Ein frohes Fest der Sammelpartei. Die SVP hat ein Ei unterm Weihnachtsbaum. Beschert hat dieses Ei der als abgehalftert geltende Silvio Berlusconi. Seine Parlaments-Truppe hat dem Goldmann&Sachs-Mann Mario Monti, dem technischen Ministerpräsidenten, das Vertrauen entzogen. Monti tritt zurück. Also Neuwahlen im Februar. Europa hat diesen Schritt in Italien mit Befremden und mit Bedauern, auch mit Entsetzen zur Kenntnis genommen. Das Ei vor Ort ist nun, dass die SVP-Landesversammlung Vorwahlen auch für die Parlamentskandidaten beschlossen hat. Die Vorwahlen am Dreikönigstag? Ein möglicher Termin. Die Kandiaten für die Vorwahlen können innerhalb 22. Dezember 11 Uhr eingereicht werden, hat die SVP-Leitung beschlossen. Jetzt geht’s ratz fatz. Jedenfalls stehen die SVP-Vorderen gehörig unter Stress. Die Vorwahlen dürfen auf keinen Fall versemmelt werden, denn sonst frustriert man auch die eingefleischtesten SVPler. Also Vorwahlen im Schatten des Weihnachtsbaumes und mit Silvesterknallern im Ohr. Auf der anderen Seite wird sich die Opposition das aufkommende politische Chaos in Italien zunutze machen. Das Superwahljahr 2013 wird wohl auch eines werden, in dem der Ruf nach Freistaat, Selbstbestimmung usw. vermehrt aufflammen wird. Monti hat Italien auf den Märkten stabilisiert, dafür die Wirtschaftsmoral und die Arbeitsmoral in Italien destabilisiert. Auch und besonders in Südtirol, weil Monti von der Autonomie aber schon gar nichts gehalten hat. Und nun stehen die Zeichen Italiens auf Chaos - und die SVP Vorwahlen im Stress. Frohe Weihnachten.
Winken. In der Gemeinde Graun wird auf der Stelle getreten: Fusionsgespräche zwischen den Skigebieten Schöneben und Haideralm sind gescheitert. Am Businessplan, sagt BM Heinrich Noggler. 27 Millionen Euro lagen in der Luft - für eine skitechnische Anbindung, für technische Geräte. Das sei nicht zu stemmen. Dafür haben andere übers Karlesjoch gewunken. Im Mai wurde in Graun eine Art Machbarkeitsstudie vorgestellt, wie man das Langtauferertal mit dem Kaunertal zusammenschließen könnte. Mit rund 16 Millionen Euro könnte eine Seilbahn Maseben mit der Karlesjochbahn verbinden. Eugen Larcher, der Geschäftsführer der Kaunertaler Gletscherbahnen, hat sich in die Diskussion eingebracht. Der große Finanzier im Hintergrund: Hans Rubatscher, der mit den Piztaler Gletscherbahnen bei den Kaunertalern eingestiegen ist. Änderungsvorschläge für den Skipistenplan, die Langtauferer Visionen betreffend, sind dann doch nirgends aufgetaucht. Derweil wendet sich die darbende Haider-alm auch nach Süden: Die BM Noggler und Veith haben gemeinsam mit den Verantwortlichen der Skigebiete Watles und Haideralm eine Begehung im Zerzertal gemacht. Ziel war es, vor Ort anzuschauen, wie man einen Zusammenschluss hinbekommen könnte.
Wendig. Anstoß für Erneuerungen in der SVP kommt auch aus dem Vinschgau.Die beiden Landtagsabgeordneten Sepp Noggler und Arnold Schuler bringen mit einer Resolution Bewegung in die starren Strukturen der Sammelpartei - und sorgen damit für Zittern in den bisherigen Machtzentren. Es soll eine Basiswahl für die Nachfolge von LH Luis Durnwalder geben. Bei der SVP-Landesversammlung ist dieser Vorschlag dann glatt durchgegangen. Es ist der erste Schritt, Durnwalder eine weitere Kandidatur abzuschneiden. Der SVP-Obmann Richard Theiner muss im Zuge der Entscheidung der Landesversammlung in Richtung Mehrheit mitschwimmen. Nicht ganz ohne Eigennutz in Richtung möglicher LH-Kandidatur: Theiner hat an der Basis keine schlechten Karten und durchaus Chancen. Karl Zeller, einer der mächtigsten Machtstrategen in der Partei, hat mit der Basiswahl Bauchweh, muss sich aber Mehrheiten beugen. Mit der Basiswahl geraten Strategien in den Partei-Hinterzimmern aus den Fugen. Für Arnold Schuler eröffnet sich im Laufe des Jahres eine Chance: Nach dem Rücktritt von Michl Laimer als Energielandesrat im Zuge des SEL-Skandals wird Schuler als Energielandesrat gefordert. LH Luis Durnwalder winkt ab und lässt den Posten Laimers vorerst nicht nachbesetzen. Schuler hat sich gegenüber Durnwalder nie ein Blatt vor den Mund genommen. Ab in die Warteschleife.
Vinschgau/Burggrafenamt
Unternehmen sind gut beraten, wenn sie mit den Banken sehr transparent kommunizieren und wenn sie, insbesondere für mittel- und langfristige Finanzierungen, auch nach neuen Formen der Finanzierung Ausschau halten. Diese Botschaften zogen sich wie ein roter Faden durch alle Referate bei der gemeinsamen Bezirksversammlung Burggrafenamt- Vinschgau des Unternehmerverbandes, die am 16. November im Benediktinerstift Kloster Marienberg zum Thema „Liquidität und Finanzierungen: Herausforderung für die Unternehmen“ stattfand.
Manfred Ennemoser hat am heurigen Krampustag einen Apfelbaum voller Kalterer Äpfel in Prad aufgenommen. Überfluss bei den Äpfeln? Noch weiß man die alten Sorten wohl nicht zu schätzen. Der Vinschgau ist eben das ganze Jahr über ein Apfelgarten.
Haben auch Sie einen beeindruckenden Schnappschuss gemacht? Dann schicken Sie und das Foto an redaktion@vinschgerwind.it - Stichwort Wind-Leserfoto.
Latsch
Bereits 2008 wurde eine Umgestaltung der Bahnhofstraße in Latsch ausgearbeitet und nach dem Motto und Zitat von BM Karl Weiss: „Alle reden, wir handeln“, erstrahlt sie nun in neuem Glanze. Geplant wurde das Projekt von Geometer Armin Fuchs, Bauamt Latsch. Die Bahnhofstraße stellt die Verbindung zwischen dem Ortszentrum und dem Bahnhof her. Es befinden sich dort zahlreiche Geschäfte, das Vereinshaus, die Post, eine Bank, zwei Schankbetriebe und zahlreiche Wohnhäuser und am Bahnhof ist der Parkplatz mit 80 Stellplätzen für das Ortszentrum untergebracht. Somit ist die Straße sehr belebt und wird von Schwerkraftfahrzeugen, Personenwagen, Fahrrädern und Fußgängern genutzt. Jedoch befand sie sich seit Jahren in einem schlechten Zustand. Laut technischem Bericht wurden der Gehsteig und der Parkplatzstreifen neu gepflastert, die Fahrspur aus Kostengründen asphaltiert. Vor der Bar Fleischmann entstand ein Garten für die Kunden und vor dem Goldschmied Gamper eine Freifläche als Bewegungsraum für die Fußgänger. Im Kreuzungsbereich vor der Post wurde eine Pflasterung zur Verkehrsberuhigung, sowie zur ästhetischen Aufwertung geschaffen. Außerdem wurde ein Gehsteig entlang der Burg Latsch angelegt. Eine Aufpflasterung beim Vereinshaus sorgt für mehr Sicherheit für die Fußgänger. Die bestehenden Straßenbeleuchtungsmasten wurden durch ein neues Modell ersetzt. Der Vorschlag von der Gemeindeverwaltung, die bestehenden Parkplätze zwischen Fahrspur und Gehsteig entfallen zu lassen, um diesen für die Fußgänger zu verbreitern und mit Grünflächen aufzuwerten, wurde von den anliegenden Wirtschaftstreibenden mehrheitlich abgelehnt. Besonders für den Zeitungs- und Tabakverkauf und den Barbetrieb seien diese unentbehrlich. Die 19 bestehenden Parkplätze wurden auf 15 verringert. Dafür wurde im Kreuzungsbereich mit der Hauptstraße beim Hans-Sager-Denkmal ein Vorplatz mit Fahrradstellplatz errichtet. Für die Besucher des Postamtes stehen Kurzzeitparkplätze bereit. Im Zuge der Bauarbeiten wurde die Bahnhofstraße um ca. 30 cm abgehoben. Am meisten Diskussion gab es um die Gehsteige, welche in der Bahnhofstraße nun bündig zur Fahrspur, auf der Hauptstraße erhöht verlaufen. Die Kosten beliefen sich auf ca. 185.000 Euro, wobei die Gemeinde einen Landesbeitrag von 100.000 Euro erhielt. Auch zukünftig möchte sich die Gemeinde Latsch an kleinere Projekte wie die Bahnhofstraße halten, die finanziell tragbar und doch eine große Aufwertung und Bereicherung für das Dorf darstellen. Mit der Neugestaltung des „Platzl“ in Goldrain wurde bereits begonnen. (sil)
Pestizidrückstände
Als Mutter eines Kleinkindes teile ich die Sorge der Bürgerinitiative Adam und Epfl, die Alexander Agethle in seinem Leserbrief zum Ausdruck bringt (siehe Vinschgerwind Nr. 24 vom 29.11.2012). Es gilt als erwiesen, dass Umweltgifte und Pestizidrückstände in Nahrungsmitteln die Zellteilung stören, die Entstehung von Krebs begünstigen, das Erbgut verändern, außerdem das Immunsystem beeinträchtigen und Allergien auslösen. Viele Eltern im Vinschgau fürchten mittlerweile um die Gesundheit ihrer Kinder, und sie bangen um den Lebensraum, in dem diese groß werden.
Ein Dankeschön an alle, die sich mit Idealismus und Engagement dafür einsetzen, unser Tal vor dem intensiven Obstbau mit all seinen negativen Folgen für die Gesundheit von Pflanzen, Tieren und Menschen zu bewahren.
Elisabeth Scarpatetti
Verpachtung rechtmäßig?
Die Gemeinde Mals verpachtet ca. 2 ha Obstanlagen.
In der technischen Kommission, welche die Kriterien festlegt, sitzt der Referent für Landwirtschaft Josef Thurner.
In der Wettbewerbskommission, welche die Angebote überprüft und den Zuschlag erteilt, sitzt der Referent für Landwirtschaft Josef Thurner.
Josef Thurner bewirtschaftet auch den Hof jenes 60-jährigen Bauern, welcher schlussendlich den Zuschlag erhalten hat.
Dass weder der abgegebene Preis der wirtschaftlich günstigste ist noch das Kriterium „Jungbauer unter 40 Jahren“ auf den neuen Pächter zutrifft, lässt viel Raum für Spekulationen zu.
Deshalb ist der gesamte Sachverhalt an die Staatsanwaltschaft am Landesgericht Bozen zur Überprüfung überreicht worden.
Da der Verdacht von Amtsmissbrauch und Verschwendung öffentlicher Gelder im Raum steht, muss die Rechtmäßigkeit der Verpachtung restlos geklärt werden!
Stecher Josef, F-Gemeinderat, Mals
Fragen an die Landesregierung
Mit Beschluss Nr. 1298/2012 hat die Landesregierung die von den Anwohnern und der Gemeinde Partschins nach Jahrzehnte langem Ringen erzielte Lösung der Verkehrsproblematik für Rabland/Oberdorf abgelehnt. Und dies obwohl der Gemeinderat und die Bürger die Lösung einhellig befürworten und positive Gutachten der maßgeblichen Landes-Gremien vorliegen.
Begründet wird der Beschluss u.a. wie folgt: „Der von Herrn F.Z. und Frau M.P. eingebrachte Einwand ist angenommen“. Sachliche Argumente fehlen gänzlich, was bedeutet, dass die Landesregierung das Einzel-Interesse höher einstuft und bewertet als das Gemeinwohl (immerhin sind einige Hundert Bürger direkt betroffen) und dass sie ihr Verhalten nicht begründen/verantworten kann/will.
Die Anwohner sind empört und fragen die LR in aller Offenheit: „ Wo bleibt die Transparenz? Wo die Bürgernähe? Wo der Einsatz für die Allgemeinheit? Wo die Glaubwürdigkeit? Wem nützt / schadet die Auseinandersetzung Land (SVP-regiert) gegen Gemeinde (SVP-regiert)? Und: „Ist die Landesregierung bereit, ihre – die Gemeindeverwalter und Bürger brüskierende – Entscheidung zu revidieren und eine vernünftige Lösung zuzulassen?“
Und 2013 sind Wahlen.
Für die Anwohner, Karl Trafojer, Rabland
Klar gestellt
Als ehemaliges Mitglied des Fraktionsausschusses von Burgeis möchte ich einige Dinge klarstellen: Wenn einige Herren der Meinung sind, man müsste eine Fraktion politisch verwalten, dann sollten sie sich die Statuten der Eigenverwaltung B.N.R. (bürgerlicher Nutzungsrechte) durchlesen. Klarstellen möchte ich, dass ich die Burgeiser Marein nie in Wiese umwandeln wollte, sondern mit einem Teil des Geldes, welches die Firma Leitner bei Nicht-Entfernung des Windradsockels bezahlen muss, die restliche Koppel, ca. 7000 m2, den heutigen Anforderungen anzupassen. Scheinbar müssen die Mistfladen in Zukunft immer noch mit Mistgabeln ausgebreitet werden wie anno 18... Es sind ja genug Arbeitskräfte auf den Höfen! Bei den Verhandlungen zur Verpachtung der Bruggeralm wurden die Bauernvertreter der Fraktion nicht eingeladen. Spricht das von Zusammenhalt? In diesem Zusammenhang wurden einige Investitionen getätigt, bei denen ich überhaupt nichts dagegen hatte, jedoch nach Abrechnung überstiegen die Kosten um mehr als ein Drittel die ursprünglich angenommene Summe (Gott sei Dank wurde das Mietgeld vom Windrad überwiesen). Zu Zeiten der Vorfahren wurden unter Aufbringung großer Opfer die Weidegründe in Schuss gehalten. Heute, mit allen technischen Möglichkeiten, lässt man sie fast verkommen!
Urban Telser, Burgeis
Fatales Schweigen
An der Unglücksstelle erfasst mich ein Gefühl der Trauer, ja beinahe der Wut, dass unser Zug einem so fatalen Jahrtausendzufall zum Opfer fallen musste. Aus dem Stolz, immer an die Vinschgerbahn geglaubt zu haben, ist Enttäuschung geworden, dass dieser 12. April 2010 nicht anders verlaufen konnte.
Gleichzeitig machen mich die sechs Hauptverfahren betroffen, die derzeit gegen die vermutlich Verantwortlichen der Katastrophe laufen. Fahrlässigkeit steht in jedem Punkt der Anklageschrift und hier liegt für mich eine weitere Tragik des Geschehens.
Jeder Unfall hat prinzipiell einen Verantwortlichen und die Aufgabe des Gerichtes ist es, ihn zu finden. Und weil man in schwebende Verfahren nicht eingreift, ist Schweigen angesagt. Und trotzdem frage ich mich, ob es richtig ist, dass Personen, die für ein Beregnungskonsortium im Einsatz stehen, für Geschehen verantwortlich gemacht werden, die sie nie und nimmer verantworten können.
Das Bonifizierungskonsortium Vinschgau, das über 8.000 ha Beregnungsfläche betreut, kann unmöglich jeden Schieber und jedes Ventil im Auge behalten. Dies ist auch für die einzelnen Arbeitsgruppen, ja sogar für den Beregnungswart einer Anlage in der Praxis nicht möglich. Gefahrenpunkte wie die Latschander haben wir längs der Bahnstrecke einige und an den Bruch einer Hauptleitung wollen wir lieber nicht denken.
Mit der Überprüfung der Sicherheitspläne, mit der Suche nach der Nadel im Heuhaufen ist es hier nicht getan. Jeder kennt diese Kontrollen und weiß, dass etwas immer gefunden wird. Hier geht es um mehr. Ohne Konsortium wird keine Beregnungsanlage mehr gebaut und seit jeher werden mit größter Sorgfalt und ohne Kosten zu scheuen die bestehenden Anlagen auf den letzten Stand der Technik gebracht. Nun besteht aber die Gefahr, dass für solche Risiken niemand mehr den Kopf hinhält und die Aufgabe des Konsortiums eine private Firma übernehmen muss. Dies könnte für die Bauern teuer werden.
Die Landwirtschaft hat bisher ihre Rechte, wohl auch Privilegien, lautstark und entschlossen verteidigt. Doch in diesem Falle herrscht fatales Schweigen, obwohl es sich hier um den Anfang vom Ende einer lebenswichtigen Struktur in der Landwirtschaft handeln könnte.
Möge für die Angeklagten der Gedanke von Marie v. Ebner-Eschenbach gelten:
„Die Menschen, denen wir Stütze sind, geben uns Halt im Leben“.
Sebastian Felderer, Schlanders
Unfälle in Rabland
Zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit ist es in Rabland zu einem schweren Unfall gekommen: Wieder hat ein Auto einen Fußgänger am Zebrastreifen erfasst und schwer verletzt! Der letzte Unfall endete gar tödlich. In Rabland sind weder die Gemeinde noch die Straßenverwaltung in der Lage, den Fußgängern den nötigen Schutz vor rücksichtslosen Autofahrern zu bieten! Weder wird regelmäßig die Geschwindigkeit kontrolliert, noch geht es mit der Umfahrung voran. Dafür hat uns die Durnwalder-Mussner Regierung zwei vollkommen unnötige Tunnels auf der Töll beschert! Kein einziges Haus wird mit diesen Tunnels umfahren! Hätte man nur diese 15 Millionen Euro gleich in Rabland investiert! Insofern entsteht bei mir der Eindruck, dass Durnwalder und Mussner schon einen großen Teil Mitschuld an diesen fortgesetzten Fußgänger-Unfällen haben. Für diese Landesregierung zählt nur und ausschließlich der Autoverkehr: noch mehr - noch schneller - noch mehr Autos. Aber Dörfer wie Rabland mit 15.000 täglich durchfahrenden Autos kommen buchstäblich unter die Räder!
Mein Vorschlag: Wir Partschinser, Töller und Rablander Bürger und Bürgerinnen müssen wohl die Straße blockieren, damit die Betonköpfe in Bozen endlich kapieren, was hier los ist!
Sigmund Kripp, Liste BÜRGERINNEN Partschins
Almerschließung im Schutzgebiet
Vom Schrofn–Sattel in der Fraktion Katharinaberg in Schnals soll ein 2,4 km langer Weg bis zur Moaralm gebaut werden. Bis zum Schrofn– Sattel führt bereits ein Weg. Der neue Weg führt durch zum Teil stark erosionsgefährdetes und steiles Gelände. Die Moaralm ist Teil des Natura 2000 Gebietes „Pfossental“ und befindet sich im Naturpark Texelgruppe.
Das Vorhaben zum Bau eines Erschließungsweges wurde von der Dienststellenkonferenz im Umweltbereich negativ beurteilt, da es mit den Schutzzielen nicht vereinbar ist. Auch liegt ein negatives Natura-2000- Verträglichkeitsgutachten vor. Die Beschwerde des Antragstellers gegen das Gutachten der Dienststellenkonferenz wurde von der Landesregierung mit Beschluss Nr. 1090 vom 16.07.2012 einstimmig angenommen.
Nach Durchsicht der Unterlagen stellen die USGV, die AVS-Ortsstelle Schnals und das AVS-Referat für Natur und Umwelt unhaltbare Argumente als Baubegründung und verschiedene Unstimmigkeiten fest.
An diesem Beispiel soll verdeutlicht werden, mit welchen Argumenten als Baubegründung die Landesregierung (einstimmig) privaten Projektträgern schwerwiegende Eingriffe in Schutzgebiete genehmigt, die Gutachten der landeseigenen Fachkommissionen ignoriert und Steuergelder in Zeiten des Sparens verschleudert.
Umweltschutzgruppe Vinschgau; AVS-Ortsstelle Schnals; AVS-Referat für Natur und Umwelt
Stellungnahme
zur gegenwärtigen Diskussion betreffend die Arbeitszeit der Lehrpersonen:
Gegenwärtig vergeht kein Tag, an dem die Arbeitszeit und Rolle der Lehrpersonen nicht in der Presse thematisiert wird.
Wir vermissen in der aktuellen öffentlichen Diskussion allerdings Sachlichkeit und Respekt.
Wir fragen uns, warum es ausgerechnet die Arbeitszeit der Lehrpersonen ist, die auf so unsachliche und diffamierende Weise zum Zankapfel gemacht und politisch ausgeschlachtet wird. Wer verspricht sich davon Vorteile? Und welche?
Der Angriff auf eine Berufsgruppe, die in der öffentlichen Meinung ohnehin einen schweren Stand hat, ist populistisch und undifferenziert.
Alle sachlichen Argumente und Informationen werden in der politischen und öffentlichen Diskussion systematisch unter den Tisch gekehrt oder von der Presse einseitig dargestellt.
Insgesamt lässt all dies nur den Schluss zu, dass es nur um Polemik geht, eine tatsächliche Klärung der Situation aber nicht angestrebt wird.
Was auch immer dahinter steht, eines darf nicht vergessen werden: Es geht um die Qualität der Schule, um jenen Lebensraum, in dem unsere Kinder und Jugendlichen wachsen und reifen sollen. Wie soll dafür eine positive Atmosphäre geschaffen werden, wenn die Schule und die darin Arbeitenden in der Öffentlichkeit systematisch schlecht gemacht werden? Wie soll sich Wertschätzung füreinander entwickeln, wenn man auf solcher Ebene miteinander umgeht, wie es derzeit mit uns Lehrpersonen geschieht? Vielleicht findet auch hierauf die Öffentlichkeit eine Antwort.
Im Laufe der letzten beiden Jahre hat es bereit Sparmaßnahmen im Bildungsbereich gegeben. Sollten tatsächlich hier noch weitere Einsparungen angedacht sein, finden wir dies bedenklich.
Auf keinen Fall akzeptieren wir jedoch die gegenwärtigen Argumente, mit denen diese Sparmaßnahmen eingefordert werden, denn sie entsprechen einfach nicht den Tatsachen und stellen unsere ganze Berufsgruppe in ein schlechtes Licht. Tatsache ist, dass jeder Lehrer, der seinen Beruf ernst nimmt (schwarze Schafe gibt es überall), enorm viel Zeit und Kraft in seine Arbeit investiert.
Das Lehrerkollegium der MS Mals
Bravo Widmann!
Nun ist es wieder soweit. Am 9. Dezember trat der der neue Bahnfahrplan in Kraft und man sollte meinen, dass das Amt für Mobilität immer bemüht ist, Verbesserungen vorzunehmen. Doch was passiert? Die Regionalexpresszüge der Vinschgerbahn fallen an Sonn- und Feiertagen bis Mitte März aus. Und das, obwohl an diesen Tagen zwischen Meran und Bozen nur die Trenitalia-Garnituren verkehren, die keinen Anschluss an die Regionalzüge in den Vinschgau haben. Es tritt also die absurde Situation auf, dass man sonntags in Meran immer eine halbe Stunde warten muss, egal in welche Richtung man fährt. Wer denkt sich eigentlich solche Fahrpläne aus? Bestimmt nicht jemand, der regelmäßig den öffentlichen Verkehr nutzt! Zuerst werden die Fahrpreise erhöht und anschließend die Dienste gestrichen bzw. verschlechtert. Bravo Herr Widmann!
Andreas Thanei, Mals
Naherholung statt Turbinen
„Die Flinte wird nicht ins Korn geworfen!“, so der Tenor bei der kürzlich abgehaltenen Arbeitssitzung der Initiative Pro Rambach und Umweltschutzgruppe Vinschgau zur Analyse des Abstimmungsergebnisses der Volksbefragung in Mals. Trotz einiger Unkorrektheiten der Öffentlichen Stellen in Mals haben 758 Personen der Gemeinde die Zeichen der Zeit erkannt und für eine Unterschutzstellung des Rambachs gestimmt. Über eine so große Gruppe von Bürgern ist der Politik geraten nicht einfach darüber zu fahren. Aus der Windräderaffäre sollte man gelernt haben, dass nicht nur Nummern die Politik in einer Demokratie bestimmen, sondern auch Weitblick, Verstand und Liebe zur Heimat.
Die Initiative Pro Rambach und die Umweltschutzgruppe Vinschgau bedanken sich herzlich bei allen Bürgerinnen und Bürgern, die zur Abstimmung gegangen sind, besonders natürlich bei jenen, die für die Unterschutzstellung gestimmt haben und so einen Kraftwerksbau lediglich des Geldes wegen zurückgewiesen haben.
Es ist zu hoffen, dass in nächster Zeit weitere Bürgerinnen und Bürger im oberen Vinschgau erkennen, welches enorme Kapital in einem ungestört fließenden, in seiner Wildheit in Ruhe gelassenen Rambach liegt und noch lange Zeit keine Turbinen dem Rambach das Wasser wegnehmen. Als Alternative zu einem Kraftwerksbau hat man auch mehrere interessante Möglichkeiten für den Tourismus und die Naherholung vorgeschlagen und dies in einer Zeit, wo bereits über 90 Prozent der gesamten Alpenflüsse für verschiedene Zwecke verbaut worden sind.
Initiative Pro Rambach, Umweltschutzgruppe Vinschgau
INTERREG-RAT Terra Raetica
Im Zeichen des doppelten Dreiecks
In Mals fand kürzlich auf Einladung von Bürgermeister Ulrich Veith eine weitere Sitzung des INTERREG-Rates Terra Raetica statt. Dieser Rat wurde 2007 von den Landeshauptleuten von Tirol und Südtirol und dem Graubündner Regierungsrat auf der Fürstenburg in Burgeis gegründet. Die Zielsetzung war damals und ist es weiterhin, die grenzüberschreitende Kooperation mit einem gemeinsamen Management und einer stärkeren Verzahnung der INTERREG-Projekte zwischen den beteiligten Regionen (Graubünden, Vinschgau und Bezirk Landeck) zu steigern. Da die laufende EU-Förderperiode 2007-2013 nächstes Jahr endet, ging es beim Treffen darum, die laufenden Tätigkeiten und Projekte vorzustellen, aber auch einen Ausblick auf die kommende Förderperiode 2014-2020 zu unternehmen. Neben der Management- und Koordinierungstätigkeit hat sich der Rat besonders um den Erhalt eines INTERREG-Kleinprojektefonds bemüht und auch zugesprochen bekommen. 45 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 500.000 Euro konnten mit Mitteln aus diesem Fonds bereits umgesetzt werden. Für die Einreichung und Durchführung von großen, umfassenden INTERREG-Projekten ITA-SUI und ITA-AUT hat sich die Bildung der Arbeitskreise „natura raetica/humana raetica/cultura raetica“ Tourismus und Verkehr besonders bewährt, indem durch die Koordinierung und Umsetzung gemeinsamer Projekte beträchtliche Fördermittel in Höhe von mehreren Millionen Euro in die Region flossen. Über die voraussichtlich inhaltliche und räumliche Ausrichtung der EU-Förderperiode 2014-2020 berichteten Vertreter der nationalen Verwaltungsbehörden aus Bozen, Innsbruck und Chur und stellten den bisherigen Tätigkeiten des Rates ein gutes Zeugnis aus. (lu)
Terra Raetica - Termin
Brücken in die Zukunft
Eine grenzüberschreitende Fachtagung mit gesundheits- und sozialpolitischen Gesprächen
Mittwoch, 21.11.2012
von 14.00 bis 17.30 Uhr
Zernez – National-
parkhaus
Veranstalter: Bezirksgemeinschaft Vinschgau und Gesundheitszentrum Unterengadin
Finanziert aus Mitteln des EU-INTERREG-Programmes IV-A – Italien-Schweiz
Terra Raetica - Kontakt
für Vinschgau: GWR-Spondinig
+39 (0) 473-618166
für Tirol: regioL-Landeck
+43 (0) 5442-67804
für Graubünden:
Wirtschaftsforum
Nationalpark Region
+41 (0) 81 860 01 36
Terra Raetica - links
Homepage:
www.terraraetica.eu
Kulturkalender:
www.terraraetica.eu/de/cultura-raetica
Bus und Bahn:
www.terraraetica.eu/de/fahrplan-online
Barrierefreier Tourismus:
www.terraraetica.eu/barrierefrei
Portrait - Rosmarie Wegmann Tanzer, Schluderns
Rosmarie hatte soeben das Geschäft mit Einkäufen verlassen, als sie Autogeräusche hörte. Instinktiv suchte sie Schutz auf der Rampe vor einer Mauer. Dann ging alles blitzschnell. Der schleudernde Wagen stieß sie samt der Mauer zu Boden. Bei vollem Bewusstsein lag sie da und spürte ihre blutenden Beine nicht mehr. Es war der Abend des 23. Dezember 2011, ein Tag vor dem Heiligen Abend.
Kommentar - Mals
Mals hat den einzigen Kombibahnsteig an der Vinschgauer Eisenbahnstrecke. Ein Kombibahnsteig ist ein Bahnsteig, bei dem an einer Kante die Eisenbahn hält, auf der anderen Seite die Busse. Dadurch soll das Umsteigen aus der Niederflurbahn in die Autobusse erfolgen können, ohne dass Stufen überwunden werden müssen. Die Planer des Bahnsteiges konnten damals nicht wissen, welches Gedränge tagtäglich zu Stoßzeiten entsteht, wenn gleichzeitig der Regionalzug, der RegioExpresszug und die Linienbusse aus allen Richtungen nacheinender ankommen und die Fahrgäste innerhalb von wenigen Minuten wieder weiterbefördern.
Eine Messung am Kombibahnsteig ergab eine Breite von 2,80 m. Zieht man die Gefahrenzone von jeweils 80 cm ab, die bei Abwesenheit des Zuges nicht benutzt werden darf, so verbleibt eine begehbare Bahnsteigbreite von 1,20 m. Im Bereich der drei Bänke wird die begehbare Breite sogar auf 60 cm reduziert. Ein Zwillingskinderwagen braucht die gesamte Breite, selbst das dritte Kind muss im Gefahrenbereich oder hinter der Mutter herlaufen. Fährt dort ein Rollstuhl, ist dieser Bereich komplett ausgefüllt. Wer entgegenkommt oder einen Rollstuhlfahrer überholen möchte, überschreitet automatisch den Sicherheitsstreifen. Nicht selten steigen über 100 Fahrgäste, davon viele mit Fahrrädern und Rollkoffern, aus dem RegioExpress aus und ebenso viele ein. Dieser Bahnsteig ist einfach nicht für so viele Menschen gebaut worden. Um das Gedränge und Geschiebe zu entschärfen, muss dieser Kombibahnsteig unverzüglich verbreitert werden. Eine entsprechende Überdachung wäre wünschenswert, weil man auf die meisten Anschlüsse nach Nauders, Müstair, Prad u.s.w. 20 Minuten warten muss.
Andreas Waldner
Val Müstair
Die Gemeinde Val Müstair besteht in der fusionierten Form seit vier Jahren und die erste Amtsperiode der Gemeindebehörde und aller Funktionäre läuft Ende 2012 ab. Folglich müssen die Amtsträger neu bestellt werden. Die Erneuerungswahlen wurden auf den 28. Oktober angesetzt. Stimmberechtigte Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Val Müstair, die Interesse an einem öffentlichen Amt bekundeteten, wurden aufgerufen, sich bei der Gemeindeverwaltung zu melden.
Der Gemeindevorstand besteht aus sieben Mitgliedern, je eines pro Fraktion. Müstair als größte Fraktion hat das Recht auf zwei Vertreter. Für den Einsitz im neuen Gemeindevorstand für die Amtsperiode 2013 - 2016 meldeten sich fünf bisherige und auch sechs neue Kandidaten. Anders als alle anderen Funktionäre werden die Gemeindevorstandsmitglieder von den einzelnen Fraktionen gewählt.
Eine Feier solchen Ausmaßes wäre ohne die zahlreichen Helferinnen und Helfer nicht zu bewältigen, so sagte P. Peter in Marienberg gegen Schluss der Begräbnisfeier von Abt Bruno am 23.11.2012. In der Tat: Hunderte von Menschen waren gekommen, um Alt-Abt Bruno auf seinem letzten irdischen Weg zu begleiten. Von Burgeis aus bot sich das seltene Bild, dass der Beginn der Prozession schon an St. Stephan angelangt war, während der Schluss noch unweit des Klosters war.
Auf eindrückliche Weise wurde bewusst, wie sehr das Kloster im oberen Vinschgau ein Bezugspunkt geworden ist. Als Ort des Glaubens und des Gebetes, als Ort der Kraft Gottes. Einen Teil der Geschichte des Klosters hat Abt Bruno maßgeblich mitgeprägt. Als Vorsteher, als Baumeister, aber auch als Mensch und Geistlicher, für den Geselligkeit kein Fremdwort war. Mit seiner angenehm rustikalen Art stellte er eine willkommene Ausnahme unter seinen Kollegen im Amte eines Abtes dar. Auch das ist sicher ein Grund, weswegen sich am 23. November derart viele vor dem Menschen Bruno Trauner verneigt haben.
Seine letzte Lebenszeit war geprägt von schwerer Krankheit. Sehr berührend schilderte Abt Markus eine Begegnung, als der schwerkranke Abt Bruno ihn rufen ließ und nur fragte: Warum? Abt Markus fuhr in seiner Predigt fort, dass genau unser Herr und Heiland, Jesus Christus selbst, diese Frage am Kreuz zu Gott gerichtet hat. Warum? Die Frage an so vielen Krankenbetten, von so vielen Sterbenden. Die Frage, auf die es hier und jetzt keine Antwort gibt. Aber die Frage wird sich dann auflösen, wenn wir erlöst sind. Wenn Gott uns in seine Arme geschlossen hat – für immer.
Auf dem Weg hin zur großen Umarmung durch Gott sind wir gerufen, unser Leben zu gestalten, wobei der Glaube unsagbar viel Halt geben kann. Eines ist sicher: Gott befürwortet Leiden NICHT! Aber er lässt den leidenden Menschen niemals allein, er ist gegenwärtig, und das ist der entscheidende Unterschied. So wie Jesus leidende Menschen immer begleitet und geheilt hat, so wie er mit Ausgestoßenen Gemeinschaft (Kommunion!) gepflegt hat. Das II. Vatikanische Konzil, dessen Jubiläum wir derzeit begehen, hat dies besonders betont. Und genau darauf haben wir zu verweisen. Möge das Kloster Marienberg auch weiterhin ein Ort sein, der die Dynamik des Glaubens erfahrbar macht, der nicht, wie andern Ortes, längst überholte Traditionen wiederkäut, sondern der die Menschen dort abholt, wo sie auch sind. Ganz im Sinne Jesu!
Die Ambivalenz des Drachens.
An vielen Bundwerkgiebeln mit Schnitzwerk sieht man oft Drachenköpfe wie diesen in Marein. Sie sollten Haus und Menschen gegen böse Geister schützen. Aber gleichzeitig fürchteten sich die Menschen vor Drachen. Wie passt das zusammen? Vielleicht sind sie als Symbol der menschlichen Inkonsequenz zu verstehen.
Foto und Text: Gianni Bodini
Interview - Mals
Psychiatrie ist Teil der Kultur und der Gesellschaft, in der wir leben so wie eben alle Sparten der Medizin, so Andreas Conca. Er ist offen, kompetent und fähig, Erkrankungen, Symptome und Heilungschancen verständlich zu erklären. Es ist ihm ein Anliegen, die Menschen zu informieren. Er spricht sie in ihren Nöten, Gedanken und Sinnfragen an. Er ermutigt zur Offenheit, psychische Probleme als Krankheiten zu sehen und einen Weg zur Lösung zu finden.
Der gebürtige Malser ist eng mit dem Vinschgau verbunden. Sein Vater Piero war Ende der 40er Jahre als Buchhalter beim Bau des Stausees angestellt, wobei er seine Frau, die Malser Grundschullehrerin Anni Hafner kennen lernte.
Vinschgau - AUS DEM GERICHTSSAAL
Jedes Jahr werden in Italien 500.000 Kinder geboren. 23 Prozent davon sind nicht ehelich. Diese Zahlen sind beeindruckend. Sie dürften sich auch bis nach Rom durchgesprochen haben, denn das Parlament hat Ende November ein Gesetz verabschiedet, mit welchem auch die letzten Reste von ungleicher Behandlung zwischen ehelichen und nicht ehelichen Kindern beseitigt werden.
Dazwischen liegt ein langer Weg. Noch vor einer Generation war die rechtliche und auch die gesellschaftliche Diskriminierung von außerehelichen Kindern und Müttern eine traurige Realität. Daran war auch die „Mutter Kirche“ nicht unbeteiligt, galten diese Kinder doch als „Produkte der Sünde“. Die soziale Ächtung der Mütter war eine traurige Begleiterscheinung. Die rechtliche Gleichstellung vollzog sich ausgesprochen schleppend. In der italienischen Verfassung wurde zwar schon 1948 der hehre Grundsatz festgeschrieben, wonach das Gesetz auch nicht ehelichen Kindern seinen besonderen Schutz angedeihen lassen wollte, jedoch alles soweit es sich mit der Vorzugsstellung der ehelichen Lebensgemeinschaft vereinbaren ließ. Im gleichen Atemzug wurden jedoch die Möglichkeiten zur Feststellung einer außerehelichen Vaterschaft eingeschränkt und auf die Fälle von eheähnlichen Beziehungen der Eltern begrenzt. Erst die Reform des Familienrechts im Jahre 1975 brachte eine wirkliche Wende. Damit wurden die außerehelichen Kinder den ehelichen auch in Punkto Erbansprüche gleichgestellt. Im Laufe der Zeit dehnte die Rechtsprechung dann die Grundsätze der ehelichen auch auf die tatsächlichen Lebensgemeinschaften und auf die daraus geborenen Kinder aus. Auch die Methoden zur Feststellung einer Vaterschaft haben sich verfeinert (Blutgruppen- und DNA-Tests), sodass mit den heute verfügbaren Mitteln die Treffsicherheit nahezu 100 Prozent erreicht. Von nun an soll sogar die Bezeichnung „außereheliche Kinder“ aus dem amtlichen Vokabular verschwinden, nichteheliche Lebensgemeinschaften de facto den ehelichen gleichgestellt sein und die nicht aus einer Ehe geborenen Kinder auch mit allen Verwandten ihrer Eltern vollwertig verwandt sein.
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
Vinschgau
Jede Tour sollte mit einer guten Vorbereitung und der richtigen Ausrüstung beginnen. Hierbei wird vor allem auf leichte Materialen gesetzt, um bei dem kräfteraubenden Aufstieg, möglichst viel Energie für die Abfahrt einzusparen. Es gibt einige Hauptführer, deren Produkte sich bereits etabliert haben. Auch bei der Notfallstandartausrüstung, dazu gehören LVS-Gerät, Sonde und Schaufel, wird auf Gewicht geachtet, wobei die Funktionalität im Vordergrund stehen sollte. So geht man heute z.B. von der sehr leichten Plastikschaufel, wieder zurück auf die doch stabilere Aluminiumschaufel. Wieder mit etwas Gewicht verbunden, aber trotzdem durchgesetzt, hat sich bereits der ABS-Lawinenrucksack. Das von Mammut entwickelte Pulse Barryvox LVS-Gerät, das mittels Bewegungsdetektor Vitaldaten ermittelt, bleibt weiterhin umstritten. Von den Synthetik Fellen greift man inzwischen wieder auf ein Naturhaargemisch zurück. Genauso wichtig und in jedem Fall unerlässlich, wie die Notfallausrüstung bei sich zu haben, ist es, sich mit dieser im Vorfeld auseinander zu setzen! Dafür ist es am besten, Kurse zu besuchen, oder sich zumindest von erfahrenen Personen weiterhelfen zulassen. Dies gilt auch für eine angemessene Abfahrtstechnik, um in den vollen Genuss dieses Erlebnisses kommen zu können. Neue Lernmethoden, wie die Selbstbeobachtung und Analyse durch Filmen, werden in Bergführer- bzw. Alpinschulen bereits angeboten. In keinem Fall ratsam ist es, sich allein auf Skitour zu begeben, im umgekehrten Falle aber, sollte man sich auch nicht nur auf die Gruppe verlassen. Teamgeist ist angesagt! Außerdem ist es wichtig, seine eigene Kondition und Leistungsfähigkeit einschätzen zu können. Ein großes Missverständnis birgt sich immer wieder in dem Glauben, dass Waldabschnitte Lawinensicher seien. Dies stimmt keineswegs! Als relativ sichere Touren, für Anfänger und Fortgeschrittene, gelten z.B. der „Lyfi Knott“ in Martell, sowie die „Grion Plotten“ in Royen. Alle Sicherheitsmaßnahmen, Checks und Tipps beachtend, wünscht Werner Mairösl, allen ein unvergessliches Skiabenteuer, beim „Hinterlassen seiner Unterschrift“ auf unberührter Schneelandschaft. (sil)
Heimatbühne Tschengls
Dass sie das Publikum herzhaft zum Lachen bringt, dafür ist die Heimatbühne Tschengls bekannt. Etwas für die Lachmuskeln gibt’s auch heuer: Drei Einakter, allesamt lustige Schwanke, werden die Schauspielerinnen und Schauspieler auf die Bühne bringen. Den Anfang macht „Ein Kaffeeklatsch“ von Berthold Schuh, und ob dieser mit einer Verführung endet, das werden die Theaterbesucher selbst herausfinden müssen. Der zweite Schwank, „Der Theaterbsuach“ von Karl Valentin verrät nur soviel: Und das alles wegen Faust. Beim dritten Schwank im Bunde „Die Generalproub“ geht’s drunter und drüber und plötzlich taucht die Frage auf: Ist denn heiraten immer ein Lotteriespiel? Dass die Heimatbühne Tschengls heuer das Publikum mit drei Einaktern nach Tschengls in den Kultursaal lädt, hat einen Grund. Im April bei der Theaterwoche „Südtirol und seine Dialekte“ beehrte man das Publikum mit einem Einakter. Der Erfolg gab den Akteuren der Heimatbühne Recht und prompt war die Idee geboren, heuer drei Einakter zu spielen. Premiere ist am 29. Dezember. Regie führt Cilli Trafoier.
Die Aufführungstermine: siehe Theaterwind.
Franz-Tumler-Literaturpreisträger zu Gast in Laas
Der vor einem Jahr vergebene Franz-Tumler-Literaturpreis bedeutete für den Sieger-Autor Joachim Meyerhoff, ausgezeichnet für seinen Debütroman „Alle Toten fliegen hoch. Amerika“, nicht nur den Erhalt des Preisgeldes, gestiftet von der Südtiroler Landesregierung, sondern auch einen Aufenthalt im Austragungsort Laas. Ende Oktober nahm der deutsche Schriftsteller diesen zweiten Teil des Preises entgegen, den die Gemeindeverwaltung und der Bildungsausschuss von Laas möglich gemacht hatten, und so weilte Meyerhoff für vier Tage im Marmordorf.
Mals
Südtirols Lehrerinnen und Lehrer sind aufgebracht. LR Thomas Widmann will im Zusammenhang mit den geplanten Sparmaßnahmen den Sparstift auch im Bildungssystem ansetzen. Und er geht dabei nicht zimperlich vor In der Arbeitszeit der Lehrerschaft sieht er das Potential. Widmann hat einen Angriff auf die seiner Meinung nach zu kurzen Stunden-Arbeitszeiten der Lehrper gestartete (45 bis 50 Minutenstunden). Hitzige Diskussionen sind entbrannt, die in der Öffentlichkeit das Bild von den faulen Lehrern zeichneten und an deren Ansehen kratzten. „Widmann und die Landesregierung verkennen die Schulwirklichkeit. Unsere Arbeit umfasst weit mehr als die effektiven Unterrichtsstunden. Wie arbeiten als Aussichtspersonen, in schulischen Projekten, wir bereiten uns vor und und vieles mehr. Unsere Arbeit lässt sich nicht mit dem Chronometer messen“. Das unterstreicht Thomas Strobl kürzlich bei der Pressekonferenz im Oberschulzentrum „Claudia von Medici“ in Mals vor zahlreichem Publikum und mehreren tickenden Uhren am Podium. Die Schulgemeinschaft im Oberschulzentrum will die befremdlichen Debatten nicht mehr länger tatenlos hinnehmen und protestiert mit einem offenen Brief heftig bei Widmann, bei Schullandesrätin Sabina Kasslatter Mur und Schulamtsleiter Peter Hellrigl. Im Schreiben, unterzeichnet von allen Lehrerinnen und Lehrern, von Direktor Gustav Tschenett, von Schülerinnen, Schülern und Eltern, wird auf die realen Gegebenheiten an der Schule aufmerksam gemacht. „Aus populistischen Wahlkampfgründen kann man nicht über uns drüber fahren und das ohne Rücksprache mit den Sozialpartnern“, kritisiert Strobl. Die Lehrerschaft fühlt sich von der Landesregierung demotiviert und vom Schulamt im Stich gelassen.
LR Widmann rudert angesichts der Proteste inzwischen zurück. Beim „Runden Tisch“ im RAI Sender Bozen am 4. Dezember mit Heidi Kessler sprach er von Missverständnissen, die von vielen Seiten und von den Medien ausgeschlachtet worden seien. Widmann bekundete seine Bereitschaft, sich mit den Sozialpartnern an einen Tisch zu setzen, um nach Lösungen und verträglichen Sparmaßnahmen zu suchen. Ein Angebot das, laut Schulgewerkschaften, längst überfällig ist. (mds)
Partschins.
„Glatt und Verkehrt“ - Weihnachtliche Geschichten und Gedichte. Lesung mit Oswald Waldner bei Kerzenschein, Hauspunsch und Keksen. Donnerstag, 13. Dezember 2012, 20 Uhr, Bibliothek Partschins.
Laas.
„Mit dem Kanu von Stockholm nach Göteborg“. Roman Altstätter erzählt und zeigt Dias von seiner abenteuerlichen Schwedendurchquerung Mauro Ferrarese spielt dazu auf seiner Bluesgitarre und Maridl verpflegt die Gäste mit Schwedischer Hausmannskost.
Freitag, 14. Dezember 2012, Gasthof Krone - Laas, Beginn: 20.00 Uhr. Schwedische Gerichte ab 19.00 Uhr
Graun.
Gegen den geplanten Neubau der Weißkugelhütte macht die Facebook-Gruppe „Erhaltet die Südtiroler Schutzhütten und Almen“ ernsthaft mobil. Eine Gruppe von, laut Selbstaussage, „mittlerweile über 5000 Mitgliedern (darunter Hans Kammerlander,
Simone Moro, Tamara Lunger, Helmut Kritzinger, Senator Oskar Peterlini, Landtagsabgeordnete
Elena Artioli und Sepp Noggler, Südtiroler Schützenbund… ).“ Was bisher in diversen Foren im Internet diskutiert worden ist, soll nun in konkrete Unterschriften umgemünzt werden. Und zwar in der Gemeinde Graun. „Deine Unterschrift gegen diesen Bau wird am 16.12.12 nach der heiligen Messe direkt vor der Pfarrkirche von Graun und den restlichen Tag über am Talschluss auf dem Parkplatz gesammelt.“ Mit einem Flugblatt wird die Bevölkerung darauf eingeschworen, sich gegen den geplanten Neubau, zumindest mit einer Unterschrift, zu stemmen. Der Neubau ist so gut wie beschlossen und von sämtlichen Gremien abgesegnet.
Leser-Foto.
Karin Weger aus Mals hat uns für den Vinschgerwind 23/12 das Leserfoto „Friedliche Herbststimmung“ mit zwei Schafen geschickt. Den Kommentar dazu hat Chefredakteur Erwin Bernhart verfasst. Weger war über diese Kombination sehr enttäuscht. Wir bedauern die Foto-Kommentar-Kombination.
Staben.
Einladung zum Weihnachtssingen des Kirchenchores Tabland-Staben, am Samstag, 22. Dezember 2012 um 19.00 Uhr, im Bürger- und Schulhaus von Staben.
Solisten, Chor und eine Instrumentalgruppe bringen die „Weihnachtslieder-Kantate“ des deutschen Komponisten Bert Ruf zur Aufführung. Das Besondere an dem Werk ist, dass auch die Zuhörer durch das Mitsingen in die Handlung einbezogen werden. Die Gesamtleitung hat Josef Pircher.
Zum Schmunzeln
Ein Bauer verkaufte in einem Grenzort ein Kalb und verpflichtete sich, es zollfrei über die Grenze zu bringen. Bald darauf tauchte er, beladen mit einem schweren Sack, an der Zollgrenze auf. „Was befindet sich in dem schweren Sack“ fragten die Finanzbeamten das Bäuerlein. Er antwortete: „ Ich habe einen großen Hund drinnen, den ich gerade gekauft habe“. Und als die Beamten darauf bestanden, der Sack müsse geöffnet werden, rief das Bäuerlein: „Wenn der Hund aber herausspringt und mir fortläuft, müsst ihr mich entschädigen.“ Trotzdem verlangten die Grenzwächter die Öffnung des Sackes. Das Bäuerlein verweigerte dies beharrlich, bis ihm die Beamten den Sack von der Schulter rissen. Sie öffneten den Sack. Da sprang tatsächlich ein großer Hund heraus und suchte schleunigst das Weite und die Beamten, freilich vergebens, hinterher. Nun begann das Bäuerlein zu schimpfen und zu lamentieren. Die Beamten versuchten nun den Aufgeregten durch einen angemessenen Geldbetrag zu beruhigen und - er könne ja den Hund vielleicht wieder einfangen. Schließlich verließ der Bauer, das Geld in die Tasche steckend, die Zollstation und erschien am Nachmittag wieder mit einem schweren großen Sack. Schon von weitem rief er den Beamten zu: „ Mit viel Mühe und großer Schererei habe ich den Ausreißer wieder einfangen können“ und, boshaft lachend, fügte er hinzu: „Wollt ihr ihn nochmals sehen?“ „Nein, Nein!“, riefen die Finanzbeamten wie aus einem Munde, „wir haben von diesem Morgen noch genug und mach, dass du weiterkommst, mit deinem Teufelsköter!“ Das Bäuerlein brachte nun sein Kalb zollfrei über die Grenze, so wie er es dem Käufer versprochen hatte.
Andreas Waldner
Die andere Weihnachtsgeschichte
In jenen Tagen...
... erließ Bashar al-Asad, Präsident der Republik Syrien, den Befehl, alle Männer zwischen 18 und 30 Jahren in Listen eintragen zu lassen, um die Bekämpfung von Demonstrationen blutig niederzuschlagen. So zog auch Yousef von der Stadt Homs hinüber nach Damaskus, um wegen einer Krankheit um Freistellung zu bitten – erfolglos: Er sollte drei Wochen später einrücken.
In jener Zeit wurden täglich Bilder von Soldaten veröffentlicht, die ermordet worden waren, weil sie sich geweigert hatten, auf friedliche DemonstrantInnen zu schießen. Auch Yousef würde niemals auf jemanden schießen.
Einen Tag nach seiner Musterung ermordeten Soldaten einen Nachbarn. Yousefs schwangere Frau Maryam fand ihn und brach zusammen. Da zogen die beiden nach Damaskus, wo die Lage sicherer war. Sie wandten sich an mehrere EU-Botschaften, um Asyl zu beantragen, und erfuhren, dass man nachweisen müsse, dass die Gewalt des Staates sich gegen die eigene Person richte. Yousef fragte, wie man das nachweisen solle. Durch Folterspuren? Als toter Mensch? Er bekam keine Antwort. Außerdem könne man Asyl nur innerhalb der EU beantragen. Und ein Visum für die EU – das sei völlig unmöglich.
Yousef nahm an einer friedlichen Sitz-Demonstration teil, als Soldaten wahllos in die Menge schossen. Unter den Toten war Maryams Cousin. Maryam bekam Schmerzen und musste in eine Klinik. Dort lagen Menschen auf Notbetten in Gängen und im Keller. Ein Teil des Personals war aus Angst geflüchtet, weil es verboten war, verwundete Oppositionelle zu behandeln. Die Ärztin, die Maryam behandeln hätte sollen, wurde am Tag der Operation erschossen, weil sie eine verwundete Frau behandelt hatte. Yousef stellte die halbe Klinik auf den Kopf, um einen Arzt für Maryam zu finden: Sie überlebte, aber das Kind konnte nicht gerettet werden.
Yousef schickte Bewerbungen an verschiedene Firmen im Ausland, aber er bekam trotz seiner hohen Qualifikationen keine positive Antwort. Die beiden überlegten, in den Libanon zu flüchten. Aber es wurden immer mehr Fälle von Deserteuren bekannt, die auch in Jordanien und im Libanon vom syrischen Geheimdienst festgenommen und umgebracht wurden oder einfach verschwanden.
Der Irak war auch nicht sicher, und nach Israel dürfen SyrerInnen nicht einreisen. Als letzte Möglichkeit blieb die Türkei. Auf der türkischen Botschaft sagte man ihnen, dass sie nur einen Monat auf türkischem Staatsgebiet bleiben dürften. Und was dann?, fragte Yousef. Der Botschafter zuckte mit den Schultern.
Die Personen in dieser Geschichte sind erfunden, ihre Erlebnisse wahr.
Syrien ist kein Ausnahmefall: Neben Krieg zwingen Wüstenbildung, Überschwemmungen und andere Naturkatastrophen weltweit Millionen von Menschen, ihre Heimat zu verlassen. Sie hatten nicht das Glück, in einem so fruchtbaren und ökologisch sicheren Land wie Südtirol geboren zu werden.
Europäische Gesellschaften und Konzerne sind mit an der Zerstörung der Lebensgrundlagen von Menschen beteiligt - durch die Lagerung von Giftmüll, das Leerfischen von Meeren und durch wirtschaftliche Abhängigkeiten, aus denen sich ärmere Staaten nicht befreien können. Auch Kriege sind ein lukratives Geschäft: Italien verkauft an vorderster Front Waffen.
Die wenigen Flüchtlinge, die es nach Europa schaffen, werden für illegal erklärt und von rechtspopulistischen Parteien als Kriminelle und SozialschmarotzerInnen dargestellt. Und viele Medien stellen die Situation so dar, als könnten sich EU-Länder vor „Flüchtlingsmassen“ nicht wehren.
Natürlich kann man Weihnachten als Geschichte sehen, die vor über 2000 Jahren passiert ist und wenig mit der heutigen Zeit zu tun hat.
Man könnte Weihnachten aber auch als Geschichte sehen, die immer aktuell ist. Das würde allerdings bedeuten, dass es nicht mehr so einfach wäre, die Herbergsbesitzer, die Josef und Maria vor die Tür gesetzt haben, als skrupellose bösartige Menschen darzustellen, im Gegensatz zu denen man selbst alles besser machen würde. Vielmehr wäre es vielleicht sogar so, dass man überlegen müsste, welche Rolle man als WählerIn oder EU-BürgerIn selbst spielt, wenn es darum geht, ob Menschen die Tür geöffnet wird oder nicht.
Nicht nur zu Weihnachten, sondern auch zu anderen Zeiten klopfen Menschen an Grenzen und werden nicht eingelassen. Sie haben Krieg, Folter, Vergewaltigungen oder Hunger erlebt und bezahlen Unsummen an kriminelle Schlepper, um mit geringen Überlebenschancen in eine bessere Welt zu kommen. Sie stellen Asylanträge und werden abgeschoben, u.U. auch, wenn sie mit einer EU-Bürgerin oder einem EU-Bürger verheiratet sind und gemeinsame Kinder haben. Und wenn sie es schaffen, einen legalen Status zu bekommen, müssen sie sich mit Rassismus auseinandersetzen, mit der nicht-Anerkennung ihrer Studientitel oder mit gesellschaftlichen Grenzen, die für sie geschaffen werden. Sie werden nicht als Menschen gesehen, sondern als eingeschränkt menschlich – als gleichförmige bedrohliche Masse, die moralisch schlecht, unterentwickelt und nicht so gebildet ist wie „wir“.
Mehr als 100 Millionen Euro hat die Europäische „Grenzschutzagentur“ Frontex jährlich zur Verfügung, um die EU-Außengrenzen zu „sichern“. Sie tut dies mit einer sehr eigenwilligen Interpretation von Menschen- oder Flüchtlingsrechten. Mit dieser Summe könnte man ziemlich viele gute Projekte starten, um Menschen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.
Vielleicht macht es Sinn, bei der Weihnachtsgeschichte noch einmal über die Rolle der Herbergsbesitzer nachzudenken und darüber, wie viel man mit ihnen gemeinsam haben möchte oder auch nicht.
Die Kirchenbank war reserviert
Karge Zeiten waren seit jeher ein guter Nährboden für Glauben und Religion. Vom Einsatz bei christlicher Pflichterfüllung, von Genügsamkeit und Einfachheit, besonders auch zu Weihnachten, weiß die heute 88-jährige Anna Zwischenbrugger zu berichten.
Obwohl der Hof am Pirchberg bei Plaus mitten im Wald stand, gab es keinen Christbaum und keine Krippe. Die einzige Freude an Weihnachten war die Erlaubnis, an der Christmette in Partschins teilnehmen zu dürfen, weil damals in Plaus der nächtliche Gottesdienst nicht abgehalten wurde.
Endlich kam die ersehnte Heilige Nacht, in der sich Anna mit den Geschwistern Luise und Luis und dem Paten auf den Weg machten. Ein weiter Fußweg lag vor ihnen. Sie brauchten eine Gehstunde, um in die Ebene hinunter zu kommen. Um die Talsohle zu durchqueren und die Pfarrkirche in Partschins zu erreichen, benötigten sie wiederum eine Stunde. Die Kirche war bereits gesteckt voll. Die Geschwister entdeckten eine freie Bank. Die Freude war groß, so nahe an die Krippe am Hochaltar heranzukommen, sich endlich hinknien zu dürfen und den Füßen Erholung zu gönnen. Doch alsbald kam der Mesner und teilte ihnen mit, dass diese Bank den Grafen von Goldegg und von Spaueregg gehöre und für sie reserviert wäre. So mussten sie die Bank verlassen, und die anfängliche Enttäuschung verlor sich bald durch die Festlichkeit der Christmette. Sie erzählt: „ Es hot ins stolz gmocht, weil miar derft hobm mit souviel Leit in Partschins die Heilige Nocht feiern, und dös isch insre greaschte Weihnochtsfreid gwesn.“
Bei der Tante, die neben der Kirche wohnte, kehrten sie kurz ein. Als diese beichtete, dass sie nicht imstande war, zur Christmette rechtzeitig auf zu stehen, mag wohl ein Hauch von Scham über ihr Gesicht gehuscht sein.
Nach dem gleich langen Rückweg, wieder zu Hause angekommen, gab es kaum Zeit zu schlafen, denn Anna musste bald schon wieder aufbrechen, um in der Pfarrkirche von Plaus als Chorsängerin beim feierlichen Amt und dem Lied „Stille Nacht“ ihre Stimme zu erheben. (ria)
Dem Teufel keine Chance
Das wohl traurigste Weihnachtsfest erlebte Marianne Klotz, geboren 1940 im vorigen Jahr, als sie gerade am Heiligen Abend ihre liebgewordene Heimstätte auf einem Bauernhof verlassen musste. Seither lebt sie allein in einer Wohnung. Gelegentlich auftretenden Gefühlen der Bitternis und Einsamkeit versucht sie durch lebhafte Erinnerungen an frühere Weihnachtszeiten entgegenzuwirken. Marianne fand als kleines Mädchen Unterschlupf auf einem Bauernhof, den sie bis zum Vorjahr nie verlassen hatte. Im trauten Kreis der Hofbewohner beteiligte sie sich immer an den Weihnachtsvorbereitungen, die sich auf altes Brauchtum stützten.
Im Advent ging sie jeden Morgen in aller Herrgottsfrühe zum Rorate. Als noch das Nüchternheitsgebot galt, wurde sie beim Kommunionempfang vom Hunger sehr geplagt. Weil sie das ganze Jahr hindurch kaum Frühstück aß, erschien ihr das sehr eigenartig und sie schob die Ursache auf den Teufel. Doch tapfer widerstand sie der Versuchung. „ I honn in Tuifl kuan Schonz gebm!“, bekräftigt sie.
Am Heiligen Abend waren bis 18 Uhr Abbruch- und Fleischfasten angesagt. Da gab es dann Fisolsuppe und Krapfen. Die Menüfolge am Christtag war seit jeher dieselbe: Saure Suppe, Fleischsuppe mit Knödel, Schweinernes mit Kraut, Braten und Kirschkompott.
Am Stephanstag, dem Standesfest der Burschen, musste sie, wie alle anderen Frauen und Mädchen, nach der Messe die Kirche eiligst verlassen, denn da wurde die „Buabmpredig“ gehalten. „Lei die Förbr Rousa hott huamla gloust“, ergänzt sie mit einem, ihr eigenen verschmitzten Lächeln.
Bei der Dreikönigsweihe nahmen alle an der Räucherung teil. Dazu weiß Marianne, dass einmal auf einem Sonnenberghof ein kurz zuvor gekauftes Kalb „gonz narrisch gwordn isch“ und es beinahe die Kette abgerissen hätte, nachdem es den Rauch im Stall wahrgenommen hatte. Auf Nachfrage beim früheren Besitzer erfuhr der Bauer, dass das Tier bei einem Brand gerade noch gerettet werden konnte. So kam Marianne zum Schluss, dass Tiere viel gescheiter und viel treuer sind, als man annimmt und, dass auch Vierbeiner nichts vergessen können. (ria)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Ambrosius, 7. Dezember 2012
Der Kalender 2013 des Nationalparks Stilfserjoch ist als Themenkalender dem Steinwild gewidmet. Nach dem lateinischen Artnamen Capra ibex ibex für den Alpen-Steinbock trägt der Kalender den prägnanten Titel „Ibex 2013“. Die informativen Kurztexte stammen von Luca Pedrotti. Luca Pedrotti ist im Nationalpark-Team der Koordinator für die wissenschaftliche Forschung und für das Monitoring der Arten. Die Kalendertexte sind zweisprachig in der deutschen und italienischen Sprache abgedruckt. Die Bilder stammen aus den verschiedenen Einsendungen des Fotowettbewerbes „Den Nationalpark fotografieren“, den wir zusammen mit der Firma Swarovski Optik Italien seit dem Jahre 2005 in nunmehr 8 Auflagen ausgelobt haben.
Der Kalender wurde als Tischkalender konzipiert und ist in den Nationalparkhäusern und im Südtiroler Außenamt des Nationalparks im Glurnser Rathaus erhältlich. Die Herausgabe des neuen Kalenders ist Anlass, den heutigen Beitrag dem Steinwild zu widmen.
Schlanders/Vinschgau
Als freundschaftlich und konstruktiv beschreibt der Bezirksvorsitzende des SVP Arbeitnehmer Harald Tappeiner eine interessante Gesprächsrunde: Am Bezirkssitz der SVP hat kürzlich ein Treffen zwischen den SVP-Arbeitnehmern, SVP-Mandataren und Unternehmensvertreter stattgefunden. Inhalt der Gesprächsrunde: der Wirtschaftsstandort Vinschgau. Einigkeit herrschte dabei über eine ganze Litanei:
Der Jahresbericht beginnt mit Schnee. Am 7. und 8.1. fand in Martell mit 196 Athleten aus 7 Nationen der Alpen Cup statt. Dann folgten die Rodelrennen. Am 15.1. Raika Jugendrennen in Schleis mit 16 Vinschger TeilnehmerInnen und Siegen für Annalena Waldboth und Daniel Gruber. Europa-Parlamentarier Herbert Dorfmann begleitete seine Kinder Martin und Samuel. Am 29.1. ist wieder Martell am Zug mit der SEL-Trophäe, bei der die jungen BiathletInnen Silber in der Mannschaftswertung holen, als Bestätigung der erworbenen Spitzenrolle. Goldener Februar fürs Rodeln: vom 3. bis 5. Februar fand in Tarsch die Junioren WM mit Südtiroler Siegen und Vinschger Medaillen bei Athleten aus 12 Nationen statt. Nur eine Woche später wurde auf der Gafairpiste in Laas vom 10.-12.2. der Europacup ausgetragen. Greta Pinggera gewann mit Pistenrekord vor Sara Bachmann.
Am 25. März fand im Martelltal mit 350 Teilnehmern das internationale Skitourenrennen - 5. Marmotta Trophy - statt.
Schluderns
Die Veranstaltungen in der vor zwei Jahren ins Leben gerufenen „Katharina- Woche“ rund um den Schludernser Kirchtag zogen heuer wiederum zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Das Programm, unter anderem ausgearbeitet von Verantwortlichen der Gemeinde, des Bildungsausschusses und unterstützt vom Bezirksservice Spondinig mit Koordinator Ludwig Fabi, war umfangreich und bot für jeden/jede etwas. Es umfasste Konzerte, Marktgeschehen, Kirchtagsball, Vorträge, Trauerseminar, Cabarett, Eröffnung der Dauerausstellung Schwabenkinder im Vintschger Museum, Dorfchronik und vieles mehr. Kulturelles und Geselliges vermischten sich auf angenehme Art und Weise. Der Katharina-Markt hat durch die Teilnahme von Direktvermarktern aus der Umgebung und bäuerlichen Vereinen und Verbänden eine Aufwertung erfahren. Diese hatten am Rathausplatz ihre Stände. Umrahmt wurden die Veranstaltungen vom tagtäglichen Schementreiben, das traditionell am Abend nach dem Katharina-Markt mit dem Auftritt der ersten kleinen furchterregenden Gestalten beginnt. Das Schemenfieber der Kleinsten bricht nirgendwo so früh aus wie am Fuße der Churburg. Diesem Umstand Rechnung tragend hat der Schemenverein um Edmund Tragust heuer den ersten „Südtiroler Kinder Schemen- Krampus-Tuifl-Umzug“ organisiert. (mds)
Tarsch
Am 25. November 2012 hat die Musikkapelle Tarsch traditionell den Cäciliensonntag gefeiert. Am Morgen hat sie die hl. Messe feierlich umrahmt, und dann all ihre Musikanten und Musikantinnen mit Ehepartnern, Freund oder Freundin zu einem gemeinsamen Mittagessen ins Verheinshaus geladen.
An diesem besonderen Tag für die MusikantInnen wurde kurz auf das vergangene musikalische Jahr zurückgeblickt. Dabei wurde auf die verschiedenen Tätigkeiten des Vereins hingewiesen, dazu zählen um nur einige zu nennen, kirchliche Auftritte, wie die Umrahmung von Prozessionen, Erstkommunion, Firmung, das Überbringen der Neujahrswünsche, verschiedene Sommerkonzerte, das Musikfest, usw.. Den Höhepunkt des Jahres bildet das traditionelle Osterkonzert. Insgesamt trafen sich die MusikantInnen im vergangenen Jahr 86-mal, davon waren 19 Teilproben, 45 Ganzproben und 22 Auftritte. Dazu kamen noch 3 Festveranstaltungen und 3 Vollversammlungen hinzu. Im Herbst gaben der Obmann Martin Stecher und der Vizeobmann Thomas Rinner ihren Rücktritt bekannt. An dieser Stelle sei ihnen ein großes Dankeschön ausgesprochen.
Seit 20. Oktober steht nun Josef Kuppelwieser als Obmann und Rainer Michael als Vizeobmann fest. Rainer Michael ist demzufolge als Kassier zurückgetreten, und Schuster Helene wurde dann als Kassierin in den Ausschuss gewählt. Derzeit zählt die Musikkapelle Tarsch 51 Mitglieder. Neu zur Kapelle hinzugekommen sind Platzgummer Jana, Kuppelwieser Hanna, Niederwieser Felix und Pichler Lisa. Ihnen wünschen wir viel Freude und Ausdauer.
Anschließend an die Grußworte und den Rückblick von Seiten des Obmannes, des Kapelmeisters und der Jugendleiterin wurde dann gemeinsam zu Mittag gegessen.
Eyrs
Zum Gedenktag der heiligen Cäcilia am 25. November ehrte der Eyrser Kirchenchor auch dieses Jahr wieder langjährige Mitglieder. Nach der heiligen Messe feierten die Chormitglieder im Sport Bistro Eyrs, wo auch die Ehrungen vorgenommen wurden. Die derzeitige Obfrau Liesl Telser, die Kassiererin Rosa Riedl und die ehemalige Obfrau Edith Kainz erhielten Ehrenurkunden für ihre 35-jährige Tätigkeit. Großer Dank galt auch der derzeitigen Chorleiterin Heidi Warger aus Taufers, die in diesem Jahr ihre Chorleiterausbildung mit Bravour beendet hat. Seit über 35 Jahren bringen sich beherzte Frauen und Männer mit ihren Stimmen beim Kirchenchor ein. Nach wie vor bemüht sich der Chor um die feierliche Mitgestaltung der Gottesdienste an Festtagen und bei den Beerdigungen. Obfrau Liesl Telser dankt allen Mitgliedern für ihren Einsatz und hofft weiterhin auf ein gutes Fortbestehen des Eyrser Kirchenchors. (uno)
Schlanders
Landesrätin Sabina Kasslatter Mur nutzte den Rahmen der Diplomverleihung auch für ihre ganz persönliche politische Botschaft: „Wir wissen, was die Lehrer leisten und daran wird auch nicht gezweifelt.“ Einen Tag später, am 24. November gingen die Lehrer in Meran und Bozen auf die Straße, um gegen die geplanten Kürzungen im Bildungsbereich zu protestieren. Das nur am Rande erwähnt. 120 Gesellinnen und Gesellen erhielten am 23. November in der Landesberufsschule Schlanders ihr Diplom. An politischer Präsenz fehlte es nicht, und auch die Obmänner der Berufsgruppen erwiesen den Gesellinnen und Gesellen – vollzählig – die Ehre. Die geschäftsführende Direktorin Virginia Tanzer freute sich und blickte in die Zukunft: „Für die Zeit, die nun vor Ihnen liegt, wünsche ich viel Mut und Freude.“ Dem schlossen sich politische Redner und jene Obmänner, die das Diplom bei der Feier in der Malerwerkstätte übergaben, an. Aufhorchen ließen zwei frischgebackene Gesellinnen mit einer ausgezeichneten Leistung: die Verkäuferin Simone Kröss mit einem Notendurchschnitt von 9,6 und Magdalena Platzgummer mit einem Notendurchschnitt von 9,7. (ap)
Planeil/Mals
Die zwei achtjährigen Luana Patscheider und Rene`Baldauf besuchen die Grundschule in Planeil. Die Eltern haben für ihre Sprösslinge bewusst diese Schule ausgewählt, weil sie von der Unterrichtsform mit reformpädagogischernAnsätzen, unter anderen im Sinne Montessori, überzeugt sind. „Ich habe mir im Vorfeld Montessori- und Waldorfschulen angeschaut und bin zum Entschluss gekommen, dass die Schule in Planeil geeignet für meine Tochter ist“, sagt Beate Patscheider. Sie hat die Entscheidung bis heute nicht bereut und ist dankbar, dass die Gemeindeverwaltung den Schülertransport von Mals nach Planeil ermöglicht. Ihre Tochter Luana fühlt sich wohl genauso wie Rene`. Den 11 Schülerinnen und Schülern werden Aufgaben zugeteilt und Ziele gesteckt, die sie dann selbstbestimmt angehen. Die Schüler bewegen sich frei, fühlen sich frei und suchen sich die für sie passenden Lern- und Schreibplätze aus. Das Ganze tut der Lernmotivation keinen Abbruch - im Gegenteil. In der kleinen Gruppe der Zwergschule wird jedes Kind individuell gefördert. Das bietet auch den Lernschwächeren eine gute Entwicklungsmöglichkeit. Die Fächer Mathematik und Deutsch werden in Form von Freiarbeit angeboten, Geographie, Naturkunde, Geschichte, Kunst, Technik und Italienisch zum Teil ebenfalls. „Was den Lehrstoff betrifft, sind die Schüler in Planeil mindestens gleich weit wie beispielsweise jene in Mals“, unterstreicht Patscheider. Größtes Lob spricht sie dem Lehrerkollegium aus. mds)
Buchtipps
Neu eschienen sind vor Weihnachten zwei schöne Publikationen der Kulturzeitschrift ARUNDA. Es sind - wie gewohnt - großzügig ausgestattete Bücher. Die ZEIT UND DAS HOLZ trägt den Untertitel „Der Zimmermann Josef Tauber“. Dieses Buch schweift durch das ganze Land, enthält auch Glurnser Beiträge von Armin Bernhard und Jürgen Wallnöfer.
Viel Vinschgerisches gibt es im REBSAFT, wobei das riesige Umfeld umgeackert wird. Ausgehend und gefördert von der Nobelkellerei Lageder in Margreid konnte sich Gianni Bodini - neben anderen Fotograen - so richtig entfalten und zwar mit Bildern, die durch viele Keller, uralte Rebgeschichten, Weinlieder und alle Jahreszeiten führen. Textbeiträge beschäftigen sich mit dem Weinbau der Zukunft, mit demVinschger Weinbau in Grenzlagen, mit Wein und Gesundheit und enden mit dem „Trunkenen Noah“ von Helmuth Moser. (hw)
Laatsch
Am vergangenen 25. November feierte auch die Musikkapelle Laatsch ihre Patronin, nämlich die hl. Cäcilia. Zusammen mit dem Kirchenchor St. Lucius gestaltete die Musikkapelle den Festgottesdienst in der Pfarrkirche, der von Dekan Stefan Hainz zelebriert wurde. Danach trafen sich die Musikantinnen, Musikanten und die geladenen Gäste im Gasthaus Calva zum gemeinsamen Mittagessen. Die Fraktion Laatsch hatte heuer der Musikkapelle einen Wildabschuss zur Verfügung gestellt. Jäger Alois Adam hat das Tier dann für die „Musi“ erlegt und Koch Meinrad Paulmichl hat das Fleisch zu einem köstlichen Hirschpfeffer zubereitet. Allen sei dafür auf diesem Wege herzlich gedankt. Höhepunkt der diesjährigen Cäcilienfeier war aber die Ehrung von Trompeter Erwin Brunner für seine 40-jährige Tätigkeit als Musikant durch Obmann Andreas Paulmichl und Kapellmeister Werner Brunner. 35 Jahre lang war Erwin Mitglied der Musikkapelle Prad. Seit 2007 nimmt er den Weg zu Proben und Auftritten nach Laatsch auf sich, um seiner großen Passion, dem Musizieren, nachzugehen. Erwin ist nicht nur ein fleißiger und gewissenhafter Musikant, sondern auch ein leidenschaftlicher Bauer und Braunviehzüchter. Deshalb machte ihm die Musikkapelle Laatsch ein besonderes Geschenk, das dann hoffentlich alle in seinem Stall aufwachsen sehen können. Die Musikkapelle gratuliert ihrem Kameraden Erwin auf diesem Wege noch einmal recht herzlich zum runden Musikantenjubiläum und wünscht weiterhin viel Freude zur Musik und weiterhin „an guatn Ounsotz“. Mit Kaffee, Kuchen und ein paar „Schnapslen“ klang die diesjährige Cäcilienfeier aus.
Unser Frau Karthaus
Wie jedes Jahr stand die Musikkapelle Unser Frau/Karthaus am Cäciliensonntag im Doppeleinsatz in den Kirchen der beiden Orte. Pfarrer Franz Messner würdigte in seiner Predigt den Einsatz der Kapelle und des Kirchenchors.
Beim Mittagessen konnte Koordinator Otto Rainer auf ein eher ruhiges Jahr 2012 zurückblicken. Höhepunkte waren das Bezirkswertungsspiel in Schlanders und der Ausflug mit Konzert in Haimingen.
Geehrt wurden die Jungmusikanten Magdalena Götsch (Leistungsabzeichen Bronze Klarinette) und Mathias Grünfelder (Leistungsabzeichen Silber Trompete). Für 15 Jahre Mitgliedschaft erhielt Sibylle Gurschler das Verdienstzeichen in Bronze. Für ein Leben für die Musik erhielt Walter Rainer eine besondere Auszeichnung. Jahrzehnte war er aktives Mitglied der Kapelle, zuerst als Trommler und später als Bassist. Als Obmann der MK Unser Frau war er in den 1980er Jahren prägend, sorgte für eine Neuinstrumentierung und war 1986 federführend bei der 100 Jahrfeier. Als Dank wurde ihm eine Karikatur des Künstlers Hansi Platzgummer über seinen musikalischen Werdegang überreicht.
Freuen kann sich die Kapelle über drei Neuzugänge: Simon Oberhofer, Fabian Grüner (beide Posaune) und Marlene Gamper (Flöte) proben bereits mit den MusikkollegInnen für das Winterkonzert am 27. Januar.
Graun/Vinschgau
Den Ausstellungsreigen im Verband der Südtiroler Kleintierzüchter eröffnete heuer der Schaf- und Ziegenzuchtverein Obervinschgau mit einer Jubiläumsausstellung auf der Grünzone beim Grauner Turm.
Schon vor 55 Jahren erlitten Bauern, die bestrebt waren, gute, typische Schafe zu züchten, immer wieder Rückschläge, weil die züchterisch wertvollen Mutterschafe bei der gemeinsamen Weide auf den Interessentschaftsweiden von minderwertigen Widdern gedeckt wurden. Deshalb beschlossen die Schafzüchter, einen Zuchtverein zu gründen und dafür zu sorgen, dass die Deckung der züchterisch wertvollen Mutterschafe nur mit besten Zuchtwiddern stattfindet.
Die drei Preisrichter bei den Schafen waren Johann Gufler, Andreas Eberhöfer und Manfred Gruber. Die rund 200 Tiere wurden zuerst klassifiziert und dann in den verschiedenen Kategorien je nach Alter gereiht. Der Ausstellungshöhepunkt war die Ermittlung des Rassesiegers und des Reservesiegers. Bei den Tiroler Bergschafwiddern ging der Tagessieg an Alfred Fritz für seinen Widder mit der Kennnummer IT021100119962. Den Reservesieg sicherte sich Siegfried Plangger mit dem Widder IT021100123888.
Zahlreich waren auch die Ziegenzüchter vertreten. Neben Passeirer Gebirgsziegen wurden auch Milchziegen der Rasse „Bunte Edelziege“ ausgestellt. Albert Stecher siegte mit seinem Bock mit der Nummer IT 02100107340. Der Rassesieg bei den Passeirer Gebirgsziegen ging an Andreas Stecher mit der Tiernummer IT021100063768 und der Reservesieg an Peter Patscheider mit Nummer IT021100064122. Bei der Rasse „Bunte Edelziege“ gewann Fliri Siegmund mit seinem Bock und Eller Leo mit seiner Ziege IT021100092709.
Die Mitglieder des SZV Obervinschgau um Obmann Erwin Federspiel und Vize Joachim Noggler, übrigens einer der erfolgreichsten Schafzüchter ganz Tirols, haben wiederum bewiesen, dass sie ausgezeichnet organisieren und feiern können. (aw)
Prad
Am 12. Dezember 1912 begleitete der neunjährige Georg Stillebacher seinen Vater zum „Holztreiben“ nahe der Stilfser Brücke. Ein herunterschießender Stamm erfasste den Kleinen tödlich und riss ihn in den Suldenbach. Das Tragische an der Sache war, dass Holztreiben am besagten Tag verboten war und der Vater in seinem Schmerz auch noch damit zu kämpfen hatte. Das tragische Schicksal des Kleinen und die Todesumstände sind noch heute oft Thema in der Familie. Zum 100. Todestag wurde das einst errichtete „Marterle“ nun erneuert. Treibende Kräfte waren die Verwandten des Verunglückten Albert, Gilbert und Georg Stillebacher. Albert, der regelmäßig in alten Schriften stöbert und Ahnenforschung betreibt, hat kürzlich im „Vinschgauer Bote“ vom 21. Dezember 1912 eine kleine Meldung über den Unfalltod seines Großonkels entdeckt. Mit einer Gedenkminute am 12. Dezember wurde am neuen Bildstöckl an der Stilfser Brücke an den 100. Todestag erinnert. (mds)
Vinschgau
Seit mittlerweile 15 Jahren gibt es unsere Seniorenwandergruppe. Bruno Wallnöfer aus Prad hat 1997 mit den AVS Sektionen Prad-Laas-Schlanders und Latsch diese Gruppe gegründet. Im Jahr 1998 kamen die Sektionen Mals und Martell dazu. Es wurden vor Ort Wanderungen organisiert. Die Beliebtheit und die Teilnehmerzahl nahm zu, sodass die Fahrten mit den Privatautos beschwerlich wurden. Man beauftragte 2004 Flora Thomas mit dem Transport der Wanderer, was für uns ein Glücksgriff war. Dadurch konnten Wanderungen auch außerhalb des Tales, ins Nachbarland und ins Ausland organisiert werden. Doch die Teilnehmer wurden immer mehr und so wurde ein zweiter Bus mit Matzoll Robert dazu genommen. 2007 kamen auch Wanderfreunde der Sektionen des Oberlandes zur Gruppe. In diesen Jahren haben wir viele Ortschaften kennen gelernt und einige Täler durchwandert. Die Schönheit der Natur genossen und auch Gegenden, die vielen, noch teils unbekannt waren, in Angriff genommen.
Aber der wirkliche Sinn unserer Wanderungen besteht darin, Menschen die Möglichkeit zu bieten, sich in der Gemeinschaft zu treffen, mit anderen die erlebten Freudenereignisse oder auch Schicksalsschläge auszutauschen und wahre Freundschaften zu knüpfen. Die Alleinstehenden, Vergessenen und Schüchternen in unserer Gemeinschaft aufzunehmen, ihnen Mut, oft auch Trost und Zuversicht zu spenden. Leider gibt es auch Menschen, denen diese Wanderungen ein Dorn im Auge sind, die diese lebende Gemeinschaft nicht ertragen können und somit ihre bösen Zungen auf uns loslassen. Aber wenn man nach den Wanderungen in den Gesichtern der Teilnehmer die Freude über das Erlebte erkennen kann, kann man alles Böse wieder wegstecken. Um diese Wanderungen in dieser Größenordnung an Teilnehmern durchführen zu können, bedarf es vieler ehrenamtlicher Helfer und Begleiter, die bereit sind dafür ihre Freizeit zu opfern. Ich möchte daher, dafür jedem einzelnen danken und die Hand als Anerkennung reichen.
Allen Teilnehmern, die in diesem Jahr mitgewandert sind und jenen, die dies in Zukunft tun werden, wünsche ich, dass wir weiterhin die Faszination der Natur und die Gemeinsamkeit genießen können und dass diese Wanderungen noch viele Jahre bestehen mögen. Danke
Regina Gardetto, ehrenamtliche Begleiterin
Schlanders
Seit 10 Jahren gibt es einen Klassenzug, der sich in seiner Ausrichtung an der Pädagogik von Maria Montessori orientiert. Da es Montessori Klassen in der Grundschule und an der Mittelschule gibt, besteht die Möglichkeit, die Pflichtschule nach dieser Ausrichtung zu besuchen. Der Selbsttätigkeit und Eigenständigkeit des Kindes wird in dieser Art des Unterrichts ein besonderer Stellenwert eingeräumt. Vor allem in der Freiarbeit werden die Kinder angeleitet, ihr Lernen eigenständig zu planen und ihre Zeit sinnvoll einzuteilen. Dieses dem individuellen Lernrhythmus folgende Arbeiten geschieht in einer Atmosphäre von Freiheit und Ruhe und ist ohne Ordnung und das Einhalten von Regeln nicht möglich.
Die Lehrpersonen beobachten und begleiten die Lernprozesse des Kindes und in regelmäßigen Aussprachen werden mit dem Kind seine nächsten Lernvorhaben geplant.
Eltern, die ihr Kind in eine erste Klasse der Grundschule oder in die erste Klasse der Mittelschule mit Montessoriausrichtung in Schlanders einschreiben möchten, wird am Donnerstag, den 13. Dezember 2012 um 19:30 Uhr in der Aula Magna der Grundschule Schlanders ein Informationsabend geboten.
Rabland/Billerbeck
Der Autorenkreis Quo Vadis hat die drei besten deutschsprachigen historischen Romane der Jahre 2010 und 2011 ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Historica im münsterländischen Billerbeck statt. Die Gewinnerin des Sir Walter Scott-Preises 2012 heißt Selma Mahlknecht. Sie erhält den Literaturpreis des Autorenkreises Quo Vadis für ihren Roman „Helena“ (Edition Raetia 2010). Die Auszeichnung des Goldenen Lorbeers ist mit 2.000 Euro dotiert, zusätzlich bekam die Südtirolerin eine von Jean-Paul Raymond entworfene Glastrophäe. Die Jury urteilt: „Es ist weder eine alltägliche Geschichte noch eine alltägliche Form, sie zu präsentieren. Die Autorin bedient sich einer knappen, klaren Sprache und entführt ihre Leser doch in eine üppige Welt.“
Langtaufers/Pedross
Am Sonntag, den 28.10.2012, fand in Langtaufers in Pedross die 100 Jahrfeier der Pfarrkirche statt. Den feierlichen Festgottesdienst in der Pfarrkirche zum hl. Martin leitete Seelsorgeamtsleiter Eugen Runggaldier gemeinsam mit Pfarrer Siegfried Pfitscher, Dekan Stefan Hainz, Seelsorger Anton Pfeifer und 5 weiteren Priestern. Die Feierlichkeiten wurden vom Kirchenchor Langtaufers, der Musikkapelle Nauders und der Schützenkompanie mitgestaltet. Pfarrer Siegfried Pfitscher dankte allen, die zum Gelingen der Jubiläumsfeierlichkeiten beigetragen haben. So wurde unter anderem die Eingangstür und die Sakristeitür restauriert, fünf Gedächtnistafeln aus Marmor an und um der Kirche ergänzt und nachgeschrieben und das Kirchenfenster mit dem hl. Martin verbessert. Auf der Empore wurde der Platz für den Chor neu gestaltet und eine elektronische Liedanzeige angekauft. Eine fünfte Glocke wurde bei der Glockengießerei Grassmayr bestellt und in den Kirchturm gehängt.
Für die Erneuerung der „Kirche aus lebendigen Steinen“ wurden im laufenden Herbst als Vorbereitung zum Jubiläum verschiedene Vorträge zur Festigung, Vertiefung und der Feier des christlichen Glaubens angeboten.
Pfarrgemeinderatspräsident Alois Stecher hat anlässlich des Kirchenjubiläums die Festschrift „ 100 Jahre Pfarrkirche zum hl. Martin in Pedross“ herausgegeben und die Fotoausstellung „Bei uns in Langtaufers“ veranstaltet. Pfarrer und Pfarrgemeinde dankten Stecher mit Applaus für seinen Einsatz.
Zum Abschluss des Jubeltages wurden alle Festgäste zu einem reichlichen Mittagessen eingeladen. Der Tag klang bei gemütlichem Beisammensein auf dem Kirchplatz und in der Feuerwehrhalle aus. (aw)
Schlanders
Die Zahlen sprechen für sich: 2.132 Prothesen wurden hergestellt, 32.803 Kleidungsstücke genäht, 37. 300 Kindern der Schulbesuch ermöglicht, 767.897 Portionen Obst und Milch verteilt und 3.122.428 gesunde Mahlzeiten gekocht. Beeindruckendes hat die Organisation „Helfen ohne Grenzen“ in den vergangenen zehn Jahren geschafft. Einblicke in diese zehn Jahre gab jüngst an der Mittelschule Schlanders der Gründer von „Helfen ohne Grenzen“ Benno Röggla. Mit Bildern und Worten. Helfen ohne Grenzen – die Menschen, die hinter der Organisation stehen - finanzieren Schulen, liefern täglich Essen, stellen Prothesen in der Werkstatt für die vielen Mienenopfer her, bauen Kliniken und nähen Kleidungsstücke. Dass Benno Röggla nach Schlanders kam und rund eineinhalb Stunden von den burmesischen Flüchtlingen erzählte, hat einen Grund: Seit vielen Jahren spenden die Klassen mit musikalischer Ausrichtung an der Mittelschule Schlanders den Erlös aus dem Weihnachtskonzert der Organisation „Helfen ohne Grenzen“. Direktor Reinhard Zangerle: „Es ist uns ein Anliegen, an der Schule konkrete Gelegenheiten zu bieten, sich für andere einzusetzen.“ Und es braucht nicht viel, um zu helfen: Mit 75 Euro zum Beispiel bezahlt man einem Kind ein ganzes Schuljahr, mit 66 Euro bekommt es täglich ein warmes Mittagessen. (ap)
Info: Das diesjährige Weihnachtskonzert findet 23. Dezember um 17 Uhr in der Pfarrkirche von Schlanders statt.
Laas/Vinschgau
Er kann auch wütend werden, der ruhige und besonnene Dominik Plangger. Dann etwa, wenn er über die freiheitliche Gesinnung, die sich in Südtirol breitmacht, singt und mit Kritik nicht spart: „... soziale Kälte in Andreas Hofers Tracht und über allem der zerrupfte Hennengeier wacht“ hört man ihn dann die Stimme – im wahrsten Sinne des Wortes – erheben. Hochdeutsch singt er, plattdeutsch, im Dialekt und in Italienisch, grad wie’s passt und wie das Lied entstanden ist. Denn hinter den Liedern vom Stilfser Liedermacher Dominik Plangger stehen meist Geschichten. Wie jene von Hannes Wader, der mit dem Lied eines irischen Straßenkünstlers einen Erfolg gelandet und viel Geld gemacht hat. Den irischen Straßenkünstler hat Wader lange gesucht, zwanzig Jahre später in Australien gefunden und ihm die Tantiemen der vergangenen 20 Jahre ausbezahlt. Beeindruckt von dieser Geschichte hat Plangger dieses Lied in das Programm seiner Südtirol-Tour aufgenommen. In Laas ging diese am vergangenen 24. November zu Ende, mit ausverkauftem Josefshaus, mehreren hundert Zuhörern quer durch alle Altersgruppen und einem Dominik Plangger, der zu begeistern wusste. Neues war dabei, genauso wie Bekanntes. Town Van Zandt hörte man ebenso durch wie Francesco de Gregori und „Buona notte fiorellino“, dazwischen, als wohl vierte oder fünfte Zugabe „S’ Proder Sand Lied“ und der Applaus des Publikums, der spontan aufbrandete gehörte auch dem engagierten Rudi Maurer. Plangger, der, wie er selbst sagt, seine Kreativität im Sommer ins Stallausmisten auf der Stilfser Alm legt, lebt im Winter in Wien. Und prompt, von der Almsucht eingenommen, entstand das Lied „Es brennt die Gluat“ – das Olmlied. Von Begegnungen, von Gefühlen, der Liebe und auch dem Tod erzählen die Lieder von Dominik Plangger. Und sind wohl auch deshalb so erfolgreich. (ap)
Volksbühne Latsch
Jahreswechsel mit schwarzem Humor. Die Volksbühne Latsch inszeniert die Ladykillers nach William Rose. Die gutmütige Frau Wilbers lebt allein mit ihrem Papagei in einem Häuschen neben dem Güterbahnhof. Auf ihre Annonce hin stellt sich Professor Marcus als Untermieter vor. Als sich der Professor auf seinem Zimmer auch noch mit Freunden zur Hausmusik trifft, ist die Freude groß. Aber warum liegen auf den Notenständern Stadtpläne und nicht Notenblätter? Die vier Musiker haben anderes vor, als Tee trinkende Damen musikalisch zu unterhalten. Sie ziehen eiskalt ihr Ding durch und spannen Frau Wilbers vor ihren kriminellen Karren. Doch es kommen ein Papagei, eine Torte, ein kaputter Geigenkasten und ein hilfsbereiter Polizist dazwischen. Den vier Musikern wird der Boden immer heißer. Da hilft nur eines: Die alte Dame muss weg. Das erweist sich aber alles andere als einfach...
Aufführungstermine sh. „Theaterwind“.
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders
Für das Neujahrskonzert 2013 am Mittwoch, 2. Jänner 2013 um 20 Uhr kommt die Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg in das Kulturhaus Karl Schönherr nach Schlanders. Dieses Orchester wurde 1990 von Absolventen des traditionsreichen St. Petersburger Staatskonservatoriums gegründet und gilt seitdem als einer der bedeutendsten musikalischen Botschafter Russlands. Es
gastiert in den wichtigsten europäischen Konzerthäusern und ist bereits mit international bekannten Solisten wie Mstislav Rostropovich oder David Garrett aufgetreten.
In Schlanders wird die Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg unter der Leitung von Juri Gilbo das Publikum mit beliebten Werken russischer Komponisten verzaubern. „Winter in St. Petersburg“ nennt sich das Programm, und dabei werden Fragmente aus Tschaikowskis „Schwanensee“, die Ouvertüre aus Glinkas „Ruslan und Ljudmila“, die Polowetzer Tänze“ oder der „Säbeltanz“ für einen schwungvollen Auftakt ins neue Jahr sorgen.
Die Veranstaltung wird unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, der Marktgemeinde Schlanders und der Raiffeisenkasse Schlanders.
Karten für das Neujahrskonzert 2013 gibt es in allen Athesia Buchhandlungen, bei Non Stop Music in Meran und Baba‘s in Bozen sowie an der Abendkasse ab 19 Uhr.
Schluderns/Vinschgau
Mit der feierlichen Eröffnung der Dauerausstellung ist kürzlich das Projekt „Schwabenkinder“ abgeschlossen worden. Für Recherchen rund um Zahlen, sowie für die Ausarbeitung des entsprechenden Konzeptes zeichnet Museumspädagogin Irene Hager verantwortlich. Eine Datenbank gibt nun Aufschluss über die Herkunft der Kinder und deren Dienstherren in der Ferne. Hager war vom Präsidenten des „Vintschger Museums“ in Schluderns, Kristian Klotz, mit der Aufarbeitung der Thematik betraut worden, der sich ebenfalls tatkräftig einbrachte und die Spurensuche mit begleitete. Bei den „Schwabenkindern“ handelt es sich um ein düsteres Kapitel der Tiroler Geschichte im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, das in der großen Not ihren Ursprung hat. Als Folge der Realteilung konnten kinderreiche Familien ihre Sprösslinge nicht mehr ausreichend ernähren, geschweige denn kleiden. Um von „der Schüssel zu sein“ und auch in der Hoffnung auf einen Lohn in Form von einem „doppelten Gewand“, wurden ausgemergelte Gestalten im zarten Kindesalter im März meist zu Fuß über die schneebedeckten Pässe ins Schwabenland geschickt, wo sie auf dem Kindermarkt bei Friedrichshafen von reichen Bauern als Knechte und Mägde mit auf die Höfe mitgenommen wurden. Die meisten Kinder erhielten zwar ausreichend zu Essen, doch viele waren ihren Herren und Herrinnen oft, als Kindersklaven, schutzlos ausgeliefert. Einzelne Schicksale der „Schwabenkinder“ lassen sich anhand von dokumentierten Zeugenaussagen nachvollziehen. Bewegende Schicksale werden erzählt, von unmenschlichen Arbeitsbedingungen, von Nötigungen, Vergewaltigungen aber auch von verständnisvollen Dienstherren. Im Dezember ist der Eintritt zur Dauerausstellung frei. (mds)
Öffnungszeiten: 1. Dezember bis 6. Jänner. Dienstag bis Samstag: 14 bis 17 Uhr; Sonntag 10 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr; am 24. und 25. Dezember geschlossen. Infos: 0473 615590
Laatsch
Wir laden herzlich zur Einweihung mit Umtrunk
am Sa. 15. Dezember 2012 ab 8.30 Uhr ein.
Laatsch 72, 39024 Mals, Tel. 348 036 27 59, info@lammlaatsch.it
Glurnser Advent
Der Glurnser Advent verzauberte trotz klirrender Kälte. Er ist der sinnlichste im Land und gilt längst als ein Geheimtipp. Das Geheimnis der Anziehungskraft ist die einzigartige Athmosphäre in der mittelalterlichen Stadt. Die Menschen werden berührt. Sie genossen die wohlige Stimmung, lauschten den vorweihnachtlichen Klängen und Darbietungen der Musikgruppen, der Sängerinnen, Sänger der Theaterspieler und erfreuten sich an der lebenden Krippe. Umlagert waren die wärmenden Öfen und die Glühweinstände. Reges Interesse weckten nicht zuletzt die 43 Marktstände. Deren Warenangebote waren von den Organistoren des OK-Komitees „Glurnser Advent der Stadt Glurns“ um Elmar Prieth wieder sorgfältig ausgewählt worden. Auf Vielfalt, Regionalität und Exklusivität wird seit Jahren Wert gelegt. Auch das ist ein Geheimnis des Erfolgs. Ihren Platz fanden auch die Marktstände der Sozialgenossenschaft Schlanders und der Lebenshilfe Vinschgau. In diesen Einrichtungen werden Menschen mit Beeinträchtigungen beschäftigt. (mds)
Laas Vinschgau
Im Rahmen einer Fachtagung im Seniorenheim von Laas erhielten 16 Kinästhetik-Peer-Tutorinnen und ein Tutor ihre Diplome überreicht. Diese arbeiten in den verschiedenen Betreuungs-Einrichtungen des Vinschgaus und werden dort nun als Multiplikatoren wirken, mit dem Ziel, ihre Kolleginnen und Kollegen zu motivieren, Menschen so zu bewegen, wie es die Kinästhetik-Grundsätze vorgeben.
Kinästhetik ist eine neue Form der Bewegung, die 1970 in den USA ihren Ursprung hat und als Kunst und Wissenschaft der Bewegungswahrnehmung bezeichnet werden kann. Es ist die Auseinandersetzung mit der Bewegung und Steuerung der Körperteile, was vor allem die Betreuung und Pflege von alten, kranken und beeinträchtigten Menschen positiv beeinflussen kann. Regelmäßige Stimulierung der unbewussten Bewegungsabläufe braucht zwar Zeit und Geduld, kann aber den Menschen die verloren gegangene Bewegungskompetenz zurückgeben- zumindest teilweise. Das bedeutet mehr Lebensqualität für die Betroffenen und erleichtert die Arbeit der Pflegerinnen und Pfleger. Ein Patient, der beim Herausheben aus dem Bett mithilft, fühlt sich beispielsweise besser und entlastet die Pflegepersonen.
Sieben Ausbildungseinheiten, geleitet von Waltraud Weimann ersteckten sich von Juli bis November 2012. „Kinästhetik sollte ein Zusammenspiel zwischen Krankenschwestern, Physiotherapeuten und Pflegern sein“, fordert Kinästhetik-Trainer Paolo Marabese. Kinästhetik ist der Direktorin Sibille Tschenett und der Präsidentin Rosamunde Patscheider, beide vom Konsortium–Betrieb Laas/Schluderns, ein großes Anliegen. Ein erstes Seminar startete bereits 2003 in Schluderns. Im Bürgerheim Schlanders wird Kinästhetik seit Jahren erfolgreich umgesetzt. Entscheidend für den Erfolg ist die Bereitschaft der PflegerInnen, ihre Arbeit auch konsequent nach Kinästhetik auszurichten. (mds)
Stilfs
Insgeheim hegte die Leiterin der Stilfser Grundschule Walburga Tschenett schon lange den Wunsch, ein Theaterstück mit ihren Kindern einzulernen. Heuer hat sie dann dieses Vorhaben, im Rahmen des Wahlfachs, endlich realisieren können – dank tatkräftiger und professioneller Unterstützung durch den Spielleiter des Stilfser Theatervereins „s´Lorgagassl“ Pankratius Eller. Zwei Weihnachtsgeschichten von Raimund Angerer „Die Herbergssuche“ und „Hirten wachet auf“ wurden seit Oktober von den kleinen Mimen mit viel Einsatz, Spaß und Leidenschaft fleißig einstudiert. Vor allem Ellers entschlossenem Engagement, seiner Geduld und seiner Erfahrung ist es zu verdanken, dass sich die Theaterleidenschaft bei den kleinen Akteuren unübersehbar breitgemacht hat. So haben die Kinder neben Verantwortungsbewusstsein und Pünktlichkeit vor allem Selbstsicherheit dazugewonnen. „Dies merkt man auch schon im Unterricht“, so Lehrerin Tschenett erfreut. Aber auch unter den Kindern gibt es nur positive Resonanz: „S´Theatrspieln hott a Hetz“ oder „Cool in Felix (Eller Pankratius) fir inz zu hobn!“ Gerne hat man so den Samstagvormittag für die Proben geopfert und gerne ist man Teil des Ganzen. Letztendlich konnte sogar für die Rolle des Josef die optimale Besetzung gefunden werden: Lehrerin Walburga höchstselbst.
Die Uraufführung des Stücks feierte die kleine Bühnentruppe vor begeistertem Publikum anlässlich des Trafoier Advents und weitere zwei Auftritte werden noch folgen (re)
Graun
Simone Wachter fährt mit ihrem neuen Auto vor und steigt mit strahlendem Lächeln aus. „Deis konn sich koa Mensch vorstellen, wia dies isch, wieder mobil zu sein“, erklärt sie. Doch der Reihe nach. Nach einer akuten Sepsis verlor Simone den rechten Unterschenkel und den linken Vorfuß. Zu Weihnachten 2011 saß sie noch im Rollstuhl und bemühte sich mit Hilfe ihrer Prothesen und Physiotherapeuten wieder auf die Beine zu kommen. Und sie wünschte sich sehnlichst, wieder Auto fahren zu können. Doch es fehlte das Geld. Andrea Frank von der KVW Ortsgruppe St. Valentin richtete daraufhin ein Spendenkonto ein und machte auch den Vinschgerwind auf das Schicksal der jungen Frau aufmerksam. In der Rubrik „Menschen“ der Weihnachtsnummer erschien Simones Lebensgeschichte. Diese berührte die Leserinnen und Leser. Spontan erklärte sich die Verantwortlichen der „Fahrschule Rolli“ bereit, die Kosten für eine Adaptierung des Führerscheins zu übernehmen. Auf das „Konto für Simone“ gingen Spenden ein, von Privatpersonen und Vereinen. 5000 Euro stellte der Kiwanis-Club-Vinschgau bereit. Im Herbst wurde die Spendenaktion abgeschlossen und Frank überreichte an Simone einen Scheck von 16.950 Euro. Sie konnte das Auto samt behindertengerechtem Umbau finanzieren. „I mechat mi bei ollen Spenderinnen und Spendern vo gonzn Herzn bedonkn“, sagt Simone. „Es isch unglabla, wia hilfsbereit di Leit zu mir gwesn sein unt olm nu sein“. Mit ihren Prothesen, die inzwischen ein zweites Mal angepasst worden sind, bewegt sie sich mittlerweile auf kurzen Strecken ohne Krücken. Für die Zukunft wünscht sie sich vor allem, dass sie gesund bleibt und eine passende Arbeitsstelle findet. (mds)
Schlanders
Sie ist über 130 Jahre alt, die Geschichte von Heidi und jeder dürfte sie kennen: Heidi, die von der Tante Dete zu ihrem Großvater auf die Alm gebracht wird. Aufgeweckt und neugierig wird sie vom alten Eigenbrötler alsbald ins Herz geschlossen, genauso wie vom Geißenpeter und dessen Großmutter. Heidi liebt das Almleben von ganzem Herzen, wird aber von Tante Dete nach Frankfurt zu den Sesemanns gebracht, wo sie eine Spielgefährtin für Clara sein soll, die im Rollstuhl sitzt. Und soviel sich Heidi auch bemüht, mit dem Stadtleben und auch mit der strengen Frau Rottenmaier zurechtzukommen, das Heimweh nimmt überhand, bis der Vater von Clara beschließt, Heidi und Clara auf die Alm zum Großvater zu schicken. Die Freiheit ist ein großes Thema in den beiden Kinderbüchern „Heidis Lehr- und Wanderjahre“ und „Heidi kann brauchen, was es gelernt hat“ von der Schweizer Autorin Johanna Spyri.
Das Heidi, in Johanna Spyris Kinderbüchern weder Bub noch Mädl, ist in Andreas Jungwirths Fassung, die er für die Vereinigten Bühnen Bozen (VBB) geschrieben hat, ein Mädchen. Ohne Klischees, ohne Kitsch kommt das Stück aus, das fängt bei der Musik – den schrägen (Volksmusik)Klängen - von Opas Diandl an und geht bis zum Bühnenbild, das einfach ist und doch alles bietet, was man braucht, um die Geschichte von Heidi anschaulich zu erzählen. Auf seiner Südtirol-Tour machte man auch in Schanders Halt und begeisterte. Rund anderthalb Stunden schlüpften Erwachsene in die Kinderrollen und arbeiteten die Charaktere sauber heraus: die aufgeweckte Heidi, den knorrigen Almöhi oder den einsilbigen, etwas verschlossenen Peter. Und sogar als Ziegen – als Bärli, Schwänli, großer Türk, Schneehöppli und Distelfink – sind die Darsteller Christoph Griesser, Rainer Hauer, Jasmin Barbara Mairhofer, Margot Mayrhofer, Marianne Pardeller, Karin Verdorfer und Peter Woy zu hören.
Lob gebührt nicht nur den Schauspielern und dem Regisseur Andreas Baumgartner, sondern auch dem Bühnenbau und der Beleuchtung. (ap)
Stilfs
Am ersten Dezember, während man woanders noch voll in den Krampus-Vorbereitungen steckte, stand Stilfs längst gänzlich im Besitz von Klaubaufen und Zwickeseln. Bereits am Donnerstag hatten urige Schemen im Miniformat mit ihrem Umzug damit begonnen, das Dörfchen auf das größte Jahresevent einzustimmen: das Klosn! Um 14.00 Uhr wälzte sich mit tosendem Geschelle eine Kolonne farbenfroher und zwickfreudiger Esel im Gänsemarsch den steilen Weg „Gaschitsch“ hinunter – als Vorhut und Begleiter von Nikolaus und seinen Weisen. Ordentlich schellend traf Esel bei der Schmiedbrücke mit der Schar grölender Klaubaufe zusammen, welche immer wieder neue „Freiwillige“ für ihr Ketten-Kreisel-Spiel anzuwerben vermochten. Daneben gaben die drei rot, schwarz, roten, gertenschlanken Teufel immer wieder Unterweisungen in der richtigen Handhabung saftiger Ruten. Mystisch dröhnend, drohend und ohrenbetäubend ging es dann von Patzleida weiter ins historische Altdorf – magnetisch eine riesige Menschentraube hinter sich herziehend. Das Ende des Umzuges war wie immer der Kirchplatz und obwohl das urige Kräfteringen zwischen Gut und Böse jedes Jahr nach dem gleichen überlieferten Ritual abläuft, lockt das Stilfser Spektakel alljährlich aufs Neue - pünktlich jeden ersten Samstag im Dezember - scharenweise Besucher in seine engen Gassen. (re)
Schluderns
Es kommt nicht alle Tage vor, dass man innerhalb einer Woche dreimal Uroma wird. Der 86-jährige Hildegard Tragust aus Schluderns wurde dieses Glück zuteil. Am 3.Oktober erblickte Elias (Eltern Manuela Steck und Alex Gurschler, Laas) das Licht der Welt. Am 5. Oktober kamen Jonas (Eltern Simone Mantinger und Benjamin Tragust, Latsch) und am 7. Oktober Hannes (Eltern Daniela Tragust und Thomas Patscheider, Burgeis dazu. Die drei Buben sind gesund und putzmunter. Die frischgebackene Uroma hatte selbst 14 Kindern das Leben geschenkt. Eine Tochter starb im Säuglingsalter und eine Tochter mit 41 Jahren an Krebs. Hilda ist das „Oberhaupt“ der großen „Schmolzer- Schar“ mit 30 Enkeln und 23 Urenkeln. Regelmäßig ist sie Mittelpunkt von Familientreffen, bei denen einiges los ist. Ein reges Kommen und Gehen herrscht zu Weihnachten wenn die großen und kleinen Sprösslinge sie daheim besuchen oder beim „Engelwirt“, wo sie täglich ihr Gläschen Wein trinkt. Alle im Familienverband sind einhellig der Meinung: „Inzre Oma isch di Bescht“. (mds)
Mals
Vor Weihnachten 2011 gaben rund 250 Kinder unter dem Motto „Gemeinsam Gutes tun“ ihre selbstgemalten Weihnachtsbilder bei Robert Weirather ab. Jedes einzelne Bild erhielt einen Ehrenplatz an den Fenstern der Geschäfte des „Kleinen Warenhauses“ in Mals. Und Weirather warf pro Bild fünf Euro in die Weihnachts-Spendenbox der „Kinderkrebshilfe Regenbogen“. Dafür fielen die Weihnachtsgeschenke an Kundinnen und Kunden etwas kleiner aus, was diese im Hinblick auf die sympathische Aktion gerne in Kauf nahmen. Weirather war vom großen Erfolg überrascht und hat sich dafür entschieden, die Weihnachtsaktion auch in diesem Jahr zu wiederholen. „Es ist mir einerseits wichtig, dass krebskranken Kindern, deren Eltern und Geschwister in schwerer Zeit zumindest finanziell geholfen werden kann, andererseits möchte ich die gesunden Kinder für die Schicksale von kranken Kindern sensibilisieren“, so Weirather. Die Bilderaktion läuft bis Ende des Jahres. Alle Kleinen sind aufgerufen mitzumachen. Für 10 Euro ist in den Geschäften der „Kleinen Warenhauses“ auch eine Weihnachts-CD zu haben, deren Erlös zu 100 Prozent an die Kinderkrebshilfe Regenbogen geht. (mds)
Tartsch
Im Februar 1982 fand sich eine Gruppe von Sängerinnen aus Tartsch auf Initiative von Missionar Josef Frank, Berta Eberhöfer, Hedwig Hellrigl (Michl-Wirtin) und dem Fraktionsvorsteher Michael Hellrigl zusammen, um Messen und Kirchenfeste im Jahreskreis musikalisch zu gestalten. Frau Natalie Peer und Pater Leo aus Marienberg hatten die musikalische Leitung inne. Seit 1992 leitet Zita Pritzi den Chor. An der Orgel wird er von Silvia Telser begleitet.
Das Jahr 2000 brachte für die Frauensinggruppe eine Wende. Erstmals konnten auch einige Männer dazugewonnen werden. Aus diesem Grund wurde die Frauensinggruppe in Kirchenchor umbenannt.
Die 26 Mitglieder des Chores proben wöchentlich von September bis Juni und singen im Durchschnitt circa 25-mal bei festlichen Anlässen in der Kirche. Am ersten Adventsonntag werden Gestecke, Adventkränze und selbstgebackene Kekse der Bevölkerung zum Verkauf angeboten. Auf dem Programm steht zudem der traditionelle „Advent am Bichl“ am dritten Adventsonntag. Außerdem wird die Dorfbevölkerung zur Faschingsfeier mit Gesangseinlagen und lustigen Sketchs eingeladen. Beim St. Veits Markt werden selbstgebackene Kuchen und Kaffee verkauft. Ein besonderes Anliegen des Kirchenchores ist die Aufnahme junger Sängerinnen und Sänger. Seit zwei Jahren sind elf Kinder Teil des Chores. Die Kindersinggruppe singt immer wieder bei festlichen Anlässen in der Kirche eifrig mit. Um den Kirchenchor aufrecht zu erhalten ist jedoch viel Einsatz und Hilfe von allen Seiten notwendig.
Am Sonntag, den 18. November feierte der Kirchenchor von Tartsch im Rahmen eines feierlichen Hochamtes, zelebriert vom Altpfarrer Jakob Aufderklamm und assistiert von Diakon Norbert Punter, das 30-jährige Bestandsjubiläum.
Im Anschluss an den Gottesdienst lud PGR –Vorsitzender Josef Plattner die Festteilnehmer zu einem Umtrunk. Die Chormitglieder trafen sich mit Abordnungen der verschiedenen Dorfvereine im „Gloria Vallis“ in Glurns zum Jubiläumsessen. Vizebürgermeisterin Sibille Tschenett überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde. Dekan Stefan Hainz überreichte den Geehrten die Ehrenurkunden für die dreißig-, zwanzig- und fünfzehnjährige aktive Mitgliedschaft.
Der traditionelle „Advent am Bichl“ findet am 3. Adventsonntag, 16.12.2012 um 17.00 Uhr, mit Start bei der Josefskapelle statt. Der Kichenchor Tartsch lädt recht herzlich zu diesem besonderen Adventabend ein. (aw)
JuZe Naturns
Knapp zwanzig Interessierte davon der große Teil Jugendliche und junge Erwachsene kamen kürzlich zum Themenabend AIDS ins Jugendzentrum JuZe Naturns. Herr Roberto Vicenzi begleitet von einer Frau beide vom Verein Propositiv Südtiroler AIDShilfe hatten sich ins Jugendzentrum bemüht, um uns Informationen zum Thema zu geben. Zu Beginn zeigten sie einen in Südtirol gedrehten Kurzfilm. Er nahm Bezug zur Südtiroler Realität von HIV-positiven Menschen. Danach wurden Quiz verteilt und wir konnten unser Vorwissen prüfen. In der Gruppe wurden dann die richtigen Antworten gesucht. Eine Frage war zum Beispiel, kennst du oder kanntest du eine HIV positive Person? Ich verneinte diese Antwort. Daraufhin fragte mich die Referentin wie ich das den wissen könne, denn diese Immunkrankheit kann man den Betroffenen ja nicht ansehen. Sie und auch Roberto sind seit einigen Jahren HIV-positiv. Das hat mich sehr nachdenklich gestimmt und den von der Referentin während des Abends immer wieder wiederholten Satz: „HIV ist näher als ihr denkt, darum passt auf euch auf!“, bestätigt. Weitere Neuigkeiten für uns waren beispielsweise auch das lückenhafte Fenster von drei Monaten nach der HIV Infektion, in denen der Virus auch mit einem Bluttest nicht nachgewiesen werden kann. Völlig überraschend war auch die Information, dass Neugeborene einer infizierten Mutter bei Beachtung bestimmter Vorsichtsmaßnahmen nur zu 1 % HIV-positiv sind. Die Referenten erzählten von ihrem Lebensalltag als HIV-positiver Mensch, von der ständigen Angst vor Krankheiten und der häufigen Enttäuschung von Mitmenschen. Die sie aus mangelndem Wissen und Interesse als Gefahr sehen. Auch von der Schwierigkeit einen Partner zu finden. Ich empfand den Informationsabend als gelungen und sehr wertvoll nicht
zuletzt weil die Referenten so authentisch von ihrem Leben erzählten.
Vielen dank dem Verein Propositiv und den beiden Referenten. Interessierte können sich im JuZe Informationsmaterial zum Thema HIV kostenlos abholen.
Citytreff
Am Freitag, den 14. Dezember werden wir im Citytreff Glurns eine Weihnachtsparty für Mittelschüler veranstalten. Bereits im Oktober hat dort die Opening Party stattgefunden, die sehr gut verlaufen ist. Einige Mittelschüler haben bereits am Nachmittag fleißig mitgeholfen, die Party zu organisieren, verschiedene analkoholische Cocktails zu kreieren und den Citytreff Partymäßig zu dekorieren. Abends kamen dann viele Jugendliche, die sich bei der Musik Glurnser DJ’s erfreuten. Ein Dankeschön gilt auch einigen Glurnser Müttern die uns leckeren Kuchen und Snacks vorbeibrachten.
Auch bei der Weihnachtsparty, wird wieder versucht, den Mittelschülern alle Musikwünsche zu erfüllen und eine gelungene zu Party feiern. Es werden wieder analkoholische Cocktails angeboten und um in weihnachtliche Stimmung zu kommen werden dieses Mal auch weihnachtliche Getränke und Speisen angeboten, vom Apfelglühmix bis zum Panetone wird für Jede und Jeden das Richtige dabei sein. Wir freuen uns auf euer Kommen!!
Schlanders/Vinschgau
Wir, die Klassen 4C und 5C der Grundschule Schlanders, haben in diesem Schuljahr das Wahlfach „Wir machen eine Zeitung“. Im November besuchten wir die Redaktion des „Vinschgerwind“ und wurden freundlich aufgenommen.
Herr Erwin Bernhart, der Chefredakteur, führte uns herum und erklärte alles genau. Zuerst stellte er uns Edwina vor, die für das Telefon zuständig war.
Er fotografierte uns und schickte das Foto zum Computer von Herrn Hartwig, dem Grafiker. Dieser zeigte uns, was er mit seinem Computer alles machen kann: Haare färben, Zahnlücken machen und vieles mehr.
Das war lustig und wir mussten oft lachen.
Anschließend führte uns Herr Erwin Bernhart in den 2. Stock und stellte uns Herrn Leonardo Pellisetti vor, dieser ist für den Sportteil der Zeitung zuständig. Bei Herrn Leonardo hängen Bilder von Sportlern und Plakate, die Sportveranstaltungen ankündigen. Herr Erwin Bernhart ließ uns noch in sein Arbeitszimmer und da hängen alle Titelseiten des Vinschgerwind. Er erklärte uns noch seine Arbeit und Isabel durfte sogar in seinem Sessel sitzen.
Wir schauten noch die Vinschgerwind Titelseiten an und erkannten viele bekannte Gesichter. Danach verabschiedeten wir uns und kehrten mit mehr Wissen nach Hause zurück.
Sara und Lea
Vinschgau
Zum dritten Mal hat vor kurzem in Meran ein Panflötenseminar mit dem berühmten Panflötisten Ulrich Herkenhoff stattgefunden. Wiederum konnten Räume der Musikschule Meran genutzt werden. Die Teilnehmer waren laut einer Aussendung auch dieses Mal begeistert und konnten in den Übungen und beim Fachsimpeln viel Neues dazulernen. Die Teilnehmer kamen von nah und fern und einige aus dem Vinschgau.
Organisatoren des Seminars waren Maria und Georg Plaschke, die in Algund neben dem Verkauf auch Panflöten herstellen und weltweit exportieren. Ulrich Herkenhoff verfolgt das Ziel, die Panflöte als ernst zu nehmendes Konzertinstrument zu etablieren. Mittlerweile ist der bekannte Künstler auch auf dem Gebiet der Filmmusik ein gefragter Solist. Er wirkte unter anderem an der Oscar-prämierten Musik zu „Herr der Ringe“ mit.
Nervliche Anspannung ist für unsere Gesundheit sehr schlimm. Ständig unter „Hochspannung“ zu leben, macht die Gesundheit kaputt. Deshalb ist es wichtig, diese falsche Einstellung des Körpers zu korrigieren.
Eine Teemischung kann helfen. Man nimmt folgende Kräuter: Rosmarin, Arnika, Basilikum, Thymian, Baldrian – eventuell noch Melisse und/oder Nachtkerze. Diesen Tee wie gewohnt zubereiten, länger ziehen lassen (30-60 Min. auf kleinem Feuer). Honig dazumischen und über den Tag verteilt trinken. Mit Lavendel-Orangenölmischung den Solarplexus leicht massieren (im Uhrzeigersinn). Raum-Beduftung bringt Erleichterung.
In der Praxis bewährt haben sich auch Meditation, namentlich autogenes Training, aber auch das Gebet im stillen Kämmerlein. Oft hilft auch eine Aussprache – oder wo es ganz schlimm ist, das einander Vergeben. Wenn zwischenmenschliche Beziehungen nicht harmonisch verlaufen, ist oft ein Wegzug denkbar. Seelische Spannungen müssen nicht sein; lassen sie sich von Fachpersonen beraten.
Rückfragen direkt an den
Autor: juerg.baeder@bluewin.ch
Matsch
Den „Cäcilia Sonntag“ nehmen Chöre und Musikkapellen im ganzen Land traditionell zum Anlass, gemeinsam Gottesdienste zu feiern und anschließend die Geselligkeit bei einem Festessen zu pflegen. Diese Feier ist meist der Lohn für die ehrenamtliche Tätigkeit. Die Musikkapelle und der Kirchenchor „St. Florinus“ von Matsch feierten ihre Patronin am 25. November gemeinsam im Kultursaal. Die Chormitglieder begingen gleichzeitig ihr silbernes Gründungsjubiläum. Nach dem Rückblick übergab Chorleiter Josef Telser den verdienten Mitgliedern Lorenz Heinisch, Josef Thanei, Elvira Gunsch, Engelbert Thanei, Jakob Gunsch, Magdalena Heinisch, Martin Tschiggfrei und Maria Kurz Telser Urkunden für 25 Jahre Chormitgliedschaft. Für 15 Jahre Einsatz in der Musikkapelle wurden Patrik Telser und Priska Derungs Gunsch ausgezeichnet. Andreas Heinisch hatte seine Urkunde für 15-jährige Tätigkeit als Kapellmeister bereits beim Osterkonzert erhalten. (mds)
Vetzan
Auf die Farben Rot und Lila, Silber und Braun konzentrierten sich die sorgfältig vorbereiteten Arrangements. Einer Weihnachtslandschaft - glitzernd und glänzend - glich die Gärtnerei Schöpf am letzten Wochenende im November, an dem Benedikta und Hanspeter Schöpf zu Einblicken in dieselbe luden. Und die Augen der Besucher – die in Scharen nach Vetzan kamen – wanderten von farbenfroher Weihnachtsdekoration über stimmungsvolle Adventsfloristik bis hin zu einem Meer an Weihnachtssternen. An Ideen fehlt es in der Gärtnerei Schöpf wahrlich nicht. Jedes Jahr aufs Neue versetzt das Team der Gärtnerei ihre Besucherinnen und Besucher ins Staunen. Dazu gibt’s Informationen: Die Legende des heiligen Nikolaus etwa oder Pflegetipps für den Weihnachtsstern. Der Höhepunkt heuer war ein ganz besonderer: Adventskranzbinden für Kinder. (ap)
Bibliothek Naturns
Am Donnerstag, 22. November hat die Bibliothek Naturns zu einer besonderen Buchvorstellung und Lesung in den Pfarrsaal von Naturns eingeladen. Das neue Mundartbüchlein „Drhuam isches seffl fein“ von Artur Lesina Debiasi wurde dort stimmungsvoll präsentiert.
Dem Titel entsprechend stellte die Bühne ein heimelig trautes Wohnzimmer dar, und kaum ein Stuhl blieb unbesetzt.
Die Meisterjodlerin und Mundartdichterin Maria Sulzer erbrachte einen gelungenen Auftakt und erfreute das Publikum durch weitere Jodel-Einlagen.
Bürgermeister Andreas Heidegger erinnerte in seinen Grußworten an die Verdienste des Autors, die sich dieser als Bürgermeister und als erfolgreicher Pionier der Wirtschaft für Naturns erworben hat und stellte ihn als hervorragenden Mundartdichter dar. Seine besondere Fähigkeit und Liebe dazu offenbaren sich in allen seinen bisher erschienenen zwölf Veröffentlichungen.
Der Kulturreferent Valentin Stocker wies auf die Dringlichkeit zur Erhaltung unseres Dialektes hin und führte gekonnt durch den Abend.
Den Höhepunkt gestaltete der langjährige RAI-Koordinator Rudi Gamper, der die Gedichte einprägsam und anschaulich vorzulesen verstand. Aussagekraft und Ursprünglichkeit charakterisieren Bilder aus aufmerksamer Beobachtung verschiedenster Lebensbereiche. Die sinnigen, kurzgefassten Verse mit teils humorvollen Pointen regten zum Nachdenken und Schmunzeln an. Sie wurden mit großem Applaus bedacht.
Zum Schluss scharten sich die Interessierten um den Autor, der das Büchlein signierte. Bei einem Umtrunk im Foyer des Saales wurden Gespräche über Mundart weitergeführt. (ria)
Lichtenberg
Jonas (2 J.) spielt vergnügt mit seiner Schwester Leonie (4 J.). Er ist gesund und munter. Das war nicht immer so. Im März 2011 wurde in seiner Nebenniere ein bösartiger Tumor entdeckt. Für die Eltern Daniela und Harald Eller brach die Welt zusammen. In der Kinder-Onkologie der Universitätsklinik Innsbruck begann eine langwierige Behandlung mit Chemotherapie und Operation. Die Mutter wachte am Bett des Kleinen. Der Vater musste die Arbeit aufgeben, um die kleine Leonie zu versorgen. „Zum Glück hat mir die Firma HOPPE einen unbezahlten Urlaub gewährt“, sagt Harald. Das Einkommen fehlte jedoch. Unbürokratisch sprang die „Kinderkrebshilfe Regenbogen“ mit monatlich 1.000 Euro ein. Auch private Spender griffen der Familie unter die Arme. „Dank dieser Hilfen sind wir über die Runden gekommen, und wir möchten allen Vergelt`s Gott sagen“, betonen Harald und Daniela. Nach acht Monaten Behandlung, bei der sich lange Krankenhausaufenthalte mit kurzen Aufenthalten daheim abwechselten, war der Tumor schließlich besiegt. Harald konnte seine Arbeit wieder aufnehmen. Nun freuen sich alle auf Weihnachten. Leonie wünscht sich vom Christkind einen DVD Kinderfilm und Jonas einen Bagger. Die Eltern wünschen sich nur eines: Gesundheit für ihre Kinder. (mds)
Trafoi
Am 25. November fand die nunmehr 5. Ausgabe des beschaulichen Trafoier Advents statt. Viele folgten der Einladung und versammelten sich, sehr zur Freude des Trafoier Pfarrgemeinderates, unerwartet zahlreich im Nationalparkhaus naturatrafoi. „Der November dient der Einstimmung auf die besinnliche Zeit im Jahr“, so die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats Ilona Ortler anlässlich der diesjährigen Adventsfeier, welche traditionsgemäß mit der hl. Messe - von Hochwürden Florian Öttl feierlich zelebriert und dem Suldner Kirchenchor passend musikalisch umrahmt - ihren Auftakt fand.
Im feinen Ambiente des Parkhauses konnte der Besucher - berieselt von Ziehharmonikaklängen - dann auf dem kleinen Weihnachtsbasar allerlei handgefertigte Adventskränze und geschmackvolle tönerne Weihrauchfässchen bewundern oder auch erwerben.
Höhepunkt des behaglichen Tages war aber eine besondere Premiere: Stilfser Grundschüler um Lehrerin Tschenett Walburga gaben in ihrem Theaterstück die Weihnachtsgeschichte in Mundart zum Bes-ten; optimal „trainiert“ vom versierten Regisseur Pankratius Eller. Ein wärmender Tee, in gemütlicher Runde genossen, ließ das heurige Adventsevent gebührend gen Abend und Abschluss gleiten. Die Erlöse fließen in die Sanierung der Pfarrkirche „Zur Maria Heimsuchung“, denn das anno 1903 geweihte Gotteshaus bedarf einer Generalüberholung: so muss der Kirchenboden erneuert, eine Bankheizung installiert und Beleuchtung und Wandmalereien im Innenbereich nachgebessert werden. Gesamtkostenpunkt: ca. 200.000 Euro. (re)
Schlanders
Der MGV-Männergesangverein Schlanders lädt am Sonntag, 16.12.2012 um 17:00 Uhr zu einem besinnlichen Adventskonzert in die Pfarrkirche Schlanders ein.
Gemeinsam mit dem Kirchenchor Schlanders und dem Kirchenchor Göflan werden traditionelle Adventslieder sowie alpenländische Weisen zur Weihnachtszeit vorgetragen. Stimmungsvolle Adventsgeschichten und Weihnachtsgedichte untermalen die gesanglichen Darbietungen.
Freiwillige Spenden werdem einem guten Zweck zugeführt.
Latsch
Mit einem großen „wow“ bedankte sich Peter Klotz bei den Kindern der Grundschule Latsch. Mit einer Hilfsaktion erwirtschafteten diese unglaubliche 3.300 Euro. Organisatoren und Projektbegleiter waren die beiden Religionslehrer Elisabeth Wielander und Walter Viertler. Das Hilfsprojekt wurde am 13. Oktober 2012 bei Familie Irmi und Klaus Oberhofer durchgeführt. Diese stellten Mostpressen und Zerkleinerer zur Verfügung, mit welchen 10 Großkisten Äpfel verarbeitet wurden. Die Äpfel wurden von vielen Eltern angeliefert, 2 weitere Großkisten spendeten die Vinschgauer Obstgenossenschaften. Nun lag es an den Kindern, fleißig mitzuhelfen. Aus 30.000 Äpfeln wurden 2.210 Liter Most gewonnen, abgefüllt und verkauft. Am 29. November fand nun für die Kinder und Eltern der Grundschule Latsch die Präsentation ihrer Spendenaktion statt. Auf der Großbildleinwand stellte Peter Klotz ein Krankenhaus in Attat, Äthiopien vor, welches von der Vereinigung „Südtiroler Ärzte ohne Grenzen“ unterstützt wird. Dieses Krankenhaus behandelt mit nur 6 Ärzten und 65 Betten ca. 1 Million Menschen im Jahr. In der Ersten Hilfe Station werden pro Tag 300 Personen ärztlich versorgt. Mit dem Spendengeld soll nun eine neue Erste Hilfe Station entstehen, dessen Bau bereits begonnen hat. Die Einweihungsfeier findet im Februar 2013 statt. Für die Kinder war es eine große Bereicherung und Erfahrung, sich aktiv an der Entwicklungshilfe beteiligen zu können und zu verstehen, was Begriffe wie Armut, Wohlstand und soziales Engagement bedeuten. (sil)
Kinderbuch
Weihnachtsepisoden gibt es viele in ihren Büchern, Astrid Lindgren selbst war der Weihnachtstag der liebste im ganzen Jahr.
Vom Winterwetter, das fast so schön ist wie ein Lied, vom Eisschlittern auf dem zugefrorenen Fluss und von Oh Weihnachtszeit, Oh Kinderfreud erzählt das Buch „Wie gut, dass es Weihnachtsferien gibt, sagt Madita“. Es erzählt von zwei Schwestern, die sich vertrauen, sich beschützen, auch wenn sie Verbotenes tun: Madita und Lisabet haben sich vom blanken Eis fortlocken lassen, hinein in die Schneelandschaft, weit weg von daheim. Sie treiben Schabernack, aber sie spüren auch ungute Gefühle. Sie verlieren sich in Gedanken, sie malen sich Wunder aus, jenes vom Jesukind, das vielleicht in Apelkullen in Schweden in einer Krippe gelegen hat.
Die Madita-Bücher sind 1961 in Deutsch erschienen, in den 1980er Jahren sind sie als Weihnachtsserie populär geworden.
Astrid Lindgrens Kinderfiguren sind auch im Ungehorsam unverbildet, sie sind verankert in einem innigen Seelenleben. Lindgren baut ihre Kindergeschichten auf eindeutigen, unkomplizierten Gefühlen auf. Ganz Mensch, schämen sich Madita und Lisabet in einer peinlichen Situation, ganz Kind, strecken sie sich die Zunge heraus, wenn die Große die Kleine unsanft zurechtweist. Die schwedische Autorin (1907 - 2002) ist dafür bekannt, bedrückendes Erleben mit ihrem probaten Humor auszugleichen.
Das Madita Buch (Oetinger, 2012, 58 S.) ist ein Buch für Erstleser aus der Serie „Sonne, Mond und Sterne“, ein feines Büchlein. Idyllisch? Herzerwärmend! Gänzlich ohne weihnachtliche Hektik, ohne materiellen Überschwang.
Claudia Theiner
Vinschgau
Lichtblicke sind Hoffnungsschimmer, Strohhalme zum Festhalten, mögliche Auswege aus schwierigen, oft aussichtslosen Situationen. Genau solche „Lichtblicke“ wollen neun Südtiroler Gold- und Silberschmiede zusammen mit verschiedenen Partnern hilfsbedürftigen Menschen schenken.
Jetzt, in der Zeit des Miteinanders und des Zusammenrückens, in der wir gerne teilen und helfen, wollen die Künstler mit ihren Arbeiten, neun einzigartigen Schmuckstücken, helfen, wo Hilfe so dringend benötigt wird. Die Unikate werden für diese besondere Aktion kostenlos zur Verfügung gestellt und können für einen guten Zweck ersteigert werden. Unter den neun Gold- und Silberschmieden finden sich mit Hannes Gamper und Günther Rechenmacher auch zwei Vinschger Gold- und Silberschmiede: Hannes Gamper von Goldschmied Gamper fertigte einen Schmuckanhänger mit weißem Marmor, der „durch seine Symbolik des Apfels und dem Marmor zu etwas Unverwechselbarem aus Südtirol“ wird. Günther Rechenmacher von der gleichnamigen Gold- und Silberschmiede stellt einen Anhänger in Weißgold 750/000 mit Göflaner Marmor und Brillanten unter dem Titel „Vollmondlandschaft“ kostenlos zur Verfügung.
Der gesamte Erlös der Auktion kommt der Vereinigung „Südtirol hilft“ zugute. Noch bis zum 15. Dezember 2012 sind die Schmuckstücke in der Schalterhalle der Sparkassenfiliale Bozen am Waltherplatz ausgestellt. Schenken auch Sie vielen Menschen wertvolle „Lichtblicke“ durch Ihr Gebot - im Internet unter www.suedtirolhilft.org oder bei jeder Sparkassenfiliale.
Bereits jetzt danken wir von Herzen allen Mitbietenden!
Schnals
Das Eishockeyteam der Ice Bears Schnals hat sich in dieser Saison stark verändert.Erfreulich ist in diesem Jahr nicht nur die Größe des Kaders, sondern auch dass sich wieder jüngere Athleten der Mannschaft angeschlossen haben. Es kommt jedoch auf die gute Mischung im Team an! Zwischen dem jüngsten und dem ältesten Spieler der Ice Bears liegt ein Vierteljahrhundert; Lukas Weithaler Jahrgang 1995 und Stefano Zerpelloni Jahrgang 1970 (Bild). Zwei Generationen treffen sich auf dem Eis,doch der Harmonie in der Mannschaft tut dies keinen Abbruch. Durch dieses Beispiel erhofft man sich, dass mehrere jüngere Jahrgänge sich vom schnellsten Mannschaftssport der Welt faszinieren lassen und das Angebot der zusätzlichen Trainingseinheiten am Wochenende auch für Neueinsteiger nutzen.Die Meisterschaft 2012-2013 ist bereits in vollem Gange und die Ice Bears stehen kurz vor ihrer Heimspielserie in der Sportzone Texel in Unser Frau /Schnals.Jung und Alt freuen sich auf die Heimspiele am 15.und 29.Dezember 2012 sowie am 5.12. und 19.Jänner 2013 mit Spielbeginn um 20:30 Uhr.
Christian Gamper
ASV Schluderns Raiffeisen - Fußball 2. Liga
Ein Überblick über die Schludernser Mannschaft kommt von Vereinspräsident Heiko Hauser.
„Der Amateursportverein Schluderns/Raiffeisen, 2. Amateurliga, hat sein Herbstziel mit dem 6. Tabellenplatz erreicht. Nach einigen Spielerabgängen, wie Manuel Sandbichler nach Mals, Lukas Lingg als Trainer nach Burgeis/Oberland und Christian Punter Freizeit Schluderns, musste der neue Trainer Karl Paulmichl mit vielen jungen Spielern aus der eigenen Vereinsjugendschmiede auskommen. Viele dieser jungen Spieler haben noch keine bzw. nur wenige Spielminuten in der 2. Amateurliga gespielt. Bei den letzten beiden Herbstspielen gegen Prad (1 : 1) als auch gegen Algund (2 : 1 gewonnen) war das Durchschnittsalter der Schludernser Mannschaft sagenhafte unter 21 Jahren.“
Die Vereinsspitze, Präsident Heiko Hauser und der Fußballsektionsleiter Raimund Lingg mit seinem Fußballausschuss und der Trainer Karl Paulmichl vertrauen den jungen Schludernser Spielern und hoffen, dass sie durch ihren Fleiß und Einsatz einen weiteren Schritt im Fußballerischen als auch in der Tabelle nach vorne machen werden. (lp)
Vinschgau
Der VSS Vinschger-Präsident Karl Schuster, seit 34 Jahren an der Spitze des Gremiums, macht eine Schlussbilanz der Tätigkeit: „Die Meisterschaft ist sehr gut verlaufen, ohne Unfälle, sehr fair und ohne Disziplinvergehen“. Für die U 8 wurden 4 Turniere und zwar in Prad, Schluderns, Göflan und Schlanders veranstaltet. Es folgten am 9.12.2011 2 Hallenturniere in Schluderns und Latsch. Für die Rückrunde sind weitere 6 Turniere geplant.
U 10: Für die Rückrunde werden neue Leistungsklasse (A, B, C) festgelegt und diese fangen mit 0 Punkten an. Siehe unten:
U 10 Leistungsklasse A: Taufers/Laatsch, Schluderns, Prad 1, Mals gelb, Schlanders weiß, Kastelbell/Tschars 1, Latsch 1, Schlanders gelb
U 10 Leistungsklasse B: Burgeis, Laas/Eyrs/Tschengels 1, Schnals, Glurns, Martell, Schlanders blau, Latsch 2, Mals rot
U 10 Leistungsklasse C: Stilfs, Oberland 2, Laas/E/T 2, Oberland 1, Laas/E/T 3, Goldrain, Red Lions, Prad 2.
Bei der U 11 kommt in die Rückrunde eine neue Mannschaft hinein, ASC Prad. Im Frühjahr werden zudem für die Kategorien U 10, U 11, U 13 Pokalspiele festgelegt und die Endspiele finden an einem noch zu bestimmenden Ort im Untervinschgau statt. Anschließend werden Siegerehrungen von Meisterschaftsgewinnern und Pokalsiegern stattfinden. (lp)
Zum 10. Todestag von Walter Brenner
Am 13. Dezember 2012 jährt sich zum 10. Mal der Todestag des unvergessenen Eyrser Sportpräsidenten Walter Brenner, welcher nach schwerer Krankheit am 13.12.2002 all zu früh verstorben ist. Er hinterließ nicht nur beim Eyrser Sportverein eine große Lücke, sondern auch bei allen, die ihn durch seine positive Art kennen und schätzen gelernt haben. Walter war ein Vereinsmensch durch und durch, das Vereinsleben im Dorf war ihm stets eine Herzensangelegenheit. Das gute Miteinander unter den Eyrser Vereinen eine Selbstverständlichkeit. Walter Brenner war 17 Jahre lang bis zu seinem Tode Präsident des Sportvereins Eyrs. Es war für ihn eine Lebensaufgabe, die jungen Menschen für den Sport zu begeistern und sie somit in einem gesunden, sozialen Umfeld aufwachsen zu sehen. Anlässlich dieses 10. Jahrestages seines Ablebens wird das traditionelle Eyrser Dorfschießen der Sektion Sportschützen heuer zum Gedenken an Walter Brenner als „Brenner-Walter-Gedächtnis-Schießen“ ausgetragen. Dieses Dorfschießen, das sich bei der Eyrser Bevölkerung großer Beliebtheit erfreut, wird vom 22. Dezember 2012 bis 06. Jänner 2013 am Schießstand in Eyrs abgehalten.
Der jährliche Gedenkgottesdienst zur Erinnerung an Walter Brenner findet am Sonntag, den 16. Dezember um 10.00 Uhr in der Eyrser Pfarrkirche statt.
Mirko Frank
Mals - Badminton
30 Jahre Sportverein Kortsch
Rauschendes Fest für das 30-jährige Jubiläum des Sportvereines im Kortscher Kulturhaus: Es fehlte leider wegen Krankheit der erste Präsident Erhard Grasser, welcher für das Entstehen des Sportvereines eine entscheidende Rolle gespielt hat. Wie Fraktionsvorsteher Heinrich Lechthaler in seiner Rede unterstrichen hat, sind in den 30 Jahren enorme Lebensänderungen zu beobachten. Heute wäre ein Dorf ohne Sport nicht denkbar. Vor dem Gründungsdatum am 19. März 1982 war das anders und die Gründung eines Sportvereines in Kortsch war nicht selbstverständlich. Unter den Präsidenten Erhard Grasser, Manfred Gemassmer, Reinhard Telser, Alfred Alber, Ulrich Rechenmacher und Andreas Gemassmer entstand die Sportzone; vorerst wuchs der Fußball , andere Sportarten zogen nach, besonders der Radsport. Ehrengast LR Richard Theiner betonte die Wichtigkeit von Sport für die Integration und für die Gesundheit. Die Referenten Manuel Massl (27 Jahre, also 3 Jahre nach Gründung des Sportvereines auf die Welt gekommen!) und Reinhard Schwalt betonten die Wichtigkeit des Sportvereines für das Dorfleben bzw. den Wert der ehrenamtlichen Tätigkeit. Für den VSS grüßte Karl Schuster und Josef Platter hielt ein anregendes Referat: „Was ist eigentlich Sport?“, wobei eine Definition von Sport nicht leicht ist. Sport stellt eine Persönlichkeitsentwicklung dar, dient dem Fair Play, der Einhaltung der Spielregeln und dem Ausloten der eigenen Grenzen. Klaus Reich lockerte die Veranstaltung mit Humor auf. (lp)
Fußball Meisterschaft der 3. Liga: ASV Morter
Giancarlo Trivellato (Bild), seit fast 25 Jahren Professor, von 12 bis 19 Spieler in Latsch, 20 Jahre Trainer, 3 Jahre in Goldrain, 3 Jahre in Morter (als Trainer der Reserven Meister und Landesmeister 2005/2006).
Wie geht’s heuer der Mannschaft von Morter? „Mit 22 Spielern sind wir gestartet, wegen Verletzungen und Ausfällen sind wir 15 (aus Morter, Latsch, Tarsch und ein Kortscher) geblieben. Die Simmung ist gut, eigentlich hätten wir manche Punkte mehr erwartet und sammeln müssen.“
Wie ist die Lage in der 3. Liga? „Die Meisterschaft ist in 2 Gruppen geteilt, wo der erste Block um den Aufstieg kämpft und die andere Gruppe um den 5. Platz kämpft. Eyrs ist eine schöne Mannschaft. Wenn man sieht, dass Christian Raffeiner und Radovan Tanjaoui in der 3. Liga spielen, das lässt schließen, dass auch diese Kategorie etwas zu sagen hat. Besonders schön sind die ersten 4 Mannschaften der Tabelle und bei Laugen Tiesens wird gute Arbeit von Trainer Ernst Eschgfäller geleistet. Vorne hat Eyrs ein ganz gutes Potential und Kortsch ist eine gute junge Mannschaft. In dieser Meisterschaft kann jedenfalls jeder jeden schlagen und fast alle Mannschaften spielen mit 4 Verteidigern.“ (lp)
Val Müstair
Am 1. Jänner 2013 findet zum ersten Mal eine Etappe der Tour de Ski in der Schweiz statt und das erst noch im Val Müstair. Für das Tal eine große Ehre, aber auch eine rechte Herausforderung.
Die Tour de Ski ist DIE Langlaufveranstaltung im Rennkalender. Sie steht für Langlauf auf allerhöchstem Niveau. Sie ist der mehrtägige Ausdauerwettkampf, welcher höchste Ansprüche an die körperliche und mentale Fitness der Athletinnen und Athleten stellt. Die Veranstaltung ist spektakulär und zieht Zuschauer wie Teilnehmer in ihren Bann.
Im Val Müstair findet nach Oberhof (D) die zweite Etappe der Tour 2012/13 statt. Auf dem Programm steht ein Sprintrennen in der freien Technik. Der sportliche Großanlass wird in Tschierv, dem Wohnort der Eltern vom dreifachen Toursieger Dario Cologna, auf einem anspruchsvollen Parcour, durchgeführt. Um für diesen Weltanlass gewappnet zu sein, organisierte der Verein Tour de Ski Val Müstair kürzlich zwei Rennen im Rahmen des FIS-Swiss Cups. 140 meist Jugendliche aus ganz Europa fanden sich am Start ein. Am Samstag haben sich diese in einem Sprint über 1,2 km in der freien Technik gemessen. Sieger bei den Herren wurde der italienische Routinier Renato Pasini vor den beiden Deutschen Daniel Heun und Samson Schairer. Bei den Damen gelang Christa Jäger (CH) ein toller Saisonauftakt. Sie setzte sich im Final gegen die Deutsche Sandra Ringwald und die Italienerin Gaia Vuerich durch.
Am Sonntag wieder Pulverschnee, kalte Temperaturen und Sonnenschein, ideale Bedingungen für die Distanzrennen. Auf dem Programm stand ein Rundkurs von 2,5 km, den die Frauen 2x und die Herren 4x absolvieren mussten. Ein Blick auf die Rangliste zeigt, dass hier vielversprechende Nachwuchsläuferinnen und Läufer heranwachsen.
Die Organisation des ganzen Anlasses stand und steht auch für die Tour de Ski unter dem Präsidium von Alfred Lingg von der Lico in Müstair. Mit seinen über 100 Voluntaris, (für die Tour werden es ca. 250 sein), ist die Organisation und der Ablauf des Rennens zur vollen Zufriedenheit aller über die Bühne gegangen. Teilnehmer sowie Veranstalter und die Jury-Mitglieder waren des Lobes voll. Große Komplimente konnten die Organisatoren auch vom FIS-Delegierten Georg Zipfel aus Deutschland entgegennehmen. Es bleibt nur die Hoffnung, dass die Verhältnisse sich auch am 1. Januar 2013 so präsentieren wie bei der Hauptprobe, dann steht einer erfolgreichen Durchführung dieses Großanlasses nichts im Wege. (bg)
Vinschgau
In den ersten Dezembertagen treiben schaurige Gesellen ihr Unwesen. Für einige Tage folgen diese den Urinstink, Macht über andere zu bekommen. Im Geschehen rund um Krampusse, Schemen, Tuifl spielt der Nikolaus nur eine Nebenrolle. Die Kirche hat den dämonischen Gesellen die Figur des Heiligen zur Seite gestellt, wohl in der Hoffnung, dass dieser die teuflischen Gestalten aus heidnischer Zeit verdrängen möge. Doch umsonst. Trotz Beschwörungen von den Kanzeln herab und trotz aller Versuche, den Menschen die heidnischen Rituale auszureden, mussten die Kirchenmänner kapitulieren. Das Treiben der Schauder erregenden Wesen erfährt in jüngster Zeit sogar eine Renaissance. Selbst im kleinsten Dorf im Vinschgau werden Ende November Masken gebastelt, Hörner geschlaucht und Fellkleider genäht. Mit neu inszenierten Krampus-Umzügen ist längst der Weg der Kommerzialisierung eingeschlagen worden. Heuer fand am 1. Dezember in Schluderns beispielswiese als Südtirol-Premiere der „1.Kinder-Schemen- Krampus- Tuifl–Umzug“ statt. Die vielen zotteligen Kleinen aus dem Raum Goldrain bis Reschen zogen in größeren Gruppenverbänden selbstbewusst grölend durch die Gassen. In Verkleidung und Gebärden standen die Minis den Großen in nichts nach. Für Nachwuchs ist also gesorgt. Immer öfters werden Krampus-Umzüge zeitlich vorgezogen und in den frühen November verlegt. Das ist befremdlich. Denn Krampusse, Schemen und Tuifl gehören grundsätzlich in den Dezember. (mds)