Val Müstair - Am Montag, den 11. Mai wurde in der Schweiz der reguläre Schulbetrieb in den Pflichtschulen wieder aufgenommen. Die Gymnasien und Berufsfachschulen begannen am 8. Juni mit dem Unterricht in den Schulen. In Österreich kehrten die ersten Schüler am 4. Mai in ihre Schulen zurück. Zuerst nur die Maturanten und Abschlussklassen, ab 18. Mai die Volksschüler und die Schüler der neuen Mittelschulen und ab 3. Juni die restlichen Schüler. In Italien blieb die Schule vom 5. März bis Schulende für alle Schüler und Schülerinnen geschlossen
von Heinrich Zoderer
In einem Grenzgebiet erlebt man am besten die Unterschiede, man hört die Entscheidungen in den einzelnen Staaten und versteht nicht warum die verschiedenen Behörden zu ganz anderen Lösungen kommen, obwohl die Problematik mehr oder weniger dieselbe ist. Während in Österreich die Maturaprüfungen nur in schriftlicher Form erfolgen, gibt es in Italien nur mündliche Maturaprüfungen. Unverständlich ist auch, warum die Maturanten in Italien zu den Prüfungen in ihre Schulen kommen und in physischer Präsenz vor einer 7-köpfigen Prüfungskommission das rund einstündige Prüfungsgespräch ablegen, während die Mittelschüler über Videokonferenzen ihre vorbereitete Facharbeit in rund 10 Minuten den Klassenräten (10 bis 12 Personen) präsentieren mussten. Sehr interessant ist immer wie unsere Schweizer Nachbarn reagieren. Meistens haben die Schweizer bürgerfreundliche und nachvollziehbare Lösungen. Viele Entscheidungen werden nicht zentralistisch verordnet, sondern vor Ort umgesetzt. Von oben wird nur der Rahmen vorgegeben bzw. Richtlinien werden festgelegt. Die Umsetzung erfolgt pragmatisch und mit Hausverstand, angepasst an die örtlichen und regionalen Gegebenheiten.
Ich staunte nicht schlecht als ich am 17. Juni die Primarschule in Müstair besuchte, um mit dem Schulleiter und Lehrer für Informatik und Medienkunde, Geografie, Zeichnen und Werken, Thomas Brülisauer, ein ausführliches Gespräch über den Schulbetrieb in Coronazeiten zu führen. Alle Schüler befinden sich genauso wie vor der Schulschließung wieder in ihren Klassen, es gibt einen regulären Unterricht mit demselben Stundenplan wie vorher. Auch der Nachmittagsunterricht von Montag bis Freitag (ausgenommen Mittwoch) wird wie vor Corona durchgeführt. Als um 11:45 Uhr die Schulglocke läutete, verließen alle 62 Primarschüler das Schulhaus. Sehr viele stiegen in den Schulbus ein, der sie nach Hause zu ihren Eltern brachte. Die Schüler saßen nebeneinander im Schulbus, so wie vorher, ohne Masken. Am selben Tag war ich in der Früh in meiner Schule bei der Zeugnisverteilung. Mehrere Lehrpersonen waren anwesend und sahen nach über drei Monaten das erste Mal wieder ihre eigenen Schüler. Im Halbstundentakt wurden die Zeugnisse im Freien verteilt, Klasse für Klasse. Die Schüler kamen einzeln, alle mit Masken, im Abstand. Die Lehrerin, die die Zeugnisse verteilte, hatte Handschuhe an, auch alle Lehrpersonen trugen Masken. Andere Schulen haben die Zeugnisse gar nicht verteilt, sondern digital verschickt.
Schule Val Müstair: 3 Standorte, 106 Schülerinnen und Schüler, 23 Lehrpersonen
Das größte Problem der Schule im Münstertal ist in diesen Zeiten ihr größter Vorteil. Die sinkende Kinderzahl hat zur Folge, dass es kleine Klasse gibt und durch die drei Standorte sind die wenigen Schüler auf das ganze Tal verteilt. Der Kindergarten mit 11 Kindern befindet sich in Valchava, die drei Klassen der Oberstufe mit 33 Kindern in Sta. Maria und die 62 Grundschüler (in der Schweiz nennt man sie Primarschüler) von der ersten bis zur sechsten Klasse sind im Schulgebäude von Müstair untergebracht. In den relativ großen Klassenräumen sind nur 9 bis 11 Schüler. Da ist es leicht Abstand zu halten. Durch die Corona-Pandemie wurde natürlich auch die Schweiz nicht verschont. Am 13. März wurde vom Bundesrat bekannt gegeben, dass ab Montag, den 16. März alle Schulen in der Schweiz geschlossen werden. In Italien wurde die Mitteilung der Regierung über die Schulschließungen am 4. März am Abend bekannt. Am nächsten Tag waren alle Schulen geschlossen. In Müstair lud der Schulleiter Thomas Brülisauer wenige Tage nach der Schulschließung seine 23 Lehrpersonen noch zu einer Schulkonferenz ein, um die Situation zu besprechen und den Fernunterricht in groben Zügen zu planen. Die Schüler durften zu Beginn der Coronaferien gestaffelt ihr Schulmaterial von der Schule holen. Anfang April wurde dann mit dem Fernunterricht begonnen. In regelmäßigen Videokonferenzen besprachen die Lehrpersonen über Google Meet die Situation und trafen die notwendigen Entscheidungen. Im Schulsprengel Schlanders musste eine geplante Konferenz am 4. März abgesagt werden. Viele Schüler und Lehrpersonen hatten Hefte, Bücher und andere Unterlagen in der Schule und durften sie nicht holen. Thomas Brülisauer berichtete, dass die Lehrpersonen der Primarschule ihren Schülern Arbeitsblätter und andere Unterlagen zu Hause vorbeibrachten und die bearbeiteten Unterlagen einsammelten. Außerdem wurde mit den Schülern bzw. den Eltern über Telefon, WhatsApp oder E-Mail kommuniziert. Bei den Schülern der Oberstufe (14 – 16 Jahre) wurde alles digital abgewickelt. Die Schulen in Graubünden befinden sich momentan in einer dreijährigen Umsetzungsphase. Bis 2021 soll ein neuer Lehrplan (LP21) erprobt werden. Unter anderem wird das neue Fach Medien und Informatik eingeführt und damit hält auch die Digitalisierung verstärkt Einzug in den Schulalltag. Alle Schüler der Oberstufe erhalten von der Schule als Leihgabe ein Chromebook. Das ist ein schlanker, aber schneller und kostengünstiger Laptop mit dem Betriebssystem Chrome OS, das von Google entwickelt wurde. Die Schule in Sta. Maria ist auch mit W-Lan ausgestattet, so dass der Laptop im Unterricht problemlos eingebaut wurde und so der Umgang mit den neuen Medien bereits zum Alltag gehörte. Im Fernunterricht wurde mit Google Classroom gearbeitet, eine Internetplattform, die Google speziell für die Kommunikation zwischen Schülern und Lehrpersonen entwickelt hat.
56 Tage kein Unterricht in der Schweiz – 104 Tage waren es in Südtirol
Vom 16. März bis 8. Mai waren in der Schweiz die Schulen geschlossen. Das sind insgesamt 56 Tage, davon 36 Schultage. In Müstair war die Schule zwei Wochen länger geschlossen, weil in der Woche vor dem 16. März die regulären Winterferien und in der Woche nach dem 8. Mai die Frühlingsferien waren. Insgesamt hat das Schuljahr in Graubünden 38 Schulwochen bzw. 183 Schultage vom 19. August 2019 bis 26. Juni 2020. In Südtirol hat das letzte Schuljahr am 5. September begonnen und am 16. Juni geendet. Das waren 176 Schultage. Durch Corona sind seit dem 5. März insgesamt in Südtirol 67 Schultage ausgefallen. Große Schulveranstaltungen, Klassenreisen, Sprachaufenthalte und Elternveranstaltungen sind auch in der Schule in Val Müstair ausgefallen. Die beiden mehrtägigen Ausflüge der Abschlussklassen der Primarschule und der Oberstufe will man aber trotzdem durchführen. Es wird aber ein Ausflug innerhalb der Region. In allen Klassen und auch beim Schuleingang in Müstair gibt es Flüssigseife, Papierhandtücher und Desinfektionsmittel. Die Klassen- und Fachräume müssen regelmäßig gelüftet und desinfiziert werden. Die Schule stellt für Lehrpersonen Masken zur Verfügung, aber niemand muss sie tragen. In der Oberstufe wurde das Singen eingestellt und beim Sport wird darauf geachtet zu starken Kontakt zu meiden. So werden die allgemeinen Corona Hygienevorschriften und Richtlinien des Bundes und der Kantonalverwaltung eingehalten. Schulleiter Thomas Brülisauer berichtet auch, dass zu Beginn der Wiederaufnahme des Unterrichts in den Klassen ein Abstand von 2 Metern eingehalten werden musste. In Österreich wurden bei der Wiederaufnahme des Unterrichts die Klassen geteilt und ein Schichtunterricht eingeführt. Ein Teil der Klasse hat von Montag bis Mittwoch Unterricht, der andere Teil am Donnerstag und Freitag und in der darauffolgenden Woche umgekehrt. In Südtirol und wahrscheinlich in ganz Italien tüfteln die Verantwortlichen des Schulbetriebes nach neuen Schulformen für das kommende Schuljahr. In den Pflichtschulen soll nach Möglichkeit Präsenzunterricht gemacht werden, in den Oberschulen wird es eine Mischung aus Präsenz- und Fernunterricht. Es soll keinen Nachmittagsunterricht geben, keinen Mensadienst und keine Wahlpflicht- und Wahlfächer. Deshalb muss der Unterricht in allen Fächern reduziert werden. Da der Abstand von 1 Meter eingehalten werden muss, müssen auch die Schülerzahlen der einzelnen Klassen verkleinert werden. Deshalb werden neue Unterrichtsräume benötigt. Diskutiert wird über gleitende Einstiegs- und Ausstiegszeiten, um große Ansammlungen von Schülern zu vermeiden. Der Schülertransport wird zu einer großen Herausforderung. Während in der Schweiz das Unterrichtskonzept für das nächste Schuljahr steht, ist in Italien und auch bei uns in Südtirol noch vieles offen. Die Schweizer Lehrpersonen können gelassen dem Unterrichtsbeginn des nächsten Schuljahres am 17. August 2020 entgegensehen. Bei uns wird der Unterrichtsbeginn am 7. September möglicherweise noch einige Überraschungen bringen. Und für das nächste Schuljahr wird vor allem eines wichtig: Kreativität
Burgeis - Mit einem Podest für Tische und Stühle hat der Burgeiser Gastwirt Joachim Theiner einen Teil des Burgeiser Dorfplatzes besetzt. Die Dorfgemeinschaft und die Nachbarn sind vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Theiner ist Gemeindereferent und für den Tourismus zuständig. Der Vorwurf der Freunderlwirtschaft liegt in der Luft.
von Erwin Bernhart
Vogelsteige sagt ein Nachbar. Unmöglich sagen einige Burgeiser, die nicht genannt werden wollen. Das neue Podest neben dem Dorfbrunnen erhitzt in Burgeis die Gemüter. Es ergibt sich die Frage, wem denn der Burgeiser Dorfplatz gehöre. Der Dorfplatz von Burgeis ist mit seinem großen Brunnen und den Ensembles, den historischen Häusern mit Wandgemälden, die sich drumherum gruppieren eine Perle, die ihresgleichen sucht. Der Dorfplatz ist das Herzstück von Burgeis, heute noch. Der Platz hat Charme und Flair und er wird für Dorffeste, Platzkonzerte der Musikkapelle aber auch als Autoabstellplatz gern genutzt. Und nun stört seit Kurzem ein Podest neben dem Brunnen diese Idylle. Der Platz ist verfremdet. Dorffeste und Platzkonzerte sind in Frage gestellt.
Was ist geschehen? Joachim Theiner, Tourismusreferent und als „Löwenwirt KG des Joachim Theiner &Co.“ Besitzer der Bar Dorfcafe hat im Sommer vergangenen Jahres um die Nutzung von 20 m2 öffentlichen Grund für den Ausschank bei der Gemeinde Mals angesucht. Das Ansuchen kommt im Gemeindeausschuss zur Sprache und BM Ulrich Veith stellt im September die Konzession Nr. 10/2019 aus, mit der Theiner bis zum 1.10.2028 den Platz nutzen kann. Es vergeht der Winter und auch die Corona-Zeit und im Mai wird der Platz ausgemessen und es wird ein Podest errichtet, mit Geländer und seit vergangenem Montag ist das Podest bestuhlt. Theiner wähnt sich im Recht. Er habe nichts verbrochen und niemandem etwas gestohlen. Zwar hätte er anstelle des Podestes lieber die Pflasterung etwas einebnen wollen, das sei aber in der Gemeinde abgelehnt worden. Joachim Theiner ist davon überzeugt, dass der Dorfplatz mit diesem neuen Podest beruhigt werden kann und dass Einheimische und Gäste den Dorfplatz endlich genießen können.
Von dieser Konzession hat in Burgeis aber niemand etwas gewusst und auch die beiden anderen Gastbetriebe am Burgeiser Dorfplatz, der Mohrenwirt und das Weiße Kreuz, sind von offizieller Seite, also von Seiten des Bürgermeisters, weder nach ihrer Meinung noch nach dem Interesse ihrerseits an einer Platzpachtung gefragt worden. Diese Unterlassung war politisch nicht nur höchst unklug sondern fahrlässig und deshalb haftet der Konzession der Geruch der Freunderlwirtschaft an. Diese Unterlassung hat auch das Potenzial, dass sich das Ganze zu einem politischen Erdbeben auswachsen könnte.
Denn die Fronten sind nach ersten Gesprächsversuchen auch mit BM Veith derart verhärtet, dass die Familie Theiner vom Mohrentwirt rechtliche Schritte gegen diese Konzession und gegen dieses Podest in Erwägung zieht. Dies wird auch von daher verständlich, weil Joachim Theiner nur die Auflage erhalten hat, vom Brunnen einen Meter Abstand zu halten. Dafür rückt das Podest der Mauer des Mohrenwirts fast direkt auf die Pelle. Die bisherige Sitzbank unter den historischen Mohrenwirts-Fenstern ist kaum mehr benutzbar.
Auch der örtliche Heimatpflegeverein um Obmann Roland Peer hat, weil vorab nicht informiert, nachträglich seinen Unmut zum Ausdruck gebracht. Das Anliegen der Heimatpflege sei auch die Erhaltung des Dorfbildes. „Nun wird er zum Zwecke des Eigennutzes verbarrikadiert“, hat Peer bei BM Veith unter anderem protestiert.
Melanie Kuenrath lebt ihren Fußballtraum. Die Burgeiserin ist Vinschgaus Aushängeschild in Sachen Profifußball und vor allem für viele Mädchen ein Vorbild. Nach mehreren Jahren in der Jugendabteilung sowie der 2. Mannschaft der Damen des FC Bayern München kehrte sie im vergangenen Sommer nach Italien zurück und jagt seitdem dem Ball in der Serie A für Florentia San Gimignano hinterher. Eine Verletzung zwang sie in der aktuellen Saison zu einer längeren Pause, doch mittlerweile ist die 21-Jährige wieder fit und freut sich auf ihre Rückkehr auf den Rasen.
Von Sarah Mitterer
Vor fast einem Jahr erhielt Melanie Kuenrath ein Angebot der Serie A Damen-Mannschaft Florentina San Gimignano und verließ München Richtung Italien. Doch ihre erste Saison in der Serie A verlief alles andere als nach Wunsch. Lediglich die ersten beiden Saisonspiele konnte sie bestreiten, danach wurde sie von einer Verletzung – einem Knochenmarködem - gestoppt. Fast während der ganzen bisherigen Meisterschaft absolvierte sie ein Rehaprogramm, zusätzliche Regenerationszeit verschaffte ihr der aktuelle Meisterschaftsunterbruch. Die Tage während der Ausgangssperre verbrachte sie zu Hause im Vinschgau. „Ich habe die Zeit mit meiner Familie und meinen Schwestern sehr genossen, denn in den letzten sechs Jahren kam es selten vor, dass wir alle zusammen waren!“, berichtet sie.
Doch schon bald geht es für das Fußballtalent wieder zurück in die Toskana und darauf freut sich „Melly“ schon sehr, denn neben dem Fußball hat auch das Städtchen San Gimignano, welches auch als Manhattan der Toskana bezeichnet wird, ihr Herz erobert. „Es ist eine kleine Stadt, aber man muss sie einfach einmal besucht haben. Sie ist wunderschön!“ Auf die Frage, was denn der Unterschied zwischen Fußball in Italien und Deutschland sei, erklärt Melanie, dass es vor allem bei den Fans einen großen Kontrast gebe: „In Italien sind die Leute viel offener und familiärer. Die Fans schreien auf der Tribüne und leben den Fußball, sie begleiten uns sogar zu den Auswärtsspielen.“ Doch ihre Zeit in der bayrischen Hauptstadt möchte sie nicht missen: „Es ist mir in München stets gut gegangen, ich habe viel gelernt und durfte mich mit talentierten Spielerinnen messen!“
Ihr nächstes Ziel ist es fit und gesund auf dem Platz zurückzukehren, sich als Stammspielerin zu etablieren und mit ihrer Leistung Florentina San Gimignano etwas zurückzugeben. „Der Verein hat mich sehr unterstützt und mir geholfen, wieder fit zu werden“, zeigt sich die Vinschgerin, deren Vertrag im Juni 2021 ausläuft, dankbar.
Eines wird im Gespräch sehr deutlich: Melanie liebt das Fußballspielen über alles und ist eine Kämpferin, die sich von nichts und niemanden aufhalten lässt. Schon von klein auf hat sie gezeigt, dass es sich lohnt für die eigenen Träume hart zu arbeiten und man niemals aufgeben darf: „Man muss immer am Ball bleiben! Je mehr man trainiert, desto besser wird man!“
Nauders/Reschen - Über den Reschenpass wird eine neue unterirdische 220-kV-Leitung gebaut, die Nauders mit dem Netzknoten in Glurns verbindet. Diese zweigt von der bestehenden 380-kV-Leitung Westtirol-Perdella ab. Mit dem Bau des Umspannwerkes wurde kürzlich begonnen. „Im Gegensatz zur italienischen Terna ist der Anteil der österreichischen APG an der grenzüberschreitenden Stromverbindung aber gering“ so Christoph Schuh, Sprecher der Austrian Power Grid (APG). Das Projekt bzw. die Investition von APG umfasst das Umspannwerk Nauders im Ortsteil Fuhrmannsloch inkl. Transformatoren und die eineinhalb Kilometer lange 220-kV-Kabelverbindung bis zur Staatsgrenze am Reschenpass. Weiters wird mit dem Umspannwerk eine Mittelspannungs-Anspeisung für das Netz von ,Tinetz` realisiert und damit die lokale Versorgungssicherheit im Großraum Nauders wesentlich verbessert. Einsprüche gegen das Projekt hat es auf österreichischer Seite keine gegeben. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung war nicht nötig. Von Seiten der Gemeinde Nauders hat es keinen Widerstand gegeben. Für die Einräumung der Dienstbarkeiten gibt es die entsprechenden Entschädigungen. Die länderübergreifende, 220 kV - „Interconnector-Verbindung“ Italien–Österreich über den Reschen und das Stilfserjoch in die Lombardei soll innerhalb der nächsten 3 Jahre in Betrieb genommen werden. (aw)
Prad - Die kunsthistorisch bedeutende Kirche St. Johann in Prad soll in einem noch umfassenderen Umfeld geschützt werden. Das hat die Landesregierung im Einvernehmen mit Gemeinde und Anrainern beschlossen.
Die Kirche St. Johann mit dem ummauerten Friedhof liegt malerisch und weithin sichtbar in Waldnähe erhöht über Prad: Nun hat die Landesregierung einen Denkmalschutz für das Umfeld der Kirche beschlossen.
Die Kirche St. Johann in Prad am Stilfserjoch gehört zu den kunsthistorisch bedeutendsten Kirchen Südtirols. Die Kirche wurde Ende des 13. Jahrhunderts im romanischen Stil von den Grafen von Tschengelsberg erbaut. An der nördlichen Langhauswand finden sich Reste romanischer Fresken und in der Apsis Malereien aus der Vinschgauer Malschule um 1420. Bereits im Jahr 1981 hatte die Landesregierung auf Vorschlag des Landesdenkmalamtes die Kirche samt ummauertem Friedhof unter Schutz gestellt.
Um dieses denkmalgeschützte Ensemble in Zukunft noch besser in seiner kulturhistorischen Einzigartigkeit und Sichtbarkeit zu schützen, hat sich die Gemeinde Prad gemeinsam mit den Anrainern der Kirche für einen erweiterten Umgebungsschutz ausgesprochen.
„Wir sind der Anregung des Prader Bürgermeisters Karl Bernhart mit Überzeugung nachgekommen nach einer indirekten Denkmalschutzbindung für die Grundparzellen, die an Kirche und Friedhof angrenzen und im Bauleitplan der Gemeinde bereits mit einem generellen Bauverbot belegt sind“, erklärte nach der heutigen Sitzung (16. Juni) der Landesregierung Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer. Auf ihren Antrag hat die Landesregierung einen Denkmalschutz für das Umfeld der Kirche beschlossen. Unter Schutz gestellt werden mehrere Parzellen verschiedener Eigentümer. Hand in Hand mit der Schutzbestimmung geht das Verbot, Hilfsbauten wie Gerüste oder Masten zu errichten sowie Folien und Netze auszubringen, wie sie beispielsweise im intensiven Obstbau Verwendung finden. Untersagt ist auch die Errichtung neuer Straßen und Parkplätze.
Die Kirche St. Johann mit dem ummauerten Friedhof liegt malerisch und weithin sichtbar in Waldnähe erhöht über Prad am Eingang des Suldentals. Sie entstand als Eigenkirche der Herren von Tschengls, die in der Gruft bestattet sind. Die Kirche mit abgesetzter Rundapsis und flacher Decke im Langhaus weist neben dem seitlichen Turm aus dem 12. Jahrhundert auch noch Spuren des vorromanischen Vorgängerbau aus dem 9. Jahrhundert auf. Der gemauerte Viereckhelm besitzt im Schiff eine Balkendecke und eine Vorhalle mit gemauerter Treppe zur Empore im Westen. Die Rundapsis wurde um 1420 mit Fresken gotischen Fresken dekoriert. Einzelne Fragmente datieren in das später 13. Jahrhundert. Diese Fresken zählen zu den wichtigsten der sogenannten Vinschger Schule.
Der große ummauerte Rechteckfriedhof zeigt, dass die Kirche Begräbnisnisrecht hatte. Ein Fresko stammt aus der Frühzeit des aus Mals gebürtigen Malers Karl Plattner (1948). Die Bauphasen und die Ausstattung, die von der Zeit der Vorromanik bis ins 20. Jahrhundert immer wieder ergänzt wurde, belegen die Bedeutung der Kirche im Lauf der Jahrhunderte.
Auf der Grundlage des heutigen Beschlusses der Landesregierung wird nun die Direktorin der Landesabteilung Denkmalpflege, Karin Dalla Torre, im Grundbuchsamt in Schlanders die indirekte Denkmalschutzbindung eintragen lassen. Diese wird nach Veröffentlichung im Amtsblatt der Region rechtswirksam.
Schlandrauntal - Durch Almpflegeaktionen soll die traditionelle Almwirtschaft unterstützt und die Sensibilität für die Almwirtschaft bei der Bevölkerung gesteigert werden.
von Heinrich Zoderer
Vor fünf Jahren wurde der Almpflegetag erstmals als Pilotprojekt vom Referat für Natur und Umwelt im AVS im Unterland durchgeführt. Seit dieser Zeit wird unter dem Titel „Pimp my Alm“ (engl.: „to pimp” = aufmöbeln) jedes Jahr in mehreren Bezirken Südtirols zwischen Mai und Juli diese Almpflege-Aktion wiederholt. Im Vinschgau wurde dieser Aktionstag in den letzten Jahren vom Alpenverein Laas, zusammen mit der Forstbehörde, der Fraktionsverwaltung und der Alminteressentschaft am Tanaser Dörferberg organisiert. In diesem Jahr trafen sich am Samstag, den 13. Juni 16 freiwillige Helfer, davon zwei Personen vom AVS Meran im Maneidtal im Schlandrauntal auf der Schlanderser Alm. Auch drei Frauen machten bei dieser Aktion mit. Der Almpflegetag auf der Schlanderser Alm wurde vom Referat für Natur und Umwelt und der AVS Sektion Schlanders mit dem 1. Vorsitzenden Christian Gamper organisiert und in Zusammenarbeit mit der Forststation Schlanders mit dem Stationsleiter Klaus Bliem und dem Förster Ulrich Ruepp, sowie der Alminteressentschaft mit dem Obmann Patrik Gamper durchgeführt. Durch diese Almpflegeaktionen soll die traditionelle Almwirtschaft unterstützt und die Sensibilität für die Almwirtschaft bei der Bevölkerung gesteigert werden. Es ist ein aktiver Beitrag für den Umweltschutz und eine Verbesserung der Weideflächen auf der Alm. Ausgerüstet mit Handschuhen, passender Kleidung und guten Schuhe, wurden, vor allem mit Muskelkraft, viele Zwergwacholder, Alpenrosen und Steine aus dem Gelände entfernt, um die Weideflächen für die Tiere zu vergrößern. Bei recht gutem Wetter haben die freiwilligen Helfer richtig angepackt und den ganzen Tag wertvolle Arbeit geleistet. Zu Mittag wurde auf der Schlanderser Alm gegrillt, abends wurde die geleistete Arbeit noch begutachtet und über das Almleben diskutiert. Zufrieden und glücklich mit den durchgeführten Pflegemaßnahmen, fuhr man abends wieder ins Tal zurück.
„Wind“-Gespräch mit Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer
Vinschgerwind: Frau Landesrätin, fahren Sie heuer beruhigt in den Urlaub?
Maria Kuenzer: Ja. Weil man nie im Leben alles im Griff haben kann. Aus meinem Verständnis habe ich die Voraussetzungen geschaffen, dass wir im Bereich Landschaft und Raumordnung auf Gemeindeebene neu starten können, auch auf Landesebene. Wir werden an diesem großen Projekt die nächsten Jahre arbeiten müssen.
Vinschgerwind: Offensichtlich beschäftigt Sie dieses Thema, dieses neue Landesgesetz Raum und Landschaft sehr. Lassen Sie uns aber zunächst in den Vinschgau und dort in den Nationalpark Stilfserjoch gehen. Der Nationalpark fällt neben anderem auch in Ihre Zuständigkeit. Vor einem Jahr haben die Gemeinden im Nationalpark ihre Gutachten zu Parkplan, Parkzonierung und Parkreglement abgegeben. Warum geht da nichts weiter?
Maria Kuenzer: Die Stellungnahmen der Gemeinden wurden in die Parkordnung und in den Parkplan eingearbeitet. Natürlich hat es Diskussionen darüber gegeben, ob es realistisch ist, für all diese Vorschläge von den Gemeinden in Rom eine Zustimmung vom Ministerium zu erhalten.
Vinschgerwind: Ist es denn aus Ihrer Sicht realistisch?
Maria Kuenzer: Wenn wir, verdammt noch mal, alle an einem Strang ziehen, dann ja. Ich bin die Erste, die im Vinschgau gesagt hat, wir wollen das. Aber ich habe manchmal den Eindruck, dass man Angst hat, dass einige Dinge bei einem Abschließen mit Rom nicht berücksichtigt werden könnten. Mein Vorschlag ist ähnlich wie beim Autonomiestatut: Wir haben es bekommen, obwohl nicht viel drinnen war. Man hat Jahr für Jahr für Einzelheiten gekämpft und macht das heute noch über Durchführungsverordnungen. So ähnlich sehe ich den Parkplan. Aus meiner Sicht ist es langsam risikobehaftet. Denn wir haben 2016 die Zuständigkeit für die Verwaltung in Absprache mit den Ministerien und mit der Lombardei und dem Trentino erhalten. Und wir haben es bislang nicht geschafft, diese Zuständigkeiten auch aufzunehmen.
Vinschgerwind: Sie geben den schwarzen Peter den Gemeinden?
Maria Kuenzer: Nein, nicht den Gemeinden. Die Gemeinden haben ihre Arbeiten gut gemacht. Der Bürgermeister von Martell als Vertreter der Nationalparkgemeinden war oft hier in diesem Raum (im Büro der Landesrätin, Anm. d. Red.) und hat versucht, die Gegenbenheiten vor Ort einzubringen. Nur - irgendwann kommt man zu dem Punkt, ob wir den Spatz in der Hand wollen oder die Taube auf dem Dach. Ich bin für den Spatz in der Hand. In einem zweiten Moment kann man schauen, was noch möglich sein kann. Es ist mir bewusst, dass es viele viele Einzelheiten gibt - etwa wie kann sich ein Hof entwickeln, wie kann eine Aufstiegsanlage gebaut werden, was ist mit den Wasserkraftwerken, was ist mit den Mountainbikern und vieles mehr. Die Frage ist, ob man das alles im Parkplan drinnen haben muss, oder kann ich diese Dinge in einem zweiten Moment lösen.
Vinschgerwind: Das heißt, Sie brauchen das OK von den Parkgemeinden, um dann in Rom verhandeln zu können?
Maria Kuenzer: So ist es. Rom hat leider gewechselt. Wir hatten mit Frau Sceratano eine gute Ansprechpartnerin im Umweltministerium. Die wurde mit Herrn Zagi ausgetauscht. Einen guten Kontakt hab ich da noch nicht.
Vinschgerwind: Es ist angedacht, eine Gesellschaft für die Aufwertung des Stilfserjoches gemeinsam mit den Lombarden zu gründen. Die Umsetzung von Projekten soll aus dem Grenzgemeindenfonds finanziert werden. Was sagen Sie zu der These, dass es der Frau Landesrätin aus dem Pustertal egal wäre, wenn die Gelder aus dem Grenzgemeindenfonds in Projekte im Pustertal im Hinblick auf die Winterolympiade 2026 investiert würden?
Maria Kuenzer: (lacht) Nein bitte nicht. Schauen Sie, die Pusterer fühlen sich von mir vernachlässigt. Weil ich mehr in anderen Landesteilen unterwegs bin als im Pustertal. In den vergangenen eineinhalb Jahren war ich bei Abendveranstaltungen zu zwei Dritteln im Vinschgau und zu einem Drittel im Pustertal. Mag sein, dass der Prophet im eigenen Tal weniger gefragt ist. Die Vinschger fordern mich heraus. Das mag ich auch. Der Vinschgau hat Themen, die andere Landesteile nicht haben. Den Nationalpark darf man nicht mit den Naturparks vergleichen. Die Vinschger sehen den Nationalpark nicht nur als Mehrwert, sondern als aufgedrängte Zonierung, in der mit Einschränkungen zu leben ist...
Vinschgerwind: Das beginnt sich zu lösen. Aber wenn ich auf die Olympia-These zurückkommen kann...
Maria Kuenzer: Das beginnt sich zu lösen und das ist meine Aufgabe und mein Auftrag. Noch etwas: Es ist ein Trugschluss, dass die Übernahme der Verwaltung keine Herausforderung ist. Um zu Ihrer These zu kommen: Ich war am Stilfserjoch oben und war überhaupt nicht positiv überrascht. Ich habe mir gedacht, das ist nicht Südtirol, die Standlen, die Motorradfahrer usw. Da braucht es ein Konzept.
Vinschgerwind: Wie geht es weiter mit der Gründung dieser Gesellschaft für das Stilfserjoch?
Maria Kuenzer: Das ist primäre Aufgabe des Landeshauptmannes. Ich brauche da nicht gescheit zu sein. Ich muss schauen, dass ich den Parkplan weiterbringe. Das Stilfserjoch ist nicht meine primäre Aufgabe. Wir haben allerdings auch Kontakte mit Graubünden. Graubünden hat signalisiert, dass es in einem zweiten Moment sehr wohl Interesse an einer Zusammenarbeit am Stilfserjoch hat.
Vinschgerwind: Themenwechsel. Und nun kommen wir auf Ihre Aussagen zur Frage, ob Sie heuer beruhigt in den Urlaub fahren. Mit 1. Juli tritt das neue Gesetz für Raum und Landschaft in Kraft. In den Gemeinden, in den Bauämtern sagt man, dass viele Instrumente noch fehlen.
Maria Kuenzer: Ich bin überzeugt, dass die Erfahrungswerte, die die Gemeinden natürlich noch nicht haben können, in den nächsten 5 bis 10 Jahren angesammelt werden müssen. Auch beim bisherigen Raumordnungsgesetz hat man immer wieder Anpassungen vornehmen müssen. Warum ich so beruhigt bin? Wir haben entschieden, dass wir auf Landesebene zum 1. Juli einen runden Tisch einrichten, an dem Raumplanung, Rechtsvertretung, der Landschaftsschutz, der Gemeindenverband und wir als Ressort vertreten sind. Wenn Fragen aus den Gemeinden kommen, werden diese einmal in der Woche an diesem runden Tisch beantwortet. Fragen und Antworten werden für alle Ämter online zugänglich sein. Der Gemeindenverband wird eine Hotline einrichten, bei der Fragen zu digitalen Bauakten und digitalen Programmen beantwortet werden. Wir geben den Gemeinden diese zwei Stützen mit, um starten zu können. Ich verstehe die Sorgen der Bauämter. Aber diese Sorgen wollen wir abfangen.
Vinschgerwind: Man befürchtet Chaos. Das lässt sich daran festmachen, dass die Bauämter derzeit und bis zum 30. Juni mit Projekten überflutet werden. Offensichtlich wollen Planer und Bauherren vieles noch mit dem bisherigen Gesetz abgewickelt haben.
Maria Kuenzer: Es entsteht der Eindruck, dass im Bauwesen nach dem 1. Juli Weltuntergang ist. Das stimmt einfach nicht. Es soll sich die Verdichtung der Dörfer angeschaut werden, der verbaute Ortskern definiert werden. Außerhalb der verbauten Ortskerne - und das ist das Wichtigste im Gesetz - wird es mit der Verbauung schwieriger.
Vinschgerwind: Das Gesetz selbst bzw. die Ausrichtung des neuen Landesgesetzes wird nicht sonderlich kritisiert. Kritisiert wird das mangelnde Instrumentarium der Handhabe.
Maria Kuenzer: Vor einigen Wochen haben wir die Architekten und die freiberuflichen Techniker darauf hingewiesen, dass auf unserer Internetseite die bisherigen Durchführungsbestimmungen veröffentlicht sind. Man hat kritisiert, dass man nicht vorbereitet sei, dass die Durchführungsverordnungen fehlten. Zum Teil war die Kritik berechtigt. Aber: Die digitale Bauakte ist Gesetz des Staates und keine Erfindung Südtirols. Der Vorwurf ist auch, dass die Prozedur verwaltungsmäßig viel aufwändiger als bisher ist. Das muss ich so stehen lassen. Aber das Ganze wird auch transparenter sein.
Vinschgerwind: Man ist nicht vorbereitet. Das ist der Tenor der Kritik. Sie als Landesrätin und Ihr Amt für Raumplanung werden sich einen Teil dieser Kritik gefallen lassen müssen. Aber auch der Gemeindenverband und auch die Techniker haben wenig zur Vorbereitung beigetragen.
Maria Kuenzer: Diese Mitverantwortung kann ich schon teilen. Was wir versäumt haben, ist sicherlich die Kommunikation. Wir haben zu wenig Rundschreiben an die Gemeinden verschickt, wir haben zu wenig Austausch mit der Architektenkammer gehabt. Der Architekt Paul Senoner hat mir berichtet, dass zwei Drittel der Architekten für die Einführung des Gesetzes am 1. Juli ist und ein Drittel dagegen. Senoner hat die Siedlungsabgrenzung und das Entwicklungskonzept in der Pilotgemeinde Klausen mitbegleitet. Senoner sagt, dass das neue Gesetz der Gemeinde Zuständigkeit und Verantwortung bringt. Es liege an der Gemeinde und an der Bevölkerung dies anzunehmen. Das Gesetz ist also viel mehr als die Frage, was an Bauten kann wo und wieviel realisiert werden. Die Angst von einzelnen Bauwerbern mag legitim sein. Die Angst von Seiten der Architekten und der Techniker ist weniger legitim. Ich habe den Technikern gesagt, dass dieses Gesetz weniger ein Gesetz für Projekte ist, sondern viel mehr ein Gesetz, mit dem effektiv geplant wird - mit dem Mobilitätsplan, Ensembleschutzplan usw.
Vinschgerwind: Hat man in den Gemeinden Angst vor der eigenen Verantwortung?
Maria Kuenzer: Man wird etwas unsicher. Man wollte ja immer mehr Zuständigkeiten in der Gemeinde. Nun muss die Diskussion in den Gemeinden stattfinden. Gemeinden, die klug sind, werden den Entwicklungsplan gemeinsam mit den Bürgern erstellen. Damit die Bürger wissen, wohin die Reise geht. Und zwar die gemeinsame Reise.
Vinschgerwind: Gehen Sie trotzdem beruhigt in den Urlaub?
Maria Kuenzer: Ja, natürlich.
Interview: Erwin Bernhart
Stilles Wasser? Die Wasserkreise des Grubensees im Meineidtal erzählen uns, dass hier einst ein viel besuchter Brandopferplatz stand. Im Hintergrund die Finailspitze, an dessen Hang Ötzi gefunden wurde.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Das Genusshotel Diamant in Naturns wurde geschliffen und brilliert seit dem 10. Juni innen und außen neu. Ein Schmuckstück ist entstanden, mitten im Dorfkern, im Herzen von Naturns, mit einem edlen Erscheinungsbild, das die Blicke auf sich zieht.
von Angelika Ploner
Edel, elegant und exklusiv – mit einem Hauch von Luxus: Das neue Genusshotel Diamant in Naturns hat sich in ein Schmuckstück verwandelt. Der Name ist ein Versprechen. Denn: Das Genusshotel ist selbst - optisch und ästhetisch - zum Diamanten geworden. Seit dem 10. Juni sind die Umbauarbeiten beendet, die Türen geöffnet und Gäste und Einheimische begeistert.
„Wir haben uns bewusst keinen neuen stilistischen Namen gegeben, wie es derzeit in Mode ist, sondern unseren behalten und auf diesen das architektonische Konzept aufgebaut“, erklären Daniela und Gregor Weithaler, die Bauherren. Seit 40 Jahren steht das Genusshotel Diamant in Naturns, in den 80er Jahren wurde es gebaut, vor acht Jahren von der Hotelierfamilie Weithaler gekauft. Zum qualitativen Quantensprung setzte man vor zwei Jahren an. Klein, fein, familiär - dieser Philosophie ist man treu geblieben. 31 Zimmer verteilen sich auf drei Geschosse. Nicht Masse ist hier das Angebot, vielmehr Klasse. Die Gäste wissen das zu schätzen und kommen jedes Jahr aufs Neue. Das hat zum einen mit der Herzlichkeit der Familie Weithaler und der langjährigen Mitarbeiter im Genusshotel Diamant zu tun, zum anderen aber auch mit der Genussküche. Seit über 20 Jahren verwöhnt Albrecht Werner als Koch die Gäste, spannt ambitioniert den Bogen zwischen Tradition und Moderne und adelt das, was die Region bietet.
Die Architektur.
Planer Gunnar Schmalzl aus St. Ulrich und die Hoteliersfamilie Weithaler haben sich gefunden. Einen kleinen, feinen Diamanten hat Schmalzl geschliffen, hat das in die Jahre gekommene Hotel zum Strahlen gebracht. Das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn in der Nacht funkelt das Genusshotel wie ein Diamant. Integrierte LED-Lampen bescheinen die Aluminiumstruktur und bringen es zum Strahlen. Die Hülle kommt ohne rechte Winkel aus, denn der Entwurf von Gunnar Schmalzl inszeniert das Genusshotel selbst als Diamanten, geformt von Aluminiumelementen und „vieleckig wie Diamanten eben sind“, sagt Schmalzl. Entstanden ist etwas Außergewöhnliches. Außen wie innen.
Denn das Thema Diamant findet im Inneren seine Fortsetzung und zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Gebäude, war Inspiration für das Interior Design. Mit Liebe zum Detail ist dieses konzipiert: Im Eingangsbereich scheinen kleine Diamanten von der Decke und fungieren als Beleuchtung, in Polstermöbeln zieht ein Diamant die Blicke ebenso auf sich wie im Bad, wo die Waschbecken in der Optik eines Diamanten ihren Auftritt haben.
Wohl- und Wohngefühl.
Wohlfühlen im Genusshotel Diamant beginnt mit einem - dem ersten - Schritt. Eine einladende Terrasse empfängt die Gäste, Sitzgruppen laden zum Verweilen. Bereits der Eingangsbereich vermittelt Wohl- und Wohngefühl. Hier, hinter dem Eingangsbereich, liegen Speisesaal und Stübele, wo Alt und Neu bewusst eine Verbindung eingegangen sind, die an die Wurzeln des Hotels erinnert. Die alte Holzdecke etwa ist erhalten geblieben und verschmilzt mit neuen Elementen. Auch im Stübele sorgt altes Holz für Gemütlichkeit. Eiche vermittelt im neuen Genusshotel Wärme und Geborgenheit und hat nicht nur in Böden ihren Auftritt, sondern auch im Interieur. Dazu gesellen sich elegante Polstermöbel, Boxspringbetten in den Zimmern, die für Urlaubsstimmung sorgen. Extravagante Lampen reihen sich in ein stimmiges Lichtkonzept ein. Der Außenraum - die Balkone - verschmelzen mit der Hülle. Die großzügigen Verglasungen in den Zimmern zelebrieren die Aussicht.
Der Dank. So authentisch wie nur ein Diamant sein kann, so authentisch ist die Hotelierfamilie selbst. Der Dank der Familie Weithaler gilt Handwerkern, dem Planer Gunnar Schmalzl und dem Projektmanagement Michaeler&Partner gleichermaßen. Einerseits. Andererseits auch den Nachbarn und den Mitarbeitern. Handwerker, Planer und Management haben Hand in Hand gearbeitet, die Nachbarn viel Verständnis für die Bausituation aufgebracht und die Mitarbeiter alles für einen gelungenen Start gegeben. Es ist besser einzigartig zu sein, als perfekt, lautet die Philosophie im Hotel Diamant. Einzigartig ist nicht nur der neue Auftritt des Genusshotel Diamant, sondern vor allem die Menschen, die dahinterstehen.
Perfekter Feinschliff aus einer Hand
von Geometer Gunnar Schmalzl
Wer einen hat, trägt ihn am Finger. Daniela und Gregor Weithaler nicht. Sie beherbergen ihre Gäste in einem Diamanten. Gerade ist die Saison im Hotel Diamant in Naturns angelaufen. Mit einer funkelnden neuen Fassade, nagelneuen Zimmern und interessant-genialen Lichtspielen innen erwartet das Haus die Gäste.
Die zwei Hoteliers haben ihr Vertrauen in Planer Gunnar Schmalzl aus St. Ulrich gesetzt – und können nun diesen Juwel im Ortskern von Naturns ihr Eigen nennen. Planerisches Geschick, Einfühlungsvermögen und der Anspruch, für die Kunden etwas Einzigartiges und Einmaliges entstehen zu lassen sind hier auf unternehmerischen Mut und die Herausforderung, den Gästen ein bleibendes Urlaubserlebnis bieten zu wollen, getroffen. Das Hotel Diamant ist corporate architecture wie es im Buche steht.
So ist aus dem ursprünglich klassischen Hotel aus den 1980-er-Jahren auf dem Papier zuerst ein Rohdiamant entstanden, schließlich ein geschliffener Edelstein.
Das Gebäude ist symmetrisch und von außen vieleckig wie Diamanten eben sind; die insgesamt 31 Zimmer sind rechteckig, hell und angenehm groß. Den Glanz verleiht dem Ganzen eine goldfarbene Aluminiumstruktur, welche die Kanten des Diamanten hervorhebt – der kreative Planer aus Gröden hat ganze Arbeit geleistet, um den Diamanten bei Nacht richtig ins Licht zu setzen und allem rundum die Show zu stehlen. Service und Freundlichkeit der Hotel-inhaber vervollständigen das Bild und geben so jedem Gast beim Eintreten ins Hotel rundherum das Gefühl, ein König zu sein.
Der Wirtschaftsstandort Partschins - Rabland und Töll profitiert natürlich von der Nähe zu Meran und zum Burggrafenamt. Für Unternehmen ein entscheidender Wettbewerbsvorteil und für den Tourismus ein Erfolgsfaktor.
von Angelika Ploner
Der Tourismus, das vorneweg, nimmt die Hauptrolle im Wirtschaftsgefüge hier in der Gemeinde Partschins ein. Jährlich sind über 300.000 Nächtigungen im Gemeindegebiet zu verzeichnen, 310.897 waren es im vergangenen Jahr 2019 um genau zu sein. Die touristischen Kennzahlen sind beeindruckend (siehe folgende Seite): 2019 haben 422 Gäste mehr als im Vorjahr ihren Urlaub in Partschins-Rabland-Töll verbracht. Auffallend - wie auch in anderen Urlaubsdestinationen - ist der Zuwachs von Urlauben auf dem Bauernhof. Diese befinden sich weiter auf Erfolgskurs.
Insgesamt gibt es in Partschins-Rabland-Töll über 100 Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe und machen die Gemeinde zu einer starken Tourismusdestination, die natürlich von der Nähe zu Meran und zum benachbarten Burggrafenamt profitiert.
Zugleich sind diese die wichtigsten Arbeitgeber: Über 200 Personen beziehen aus dem Tourismus ihren monatlichen Lohn. Die Aufstiegsanlage Texelbahn – seit dem 25. April 2009 in Betrieb – war eine wichtige Investition – besonders für den Tourismus in der Gemeinde. In wenigen Minuten fährt die Bahn Einheimische und Gäste nach oben, direkt zum Meraner Höhenweg und zahlreichen anderen Wanderdestinationen.
Das Wahrzeichen von Partschins und seinen Ortsteilen ist aber vor allem der Partschinser Wasserfall, der größte Wasserfall Südtirols mit einer Fallhöhe von 97 Metern. Der Tourismus-Jahresbericht verrät: „Er ist nicht nur imposantes Naturschauspiel, sondern durch sein besonderes Heilklima der Gesundheit förderlich. Der Grund dafür: Wenn im Frühsommer bis zu 10.000 Liter Wasser pro Sekunde in die Tiefe donnern, schafft das ein besonderes Mikroklima mit attestiertem Mehrwert für Gesundheit und Wohlbefinden.“ Eine Studie der Technischen Universität München zur Wasser- und Luftqualität am Partschinser Wasserfall kam zu einem eindeutigen Ergebnis:
Die durchgeführten Analysen und Messungen bescheinigen dem Partschinser Wasserfall sauberes, keimfreies Wasser und eine hervorragende Luftqualität. Daneben steht Partschins mit seinen Ortsteilen für Natur, Kultur, Dorfcharakter und Stadtnähe.
Die Landwirtschaft. Auch die Landwirtschaft ist eine wichtige Säule für den Wirtschaftsraum Partschins-Rabland-Töll. Laut Wirtschaftsforschungsinstitut gibt es in Partschins, Rabland und der Töll genau 136 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, die fast ausschließlich Äpfel produzieren. Diese werden in der Obstgenossenschaft TEXEL verarbeitet. Im Juni 2008 haben die Mitglieder einer Fusion der NOG, der ehemaligen Naturnser Obstgenossenschaft und der POG, der ehemaligen Partschinser Obstgenossenschaft zugestimmt. Daraus entstand die TEXEL, deren Einzugsgebiet sich über den gesamten unteren Vinschgau erstreckt. Während die Äpfel auch auf der Töll und in Plaus eingelagert werden, führt man die Verarbeitungsprozesse - Sortierung und Verpackung – ausschließlich im Standort in Naturns durch.
Karin Thaler, Tourismusdirektorin Partschins - Rabland - Töll
Wer kennt ihn nicht, den Partschinser Wasserfall, dem Naherholungsort und Rückzugspunkt der Bevölkerung, der Südtiroler und der Urlaubsgäste. Er ist Wahrzeichen von Partschins und das aus den medizinisch-klimatologischen Studien zweier Münchner Universitäten entwickelte Gesundheitsangebot „Gsund bleibm! Salute! Take care!“ ist in Südtirol einzigartig.
So wie das umfangreiche Wanderangebot an 2 Bergseiten mit 2 Seilbahnen. Die alpin-mediterrane Kulturlandschaft am Sonnen- und Nörderberg mit Wandergebiet und Naturpark Texelgruppe, dem Zieltal, dem Meraner Höhenweg, zahlreichen Panorama- und Waalwegen und nicht zuletzt dem ausgewiesenen Mountainbike-Wegenetz.
Wer durch die historischen Gassen, an den 3 Schlössern und Ansitzen vorbeikommt, erlebt viel von Atmosphäre, Dorfcharakter und in erster Linie Geschichte. Die Geschichte des Peter Mitterhofer, dem Erfinder der Schreibmaschine, dem eines von 3 Museen gewidmet ist. Von kurios bis verspielt zeigen sich die beiden weiteren Museen; die Eisenbahnwelt mit Südtirol in Miniatur und das K.u.K. Museum Bad Egart sind ebenso allemal einen Besuch wert.
Die hohe Gastronomiekultur und die lokale Produktpalette zeichnen die Gemeinde Partschins aus: von Feinschmecker-Restaurants bis zur urigen Buschenschenke gibt es ein vielseitiges kulinarisches Angebot. Auf die Produktions- und Veredelungsstätten (Kaffee, Speck, Wein, Grappa, Salami, Würste, Honig, Brot, Fruchtaufstriche, Tees, Obst und Gemüse, etc.) sind die Partschinser besonders stolz.
330 Mitglieder zählt die TEXEL derzeit. Zusammen bewirtschaften diese eine Fläche von fast 1.170 Hektar. Von den sieben Genossenschaften im Vinschgau rangiert die TEXEL an zweiter Stelle, nur die MIVOR ist mitglieder- und mengenmäßig größer.
Doch nicht nur das ist beeindruckend, die TEXEL ist natürlich ein wichtiger Arbeitgeber. „Die aktuelle Mitarbeiterzahl beläuft sich derzeit auf 155 Mitarbeiter“, erklärt Joachim Rabensteiner, seit eineinhalb Jahren Geschäftsführer der TEXEL.
Das Ernteverzeichnis im Anbaugebiet geht über den Apfel hinaus. 2019 wurden knapp 3 Tonnen Birnen geerntet, 18,5 Tonnen Marillen, etwas mehr als eine halbe Tonne Beeren und 167 Kilogramm Gemüse. Den Hauptanteil der gesamten Ernte nimmt natürlich die Apfelproduktion ein: 59.075 Tonnen Äpfel wurden 2019 aus integrierter Produktion an die TEXEL geliefert, 10.594 Tonnen an Bio-Ware.
Der öffentliche Sektor. Ein wichtiger Arbeitgeber in der Gemeinde Partschins ist das neue Seniorenheim. Das neue Seniorenheim Partschins Johann Nepomuk Schöpf wurde im Oktober 2019 fertiggestellt und mit den ersten Heimbewohnern bezogen. Jürgen Pircher, der Direktor erklärt auf Nachfrage des Vinschgerwind: „Das neue Seniorenheim verfügt über 50 Einzelbettzimmer aufgeteilt auf zwei Wohneinheiten.“ In Vollauslastung bietet das Seniorenheim Partschins ca. 60 Mitarbeitern in Pflege und Betreuung, Küche, Reinigung undWäscherei und Verwaltung Arbeit. Pircher: „Wir bieten Jugendlichen die Möglichkeit für Praktikas in unseren diversen Arbeitsbereichen und ermöglichen zusätzliche Arbeitsintegration in Form von diversen Projekten. Das Seniorenheim Partschins soll mit seiner großzügigen Parkanlage und der öffentlichen Caffetteria ein Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft sein.“ Zudem wird im großen Speisesaal die Schülermensa für die Gemeinde Partschins organisiert. Insgesamt waren in Partschins im vergangenen Jahr 97 Personen im öffentlichen Sektor beschäftigt.
Die Vielfalt. Laut WIFO, dem Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen, haben 404 Betriebe ihren festen Platz im Gemeindegebiet von Partschins und bewähren sich seit vielen Jahren bestens. Dass es sich hier gut wirtschaften lässt, beweisen die unterschiedlichsten Sektoren: Vom Baugewerbe über Dienstleistungsunternehmen zum verarbeitenden Gewerbe sind viele Bereiche hier abgedeckt und sorgen dafür, dass Menschen in Partschins, Rabland und Töll Arbeit und Arbeitsplätze haben. Die RÖFIX ist der größte private Arbeitgeber hier. „In Partschins sind derzeit 43 Mitarbeiter beschäftigt, in ganz Italien sind es 140“, heißt es aus der Personalabteilung bei RÖFIX.
Viele innovationsfreudige Unternehmen sind hier angesiedelt, wie die Kaffeerösterei Schreyögg. „Wir sind insgesamt 40 Mitarbeiter in unserer Kaffeerösterei“, heißt es auf Nachfrage. Das Unternehmen Fischer & Fischer zählt mit ca. 30 Mitarbeitern ebenso zu den großen Arbeitgebern, wie die Unternehmen Alpiplast und Ungerer mit jeweils 20 Beschäftigten.
Die Stärken hier am Tor zum Vinschgau liegen in der vielfältigen Mischung verschiedenster Branchen. Die Bandbreite reicht von Handwerksbetrieben bis hin zu Firmen von internationaler Bedeutung. Es ist ein beeindruckendes Wirtschaftsfenster, das sich hier öffnet.
Während es für die Unternehmen ein Segen ist, gut an das Burggrafenamt angebunden zu sein, ist die Nähe zu Meran und die gute Anbindung mit Bus und Bahn für den Einzelhandel weniger vorteilhaft. Punkten können die Geschäfte mit Qualität und Service. Fast 30 Handels- und Dienstleistungsunternehmen sind im Gemeindegebiet verstreut und sorgen für einen bunten Branchenmix: Lebensmittelgeschäfte, Frisöre, Kosmetiksalons, Metzgereien, Haushalts- und Elektroartikel oder Bäckereien. In Partschins und Rabland lässt es sich deshalb auch ausgezeichnet einkaufen und genießen. Denn die Gemeinde ist nicht nur Wirtschafts- sondern auch einladender Lebensraum.
Frau Rita Pircher hat viel Zeit zum Nachdenken. Ihre Lungenprobleme zwingen sie zur Untätigkeit. Ihre Gedanken kreisen oft um ihren Bruder Herbert, der ebenfalls schwer skrank in Basl in der Schweiz lebt. Und sie kreisen um ihren Cousin Luis Pircher, der im Dezember 2019 plötzlich in der Schlanderser Fußgängerzone an Herzversagen gestorben ist.
von Magdalena Dietl Sapelza
Rita und und ihr Cousin Luis verband eine besonders innige Beziehung. Kurz vor seinem Tod hatte er noch bei ihr vorbei geschaut und sich wie immer mit einem „Pfiati“ von ihr verabschiedet. Rita kannte seine Ängste, seine Sorgen, seine Traurigkeit. Und es ist ihr ein Bedürfnis von ihm zu erzählen, um ihm so noch eine Ehre zu geben. Viele kannten ihn als unwirschen Mann, vor allem dann, wenn er einen über den Durst getrunken hatte. „Niachtern isch dr Luis a wunderborer Mensch gweesn.“ betont Rita. Nur sie weiß, wie ihn das Leben zermürbt, wie sehr er an Heimweh gelitten hat, nachdem er seinen Heimatort Laatsch verlassen musste. „Dr leschte Pircher fa Lootsch isch gongan“, betont sie. Rita hatte die traurige Aufgabe, den Angehörigen in Laatsch mitzuteilen, dass der Luis eine Urnenbestattung in seinem Heimatort haben möchte. Das wurde ihm auch gewährt. „Donkn muaß i dr Rita unt in Franz Erhard. Dia hoobm miar fescht gholfn“ betont Rita. Sie schaffte es gesundheitsbedingt leider nicht, bei der Beisetzung dabei zu sein. „Deis hot miar schun fescht wea toun“, sagt sie.
Rita wurde in Samedan in der Schweiz geboren. Ihre Mutter arbeitete dort als Köchin im Kreisspital. Im Alter von drei Monaten kam sie zu ihren Großeltern nach Laatsch. Dort lebte bereits ihr sechs Jahre älterer Bruder Herbert (Jg. 1942) und ihr Cousin Luis (Jg.1942). Die jungen Mütter wussten ihre Kleinen versorgt und konnten weiter arbeiten gehen. „Miar Kinder sein olle drei Leidige gweesn“, erklärt Rita. Ihre Väter kennen sie nicht. Die drei erlebten eine schlichte aber unbeschwerte Kindheit und verstanden sich gut. „Mai Muatr hot ins oftramol bsucht unt inz a Schweizer Tschugglat brocht“, erinnert sich Rita.
Irgendwann war die Großmutter nicht mehr in der Lage für die Kinder zu sorgen. „Sie hot‘s onfoch nimmer derpockt“, sagt Rita. Herbert, der damals bereits 16 Jahre alt war, zog in die Schweiz und besuchte dort eine Krankenpflegeschule. „Er isch seither olm oben bliebm“, sagt Rita.“ Sie und Luis mussten notgedrungen nach Reschen übersiedeln, zum Onkel Franz Pircher, der dort eine Tischlerei betrieb. „Dr Onkl hot inz aufnummen, obwohl er selber vier Kinder kopp hot“, sagt Rita. „I bin ihm unt seiner Frau heint nou donkbor dafür.“ Wenn das Heimweh drückte, oder sie als Neue im Dorf und in der Schules fragend gemustert wurden, gaben sich die beiden gegenseitig Halt. Ganz abschütteln ließ sich das Heimweh nie, obwohl es ihnen in der Großfamilie an nichts fehlte. „I fühl mi heint nou als Lootscherin, wenn i aa gor nimmer aui will“, bekennt sie.
Als Jugendliche ging auch Rita in die Schweiz. Auf Vermittlung ihrer Mutter konnte sie nahe Zürich eine Altenpflegeschule besuchen. Luis lernte währenddessen Tischler beim Onkel in Reschen. Rita und er verloren sich etwas aus den Augen. Er kehrte einige Jahre später zu seiner Mutter nach Laatsch zurück, die inzwischen geheiratet und zwei weiteren Söhnen das Leben geschenkt hatte.
Nach Abschluss der Schule verdiente sich Rita ihr Geld als Pflegekraft in Schweizer Altenheimen. „I bin übroll a bissl ummerkemman, unt di Orbat mit di oltn Leit hot mir gfolln“, sagt sie.
Sie lernte den 24 Jahre älteren Hermann Folie aus Tartsch kennen, heiratete ihn 1975 und zog mit ihm nach Schlanders, wo er im Steueramt Arbeit gefunden hatte. Überglücklich war sie, als Sohn Peter zur Welt kam. Erst als dieser aus dem Gröbsten war, kehrte sie wieder in den Altenpflegeberuf zurück. 1996 starb ihr Mann an einer Lungenembolie. Ihre Stütze ist seither ihr Sohn.
Zum Luis hielt sie ständig Kontakt. Er hatte den Briefträgerdienst seiner Mutter in Laatsch übernommen und betreute sie später auch ein Zeit lang.
Luis fühlte sich oft einsam, hatte keine eigene Familie und betäubte seinen Kummer mit einem „Glasl“. Manchmal war es auch eines zu viel. Nach dem Tod seiner Mutter wurde ihr Haus verkauft. Luis war überzeugt, dass er weiterhin dort wohnen könne. Ihr habe er immer erzählt, dass man ihm das versprochen hatte, sagt Rita. Es muss wohl ein Missverständnis gewesen sein. Der Abschied von Laatsch warf ihn jedenfalls völlig aus der Bahn. Das war vor fünf Jahren. Plötzlich stand er vor Ritas Tür. Ihm war eine Wohnung in ihrer Nähe zugewiesen worden. Nun wurde sie wieder zu seiner Bezugsperson und war für ihn da.
Jetzt fehlt ihr sein Klingeln an der Tür. Es ist still geworden. Auch ihr Bruder schafft es nicht mehr sie zu besuchen. Die Geschwister können nur noch täglich telefonieren und Erinnerungen austauschen, die sie auch mit dem Luis verbinden.
Das Stadtwappen von Sterzing zeigt einen altersgebeugten Einsiedler mit Namen Störzling. Er lebte in einer Fischerhütte als Einsiedler am Rande des Sterzinger Mooses und wurde als frommer Pilger mit Rosenkranz dargestellt; dabei schleppt er auf seinem Rücken einen mächtigen Tiroler Adler, Symbol für die enge Verbindung mit der Landesgeschichte; dazu gehört auch der Begriff Vilipendio. Darunter versteht man die früher recht häufigen Verfehlungen der Südtiroler: gegen staatliche Symbole, gegen das Militär, gegen die Landesfahne oder wichtige Amtsträger; Vilipendio oder auch „Majestätsbeleidigung“ wurde immer wieder eingeklagt und auch gerichtlich verfolgt.
Von diesem Störzling also bekam die Stadt ihren Namen, während heute das ganze Umfeld südlich und nördlich vom Brenner als Talgemeinschaft „Wipptal“ bezeichnet wird; abgeleitet wird dieser Name vom lateinisch-römischen Namen „Vipitenum“, erstmals erwähnt auf einer römischen Grabtafel im Bereich der Sterzinger Pfarrkirche.
Nach mehreren großen Bränden um 1500 ist der Stadtteil südlich vom Zwölferturm bis zum Rathaus mit gotischen, barocken und Fassaden im Stil der Renaissance als „Neustadt“ wieder auferstanden. Farblich und architektonisch gesteigert, wuchs aus dem Grau der Altstadt mit dem Zwölferturm und der Dreifaltigkeitskirche eine prächtige Handelsstadt.
Berühmt ist auch das Sterzinger Moos, eine sumpfige Flusslandschaft, die lange Zeit die Ausdehnung der Stadt behinderte. Heute ist das Gelände weitgehend trockengelegt und verbaut. Die Sage von den ledig gebliebenen Frauen, die dort ihr Unglück beklagten und die Fuhrleute ins Wasser zogen, wird ergänzt durch das Schicksal der ledigen Männer: Die alten Junggesellen aber werden auf den Roßkopf zum „Wolkenschieben“ verbannt
Die Unruhejahre zwischen 1960 und 1970 bedeuten Aufbruch für das ganze Land Südtirol; auffallend für diese Zeit ist das Anwachsen der Mittelschulen in den Zentren, zu denen auch Sterzing gehört. Die Schulklassen, in denen ich unterrichtet habe, waren in mehreren historischen Gebäuden untergebracht, so auch in der Nähe des Marktplatzes. Die Schüler und Schülerinnen kamen aus den umliegenden Tälern, also auch aus dem Pfitschtal. Damit bin ich beim großen Markt, der damals auch noch ein Viehmarkt war, der sich mittlerweile ziemlich in Richtung Brenner verlagert hat. Also damals, da kamen die Bauern noch mit Großvieh, mit Schweinen, Schafen und Ziegen. Die ganze Stadt roch nach den verschiedenen Vierbeinern, für die Käufer gesucht wurden. Der Markt bot dann noch viel Zubehör, Ketten, Seile und Schellen, Schuhe, Stoffe, Arbeitsschürzen, Körbe und die neuesten Werkzeuge. Die ganze Stadt wimmelte von kauflustigen Leuten und die Jungen wollten es den Alten gleichmachen. Also handelten sie mit Kleinvieh, das in Schuhschachteln ins Klassenzimmer mitgenommen wurde. Unterricht gab es auch an Markttagen. Bald schon machte sich das eingesperrte Kleinvieh bemerkbar. Vor allem ging es um einen Hasen, der ins Schulhaus mitgenommen wurde, um bei diesem Durcheinander nicht gestohlen zu werden.
Als der Unterricht endlich wieder beginnen konnte, zappelte und kratzte es in der Kartonschachtel. In der Klasse wurde es ganz still. Der Besitzer des Hasen schwieg verlegen, nicht aber die Lehrerin, die beim Anblick des Langohrs beinahe in Ohnmacht zu fallen drohte. „Vilipendio!“ hat sie gerufen „ ... das ist ein Attentat auf die italienische Kultur!“ Wütend hat sie den Schulraum verlassen.
Während die Eltern der Bauernkinder noch beim Ausmisten oder Melken der Kühe waren, hatten die noblen Stadtfrauen bereits den zweiten Espresso getrunken. Offiziersgattinen oder Ehefrauen hoher Beamter, die hier im noch bäuerlichen Sterzing „Mode machten“, brauchten Stunden für ihr Erscheinungsbild. Es musste sehr gepflegt sein, auch geruchlich.
Verlegenheit auch bei den Lehrern, die zu einer Notsitzung einberufen wurden.
Als der Grund der Konferenz bekannt wurde und nur Gelächter und peinliche Anteilnahme bewirkt hatte, meldete sich die in Neapel aufgewachsene Italienischlehrerin Mary. Sie kam aus einfachen Verhältnissen, war vertraut mit dem Marktleben und hatte Verständnis für den Hasenhandel. Sie stellte nur eine Frage: „È buono da mangiare?“ (Ist Hasenfleisch gut zum Essen?)
Damit war die Frage des Vilipendio, der „Verachtung der italienischen Kultur“, elegant gelöst.
Hans Wielander
JuZe Naturns - Ohne Hindernis rund ums Haus und barrierefreier Zugang zu jedem Stockwerk
Bereits 2013 wurde im Zuge des Umbaus im JuZe ein Aufzug an der Rückseite des Gebäudes angebracht, um einen barrierefreien Zugang zu allen Stockwerken des Hauses zu gewährleisten. Was aber bis dato immer gefehlt hatte, war ein hindernisfreier Zugang zum Aufzug selbst bzw zum untersten Raum des Hauses. Um zum Aufzug zu gelangen, musste man vorher über den Randstein und die Wiese fahren, was nicht für jeden eigenständig zu bewältigen war und der untere Stock war alleine gar nicht zu erreichen – zwei Stufen standen der Selbstständigkeit im Weg. Dank der Unterstützung des Vorstandes und des Rückhaltes in der Gemeinde konnten 2019 die Voraussetzungen für die notwendigen Ausbesserungen geschaffen werden. Und so rückte Anfang Mai nach Lockerung der aktuellen Maßnahmen die Baufirma Müller mit Bagger und Laster an und setzte die Pläne von Ing. Karl Hell innerhalb kürzester Zeit um. Nun kann sich das JuZe endgültig als barrierefrei bezeichnen. Ein großes Dankeschön an allen Beteiligten.
Wolfgang Platter, zum Laaser Kirchtag Sonta Hons, Hlg. Johannes der Täufer, 24. Juni 2020
Flechten sind symbiontische Doppelwesen aus Pilz und Algen. Der Pilzpartner besteht vorwiegend aus Schlauchpilzen (Ascomyceten), die Algen können Grün- oder Blaualgen, aber auch Cyanobakterien sein. Die Dauersymbiose befähigt Flechten, auch besonders unwirtliche Lebensräume wie Wüsten und Hochgebirge zu besiedeln und Bedingungen zu trotzen, welche die beiden Partner einzeln nie ertragen würden. Flechten sind die frühesten Kolonisatoren der terrestrischen Lebensräume. Man denke an die Flechten der Nivalstufe der Alpen und in äquatorialen Gebieten, wo sie jahrelang und gar täglich extreme Licht- und Temperaturschwankungen aushalten müssen, ebenso Wüstenflechten. Aber auch die Flechten an sonnigen Mauern und Ziegeldächern müssen große Gegensätze ertragen. Viele Flechten können monatelang in Kälte- und Trockenstarre überdauern und auf Wärme und Feuchtigkeit warten, auch wenn es nur Tau wäre. Krustenflechten erschließen mit ihren Säuren blanke Steine. Flechten wachsen direkt am Boden als blattige Lappen oder winzige Sträuchlein, auf Stämmen und Ästen als hängende Bärte. Heute sind ca. 25.000 Arten von Flechten beschrieben. Sie bedecken mehr als 10% der terrestrischen Oberfläche.
Flechten als Indikatorender Luftqualität
Flechten sind gute Umweltindikatoren. So werden bestimmte Flechtenarten in dichtbewohnten und verkehrsintensiven Stadtzentren als Bioindikatoren für die Luftqualität herangezogen: Die quantifizierenden Messungen von belastenden Schadstoffen in der Luft von Innenstädten haben immer wieder bestätigt, dass bestimmte sensible Flechtenarten gut und verlässlich zur Kartierung von Luftqualität herangezogen werden können.
Wachstum und Lebensdauer
Manche Flechtenarten wachsen extrem langsam und werden z.B. zur Einschätzung von Ausaperungszeiten in Gletschervorfeldern herangezogen. Andere Arten wachsen schneller. Die rasch wachsende Hundsflechte (Peltigera canina) kann in fünf Jahren einige Dezimeter breit werden und zur vegetativen Vermehrung in Teilstücke zerfallen. Hochalpine Arten und viele Steinkrustenflechten wachsen in einem Jahr nur Bruchteile von Millimetern. Rentierflechten, die in den Subpolargebieten die winterliche Hauptnahrung der Rentierherden sind, wachsen mäßig rasch. Die Hirten unter den Lappen und Samojeden müssen ca. 10 Jahre lang warten, bis sie mit ihren Herden die gleichen Flechtenheiden als Weideplätze benutzen können. In den Alpen bieten Rentierflechten mit anderen Strauchflechten an schneefreien Graten und Rücken die winterliche Nahrung für das Wild, das im Hochwinter auch in den Bergwald heruntersteigt.
Zu den Erstbesiedlern auf Steinen direkt im Gletschervorfeld gehört die Gewöhnliche Landkartenflechte (Rhizocarpon geographicum). Sie besiedelt lichtoffene Silikatfelsen. Das gelbgrüne krustige Lager ist durch Risse gefeldert, durch schwarze Vorlagersäume grenzen einzelne Flechten sich gegeneinander ab und lassen ein landkartenähnliches Muster entstehen. Die schwarzen Fruchtkörper sind eckig bis abgerundet und zahlreich. Landkartenflechten wachsen sehr langsam, nur wenige Zehntelmillimeter im Jahr und erreichen ein Alter bis zu 1.000 Jahren.
Gebirgspioniere
Die Korallenflechte (Stereocaulon alpinum) bildet in Gletschervorfeldern und auf sandigen, mineralreichen Böden oft Massenbestände aus. Das Lager ist strauchförmig, stark verzweigt und zum Teil dem Substrat aufliegend. Die Hauptäste sind filzig und weißlich bis rosa überlaufen. Schuppige, weißgraue Seitenästchen sind die eigentlichen Fotosyntheseorgane. Zusätzlich kommen kleine Auswüchse an den Ästchen vor, die Blaualgen enthalten. Diese Blaualgen können den Luftstickstoff fixieren und so dieser Pionierflechte auf den sehr nährstoffarmen Rohböden das Überleben sichern. Die Korallenflechten sind als Gattung mit einigen Arten arktisch-alpin verbreitet.
Die Gelbflechte (Xanthoria elegans) ist ob ihrer auffälligen orangen Färbung gut einzuprägen. Sie ist eine Krustenflechte auf Steinen und ein weltweiter Kosmopolit. Im Gebirge wächst sie häufig auf Steinen, welche von Vögeln als Sitz- oder Aussichtswarte benutzt werden und mit dem Vogelkot gedüngt sind. Im Siedlungsbereich wächst sie z.B. auf Grabsteinen. Das annähernd runde Lager, Thallus genannt, zerfranst am Rande in schmale, etwas gewölbte Lappen. In der Mitte des Thallus stehen dicht gedrängt viele Fruchtkörper, die sich in der Farbe nicht vom Lager unterscheiden. Die Gelbflechte gehört zu den Höhenweltrekordlern: im Karakorum wurde sie auf 6.400 m Seehöhe gefunden.
Die Wurmflechte (Thamnolia vermicularis) ist eine hochalpine Bodenflechte. Sie wächst an windgefegten Graten und Felskanten. Ihr weißer Thallus ist ein papierartiges, wurmförmiges, röhriges Gebilde, die der Flechte zum volkskundlichen Namen „Totengebein“ verholfen hat. Thamnos bedeutet Busch und verweist auf die Wuchsform der Flechte. Die Wurmflechte vermehrt sich nur vegetativ durch Bruchstücke und bildet keine Fruchtkörper (Apothecien). Sie kommt alpin und arktisch sowohl auf kalkigen als auch auf silikatischen Böden vor und zwar von der Waldgrenze bis in die Zwergstrauchheide und Magerrasen. Häufig ist sie mit der Gämsheide (Loiseleuria procumbens) vergesellschaftet, v.a. an Stellen, die im Winter abgeblasen und schneefrei sind.
Die Schneeflechte (Cetraria nivalis) kommt zusammen mit der Wurmflechte an extrem windgefegten Lücken in der Zwergstrauchheide, aber auch an Felskanten und Graten mit extremer Trockenheit vor. Sie ist eine blassgelbe Bodenflechte mit etwas strauchigem Wuchs und deutlich abgeflachten, runzeligen Lagerabschnitten. An der Basis sind diese etwas dunkel gefärbt. Fruchtkörper findet man nur selten, die Verbreitung erfolgt hauptsächlich durch Lagerbruchstücke, die vom Wind verblasen werden. Die Schneeflechte wächst meist oberhalb der Waldgrenze und ist arktisch-alpin verbreitet. In Tieflagen ist sie sehr selten.
Weil es zumindest früher in der Volksmedizin bei Schleimhautreizungen im Mund und Rachenraum und Husten als Tee Verwendung fand und deshalb gesammelt wurde, ist das Isländische Moos (Cetraria islandica), in unserer Dialektsprache der „Duratee“, eine bekannte Flechtenart. Diese Flechte wird 4 bis 12 Zentimeter hoch, ihre einzelnen Triebe verzweigen sich geweihartig. Nach dieser Wuchsform wird die Flechte mancherorts auch als Hirschhornflechte bezeichnet. Die Äste sind starr, schuppig und oft rinnig verbogen, auf der Oberseite braungrün, auf der Unterseite weißgrün gefärbt. Je nach Lichtexposition lagern die Flechten unterschiedliche Mengen eines braunen Pigments ein, das als Sonnenschutz dient. Flechten der Hochgebirge sind daher dunkelbraun bis schwarzbraun gefärbt. Das Isländische Moos ist bakteriostatisch und immunstimulierend. Als therapeutisch wirksame Bestandteile enthält Isländische Moos Bitterstoffe und Flechtensäuren.
Auffällig in der Farbe und leicht zu erkennen ist auch die Wolfsflechte (Letharia vulpina). Diese Flechte ist eine Charakterart des Lärchen-Zirbenwaldes. Die Flechte mit der safrangelb-grünen Farbe wächst an Baumstämmen. Ihren Namen verdankt sie der früheren Verwendung als Wolfs- und Fuchsköder. Mit Fleischködern gesotten, wurde sie zum Töten von Füchsen und Wölfen ausgelegt.
Mit unbegrenzten Wandermöglichkeiten wartet der Naturnser Sonnenberg auf. Hauptader hier oben ist der Meraner Höhenweg, mit ihm kreuzen sich die vielen, gut markierten Wanderwege immer wieder. Ins Wanderparadies hinauf und wieder zurück ins Tal bringt Wanderer - bequem und einfach - die Seilbahn Unterstell.
TOURENINFO: Die Seilbahn Unterstell bringt die Wanderer bequem hoch auf den Naturnser Sonnenberg. Die Bergstation (1.300 m) ist Ausgangspunkt vielzähliger Wanderungen. Attraktion hier ist auch ein großer Kinderspielplatz mit vielen unterschiedlichen Spielgeräten. Wandermöglichkeiten gibt es hier viele: Eine davon startet an der Bergstation und verläuft immer den Weg Nr. 24b folgend bis zum Galmeinhof. Im weiteren Verlauf folgen Wanderer dem Meraner Höhenweg mit der Nr. 24 bis zum Pirchhof auf 1.224 Meter, wieder zurück zum Galmeinhof, weiter bis nach Innerforch und immer der Nr. 24 folgend auf dem Meraner Höhenweg bis nach Lint. Eine Abzweigung bringt die Wanderer dann bis nach Patleid auf 1.386 Meter Höhe. Von Patleid führt der Weg 10 und im weiteren Verlauf die Markierung 10a zurück zum Ausgangspunkt: die Bergstation der Seilbahn Unterstell. Hier kann man den Tag noch wunderbar im Gasthaus Unterstell ausklingen lassen. Bequem geht’s dann wieder mit der Seilbahn bis nach Naturns, wo Auto, Bus oder Zug warten.(ap)
Wanderinfos:
Sommerfahrplan: 31.03.2019 bis 10.11.2019. Von Montag bis Sonntag von 8 - 19 Uhr jede halbe Stunde. Die Fahrten finden jeweils zur halben Stunde und vollen Stunde statt.
TIPP:
Der Kinderspielplatz an der Bergstation Unterstell hält einige Attraktionen für die Kleinen bereit: Dank der unterschiedlichen Spielgeräte, wie Trampolin, Sandkästen, Rutschen, Klettergerüste, Wippen und Schaukeln, können sich die Kinder so richtig austoben.
Kastelbell/Latsch - In Latsch wurden zwei, in Summe rund 420 Meter lange und zwischen fünf und sechs Meter hohe Dämme gebaut, sowie im Bereich Latschander ein rund 290 Meter langer und zwischen 4,50 Meter und sechs Meter hoher Damm mit einem direkt anschließenden 60 Meter langen und sechs Meter hohen Steinschlagschutzzaun.
Der Damm im Bereich Latschander wurde an der Straßenseite mit bewehrter Erde ausgeführt, um den Verlust von Kulturgrund möglichst gering zu halten. Die bewehrte Erde wurde stufenförmig angelegt, um die Begrünung zu begünstigen.
Beim Damm in Latsch wurde in Zusammenarbeit zwischen den Landesämtern, VIP und Fraktion Latsch auf eine naturnahe Gestaltung geachtet. Für den Damm ist eine aktive Pflege für weitere zwei Jahre vorgesehen. Besonderer Wert wurde auch auf die Auswahl der Samenmischungen gelegt(sh. Seite 25).
Insgesamt investiert das Land in die Eingriffe rund 4,2 Millionen Euro. Im Bereich zwischen zukünftigem Tunnelportal der Umfahrung Kastelbell und dem Fernheizwerk Latsch sind weitere Schutzmaßnahmen geplant. In Kürze soll der Bereich oberhalb der neuen Anbindung der Umfahrung bei Schloss Kastelbell abgesichert werden. Weitere Steinschlagschutzmaßnahmen werden programmiert.
Vom wind gefunden - Über den „Schwarzen Schwan“ habe ich bereits im Vinschgerwind Nr. 10 vom 18.05.2017 geschrieben. Mit Schwarzen Schwänen ist ein höchst unwahrscheinliches Ereignis gemeint. Z.B. die Entdeckung Amerikas, der Brexit oder die Finanzkrise 2008. Grüne-Schwan-Ereignisse sind ihrer Definition nach globale Ereignisse. Sie sind so radikal und umfassend in ihrer Zerstörungskraft, dass sie auch ganz neue Politikansätze erforderten. Die Corona Pandemie ist ein solcher Grüner Schwan. Während die Auswirkungen eines Schwarzer-Schwan-Ereignisses sich vor allem auf Börsen und Wirtschaft beschränkten und daher leichter in den Griff zu bekommen sind, haben Grüne Schwäne direkte und massive Auswirkungen auf das menschliches Leben. Gemeinsam ist den Risiken von schwarzen und grünen Schwänen, dass wir Menschen sie gerne ignorieren. Wir blenden die Möglichkeit einer Katastrophe aus und konzentrieren uns auf das Bekannte und das Unmittelbare, nicht auf das Unbekannte und das Unwahrscheinliche. Falls ein Desaster dann doch zuschlägt, bleibt uns nichts anderes übrig als zu improvisieren. Während Schwarze-Schwan-Ereignisse mit geringer Wahrscheinlichkeit auftreten, treten Grüne Schwäne mit annähernder Sicherheit ein. Dass es irgendwann soweit kommen wird, ist unausweichlich, nur lässt sich nicht seriös prognostizieren, wann genau was geschehen wird. Von Grüner-Schwan-Risiken spricht man auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel oder mit einem möglichen Einschlag eines Meteoriten oder eines großen Vulkanausbruchs. (hzg)
Südtirol/Vinschgau - Das Statistikinstitut Astat hat Zahlen über die Bevölkerungsentwicklung veröffentlicht: Am 31.12.2019 zählt Südtirol 533.439 Einwohner, 2.261 Personen mehr als im Vorjahr (+4,3‰). Damit zählt Südtirol zusammen mit dem Trentino, Emilia-Romagna, Lombardei und Venetien zu den Italiens, deren Bevölkerung immer noch zunimmt. Das ist sowohl dem Geburtenüberschuss (1,5 je 1.000 Einwohner) als auch dem positivem Wanderungssaldo (2,8‰) zu verdanken. In den Bezirksgemeinschaften Vinschgau, Burggrafenamt und Eisacktal fällt die Wanderungskomponente stärker ins Gewicht als das natürliche Wachstum.
Schaut man sich die Zahlen intern an, so scheint die Gemeinde Laas mit einer Bevölkerungsänderung von 54 Leuten als attraktivste auf. Sogar die Gemeinde Schnals konnte sich mit einer Änderung von +19 Leuten gegen eine Abwanderung stemmen.
Mehrere entwickelte Neustart-Apps des Landes Südtirol sind kürzlich online gegangen. Sie können unter anderem vom #Neustart-Portal auf der Internetseite des Landes Südtirol heruntergeladen werden. Die Landesregierung hatte die Entwicklung dieser Applikationen in Auftrag gegeben. Sie will Zielgruppen aus Privatleben und Wirtschaft die Möglichkeit bieten, sich interaktiv mit wichtigen Fragestellungen rund um die persönlichen und betrieblichen Herausforderungen auseinanderzusetzen und gegebenenfalls rechtzeitig proaktiv zu handeln.
Selbsthilfegruppe bei Depression und Angststörungen, Meran: Dienstag, 19.00 Uhr (14-täglich); Anmeldung Tel: 333 468 622 0 oder
info@lichtung-girasole.com
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Ich gehe davon aus, dass der Sanitätsbetrieb vorbereitet ist auf eine mögliche zweite Welle. Auch gehe ich davon aus, dass der Sanitätsbetrieb einen gut ausgearbeiteten Plan hat, wie mit dem Import von Covid-19-Viren umgegangen wird. Ich verstehe darunter, wie damit umgegangen wird, wenn Gäste infiziert bei uns ankommen. Das kann vorkommen und diese Möglichkeit kann Sorgen bei unseren Leuten hervorrufen. Diese Sorgen müssen Ernst genommen werden.
Auch bin ich bisher davon ausgegangen, dass im Sanitätsbetrieb eine Stelle für Öffentlichkeitsarbeit in Bezug auf Covid-19 eingerichtet ist, die das heikle Thema „Gästeinfektion“ möglichst ohne Aufgeregtheit in gebotener Nüchternheit kommunizieren wird. Allerdings muss ich feststellen, dass es eine solche Stelle (noch) nicht gibt. Denn ich habe mir erlaubt, dem Sanitätsbetrieb zwei Gerüchte aus dem Vinschgau zur Kenntnis zu bringen und um Aufklärung gebeten. Die Gerüchte: Zwei kürzlich in einem Unfall im Vinschgau verwickelte Motorradfahrer sollen Covid-19-positiv gewesen sein. Und einem Gast soll in Sulden der Zutritt zum Hotel verweigert worden sein, weil beim Gast erhöhte Temperatur festgestellt und dem Gast ein Besuch im Krankenhaus Schlanders empfohlen worden sei.
Aus dem Sanitätsbetrieb kam bis Redaktionsschluss (Dienstag, 23. Juni) keine aufklärende Antwort. Also bleiben die Gerüchte im Umlauf. Empfehle dem Sanitätsbetrieb eine Öffentlichkeits-Taskforce.
Tarsch - Das Bogensportzentrum in Tarsch/Latsch mit seinen 2 – 3D Parcours dem Parcours Schlegl an der Talstation zur Tarscher Alm und dem Almrausch an der Bergstation hat sich in den letzten Jahren zu einem kleinen Geheimtip im 3D Bogenschießen gemausert.
Das Ziel seit der Eröffnung war es, diesen wunderschönen Outdoorsport wie in unseren Nachbarländern auch hier allen Interessierten zugänglich zu machen, egal ob Anfänger oder Profi in Latsch kommen alle auf Ihre Kosten. Wie in Österreich und Deutschland interessieren sich auch in Südtriol immer mehr Menschen für diese ruhige Sportart; speziell der Vinschgau mit seinen Parcours bietet hier einiges. Auch viele Bogensportler aus dem Ausland haben den Vinschgau für sich entdeckt und verbringen Ihren Bogenurlaub hier in unserem schönen Tal.
Am Bogenparcours Schlegl findet man alles was das Bogenherz begehrt. Außer den beiden Parcours, gibt es einen kleinen Ausschank und einen Shop. Jeder ist willkommen, egal ob er nur einmal probieren möchte mit Verleih und kurzer Einschulung, ob er professionelle Ausrüstung testen oder kaufen möchte von Langbogen bis Compound ist alles da, oder einen Kurs belegen möchte, das Team Schlegl steht dafür gerne zur Verfügung von Dienstag bis Sonntag von 10.00 Uhr bis 18:00 Uhr.
Back to the roots ist einer der Slogans des 3D Bogensports. Das Gefühl durch den Wald zu streifen, das Ziel ins Visier zu nehmen, den Bogen zu spannen und dann den Pfeil zu beobachten, wie er ins Ziel fliegt, ist ein spezielles Erlebnis und schafft es schnell zu begeistern und dann ab weiter zum nächsten Ziel.
Probiere es aus und erlebe auch Du die Faszination Bogensport. Egal ob jung oder jung geblieben, solange man einigermaßen bei Fuß ist und einen Bogen spannen kann, ist dieser Sport problemlos zu betreiben. Das Team Schlegl lebt diesen Sport mit Leidenschaft und freut sich auf jeden Besucher.
Unsere Angebote im Überblick:
> Bogenschießen für Einzelne, Pärchen, Familien, Ausflüge, Geburtstage, Firmenevents.
> Einschulung und Verleih
> Bogenkurse
> Testschießen der verschiedensten Bogentypen;
> Ausrüstung aller Art von Langbogen bis Compound, Zubehör, Pfeile…. Tuning – Abstimmung der eigenen Ausrüstung - Spass am Bogensport für alle
www.bogensport-suedtirol.com
Talstation Tarscher Alm – Obermühlweg 40
39021 Tarsch-Latsch
Tel. 335 7361041 Siegfried Pritzi
Prad/Stilfserjoch - Der Stilfserjoch Stelvio Marathon war vom 12.- 15 Juni 2020 zu Gast auf der ganzen Welt 630 Teilnehmer aus 25 Nationen ließen sich für das außergewöhnlich Event begeistern.
Gewohntes Bilderbuchwetter an der Originalstrecke im und um den Nationalpark Stilfserjoch im Vinschgau. Es war definitiv eine gute und bedeutsame Entscheigung, den Athleten und Athletinnen in dieser außergewöhnlicher Situation etwas Außergewöhnliches zu bieten. In diesem Punkt waren sich die Organisatoren des Stilfserjoch Stelvio Virtual Run mehr als einig, hatten sie doch selbst nicht mit dem stattgefunden Erfolg des Events gerechnet.
630 Athleten namen die Gelegenheit wahr, beim Stilfserjoch Stelvio Virtual Run etwas andere “Wettkampfluft” zu schnuppern. TeilnehmerInnen aus 25 Nationen sorgten dafür, dass das virtuelle Event und damit auch der Stilfserjoch Stelvio Marathon zum Erfolg wurde.
Die 16 Siegererinnen und Sieger der verschiedenen Kategorien wurden nach dem Prinzip der Richtzeit gekürt, soll heißen, wer dem Mittelwert aller eingegebenen Zeiten am nächsten kam, hat gewonnen. Gelaufen sind die StarterInnen, wann und wo immer sie Lust hatten bzw. durften. Voraussetzung war einzig, dass dies zwischen dem 12. und 15. Juni stattfinden musste. Ebenso durfte die vorgegebene Distanz nicht unterschritten werden.
An der Originalstrecke selbst herrschten am Samstag des abgesagten Live-Events beste Bedingungen. Wohl auch deshalb bewegte es rund 30 AthletInnen aus dem gesamten Alpenraum, über den ganzen Tag verteilt, die traumhafte Kulisse des Nationalparkes Stilfserjoch laufend zu genießen.
Die Teilnehmer haben den Namen Stilfserjoch Stelvio Marathon jedenfalls in die Welt hinaustragen. In den sozialen Medien konnte reger Betrieb zum Event beobachtet werden. Auf Facebook, Instagram und Co. verbreitete sich der Stilfserjoch Stelvio Virtual Run wie ein Lauffeuer. Posts und Bilder verstreuten sich in der virtuellen Laufszene und so konnte sich der Stilfserjoch Stelvio Marathon über einen großen Mehrwert der gelungenen Ersatzveranstaltung freuen.
Die Organisatoren freuen sich in jedem Fall auf nächstes Jahr und hoffen alle Teilnehmer des diesjährigen Virtual Runs am 19. Juni 2021 persönlich an der Startlinie in Prad am Stilfserjoch im Vinschgau/Südtirol begrüßen zu dürfen.
In der Zwischenzeit wird das Team um Präsident Peter Pfeifer und OK-Chef Jürgen Geiser die Zeit nutzen der Einzigartigkeit des Stilfserjoch Stelvio Marathon noch mehr an Wert zu geben.
MAIN INFOS: www.stelviomarathon.it
Leider muss das 3. Leichtathletik-Camp in Mals in diesem Sommer abgesagt werden. Die aktuellen Covid-19 Sicherheitsbestimmungen haben den Veranstalter LAC Vinschgau Raiffeisen zu dieser bedauerlichen Entscheidung gezwungen.
Wir Trainer*innen des LAC Vinschgau hoffen sehr, dass wir im kommenden Sommer wieder viele Kinder und Jugendliche bei unserem Leichtathletik-Camp in Mals begrüßen und mit ihnen sportliche und vor allem lustige Tage gemeinsam verbringen können.
Wir bedanken uns bei der Gemeinde Mals, dass wir auch in diesem Jahr auf ihre Unterstützung zählen hätten können.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Bis bald!
Die Trainer*innen des
ASV LAC Vinschgau Raiffeisen
Reschenseelauf - Südtirols größte Laufveranstaltung – der Reschenseelauf – findet am 18. Juli statt! Doch die diesjährige Ausgabe wird anders ausgetragen als üblich, weshalb der heurige Lauf als Sonderausgabe in die Geschichte dieses Sportevents eingehen wird. So befindet sich das Start-Zielgelände nicht wie in den vergangenen Jahren in Graun beim historischen Turm, sondern an der Talstation des Skigebietes Schöneben. Eine weitere Änderung betrifft den Ablauf der Veranstaltung. Die Teilnehmer wählen bei der Anmeldung ihre Startzeit selbst aus (zwischen 7 Uhr und 19 Uhr) und absolvieren dann die 15,3 km lange Strecke rund um den größten See des Landes. (sam)
Anmeldungen sind nur online bis zum
15. Juli möglich, Nachmeldungen sind in diesem Jahr nicht möglich.
Anmeldung und weitere Informationen findet man unter www.reschenseelauf.it
Glurns - Seit dem 10. Juni 2020 ist klar: Das vom ASV-Glurns geplante Junior Camp „Milan Academy“ vom 28. Juli bis 1. August auf den Sportanlagen in Glurns für Kinder und Jugendliche von 6 bis 15 Jahren kann stattfinden. Die Stadtgemeinde hat dafür grünes Licht gegeben. Bereits vor der Coronakrise hatten sich die Verantwortlichen des Glurnser Sportvereins bereit erklärt, das Camp vom ASV Prad zu übernehmen, weil dort Bauarbeiten in der Sportzone geplant waren. Bereits vor März 2020 waren die Anmeldungen für das Camp erfolgreich angelaufen. 20 junge Kicker hatten sich gemeldet. Doch dann wurde im März alles gestoppt. Die große Ungewissheit begann und diese dauerte bis vor kurzem an. „Nun hoffen wir, dass sich weitere Kinder und Jugendliche so schnell wie möglich anmelden, damit wir mit der Planung weitermachen können“, sagt der Präsident des ASV Glurns, Stefan Sagmeister. Er versichert, dass alle Hygiene- und Abstandsbestimmungen eingehalten werden, sofern diese im August noch vorgeschrieben sind.
Das Training beginnt täglich um 8.30 und dauert bis 17.00 Uhr. Für sportgerechte Ernährung wird gesorgt. Fachtrainer des AC-Milan (alle mit Coronatest) sorgen für spannende Trainingseinheiten und üben mit den Kickern unterschiedliche Fußballtechniken. Den AC-Milan Trainern gehen einheimische Betreuer zur Hand, darunter der Fußball Sektionsleiter Umberto Ghitti. Neben Italienisch wird auch Deutsch gesprochen. Oberstes Ziel des Camps ist es Spaß zu haben. Neben dem Balltraining wird ein attraktives Rahmenprogramm angeboten mit Sportquiz, Olympiade und einiges mehr.
Und die Chancen stehen gut, dass auch namhafte Größen des AC-Milan wie Zlatan Ibrahimovic, Theo Hernandez oder andere das Camp besuchen und den Vinschger Kickern ihre Ballkünste zeigen. Geplant sind dann auch Autogrammstunden. (mds)
Anmeldung: LOVESOCCER.it
Infos: 3404121985 bei Stefan Sagmeister
Melanie Kuenrath - Schon in jungen Jahren verließ Melanie für ihren Traum ihre Heimat, ihre Besuche zu Hause sind meist nur von kurzer Dauer. „Es ist wirklich schön hier und ich weiß es sehr zu schätzen, wo ich aufgewachsen bin. Irgendwann komme ich wieder zurück!“, ist sie sich sicher. (sam)
Frauenfußball Serie A - Nach dem 16. Spieltag wurde die Meisterschaft in der Serie A der Damen unterbrochen. An der Tabellenspitze steht momentan Juventus, Florentia San Gimignano belegt aktuell den fünften Platz. (sam)
pr-info Handytreff Schlanders
Mit dem Handytreff ist in die Göflanerstraße von Schlanders ein Energiepunkt eingezogen. Dies in doppeltem Sinne: In den 9 Jahren seines Bestehens ist das Handytreff von Francesco Paesano zu einem Fixpunkt in Sachen Handys im Vinschgau geworden: hochwertige Handys samt smartem Zubehör gekoppelt mit lukrativen Handyverträgen von Wind, Vodafone, SiJa und Very Mobile. Seine junge Crew berät sowohl junge und ältere Privatkunden als auch Firmenkunden lösungsorientiert und sucht in Gesprächen mit den Kunden die individuell passenden Tarife aus. Nicht stehen bleiben will man im Handytreff und deshalb sind Weiterentwicklungen und die Erweiterung des Angebotes auf spannende Geschäftsfelder programmiert.
Und dies ist der zweite Energiepunkt, im wahrsten Sinne des Wortes: Das Angebot im Bereich Internet ist seit kurzem in Zusammenarbeit mit der Brennercom und dem Südtiroler Anbieter „SiJa“ auch auf den Bereich Glasfaser ausgedehnt worden.
Erfolgreich gestartet ist seit Dezember 2019 auch der Verkauf von Elektro-Rollern. Die handlichen Elektro-Roller erfreuen sich zunehmender Beliebtheit bei Jung und Alt.
Ab Juli 2020 steigt das Handytreff in einen neuen Bereich ein und zwar in den Stromverkauf. Als Parnter konnte „SiJa“ gemeinsam mit dem Stromanbieter AB-Energy aus Bergamo gewonnen werden. Demnach können ab Juli Stromverträge im Handytreff abgeschlossen werden, mit, nur soviel verrät Francesco Paesano, höchst interessanten und lukrativen Angeboten von regenerativem Strom.
Am Samstag, haben wir einen spontanen Filmabend mit den Mädchen veranstaltet. Die Mädchen haben die Filme selbst mitgebracht und wir haben uns mit Chips und Popcorn einen schönen Abend gemacht. Tolle Gespräche sind entstanden und wir genossen unseren Tag.
Zum zweiten Mal traf sich der Vorstand des Jugendtreffs Taufers um die nächsten Schritte zur Wiedereröffnung des Jugendtreffs zu besprechen. Mitglieder des Vorstands sind die Bürgermeisterin Roselinde Gunsch-Koch, Träger und Jugenddienst-Vorstand Obervinschgau Tobias Stecher, Jugendarbeiterin Anna Erlacher, engagierte Jugendliche Medea Fliri, Chiara Basso, Lara Brighenti, Maximilian Joos und zuletzt auch Hanspeter Fliri, Tamara Riedl, Silvia Kerschbaumer.
Nach einem gemeinsamen Kennenlernen und erste Vereinbarungen, wurde gemeinsam beschlossen, dass der Jugendtreff wieder für die Tauferer Jugendlichen ab 26.Mai 2020 geöffnet ist. Vorerst ist der Jugendtreff bis Ende Juni am Dienstag von 17.00 bis 20.00 Uhr und Freitag von 18.00 bis 21.00 Uhr geöffnet.
pr-info LVH - Haben Sie Schwierigkeiten einen passenden Boden auszuwählen? Dann wenden Sie sich an einen qualifizierten Bodenleger in Ihrer Nähe. Kompetenz, Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Flexibilität verspricht das Qualitätssiegel der Südtiroler Bodenleger im lvh Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister. Mit diesen Qualitäten und der richtigen Beratung finden Sie den Traumboden für Ihr Zuhause und können sich dank qualifizierter Arbeit entspannt zurücklehnen. Zudem finden Sie hier noch die wichtigsten Tipps und Tricks, damit das bestmögliche Ergebnis erzielt wird und eine freundliche Wohnatmosphäre entsteht:
1) Hinterfragen Sie das Angebot und lassen Sie nicht nur den Preis entscheiden.
2) Achten Sie auf die Vielfalt und Eignung der warmen Bodenbeläge.
3) Berücksichtigen Sie die Vorlaufzeit bei Wahl und Bestellung des Bodens.
4) Beachten Sie die Sauberlaufzone.
5) Verwenden Sie geeignete Stuhlgleiter.
6) Achten Sie weiterhin auf das ideale Raumklima.
7) Beachten Sie die Pflegeanleitung.
Bei weiteren Fragen zögern Sie nicht, auf der Internetseite unter www.bodenleger.lvh.it finden Sie Ihren qualifizierten Bodenleger in Ihrer Nähe, den Sie jederzeit kontaktieren können. Einfach pure Entspannung – dank qualifizierter Bodenleger.
Mals - Seit einigen Tagen übernachten zwei Waldrappe auf einem Kran vor unserem Haus. Wir haben die Sichtung der Vögel gemeldet, und da sie einen Sender tragen, wissen wir jetzt, dass die beiden Agada und Grignolino heißen und ein Jahr alt sind. Sie sind in Kuchl/ Salzburg aus dem Ei geschlüpft. Die beiden haben in Cavalese überwintert, haben dann den Anschluss zur Gruppe verloren und sind seit einigen Wochen auf Erkundungsreise durch Italien.
Wir können die Reise von Agada und Grignolino mittels der App Animal Tracker verfolgen.
Auf der italienischen Facebookseite Bentornato Ibis gibt es interessante Informationen zur Waldrappe.
Bereits zwei Mal führte der von Menschen geleitete Zug mit geprägten Vögeln und Fluggeräten über den Reschen in die Toskana. Wir können also hoffen, dass wir bei uns im Vinschgau jetzt öfters Waldrappe beobachten können.
Emma Dietl (9 Jahre) und Paul Dietl (5 Jahre) aus Mals
Latsch/Pilotprojekt - Zu einem besonderen „Baumfest“ trafen sich Vertreter mehrerer Verbände und Vereine am Samstag, den 20. Juni vormittags am Waldrand des Latscher Sonnenberges, dort wo von der Wildbachverbauung ein Schutzdamm errichtet wurde. Mit großer Freude konnte Thomas Oberhofer, der Obmann der VI.P, berichten, dass es gelungen ist in Zusammenarbeit mit der Forstbehörde, der Eigenverwaltung und dem Imkerverein Latsch eine Bienenweide anzulegen. Mit diesem Pilotprojekt will man Bäume und Sträucher pflanzen, die als Nahrungsquelle für Bienen dienen. Wie der LR Arnold Schuler bei seiner Ansprache betonte, geht es bei diesem Gemeinschaftsprojekt darum die Artenvielfalt zu steigern und an Waldrändern das Nahrungsangebot für Bienen zu sichern. Andreas Weitgruber, der Präsident der Eigenverwaltung Latsch, bedankte sich bei allen für die gute Zusammenarbeit und meinte, dass das Projekt nicht nur den Bienen zu Gute kommt, sondern auch den Bauern und der gesamten Bevölkerung nützt. Georg Pircher, der Amtsdirektor vom Forstinspektorat Schlanders, erläuterte das Projekt. Es geht darum in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Verbänden den 1 ½ ha großen Steinschlagschutzdamm nicht einfach nur mit einer Samenmischung zu begrünen, sondern zusätzlich mit passenden Sträuchern und Laubbäumen naturnah zu gestalten. Um das zu erreichen, wurde die Böschung ganz bewusst etwas unregelmäßig gestaltet und mehrere Steine und Totholz wurden auf dem Damm liegen gelassen. Auch Peter Tscholl, der Obmann vom Imkerverein Latsch betonte den ökologischen Wert dieser Aktion und die Wichtigkeit der Bienen für die Bestäubung. Nach den kurzen Ansprachen wurden von den Vertretern der verschiedenen Vereine und Verbände rund 90 Bäume und Sträucher auf dem Sicherheitsdamm gepflanzt. Nach getaner Arbeit gab es, so wie bei einem richtigen Baumfest, ein Erfrischungsgetränk und ein belegtes Brot. (hzg)
Südtirol/Tirol - Zum ersten Mal wurde der Umwelt & Klima Preis Tirol-Südtirol vergeben und erstmals wurde der Wettbewerb um das hochaktuelle Thema Klima erweitert.
Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Abteilung Umweltschutz/Tirol, des Südtiroler Sanitätsbetriebes und der Transkom KG.
Das Ziel des Wettbewerbes ist, Unternehmen und Privaten die Möglichkeit zu geben, ihre Umweltideen bzw. -projekte der Öffentlichkeit vorzustellen bzw. bekannt zu machen.
Frei nach dem Motto „Tue Gutes und sprich darüber“, soll der Umweltpreis auch dazu beitragen, die Sensibilisierung und Motivation zu aktivem Umweltschutz zu fördern.
Der Umweltpreis wurde in 2 Kategorien ausgeschrieben. Insgesamt wurden 95 Bewerbungen eingereicht: 37 in Tirol und 58 in Südtirol, davon 54 in der Kategorie „Projekte und Ideen“ und 41 in der Kategorie „Maßnahmen und Aktivitäten“.
Südtirol holte sich den ersten Platz in der Kategorie 1 und den zweiten Rang in der Kategorie 2.
Der Mediziner Michael Kob holte sich mit seinen Überlegungen „Einführung von Green Mondays in der Gemeinschaftsverpflegung von öffentlichen Einrichtungen in Südtirol für eine klimafreundlichere, nachhaltigere und gesündere Ernährung“ den Sieg in seiner Kategorie. Eine interessante Idee, welche in öffentlichen Einrichtungen relativ einfach umgesetzt werden könnte. Außerdem entstehen für die Umstellung eines Menüs auf fleisch- oder tierproduktfreie Speisen im Normalfall keine zusätzlichen Kosten.
Die junge Ariane Benedikter holte sich den zweiten Platz in der Kategorie „Maßnahmen und Aktivitäten“. Seit September 2010 setzt sich Ariane als Botschafterin für Klimagerechtigkeit der internationalen Jugendumweltinitiative „Plant-for-the-Planet“ für die Umwelt ein, hält Vorträge, schreibt Artikel und erhielt 2019 die Auszeichnung „Alfiere della Repubblica“.
Den Energiepreis Südtirol, vergeben von der Alperia AG, erhielt die Gemeinde Meran.
Alle Informationen zu den Bewerbungen, Nominierten und Gewinnern finden Sie unter
www.umweltpreis.at
pr-info
Die Südtiroler Bergbauern erzeugen heute wie damals authentische Produkte. Ihre tägliche Arbeit im steilen Gelände ist ein wertvoller Beitrag zur Wahrung der alpinen Landschaft. So garantieren Alm- und Berglandwirtschaft die Vielfalt qualitativ hochwertiger regionaler Erzeugnisse, aber auch den Erhalt der Kulturlandschaft.
Damit sich die Arbeit lohnt, wurde von Seiten IDM Südtirol in Zusammenarbeit mit dem Amt für den Nationalpark Stilfserjoch im Zuge des Projekts „Touristische und landwirtschaftliche Entwicklung im Nationalpark Stilfserjoch“ eine neue Regionalmarke geschaffen. Diese hat das Ziel regionale Produkte und Wirtschaftskreisläufe zu fördern.
Die neue Marke positioniert sich im Premiumsegment, wobei die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt steht. Hierfür wurden Kriterien ausgearbeitet, welche von Seiten der Produzenten erfüllt werden müssen, damit sie das Logo verwenden dürfen. Aktuell werden diese Kriterien nur von einer Handvoll Produzenten erfüllt. „Es ist ein Prozess den wir gemeinsam mit der Landwirtschaft gehen möchten, weshalb wir einen Stufenplan entwickelt haben, um möglichst viele Produzenten für das Projekt zu gewinnen“, so der Programmleiter. Der Stufenplan wird am Donnerstag, 25. Juni im Bürgersaal Martell vorgestellt.
Die Vermarktung soll u. a. über eine online Plattform erfolgen auf der alle im Nationalpark ansässigen Produzenten und deren Qualitätsprodukte aufgelistet werden. In einem ersten Moment haben Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe, sowie der lokale Handel Zugriff auf die Plattform und können dort zentral Produkte ordern. Diese werden dann frei Haus zugestellt. In einem zweiten Moment will man dann auch direkt Konsumenten ansprechen und das Projekt auf die gesamte Nationalpark-Region ausweiten, um weitere Partner mit ins Boot zu holen.
pr-info Kulturhaus Schlanders
KONZERT – Streichquartett am Samstag, 11. Juli um 20.00 Uhr im Kulturhaus „Karl Schönherr“ Schlanders
Besetzung: Andrea Ferroni, Ursula Mühlberger, Violinen;
Jennifer Gomez Vilar, Viola; Matteo Bodini, Violoncello
Die vier freischaffenden MusikerInnen aus der Region spielen regelmäßig bei verschiedenen Orchestern und Ensembles, wie zum Beispiel das Haydn Orchester von Bozen und Trient, Orchestra Cherubini, Streicherakademie Bozen, Theresia Barockorchester, Labirinti armonici, Ladies in Dress.
Konzertprogramm:
- W. A. Mozart: Streichquartett in C-Dur, KV 157
- A. Vivaldi: aus dem Violinkonzert „Der Winter“, 2. Satz
- J. S. Bach: Air auf der IV. Saite
- J. Brahms: Ungarischer Tanz Nr. 5
- G. Fauré: Pavane
- F. Kreisler: Liebesfreud, Liebesleid, Schön Rosmarin
- G., Bizet: Pearl Fisher
- C. Gardel: Por una cabeza
- A, Arroyo: El Choclo
- A. Piazzolla: Libertango, Oblivion
- N. Rota: The Godfather, Main theme
- E. Morricone: Nuovo cinema paradiso, Main theme
- H. Mancini: Moon river
Platzreservierung unter kulturhaus@schlanders.it
Die Eintrittskarten sind an der Abendkasse ab 19.00 Uhr erhältlich.
Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, der Marktgemeinde Schlanders, der Raiffeisenkasse Schlanders, Fa. Schönthaler A. & Söhne, Fa. Fleischmann Martin - Raumausstattung
Schlanders/BASIS Stammtisch digital - Das Klimaland Südtirol möchte zu einer Modellregion für nachhaltige alpine Mobilität werden. Um das zu erreichen, wurde das Projekt Green Mobility gestartet und auf Initiative des Landes die Koordinierungsstelle „Green Mobility“ innerhalb der STA - Südtiroler Transportstrukturen AG eingerichtet. Ein Team von acht Personen soll unter der Koordination von Harald Reiterer entsprechende Projekte initiieren und umsetzen. Bei einem digitalen Stammtisch, organisiert von BASIS Vinschgau und moderiert von Carina Matscher und Linda Schwarz, wurde das Projekt am 16. Juni vorgestellt und bei der Videokonferenz von 19:30 bis 21:15 Uhr darüber diskutiert. Harald Reiterer berichtete anfangs in einem Kurzreferat, dass es darum geht Verkehr zu vermeiden, zu verlagern und zu verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es eine nachhaltige Raumplanung, die Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel, der Elektromobilität, der Radmobilität und ein verstärktes Mobilitätsmanagement. Im letzten Jahrhundert ging es vielfach darum, eine autogerechte Stadt zu entwickeln. Das neue Leitbild ist die Fußgänger-und Fahrrad-freundliche-Stadt, die Stadt der kurzen Wege und von Green Mobility. Nach Harald Reiterer ist der Ankauf eines Elektroautos zwar teurer, der Betrieb dann aber billiger und insgesamt ist ein Elektroauto umweltfreundlicher als ein Auto mit Verbrennungsmotor. Die Elektromobilität wird gefördert und im ganzen Land werden Ladestationen aufgebaut. Auch Carsharing wird gefördert und ausgebaut. Große Zukunft hat die Radmobilität, auch durch die starke Zunahme von Elektrofahrrädern. Lastenräder, E-Bikes für Pendler und Bike-Sharing sollte stärker unterstützt werden. Ein Mobilitätsmanagement in Betrieben, in Gemeinden, im Tourismus und in Schulen sollte aufgebaut werden. Es geht darum, für die einzelnen Zielgruppen ein ganzheitliches Mobilitätskonzept mit der Förderung von alternativen Transportmitteln wie Fahrrad, öffentliche Verkehrsmittel und Fußmobilität zu erarbeiten. In der Diskussion wurde über Carpooling, Wandern ohne Auto und Mobilitätsplattformen diskutiert. (hzg)
Morter/Latsch/Schlanders - Vinschger Waldkinder“ ist das erste Projekt , welches der Verein „Natur erleben Vinschgau“ ab Herbst 2020 konkret in Angriff nehmen wird. Im Morterer „Förchenwaldele“ sollen ab Herbst um die 15 Kinder im Alter zwischen 3 und 6 Jahren regelmäßig betreut werden. Die Präsidentin des Vereines Nicole Daniel und Samuel Holzner betonen, dass die Betreuung der Kinder nicht als Konkurrenz zu bestehenden Regelkindergärten zu sehen sei, sondern als Alternative. Weil eine solche Alternative im Mittelvinschgau bislang nicht angeboten werde, nehme der Verein dies nun selbst in die Hand. Noch ist man auf der Suche nach einer weiteren pädagogischen Fachkraft und der Verein ist offen für interessierte Eltern, die ebenfalls auf der Suche nach alternativen Betreungsformen für Kinder im Vorschulalter sind.
„Natur erleben Vinschgau“ ist ein Verein, der 2020 gegründet wurde. Er entstand aus einer Elterninitiative, deren Ziel es ist, Kinder wieder vermehrt in die Natur zurückzubringen. Das erste Projekt des Vereines, die „Vinschger Waldkinder“, richtet sich an Kinder im Vorschulalter von 3 bis 6 Jahren. Weitere Projekte, wie „Sommer-Waldwochen“ für Kinder im Vorschul- und Grundschulalter und „Waldspielgruppen“ für 1,5 bis 3-Jährige sind in Planung“. So steht es unter anderem im Vereinsflyer. Nicole Daniel und Samuel Holzner blicken auf erweiterte Vereinstätigkeiten, die man sich vorstellen könnte. Man möchte allgemein im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit sensibilisieren. Dies könne auch über Vorträge und Beratungen und weitere Projekten erreicht werden.
Der Verein möchte in seinen Entscheidungen autonom und privat bleiben. Wohl wissend, dass dies eine Gratwanderung sein kann. Bei den „Vinschger Waldkindern“ werden die anfallenden Kosten aus den Beiträgen der mitmachenden Eltern, aus Sponsorengeldern und Spenden bestritten werden. Bei der Fraktion Morter ist man jedenfalls auf offene Ohren für einen Platz gestoßen. Ein mobiler Unterstand wird den Kindern und Betreuern als Unterschlupf dienen.
Das Interesse von Seiten von Eltern ist auf jeden Fall vorhanden. Neben Nicole Daniel und Samuel Holzner sind Tanja Folie, Inge Unterthiner und Florian Tumler im 5-köpfigen Vorstand. Für weitere Interessierte steht der Verein offen.
Infos erteilt Nicole Daniel,
hoi@nev.bz.it
388 1596300
Buchtipp
Ein Netz aus Lügen
Judith W. Taschler:
David (Droemer, München 2017, 240 S.)
Es sei eine Lanze gebrochen für ein Flohmarktbuch – dieses ist eines, erstanden beim „Weiberkrempel-Markt“ in Eyrs. Nein, deshalb ist es kein Frauenbuch, sowas gibt’s nämlich gar nicht. Es ist ein leises Buch mit liebenswerten, genau behauenen Charakteren. Wer nicht verwandt ist, ist emotional verbunden oder durch Entscheidungen verbandelt, das kann auch generationenübergreifend funktionieren. Der Urvater des Geschehens ist David, er ist aus dem Krieg mit einem Ahornbäumchen als Geschenk zurückgekommen, dann aber verstorben. Daran wurzeln sich die Geschichten seiner Frau Clara, seines Sohnes Richard und der Enkeltochter Magdalena an und auch diese verzweigen sich wieder. Besonders aufregend sind ihre Erlebnisse nicht, aber die gefinkelte Erzähltechnik springt durch Raum und Zeit und zwischen den Altersstufen hin und her und platziert die Fährten so präzise, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Nach und nach klärt sich das Familiengemälde und die Lücken füllen sich oder neue Löcher entstehen. Die Stimmung pendelt zwischen Wärme und Trostlosigkeit, da einige Bindungen aufgelöst oder Bande gewaltsam zerschnitten werden. Drehscheibe ist ausgerechnet Kirchberg in Tirol, die Erzähllinien reichen weit und sorgen für Lebensentwürfe, die dramatisch oder kaum merklich daneben gehen. Dem Schicksal ist es nicht zuzuschreiben, dass nichts in diesem unterhaltsamen Roman so bleibt, wie es zu Beginn scheint. Dunkle Geheimnisse kommen ans Licht, langes Schweigen wird zum verhängnisvollen Lügen. All die Schwere ist einfach und mit Leichtigkeit erzählt, schwimmbadgeeignet!
Maria Raffeiner
pr-info Speckeggele
Eine Genussadresse ist das Speckeggele in Schlanders, direkt in der Fußgängerzone. Urig und gemütlich ist das Ambiente, authentisch das, was im Inneren geboten wird. Präsentiert wird hier das Beste vom Vinschgau und Südtirol. Die Philosophie ist so einfach wie genial: Ein Bistro mit integriertem Shop, wo man lokale Produkte kaufen und auch genießen kann. Der Senf etwa kommt vom Kandlwaalhof in Laas, die Marmeladen aus dem Martelltal, der Speck vom Kirchhof oder die Vinschger Essiggurken von der Firma Lechner aus Laas. Die Wachteleier stammen aus eigener Haltung, das Wild aus der Umgebung. Es sind genau jene Produkte, die sich in den Kreationen von Victoria Walder, der Gastgeberin im Speckeggele wiederfinden und Inspiration für ihre wöchentlich wechselnde kleine Speisekarte sind. Pappardelle mit Wildragout sind ebenso Ausdruck dieser Philosophie wie die Vinschger Schneamilch der passionierten Köchin und nicht weniger passionierten Jägerin. Gegessen und genossen werden darf unter alten Stadelbrettern oder Geweihen - ein uriges Ambiente, das sich anstandslos in das Konzept des Speckeggeles einreiht. Klein, fein und groß in der Auswahl ist das Bistro mit integriertem Shop. Eine neue Genussadresse im Herzen von Schlanders. (ap)
pr-info Volksbank
Die Niederlassung Bozen/Meran hat mit 1. Juni einen neuen Leiter erhalten: Stephan Theiner zeichnet für das Firmen- und Privatkundengeschäft vor Ort verantwortlich – u.a. auch für das gesamte Vinschgau. Die neue Organisation zeichnet sich durch eine noch größere Nähe zu den Kunden aus.
„Als Niederlassungsleiter ist Theiner Ansprechpartner für Kunden und Mitarbeiter im jeweiligen Einzugsgebiet. Neu ist: Sowohl das Firmenkunden-, als auch das Privatkundengeschäft liegt in der Verantwortung des Niederlassungsleiters. Diese Dezentralisierung führt zu mehr Flexibilität, höheren Synergien und schnelleren Entscheidungen. Wir sind damit noch näher an unseren Kunden und können sie als ihr Finanzpartner noch umfassender und ganzheitlicher betreuen“, sagte Vizegeneral- und Vertriebsdirektor Stefan Schmidhammer.
Stephan Theiner ist ein gebürtiger Tschengelser. Zur Niederlassung Bozen/Meran zählen 32 Hauptfilialen bzw. Filialen. Für Theiner ist es nach über drei Jahren, in denen er die Niederlassung Venedig/Padua geleitet hatte, eine Rückkehr in sein früheres Tätigkeitsgebiet.
Zuvor hatte Hannes Wieser die Niederlassung geleitet. Er wechselt als Niederlassungsleiter an die Spitze der Niederlassung Brixen/Bruneck.
Die beiden erfahrenen Volksbank-Manager berichten an Vizegeneral- und Vertriebsdirektor Stefan Schmidhammer.
Der Newsletter des Amtes für Weiterbildung erscheint fünfmal im Jahr. Er enthält Informationen, Nützliches und Wissenswertes zu den Bereichen Lehren und Lernen, Sprache, politische Bildung, Bildung im Dorf und Daten und Fakten zur Weiterbildung (Bildungslandkarte) in Südtirol aber auch aus anderen Ländern. Er richtet sich an Menschen, die in der Erwachsenenbildung tätig sind. Hier können Sie ihn abonnieren.
Link: http://www.provinz.bz.it/bildung-sprache/weiterbildung/newsletter-des-amtes-fuer-weiterbildung.asp
Bezirksservice Vinschgau
Die Bildungsausschüsse entwickeln immer wieder neue Ideen und Themen, die für die Weiterbildung in ihrem Dorf wichtig sind. Einige davon werden dann in Projekten umgesetzt. Auf dieser Seite finden Sie Beispiele aus der Praxis, die für Ihre eigene Arbeit interessant und nützlich sein können. Für Projekte gibt es im Amt auch eine eigene Förderschiene.
Einmal im Jahr, am 23. September, findet der Tag der Bildungsausschüsse statt. An diesem Tag präsentieren Bildungsausschüsse in ganz Südtirol ihre Tätigkeit, veranstalten eine Aktion oder bieten ganz einfach Informationen an.
http://www.provinz.bz.it/bildung-sprache/weiterbildung/gute-praxisbeispiele.asp
Bezirksservice Vinschgau
Immer Mittwochs von 09.00 – 12.00 Uhr bis 29.07.2020
Ort: Mittelpunktbibliothek, Schlandersburgstraße 6, Schlanders
Coach: Werner Messner
In den DIGGY-Treffs in ganz Südtirol haben alle Interessierten die Möglichkeit, ihre digitalen Kompetenzen zu erweitern sowie allfällige Fragen zu Computerprogrammen, Apps und EDV-Anwendungen vom anwesenden Experten beantworten zu lassen – und das kostenlos.
Aufgrund der Corona-Pandemie blieben die DIGGY-Treffs in den vergangenen Wochen geschlossen – nun wagen sie den Neustart und werden auch im Sommer geöffnet sein.
Informationen zu DIGGY unter www.diggy.bz.it
Bezirksservice Vinschgau
Mitspielen und gewinnen!
Auflösung des Gewinnspiels der letzten Woche: Die richtige Antwort auf die Frage „Welches Tier ist landesweit das Symbol für Bildungsausschüsse bzw. Bildung im Dorf?“ lautet: Wetterhahn
Gewinnerin des Gutscheins für eine Teilmassage im Therapiezentrum Seraina Pazeller in Mals ist: Susanne Pinggera, Prad
Herzlichen Glückwunsch
Diese Woche lautet die Frage wie folgt:
Um welches Dorf/Gemeinde hat sich der Bildungsausschuss Glurns heuer erweitert?
Senden Sie Ihre Antwort innerhalb Donnerstag, 02.07.2020 an die Mail-Adresse: bezirksservice.vinschgau@gwr.it, via WhatsApp an die 348 7651492 oder per Facebook-Messenger unter www.facebook.com/vinschger.bildungszug
Verlost wird ein „Gutschein für eine Tagesmiete E-Bike und der Radführer E-Bike & Radgenusstouren im Oberen Vinschgau“ im Bikepoint Südtirolbike/Siegi Weisenhorn am Bahnhof in Mals
Reschen/Nauders - Die grenzüberschreitende Glasfaser-Verbindung ermöglicht gegenseitige Versorgungssicherheit.
Seit November 2019 sind in diesem kleinen grauen Kasten die Glasfasernetze von Nord- und Südtirol zusammengeschlossen. Er steht auf der ehemaligen Gemeindegrenze Reschen-Nauders, die 1919 gleichlaufend zur Grenzlinie Italien-Österreich umfunktioniert wurde. Diese grenzüberschreitende Verbindung bietet seit Inbetriebnahme gegenseitige Ausfallsicherheit für das Obere Gericht und den Vinschgau. Nicht zu letzt ist mit dem Zusammenschluss am Reschen eine Nord-Süd-Datenachse zwischen den Knoten Frankfurt und Mailand geschaffen worden. Eine direkte Westanbindung zum Internetknoten Zürich durch das Engadin ist durch ein Terra-Raetica-Projekt in Vorbereitung. Die Digitalisierung kommt großen und kleinen Firmen aber auch Haushalten gleichermaßen zugute. Besonders für Unternehmen im ländlichen Raum und abseits von Ballungszentren ist ein Zugang zu ultraschnellem Internet unbedingt notwendig, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen, um auch in Zukunft erfolgreich zu bleiben und neue Jobs zu schaffen. Die Inbetriebnahme der Verbindungsstation ist nicht nur ein historischer und emotionaler Moment, sondern auch ein Akt von politischer Bedeutung. Es ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur schrittweisen Überwindung der Grenzen in Europa. (aw)
Unausgereiftes und unerprobtes Gesetz
Viele MitbürgerInnen haben mich letztlich gefragt, was mit dem ‚TEAM K‘ denn los sei, da man von uns nichts mehr vernehmen/lesen/hören würde. Nun, es ist wirklich so, dass die Arbeiten der Oppositionspartei - Gesetzesvorschläge…Anfragen… Interpellationen… Beschlussanträge usw., nur von sehr, sehr wenigen objektiven Zeitungen/Medien aufgegriffen und veröffentlicht werden. Das ist natürlich sehr schade, da es scheinbar den faden, bitteren Anschein von Seiten der Regierungspartei bestätigt, dass die Opposition generell vergebens im Landtag und in den Kommissionen sitzt. Deshalb ist es mir ein Anliegen über wichtige Themen, die den Vinschgau und Südtirol betreffen, auf diese Weise zu informieren.
„TEAM K“ warnt vor dem Kollaps in der Raumordnung
Der Vinschger SVP-Bezirksobmann Plangger Albrecht hat in einer seiner Mitteilungen bestätigt, dass das neue Gesetz zur Raumordnung so im Vinschgau nicht akzeptiert werden würde…., „jedoch wollen wir dem Wunsch des LH Kompatscher und der Frau Landesrätin Kuenzer nachkommen und ihnen eine Freude bereiten, somit stimmen wir halt auch für die Einführung des neuen Gesetzes……“ Noch immer hält die Landesregierung daran fest, dass mit Juli 2020 das neue Raumordnungsgesetz (Theiner R.) in Kraft treten soll. Bereits zwei Mal hat das Team K über Paul Köllensperger und Peter Faistnauer, im Landtag über einen Änderungsantrag und im Gesetzgebungsausschuss, bei der zuständigen Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer interveniert, das in Kraft treten des Gesetzes aufzuschieben, um in der aktuell prekären Situation aufgrund der Corona bedingten Krise dieses unausgereifte und unerprobte Gesetz nicht heuer noch in Kraft treten zu lassen. Das „TEAM K“ fordert deshalb: das neue Gesetz für Raum- und Landschaft darf nicht im Juli 2020 in Kraft treten, sondern frühestens mit Jahresende. Reihum kommt einstimmig dieselbe Rückmeldung an das Team K: alle sind dafür, das Inkrafttreten des neuen Raumordnungsgesetzes um ein halbes Jahr aufzuschieben. P:Köllensperger und P. Faistnauer haben im Zuge der Debatte um das Hilfspaket erklärt, dass sie keine sinnvollen Gründe erkennen, die gegen den Aufschub des in Kraft Tretens des Gesetzes sprechen. Ansonsten kommt es hier zum Supergau für Bürger, Bauwirtschaft, Ämter und Gemeinden. „Rein opportunistisch gedacht, könnte es uns ja gelegen kommen, dass genau vor den Gemeinderatswahlen der SVP dieses Gesetz um die Ohren fliegt. Uns ist es aber lieber, wenn das nicht geschieht, denn der Schaden für den Projektträger und Unternehmer wird voraussichtlich enorm sein. Zuviel Unklarheiten sind im Gesetz, es fehlen noch wichtige Durchführungsbestimmungen und vor allem jegliche Erfahrung bei Gemeinden, Verwaltung, Projektanten Freiberuflern. Rechtssicherheit ist zumindest in der Anfangsphase ebenso nicht gegeben“, so Köllensperger und Faistnauer. Die Gemeinden sind noch immer nicht vorbereitet auf die Umsetzung der organisatorischen und personellen Maßnahmen, die das Gesetz erfordert. Wie soll das funktionieren mit all den Kommissionen? Wie soll das funktionieren mit all den Veränderungen nach den Gemeindewahlen, welche auch noch abzuwickeln sind? Das Inkrafttreten dieses Gesetzes in der jetzigen Phase bringt mit Sicherheit einen monatelangen Stillstand bei der Vergabe von Baugenehmigungen und somit einen de facto Baustopp für eine lange Zeit mit sich.
Deshalb die Forderung des „TEAM K“: das Inkrafttreten des neuen Gesetzes „Raum- und Landschaft“ muss verschoben werden, am besten auf nächstes Jahr. Besser noch sollte es nie in Kraft treten, da das neue Gesetz heute schon schlechter ist als das aktuelle.
Wegmann Erwin, Ansprechpartner im Vinschgau für das „TEAM K“
Willkürliche INPS? Unfähiger KVW?
In Bezug auf den Artikel „ Willkürliche INPS?“ von Erwin Bernhart über einen Jungunternehmer, der anonym bleiben will, hätte ich auch etwas zu sagen. Es ist eine wichtige Information, dass Fragen und Ansuchen der Bürger Südtirols bei der INPS nicht mehr über Bozen, sondern in Trient abgewickelt werden. So erklärt sich auch, warum die INPS gerade in dieser Zeit der Corona Krise Kleinverdiener in wirtschaftlichen Nöten im Stich lässt und auch deren Anfragen ins Nichts verlaufen. In meinem Fall ging es um den vom Staat versprochenen 600 € Bonus für unverschuldete Arbeitslose. Ich stecke, wie so viele, zwischen zwei Saisonsverträgen, warte auf Arbeit und hoffte auf diesen „Tropfen auf den heißen Stein“. Es ist beschämend, wie schwierig es ist, eine Erklärung dafür zu bekommen, warum man in die von der INPS aufgestellten Kategorien nicht hineinpasst und warum man deshalb einen abschlägigen Bescheid bekommt. Bei der KVW meinte man auf meine Frage nach der zu mir passenden Kategorie: „Dafür sind wir nicht zuständig, wir haben mit dem Arbeitsrecht nichts zu tun. Wenden sie sich an eine Gewerkschaft.“ Wie bitte?
Eine ausführliche Erklärung kam netterweise aus dem Büro von Philipp Achammer. Damit gebe ich mich zufrieden. Ich bin ja wohlerzogen, duldsam und ein Mensch der Kultur.
Aber anonym nicht.
Sigrid Rosa Gamper
Verkehrssicherheit gefährdet
Die Naturnser Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit, Natascha Santer Zöschg und Benjamin Theiner, bemängeln in einer Gemeinderatsanfrage die fehlenden Bodenmarkierungen auf den Haupt- und Nebenstraßen in Naturns. Bereits Anfang Mai wurden zahlreiche Straßenabschnitte neu asphaltiert, aber die Bodenmarkierungsarbeiten wurden bislang noch nicht durchgeführt. Laut der Gemeinderätin Natascha Santer Zöschg kann dies für Autofahrer und Fußgänger zu sehr gefährlichen Situationen führen.
Die beiden Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit drängen deshalb auf die zügige Durchführung der Markierungsarbeiten und haben dazu eine Anfrage im Gemeinderat hinterlegt. Sie stellen folgende Fragen der Gemeindeverwaltung:
Wann wird die Bodenmarkierung eingezeichnet? Warum dauert es so lange bis die Bodenmarkierung eingezeichnet wird? Wer haftet im Falle von Unfällen? Welche Frist für die Durchführung der Arbeiten wurde der beauftragten Firma gesetzt? Da bis heute keine Bodenmarkierungen eingezeichnet wurden und somit vor allem die Sicherheit der Fußgänger gefährdet ist, aber dies auch für den Auto-Verkehr nicht zumutbar ist, hoffen die Räte auf eine baldige Ausführung der Arbeiten.
Natascha Santer Zöschg
Gemeinderätin der Süd-Tiroler Freiheit in Naturns
Milch aus Padua - Jammern über eigenes Versagen
Ich lebe von der Berglandwirtschaft und bezeichne es als lächerlich und beschämend, dass unsere Landesregierung die Milchprodukte für Südtirols Krankenhäuser aus der Lombardei bezieht. Dies ist nicht weniger als eine Bankrotterklärung uns Bergbauern gegenüber. Da nützen auch die vielen Bergbauernvertreter in der Landesregierung nichts, wenn diese nicht imstande sind, das bereits vor zehn Jahren beschlossene Gesetz zur Förderung heimischer Produkte in Umsetzung zu bringen. Auch der Bauernbund um Leo Tiefenthaler mit Direktor Siegfried Rinner als Bauernvertreter im SVP-Ausschuss, konnten in all den Jahren offensichtlich nichts zur Ausarbeitung der vom Gesetz vorgesehenen Kriterien bewirken. Trotzdem wettern heute genau diese Vertreter der Volkspartei, inklusive dem Sennereiverbands-Obmann Joachim Reinalter, gegen die für Südtirol so schädlichen Ausschreibemodalitäten. Ihnen allen sei gesagt: Wer glaubt, im Chor der Jammerer und Besserwisser einstimmen und damit über eigenes Versagen hinwegtäuschen zu können, der irrt gewaltig. Die Bergbauern, also jene von den schwerwiegenden Versäumnissen direkt Betroffenen, wissen genau, wem die Schuld für den Schaden anzulasten ist. Es darf einen wohl nicht wundern, wenn „Allgemeinpolitiker“, die vielfach bereits als Bürgermeister ihrer Gemeinde vorstanden, nicht imstande waren regionalen Fleisch- und Milchprodukten den Vorrang zu geben, dies in der Landesregierung ebenso wenig hinbekommen.
Werner Perkmann, Bergbauer aus St. Martin im Kofel
Unschönes Bild
Bei der Wanderung von Glurns zum St. Martin Kirchlein, kam uns oberhalb von diesem, beim Picknick-Platz, wo auch Kälber weiden, dieses unschöne Bild vor Augen. Es ist schade, dass ein so schöner Platz, durch Müll, so verunstaltet wird.
Walter Perkmann Berger, einer der die Natur liebt
Dominierende Fremdinvestoren
Nehme Bezug auf Deinen Artikel „Rekurs im Anmarsch“ im Vinschgerwind Nr. 12 vom 11.06.2020.
Es stimmt keinefalls wie Du schreibst: (...) „Erst kurz vor der Entscheidung in der Landesregierung (15.04.2020) spielte die Aktionärszusammensetzung plötzlich eine Rolle in der Riege jener, die dem Projekt von vorneherein ablehnend gegenübergestanden sind.“
Der Heimatpflegeverband Südtirols, und mit diesem auch die übrigen Umweltverbände, haben seit der 1. Projektvorstellung vom 31. Mai 2016 bei jeder Gelegenheit auf die dominierende Aktionärsanteile durch Fremdinvestoren (Kaunertal mit ca. 70%) hingewiesen.
Gleichzeitig wurde die Verlagerung der Wertschöpfung in Richtung Kaunertal aufgezeigt.
Ein altes, aber wahres Sprichwort sagt: „Wer zahlt, der schafft an“.
Franz Fliri
Bezirksobmann der Heimatpflege Vinschgau
Steuerabsetzbetrag von 110% („Superbonus“) (Teil 2/2)
Um den neuen Steuerabsetzbetrag in Anspruch nehmen zu können, müssen die Baumaßnahmen, welche bereits in der letzten Ausgabe aufgezählt wurden, entsprechenden Kriterien erfüllen, sowie eine Verbesserung von mindestens zwei Energieklassen (bzw. das Erreichen der höchstmöglichen Energieklasse) mit sich bringen. Um die Verbesserung der Energieklassen nachweisen zu können, ist ein Energieausweis (APE), bzw. ein Klimahaus-Zertifikat vom Gebäude vor und nach den Sanierungsarbeiten vorzulegen.
Der Steuerabsetzbetrag steht folgenden Subjekten zu:
- Kondominien;
- Natürliche Personen, wobei der Eigentümer von Einfamilienhäusern, den Steuerabsetzbetrag nur dann in Anspruch nehmen darf, wenn das Gebäude als Hauptwohnung genutzt wird. Der Absetzbetrag kann auch für die Zweitwohnung genutzt werden, sofern diese ein Teil eines Kondominiums ist.
- Autonomen Instituten für sozialen Wohnungsbau (IACP);
- Mietgliedern von Wohnbau-genossenschaften für das ungeteilte Eigentum.
Aktuell ist auch eine Ausweitung des Steuerabsetzbetrages für Zweitwohnungen, Hotels und Sportanlagen im Gespräch.
Steuerpflichtige, die Ausgaben für Sanierungsarbeiten, zwischen dem 1. Juli 2020 und 31. Dezember 2021 durchgeführt haben, können den Absetzbetrag direkt über die persönliche Steuererklärung in 5 Jahresraten absetzen. Alternativ zur direkten Nutzung über die Steuererklärung, sehen die gesetzlichen Bestimmungen folgende zwei Abtretungsmöglichkeiten vor:
- Rechnungsrabatt: der Lieferant, der die Arbeiten durchführt, kann dem Kunden den fälligen Absetzbetrag als Rabatt auf der Rechnung gewähren und im Gegenzug erhält der Lieferant ein Steuerguthaben. Dieses Steuerguthaben kann der Lieferant mit anderen Steuern über 5 Jahre verrechnen, oder an andere Steuersubjekte veräußern;
- Veräußerung des Absetzbetrages: In diesem Fall wird der Absetzbetrag in ein Steuerguthaben umgewandelt und kann an andere Steuersubjekte, einschließlich Kreditinstitute und andere Finanzintermediäre, veräußert werden.
Rinderfilet in Kräuterkruste
Für 8 Personen
Zubereitungszeit: 40 Minuten
Grillmethode: Direkte und indirekte mittlere Hitze
(175 – 230 Grad C)
Grillzeit: 35 – 45 Minuten
Für die Würzmischung:
1 ½ EL getrockneter Estragon
2 ½ TL grobes Meersalz
2 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
1 ½ TL getrockneter Thymian
1 gehäufter TL zerriebener getrockneter Salbei
1 ganzes Rinderfilet, etwa 3 kg, nicht pariert
Olivenöl
Zubereitung:
1. Die Zutaten für die Würzmischung vermengen.
2. Vom Rinderfilet überschüssiges Fett entfernen. Das Filet mit der glattesten Seite nach oben flach auf die Arbeitsfläche legen. Das schmale Endstück nach unten umklappen, sodass das Filet eine gleichmäßige Dicke hat. Das Filet im Abstand von jeweils etwa 5 cm mit Küchengarn in Form binden, das umgeklappte Ende mit zwei Fäden befestigen. Das Filet rundum dünn mit Öl bestreichen und mit der Würzmischung einreiben.
3. Das Filet ca. 60 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen lassen. Den Grill vorbereiten.
4. Das Filet über direkter mittlerer Hitze etwa 15 Minuten auf allen Seiten scharf anbraten, dabei alle 3 – 4 Minuten ein wenig drehen, damit es auf allen Seiten gleichmäßig bräunt. Über indirekter mittlerer Hitze bei geschlossenem Deckel weitergrillen, bis der gewünschte Gargrad erreicht ist (20 – 30 Minuten für rosa/rot bzw. medium rare bei einer Kerntemperatur von 52 – 55 Grad Celsius). Das Filet vom Grill nehmen, locker mit Alufolie abdecken und 10 – 15 Minten ruhen lassen. Die Kerntemperatur steigt in dieser Zeit um 2 – 5 Grad Celsius, in Scheiben schneiden und servieren.
Neues. Nicht nur Fleisch, Fisch und Würste machen sich gut auf dem Rost. Grillieren Sie auch mal Grillkäse oder Tofu, Gemüse und zum Dessert Früchte wie z.B. Ananas.
Vinschgau - Leo Forcher vom Rebhof in Galsaun/Kastelbell führte den Weinbauverein Vinschgau seit der Gründung 1981 als Obmann. Als passionierter Winzer war es ihm stets ein Anliegen, die uralte Weinkultur im Vinschgau zu erhalten und zu modernisieren. Er stellte die Weichen für eine immer besser werdende Wein-Qualität im Tal und erreichte sogar das Siegel für die kontrollierte Ursprungsbezeichnung DOC Südtiroler Vinschgau. Nach fast 40 Jahren gab Forcher den Vorsitz im vergangenen März in jüngere Hände ab. Neuer Obmann ist Matthias Bernhart aus Partschins. Forcher ist nach wie vor Ausschussmitglied und erklärte sich bereit, seinen Nachfolger zu unterstützen und ihn in seinen neuen Aufgabenbereich einzuführen. Neben Bernhart und Forcher sind im Auschuss des Vinschger Weinbauvereines folgende Winzer bzw. Weinfachleute vertreten: die beiden Obmann Stellvertreter Elmar Luggin (Schluderns) und Hans Zagler (Mals), Matthias Thoman (Kortsch), Florian Schönthaler (Schlanders), Martin Schuster (Vetzan), Reinhard Massl (Vetzan), Heiner Pohl (Kastelbell), Martin Gapp (Naturns), Gruber Andreas (Naturns) und Roland Fieg (Staben/Juval). Zu Rechnungsrevisoren ernannt wurden Andreas Forcher (Kastelbell) und Reinhard Unterweger (Tschars). Kooptiert ist Martina Kafmann vom Bezirksamt für Landwirtschaft Schlanders.
Der Vinschger Weinbauverein kümmert sich seit seiner Gründung um die Belange der Weinbauern. 1981 betrug die Anbaufläche 48 Hektar. Der Verein hatte gerade einmal 60 Mitglieder. Heute im Jahr 2020 beträgt die Weinbaufläche 86 Hektar und die Mitgliederzahl ist auf 280 gestiegen. Einst war der Weinbau im Vinschgau mehr oder weniger auf Hofproduzenten reduziert, die sich nich sonderlich um Qualität kümmerten. Das änderte sich zum Positiven. Im Rahmen des Weinbauvereins wurden von Anfang an regelmäßig Weinverkostungen, Fortbildungsveranstaltungen, Flurbegehungen, Lehrfahrten und einiges mehr organisiert. Das Niveau des Vinschger Weines ist im Laufe der Jahre ständig angestiegen. Und dessen Qualität überzeugt mittlerweile selbst die kritischsten Weinkenner. (mds)
Freilichtkino am Kulturhausplatz am 1. Juli um 21:30 Uhr Bohemian Rhapsody: Bohemian Rhapsody ist ein biografisches Filmdrama aus dem Jahre 2018. Der Film behandelt die Geschichte Freddie Mercurys und seiner Band Queen. Es ist die Geschichte eines aufregenden Lebens mit viel Musik. Da die Abstandsregelung eingehalten werden müssen, können nur ca. 150 Kinobesucher einen Sitzplatz erhalten, deshalb muss man sich über E-mail anmelden: kulturhaus@schlanders.it Beginn ist um 21.30 Uhr, Eintritt: 5 Euro
von Albrecht Plangger - Die Grenzen sind wieder offen und in Rom kehrt endlich wieder etwas Normalität ein. Deutsche ,Engländer und Franzosen sind wieder da. Das historische Zentrum erwacht und die Leute genießen die lauen Frühsommerabende. Das ist auch ansteckend für die Römer, die sich nun auch wieder zeigen und ihre Wohnungen verlassen . Jetzt sind wir Parlamentarier nicht mehr die Einzigen, die um die „Häuserecken schleichen“ ... Auch bei uns im Parlament herrscht wieder „Hochsaison“. Mit dem Gesetzesdekret „Rilancio“ sind gerade € 55 Milliarden zu verteilen, um die Wirtschaft - nach dem Covid-19-Stillstand - wieder in Schwung zu bringen und den krisengeschädigten Betrieben und Familien eine Hilfestellung zu geben. Jetzt wird in der Kommission ordentlich gefeilscht. Mit der Opposition wird meist nur scheinverhandelt, um diese weniger aggressiv zu machen. Zugeständnisse werden erst im letzten Moment gemacht. Die Arbeiten werden sich wohl über 3 Wochen hinziehen. Ergebnisse gibt es erst dann. In der Zwischenzeit wird auch beim Wahlgesetz wieder gebastelt. Bei den nächsten Wahlen zur Abgeordnetenkammer wird es nur mehr 2 Wahlkreise geben (Bozen und Brixen ) und nicht wie bisher 3 mit Burggrafenamt /Vinschgau. Der Vinschgau und die Seitentäler des Burggrafenamtes kommen zum Bezirk Pustertal/Eisacktal/Wipptal. Meran und die Nachbar-Gemeinden und das ganze Etschtal kommt zum Bezirk Bozen. So waren die Wahlbezirke auch schon bis 1967 eingeteilt. Angegangen von der Regierung werden auch die „Sicherheitsdekrete“ von Salvini. Somit besteht Hoffnung, dass die leidige Sache mit den ausländischen Kennzeichen endlich geklärt wird und die Gemeinden werden auch erfahren, wie es mit dem SPRAR- Programm und der dezentralen Flüchtlingsbetreuung weitergeht.