurteilsfrei zu sein.
Lieben Sie jemand? Ja, meine Familie über alles.
Sind Sie sich selbst ein/e gute/r Freund/in? Nicht immer.
Was würden Sie an Ihrem Äußeren am liebsten ändern? Gar nichts.
Was ist Ihr größter Fehler? Ich war lange zu gutgläubig.
Was verabscheuen Sie am meisten? Wenn hinter meinem Rücken die Messer gewetzt werden.
Wie alt möchten Sie werden? Ich bin froh, dass ich momentan gesund bin.
Wie möchten Sie sterben? Dankbar und ohne Schmerzen.
Glauben Sie an die Wiedergeburt? Nein.
Schlanders/Südtirol - Wie kaum ein anderer kennt Albrecht Marx die Herausforderungen, Erfolge und Probleme für die im Bereich Bergbau und Gruben tätigen Unternehmen. Über 30 Jahre hat er sich damit intensiv beschäftigt.
Über 30 Jahre hat sich Albrecht Marx (Marx AG) für die Belange der im Bereich Bergbau und Gruben tätigen Unternehmen eingesetzt. Nun hat er im Zuge der Vollversammlung die Geschicke der Gruppe Bergbau & Gruben im Unternehmerverband an seinen Nachfolger Markus Kofler übergeben. Gelegenheit, um Albrecht Marx für seinen unermüdlichen Einsatz zu danken und sich an die vergangenen Jahrzehnte zu erinnern.
„28 Unternehmen mit 1.400 Mitarbeitern gehören unserer Gruppe an – das mag vielleicht wenig erscheinen, doch muss man sich immer der Bedeutung unserer Tätigkeit bewusst sein“, erklärt Marx. Denn die Tätigkeit dieser Unternehmen ist die Basis dafür, dass viele andere Sektoren arbeiten können. „Die Bauwirtschaft, die Betonverarbeitung zum Beispiel – die brauchen Baumaterial, um überhaupt arbeiten zu können und im Gegenzug auch Gruben, in denen Aushub- und Abbaumaterial deponiert werden kann.“
Im Sinne der Nachhaltigkeit muss unnötiger Verkehr vermieden werden
Wird gebaut, so braucht es dafür Baumaterial, also Steine und Schotter, die lokal aus unseren Steinbrüchen und Gruben entnommen werden können. „Es macht wenig Sinn, diese von anderswoher zu karren, wenn wir sie hier vor Ort haben. Das gleiche gilt für Ablagerungsflächen für Aushubmaterial, das nachweislich unbedenklich ist. Unnötiger Verkehr würde entstehen und Arbeitsplätze bei uns wären gefährdet. Das kann man im Sinne der Nachhaltigkeit nicht verantworten. Leider gibt es dafür jedoch zahlreiche Beispiele im Land. Da müssen wir ansetzen. Die aktuelle Situation ist prekär: man kann von einem de-facto Ausweisungsstopp für Gruben sprechen. Die Folgen für die lokale Wirtschaft, aber auch die Bevölkerung, könnten gravierend werden“, warnt Marx.
Es braucht neue Gruben
Es handelt sich dabei um ein Thema, das in den vergangenen 30 Jahren immer wieder problematisch war, im letzten Jahr wurde es besonders akut. „Es werden praktisch keine neuen Gruben und entsprechenden Deponieflächen für Aushubmaterial mehr ausgewiesen. Der Widerstand der Bevölkerung, aber auch einiger Landesämter, ist groß. Hier muss es uns gemeinsam mit der Politik gelingen, die Ängste zu nehmen. Auch wir Unternehmer leben hier mit unseren Familien. Wir wollen das Beste für unser Land. Es muss auch klar gesagt werden, dass unsere Betriebe in den allermeisten Fällen Schritte über die gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen hinaussetzen, damit die Belastung für die Anrainer möglichst gering ist. Wir brauchen eine offene, ehrliche und transparente Diskussion“, unterstreicht Marx.
Umweltausgleichsmaßnahme finanziert wichtige Projekte
Zu verzeichnen gab es in den vergangenen Jahren aber auch einige Erfolge: „So waren es wir als Gruppe, die die Einführung der sog. Umweltausgleichsmaßnahme mitgetragen haben. Mit diesen Geldern, die wir Unternehmen als Ausgleich bezahlen, ist es gelungen, viele positive Projekte für unsere Umwelt zu verwirklichen und bis zu einem gewissen Punkt auch die Sensibilität für Gruben zu steigern. Als Unternehmen stehen wir auch heute noch hinter dieser Maßnahme. Dies war sicher einer der Meilensteine in meiner Zeit als Sprecher der Gruppe.“
Albrecht Marx: Konstruktive Zusammenarbeit ist ausschlaggebend für Erfolg
Ein weiterer wichtiger Erfolg ist vor rund 1,5 Jahren gelungen: „Wir haben damals als Gruppe Bergbau & Gruben den Anstoß zu einer Änderung des Verfahrens der Zahlung der Gelder für die Umweltausgleichsmaßnahmen gegeben und gemeinsam mit allen Partnern und Stakeholdern weitergetragen. Hier ist es uns gemeinsam gelungen, ein wesentlich einfacheres System zu finden. Das hat zur Entbürokratisierung beigetragen und somit zugleich einen Mehrwert für alle mit sich gebracht. Mein Dank für die konstruktive Zusammenarbeit gilt an dieser Stelle allen Partner des Tisches: Landeshauptmann Arno Kompatscher und nun Landesrat Philipp Achammer, dem Gemeindenverband, dem lvh, der Abteilung Wirtschaft, dem Landesamt für Industrie und Gruben, der Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung, dem Amt für Umweltprüfungen und dem Dachverband für Natur und Umweltschutz sowie dem Amt für Geologie und Baustoffprüfung.“
Danken möchte Albrecht Marx aber vor allen jenen, mit denen er in diesen Jahren zusammengearbeitet hat – Unternehmerinnen und Unternehmer, die Vertreter der Politik, der Landesverwaltung, den Mitarbeitern im Verband: „Auch wenn wir nicht immer die gleiche Meinung teilen und es auch öfters mal ein wenig „gekracht“ hat, so haben wir miteinander sehr viel bewegen können, sei es zum Wohl der Unternehmen, deren Mitarbeiter und Familien als auch für unsere Bevölkerung und die Umwelt.“
Quelle: Industriellenverband Bozen
Schlanders/Südtirol - Nachhaltig produzierte regionale Produkte haben bei öffentlichen Ausschreibungen oft das Nachsehen, weil der Preis entscheidend ist. In Mensen ist es deshalb schwierig lokale Anbieter zum Zuge kommen zu lassen. In Schlanders macht man erste kleine Schritte, um lokale Kreisläufe zu stärken und nimmt in Südtirol damit eine Vorreiterrolle ein. Die zuständige Referentin Monika Wielander Habicher wurde deshalb jüngst zur Tagung „Mens(a) sana in corpore sano“ der EURAC Bozen mit ca. 200 Teilnehmern als Gastreferentin eingeladen.
Vinschgerwind: Sie waren jüngst Gastreferentin bei der Tagung „Mens(a) sana in corpore sano“. Der Grund: Die Ausspeisungen Schlanders (Mensa, Küchen der Kindergärten) gelten südtirolweit als Vorbild.
Monika Wielander Habicher: So wurde es mir gesagt. Aber ich sage so: Wir machen in Schlanders die ersten Schritte und sammeln Erfahrungen.
Vinschgerwind: Dass man in den Ausspeisungen von Schlanders ausgezeichnet verköstigt wird, ist bekannt. Das Essen wird sehr geschätzt. Was macht man in Schlanders?
Monika Wielander Habicher: Die Ausschreibungen für den Ankauf der Lebensmittel macht für uns die Einkaufsgenossenschaft Emporium. Aber ich muss sagen: Die wichtigsten Entscheidungsträger sind das Personal. Sie entscheiden, was sie benötigen. Wir haben hervorragende Köchinnen und Köche, die größten Wert auf gesunde, saisonale und regionale Produkte legen und sich wirklich sehr bemühen. Sie spielen die wichtigste Rolle und nur ihnen haben wir es zu verdanken, dass unsere Kinder in den verschiedenen Strukturen so gut und gesund essen. Unser Koch Ferdi Garber hat diesbezüglich großartige Vorarbeit geleistet.
Vinschgerwind: Was macht man konkret?
Monika Wielander Habicher: Bei den Ausschreibungen versuchen wir, so gut es eben rechtlich möglich ist, heimischen Anbietern den Vorrang zu geben. Neu für Südtirol ist, dass man trotz der Zusammenarbeit mit der Einkaufsgenossenschaft Emporium direkt mit einem heimischen Bio-Bauernhof zusammenarbeitet und das Gemüse von ihm bezieht, auch wenn er nicht das ganze Jahr über liefern kann, was normalerweise ein Ausschreibungskriterium ist. Hier scheint Schlanders eine der ersten Gemeinden zu sein, die diesen Schritt gemacht hat.
Vinschgerwind: Wie kann man regionalen, lokalen, sprich Vinschger Lebensmitteln den Vorzug in Mensen geben?
Monika Wielander Habicher: Genau das ist Schwierigkeit und Kunst zugleich: Regional hergestellten Lebensmitteln den Vorzug zu geben ist überhaupt nicht so einfach. Das scheitert oft schon an der Wahl der richtigen Terminologie bei der Ausschreibung. Einheimisch zum Beispiel bedeutet, dass die Waren aus dem gesamten Staatsgebiet kommen können. Lokal ist nicht gleich im Vinschgau produziert. Und natürlich sind immer die staatlichen Gesetze und die EU-Richtlinien genau einzuhalten.
Gott sei Dank sind die CAM-Kriterien (criteri ambientali minimi) seit August dieses Jahres rechtsverbindlich. Diese räumen vor allem biologischen und heimischen Produkten mehr Aufmerksamkeit ein. Bei der nächsten Ausschreibung unserer Lebensmittel können wir also diesen Lebensmitteln etwas leichter den Vorrang geben.
Vinschgerwind: Die Tagung der EURAC, moderiert von Evi Keifl, war mit ca. 200 Teilnehmern sehr gut besucht. Das Thema ist demnach ein gefühltes.
Monika Wielander Habicher: Ja, alle wissen, dass das Thema sehr wichtig ist. Das erkennt man schon daran, dass die Tagung unter der Schirmherrschaft unseres Landeshauptmannes stand. Ein Leitfaden des Landes, der sich in Ausarbeitung befindet, soll regional hergestellten Lebensmitteln helfen, konkurrenzfähig zu sein. Ich bin zuversichtlich, dass wir in Zukunft noch viel mehr regionale Lebensmittel und Fair-Trade-Produkte in unseren Strukturen verwenden können.
Interview: Angelika Ploner
Bozen/Videokonferenz - Künstler sind in erster Linie Einzelkämpfer, die ihre Kunst ausleben, kreativ arbeiten und sich wenig um Bürokratie und Vorsorge kümmern. In Zeiten der Pandemie und des Lockdowns, wo nicht nur Betriebe und Schulen geschlossen werden, sondern auch Museen, Kinos und Theatersäle und es weder Lesungen, Theateraufführungen oder Konzerte gibt, werden auch die Kunst und Kulturschaffenden zunehmend nervös. Sie merken, dass sie als Individualisten keine Lobby haben und bei Verteilungskämpfen leicht vergessen werden. Deshalb hat eine Gruppe von Südtiroler Künstlern, Musikern, Schauspielern, Autoren und Kabarettisten die Initiative ergriffen, um sich im Land zu organisieren und gemeinsam nach innen und nach außen zu wirken. Das Initiatorenkomitee „CI Südtirol“ (Creative Industrie Südtirol), besteht aus folgenden Personen: Thomas Ebner, Simon Gamper, Hannes Götsch, Christoph Grigoletti, Eva Kuen, Lukas Lobis, Michl Lösch, Arnold Malfertheiner, Thomas Maniacco, Helga Plankensteiner, Eleonora Psenner, Felix Senoner, Peter Schorn, Patrick Strobl, Manfred Schweigkofler, Eva Sotriffer und Claus Stecher. In einer Videokonferenz am 3. Dezember wurde die Initiative vorgestellt. Unter der Moderation von Manfred Schweigkofler wurden die Anliegen erläutert und alle Kulturschaffenden im Lande aufgerufen, ein Formular im Internet auszufüllen, um die verschiedenen Künstler und Kreativen zu erfassen und dann weitere Schritte zu planen. Der Schauspieler Peter Schorn meinte, dass die Künstler keine Interessensvertretung haben und die Pensionsvorsorge nicht geregelt ist. Der Musiker Felix Senoner betonte, dass es ein starkes Netzwerk bräuchte, um die Künstler zu beraten und ein stärkeres Verständnis für die Musikwirtschaft in der Öffentlichkeit zu entwickeln. Fragen der Versicherung, Vorsorge, Steuern und Gagen sollten durch die Gründung eines eigenen Vereins bzw. einer eigenen Dachstruktur geregelt werden. Auch Hannes Götsch, der Koordinator von BASIS Vinschgau, meldete sich zu Wort und erläuterte den rund 150 Zuhörern die verschiedenen Initiativen bei Basis Vinschgau. (hzg)
Hier der Link mit dem Formular zur Selbsterfassung der Südtiroler Kunst- und Kulturschaffenden: https://docs.google.com/forms/d/1bs0f9XM78rL6cLcoGJ2Gkubt2wa52VJn1rGD1oDsHoo
Vetzan/Vinschgau - Seit nicht weniger als 25 Jahren züchtet Hanspeter Schöpf von der gleichnamigen Gärtnerei in Vetzan Nordmanntannen. Was die wenigsten wissen: Nordmanntannen erreichen erst nach zehn bis zwölf Jahren die Größe eines Weihnachtsbaumes und können geschlägert werden. Eine lange Zeit.
Gezüchtet wird auf drei Feldern auf Meereshöhen zwischen 500 und 1.100 Metern. Einfach ist die Aufzucht von Nordmanntannen jedoch nicht.
Sie erfordert viel Fachwissen und basiert vor allem auf Erfahrungswerten, die gesammelt und mit Christbaumzüchtern ausgetauscht werden wollen. Es gibt eine große Auswahl an verschiedenen Sorten und unterschiedlichen Eigenschaften bei den Nordmanntannen: Die große Herausforderung ist in den verschiedenen schwierigen Standorten die richtige Sortenauswahl zu treffen.
Dank der neuen Christbaumgeneration mit der Herkunft aus der Region Nordkaukasus (Russland) ist es möglich in schwierigen klimatischen Lagen Nordmanntannen anzubauen.
Die Nordmanntanne ist wegen ihres gleichmäßigen Wuchses, wegen ihrer Haltbarkeit und wegen deren sattgrünen und weichen Nadeln sehr beliebt.
TIPPS ZUR NORDMANNSTANNE
von der Gärtnerei Schöpf
Wie soll ich den Baum nach dem Kauf lagern?
So lange der Baum keine Feuchtigkeit verliert, bleibt er ohne Probleme auch über einen längeren Zeitraum frisch. Deshalb reicht es, wenn der Baum kühl, möglichst sonnen- und windgeschützt im Netz gelagert wird.
Kann der Baum auch ins Wasser gestellt werden?
Ist nicht unbedingt nötig, aber grundsätzlich von Vorteil. Damit aber der Baum das Wasser aufnimmt, muss vom Stamm eine Scheibe von ca. 3 cm frisch abgeschnitten werden. Der Baum kann dann zur Lagerung in einen Eimer mit Wasser gestellt oder zum Fest mit einem entsprechenden Baumständer aufgestellt werden.
Wie stelle ich den Baum am besten auf?
Am besten stellen Sie den Baum einen Tag vor dem Schmücken auf, damit er sich entfalten kann. Dabei haben Sie es viel einfacher, wenn Sie den Baum zuerst aufstellen und erst dann mit einer Schere das Verpackungsnetz von unten nach oben aufschneiden.
TIPPS ZU WEIHNACHTS BÄUMEN IM TOPF
von der Gärtnerei Schöpf
Nach dem Kauf eines Weihnachtsbaumes im Topf, sollte der Ballen intensiv gewässert werden, aber nicht die Wurzeln im Wasser stehen lassen. Die Pflanze langsam an die höheren Temperaturen im Wohnraum gewöhnen. Wenn möglich zwei bis drei Tage in einem kühlen Kellerraum oder in der Garage lagern. Bei längerer Lagerung fehlt den Pflanzen dort das Licht. Beim Aufstellen des Weihnachtsbaumes möglichst viel Abstand zu Heizkörpern und Kaminen halten. Nach den Weihnachtsfeiertagen sollte der Weihnachtsbaum wieder langsam an kühlere Temperaturen gewöhnt werden. Er sollte in einen Hausgang oder Keller gestellt werden. Für das Auspflanzen sollte besser bis zum Frühjahr gewartet werden. In der Zwischenzeit den Baum in einer geschützten Stelle, am besten nordseitig aufstellen. Wenn möglich, den Ballen oder Topf mit Laub, Jutesack oder Stroh schützen. Er darf aber auf keinen Fall vertrocknen.
Angemerkt - Seit mehreren Jahren begleite ich eine Gruppe von ehrenamtlich tätigen Frauen und Männern in Meran. Jede/r besucht einmal wöchentlich für zwei Stunden eine dementiell erkrankte oder aus sonstigen Gründen pflegebedürftige Person. Bei den Treffen bietet sich für die einzelnen Mitglieder die Gelegenheit zum Austausch und zur Reflexion. Das Angebot „Vergiss-mein-nicht“ wurde von Paula Tasser für die Caritas in Meran ins Leben gerufen. Leo M. ist ein festes Mitglied dieser Gruppe. Im Frühjahr dieses Jahres kam plötzlich die Nachricht, dass Leo schwer an Covid erkrankt ist und in Feldkirch in Österreich behandelt wird. Mehr wussten wir bis dato nicht. Anfang Dezember war das letzte Treffen der Gruppe für dieses Jahr angesetzt.
In Zeiten von Corona wird uns allen die Endlichkeit des Lebens unmittelbar vor Augen geführt. Wenn wir auch im Frühjahr noch hofften, dass der Spuk bald vorbei sein würde, sind wir wohl alle eines Besseren belehrt worden.
Nach mehr als einem halben Jahr betritt Leo den Raum und wir sind alle gerührt. Die Begegnung ist so vertraut wie immer und gleichzeitig ist uns allen klar, dass hier ein veränderter Mensch steht, der etwas Besonderes erlebt haben muss. Äußerlich wirkt er hagerer, ist in seinen Bewegungen etwas bedachter und atmet schwer. Doch das ist es nicht, sondern eher das ruhige, ja fast gelassene und in sich ruhende Auftreten. Leo erzählt an diesem Vormittag von seiner Erkrankung. Anfang März hatte er sich wohl beim Skifahren mit Kindern und Enkeln infiziert, zwei Tage später bekam er Fieber und spürte eine nie da gewesene tiefe Erschöpfung. Es dauerte noch eine Weile, bis er schließlich im Krankenhaus aufgenommen wurde. Zu dieser Zeit waren bereits beide Lungenflügel betroffen. Leo schildert uns ausführlich, wie es ihm die vergangenen Monate ergangen ist, unterstützt von den Aufzeichnungen seines Sohnes. Mit Masken vor Mund und Nase hängen wir Leo sprichwörtlich an den Lippen. Leo tut sich immer noch schwer beim Atmen, braucht nachts Sauerstoff, ist allerdings erfüllt von einer tiefen Dankbarkeit und etwas, was nicht greifbar ist, und dennoch den Raum einnimmt. Er erzählt von der unendlichen körperlichen Schwäche und Zeiten tiefer Verzweiflung, in denen er sein ganzes Leben in Frage stellt. Von seinem monotonen Blick auf die Uhr, deren Zeiger still zu stehen schienen. Gleichzeitig betont er immer wieder, dass die Pflegekräfte und Ärzte Unglaubliches leisten. Für die sorgsame, mitfühlende und wohlwollende Betreuung findet Leo kaum Worte. Er meint schlicht und eindrücklich: „Das sind Engel!“ Immer wieder bricht ihm die Stimme. Ein sonst so gefasster Mann sitzt im Raum und weint vor Ergriffenheit und Rührung. Mitunter tragen eine Psychologin und Logopädin dazu bei, dass Leo neuen Lebensmut fasst. Er stockt in diesem Moment, da er die Tragweite dieser Begegnungen noch immer nicht gänzlich zu fassen scheint. Welche Erfahrung machte Leo? Ich sage in diesem Moment, dass das wohl Liebe sein muss und Leo nickt verhalten. Heute würde ich ergänzen, dass diese Begegnungen reine Augenblicke der Nächstenliebe waren. Eine Liebe, die sich selbst zurücknimmt und der Sorge um den anderen Raum gibt. Leo erfuhr in seiner größten Not Mitgefühl, Güte und Wohlwollen in seiner authentischen Form. Und diese Gnade, geliebt zu werden, geht der Gnade der Liebe voraus. Nur durch diese Erfahrungen tiefer Menschlichkeit lernen wir, sanftmütig mit uns selbst zu sein. Es ist eine Form der Liebe, wie sie im Grund auch Kindern durch ihre Eltern zuteilwird. Sie ermöglicht die Selbstliebe, das heißt, ich nehme mich selbst an aus vollem Herzen mit all meiner Unzulänglichkeit und dem gerade nicht Perfekten.
In der Zeit der Rehabilitation in Brixen geben Leo gerade diese Begegnungen die Kraft, sich mühsam ins Leben zurück zu kämpfen. Mit einzelnen Betreuerinnen entstanden tiefe Freundschaften, die in ihrer Größe und Tragweite auch künftig Bestand haben werden. Und obwohl oder gerade weil er durch diese Krankheit gezeichnet ist, will sich Leo in und für die Gesellschaft engagieren. Beim Verabschieden erkundige ich mich noch nach Leo´s Frau und wie es ihr in diesen herausfordernden Zeiten ergangen ist. Doch dies ist eine neue Geschichte und eine andere, ganz besondere Form der Liebe.
Elisabeth Hickmann
Kommentar - Das Thema Impfen erhält seit der Corona-Krise so viel mediale Aufmerksamkeit wie lange nicht mehr. Zu Recht, denn die Impfung ist noch immer der wirksamste und sicherste Schutz vor Infektionskrankheiten, den die moderne Medizin hervorgebracht hat. Ihre größten Erfolge sind leider unsichtbar geworden. Weil die Gefahren vieler ansteckender Krankheiten gebannt werden konnten und ihren Schrecken verloren haben, nehmen wir nicht wahr, was uns durch das Impfen erspart bleibt. Viele Menschen meinen dann, Impfungen seien unnötig, weil die Krankheiten, vor denen sie schützen sollen, kaum noch auftreten. So kann ausgerechnet der Erfolg des Impfens zu einer allgemeinen Impf-Müdigkeit und Impf-Skepsis in der Gesellschaft beitragen. Der wohl größte Triumph der Impfgeschichte ist die weltweite Ausrottung der Pocken. Sie gelten durch ihre Letalität (Tödlichkeit) und Infektiosität als eine der tödlichsten Krankheiten der Menschheit. Im Jahr 1796 gelang es erstmals, eine sogenannte „Vakzine“ gegen die Pocken herzustellen und anzuwenden: Der englische Arzt Edward Jenner hatte beobachtet, dass Bäuerinnen, die sich mit den relativ harmlosen Kuhpocken angesteckt haben, immun gegen die verwandte aber ungleich gefährlichere Pockenerkrankung waren. Zur Überprüfung seiner These infizierte er einen achtjährigen Jungen mit Sekret aus den Pocken von erkrankten Kühen, und später, nach Abklingen der Krankheit, mit den echten Pocken. Der Junge zeigte wie erwartet keine Symptome der Pocken. Die Impfung nannte Jenner „Vaccination“ (aus dem Lateinischen für: „von der Kuh stammend“). Sie setzte sich als gezielte medizinische Maßnahme schnell in ganz Europa durch. Im Jahre 1980 erklärte die Weltgesundheitsorganisation die Pocken offiziell für ausgerottet. Für die vollständige Befreiung der Welt von den Pocken war eine beispiellose weltweite Impfkampagne unter der Leitung der WHO nötig. Bis heute ist die Pockenkrankheit die einzige menschliche Krankheit, die vollends besiegt wurde. Einer der neueren Meilensteine der Impfgeschichte war die Entwicklung der Schluckimpfung gegen Kinderlähmung in den 50er Jahren. Aufgrund von hohen Impfraten konnte die vorwiegend im Kindesalter auftretende Infektionskrankheit bis heute fast ausgerottet werden. Die Gefahr bleibt jedoch bestehen, wenn nicht in allen Ländern der Welt eine hohe Durchimpfungsrate beibehalten wird. Die Masernimpfung rettet jedes Jahr schätzungsweise drei Millionen Kindern das Leben. Trotzdem grassieren noch immer viele Mythen und Desinformationen rund um das Thema Impfen – manche basieren auf Unwissenheit oder mangelnder Aufklärung, andere werden gezielt gestreut. Mit einer Impfung immunisiert man nicht nur sich selbst – man schützt die Gesellschaft und die am meisten Gefährdeten gleich mit. Grund dafür ist der sogenannte Herdenschutz: Bei einer ausreichend hohen Durchimpfungsrate der Bevölkerung kann sich eine Krankheit nicht mehr ausbreiten. Impfen ist deshalb ein Akt der Solidarität, von dem sogar die Impfgegner als Trittbrettfahrer profitieren. Während man nun weltweit darauf hofft, dass uns ein Corona-Impfstoff bald schrittweise eine Rückkehr zur Normalität erlaubt, verbreiten Impfgegner und Coronaleugner bereits ihre Fake-News. Solche Desinformationen sind in Zeiten der Pandemie besonders gefährlich und können sich negativ auf die Impfbereitschaft der Bevölkerung auswirken. Eine solche Unvernunft können wir uns nicht leisten.
Andreas Waldner
Vinschgau - Es ist verständlich, dass Wintersportler sich auf einen schneereichen Winter freuen um sich abseits der Pisten in der freien Natur bewegen zu können.Wie diese Freiheit aber von einigen praktiziert wird, ist nicht ganz in Ordnung, denn es gibt noch andere Lebewesen, die den Lebensraum Wald nutzen.
Der Wald ist ein wichtiger Lebens- und Schutzraum für Wildtiere.
Wenn wir auf markierten Wegen bleiben, uns nicht abseits von Wegen bewegen, kann das Wild gut damit umgehen. Sobald wir die markierten Wege verlassen, kreuz und quer durch die „Wohnung des Wildes“ laufen, wird es aufgeschreckt und gestört. Das Wild hat während des Sommers Fett angefressen und kommt damit normalerweise auch mit harten Wintern gut zurecht. Wenn es aber in seinem Rückzugsgebiet gestört wird, sieht das anders aus. Studien belegen, dass ein Wild, das aufgeschreckt wird und flüchten muss, in 10 Minuten soviel Fettreserven verbraucht wie normalerweise in 14 Tagen.
Besondere Vorsicht gilt bei Spaziergängen mit Hunden. Wenn man Hunde im Wald frei laufen läßt, können sie das Wild aufschrecken. Ein Hund kann gesundes Wild zwar nicht einholen aber das Wild wird so lange flüchten, bis es einen sicheren Platz erreicht hat. Auf der Flucht verbraucht es unnötige Fettreserven. Und das könnte fatale Folgen haben.
Der Trend zum Schneeschuhwandern und Skitourengehen wächst. Da sich diese Sportarten aber abseits der Piste in der freien Natur abspielen ist hier besondere Sensibilität geboten. Das Wild hält sich im Winter bevorzugt auf sonnseitigen Berghängen auf. Es nutzt das Schönwetter zum Aufwärmen und um Energie zu sparen. Deshalb wäre es besser, solche Hänge zu meiden. Wenn man Wild begegnet ist es wichtig, dass man sich so schnell wie möglich entfernt. Auf keinen Fall sollte man es verfolgen um z.B Fotos zu machen oder sogar zu filmen, denn das könnte fatale Folgen haben.
Gerade in diesem Coronawinter wird Freiheit in der Natur besonders beliebt sein. Respekt und Rücksichtsnahme sind wichtig, damit das Wild den Winter gut überstehen kann. Respektieren wir das „Wohnzimmer der Wildes.“ Das Wild braucht jetzt Ruhe. (pt)
Laas - Die Loretzböden sind ein ruhiger Rastplatz, ein Kleinod oberhalb von Laas. Zum landschaftlichen Reiz gesellt sich seit dem heurigen Herbst ein weiterer: Viel Aufmerksamkeit hat ein Projekt des Forstinspektorates Schlanders in Zusammenarbeit mit dem AVS Laas auf den Loretzböden erfahren. Eine Rundtrockenmauer bildet den Sockel für eine Sitzgelegenheit, einen Rastplatz. Dieser ist in schmalen Holzleisten ausgeführt. Das Highlight ist aber eine weit über zwei Meter hohe Holzeule, die aus einem riesengroßen Lärchenstamm mit der Motorsäge geschnitzt wurde. Ein Objekt, das nicht nur die Aufmerksamkeit auf sich zieht, sondern auch den Rastplatz besonders macht. Mario Burgo von der Forststation Schlanders, der Betreuer des Projektes: „Wir haben Forstarbeiter, die mit der Motorsäge Skulpturen schnitzen können und da ist die Idee mit der Eule entstanden.“ Eine Idee, die viel Lob auch von außerhalb des Vinschgaus bekommen hat. (ap)
pr-info Generali - Zum dritten Mal in Folge wurde Daniel Riedl aus Prad zum erfolgreichsten Generali Kundenberater Italiens ausgezeichnet. Eine Erfolgsgeschichte, die es so bei Generali Italia noch nie gab. Stolz ist deshalb nicht nur das gesamte Mitarbeiterteam, sondern auch das Führungsduo Alfred und Roland Pohl der Hauptagentur Meran samt Zweigstellen auf ihren Mitarbeiter. Dieser nahm als Quereinsteiger im Oktober 2006 bei Generali Italia seine Tätigkeit auf. Wertschätzung und Hilfsbereitschaft sind jene Eigenschaften, mit denen Daniel Riedl Kunden und Mitarbeitern begegnet und dafür Vertrauen erntet. Die Kundenn schätzen nicht nur seine kompetente Beratung bei Geldanlagen und Rentenfonds, sondern auch seinen Einsatz bei der Schadensregulierung. Zu seiner Prämierung in der Hauptagentur Meran kamen Chief Italia Sesana Marco Maria und weitere hochrangige Führungskräfte um diese konstante, außerordentliche Leistung zu würdigen.
Raiffeisenkasse Obervinschgau - Der Sonderkalender der Raiffeisenkasse Obervinschgau ist einen wertvolle Tirolensie und ein Gustostück für alle Kunst- und Kulturinteressierten. Unter dem Titel „Obervinschgau - kulturelle Vielfalt rund um den größten Schuttkegel der Alpen“ sind nicht nur Bilder und Kalendarium abgedruckt, sondern auch geschichtliche interessante Hintergrundinformationen. Unterstrichen wird dabei die Einzigartigkeit des Obervinschger Landstriches in seiner kulturellen und künstlerischen Vielfalt. „Der Kalender soll dazu anregen, die kulturellen Schätze der Gegend, die Flora und Fauna zu sehen und bewusst machen, wie wichtig es ist, die unverwechselbare Natur- und Kulturlandschaft in ihrer Vielfalt zu erhalten und zu schützen“, erklärt Gerhard Stecher von der Raiffeisenkasse Obervinschgau kürzlich bei der Kalendervorstellung im Hotel Greif in Mals. Und er dankte dem engagierten Kalenderteam. Federführend im Team war die Malser Historikerin Helene Dietl Laganda. Sie hatte Ideen eingebracht, recherchiert, lebendige Texte verfasst, in denen sie historisch fundierte und interessante Begebenheiten erzählt. Die Beiträge auf der Rückseite der jeweiligen Kalenderblätter drehen sich rund um den höchstgelegenen Weiler Südtirols, um das älteste Hospiz in Tirol, um die einzige schwarze Madonna im Obervinschgau, um die „Matscher Hennen“ und einiges mehr. Auf jedem Kalenderblatt sind Hinweise auf begleitenden Veranstaltungen vermerkt, die zu den einzelnen Themen geplant sind. So wäre am 6. Jänner 2021 eine Kirchenführung mit Besichtigung der Bischofsstube in Rojen vorgesehen. Ob das Treffen auch stattfinden kann, ist jedoch fraglich.
Abschließend dankte der Obmann der Raiffeisenkasse Obervinschgau, Karl Schwabl, dem Kalenderteam für das gelungene Werk. Im Kalender-Vorwort schreibt er: „Wir sind überzeugt, dass die Projektgruppe mit dem vorliegenden Kalender wieder eine wertvolle Arbeit geleistet hat, welche den Mitgliedern und Kunden im gesamten Jahreskreis eine große Freude bereiten wird“. (mds)
Der Vorstand des Vereins Freunde der Eisenbahn zog kürzlich Bilanz über das Jahr 2020. Trotz Corona konnten einige Veranstaltungen durchgeführt werde. So konnte der Erlebnisbahnhof in Staben 19 Mal offenhalten. Die Feier „15 Jahre Neue Vinschger Bahn“ fand in Latsch statt. Auch der Bahnhof des Jahres wurde in Spondinig gefeiert. Und die Vereins-Fahrt ins Pustertal führte nach Mühlbach. Die Jahresversammlung findet am 21. Jänner um 19 Uhr in Terlan statt.
Im Bild v. l.: Oswald Schiefer, Arthur Scheidle, Richard Theiner, Walter Weiss, Alois Vent und Siegfried Tutzer
Aus dem Gerichtssaal - Die Jugend des Hans Pircher fällt in die turbulente Zeit, von der in den letzten Beiträgen die Rede war. Nach zwanzig Jahren italienischem Faschismus mit allen damit verbundenen Drangsalierungen begrüßten die Südtiroler die am 08. September 1943 einrückenden deutschen Truppen stürmisch. Die Verwaltung wurde von italienischen Beamten gesäubert, die Podestà durch heimische Bürgermeister ersetzt, in den Schulen wurde wieder in Deutsch unterrichtet. Doch aus dem Reich kam auch eine „braune Brühe“, die sich bald unangenehm bemerkbar machen sollte. Bereits Ende 1943 erließ der Gauleiter Hofer den Einberufungsbefehl für die Jahrgänge von 1894 bis 1926, die für die Erringung des Endsieges dienen sollten. Im Lande das Sagen hatten zumeist stramme Nazis, die Kruzifixe in den Schulen wurden durch Hakenkreuze ersetzt, das Vaterunser durch das Gebet für den Führer. Langsam dämmerte es den Leuten, dass sie die Cholera mit der Pest ausgetrieben hatten. Die Begeisterung für Hitlers totalen Krieg sank in den Keller, Desertionen häuften sich.
So erging es auch dem Hans Pircher aus Laas. Geboren 1924 auf dem „Pöderhof“ in Allitz bei Laas als 5. Kind einer Kleinbauernfamilie, wurde er 1943 mit 19 Jahren zur Wehrmacht einberufen und an die Front nach Leningrad geschickt. Im Februar 1944 wird er schwer verwundet, im Juni 1944, wieder genesen, flieht er aus dem Krankenhaus in die Schweiz. Dort kommt er mit anderen Deserteuren in ein Lager. Im August 1944 wird er vom schweizer Geheimdienst, der im Auftrag der Amerikaner und der Briten agiert, für eine delikate Mission angeheuert. Er soll die Verbindung zwischen den Alliierten und einer Partisanengruppe in Südtirol herstellen und dieser 500.000 italienische Lire überbringen. Zwei schweizer Zöllner begleiteten ihn bis zur Grenze, die er in der Nähe des Chavalatsch überschreitet. In Glurns trifft er sich gemäß den erhaltenen Instruktionen mit dem Pfarrer Spieß, der ihm die Adresse des Hans Egarter in Meran, des Anführers der Südtiroler Partisanen, nennt. Nach diesem Botengang ist der Auftrag Pirchers erledigt, weshalb er auf Anordnung Egarters sich der im Passeiertal agierenden Partisanengruppe anschließt. Diese bestand aus ca. 15 bis 20 bewaffneten Deserteuren, die untereinander Kontakt hielten. Sie wurden ständig von der S.O.D., einer lokalen Hilfspolizei mit guten Ortskenntnissen, den Gendarmen und der S.S. gejagt, sodass ihre Tätigkeit sich hauptsächlich auf einen Kampf ums Überleben beschränkte. Im Zuge einiger Razzien war es auch zu Schusswechseln gekommen, bei denen ein deutscher Offizier und ein S.O.D.-Mann getötet worden waren.
Damit sollte der spätere prozessuale Leidensweg Hans Pirchers seinen Anfang nehmen. Denn einige Jahre nach dem Krieg schlug die Stimmung um. Gegen Pircher und 18 Passeirer Deserteure wurde ein Strafverfahren wegen zweifachen Mordes eingeleitet. In erster Instanz wurden sie nach 3-jähriger U-Haft vom Schwurgericht in Bozen noch freigesprochen. Der Staatsanwalt legte jedoch Berufung ein. Davon erhielt Pircher keine Kenntnis, auch weil das Verfahren in seiner Abwesenheit abgewickelt wurde. In der 2. Instanz wurde das Urteil auf den Kopf gestellt. Pircher bekam 30 Jahre aufgebrummt. Der einzige Hinweis, dass Pircher an der Erschießung des Offiziers und des S.O.D.-Mannes teilgenommen hatte, war die Anschuldigung eines Mitangeklagten gewesen, die dieser später widerrufen hatte. Das Berufungsgericht in Trient machte daraus ein erdrückendes Indiz, so wie auch der ganzen Beweisaufnahme der 1. Instanz in der Weise Gewalt angetan wurde, dass die Aktionen der Passeirer Partisanen nicht als Kriegshandlungen, sondern als hundsgewöhnliche kriminelle Taten eines Haufens von Banditen angesehen wurden. 1966 wurde Pircher eher zufällig verhaftet und in das Gefängnis von Fossano bei Cuneo eingeliefert. Er brachte von dort aus eine Reihe von triftigen Gründen für die Wiederaufnahme des Verfahrens ein, die jedoch alle verworfen wurden.
Erst 1975 erlangte er durch einen Gnadenerlass des Staatspräsidenten die Freiheit wieder. Er lebte danach bis an sein Lebensende im Jahre 2002 in Vezzan bei Schlanders, wo er auch begraben ist. Er wurde leider das Opfer eines mit groben Rechtsmängeln behafteten Urteils: In der Form, weil ein Versäumnisurteil gegen den Angeklagten erging, ohne dass ernsthafte Nachforschungen über seinen Verbleib angestellt wurden. Bei der Beweiswürdigung, weil der Beschuldigung eines Mitangeklagten Beweiswert zuerkannt wurde. Und schließlich weil, obwohl alle historischen Umstände darauf hindeuteten (Zeit von 1943 bis 1945), nicht die diversen Amnestieerlässe für Kriegshandlungen angewandt und die Straftaten für erloschen erklärt wurden.
Zu allerletzt sei mir noch eine persönliche Anmerkung gestattet: Der vom Deserteur zum Partisanen gegen die Naziherrschaft gewandelte Hans Pircher hätte vielleicht von der Südtiroler Öffentlichkeit ein wenig von der Anteilnahme verdient, die zuerst den „Pfunderer Buabn“ und dann den Aktivisten der 60-iger Jahre entgegengebracht wurde. So trifft auf ihn im besonderen Maße der Titel des Buches zu, das einige unserer Historiker zum Thema Deserteure geschrieben haben: “Verfolgt, verfemt, vergessen.“
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Marienberg - Marienberger Schreibwerkstatt & Südtiroler Theaterverband: Stückeschreiben mit Toni Bernhart: Das Seminar richtet sich an alle, die Szenen fürs Theater schreiben möchten, oder bereits Erfahrung damit haben. Im Mittelpunkt des Seminars stehen Ihre eigenen Skizzen und Entwürfe für Szenen oder Stücke, vor allem aber Ihre Ideen und Vorstellungen, wie Ihr eigenes Theaterstück aussehen sollte. Unter Anleitung des Theaterautors Toni Bernhart schreiben Sie an Ihren Texten und entwickeln diese weiter. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, wohl aber die Lust darauf ein Theaterstück zu schreiben.
Fr, 26.02.2021, 18 Uhr – So, 28.02.2021, 13 Uhr
Anmeldeschluss: Fr., 12.02.2021;
Anmeldung: Südtiroler Theaterverband, Schlernstraße 1, 39100 Bozen,
+39 0471 974272, info@stv.bz.it
Pressemitteilung - Die Liste „Gemeinsam für Prad“ warnt vor dem Aus für den Prader Citybus. Sie fordert den Gemeindeausschuss auf, sich für das Fortbestehen stark zu machen. Der innergemeindliche Busverkehr hat sich inzwischen zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt und ist aus dem Prader und Lichtenberger Alltag nicht mehr wegzudenken.
Seit Juni fährt der Citybus durch Prad und nach Lichtenberg und verbindet die beiden Orte mit dem Bahnhof Spondinig. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sowie Feriengäste haben seither den Busdienst genutzt, der vom alten Gemeindeausschuss um Ex-Bürgermeister Karl Bernhart eingerichtet wurde.
Nun droht dem Citybus ab Mitte Dezember das Aus. Zumindest besteht die Gefahr, dass der Dienst für viele Monate stillgelegt wird. „Das wäre fatal für Hunderte von Pendlern und ein denkbar schlechtes Zeichen in der Mobilitätspolitik“, warnt Gemeinderat Udo Thoma von der Liste „Gemeinsam für Prad“. Das Prader Bussystem ist der potentiell größte Zubringer zur Vinschgerbahn, weil der Bahnhof ganz abseits des Hauptortes in Spondinig liegt. Knapp 4.000 Personen werden angebunden, zu Saisonszeiten deutlich mehr. Wenn sich der neue Gemeindeausschuss nicht intensiv um eine Verlängerung des Dienstes kümmert, droht dem Citybus eine monatelange Unterbrechung oder gar das Ende. „Zur Not muss die Gemeinde den Busdienst auf eigene Kosten überbrücken, bis eine neue Zuschussvereinbarung mit der Landesregierung ausgehandelt ist. Es wäre schade, den Citybus aus politischer Bequemlichkeit zu vernachlässigen“, kommentiert Thoma.
Liste „Gemeinsam für Prad“
Kolping im Vinschgau - Am 27. Oktober 1991 wurde Adolph Kolping von Papst Johannes Paul II in Rom seliggesprochen. Über 100 Südtiroler waren damals – im kommenden Jahr also vor 30 Jahren - mit Weihbischof Heinrich Forer dabei.
Das Jubiläum soll zeitgleich auch Anlass sein, für die Heiligsprechung Kolpings zu beten. Kolpingschwestern und -brüder wollen ein Zeichen dafür setzen, dass das Leben und Wirken Kolpings in einem Verband mit mehr als 400.000 Mitgliedern in über 60 Ländern bis heute jede Menge Strahlkraft hat. Kolping International bemüht sich bei der zuständigen Kongregation im Vatikan, das Interesse des Verbandes an der Kanonisierung (Heiligsprechung) zu unterstreichen. Um diese jedoch positiv zu vollenden, bedarf es gemäß der aktuellen Ordnung für die Heiligsprechung eines weiteren medizinischen Wunders, welches auf die Fürsprache des Seligen Kolping zurückgeht. Um eine Heiligsprechung ohne anerkanntes Wunder durchzuführen, braucht es eine Dispens von Papst Franziskus. Eine solche gab es zuletzt im Heiligsprechungsverfahren für Papst Johannes XXIII.
Um den Wunsch der Heiligsprechung zu unterstützen startete eine Petition „Kolping ist mir heilig“. Online werden Unterschriften gesammelt. Jede Unterschrift soll dabei für ein Leben stehen, das Adolph Kolping positiv berührt hat. Zudem versteht sich die Petition als Bitte an Papst Franziskus, das segensreiche Wirken des Kolpingwerkes weltweit selbst als wundersames Zeichen der Heiligkeit Adolph Kolpings zu sehen.
Wer seine Stimme für die Heiligsprechung Adolph Kolpings abgeben möchte, kann dies bitte unter www.petition-kolping.com tun.
Otto von Dellemann
Zum Gedenken an Luis Perfler, Goldrain
Denkt man an Luis Perfler dann erinnert man sich gerne an die Krippenbaukurse und die Ausstellungen in Schloß Goldrain. Luis Perfler hat im Frühjahr 1990 in Bozen einen Krippenbaukurs für Krippenbauleiter besucht. Dort entstand seine Begeisterung und Liebe für das Krippen bauen. Diese Begeisterung hat er nach Goldrain gebracht. Bereits im November 1990 wurde dort der erste Kurs für Interessierte abgehalten. Luis Perfler hat in den folgenden Jahren immer wieder Weiterbildungskurse besucht. Auf seine Initiative wurde 1992 die Ortsgruppe „Krippenfreunde Goldrain“ gegründet. Luis leitete die Krippenbaukurse bis zum Jahre 2010. Er verfügte über ein ausgezeichnetes Wissen zum Krippenbau. Jedes Jahr durften 12 Interessierte am Kurs teilnehmen, diese wurden von drei Kursleiter begleitet. Luis war immer hilfsbereit, geduldig und gewissenhaft. Einmal hat er sogar noch vom Krankenhaus aus Anweisungen gegeben, damit ja alle Krippen fertig werden und der Kurs abgeschlossen werden konnte. Luis war ein geselliger Mensch. Eine besondere Freude war es für ihn wenn man nach dem Krippenbauen bei einer Marende und einem Glasl Wein noch zusammen gesessen ist. Im Dezember 2017 wurde Luis Perfler zum Ehrenobmann der Krippenfreunde Goldrain ernannt. Am 1. Juli 2020 verstarb er im Alter von 87 Jahren. Bei seiner Beerdigung wurde die Fahne des Landesverbandes der Krippenfreunde Südtirols mitgetragen. Auf seinem Sarg stand seine Krippe. Luis Perfler wird vielen noch lange in Erinnerung bleiben. Unvergessen bleibt seine Krippe in der Kirche St. Maria in Goldrain.
Peter Tscholl
Weihnachtshysterie
Als im Ausland lebende italienische Staatsbürgerin liegt mein Weihnachtsfest in der Schwebe. Ich arbeite in einer Universitätsklinik. Die Situation in Gesundheitseinrichtungen kenne ich daher zu gut. Zwölf-Stunden Dienste, FFP2 Maske, Schutzkleidung, Überstunden, Einspringen, Unterbesetzung, Hygienemaßnahmen und wöchentlicher Nasenabstrich sind mir auch bestens bekannt. Jegliche Maßnahmen der österreichischen und italienischen Regierung, als auch die Sonderregelungen der Südtiroler Landesregierung, zur Eindämmung des Coronavirus wurden von mir mitgetragen und immer wieder aufs Neue verteidigt. Obwohl ich persönlich der Meinung bin, dass die Regierungen so einiges verschlafen haben, um sich auf die zweite Welle vorzubereiten. Ich hatte Glück und mein Dienstplan ließe es zu, dass ich Heiligabend mit meiner Familie verbringen könnte, was in meinem Beruf eine wahrliche Seltenheit ist. Wären da nur nicht die Einreisebeschränkungen in mein Heimatland (Südtirol - Italien) und retour zu meinem Hauptwohnsitz (Österreich).
Der Unmut in meinem Umfeld wird spürbar. Ständig neue Regelungen mit diversen Ausnahmen. Informationen, welche die Presse und offizielle Internetseiten vermitteln, aber bei telefonischer Nachfrage (grüne Nummer) dementiert werden. Ich spreche hierbei für allen im Ausland lebenden Studierenden und Arbeitenden, deren psychischer Gesundheit und deren Motivation weiterhin alle Schutzmaßnahmen mitzutragen. Ist der Wunsch, das Weihnachtsfest mit seiner eigenen Kernfamilie zu verbringen, mit negativem COVID Test vor Einreise, denn zu viel verlangt?
Ich werde an Heiligabend an Sie denken, wenn ich das Weihnachtsfest nicht mit meinen Eltern und Geschwistern verbringen darf. Ich werde mich an das Danke- Klatschen für Pflegepersonen erinnern und für meine Einreisemöglichkeit im zweiten Lockdown zur Unterstützung der Massentestung, bei der ich als im Ausland tätige Pflegeperson zur Hilfe gebeten wurde. Vielleicht werde ich mich auf den Balkon stellen und Ihnen allen applaudieren, gegebenenfalls folgen mir einige. Ich hoffe das Klatschen stört sie beim Beisammen sein mit Ihren Liebsten nicht allzu sehr.
Name der Redaktion bekannt
Humorvoller Totentanz
Dem fleißigen und tatkräftigen, ehemaligen Plauser Pfarrgemeinderatspräsidenten und heute noch im Dorfleben engagierten Heinrich Kainz ist es unter anderem zu verdanken, dass der im Jahr 2001 neu gemachte Totentanz in Plaus, nach kürzlich erfolgter Restaurierung, Entfeuchtung und zusätzlicher Feuchtigkeitssperre wieder in neuem Glanz erstrahlt. Der landesweit bekannte Totentanz wurde vor ca. 20 Jahren an den Künstler Luis Stefan Stecher vom Pfarrgemeinderat und der Gemeinde Plaus in Auftrag gegeben. Neben der sehr guten künstlerischen Gestaltung und den tiefsinnigen Vinschger Dialektsprüchen am Totentanz, hatte der Künstler leider die Auswirkungen des feuchten Hintergrundes der Friedhofsmauer, auf die bemalten und dort befestigten Betonplatten zu wenig bedacht oder nicht die Kenntnis gehabt.
Aber jetzt hoffen wir, dass uns und unseren Nachkommen der zum Nachdenken anregende, einmalig interessante und zum Teil humorvolle Totentanz sehr lange erhalten bleibt.
Ernst Gögele, Plaus, am 8.12.2020
Mit Befremden musste ich in der Dolomiten vom 7./8. Dezember von der möglichen Beförderung des Herrn Dr. Thomas Matha zum Staatsrat nach Rom lesen. Obgenannter Herr hat sich als Leiter der Vergabeagentur des Landes keineswegs namhafte Verdienste erworben im Gegenteil sprich miserable bzw. für Südtirol untaugliche Ausschreibungen. Ich bin nach wie vor der Meinung: ein Doktor Titel, dunkler Anzug und Krawatte sind noch lange keine Garantie für optimale Arbeit und Leistung im öffentlichen Dienst und Interesse!#
Josef Winkler
Planeil- Gemeinde Mals
Weihnachts- „Cashback“ ab Dezember 2020
Der italienische Staat will mit der Einführung des „Cashback-Systems“ ab 2021 die Verwendung der elektronischen Zahlungsmittel fördern und gegen die Schattenwirtschaft ankämpfen. Des Weiteren möchte der Fiskus den lokalen Handel fördern und stärken, da die Einkäufe über E-Commerce-Plattformen für das cash-back-Programm nicht zugelassen sind.
Was ist „cashback“? Hierbei handelt es sich um ein Bonussystem, mit welchem dem Käufer ein bestimmter Geldbetrag zurückerstattet wird. Häufig handelt es sich um einen %-Satz der getätigten Zahlungen. Die Durchführungsbestimmungen, welche vom Ministerium für Wirtschaft und Finanzen kürzlich im Amtsblatt veröffentlicht wurden, sehen eine Testphase ab dem 8. Dezember 2020 mit bestimmten Regeln vor: Grundsätzlich begünstigt das „Cashback-System“ alle volljährigen, in Italien ansässigen Privatpersonen, welche beim Einkauf auf elektronische Zahlungsmittel zurückgreifen. Sollten Sie jetzt im Dezember 2020 noch Einkäufe mit elektronischen Zahlungsmitteln durchführen, ist in der jetzigen Testphase eine Rückzahlung in Höhe von 10% der maximal anerkannten Ausgaben von Euro 1.500 vorgesehen. Zudem wird ein Höchstbetrag in Höhe von Euro 150 je Kassenbon vorgesehen, d.h. um auf den vollen Betrag zu kommen, müssen mindestens 10 Einkäufe zu 150 Euro getätigt werden. Die Einkäufe müssen ausschließlich den privaten Bereich betreffen. Einkäufe, die die unternehmerische bzw. freiberufliche Tätigkeit betreffen, sind ausgeschlossen. Um in den Genuss der Begünstigung zu kommen kann man sich:
a) entweder auf der App „IO“ registrieren, hierfür ist eine digitale Identität - SPID erforderlich. Die App ist vom „Bonus Vacanze“ bekannt. Für die Registrierung benötigt man die Steuernummer und die Eckdaten der Kredit- oder Debitkarte bzw. anderer elektronischer Zahlungsmittel wie z.B. das Smartphone
b) Aktivierung des „Cashback–Systems“ direkt über die Kreditkarten-Anbieter wie z.B. Nexi
Die Rückzahlung soll über die Zahlungsplattform PagoPA Ende Februar 2021 automatisch erfolgen. Ab 1. Januar 2021 läuft das Cash-Back-Programm dann in abgeänderter Form weiter, d.h. elektronische Zahlungen werden auch weiterhin gefördert.
Trafoi - Die Trafoi GmbH, Tochtergesellschaft der Seilbahnen Sulden GmbH, hat den Zubringerlift „Trafoi-Kleinboden“ im Herbst der 40-jährigen Generalrevision unterziehen und dabei den Austausch der kompletten Elektroanlage vornehmen müssen. Das Unterfangen hat viel Geld gekostet und deshalb hat die Trafoi GmbH um Investitionsbeiträge beim Land angesucht. Die Seilbahnanlage fällt unter die Kategorie B, also Seilbahnanlagen im öffentlichen Dienst zu Sport- oder Erholungs- und touristischen Zwecken, die lokalen Skigebieten angehören und nicht im internationalen Wettbewerb stehen, da sie Teil eines Kleinskigebietes ist. Für diese Kategorie von Seilbahnanlagen ist ein gesetzlicher Beitrag im Höchstausmaß von 45 Prozent der anerkanten Kosten vorgesehen. Allerdings kann die Landesregierung diesen Beitrag um 30% erhöhen, „sofern das Vorhaben von strategischem Interesse“ ist.
Die Trafoi GmbH hatte ihr Beitragsansuchen bereits im Februar 2019 eingereicht und dabei auf die vorhergesehene Ausgabe von 790.000 Euro hingewiesen. Die Landesregierung hat verlangt, dass aufgezeigt werden müsse, „dass das Vorhaben von strategischem Interesse ist und es sich positiv auf die damit zusammenhängende Wirtschaftstätigkeit auswirkt.“Die Gemeinde Stilfs hat mit ihrem dem Antrag beigelegten Schreiben hervorgehoben, „dass der Tourismus sowohl im Winter als auch im Sommer speziell für die Fraktion Trafoi als auch für die gesamte Gemeinde Stilfs der wichtigste Wirtschaftszweig ist. Die Gemeinde ist stark von der Abwanderung betroffen und einzig dieser Wirtschaftszweig kann Arbeitsplätze erhalten und neue generieren. Der Weiterbestand der Liftanlagen ist für Trafoi von existentieller Wichtigkeit und ohne das Engagement der Seilbahnen Sulden GmbH wäre dieser Weiterbestand in Trafoi nicht denkbar.“ Die Seilbahnen Sulden GmbH hat in einem Schreiben an die Landesregierung ihrerseits betont, dass die wirtschafliche Situation im Skigebiet Trafoi bis heute äußerst schwierig geblieben sei, da die „Trafoi GmbH“ immer noch kein positives Betriebsergebnis und keinen positiven Cashflow erwirtschaftet. Daher müsse die Seilbahnen Sulden GmbH als Muttergesellschaft das jährliche Bruttodefizit von ca. 50.000 - 100.000 Euro, je nach Saisonverlauf, abdecken. Für die Aufrechterhaltung des Skibetriebes in Trafoi habe die Seilbahnen Sulden GmbH 4-5 Millionen Euro seit der Übernahme der Trafoi GmbH aus Eigenmittel ausgegeben. Mit beinahe 3 Millionen Euro Umsatzausfall aufgrund der Covid-Epidemie mit vorzeitigen Saisonsabbruch belasten die Revisionsausgaben in Trafoi die Sulden GmbH schwer.
Die Landesregierung hat verstanden und den Beitrag an Trafoi um 30% aufgestockt und knapp 600.000 Euro gewährt. (eb)
Mals - Der neue Ausschuss von Mals mit BM Josef Thurner an der Spitze, mit Marion Januth, Tobias Peer, Andreas Pobitzer, Klaus Telser und Günther Wallnöfer hat umgeschwenkt: Kein Kunstrasen für den Malser Sportplatz. Vor knapp einem Jahr noch hat der damalige Ausschuss unter Ulrich Veith ein Ausführungsprojekt für die Errichtung eines Kunstrasenplatzes durch das Büro Pfeifer Planung GmbH aus Eppan mit einem Kostenvoranschlag von rund 1,2 Millionen Euro genehmigt. Im Ausschuss mit dabei waren damals Januth, Wallnöfer und als VizeBM Josef Thurner. Die Arbeiten wurden infolgedessen ebenfalls per Ausschussbeschluss an die Bietergemeinschaft Mair Josef &Co.KG vergeben. Im April vorigen Jahres hat der „Vinschgerwind“ über das Ansinnen eines Kunstrasenplatzes in der sich als Bio-Region gebärdenden Gemeinde Mals gespottet: „In Mals lästert man, wie sich ein Kunstrasen mit der von der Gemeinde proklamierten Biophilosophie wohl vereinbaren lasse. Tatsache dürfte sein, dass Hubschrauber auf dem Kunstrasenplatz nicht mehr landen dürfen - wegen der Abdrift von Plastikkügelchen, die dem Kunstrasen beigemischt sind.“
Nun wird in Mals umgeschwenkt. Am 26. November hat man im Ausschuss einer „Abänderung des Projektes von Kunstrasen auf Naturrasen“ zugestimmt - bei gleichbleibenden Preisen. Denn im Beschluss heißt es, dass sich „durch das Varianteprojekt keine Mehrkosten ergeben“. Der in Vergangenheit politisch viel gepriesene Kunstrasen dürfte damit vom Tisch sein. Die Begründung dafür im Ausschussbeschluss Nr. 503 vom 26. November 2020: „Laut Informationen der „Lega Nazionale Dilettanti“ (LND)“, also der Nationalen Vereinigung der Amateurvereine, „werden Kunstrasenfußballplätze ohne Verfüllung zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht für offizielle Spiele freigegeben“ und, so schiebt der Ausschuss in seiner Begründung nach, „ein Kunstrasenbelag mit Verfüllung aufgrund der klimatischen Gegebenheiten mit dem starken „Oberwind“ als nicht geeignet bewertet wurde“ - deshalb die Abänderung des Projektes von Kunstrasen auf Naturrasen. Interessant ist, wie lange der Ausschuss in der Gemeinde Mals für die Erkenntnis benötigt hat, dass die zur Verfüllung des Kunstrasens verwendeten Plastikkügelchen tatsächlich vom Winde verweht werden könnten. Schließlich liegt der Sportplatz in „Russlandnähe“, wo der Wind bekannterweise ohnehin keine Gnade kennt.
Die Bietergemeinschaft, für die der Vertragswert der Arbeiten unverändert bleibt, hat für die Ausführung der Arbeiten um 30 weitere Kalendertage angesucht. Im Zuge der Arbeiten soll auch das bestehende Gebäude der Umkleidekabinen für die Sportoberschule umgebaut bzw. erweitert werden. (eb)
von Albrecht Plangger - Ministerpräsident Conte hat eine harte Woche gut überstanden. In der Abgeordnetenkammer stand der Europäische Rettungsschirm MES für die Banken und die „Restauration“ der Salvini Sicherheitsdekrete auf dem Abstimmungsprogramm. Der Ministerpräsident hat für das letzte vor Weihnachten anstehende Treffen der EU-Regierungschefs einen ausreichend klaren Auftrag erhalten und somit darf sich das Hauptaugenmerk der Politik wieder auf den „Recovery Fund“, das Haushaltsgesetz für 2021 und die „Entschädigungsdekrete“ für die von Corona-Virus Beschränkungen hart getroffene Wirtschaft verlagern. Das Interesse vieler Kollegen liegt aber zur Zeit eher bei den Covid 19 Mobilitätsbeschränkungen an den Weihnachtsfeiertagen und zu Neujahr. Da ist ein echt gewaltiger Streit entfacht, der aus meiner Sicht etwas übertrieben ist. Solche Einschränkungen haben wir über Wochen beim „Frühjahrs - Lockdown“ und mehre Wochen nach Allerheiligen auch überlebt. Viel wichtiger wäre aus meiner Sicht endlich für die Schule und für die Skigebiete ab den 7. Jänner klare Regeln zu erlassen, damit sich die Eltern bzw. die Lift- und Hotelbetreiber endlich ordentlich vorbereiten können.
In der ganz hohen Politik auf EU-Ebene hat es jetzt zum Glück doch noch die politischen Kompromisse mit Polen und Ungarn gegeben, sodass nun die 209 Milliarden Euro an EU-Geldern von Recovery Fund an Italien fließen können, um den Wiederaufbau des Landes zu ermöglichen. Da gibt es viel zu tun. Da sehe ich es persönlich nicht ganz schlecht, dass ExRegierungschef Renzi seinen Nachfolger Conte ordentlich „Feuer unterm Sessel“ macht. Das Parlament sollte eingebunden sein. Das sollen alles Supermanager machen. Warten wir ab, und hoffen das Beste. Ich wünsche Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr.