Wolfgang Platter, am Tag des Heiligen Matthias, 24. Februar 2011
Mit den Fisch- und den Kriechtierarten Südtirols in Lebendtierhaltung hat das Nationalparkhaus aquaprad viele Ausstellungsattraktionen zu bieten. Bei einem Besuch können die Kenntnisse zu den zwei Klassen von Wirbeltieren erweitert oder aufgefrischt werden. Unser Schulwissen über diese Tierklassen ist meist recht schmal geblieben.
Die Gewässerökosysteme als gefährdete Lebensräume
Europa- und weltweit gehören die Wasserlebensräume und Feuchtgebiete zu den sensiblen und gefährdetsten Lebensräumen und Ökosystemen. Als offene Systeme unterliegen sie besonderen Gefährdungen etwa durch Eintrag belastender, ja gar toxischer Stoffe über die Wasserfracht. Das Fischsterben in einem Fluss oder Küstenstreifen ist dann der auffällige und alarmierende Endpunkt einer Umweltkatastrophe.
Die Sensibilisierung für die empfindlichen Gewässerökosysteme war mit ein Grund, warum wir gemeinsam mit der Gemeinde Prad beim Bau und bei der Einrichtung des Nationalparkhauses aquaprad das Wasser und die Lebensräume am und im Wasser als Ausstellungsobjekte gewählt haben. Die Fische sind dabei empfindliche Bioindikatoren und Überbringer einer Umweltbotschaft. In den Schau-aquarien haben wir versucht, die verschiedenen Lebensräume in Ausschnitten so naturgetreu als möglich nachzubauen und die Tiere so artgerecht als möglich zu halten.
Vom Quellbach zum Niederungssee
Die Gewässer Südtirols sind Süßgewässer. Wir unterscheiden zunächst zwischen Fließgewässern und stehenden Gewässern. Zu den Fließgewässern gehören etwa Quellbäche, Gebirgsbäche und Flüsse. Zu den langsam fließenden Gewässern zählen wir die häufig künstlich angelegten Kanäle und Abflussgräben in den Talsohlenböden. Sie wurden häufig zur Entwässerung landwirtschaftlicher Kulturflächen angelegt. Wegen des hohen Nährstoffeintrages weisen diese Abflussgräben oft einen dichten Pflanzenbewuchs auf. Sie sind Lebensraum für fast ein Dutzend kleiner Fischarten Südtirols, von denen die meisten zu den ganzjährig geschützten Arten gehören. Ein Beispiel für einen solchen Grabenbewohner ist die Elritze oder Pfrille.
Zu den stehenden Gewässern gehören die Seen. Im Gebirgsland Südtirol können wir zwischen Hochgebirgsseen und Niederungsseen unterscheiden. Die alpinen Hochgebirgsseen weisen kalte Wassertemperaturen auf, sind mehrere Monate des Jahres zugefroren, dunkel und lebensfeindlich, sauerstoffreich, aber nährstoffarm. Nur extrem angepasste Spezialisten unter den heimischen Fischarten überleben unter solchen extremen Lebensraumbedingungen. Zu diesen Arten in Hochgebirgsseen zählt etwa der Seesaibling. In den Oberläufen der Gebirgsbäche als Beispiel für ein Fließgewässer mit starker Strömung leben der Bachsaibling und die Bachforelle mit einer stromlinienförmigen Körperform, um der Strömung zu trotzen.
Unter den stehenden Gewässern Südtirols ist der Kalterer See der größte und bekannteste. Sein im Sommer warmes, nährstoffreiches, aber gegenüber Gebirgsbächen sauerstoffärmeres Wasser beherbergt die hochrückigen Fischarten wie Karpfen, Karauschen, Brachsen und weitere Arten der Familie der Karpfenartigen. Die Lebensgemeinschaft der Fische im Kalterer See besteht aus 12-15 Arten zwischen Pflanzenfressern und Fleischfressern. Pflanzenfressende Fische ernähren sich von Plankton, Algen, Mikrozoobenthos mit wirbellosen Tieren. Die fleischfressenden Fische sind Raubfische und bilden die oberen Glieder der Nahrungskette.
Das Seeaquarium
Im großen Seeaquarium des Nationalparkhauses aquaprad haben wir im Becken mit 170 m³ Wasservolumen diese Lebensgemeinschaft und Nahrungskette von Pflanzenfressern und Fleischfressern nachgebaut. Das Seeaquarium beherbergt Arten wie z.B. die pflanzenfressenden Rotaugen, Rotfedern und Lauben und die fleischfressenden Arten wir Regenbogenforelle, Flussbarsch, Hecht und Wels. Durch die großen Panoramascheiben können die Fischarten in der ungewohnten Perspektive von der Seite und von unten beobachtet werden. Und eine Beobachtungsstunde im Glastunnel unter Wasser ist bei meditativer Musik beruhigender als jeder Fernsehfilm!
Einheimisch und fremd
Die Fischfauna in den Gewässern Südtirols umfasst derzeit 35-37 Arten. Die Zahl der Arten schwankt, weil neue Arten einwandern oder z.B. sich nach ihrer Verwendung als Köderfische in der Sportfischerei vermehren. Ein solches Beispiel ist der Blaubandbärbling, der ursprünglich aus Südostasien stammt und sich inzwischen in den Überetscher Seen angesiedelt hat. Ein nunmehr schon älterer „Fremder“ ist der Sonnenbarsch aus Nordamerika. Er ist ein Fleischfresser. Im Kalterer See haben ihm die Umweltbedingungen dermaßen gut zugesagt, dass er sich stark vermehrt hat. Fremde Arten nennt man in der biologischen Fachsprache allochthone Arten, heimische Arten hingegen autochthone Arten. In der Südtiroler Fischfauna sind über 40 % der Arten allochthone Arten. Die künstliche Einsetzung oder die spontane Einbürgerung fremder Arten können das natürliche Gleichgewicht und die Nahrungskette unter den heimischen Arten nicht nur bei den Fischen empfindlich stören. Aus diesem Grund wird z.B. die Einsetzung von Welsen in Fischgewässern fachlich nicht mehr befürwortet: Welse sind raschwüchsige und langlebige Fleischfresser, welche anderen Gliedern der Nahrungskette die Futtergrundlage entziehen.
Drei Fischfamilien in Südtirol
Die meisten rezenten Fischarten in Südtirol können in der zoologischen Systematik drei Familien zugeordnet werden:
• den Forellenartigen oder Salmoniden
• den Karpfenartigen oder Cypriniden
• den Barschen
Die Forellenartigen umfassen die Bach-, Regenbogen-, See- und Marmorierte Forelle, den See- und den Bachsaibling, die Renke und die Äsche. Die Salmoniden sind Fleischfresser. Das morphologische Familienmerkmal ist die Fettflosse: Diese kleine Flosse ist zwischen Rücken- und Schwanzflosse angeordnet. Forellen und Saiblinge haben eine stromlinienförmige Körpergestalt und trotzen mit dieser Form der starken Strömung im Oberlauf von Bächen. Die sauerstoffreichen Gewässer der Gebirgsseen und der Bäche werden in der Fischökologie deswegen auch als „Forellenregion“ oder als Sauerstoffregion bezeichnet. Die Salmoniden sind Kaltwasserlaicher. Im Laichzug schwimmen sie bachaufwärts bis in die ruhigeren Gewässer der Quellbäche und legen ihre Eier in den Wintermonaten zwischen November und Jänner ab. Um den Nachwuchs zu sichern, gilt für die Salmoniden daher eine Schonzeit mit Fischereiverbot bis 15. Februar jeden Jahres.
Die Karpfenartigen hingegen sind Warmwasserbewohner, Pflanzen- oder Allesfresser und Sommerlaicher. Sie leben in stehenden Gewässern und sind mit ihrer hochrückigen Körpergestalt anstelle der Stromlinienform an den Lebensraum See gut angepasst. Karpfen stellen geringere Ansprüche an die Wasserqualität als Forellen. Die Karpfen überleben auch im trüberen Wasser, das sich im Sommer auf über 20 °C erwärmt, sauerstoffärmer und nährstoffbelasteter ist als der Gebirgsbach.
Barsche wie der Flussbarsch, der Sonnenbarsch, der Forellenbarsch oder der Zander sind Raubfische im Lebensraum See und stehen mit dem Hecht am oberen Ende der Nahrungskette.
Neue Attraktion
Seit einigen Monaten halten wir im umgestalteten Aqua-Paludarium als zentrales Becken im Nationalparkhaus aquaprad mit den Griechischen Landschildkröten (Emys orbicularis) eine neue Attraktion für unsere Besucher bereit. Die Griechische Landschildkröte ist eine von weltweit ca. 40 Arten von Landschildkröten. Zoologisch gehört sie zu den Kriechtieren als einer der fünf Klassen von Wirbeltieren. Die Griechische Landschildkröte hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet in Südeuropa auf dem Balkan (vorwiegend südlich der Donau), in Südfrankreich und auf den Balearen. Auch im österreichischen Nationalpark Donauauen östlich von Wien ist sie heimisch. Landschildkröten sind meist morgens und abends aktiv. Während der übrigen Zeit des Tages ruhen sie.
Unsere Weibchen und Männchen der Griechischen Landschildkröte haben das künstliche Biotop in aquaprad gut angenommen und wechseln zwischen Schwimmen mit Nahrungsaufnahme und Sonnenbad zwischen Wasser und Land. Als wechselwarme Tiere wärmen sie sich unter der Wärmelampe als künstliche Sonne auf und sie sind schon zu den besonderen Lieblingen der Kinder unter unseren Besuchern geworden.
Weiterhin zu bestaunen: Südtirols Schlangen
Wenn Sie sich jetzt in den Vorfrühlingstagen zu einer Radtour oder bei Schlechtwettertagen zu einer Eisenbahnfahrt mit der Vinschger Bahn und etwa als Großeltern mit ihren Enkelkindern zu einem Besuch des Nationalparkhauses aquaprad entscheiden, können Sie weiterhin auch die Schlangenarten Südtirols bestaunen. Auch die Schlangen sind ja Tiere, zu denen wir von der Angst und von der Abscheu zu einer geänderten, neuen Einstellung finden sollten. Nichts ist dazu hilfreicher als ein Mehr an Wissen. Holen Sie es sich in aquaprad. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Laas.
Joseph Zoderer liest aus seinem neuen Roman „Die Farben der Grausamkeit“ am Freitag, 25. Februar 2011 - 20 Uhr in der Bibliothek Laas.
Taufers i.M..
Die Bibliothek und die Bäuerinnenorganisation aus Taufers i. M. laden zur Buchvorstellung „Die Lieblingsrezepte der Südtiroler Bäuerinnen“ mit Christine Viertler ein. Am Samstag, 26. Februar 2011 um 15.00 Uhr im KVW-Seniorenraum.
Latsch.
Die „Latscher Tuifl“ haben ein großes Herz bewiesen und 2000 Euro für den Verein „Mukoviszidose-Hilfe Südtirol“ gespendet. Einige der „Tuifl“ konnten kürzlich den Erlös vom letzten vorweihnachtlichen Treiben Anita Platzgummer, Vorstandsmitglied in der „Mukoviszidose-Hilfe Südtirol“ überreichen.
Laatsch.
„Lootscher Fosnocht“
Laatsch lädt am Sonntag, 6. März 2011 zum närrischen Höhepunkt in der Faschingszeit. Die fleißigen „Fosnachtler“ sind in diesen Tagen eifrig am Ideen sammeln und beim Aufbauen der Umzugswagen. Themen aus Politik, Gesellschaft und Dorfleben werden in Form von Einaktern und Nachrichten zum Besten gegeben. Ein tolles Programm erwartet die Zuschauer. Auch der traditionelle „Fosnochtslarch“, der bei diesem Fasnachtsspektakel mitgeführt und versteigert wird, soll in diesen Tagen gefällt werden. Die „Fasnachtsmusi“ tritt in Laatsch nur an diesem Sonntag auf. Insgesamt werden sich wiederum an die 100 Personen des kleinen Dorfes an diesem närrischen Treiben beteiligen.
Latsch. Im Rahmen einer kleinen Feier wurde vor Kurzem im Latscherhof der langjährige Bezirksobmann Raffael Egger für seinen Einsatz für das Handwerk im Vinschgau gefeiert.
Eine nette Runde mit engsten Freunden und Weggefährten erinnerte sich an die schönsten Stunden der vergangenen Jahre. Ehrenpräsident Herbert Fritz würdigte in seiner kurzen Tischrede den unermüdlichen Einsatz Raffael Eggers für die Belange des Handwerks im Vinschgau. Anwesend waren auch die Vertreterinnen der LVH-Frauen des Bezirkes: Barbara Fleischmann, Bezirksobfrau von Untervinschgau, Rita Egger, SWR-Bezirksvertreterin und Ausschussmitglied, und Hildegard Spechtenhauser. Ein großes Vergelt’s Gott ging auch an Frau Egger, die ihren Mann bei seinem Ehrenamt stets unterstützt hat. Ihr überreichte Hanspeter Munter ein kleines Blumenpräsent als Anerkennung für ihre Rolle im Familienbetrieb an der Seite eines vielbeschäftigten Mannes.
Prad. Am Sonntag, 05. und Samstag, 12. März wird im Nationalparkhaus aquaprad jeweils von 14.30 Uhr bis ca. 16.00 Uhr eine spezielle Führung als Vorbereitung auf die Fischerprüfung angeboten, welche vom Referenten inhaltlich den Anforderungen des praktischen Teils der Fischerprüfung angepasst wird. Die Führung dauert ca. 1,5 Stunden. Anmeldung unter 0473 618212 bis 17.00 Uhr des jeweiligen Vortages.
Margaretha Angerer
Hon ollm an Spicker und a Ballele in Sock kett, dassi spielen hon kennt!“ so erzählt Frau Gretl Warger Angerer, von der ganzen Familie liebevoll „Mutti“ genannt mit leuchtenden Augen aus ihren Kindertagen. Aufgewachsen ist die am 01. Juli 1931 geborene, in „Arlund“ bei Graun. Als fünftes von dreizehn Kindern ging sie ihrer Mutter Rosa schon in Kindertagen zur Hand. Mit drei Jahren besuchte sie den italienischen Kindergarten. „Viva il Duce e viva il Mussolini“ sagt sie kopfschüttelnd. Verstanden hat sie die italienischsprachige „Signora“ anfangs nicht „A gonz a liabe, feine Frau isch die Tante gwees´n!“. Heute noch kennt sie lange italienische Gedichte und Lieder auswendig. Auf dem Schulweg von „Arlund“ nach Graun hat sie mit dem jüngeren Bruder Paul immer ein Wettrennen gemacht. Die schneereichen Winternachmittage verbrachte sie mit ihren Geschwistern beim Schlittenfahren. Die Chorprobe, einmal in der Woche, und die musikalische Begleitung der Messe waren schon zu Kinderzeiten ihr liebstes Hobby. „Singen isch mai Freid!“ Nach dem Besuch der Pflichtschule blieb sie am elterlichen Hof, ging ihrer Mutter zur Hand, wo immer Hilfe gebraucht wurde. Besonders gern besuchte sie ihren „Vetter Sepp“ in Mals. „ In Russlond tuat´s heint nou hoamalen!“ Dem alleinstehenden Onkel machte sie den Haushalt, kochte, putzte und waschte für ihn. Da er Schneider war, machte er sie mit dem Umgang von Nadel und Faden vertraut. Die Leidenschaft zur Handarbeit wurde geweckt. Bei der Seestauung im Frühjahr 1950 viel der „Arlund-Hof“ den Wasserfluten zum Opfer. Die Familie Warger wanderte nach Schlinig aus. „Liaber zehnmol af Matsch inni, lai nit noch Schlinig!“ wer laut ruft…. Margaretha arbeitete zu dieser Zeit als Dirn beim Garber in Mals, freie Tage gab es keine. Das Vieh und die Kinder, der Haushalt nahmen ihre Zeit in Anspruch. So nutzte sie im Juni den Almauftrieb der Schweine auf die Höferalm, um dem neuen Zuhause im Bergdorf einen Besuch abzustatten. Durch den Wald ging sie in Richtung Schlinig. Bereits von oben erkannte sie den Leiterwagen der Familie. „Freid hobmer olle koane kett, dahoam seimer et gwees´n!“ Beim Sonntagsspaziergang lernte sie ihren Mann Johann Angerer kennen. Am 28. Oktober 1953 gaben sie sich in der St. Anna und Antoniuskirche in Schlinig das Ja-Wort. Die Hochzeit feierten sie in der Stube am „Jonnenhof“ gemeinsam mit Eltern und Geschwistern, bei einem einfachen Mahl. Die Hochzeitsreise führte das junge Paar per Ross und Zug an einem Tag zum Wallfahrtsort „Maria Trens“ im Eisacktal. Spätabends kamen sie zurück, der erste Schnee erwartete sie bereits auf dem Heimweg. Zuhause angekommen, musste sie den Dachboden von den schweren Lasten des Schnees befreien „Siebem Schafflen Schnee hon i fa dr Dill oartrogn!“ Die ärmliche Behausung, der Regen tropfte bis auf das Bett, kein Klo, kein fließendes Wasser, die Küche ohne Tageslicht, in der Stube keine Sonne machte „Mutti“ zu schaffen. Gretl schenkte ihrem Hans die Kinder Lina, Monika, Emma, Klara, Kreszenz, Veit und Annemarie. Fünf weitere Babys hat der „Herrgott“ aus der Wiege geholt. Die viermonatige Erika ist an Lungenentzündung gestorben „sell isch so a liabs Poppele gwees´n!“ Der Besuch der Hl. Messe, das Singen und Vorbeten gaben ihr immer wieder Kraft, auch die Geschicke am Hof zu leiten. Auf den strengen, steilen Bergwiesen packte Gretl an wie ein Mann, keine Arbeit war ihr zu viel. Die Familie lebte als Selbstversorger im Bergdorf. Auf den Äckern wurde Getreide angebaut, eine kleine Mühle gehörte zum „Jonnenhof“. Alle zwei Monate wurde frisches Brot gebacken. Die Milch der Kühe verarbeitete sie zu Butter, Joghurt und Käse. Am 01. Februar 1977 durfte sie das erste Mal „Milchschütten“, die Milch verkaufen. Endlich kam ein bisschen Geld in die leere Haushaltskasse „und´s Kibltreibm hon i mr a drsport!“ 1980 konnte die Familie die Kühe in den neuen Stall bringen, in das neue Wohnhaus mit mehreren Ferienwohnungen zogen sie 1988. Im Winter war in Schlinig der Langlaufsport immer schon präsent, so liefen alle Kinder mit den Langlaufski´s. Unzählige Medaillen und Pokale zieren die Stube „Af dia bin i stolz, di leuchtende Kinderaugen, wenn si mit an Plalli hoamkemmen sein, sein wunderbar gwees´n!“ Begleiten konnte sie die Kinder nicht zu den Langlaufrennen, galt es doch die Tiere zu versorgen. So widmete sie sich an den einsamen Sonntagen einer Handarbeit. Wahre Schmuckstücke an gehäckelten Vorhängen, bestickten Polstern und Decken sind so entstanden. Der Familienzusammenhalt war „Mutti“ immer wichtig, die Kinder, 14 Enkel und 5 Urenkel kommen gern af an Ratscher vorbei, große Festtage wie Weihnachten und Ostern werden zusammengefeiert. Als Vorbeterin und Vorsängerin hat sie immer einen wichtigen Beitrag zum Gottesdienst geleistet, so schenkte ihr Pater Peter vom Kloster Marienberg als Anerkennung eine Holzstatue der Hl. Cäcilia, welche sie hoch in Ehren hat. Stricken ist eine große Leidenschaft der Seniorin, so versorgt sie vor allem die Enkelkinder mit Selbstgestricktem. Mit traurigen Augen erzählt sie von den „Grauner Banklhuckern“, diese Art der Nachbarschaftspflege gibt es in Schlinig nicht. „Irgendwia geat do jeder sein Weg-schod!“
Brigitte Thoma
Wolfgang Pfaundler von Hadermur, geboren am 1. Jänner 1924 in Innsbruck, ist Volkskundler, Schriftsteller, Fotograf und Aktivist aus Tirol - so die Information aus dem Internet.
Er war jahrzehntelang instiktsicherer Redakteur der Tiroler Kulturzeitschrift „Das Fenster“ und so kam er zusammen mit Wendelin Weingartner, dem ehemaligen Landeshauptmann von Nordtirol, anlässlich der Dreißigjahrfeier der Südtiroler Kulturzeitschrift ARUNDA als Gast zum Fest in die Schlandersburg.
Weingartner, dessen Vorfahren aus Osttirol stammen, erzählt in seinem Artikel über „Obertilliach und das Cadore“ liebevoll von seinem italienischen Urgroßvater Giovanni, der aus dem Cadore kam (in „Tirol an Isel und Drau“, ARUNDA 65). In seinem Buch „Nachdenken über Tirol“ (erschienen 1993 im Innsbrucker Haymon Verlag) schreiben er und zahlreiche Mitarbeiter über das alte und ewig junge Thema zum Tiroler Selbstverständnis. Seit Jahren erscheinen in der Südtiroler Sonntagszeitung „Zett“ kulturpolitische Glossen aus seiner Feder.
Was aber bedeutet - auf Pfaundler bezogen - die Bezeichnung „Aktivist aus Tirol“? Im Zweiten Welt-krieg kämpfte er gegen das Hitler-Regime, wo er gemeinsam mit Hubert Sauerwein Initiator und Leiter der Widerstandsgruppe im Ötztal war. Im Gebirge konnte sich diese Gruppe bis Kriegsende erfolgreich vor den Nationalsozialisten verstecken und übernahm im Mai 1945 die Macht im Ötztal, die sie darauf hin den kampflos einmarschierenden Amerikanern übergaben. 1958 veröffentlichte Pfaundler „Südtirol – Versprechen und Wirklichkeit“, ein Kompendium der diplomatischen Verhandlungen und politischen Geschehnisse in und um Südtirol seit 1919. Als es dem Nachschlagewerk allerdings nicht gelang, die Öffentlichkeit für die Sache der unterdrückten Südtiroler zu mobilisieren, griff Pfaundler zu radikaleren Methoden, um seinem Wunsch nach „Freiheit für Südtirol“ nachzuhelfen. Selbst habe er nach eigener Aussage aber nie Bomben gezündet. Er trat vielmehr als „logistischer“ Helfer und Ratgeber auf den Plan.
Dennoch wurde Pfaundler 1962 in einem Mailänder Sprengstoffprozeß beschuldigt, die berüchtigten Herz-Jesu-Nacht vom Juni 1961, in der 48 Strommasten gesprengt wurden, organisiert zu haben und wurde in Abwesenheit zu zwanzig Jahren und elf Monaten Haft verurteilt, woraufhin er über Jahrzehnte nicht die italienische Grenze passieren konnte. Erst im Jänner 1998 informierte der italienische Staatspräsident Oscar Luigi Scalfaro Bundespräsident Thomas Klestil, daß er vier ehemalige Südtirolaktivisten, nämlich Dr. Heinrich Klier, Peter Matern, Prof. Wolfgang Pfaundler und Gerhard Pfeffer begnadigt habe.
2006 saßen also die verschiedensten Temperamente, die sich allerdings in einer besonderen Weise gegenseitig ergänzten, hier beim Fest im Schlosshof zusammen. Unter anderem auch Martha, die charmante Frau des Rechtsanwaltes Sandro Canestrini. Er hat wiederholt die Südtiroler Freiheitskämpfer vor Gericht verteidigt. Er, Sohn einer alten Roveretaner Familie, die einst für die Autonomie des Trentino gekämpft hat, weiß genau, dass das Freiheitsrecht für alle gelten muss. Was für die Trentiner Irredentisten ein Anliegen war, muss auch den Südtirolern zugestanden werden. Eine Überzeugung, die er immer wieder durch großen Einsatz unterstrichen hat; dafür bekam er auch das Tiroler Verdienstkreuz, worüber er sich sehr gefreut hat. Das Fest zu diesem Anlass auf Schloss Tirol, die Feier mit den Psairer Schildhofbauern, die Trachten, die Erinnerung an den Ursprung Tirols hier in diesem Land - all das hat ihn, den gebildeten Weltmann, sehr gefreut.
Freude auf einem ganz anderen Gebiet bereitet seine Frau Martha Debiasi (geboren 1942 in Schlanders, ihr Vater war Stationsvorsteher) mit zahlreichen Sendungen über Blumen und Gärten und mit ihrem Buch über „Bauerngärten in Tirol und im Trentino“. Diese 1987 erschienene Arbeit ist noch in italienischer Sprache lieferbar: „Orti in Tirolo e Trentino“. Gemeint ist damit natürlich ganz Tirol, das bis Ala reichte. Wobei die Gartenspezialistin - wollte sagen „die Blumenkönigin“ - den Bauerngärten brauchtumsmäßig, geographisch und klimatisch bis in den angrenzenden Süden folgte und dabei uralte Wurzeln freigelegt und das Verbindende zwischen Tirol und Trentino aufgewiesen hat.
Ein Fenster öffnen, in alle Richtungen, das war auch das Anliegen der 1967 von Fritz Prior gegründeten Tiroler Kulturzeitschrift „Das Fenster“. Bis in unser Jahrtausend von Wolfgang Pfaundler betreut, enthielt es ausgezeichnete, das ganze Tirol umfassende Kulturreportagen und eigene Werke auf dem Gebiet der Volkskunde und Fotografie.
„Das Fenster“ kam allerdings dem Südtiroler Athesia Verlag in die Quere und wurde anfangs buchstäblich sabotiert, mit allerhand warnenden Analysen, unter anderem mit dem Hinweis auf die „zu modische Aufmachung“. Und, ohne es auszusprechen, wegen der liberalen Ausrichtung, besonders auch in literarischen und künstlerischen Fragen.
Wolfgang Pfaundler, einst Widerstandskämpfer gegen die Ideologie der Nazi, aber auch gegen die Hybris des italienischen Staates, eckte schon wieder an! Er gleicht und erfüllt die Aufgabe der drohenden Wächterfiguren des Kapellenportals von Schloss Tirol.
Hans Wielander
Latsch
Es ist schon einige Jahre her, als der letzte große Faschingsumzug durch die Straßen von Latsch zog. Deshalb hat sich Stefan Oberhofer gedacht, den alten Brauch wiederzubeleben. Er ist mit seiner Idee sogleich auf viele offene Ohren gestoßen. Über 15 Vereine und Gruppen haben sich mittlerweile gemeldet und werden am Samstag, den 05. März 2011 das Latscher Dorfzentrum in eine richtige Faschingsmeile verwandeln.
Das OK-Team rund um Cheforganisator Oberhofer hat sich ein tolles Programm einfallen lassen. Natürlich darf man schon gespannt sein auf bunte Gewänder, lustige Masken und fantasievoll geschmückte Wagen. Der Faschingsumzug startet pünktlich um 14.30 Uhr im Moosweg (Feuerwehrhalle) und führt über die Marktstraße in die Bahnhofstraße und endet beim Vereinshaus „CulturForum“. Gemeinsam gefeiert, getanzt und gelacht wird im Anschluss an den Umzug im und rund ums CulturForum. Für die Kinder wird im Fraktionssaal ein eigenes Faschingsprogramm mit Clown und Spielen angeboten. Einige Vereine und Gruppen werden mit ihren kleinen lustigen Sketchen und Showeinlagen die Erwachsenen unterhalten. Für gute Faschingsstimmung, Tanz und Unterhaltung sorgt zudem DJ Fedoro. Um das leibliche Wohl der Besucher kümmern sich die teilnehmenden Vereine mit ihren Ständen innerhalb und außerhalb des Vereinshauses. Das Ende der Faschingsfeier ist für 20 Uhr geplant. Ein Gratisshuttle wird danach alle Interessierten von Latsch nach Tarsch zum traditionellen Faschingsball der Musikkapelle Tarsch bringen.
Mitwirkende:
1 Bäckerei Egger
2 Bauernjugend Latsch
3 Bürgerkapelle Latsch
4 Freiwillige Feuerwehr - Goldrain
5 Heidi, Xandi & Co.
6 JG Latsch
7 Jugendkapelle Latsch
8 Katholischer Familienverband Latsch
9 Kichenchor Latsch
10 Latscher Bäuerinnen
11 Latscher Mutti’s
12 Latscher Tuifl
13 Latscher Wurzlmusi
14 Männerchor Goldrain
15 Motorradfreunde Latsch
16 Musikkapelle Tarsch
17 Schützenbund Latsch
18 Seniorenverein Latsch
19 Sportverein Latsch
20 Sportverein Latsch –Rodeln
21 Theaterverein Latsch
Computer-Fachhandel
Die Großen locken mit vermeintlichen Schnäppchen und Super-Angeboten. Die Antwort der kleinen Computer-Fachgeschäfte sind Service, Beratung und Kulanz – Dinge, die für große Ketten unter „nicht wirtschaftlich“ fallen.
Die Großen locken mit Angeboten, während sich die Kleinen abmühen. Gigantische Festplatten oder riesige Softwarepakete werden mit großen Zahlen und Fettgedrucktem angepriesen. Dabei kann von Angeboten oft gar keine Rede sein. Ist ein eingebautes Teil ein Spitzenmodell, wird beim Rest meist gespart. Die verschwiegenen Schwächen stehen bei näherem Hinschauen im Kleingedruckten: veraltete Technik, Restbestände oder rudimentäre Ausstattung. Dabei nützt etwa eine überaus protzige Grafikkarte gar nichts, wenn mangels Arbeitsspeicher ständig Daten auf die Festplatte geschoben werden. Überdimensionierte Prozessoren nutzen dem Spieler ohne passende Grafikkarte nichts. Und riesige Mengen Arbeitsspeicher langweilen sich, wenn der Rest zu nicht viel mehr als ‚Solitär’ taugt. Und zu guter Letzt: einige Funktionen und Eigenschaften des Gerätes braucht der Käufer gar nicht. Wird der PC für Büroarbeiten gebraucht, ist etwa die Grafikkarte stets überdimensioniert.
Vertrauenswürdige Fachhändler sind da flexibler, schneller und reagieren auf den Bedarf. Der Mehrwert, mit dem sich die kleinen Händler von den Großen differenzieren, ist vor allem die Beratung und der Service. Sie machen den Unterschied. In den Verkaufsräumen kann die moderne Computertechnik mit ihrer fast grenzenlosen Vielfalt an Möglichkeiten und Neuentwicklungen demonstriert werden. „Neu“ bedeutet im Unterschied zu „bewährt“ immer auch: Es hat sich noch nicht in der Praxis bewährt und ist meist störanfällig. Drei bis sechs Monate nach der Markteinführung eines neuen Produkts hat der Hersteller das Produkt nachgebessert. Zu diesen unbeabsichtigten Pannen kommen noch die Schäden dazu, die absichtlich herbeigeführt werden, etwa durch Computerviren oder -würmer. Auch die werden immer ausgeklügelter, die Schutzmaßnahmen dementsprechend anspruchsvoller. Wenn der Computer nicht mehr läuft, ist das nicht nur nervenaufreibend, sondern in manchen Fällen auch folgenschwer. Ein immer größerer Teil unseres Alltags ist mit dem Computer verbunden. Privat wie beruflich. Entsprechend einschneidend sind Pannen. Für Firmen sind sie nicht selten mit erheblichen finanziellen Einbußen verbunden. Dann ist rasche Hilfe durch den Fachmann nötig. Und rasche Hilfe und Reparatur garantiert eben nur der kleine Computerhändler. Denn eine eigene Reparaturabteilung in einer großen Ladenkette gilt als nicht wirtschaftlich. An zentrale Werkstätten muss ein defektes Gerät meist eingeschickt werden. Mit teuren Versandkosten. Reparaturzeiten von mehreren Wochen sind keine Seltenheit. Beratungs- und Servicebedarf nach dem Kauf bei großen Ketten sollten Kundinnen und Kunden deshalb besser nicht haben. Während sie mit aufwändiger Werbung locken, haben kleine Händler wenig Geld für Werbung. Sie überleben, weil sie gut sind.
Vinschgau - AUS DEM GERICHTSSAAL
Die Unterbesetzung der Richterstellen beim Landesgericht von Bozen nimmt mittlerweile immer dramatischere Ausmaße an. In den letzten drei Jahren sind insgesamt neun Sessel durch Todesfall, Pensionierungen und diverse Versetzungen leergeblieben. Im Gegenzug gab es zwei Neuzugänge, weshalb nur mehr 26 der vorgesehenen 39 Posten besetzt sind.
Weiters kommt erschwerend hinzu, dass immer mehr Richter versuchen, das „sinkende Schiff“ zu verlassen, um in anderen Organen der Rechtsprechung Unterschlupf zu finden (Verwaltungsgericht, Rechnungshof) oder an einen anderen Gerichtssprengel versetzt zu werden, wodurch in den nächsten Jahren wahrscheinlich drei bis vier RechtssprecherInnen den Dienst beim LG quittieren werden. Die Gewinner eines Wettbewerbs für 13 Neuvergaben werden hingegen nicht vor Herbst 2013 ihre Stellen besetzen.
Der Bozner Justiz könnte in absehbarer Zukunft auch der - nach Pensionierung des „Urgesteins“ Dr. Edoardo Mori - erst kürzlich nachgerückte Konkursrichter Dr. Peter Michaeler abhanden kommen, und zwar durch eine mögliche Nominierung zum Verwaltungsrichter. Sein Schlanderser Kollege Dr. Alex Tarneller kommentiert dies mit einigem Sarkasmus: „Sollte Dr. Michaeler an das Verwaltungsgericht versetzt werden, dann könnte das Landesgericht nicht einmal seinen eigenen Konkurs erklären“.
In seinem 18-seitigen Dekret vom 24. Januar unternimmt der Präsident Dr. Heinrich Zanon, der längst selber in Pension gehen könnte, einen vorläufig letzten Versuch, den Karren irgendwie aus dem Schlamm zu ziehen und wieder auf Kurs zu bringen. Die sich anhäufende Arbeit wird, zum Unmut aller Betroffenen, zwischen den Verbliebenen neu aufgeteilt und umgeschichtet.
Für den Vinschgau bedeutet dies, dass ab Anfang Februar keine Strafverhandlungen mehr in Schlanders stattfinden werden, alle Verfahren sind bereits auf ein zu bestimmendes Datum vertagt worden. Es herrscht Unsicherheit, ob die Prozesse am Hauptsitz in Bozen (so die bislang letzte Verfügung des Präsidenten) abgehalten werden oder doch in Meran. Jedenfalls bedeutet diese Umstellung, dass in Schlanders nur mehr eine einbeinige Justitia steht.
Christoph Tappeiner,
Rechtsanwalt
Naturns
Am Abend des 7. Februar fand in Naturns der Märchenabend für Erwachsene unter dem Motto „Wie Mann und Frau zueinanderfanden“, statt. Zahlreiche Interessierte fanden sich zu diesem Anlass in der öffentlichen Bibliothek ein. Kulturreferent Valentin Stocker begrüßte die Märchenerzählerin Leni Leitgeb und den Gitarristen Ossi Pardeller sowie alle Anwesenden. Er schickte voraus, dass man diesen Abend auch zum Anlass nehmen könne, sich an die eigene erste Liebe und deren Folgen zurückzubesinnen.
Leni Leitgeb entführte die Zuhörer in eine einsame Wüste und durch enge Schluchten bis nach Turkestan. Immer begleitet von stimmungsvollen Gitarrenklängen von Ossi Pardeller erzählte sie auch das Märchen von „Jorinde und Joringel“ und von „Erste Frau und Erster Mann“. Zur Abwechslung und zum Schmunzeln fügte sie außerdem auch lustige Anekdoten und Geschichten ein.
Nach der etwa einstündigen Darbietung bot das Buffet die passende Gelegenheit, sich über Gehörtes zu unterhalten, wobei so mancher feststellte, dass Märchen durchaus nicht nur für Kinder der passende Lesestoff sind. (ria)
Schluderns
Um die Familienfreundlichkeit in Schluderns zu beleuchten, lud der dortige KFS zu einem Gesprächsabend mit Herbert Denicoló, Martha Stocker und Utta Brugger. Moderiert von Evi Keifl ging es um die Kriterien für Familienfreundlichkeit, um Generationenverträglichkeit und Dienstleistungen. Familien sind ständig in Bewegung. Es braucht für jede Lebensphase die richtigen Rahmenbedingungen. Die Generationen sollten nicht voneinander getrennt werden und bei Neubauten müsse dem Rechnung getragen werden. Die Bemühungen, dass Eltern Kinder und Beruf verbinden können, sind genauso familienfreundlich wie die ehrenamtliche Vereinsarbeit. BM Erwin Wegmann zeigte auf, dass Schluderns in fast allen Bereichen gut dasteht. Es gebe drei Kinderspielplätze, einen Sandkasten auf dem Rathausplatz, ein Jugendhaus, eine Bibliothek, den Müll-Bonus für Kleinkinder und Senioren, niedere Gebühren und vieles mehr. Kurzum, das Wohl der Familien stehe an erster Stelle. Und die Anwesenden, darunter Gemeinderäte, pflichteten ihm bei. Bemängelt wurde lediglich der Verkehr im Ortskern, der viele Hundekot und fehlende Anschlüsse am „Wassrwossr“ für Gärten. Auf einen bedenklichen Umstand in der scheinbar heilen Schludernser Welt machte ein Anwesender aufmerksam. Im vergangenen Jahr habe der Ort 30 Bürger verloren. Darunter befinden sich junge Familien, die seit langem auf eine Wohnbaumöglichkeit warten und Jungunternehmer, die der neu ausgewiesenen Gewerbezone den Rücken gekehrt haben. Wegmann wies diesbezügliche Versäumnisse zurück.
Der KFS will weiterhin ein lautstarkes Sprachrohr für Familien sein. Das versprach die Schludernser Vorsitzende Waltraud Klotz. Die Landesvorsitzende Brugger lobte die Initiative und wünscht sich, dass diese Schule macht. (mds)
Volksbühne Laas
Die Premiere der Volksbühne Laas am vegangenen Samstag im Josefshaus ist gelungen. Die Erwartungshaltung, mit der die Leute grundsätzlich in eine Theatervorstellung gehen, wurde nicht enttäuscht. Unter der Regie von Karl Grasser brachte und bringt die Volksbühne die Boulevardkomödie „Die Affäre mit der rosaroten Jacke“ von Raymond Weissenburger in drei Akten auf’s Parkett. Mit Szenenapplaus in den ersten zwei Akten belohnte das Publikum die Schauspieler, die den Wortwitz der Lügen- und Verwechselungskomödie umzusetzen wussten. Dem Publikum Schmunzeln und Lachen entlockend bot die Volksbühne Laas hausgemachte Unterhaltung.
Fazit: Die Schauspieler lieferten, den Vorgaben des Regisseurs entsprechend, allesamt eine solide Leistung ab. Vor allem Heinz Köfler in der Hauptrolle als sündiger Nachtclubstammgast, zeigte stimmliche und körperliche Bühnenpräsenz. Weitere Aufführungen siehe Theaterwind in dieser Ausgabe. (eb)
Schlanders/Taufers i. M.
Gerappelt voll war der Hörsaal der Bibliothek Schlandersburg vor vierzehn Tagen. An die 60 Interessierte sind gekommen, um jene zwei Filme aus dem Vinschgau zu sehen, die beim Wettbewerb „Bewegtes Leben“ prämiert wurden. Der Schmalfilm von Roman Wiesler aus Taufers i. M. mit dem Titel „Hochzeitsfeier in Taufers i. M.“ ist zum Zweitbesten in der Kategorie „Familie“ benannt worden, der Film von Hans Weiss aus Schlanders „Errichtung des Gipfelkreuzes auf der Laaser Spitze“ zum Drittbesten in der Kategorie „Bräuche & Kultur“.
Wiesler hat die Hochzeit seiner Schwester mit einem Italiener im Jahr 1975 gefilmt. „Die Jury meinte vor allem die Symbiose Deutsch/Italienisch sei einzigartig in diesem Film“, sagte Wiesler, Mitglied des Amateurfilmvereins Vinschgau. Weiss hat seinen Schmalfilm im Jahr 1968/69 gedreht. Gezeigt wird darin, wie das Gipfelkreuz, geschmiedet vom „Moarhofer Herbert“, in mehreren Etappen vom „Kloan Albl“ bis zum Gipfel getragen und vom Jungpriester Leo Tappeiner gesegnet wurde.
Projekt und Werdegang des Wettbewerbs „Bewegtes Leben“ erklärte Marlene Huber vom Amt für audiovisuelle Medien. „Der Wettbewerb, der im Frühjahr 2009 ausgeschrieben wurde, war der Aufhänger für ein EU-Projekt mit dem Ziel kultur- und zeithistorisches Erbe zu sichern.“ 15.000 Filmrollen sind eingeschickt worden, zusammengerechnet ergeben diese 200.000 Minuten Länge.
Huber: „Umso mehr können die Vinschger stolz sein, dass sie gleich zwei unter den Prämierten haben.“ Alle Filme werden digitalisiert und können im bewegten Bild als Quellen in einem Archiv abgerufen werden.
Gezeigt wurden auch ein kurzer Film von Altschlanders im Jahr 1965 (Hans Weiss), ein kurzer Film vom „Morterer Hans“ (Roman Wiesler) und Kurzfilme aus Schlanders und Umgebung von Alfred Habicher. (ap)
Stilfs
Am 13. Februar luden Familienverband, KVW und Bildungsausschuss Stilfs zum Zaubernachmittag mit dem Steyler Missio-Narr Hermann Bickel. Im Haus der Dorfgemeinschaft wurde nicht nur darüber gestaunt, wie gekonnt Zauberpater Bickel seinen Zauberstab schwang, sondern auch wie treffsicher er dabei seine lustigen Pointen an das zahlreiche Publikum brachte und allseitiges Gelächter bei Jung und Alt - getreu seinem Motto: „Es macht Freude, Freude zu machen, es ist gesund, sich krank zu lachen“ - auslöste. Amüsiert und fasziniert zugleich verfolgten die vielen anwesenden Besucher wie gefesselt die spannende Zaubershow und beklatschten begeistert jedes seiner Zauberstücke. Obwohl zu guter Letzt die Jungfrau (bzw. -mann) doch nicht so recht schweben wollte, war man mit der zauberischen Aufführung zufrieden, verspeis-te eifrig Kuchen und genoss gemütlich Kaffee und heitere Atmosphäre. Leib und Geist gleichermaßen gesättigt, ließ man gemeinsam diesen bezaubernden Unterhaltungsnachmittag beschaulich ausklingen. Die anlässlich der Darbietung gesammelten freiwilligen Spenden gehen an das Projekt der Steyler Missionare für die Müllkinder in Ghana. (re)
Schlanders/Vinschgau
Der Proststa-Krebs zählt neben dem Lungenkrebs zur häufigsten Todesursache bei Männern. Zirka 70 neue Fälle treten jährlich im Gesundheitsbezirk Meran/Schlanders auf. Durch Früherkennung bestehen jedoch mittlerweile gute Heilungschancen. „Von den laut Statistik 15 bis 17 Prozent der erkrankten Männer sterben nur drei Prozent“, sagte der Primar der Urologie Meran Josef Aufderklamm kürzlich beim Informationsabend in Schlanders, zu dem die Krebshilfe Bezirk Vinschgau geladen hatte. Ein erhöhtes Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, haben jene Männer, bei denen bereits Prostata-Erkrankungen in der Familie aufgetreten sind. Eine erste Vorsorgeuntersuchung sollte dann ab dem 40. Lebensjahr erfolgen. Generell sollte sich jeder Mann zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr untersuchen lassen. Erster Ansprechpartner ist der Hausarzt. (Auf Termine in den Krankenhäusern Schlanders und Meran muss wegen Personalknappheit bis zu vier Monaten gewartet werden). Der Bluttest PSA (Prostataspezifisches Antigen) gibt darüber Aufschluss, ob es weitere Untersuchungen braucht. Weitere Themen des Abends waren die Dienstleistungen der Krebshilfe, beschrieben von Präsidentin Sigrid Alber. Sie machte darauf aufmerksam, dass die derzeit über Telefon gesammelten Spenden nach Mailand gehen. Vorgestellt wurde auch die Selbsthilfegruppe, die sich am Mittwoch, 2. März um 15 Uhr in Schlanders, Krankenhausstraße 13 zum ersten Mal trifft. Am 11. März wird um 20 Uhr in der Aula Magna der HOB Schlanders das Buch „Warum erkranken Menschen an Krebs“ von Bernd Gänsbacher vorgestellt. Am 16. März geht es um 20 Uhr in der Mittelschule Latsch um Komplementärmedizin als Begleitung bei Krebs mit Alexander Angerer. Durch den Info-Abend führte Heinrich Stecher. (mds)
Naturns
Bereits Ende November fand in der Algunder Weinkellerei das erste, vom Naturnser Verein „Art.Cube“ organisierte, Event statt. Es wurden Bilder und Grafiken von internationalen Tattookünstlern zum Kauf angeboten und die Darbietungen verschiedener Bands und Dj´s sorgten bis in die Nacht hinein für ausgelassene Stimmung. Der Erlös von insgesamt 3.700 Euro konnte nun den „Schmetterlingskindern“, über den Verein„debra.Südtirol.Alto adige“, und an Zitta Gander aus Stilfs, Mutter eines schwer an Epidermolysis bullosa erkrankten Sohnes, übergeben werden. Eine kleine Spende ging auch an eine bedürftige Naturnser Familie. Zu diesem Anlass traf sich der „Art.Cube“-Vorstand am 17. Januar in den Räumlichkeiten des Studios „Clookwork Tattoos“ in Naturns mit den „debra“-Mitgliedern Anna und Isolde Faccin aus Toblach und der Stilfserin Zitta Gander. Die 21-jährige Anna Faccin erzählte als betroffenes „Schmetterlingskind“ aus ihrem Alltag. Sie berichtete eindrucksvoll wie sie mit der Krankheit zurechtkommt und welche Schwierigkeiten und Probleme es zu bewältigen gilt. Auch Zitta Gander beschrieb, neben ihrer persönlichen Situation mit dem 16-jährigen Sohn Martin, auch den enormen Pflegeaufwand, den es täglich zu bewältigen gilt. Die „Schmetterlingskinder“ und deren Angehörige zeigten sich sehr erfreut und dankbar über die Unterstützung von „Art.Cube“ und lobten besonders die Initiative der jungen Naturnser, sich für ihre Krankheit zu interessieren und aufmerksam zu machen. Auch für das Jahr 2011 hat „Art.Cube“ weitere Projekte in Planung, deren Erlöse wiederum einer Südtiroler Hilfsorganisation zugutekommen sollen. (ria)
Schlanders
Die Ausstellung des Ersten Weltkriegs in der Aula der Mittelschule Schlanders weckte großes Interesse. Dazu eingeladen hatte am 4. Februar die Klasse 3E gemeinsam mit ihrem Lehrer Roman Perkmann und Schulwart Manfred Haringer. Gekommen waren Direktor Reinhard Zangerle, einige Lehrpersonen, Eltern und Bekannte. Die Anwesenden begrüßte im Namen der Einladenden Nadine Alber. Reinhard Zangerle lobte: „Gut managen können, ist in der heutigen Zeit eine Schlüsselqualifikation. Außerdem haben wir das Glück, einen profunden Kenner dieses Themas mit Manfred Haringer in der Schule zu haben. Haringer ist Schulwart der MS Schlanders und leidenschaftlicher Sammler von Kriegsgegenständen der Ortlerfront.“ Vorausgegangen war der Ausstellung die Idee, das Unterrichtsthema zu vertiefen. Die Schülerinnen und Schüler bekamen verschiedene Themen wie z. B: Anlass und Verlauf, Frauen im Ersten Weltkrieg, Waffen, Heimatfront und Gebirgskrieg zugeteilt. Eine Gruppe war für die Organisation - von den Einladungen bis zum selbst ausgedachten Quiz - zuständig. Für dieses Quiz sammelten drei Schülerinnen Preise, die bei der Ausstellung verlost wurden. Einige Eltern bereiteten zudem ein kleines Buffet zu. Die gesammelten Spenden der Veranstaltung kommen einem Projekt der MS Schlanders mit der OEW (Organisation für Eine solidarische Welt) zu Gute.
Anna Kaserer, Nadine Alber, Karin Aichhorner
Schlanders
Kennen Sie die Geschichte von der unbeugsamen siebten Welle? Die ersten sechs sind berechenbar und ausgewogen, sie bedingen einander, bringen keine Überraschungen und halten die Kontinuität. Aber Achtung vor der siebten Welle. Sie ist unberechenbar, denn sie ist unbekümmert, arglos, rebellisch, wischt über alles hinweg, formt alles neu, für sie gibt es kein Vorher, nur ein Jetzt und danach ist alles anders. Ob besser oder schlechter, das können nur jene beurteilen, die von ihr erfasst worden sind, die den Mut gehabt haben sich ihr zu stellen.
Emmi Rothner (Ruth Brauner-Kram) und Leo Leike (Alexander Pschill), so scheint’s, erfasst diese siebte Welle nie. Virtuell - per Mail – haben sich beide ordentlich ineinander verliebt. Hin- und hergerissen zwischen der realen Welt mit Bernhard, Emmis Mann, seinen Kindern und Pam, Leos Freundin ist ein Hadern, ein Ringen, ein Neuordnen der Buchstaben in der Gefühlswelt unausweichlich. Doch am Ende - nach Wein, Whiskey und Wechselbad der Gefühle – kriegen sie sich doch. Ein Happy End gibt’s in „Alle sieben Wellen“, jenem Stück, das vom Theater in der Josefstadt vor einer Woche im Schlanderser Kulturhaus aufgeführt wurde. Die Bühne im fast ausverkauften Haus ist geteilt in zwei Raumhälften, die eine für Emmi, die andere für Leo. Berührungen bleiben nahezu aus. Vorstellungen und Gefühle nehmen Raum und Bühne ein und erzählen eine einzige wundervolle Liebesgeschichte. (ap)
St. Valentin
In St.Valentin wurde die fast vergessene Tradition des „Eisschneidens“ neu zum Leben erweckt. Früher wurden große Blöcke Eis aus dem zugefrorenen See geschnitten und verkauft, damit Waren kalt gelagert werden konnten. Zu einem ganz anderen Zweck hat eine Gruppe junger Hoader heuer zum wiederholten Mal Eis aus dem Haidersee geschnitten. Sie erbauten für die Bar/Pizzeria „Lampl“ einen sehenswerten „Budel aus Eis“. Die eigens für die Silvesterfeier aufgestellte Theke war für Einheimische und Gäste ein bezaubernder Anblick. Das Erbauen dieser Konstruktion war mit viel Arbeit und Aufwand verbunden. Das „Lampl Team“ möchte sich an dieser Stelle recht herzlich bei allen Helfern bedanken, die den Bau des „Eisbudels“ auch heuer wieder ermöglichten. Der „Eisbudel“ wird beim großen Faschingsumzug in St.Valentin am 6.März ab 15:00 Uhr geöffnet sein und kann so noch einmal in seiner vollen Pracht bewundert werden. (sar)
Schlanders
Der Männergesangverein Schlanders (MGV) hat mit einigen Veränderungen aufzuwarten. Bei der Jahreshauptversammlung, die im vergangenen Januar 2011 stattfand, wurde zum einen Bilanz über das arbeits- und gesangsreiche Festjahr 2010 anlässlich der 150-Jahr-Feierlichkeiten gezogen, zum anderen aber auch wichtige Entscheidungen für die Zukunft getroffen.
Unter dem Vorsitz von Reinhard Telser konnte die Aufnahme von drei effektiven Sängern, die ihr Probejahr erfolgreich abgeschlossen haben, bekanntgegeben werden: Peter Tappeiner, 1. Bass; Horst Saller, 2. Bass; Franz Angerer, 2. Bass.
Der Verein zählt neben einigen unterstützenden Mitgliedern nun 30 aktive Sänger sowie zwei Neuzugänge, die zuzeit ihr Probejahr absolvieren. Neben der Vorausschau auf das laufende Vereinsjahr, insbesondere auf den beliebten und weitum bekannten MGV-Ball mit Revue, der am 26. Februar 2011 mit Beginn um 19.00 Uhr im Kulturhaus in Schlanders stattfindet, stand ein Obmann-Wechsel und demzufolge die Vorstandsumbildung des MGV als wichtigster Punkt auf der Tagesordnung.
Obmann Reinhard Telser, der seit über 8 Jahren an der Vereinsspitze stand, hatte seit geraumer Zeit den Wunsch geäußert, aus privaten Gründen sein Amt abzutreten. Da es ihm wichtig war, seine Auf-gaben im Verein nahtlos an einen Nachfolger zu übergeben, konnte er mit der Unterstützung des gesamten Ausschusses der Vollversammlung seinen langjährigen Stellvertreter und Vereinskassier Johann Stadler vorschlagen, der dann zum neuen Vereinsobmann gewählt wurde. Im neuen Vorstand rückt der ehemalige Schriftführer Albert Moser als Obmann-Stellvertreter und Kassier nach. Als Vorstandsmitglieder wurden Anton Thomann sowie Peter Giongo und Bruno Giongo bestätigt. Im Anschluss hat der neue Vorstand Daniel Staffler und Franz Angerer kooptiert und sie mit den Aufgaben „Schriftführung und Öffentlichkeitsarbeit“ betraut.
Der MGV Schlanders ist somit gut gerüstet, das laufende Vereinsjahr unter Führung des neuen Obmanns Johann Stadler und auch dank der bewährten, musikalischen Leitung von Frau Sibylle Pichler mit viel Gesang zur Freude und Unterhaltung der Liebhaber guter Chormusik zu bestreiten.
Stilfs
In der Woche vom 14.-19. Februar schnupperten die Grundschüler von Stilfs aufregende Zirkusluft. Auf dem Stundenplan standen nicht die gewohnten Fächer, sondern Akrobatik, Jonglieren, Tellerdrehen und Balancieren: Solcherlei Kunststücke im Repertoire ließen diese Schultage zu einem einzigartigen Erlebnis werden. Mit Begeisterung und großem Eifer sammelten die Schüler fasziniert Eindrücke aus der Welt der Manege und versuchten sich schließlich selbst emsig in vielfältigen Kunststücken. Zirkuspädagoge, Mime und Schauspieler Vlastimil Viktora, ein gebürtiger Tscheche, führte die lernwillige Truppe gekonnt an und forderte von jedem einzelnen Teamgeist, Disziplin und Geschicklichkeit ein. So wurde geturnt, balanciert, gespielt, geübt, gelacht, angefeuert und gelobt. Den Kindern sah man ihre Begeisterung förmlich an und begriff flugs, dass sie vollends dem Zirkusfieber verfallen waren. Auch das engagierte Lehrerkollegium war sich einig, dass solche Aktionen eine wertvolle pädagogische Bereicherung des Schulalltags darstellen: Der Schüler lernt den eigenen Körper wahrzunehmen, erspürt Ressourcen und individuelle Grenzen; muss gleichzeitig aber sorgsam auf sein Gegenüber eingehen, Rücksicht nehmen und Vertrauen aufbauen, denn viele artistische Kunststücke wollen nur gemeinschaftlich gelingen. Der gewöhnlich im Sport dominierende Wettbewerbsgeist stand bei diesem Projekt hintenan, denn im Vordergrund thronte unübersehbar Spaß an Bewegung und Freude an Neuem. Am Samstag hieß es dann für alle: Manege frei! (re)
Theatergruppe Kortsch
Die Theatergruppe Kortsch bringt heuer zum ersten Mal in unserem Lande die Komödie in neun Bildern von Stefan Vögel „Altweiberfrühling“ nach dem Drehbuch des Films „Die Herbstzeitlosen“ von Sabine Pochhammer und Bettina Oberli unter der Regie von Konrad Lechthaler auf die Bühne.
Eine eigensinnige Witwe und ihre Freundinnen, die sich nicht unterkriegen lassen, stellen das Leben in einem verschlafenen Dörfchen mit Charme, Herz und Biss gehörig auf den Kopf. Die Komödie erzählt dabei von der zweiten Chance im Leben und vom Mut, der nötig ist, um sie zu nutzen, denn für die Verwirklichung von Träumen ist es nie zu spät!
Das ganze Leben hat die 76-jährige Martha in ihrem kleinen Dorf verbracht. Jetzt ist ihr Ehemann gestorben und das Leben erscheint ihr ohne Sinn. Der familieneigene Gemischtwarenladen lohnt sich nicht mehr und ihr Sohn Walter, der Dorfpfarrer, möchte die Räume am liebsten ganz für seine Bibelgruppe haben. Doch zum Glück ist Martha nicht allein. Ihre Freundinnen Frieda, Hanni und Lisi stehen ihr zur Seite und ermuntern sie, noch mal etwas Neues zu beginnen. Da erinnert sich Martha an ihren Jugendtraum: Damals wollte sie in Paris eine kleine Dessous-Boutique eröffnen.
Stefan Vögel wurde 1969 in Bludenz in Österreich geboren und ist in Gurtis, einem 200 - Seelen Dorf in den Vorarlberger Alpen aufgewachsen. Zunächst studierte er Wirtschaftsinformatik an der Universität Zürich, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seit 1993 ist er als freischaffender Autor, Schauspieler und Kabarettist tätig. Er lebt derzeit in Feldkirch.
Reservierungen täglich von 10.30 - 13.30 und von 17 - 19 Uhr unter der Telefonnummer: 346-4066069
Prad/München
„1, 2 oder 3“, die erfolgreiche Quizshow für Kinder, ist seit 33 Jahren Kult. Drei Rateteams – ein deutsches, eines aus Österreich und eines aus einem wöchentlich wechselnden Land – treten gegeneinander an, um im bewährten „1, 2 oder 3“-Stil Punkte zu „erspringen“.
Erstmals durfte bei der beliebten ZDF Fernsehsendung „1, 2 oder 3“ ein Schülerteam aus dem Vinschgau, für Südtirol teilnehmen: Johannes Marseiler, Leonard Kahlert und Annalena Nardin waren die 3 Kandidaten von der 1. Klasse Mittelschule aus Prad am Stilfserjoch, welche Ende Jänner 2011 im ZDF-Filmstudio in München Südtirol als Team vertreten durften.
Mike Marseiler, der Vater von Johannes, hat die 3 Kandidaten schon am Vortag nach München begleitet, wo sich bei einem gemeinsamen Abendessen alle teilnehmenden Kandidaten kennenlernen durften, um dann gleich neben dem Filmstudio in einer Jugendherberge zu übernachten.
Im Filmstudio angekommen bekamen alle Kandidaten die T-Shirts für ihr Team: das Team Südtirol aus Prad bekam die Farbe Rot, das Team Deutschland Blau, das Team Österreich Gelb.
In der Zwischenzeit waren auch die Klassenkameraden aus dem Vinschgau per Bus eingetroffen, um ihre Kollegen bei der Sendung anzufeuern. Ursprünglich hätten nur die unmittelbaren Klassenkameraden die 3 Kandidaten begleiten können, aber letztendlich hat das ZDF akzeptiert, dass die gesamten Jahrgangskollegen d.h. 3 Schulklassen der 1. Mittelschule Prad mit knapp 50 Personen die Aufnahmen im Studio mitverfolgen und die Südtiroler Kandidaten anfeuern durften. Die Schülerdelegation aus Prad am Stilfserjoch wurde begleitet von den Eltern der 3 Kandidaten und 6 Lehrern der Mittelschule Prad Rosanna Pazeller, Anngret Rück, Udo Thoma, Martin Klotz, Verena Tröger und Adelina Wallnöfer. Alle bezogen Platz auf der Zuschauertribüne des ZDF-Filmstudios, um das Südtirol-Team entsprechend anzufeuern.
Als Kamerakind wurde Indira Habicher aus Prad bestimmt. Indira durfte während der Sendung eine Fernsehkamera selbständig bedienen und nahm eigene Fernsehbilder auf. Was dann folgte, waren viele knifflige Fragen aus allen Wissensbereichen und jeweils immer 3 mögliche Antworten. Das Vinschger-Team hat zwar knapp den Sieg verpasst, aber der größte Sieg für alle Teilnehmer aus Südtirol war diese einmalige Erfahrung, welche alle mit nach Hause nehmen konnten.
Heilpflanze der Woche
Durchblutungsstörungen, Hirnstoffwechsel und Gedächtnisschwäche sollen mit Immergrün günstig beeinflusst werden. Aber auch Bluthochdruck, Entzündungen der Blase, des Darmes und des Magens, Blutzucker und Halsentzündungen sind erwähnt. Die dazu notwendigen, wissenschaftlichen Nachweise fehlen allerdings.
Die Pflanze selber bildet einen ausdauernden Halbstrauch von 10-60 cm Länge. Die nichtblühenden Sprosse sind niederliegend, kriechend und treiben an den Knoten Wurzeln. Die blühenden Sprosse sind hingegen aufstrebend und bilden aus den Blattachseln die schönen blauen bis rotvioletten Blüten mit 5 Kronblättern, die unten zu einer Röhre verwachsen sind. Die hell-grünen Blätter sind eiförmig und vorne verschmälert.
Immergrün ist in Südeuropa beheimatet und hat sich bis zur Kaukasusregion ausgebreitet. Die Pflanze wird in Ungarn für den Handel angebaut.
Jürg Bäder
Am Sonntag, den 13. Februar war es endlich soweit. Der Jugendtreff Eyrs ergatterte einen der sehr begehrten Graffitiworkshops von Pippo und Tobe. Dank des Amtes für Jugendarbeit und dem Kulturprogramm 2011 konnten die Jugendlichen das tolle Angebot kostenlos nutzen. Der Ansturm war groß. Insgesamt 9 Jugendliche konnten ihre kreativen Ideen auf den Wänden des Jugendtreffs Eyrs verewigen. Bevor die Spraydose zum Einsatz kam, wurden die Motive und Ideen auf Papier gebracht, um eine gute Vorlage für die Mauer zu haben. Nach einer Stärkung zu Mittag, zeigten die beiden Profis Pippo und Tobe den Jugendlichen, wie man eine Spraydose hält, wie man sprayt und auf was man bei Graffitis besonders achten muss. Nach intensiver Arbeit und dem ein und anderen Profigriff lassen sich die Graffitis in Eyrs nun einfach bestaunen…
Am Samstag, 05.02. starteten 22 Jugendliche aus der Gemeinde Mals nach Innsbruck, um beim Snowboardcontest „Air&Style“ mit dabei zu sein. Die Riders (ältere, erfahrene Snowboardprofis) und Rookies (Newcomers in der Snowboardcontest- Szene) aus
der ganzen Welt, von Australiern bis
Amerikanern zeigten ihr Bestes auf einem
45 Meter hohen Kicker. Musikalisch umrahmt wurde die Sportveranstaltung durch ein Live Konzert der kalifornischen Band „Pennywise“ und dem deutschen „Jan Delay mit seiner Band Disco Nr.1“. „Geil wors, nägschts Johr umbeding wieder“, so die Jugendlichen... Zufrieden und mit einem Smiley im Gesicht kehrten alle Teilnehmer der Air&Style- Fahrt nach Hause zurück.
Val Müstair
Am 21. Jänner 2011 wurden zum fünften Mal im Rahmen der Verleihung des internationalen Alpinen Schutzwaldpreises der ARGE Alpenländischer Forstvereine herausragende Leistungen zur Erhaltung und Verbesserung des Schutzwaldes im Alpenraum prämiert. Ein funktionierender Schutzwald ist für die alpinen Lebensräume die beste und natürliche Versicherung vor Naturgefahren. Über die als Erfolgsprojekt prämierte Schutzwaldsanierung von Richard Kofler haben wir in der letzten Nummer berichtet. Diesmal weisen wir auf das ausgezeichnete Schulprojekt hin, das der Bündner Regierungsrat Mario Cavigelli wie folgt kommentiert hat: „Der Schutzwald ist ein wichtiger Lebens- und Lernraum. Damit er seine Funktion erfüllen kann, ist eine schonende Waldnutzung, welche mit Waldpflege gleichgesetzt werden kann, unerlässlich. Die frühe Sensibilisierung für die Bedeutung der Schutzwälder und der Schutzwaldpflege nimmt somit eine zentrale Rolle ein. Schulprojekte bieten eine gute Gelegenheit Kinder und Jugendliche spielerisch und vielseitig für den Schutzwald zu begeistern. Diese Art der Lernerfahrung ist für Kinder nicht nur ein abenteuerliches Ereignis, sondern auch eine wirksame Methode Umwelt und Natur besser kennen zu lernen“. Das Projekt heißt „Schule im Biosfera-Wald“ und stammt aus der Gemeinde Val Müstair:
Mit dem Wunsch der Kinder regelmäßig alle Höhenstufen und die Unterschiede der Wälder im Val Müstair näherbringen zu dürfen, gelangten die Förster an die Schulen und Kindergärten. Gemeinsam wird auf Entdeckungs- und Erkundungsreisen gegangen. Die Idee, den Kindern Wald und Natur nicht ausschließlich über Bücher und Bilder zu vermitteln, sondern auf direkte Weise, veranlasste die Kindergärten und auch die Förster durch naturpädagogische Zusatzausbildungen, die Qualität der Waldbegehungen und des Unterrichts im Wald zu steigern. Seit 2005/06 werden daher jedes Jahr mindestens drei Schulwaldtage mit Schülerinnen und Schülern veranstaltet. Seit 1 ½ Jahren findet auch der Kindergartenunterricht jeden Dienstag bei Wind und Wetter im Wald statt.
Val Müstair
Neu belebt wird das Ansinnen im Val Müstair, seine Abwässer nach Glurns leiten zu können. Eine Anfrage an die Bezirksgemeinschaft Vinschgau ist unterwegs, in der nochmals die Bereitschaft der Vinschger Verwalter eruiert werden soll, ob sich die Gemeinde Val Müstair an die Kläranlage in Glurns anschließen könnte. In der vergangenen Woche hat sich zudem der Gemeindenpräsident von Val Müstair Arno Lamprecht und der Gemeindetechniker Anton Waldner mit dem Tauferer Gemeindeausschuss getroffen, um über eine mögliche Abwasserleitung von Puntweil bis nach Rifair zu beraten. Zwischen Taufers und Rifair würde die mögliche neue Leitung in den Hauptsammler einmünden. Konkret wurde die Idee, mit den Abwässern über die Grenze zu fahren, im vorigen Jahr, weil in der Schweiz ein Gesetzesentwurf über den Finanzausgleich an die Gemeinden diskutiert worden ist, der den Gemeinden unter anderem keine finanzielle Unterstützung bei der Sanierung oder Erweiterung von Kläranlagen mehr gewähren wollte. Seit Sommer vergangenen Jahres liegt den Schweizern ein rudimentäres Angebot von Seiten der Vinschger Bezirksgemeinschaft für einen Anschluss in Glurns vor. Weil der Gesetzesentwurf dann doch nicht Realität geworden ist, hat die Gemeinde Val Müstair noch etwas Luft bekommen. Klar ist, dass in der Kläranlage Glurns, die auf 30.000 Einwohnergleichwerte ausgelegt ist, noch Kapazitäten frei sind. Der Gemeindetechniker vom Val Müstair AntonWaldner sieht noch einigen Klärungsbedarf, einmal die Berechnung der Einwohnergleichwerte des Val Müstair, einmal jene Kosten, die für einen Einkauf in den Restwert der Glurnser Kläranlage anfallen könnten.
Nun sollen Details, sämtliche Kosten betreffend, geklärt werden, die ein Anschluss an die Kläranlage Glurns mit sich bringen würde. Auch sollen die Möglichkeiten einer Mitsprache für künftige Entscheidungen ausgelotet werden. Parallel dazu werden die Kosten erhoben, die eine Erweiterung - eine zusätzliche Reinigungsstufe - der bestehenden Kläranlage hinter der Grenze bei Puntweil kosten würde. Beide Kostenvoranschläge sollen dann, so Lamprecht, im Sommer in der Gemeindeversammlung für einen Entscheid vorgelegt werden. (eb)
Val Müstair
Die Rede war ursprünglich von einem „Nordic Center Dario Cologna“, anlehnend an die Großerfolge unseres Champions. Im Nachhinein wurde der Name auf „Chamonna da sport“, „Sporthütte“ umbenannt, da diese nicht nur Treffpunkt für Langläufer, sondern für Wintersportler im Allgemeinen sein soll.
Das frühere Forsthaus der Gemeinden Tschierv-Fuldera-Lü, in Furom, direkt an der Abzweigung nach Lü gelegen, steht seit der Gemeindefusion leer. In Eigenarbeit und mit geringem finanziellen Aufwand entstand darin ein schmuckes, bescheidenes Zentrum für Langläufer und Schneeschuhwanderer. Der Wintersportler findet hier ein kleines Restaurant und eine Servicestation mit Laden von Grond-Sport aus Müstair. Das Leihsortiment umfasst Skier, Langlaufschuhe, Schneeschuhe, Stöcke und Schlitten zu günstigen Tagesmieten. Auch für eine professionelle Skipflege ist in der Hütte gesorgt. Duschen und Toiletten sowie ein Wachsraum runden das Angebot ab.
Die Idee einer Infrastruktur für Langläufer im Tal ist nicht neu und figuriert bereits seit mehreren Jahren auf der Liste der Teilprojekte der Biosfera Val Müstair, wie Gabriella Binkert, Direktorin der Biosfera Val Müstair, sagt. Die Gemeindefusion und dann die Erfolge von Dario Cologna hätten wieder neuen Schwung in die Sache gebracht, betont sie weiter. Sie will auch nicht von einem Provisorium sprechen. „Wir haben eine schöne Einrichtung geschaffen und wollen in diesem Winter Erfahrungen sammeln. Dann können wir immer noch über weitere Maßnahmen nachdenken.“ (bg)
Watles
Im Jänner sind die Skiwochen für einheimische Kinder am Watles mittlerweile zur Tradition geworden. Die Skikindergartenwoche, die Schülerwoche und der Rennkurs für ambitionierte Kinder gehören mittlerweile zum Repertoir am sonnigen Skihang. Die Skischule Watles möchte sich auf diesem Wege bei den Kindern und bei den Eltern für die gute Zusammenarbeit bedanken und hofft auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr.
Glurns/Hawaii
Wie bereits im Sommer berichtet, konnte sich Gerlinde Baldauf beim Ironman Klagenfurt auf Grund ihrer guten Platzierung für die Ironman Weltmeisterschaften auf Hawaii qualifizieren. Ironman Hawaii: Der Ironman Hawaii ist der älteste, der bekannteste und spektakulärste Ironman und wird jährlich im Oktober auf der Inselgruppe Hawaii im Pazifischen Ozean als Weltmeisterschaft ausgetragen. Für diesen Wettkampf muss man sich bei einem der weltweit stattfindenden und als Ironman lizenzierten Wettbewerbe durch eine schnelle Gesamtzeit in seiner Altersklasse qualifizieren. Der Ironman Hawaii gilt als einer der schwierigsten Ausdauerwettkämpfe der Welt. Neben der extremen Länge der Wettkampfstrecke (3,8 km Schwimmen, 180 km Rad fahren, Marathon laufen) kommen auf Hawaii die erschwerenden Wettkampfbedingungen, denen die Athleten während des Rennens ausgesetzt sind, hinzu. Neben der Hitze von zum Teil über 40 Grad Celsius können die aufkommenden Mumuku-Winde vor allem auf der langen Radstrecke das Rennen stark beeinflussen, zumal dort – wie bei allen Ironmanrennen - das Windschattenfahren strikt untersagt ist. (Quelle: wikipedia)
Rennergebnis: Gerlinde erreichte nach 11:43:16 im Mittelfeld der weltbesten Langdis-tanzathletinnen das Ziel. In der Alterskategorie erreichte sie den 54. Platz. Empfang in Glurns: Mindestens genauso beeindruckend wie der Zieleinlauf auf Hawaii war der herzliche Empfang in Glurns. Viele Freunde, Bekannte und Verwandte überraschten die Triathletin und ihren Begleiter, Freund Andreas Bernhart, mit einer kleinen Empfangsfeier vor ihrem Heimathaus in Glurns. Allen voran ihre 80-jährige Oma, die sich immer sehr für ihre sportliche Wettkampftätigkeit interessiert und zu Hause immer fest mitfiebert.
Martell
Das Skitourengehen oder Skibergsteigen hat sich in den letzten Jahren von einer Rand- zu einer regelrechten Trendsportart entwickelt. Woche für Woche sind in den Bergen unseres Landes Tausende Tourengeher unterwegs. Am 6. März werden nun erstmals auch die besten Skibergsteiger der Welt in Südtirol zu Gast sein. Dann nämlich steigt im Martelltal die Marmotta-Trophy, das erste Weltcuprennen im Skibergsteigen, das in Südtirol stattfindet. Der Start des Rennens befindet sich beim ehemaligen Hotel Paradiso in Hintermartell. Von dort ist auch ein großer Teil der Strecke einsehbar. Für die Zuschauer gibt es außerdem ein beheiztes Zelt, wo sie sich stärken können und die besten Skibergsteiger der Welt hautnah erleben. Infos unter
www.marmotta-trophy.it
Reschensee
Man kann nicht nur Betten anbieten“, sagt Karl Gapp, der Präsident der Ferienregion Reschenpass, „man muss das Angebot immer weiter ausdehnen.“ So nahm er mit Einverständnis der Gemeinde die Herausforderung an, das vom Initiative-Präsident Wiebe Barkey im Jahr 2007 geborene Projekt Eisschnelllauf auf dem Reschensee zu unterstützen. Die Niederländer lieben den Wintersport sehr und praktizieren auch Eislauf in ihrer Heimat, in Form der Elfstädtetour. Aufgrund des Eismangels seit 24 Jahren, begaben sie sich zum Weissensee in Kärten. Dann entdeckte Barkey – auch mit Hilfe des Internets - den Obervinschgau. „Die Bedingungen sind hier ideal: Höhe, Unterkünfte in der Nähe, absolute Eissicherheit, kurze Distanz von Holland und das in der Nähe liegende Skigebiet Schöneben, um Ski- und Eissport gleichzeitig praktizieren zu können“. 600 Teilnehmer nahmen an der ersten „Alternativen Elfstädtetour“ teil, einschließlich Familienangehörige. „Es werden das nächste Mal doppelt so viele sein“, so Barkey. „Der Seeumfang beträgt 12,5 km, die Fläche 700 Hektar“, sagt bäuerlich Altbürgermeister Albrecht Plangger. Ein erster Marathon von 200 km wurde am 8. Februar schon bestritten. Eislaufen wird mit anderen Schlittschuhen als für Hockey bestritten, die Bewegungen sind harmonisch und langsamer, so dass Personen jeden Alters in dieser Sportart Platz finden. Eine Überlegung: Die Niederländer haben etwas gemeisam mit den Tirolern: eine große Liebe zur Unabhängigkeit und zum Sport. (lp)
Yoseikan Budo – Landesmeisterschaft
Am 12. und 13. Februar wurde in der Dreifachturnhalle von Schlanders die Yoseikan Budo Landesmeisterschaft ausgetragen. Durch die hervorragende Organisation des ASC Schlanders Raiffeisen konnten die Wettkämpfe von 244 Sportlern aus 30 Vereinen der ganzen Provinz, vorbildlich und unter Rücksicht auf die Sicherheit und gegenseitigen Respekt seitens aller Teilnehmer, abgehalten werden. Höhepunkt bildeten die Mannschaftswettbewerbe, in denen sich die Pustertaler Vereine die besten Platzierungen holten. Auch die Vinschger Athleten konnten ihre Fähigkeiten in den verschiedenen Disziplinen (freies technisches Kämpfen, verschiedene Sportwaffen) unter Beweis stellen. Die ersten 3 Plätze gingen an Jennifer Tarneller, Debora Kuenrath und Liana Verdroß, sowie Franziska Riedl 3., Lukas Pircher 4. und Lena Ritsch 6. (U15). Melanie Kuenrath und Clara von Scarpatetti holten den 3. bzw. 5. Platz, Konrad Bachmann und Jan Platzgummer waren 3. bzw. 4., Max Ebensberger 7. (U12). Alexander Niedermair und Iwan Tischler sicherten sich den 3. bzw. 5. Platz bei den Senioren. BM Dieter Pinggera, Sportreferent Manuel Massl und SVYB Vizepräsident Herbert Fritz ehrten neben den Erfolgen auch die Leistungen der Organisatoren, den pünktlichen Ablauf sowie die ehrenamtliche Mitarbeit und dankten den über 30 SchiedsrichterInnen. Wie der Sektionsleiter Heinz Fritz mitteilt, gilt das Ergebnis der Meisterschaft als Qualifikation für die Regionalmeisterschaft am 26. und 27. März in Sand in Taufers.
Für Interessierte finden jeweils am Dienstag und Donnerstag Schnupperkurse im Untergeschoss der Turnhalle von Schlanders statt. Infos bei Florian unter Tel. 338 9341901 (lp/mf).
Laaser Eindrücke. Paul Tröger mit Frau Karoline. Manche sagen, dass alles, was in Laas wichtig ist – Marmor oder Rodelbahn - unter der Schirmherrschaft von Paul Tröger steht, welcher mit Ruhe und Gelassenheit die Fraktion Laas führt.
Rodlerin Sara Bachmann mit Eltern Klaus und Annelies
Manuel Tappeiner und Günther Staffler
(lp)
Sponsorvertrag
verlängert.
Naturns. Zur Verlängerung des Sponsorvertrages auf weitere zwei Jahre trafen sich am 15.12.2010 der Präsident des ötzi bike team, Landesrat Richard Theiner und Vizepräsident Egon Weithaler in der Filiale der Südtiroler Volksbank mit dem Filialleiter Stefan Theiner. Die Südtiroler Volksbank zählt zu den Hauptsponsoren und stellt somit eine wichtige Säule im ötzi bike team dar. Der Filialleiter zeigte großes Interesse an den vergangenen Tätigkeiten im Verein, sowie an den Erfolgen unserer Athleten. Landesrat Richard Theiner betonte den wertvollen Beitrag der Südtiroler Volksbank durch ihre Unterstützung. Das Geld wird nun für die Weiterentwicklung des Vereins genutzt, dabei wird der größte Teil für die Jugendarbeit verwendet. Das ötzi bike team ist sehr erfreut über die Verlängerung des Sponsorvertrages und bedankt sich nochmals bei der Südtiroler Volksbank für ihre tatkräftige Unterstützung.
Laas
Über die Europameisterschaft in Laas wäre viel zu sagen. Der gute 5. Platz von Sara Bachmann etwa, welche den dritten Lauf etwas verletzt bestritten hat. Sara wurde wegen ihres 6. Platzes bei der WM in Umhausen gefeiert. Manuel Tappeiner dann, welcher die Qualifikation kurz vor der EM erreichte, wurde guter 14. bei 30 Elite- Rodlern aus Europa.
Die Einweihung der Sportanlage im Zielgelände war die Krönung einer sportlichen Tätigkeit, welche in Laas starke Wurzeln hat. Die Mitarbeit von freiwilligen Helfern, die von Erich Trenkwalder betreut wurden, eine wunderschöne Bahn und die Teilnahme der Bevölkerung sind gute Voraussetzungen für die Zukunft. Bei der Einweihung lobte der von LR Richard Theiner begleitete LH Luis Durnwalder das Tun „in allen Formen, Studium, Wirtschaft, Sport. Es ist wichtig, Freude am Leben zu haben. Südtirol ist klein, hat aber eine Menge von Nationalathleten. Es ist Zeit, dass Rodeln auf Naturbahn Olympische Disziplin wird.“ Zum Schluss war es ein Fest für alle, mit der Vorstellung der Sportakrobatinnen Janina & Sophie (41-mal Deutsche Meisterinnen in dieser Sportart, wie vom bestinformierten Josef Platter erwähnt wurde), der Feuer-Fee Claudia Beiler und dem Essen im Zelt. LR Berger kam zur Eröffnung, LA Noggler zur Siegerehrung: also insgesamt 4 Mitglieder des Landtages, das untrennbare Duo Mayr-Platter für die Raika, Klaus Stocker für die Sel, Georg Lechner für Lasa Marmo, BM Andreas Tappeiner, seine Referenten und viel Fußvolk. (lp)
Kurzras
Am letzten Januarwochenende fand im Schnalstal das Skirennen der Freiwilligen Feuerwehren des Bezirkes Meran statt, welches von der FF Unser Frau organisiert wurde. Insgesamt 26 Mannschaften mit 202 Feuerwehrmännern und 2 Feuerwehrfrauen hatten sich angemeldet. Der Kurs wurde auf der Lazaunpiste von Manfred Gurschler mit 36 Toren gesetzt und die Zeitnehmung übernahm die Sektion Ski des Amateur Sportklubs Schnals. Für das leibliche Wohl wurde in unmittelbarer Nähe des Zieles gesorgt.
Die Tagesbestzeit erzielte Peter Gufler von der FF Platt in Passeier mit 54,46
Sekunden. Den Pokal für die bes-te Mannschaft gewann die Feuerwehr Labers, gefolgt von der FF Schenna und der FF Verdins. Ältester Teilnehmer war Luis Gapp mit Jahrgang 1929. Die Preisverteilung fand im Sport-hotel Kurzras im Beisein vom Bezirkspräsidenten Wolfram Gapp, dessen Stellvertreter Jakob Pichler, dem Bezirksfeuerwehrinspektor Max Pollinger und dem Abschnittsinspektor Erwin Kuppelwieser statt. Von Seiten der Gemeinde nahm Bürgermeister Karl Rainer an der Veranstaltung teil, die dank vieler freiwilliger Helfer und Sponsoren durchgeführt werden konnte. (ew)
Familie Tschoell Markus
Beim letzten Heimspiel der Hinrunde hat die Sektionsleitung Fußball aufgerufen, für die Naturnser Familie Tschoell Markus zu spenden, welche im September letzten Jahres von einem Schicksalsschlag getroffen wurde. Die Mutter der kleinen Luna verstarb nach einem Krebsleiden. Kurz vor Weihnachten konnten Sektionsleiter Dietmar Hofer und Kassier Luis Vent an Herrn Markus Tschoell die gesammelten Spenden übergeben. Dabei ist eine ansehnliche Summe zusammengekommen. Viele Menschen aus Naturns, aber auch aus unseren Nachbargemeinden Plaus und Partschins haben gespendet und bei diesen möchte sich der Empfänger herzlich bedanken. Ein besonderer Dank gilt der Sektion Fußball des SSV Naturns, als Träger dieser Solidaritätsaktion, sowie dem Initiator der Aktion Andy Kofler und Armin Rungg für die Entgegennahme der Barspenden!
Günther Pföstl
Mals: Fußball
Im April wird es ein Jahr her sein, dass der Tormann Roland Mur Fußball-Sektionsleiter in Mals ist (i. B. mit dem Ausschuss). Zusammen mit einem jungen Ausschuss von ehemaligen guten Fußballern freut er sich auf seine Aufgabe besonders, weil viele vielversprechende Junge eine solide Basis für die Zukunft bilden. Er zitiert stolz die Leistungen der Provinzialliga-Mannschaft der A-Jugend unter Thomas Prieth: alle Spiele wurden gewonnen ohne Gegentore. Die Kampfmannschaft und die A-Jugend sind am 11., 12., 13. Februar im traditionellen Trainingslager in Veronello bei Verona gewesen. Nach einem Kreuzbandriss ist Gregor Fliri wieder gesund und Michael Pali ist der neue Zugang aus Schluderns. (lp)
Leichathletik
Mit 3491 Punkten überzeugte der Latscher Mehrkämpfer Fabian Waldner bereits beim Fakie- Cup. Obwohl der 16-jährige Oberschüler seine Stärken im Kraftbereich hat, gelang es ihm in Innsbruck seine persönliche Bestmarke im Hochsprung auf 1,73m zu schrauben. Auch im Weitsprung überzeugte er mit 5,82m. Der Hürdenspezialist Christian Tappeiner hingegen stieß die 6kg auf 10.71m. Christian schaffte beim Fakie- Cup 3491 Punkte und wurde damit Dritter, hinter Johannes Kaserer, der auf 3521 Zähler kam. Manuel Theiner blieb bei den 60m das erste Mal unter 7.50. Die Stabhochspringer Tobias Lechtaler und Johannes schafften beide 3.80m. (ah)
Graun
Die Seen im Vinschger Oberland mit ihren picklharten Eisschichten zogen heuer Snow Kiter und Eisschnellläufer in großer Zahl an. 95 Athleten aus elf Nationen nahmen an der Snowkite World Championship 2011 teil und ließen bei herrlichem Winterwetter drei Tage lang ihre farbigen Lenkdrachen über die Seen gleiten und verzauberten das Publikum mit Sprüngen. Zur Austragung kamen die Disziplinen Race-Ski und Freestile-Ski. Die Schnellsten waren der Russe Alexander Palekhin beziehungsweise der Norweger Björn Kaupang.
250 Athleten aus Holland nahmen heuer erstmals an der „Alternativen Elfstädtetour“ teil, die ins Vinschger Oberland verlegt worden war, da die Eisflächen an der Nordsee heuer nicht mehr richtig festgefroren waren. Die Holländer wollten sich ihren Volkssport nicht nehmen lassen und machten sich über Internet auf die Suche nach einer Alternative. Und sie fanden ideale Bedingungen im Obervinschgau. Begeistert ließen sie ihre Kufen über die rund zwölf Kilometer lange Eisbahn auf dem Reschensee gleiten. Angetan waren sie nicht zuletzt auch von der Gastfreundschaft der Obervinschger und den Skipisten, auf denen sie sich allerdings erst als Anfänger bewegten. Im nächsten Winter wollen die Eisläufer aus Holland wiederkommen und auch die Snowkiter aus der ganzen Welt. (mds)
Schluderns
Das Vereinsjassen des ASV Schluderns/Raiffeisen hat Tradition. Es hilft einerseits, die Vereinskasse aufzufüllen, und andererseits fördert es die Geselligkeit und den Austausch.
Der Sieg im Punktejassen ging kürzlich an Paul Strobl vor Franz Sapelza. Heuer wurde heftig über die anstehenden Neuwahlen im April diskutiert. Viele der bisherigen Ausschussmitglieder stellen sich nicht mehr der Wahl. Präsident Heiko Hauser sucht nun Kandidaten, die den Verein weiterführen. (mds)
Burgeis
Pumpvoll war der kleine Saal im Burgeiser Kulturhaus. Vor einer Woche hat die Fraktion Burgeis gemeinsam mit der Gemeinde Mals zu einem „Info-Abend“ geladen. „Aufgrund der Wichtigkeit der Themen für das Dorf Burgeis ersuche ich um rege Teilnahme!“, hat Fraktionsvorsteher Florian Punt in seine Einladung geschrieben. Unverhoffte Schützenhilfe lieferte noch eine andere Seite: Hans Telser, Verwaltungsratsmitglied der Touristik und Freizeit AG, schickte eine Paralleleinladung an die Aktionäre des Watles, in der es unter anderem hieß: „Wir weisen auf die enorme Wichtigkeit hin, dass es beim Projekt E-Werk Zerzerbach nicht nur um das Dorf Burgeis alleine, sondern auch um die Eigenständigkeit und die langfristige Überlebensfähigkeit der Touristik und Freizeit AG (vorwiegend Watles) geht.“ Die Einladungsstrategie hat gefruchtet, denn die Burgeiser sind in großer Zahl gekommen.
Kernthema des Abends war die künftige Beteiligung am E-Werk Zerzerbach (sh. Vinschgerwind 4/11). Der Fraktionsvorsteher Florian Punt ging das Thema frontal an: „Das saublöde Gerede im Gasthaus soll aufhören. Deshalb machen wir diese Versammlung.“ Das E-Werkprojekt und sein Werdegang wurden dann von BM Ulrich Veith vorgestellt: Wasserfassung bei der Brücke in der Nähe der Bruggeralm, Leitung bis zum Zerzerkirchl, Druckleitung vom Kirchl zum Bach zurück und das Kraftwerkshaus kurz vor der Fassungsstelle der Seledison. 375 Kilowatt Nennleistung, 2,5 Millionen kWh Jahresproduktion, 2,5 Millionen Euro Investition, 550.000 Euro Jahresumsatz und 260.000 Euro Reinerlös in den ersten 15 Jahren. So die nackten Zahlen. Es gehe nur noch um die Einigung mit der Fraktion, dann könne um die Konzession angesucht werden. Dann kam es zum Schlagabtausch zwischen Punt und Veith. Punt berief sich auf gesetzliche Bestimmungen, die besagen, dass die Verwalter „die Pflicht haben, das Fraktionsvermögen zu verwalten und zu vermehren“. „Weil die gesamte Ressource aus dem Fraktionsgebiet kommt, wollen wir für die Grundbesetzung die Mehrheit“, sagte es Punt klar heraus. Mangelnde Handschlagqualität warf Veith der Burgeiser Fraktionsverwaltung vor: „Bei einer Beteiligung von 70 zu 30 haben wir uns die Hand gegeben. Wir haben ein Jahr lang weitergearbeitet, von euch nichts gehört und kurz vor der definitiven Unterschrift seid ihr umgekippt“, sagte Veith. Weil die Gemeinde nicht wisse, wie lange sie noch an der Tourismus und Freiezit AG beteiligt sein könne, ist es ein vernünftiger Vorschlag, wenn die 70-Prozent-Beteiligung an die Touristik und Freizeit gehe, so Veith. „Wenn wir nicht die Mehrheit haben, wird nix realisiert“, beharrte Punt. Die folgende, teils heftig geführte Diskussion änderte an den Standpunkten der zwei öffentlichen Verwaltungen nichts. Ohne einen Hauch eines Kompromisses ging man auseinander.
Zuvor wurde den Burgeisern von Referent Joachim Theiner eine Machbarkeitsstudie für eine Tiefgarge auf dem „Gmoanaockr“ vorgestellt: 43 Parkplätze auf drei Stockwerken, teils öffentlich, teils privat. Aus der Diskussion darüber ist eine Arbeitsgruppe herausgekommen, die sich um ein Verkehrskonzept in Burgeis kümmern soll. (eb)
Zitat aus dem Landespresseamt vom vergangenen Montag: „Wir haben das Problem eingehend diskutiert und sind zum Schluss gekommen, dass Südtirol Windkraft-frei bleiben soll“, so Landeshauptmann Durnwalder. Eine Ausnahme, so die Landesregierung, soll es für die geplante Windkraftanlage am Sattelberg geben. Eine Ausnahme soll es, so die Landesregierung, für die zwei bestehenden Windgeneratoren auf der Malser Haide geben. „Nachdem in diese viel Geld investiert worden ist, wollen wir die Betreiber nicht vor vollendete Tatsachen stellen, sondern geben ihnen fünf Jahre Zeit, die Investitionen zu amortisieren“, so der Landeshauptmann am vergangenen Montag. Nach Verstreichen dieser Frist müssen die Anlagen abgebaut werden.
Es ist ein spätes Erwachen der Landesregierung in Sachen Windkraft. Man hat in Bozen wohl abgewartet, wohin der Wind im Vinschgau weht bzw. ob Gegenwind gegen Windgeneratoren aufkommen wird und wie stark dieser sein wird. Denn die Landesregierung, zumindest Teile davon, ist mit größter Wahrscheinlichkeit über die Umweltverträglichkeitsstudie auf der Malser Haide von Beginn an informiert gewesen. Der Gegenwind ist unüberhörbar geworden und hat Bozen erreicht.
Fraglich ist allerdings, ob die von Bozen aus dekretierte Galgenfrist für die zwei bestehenden Windräder auf der Malser Haide den Gegenwind wird aufhalten oder beruhigen können. Denn die bisherige Diskussion hat im oberen Vinschgau unweigerlich einige Wunden aufgerissen und hinterlassen, deren Heilung bis zur Unsichtbarkeit schwierig sein wird und nur die Hoffnung auf schonende Vernarbung bleibt.
Partschins
Die Gemeindekassen im Land werden immer leerer. Glücklich also jene, die sich mit Zusatzeinkünften finanziell unabhängiger machen können, wie z.B. durch das Stromgeschäft. Der technische Landesbeirat hat kürzlich grünes Licht für einen Kraftwerkbau in Partschins gegeben, das den Strombedarf des Gemeindegebietes abdecken und zusätzlich eine Menge Geld einbringen soll. Bemerkenswert dabei ist, dass keiner der Stromriesen im Land mit in das lukrative Geschäft eingestiegen ist – das Geld bleibt im Dorf.
von Martin Platzgummer
Bereits seit hundert Jahren leistet der Zielbach der Gemeinde wertvolle Dienste. Zum einen zieht er mit seinem spektakulären und weithin sichtbaren Wasserfall Touristen und Gäste an, zum anderen versorgt sein Wasser, nunmehr seit über hundert Jahren, das Dorf mit elektrischer Energie.
Die beiden gemeindeeigenen Kraftwerke „Salten“ und „Wasserfall“ decken derzeit rund 40 Prozent des Strombedarfes von Partschins, das entspricht vier Millionen Kilowattstunden. Nun geht man einen Schritt weiter und realisisert ein Kraftwerkprojekt, das mehr Strom produziert, als man im Jahr verbraucht. Mit dem neuen Werk „Birkenwald“ und dem Umbau des bestehenden Werkes „Salten“, sollen in Zukunft 12 Mio. Kilowattstunden (kWh) im Jahr an elektrischer Energie erzeugt werden. Und der Gewinn aus dem Stromverkauf vollständig in den Gemeindehaushalt fließen.
Billiger wird der Strom für die Partschinser dadurch nicht, denn „die Tarife für den Verkauf des produzierten Stromes sind gesetzlich festgelegt“, sagt Bürgermeister Albert Gögele. „Ebenso die Tarife, mit denen wir den Strom an unsere Kunden abgeben“ (siehe Schaukasten).
Der Wert der Anlage bestehe darin, „dass durch den Stromverkauf, mehr Geld in den Gemeindehaushalt kommt, wodurch wir Projekte finanzieren können, die der Partschinser Bevölkerung zugute kommen“, erklärt Referent Stefan Ganterer. Ganterer betreute das Kraftwerkprojekt bis zu den Gemeinderatswahlen im vorigen Jahr - danach übernahm der neue Bürgermeister Gögele diese Aufgabe.
Würde man die Werke als Genossenschaft und nicht als Gemeinde betreiben, könnte man die Tarife zwar selbst gestalten, das würde aber weniger Geld für den Gemeindehaushalt bedeuten.Zudem, sagt Ganterer, nütze eine Genossenschaft vor allem jenen, die am meisten Strom verbrauchen.
Vier- bis fünfhunderttausend Euro sollen die Kraftwerke im Jahr an Gewinn einbringen, was für Partschins, mit seinen 3.500 Einwohnern, eine ordentliche Stange Geld ist.
Ein wenig überraschend ist daher, dass sich nur die Partschinser für die Konzession beworben haben. Konkurrenzprojekte von Stromriesen wie SEL oder Etschwerke blieben aus. Stefan Forcher, der technische Leiter des Stromversorgungsdienstes der Gemeinde, glaubt die Gründe dafür zu kennen: „Wir haben entlang des Zielbaches viele Interessensschaften, wie z.B. die Bauern oder die Fischer, private E-Werksbetreiber, zudem müssen wir besondere Rücksicht auf unseren berühmten Wasserfall nehmen“. Die Gemeinde tut sich hier leichter, alle Beteiligten an einem Tisch zu bringen und die strengen Vorlagen umzusetzen. „Das hat andere Anbieter wohl abgeschreckt“, meint Forcher. Besonders die Vorgaben für den Wasserfall sind kompromisslos. Da sich die Ableitung des Wassers für die Kraftwerke oberhalb der Stelle befindet, wo sich der Zielbach so eindrucksvoll in die Tiefe stürzt, muss die Gemeinde eine bestimmte Restwassermenge garantieren. So dürfen untertags maximal 400 Liter Wasser pro Sekunde abgezweigt werden, bei geringerer Wasserführung des Baches, sogar nur 200 Liter die Sekunde. In der Nacht, wenn der Wasserfall im Dunkeln liegt und nicht mehr als Blickfang dient, sind bis zu 700 Liter pro Sekunde erlaubt.
Um diese Werte einzuhalten, sind „aufwendige und kostspielige Arbeiten“ bei der Wasserfassung nötig, berichtet Stefan Forcher. Diese liegt auf 1400 m Meereshöhe zwischen den Pfeilern der sogenannten „Steinerbrücke“. Um dort überhaupt bauen zu können, musste man erst mit dem Naturpark Texelgruppe Grundflächen tauschen - was relativ problemlos über die Bühne gegangen ist, wie Forcher und Gögele bekräftigen.
Von der Fassung transportiert eine 1,5 Kilometer lange Rohrleitung das Wasser zum neuen Krafthaus „Birkenwald“ (940m). Das Werk soll dann, einmal in Betrieb, 7,2 Mio. Kilowattstunden Energie jährlich erzeugen.
Das bestehende Kraftwerk „Salten“ wird aufgerüstet. Eine neue Zuleitung, sowie zwei neue Maschinensätze sollen die Produktion auf 4,8 Mio. Kilowattstunden Strom im Jahr hochschrauben.
Das alte Kraftwerk „Wasserfall“ hingegen schaltet man ab und plant, es in ein Museum umzuwandeln. Vor ein paar Jahren feierte das Gebäude noch sein hundertjähriges Jubiläum. Seit 1908 versorgt es die Gemeinde Partschins mit Strom. Mehrere Dorfbewohner schlossen sich damals unter eifriger Mithilfe des weltoffenen Dorfpfarrers Mantinger, zu einer Genossenschaft zusammen und finanzierten den Bau. Projektant war ein gewisser Ingenieur Lai aus Wiener Neustadt. Allerdings war sich dieser im Nachhinein zu schade, seinen Namen für ein so kleines Werk herzugeben und so scheint die Firma Geppert aus Hall in Tirol als planendes und ausführendes Unternehmen auf. Unter dem Faschismus musste die Genossenschaft aufgelöst werden und das Werk wechselte in den Besitz der Gemeinde über.
1957 ging das Kraftwerk „Salten“ ans Netz und produziert seither mit dem alten Wasserfallwerk einen Teil des Stroms für Partschins - immerhin vier Millionen Kilowattstunden jährlich.
Diese lange Tradition an Stromerzeugung soll auch der Grund dafür sein, dass das Land mit seinem Energieversorger SEL nicht in dieses lukrative Geschäft mit eingestiegen ist.
„Dafür haben wir auch gekämpft, dass das nicht geschieht“, sagt Bürgermeister Albert Gögele. „Wir sind ein historisch gewachsener Betrieb mit langer Tradition und arbeiten für das Allgemeinwohl. Daher glauben wir, dass es richtig ist, eigenständig zu bleiben“, erklärt Stefan Forcher. Landeshauptmann Luis Durnwalder und Landesrat Michl Laimer haben daraufhin Zusagen gegeben, dass die Kraftwerke unabhängig bleiben.
Auch die Finanzierung des sechs Millionen Euro teuren Projektes fällt vollständig zu Lasten der Gemeinde. Um den Haushalt zu schonen, werden Darlehen bei Banken und beim Rotationsfond der Region aufgenommen, erklärt Gögele. Er rechnet damit, dass das Kraftwerk innerhalb zehn Jahren abbezahlt ist. Die Ausschreibungen für die Arbeiten sollen noch heuer über die Bühne gehen, um mit dem Bau so schnell wie möglich beginnen zu können. Die Schneeschmelze im Frühjahr 2013 will man dann schon nutzen, um die Kraftwerke in Betrieb zu nehmen.
Gögele und Forcher bekräftigen, dass der Rückhalt in der Bevölkerung für dieses Projekt groß sei, „da das gesamte Dorf davon profitiert“. Zudem wüssten die Leute einen gemeindeeigenen Stromversorgungsdienst zu schätzen, was sich besonders bei Reparatureinsätze bemerkbar mache, „da sind wir einfach schneller vor Ort als andere“.
Der Stromkreislauf:
- Die Gemeinde Partschins verkauft ihren produzierten Strom an „Gestore dei Servizi Elettrici“ (GSE)
- Für das eigene Versorgungsnetz kauft die Gemeinde den benötigten Strom von dem Stromversorger „Acquirente Unico“
- Die Gemeinde verkauft den Strom an ihre Kunden mit Gewinn weiter und kassiert zusätzlich eine Grund- und Durchleitungsgebühr, dadurch verdient sie.
- Die Tarife für den Verkauf, den Ankauf und den Weiterverkauf werden von der „Autoritá per l’energia elettrica e il gas“ mittels gesetzlicher Bestimmungen definiert. Die Gemeinde hat keinen Einfluss darauf.
Stilfserjoch-Nationalpark
LR Laimer sichert dem Bezirk Mitspracherecht zu
Kürzlich traf sich die SVP Bezirksleitung des Vinschgaus zu einer erweiterten Sitzung. Gemeinsam mit den SVP Bürgermeistern der Nationalparkgemeinden und Umweltlandesrat Michl Laimer befasste sich die Bezirksleitung mit der Dreiteilung der Stilfserjoch-Nationalparkverwaltung und insbesondere mit den anstehenden Maßnahmen. Landesrat Laimer berichtete ausführlich über den derzeitigen Stand der Dinge und sicherte sowohl der Vinschgauer Bezirksleitung als auch den betroffenen Nationalparkgemeinden Mitspracherecht bei der Ausarbeitung der nächsten Schritte zu. „Drei Vertreter unseres Bezirkes sollen Mitglieder der Arbeitsgruppe werden, die vom Land zur Ausarbeitung der nächsten konkreten Umsetzungsmaßnahmen ins Leben gerufen wurde“, fordert Bezirksobfrau Roselinde Gunsch Koch in Absprache mit dem Präsidenten der Bezirksgemeinschaft Andreas Tappeiner.
Mit der Durchführungsbestimmung zur Dreiteilung der Stilfserjoch-Nationalparkverwaltung ist die Verwaltung des Südtiroler Parkanteils endlich an das Land übergegangen. „Über Jahrzehnte haben wir dafür gekämpft, dass dieser Park, der uns unter dem Faschismus aufgedrängt worden war, in heimische Hände zurückgegeben wird,“ so Senator Manfred Pinzger, der die Verhandlungen in Rom begleitet hat.
Oberstes Ziel ist es nun, den Stilfserjoch-Nationalpark endlich unserer Bevölkerung näherzubringen und daher muss eine konkrete Mitsprache bei den Entscheidungen gewährleistet werden. Dies sichert Parteiobmann Landesrat Richard Theiner zu. Weiters wurde bei der Sitzung über die Verkehrsproblematik des Vinschgaus beraten. Es wurde erneut betont, dass der Verwirklichung der Umfahrung Kastelbell-Tschars - entsprechend des Bautenprogramms des Landes - absolut Vorrang einzuräumen ist. „Bei der nächsten Bezirksleitungssitzung im März werden wir darüber eingehend mit Bautenlandesrat Florian Mussner diskutieren“, kündigt Gunsch Koch an. Landesrat Mussner habe bereits seine Teilnahme an der nächsten Bezirksleitungssitzung zugesichert.
Pressemitteilung der
SVP-Bezirksleitung
„Italien kennt nur 5. Jahreszeit“
Als Karneval, Fastnacht oder Fasching (auch fünfte Jahreszeit) bezeichnet man verschiedene Bräuche, mit denen die Zeit vor dem Aschermittwoch in Ausgelassenheit, Fröhlichkeit und überschäumender Lebensfreude gefeiert wird. Auf dieser Grundlage schließe ich daraus, daß die italienische Politik anscheinend nur diese fünfte Jahreszeit zu kennen scheint.
Weithaler Dietmar, Partschins
Prader Heckenpflege: Nach 5 Jahren wieder Fetzen geflogen!
Mehr als 1.200 Tierarten leben in unseren Hecken, darunter zahlreiche Nützlinge. Gerade deshalb werden im Rahmen des Vertragsnaturschutzes die Neupflanzung und die Pflege von Hecken durch Landesbeiträge gefördert. Die ökologische Bedeutung der Hecken als Lebensadern unserer Landschaft ist unumstritten. Viele Hecken gibt es im Vinschger Talboden sowieso nicht mehr. So bietet beispielsweise der zum Teil sehr schmale Uferbereich des Lichtenberger Grabens nur spärlichen Raum für diese Juwele unserer Kulturlandschaft.
Vor einigen Tagen wurden die Strauch- und Baumhecken entlang des Lichtenberger Grabens und seiner Seitengräben maschinell regelrecht zerfranst. Wir haben jegliches Verständnis, dass Hecken, die an befahrenen Straßen und Wegen wachsen, zwischendurch einen Rückschnitt benötigen. Eine derartige Schädigung von Hecken und Bäumen kann jedoch niemals gutgeheißen werden und dies nicht nur, weil Prad gerade auch Nationalparkgemeinde ist. Ein ähnliches Bild der Verwüstung wurde von denselben Verantwortlichen im Jahre 2005 am Mühlbach im Prader Feld hinterlassen. Ein damaliger Beschlussantrag der Liste FÜR PRAD, der die Verurteilung dieses Umweltfrevels durch den Gemeinderat anstrebte, wurde von diesem mehrheitlich abgelehnt. Die Begründung des Gemeindeausschusses lautete: „Wir wollen keine Verurteilung, sondern eine positive Wirkung erzielen!“ Wie man nun leider feststellen muss, hat diese Haltung zu keinerlei Einsicht bei den Verantwortlichen geführt.
Die Liste FÜR PRAD richtet an die zuständigen Behörden eindringlich den Appell, zukünftige Pflegemaßnahmen mit der erforderlichen Fachkenntnis und Sensibilität durchzuführen.
Pressemitteilung der Liste „Für Prad“, Udo Thoma
Schnals/Vinschgau
Unter Allfälligem brachte der Schnalser BM Karl Josef Rainer bei der Bezirksratssitzung vor einer Woche etwas auf’s Tapet, worüber sich nachzudenken lohnt. Was seine Kollegen Bürgermeister von einer gesetzlich geregelten Tourismusabgabe hielten, fragte Rainer in die Runde. Auf Staatsebene, in Regionen mit Normalstatut ist eine solche von den Gemeinden festgelegte Abgabe bereits möglich. Infolgedessen müsste es auch in Südtirol möglich gemacht werden, nämlich mit einem Landesgesetz. Rainers Frage blieb im Raum hängen. Einzige Bemerkung vom Latscher Kollegen Karl Weiss: „Das sollen sich die Beteiligten untereinander ausschnapsen.“ Rainers Frage fußt auf einen bestimmten Umstand in Schnals, der allerdings künftig in anderen Gemeinden auch anzutreffen sein könnte. In Schnals sind mittlerweile drei Hotels (Zirm, Cristallo und Vernagthotel) im Pacht einer auswärtigen Hotelkette, den Blue-Hotels. Mit einem Anteil von mehr als 400 Betten generieren die Blue-Hotels in Schnals, so schätzt Rainer, ein gutes Viertel aller Nächtigungen. Und die Blue-Hotels zahlen keinen Euro in die Kasse des örtlichen Tourismusvereines. Trotzdem nutzen die Blue-Hotel-Gäste Angebote und Infrastrukturen des Tourismusvereines. „Da gehen mehrere zehntausend Euro durch die Lappen“, sagt Rainer. Mit einer gesetzlich vorgeschriebenen Tourismusabgabe könnte man diesen Umstand abschaffen. Es müssen allerdings nicht immer Auswärtige sein, die ihren, bisher freiwilligen, Obulus an den jeweiligen Tourismusverein nicht entrichten. Da und dort muss man den Tourismustreibenden nachlaufen, damit sie die Abgabe an den Tourismusverein endlich leisten - oder man schließt sie aus dem Verein aus. Rainer jedenfalls will seine Frage so verstanden wissen, dass man sich mit der Problematik auseinandersetzen sollte. (eb)
Mals/Graun
Nachdem die Miteigentumsgesellschaft „Windkraft Marein“ vor einer Woche die sieben möglichen Windgeneratoren auf der Malser Haide fallen gelassen hat, ist keine Windstille in der Gemeinde Mals festzustellen. Im Gegenteil: Heut’ Abend ist im Malser Ratsaal Sturm angesagt und das vor einem recht nebulösen Hintergrund. Es geht, unter anderem, um den Schutz der Malser Haide und um die zwei bestehenden Windräder. Fakt ist, dass beim ersten Windrad jene Ermächtigung seit 2008 abgelaufen ist, mit der das Windrad gebaut worden ist. Anzunehmen ist, dass eine Ermächtigung auch für das zweite Windrad abgelaufen ist. Die Mehrheit in der Miteigentumsgemeinschaft ist dafür, dass die zwei Windräder weiterlaufen sollten. Der Ball liegt in der Gemeinde Mals, denn der Grund, auf dem die Räder stehen, liegt auf Malser Gemeindegebiet. BM Ulrich Veith will eine Volksbefragung, vorerst über die zwei bestehenden Windräder, anpeilen. Der Gemeinderat soll darüber abstimmen. Veith begründet den Schritt unter anderem damit, dass die Windkraft Marein mit der Firma Leitner einen Vertrag eingegangen ist, der die Gemeinde Mals als Partner der Miteigentumsgesellschaft verpflichtet, alle rechtlichen Schritte auszuschöpfen, um die Windräder auf der Malser Haide zu legalisieren. Weil eine Volksbefragung in der Gemeinde Mals nicht bindend ist, wird dieses Instrument wohl nicht der letzte Schritt der Gemeinde Mals sein. Andere denken ganz anders. So liegt vom SVP-Ratsmitglied Johann Ziernheld ein Beschlussantrag vor „betreffend die Entfernung der beiden Windkraftanlagen auf der Malser Haide“. Peppi Stecher von den Freiheitlichen will mit einem Beschlussantag den Gemeinderat ein Bauverbot für Windkraftanlagen auf der Malser Haide beschließen lassen.
Es wird tatsächlich haarig in Mals. Die Gegner der geplanten als auch der bestehenden Windanlagen sind gebrannt. So wurde im Malser Gemeindeblatt jegliche Diskussion mit einem Maulkorberlass unterbunden. Weil das Grauner Gemeindeblatt diesselbe Person betreut, ist auch dort eine Diskussion unterblieben. Auch wurde bisher öffentlich nicht gesagt, dass die „Windkraft Marein“ dem Brunecker Ingenieurbüro Erwin Gasser nicht nur eine Umweltverträglichkeitsstudie sondern auch ein dazugehöriges Einreicheprojekt in Auftrag gegeben hat. Man war sich der Sache sicher. Dem „Vinschgerwind“ liegen diesbezügliche Protokolle vor. Auch wurde bisher öffentlich nicht gesagt, dass das zweite Windrad 2006 auf einer Grundparzelle errichtet worden ist, die der Malser E-AG gehört. Auch dass einer „Leitner Wasserkraftwerk GmbH“ seit längerem ein Hektar Grund auf der Malser Haide (Parzelle 1786/1) gehört, hat im oberen Vinschgau schon seit längerem wildeste Gerüchte entfacht. (eb)
Göflan
Wir warten noch, bis die Genehmigung von LH Luis Durnwalder da ist, dann starten wir voraussichtlich im Mai mit den Arbeiten“, sagt der Göflaner Fraktionsvorsteher Erhard Alber. Alber nimmt Bezug auf die Umfahrung des Tafratzhofes oberhalb von Göflan und er nimmt Bezug auf das Provisorium für den Abtransport des Marmors vom Göflaner Wantl. Seit gut zwei Jahren geistert die Umfahrung von Tafratz in den Köpfen, damals mit 170.000 Euro veranschlagt. Seit zwei Jahren hält Alber das landeshauptmännische Dekret in der Hand, welches die Umfahrung mit 50.000 Euro fördern würde. LH Luis Durnwalder stellt seine provisorische Genehmigung für den Marmortransport über Göflan wohlweislich immer nur für ein Jahr aus. Wohl auch in der Hoffnung, dass sich Burkhard Pohl und Georg Lechner bzw. die Fraktion Göflan und die Fraktion Laas auf einen gemeinsamen Transport einigen könnten. Diese Salamigenehmigungen machen es den Göflanern für die Umfahrung nicht leichter. Allerdings, sagt Alber, sei man von einer Einigung mit Laas weit entfernt. Denn es müsse berücksichtigt werden, dass der Marmortransport auch zwischen dem Wantlbruch und der Bergstation beim Weißwasserbruch von der Fraktion Göflan organisiert und bezahlt werden müsse. (eb)
Wirtschafts-Info
Die Steuerhinterziehung ist ein leidiges Thema, für das sich nicht nur der Italienische Staat, sondern auch die Europäische Union verpflichtet hat. Der Rat der Europäischen Union (Wirtschaft und Finanzen) hat jetzt eine Richtlinie (77/799/EEC) verabschiedet, um nicht erklärte Einkommen in Zukunft aufzudecken.
Ab 2013 soll es den einzelnen Mitgliedsstaaten leichter möglich sein, einen Blick auf die in anderen Ländern erzielten Einkommen der jeweiligen Steuerzahler zu erhalten. Die Auskunftsverweigerung mit Verweis auf das Bankengeheimnis soll dann nicht mehr möglich sein.
Ab 2015 ist dann zusätzlich ein automatischer Informations-Austausch zu den Einkommen aus unselbstständiger und gleichgestellter Arbeit, Pensionen, Versicherungen und Einkommen aus unbeweglichen Gütern vorgesehen.
Mit diesen Maßnahmen wird der Bogen geschlossen und die bereits bestehenden Kontrollen im Bereich der indirekten Steuern (MwSt und Verbrauchssteuern, sind bereits EU-weit geregelt), auch auf die direkten Steuern ausgeweitet.
Estland übernimmt als 17-tes Land den Euro
Obwohl die Sinnhaftigkeit des Euro in der Presse schon des Öfteren in Frage gestellt wurde, ist die breite Mehrheit nach wie vor der Überzeugung, dass die gemeinsame Währung mehr Vorteile als Nachteile mit sich bringt.
Estland ist nun seit 1. Januar 2011 ebenfalls Mitglied der Eurozone und ersetzt somit die bis dato geltende Krone mit dem Euro. Die Eurozone hat damit jetzt 17 Mitglieder, wobei sich alle derzeit 27 Mitglieder der Europäischen Union, mit Ausnahme von Dänemark und Großbritannien, dazu verpflichtet haben, dem Euro beizutreten.
Kroatien wird vielleicht 2013 bereits Mitglied der EU. Dies bekräftigt das Parlament in einem Entscheid vom 16. Februar 2011. Die größte Hürde stellen dabei aber die kroatischen Bürger selbst dar, nachdem die Mehrheit der Bevölkerung sich aktuell gegen eine Mitgliedschaft bei der EU ausspricht, da sie sich daraus keine Vorteile verspricht.
Die Zustimmung der Bürger ist jedoch entscheidend, da aufgrund der Verfassung der Beitritt durch einen Volksentscheid beschlossen werden muss.
Lorin Wallnöfer, Wirtschaftsberater
Trafoi
Seit 12. Februar sind die renovierten Aufstiegsanlagen in Trafoi eingeweiht. Im Rahmen einer Feier und im Beisein vieler Trafoier und vieler Ehrengäste wurden die Lifte bei herrlichem Wetter gesegnet. Kurz vor Weihnachten sind sie in Betrieb gegangen. „Die Gäste sind begeistert“, sagt Gustav Thöni an der Talstation des neuen Schönblick-Liftes. Tatsächlich verzeichnet man an den Liften in Trafoi bisher einen 30-prozentigen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr.
Dass das kleine Skigebiet Trafoi neu lanciert worden ist, daran sind viele beteiligt. Zum einen die Trafoier selbst, die beherzt die Initiative selbst in die Hand genommen haben, die den Eigentümer der Trafoi GmbH Werner Netzer von der Wichtigkeit der Anlagen überzeugt haben und die den Landesrat Richard Theiner als vehementen Fürsprecher beim LH in Bozen gewinnen konnten. Dass dann insgesamt 4 Millionen Euro investiert worden sind - gegen das negative Gutachten des Aufsichtsrates der Trafoi GmbH - gegen die Zahlen der letzten 5 Jahre - ist der Handschlagqualität von Werner Netzer und der außergewöhnlichen Förderungsentscheidung der Landesregierung zu verdanken. „Wir haben gut daran getan, ein vereinfachtes Projekt zu akzeptieren“, sagte LH Luis Durnwalder mit Blick auf den Schönblick-Lift und fügte hinzu: „Wir werden auch in Zukunft eure Projekte unterstützen, für Straßen, Gehwege und auch für die Jochstraße.“ Einig ist man sich über die Bedeutung der Lifte für Trafoi. „Ohne Aufstiegsanlagen gibt es keine Zukunft für Trafoi“, brachte LR Richard
Theiner diese Bedeutung auf den Punkt. Kurz vor der Segnung durch Pfarrer Florian Öttl und Josef Hurton machten die Zukunft die Kinder von der Skischule Trafoi deutlich: Mit Gedichten bedachten sie die Akteure, darunter den Geschäftsführer Erich Pfeifer und den Stilfser BM Hartwig Tschenett, mit Anerkennung und Dank. (eb)
Naturns
Ortsobmann Johann Unterthurner konnte im Rahmen der diesjährigen Ortsversammlung des Handels- und Dienstleistungsverbandes Südtirol (hds) von Naturns auf eine rege Tätigkeit zurückblicken. „Das ganze Jahr hindurch gab es zahlreiche Aktivitäten. Somit trägt das Engagement von Seiten der Kaufleute sicher auch einen entscheidenden Anteil an der Belebung des Ortes“, so der Ortsobmann. Günther Rechenmacher von Naturns Aktiv präsentierte das Programm für das Jahr 2011, wobei von April bis zum Dezember eine Veranstaltung auf die andere folgen wird: vom Ötzimarathon, den Wanderwochen, dem Keramikmarkt, der Nacht der Lichter, der Nacht der Musik bis hin zu Naturns lacht. Ein Ort in Dauerbewegung, also zur Freude und im Interesse aller: der Wirtschaftstreibenden, der Bürger und der Gäste.
Latsch/Vinschgau
Die mitgliederstärksten Gemeinden sind Schlanders, Latsch, Laas und Kastelbell.Die Vorteile des Maschinenrings haben vor allem die Obstbauern erkannt. „Mittlerweile ist jede Maschine, sowohl für den Obstbau als auch für Grünland und Acker vorhanden“, erklärt Geschäftsführer Rene Kuppelwieser. Im Bereich Obstbau sind es vielfach Besitzer kleiner Flächen, die mangels eigener Maschinen die Arbeiten übergeben.
Der Maschinenring rollt seit 2003 und nimmt ständig an Fahrt auf. 940 Mitglieder zählt der Verein mit Obmann Karl Heinz Stocker (Prad) derzeit im ganzen Tal. 109 Mitglieder sind im vergangenen Jahr dazugekommen. Darauf verwies Kuppelwieser kürzlich bei der Jahresvollversammlung in Latsch. Die Gemeinde mit den wenigsten Mitgliedern ist Schluderns. „Es ist uns noch nicht gelungen, dort Fuß zu fassen“, so Stocker.
800.000 Euro an Leistungen wurden 2010 über den Maschinenring abgewickelt. Das Grundprinzip des Vereins: Jedes Mitglied kann mit seiner eigenen Maschine Arbeiten im Bereich Land- und Forstwirtschaft für ein anderes Mitglied ausführen, ist dabei Unfall und Haftpflicht versichert und steuerlich begünstigt. Die Koordination der Arbeiten läuft über Kuppelwieser, der die Maschinenring- Fäden im Vinschgau und dem Burggrafenamt zieht. Organisiert werden auch Sammelbestellungen, Fortbildungen, Beratungsseminare, Lehrfahrten und vieles mehr. Der Maschinenring arbeitet auch mit dem Projekt „Kornkammer“ zusammen, das dem Getreideanbau im Vinschgau wieder auf die Sprünge helfen will.
Dienstleistungen für öffentliche Körperschaften wie Gemeinden, Fraktionen und Private werden inzwischen über den Südtiroler Agrar Maschinenring Service SAM ebenfalls angeboten. Die SAM greift auf Maschinenring-Mitglieder zurück. Diese Dienstleis-tungen unterliegen allerdings den privatwirtschaftlichen und steuerlichen Vorgaben.
Zu den Schwerpunkten der Versammlung zählten das Referat „Entwicklung bei Traktoren, Motoren und Abgasvorschriften“, von Marco Landis (CH) und das Kurzreferat „Arbeitssicherheit in der Landwirtschaft“. Geplant ist eine Lehrfahrt zur Landwirtschaftsmesse St. Gallen am 25. Februar. Am 4. März wird in Prad, Mals, Latsch und Schlanders ein Leistungstest für Traktoren angeboten. Infos unter 3386881208. (mds)
1. Teil: Einführung und Niederschlag
Im Vinschgau herrscht ein warmgemäßigtes Klima. Der Hauptteil der Niederschläge, rund 40%, fällt im Sommer in Form von Gewittern. Wichtige Regenspender sind aber auch die Tiefs über dem Mittelmeer in den Herbstmonaten, während der Winter, auch durch wiederholten Föhn, ziemlich niederschlagsarm ausfällt. Dezember, Jänner und Februar sind nur für 10% des Jahresniederschlages verantwortlich und es kommt immer wieder vor, dass es im Winter über mehrere Wochen (wie 2011) trocken bleibt. Das Klima im Vinschgau weist im Vergleich zu anderen Tälern einige Besonderheiten auf. Im Norden stellen die Ötztaler Alpen und im Süden die Ortlergruppe mit ihren hohen Bergen für die Luftströmungen große Hindernisse dar, im Westen stellt sich die Sesvennagruppe in den Weg. Diese topographischen Gegebenheiten wirken sich in Niederschlag, Temperaturen, Wind und Sonnenschein aus. Verglichen mit den umliegenden Gebieten herrscht eine relative Trockenheit. Mit Jahresniederschlägen von nur ca. 500 mm (entspricht l/m²) zwischen Naturns und Glurns ist der Vinschgau das trockenste Tal der Alpen, man spricht daher von einem „inneralpinen Trockental“. Im Vergleich dazu regnet und schneit es in den niederschlagsreichsten Orten Südtirols (Ratschings, Karerpass und im Bereich des Hochfeiler) mehr als doppelt so viel im Jahr (ca. 1100 mm), im Alpenvorland in manchen Orten im Tessin oder in Oberbayern sogar vier- bis fünfmal so viel.
Daniel Schrott,
Landeswetterdienst
(Hydrographisches Amt 26.4)
Vinschgau
Der Tisch im Bezirksrat ist arg geschrumpft, auch der Bezirksausschuss: von 7 auf 5 Ausschussmitglieder. Im Jahr ist so eine Ersparnis von rund 28.000 Euro zu verzeichnen. Der Bezirksrat hat vor einer Woche die Bezüge mit 4.107 Euro brutto (2316 netto) für den Präsidenten, mit 30 Prozent davon für seinen Stellvertreter und mit 20 Prozent für die Ausschussmitglieder festgesetzt.
Wichtige Anliegen des Bezirkes brachte Bezirkspräsident Andreas Tappeiner vor: Der Stromstreit stehe kurz vor einer einvernehmlichen Lösung und man wird sich in die Problematik des Verteilernetzes vertiefen. Zum Windpark in der Gemeinde Mals wolle er, Tappeiner, keine Wertung abgeben. Die Verdienste von Albrecht Plangger und Georg Wunderer seien aber positv hervorzuheben. Für den Übergang des Südtiroler Teiles des Nationalparkes an das Land fehlt noch die Unterschrift des Staatspräsidenten. Mit BM Hartwig Tschenett, dem Laaser VizeBM Markus Hauser und dem Marteller VizeBM Josef Maschler habe der Bezirk drei Personen namhaft gemacht, die bei der Gesetzgebung mitwirken werden. Die absurden Regelungen bei der Raumordnung gehören weg und die Zuständigkeiten wieder in die Hände der Gemeinden. Es sei absurd, wenn in der A-Zone für das Anbringen von Photovoltaikanlagen das Denkmalamt gefragt werden müsse.
Die Umfahrung von Kastelbell soll für die westliche Landeshälfte nach dem Küchlbergtunnel höchste Priorität bleiben. „Aus unserer Sicht sind neue Prioritäten unverständlich“, spielte Tappeiner auf das mögliche Vorziehen einer Untertunnelung der Forst an. Genehmigt hat der Bezirksrat das Konzept für die Entsorgung der organischen Abfälle sowie eine Grundsatzentscheidung, dass das Abwasser in Sulden mittelfristig nach Prad geleitet werden soll. (eb)
Naturns
Anerkennung, aber auch den einen und anderen kritischen Denkanstoß, gab es für die Arbeit des Gemeindeausschusses bei der jüngsten Bürgerversammlung in Naturns. Zugleich stellten die drei „Neuen“ im Ausschuss, Margot Svaldi, Barbara Pratzner und Helmut Müller, sich und ihre Aufgabenbereiche, erstmals den zahlreichen Zuhörern im Rathaussaal vor.
Der erste Teil des Abends diente der Information: Bürgermeister Andreas Heidegger und seine Referenten Helmut Müller, Marianna Bauer, Margot Svaldi, Barbara Pratzner, Valentin Stocker und Zeno Christanell, gaben Bericht über den Zustand der Gemeinde und formulierten ihre Ziele und Wünsche für die Zukunft. Heidegger erörterte den Haushalt für das laufende Jahr und bezeichnete diesen als „von Einsparungen geprägt“, oberstes Ziel soll weiterhin „aufmerksames Wirtschaften“ sein.
Anfallende Straßenbauarbeiten will die Gemeinde vermehrt in Eigenregie übernehmen, wie Vizebürgermeister Helmut Müller erklärte. Er und Referentin Svaldi wollen zudem den Neubau des Recycling- und Bauhofes vorantreiben, da die bestehenden Strukturen „alles andere als geeignet“ sind. Marianna Bauer stellte das Projekt „Familienfreundliche Gemeinde“ vor und lobte die gute Versorgung der Senioren im Altersheim.
Der zweite Teil der Veranstaltung war für Rückmeldungen aus der Bevölkerung reserviert. Dabei kamen verschiedene Themen zur Sprache. Eine Forderung war, Politiker und Bauernbund sollen sich vermehrt für den Ensembleschutz einsetzen. Der verantwortliche Referent Zeno Christanell gab zu bedenken, dass Ensembleschutz nicht gleich Denkmalpflege sei und erklärte, dass in diesen sensiblen Zonen geeignete Gutachten angewandt würden, obwohl man dazu nicht verpflichtet wäre. Die Parkplatzsituation vor der Pfarrkirche kam ebenfalls zur Sprache, da sich dort „Dauerparker breitgemacht hätten“. Referent Valentin Stocker versprach mit den Arbeitgebern der so bezeichneten Dauerparker zu sprechen und nach Lösungen zu suchen. Eine erste Maßnahme soll das Einzeichnen von Parkplätzen sein, um auch den „Wildparkern“, wie sich Stocker ausdrückte, Einhalt zu gebieten.
Weitere Wortmeldungen drehten sich um den Gefahrenzonenplan, der Hackschnitzelanlage sowie der Sauberkeit im Dorf. Abschließend bekräftigte der Ausschuss, dass sich die Bürger bei Beschwerden oder Problemen sofort in der Gemeinde oder bei den Referenten melden sollen. (mp)
es war einmal ein kleiner, stolzer mann, der hieß benito, und der wollte werden wie die römischen kaiser. deshalb gründete er mit freunden einen bund, mit einem büschel ruten als logo, aus dem ein scharfes beil herausschaute, um jenen angst zu machen, die ihm nicht glauben, gehorchen und für ihn kämpfen wollten. und dann zog er mit seinen freunden nach rom, wo ihm der gutgläubige könig des landes erlaubte, über das ganze gebiet zu herrschen. später gab ihm auch noch der heilige vater seinen segen dazu. so war benito nun römischer kaiser. wie alle richtigen kaiser hatte er eine glatze und redete gern (aber nicht lateinisch). er war ein guter freund von adolf, der nördlich der alpen sein königreich hatte. benito war aber kein freund von uns tirolern, weil er unsere sprache nicht lernen wollte und wir nicht die seine. deshalb jubelten seine leute ihm zu, wenn er redete, wir aber dem adolf, weil der unsere sprache redete. aber die vielen, die später sterben mussten, haben nicht mehr gejubelt. adolf und benito wollten nämlich die ganze welt erobern und dazu brauchten sie einen großen krieg, und für den krieg brauchten sie viele soldaten. und in einem krieg müssen viele menschen sterben, nicht nur soldaten, aber das ist den königen und kaisern wurscht.
heute aber sind die meisten menschen traurig, wenn sie an jene zeit zurückdenken. es gibt jedoch auch solche, die heute noch gern zurückdenken und die sich freuen, wenn sie etwas sehen, das sie an ihre toten könige erinnert. gell, liebe kinder, das alpenglühen lasst ihr euch auch nicht nehmen, weil es so schön an den teuren könig laurin erinnert! y