Wir haben an unserem Erscheinungsbild gefeilt und der vorliegende Vinschgerwind hat ein neues Gewand bekommen. Unser Grafiker Hartwig Spechtenhauser hat sich dafür ins Zeug gelegt und getüftelt, bis das neue Layout, so nennt man das Erscheinungsbild in der Zeitungswelt, komplett war. Willkommener Anlass dazu ist uns die heutige Zeitungs-Nummer 200. Ein kleines Jubiläum also. Wir haben nichts gravierend umkrempeln müssen. Unsere beliebten und in Windeseile gelesenen Rubriken - die Seiten 4 und 5, das Porträt, die Kulturseiten, Giannis Impression und andere mehr - bleiben konstant. Nur in einem - wie es dem „Wind“ ansteht - luftigeren Kleid verpackt. Wir wollen damit leserfreundlicher werden, leichter zugänglich. Das war unsere Überlegung. Grafisch besser in den „Wind“ einbinden wollten wir den Bildungszug und die Nationalparkseiten. Beide gehören zum „Wind“ und sind lebendiger und belebender Teil des Vinschgaus. Wir hoffen, es gefällt. Rückmeldungen können Sie, liebe Leserinnen und Leser, uns über’s Internet geben. Zu unserem neuen Look läuft eine Umfrage auf vinschgerwind.it. Zu unserem Nummern-Jubiläum haben wir eine besondere Titelgeschichte gemacht: die Vinschgewind-Welt in Zahlen. Inhaltlich bleiben wir weiterhin alle vierzehn Tage am Ball: ungeschminkte Berichte über Politik sollen neben Gesellschafts- und Sportberichten Platz haben. Wirtschaftsthemen und Kulturelles neben Sonderthemen, die wir weiterhin gediegen aufbereiten und mit Informationen für unsere Leser unterfüttern. Die vorliegende Nummer 200 gibt uns auch Schubkraft: Wer hätte im Ernst geglaubt, dass wir soweit kommen werden? In diesem Sinne: „vivat, crescat, floreat - ventus venustae“.
In Latsch wird in einer der kommenden Gemeinderatssitzungen ein Raumordnungsvertrag zur Debatte stehen, der es in sich hat. Stimmt der Rat diesem zu, wird das „Herilu“ von Heinz Fuchs wohl erweitert werden können. Die Kaufleute des Tales sind in Aufruhr.
von Erwin Bernhart
Nun wird das heiße Eisen ganz heiß. Denn der BM von Latsch Karl Weiss und Heinz Fuchs, der Besitzer des „Herilu“ in Latsch haben einen Raumordnungsvertrag gezimmert, der in der Vergangenheit schon Gegenstand von Polemiken war: Fuchs soll der Gemeinde rund 220.000 Euro bezahlen und wird im Gegenzug davon befreit, unterhalb des „Herilu“ konventionierte Wohnungen bauen zu müssen. So wie es eigentlich gesetzlich vorgeschrieben ist und Basis dafür war, dass das „Herilu“ überhaupt gebaut hat werden können. Nun muss der Durchführungsplan dafür geändert werden und der Gemeinderat muss dem Deal zustimmen. In Latsch weiß man, dass BM Karl Weiss diesen Deal auf Biegen und Brechen durchziehen will.
Im vergangenen Jahr stand das Ansinnen schon einmal auf der Agenda von Weiss. Der Vinschgerwind hat über den möglichen Deal unter dem Titel „Paragrafen im Würgegriff“ berichtet und hat Kaufleute, BM und Latscher Ausschussmitglieder zu Wort kommen lassen. Danach ist einige Zeit Ruhe eingekehrt - außer, dass die Carabinieri einige Male in der Redaktion das Heft abgeholt haben. Im Hintergrund ist gegen uns offensichtlich Anzeige erstattet - und - wie man gehört hat, archiviert worden. Weil der Sachverhalt seriös wiedergegeben worden ist. „Da handelt es sich um einen ganz billigen Deal“, sagte damals hds-Bezirksdirektor Walter Holzeisen.
Nun kommt die Geschichte also wieder auf’s Tapet. Ganz einig ist man sich im Latscher Ausschuss nicht, aber auch nicht vehement dagegen. Denn die Gründe, die für einen Deal mit Heinz Fuchs ins Feld geführt werden, sind für die Gemeindeverwalter pragmatische: Stimmt man dem angepeilten Raumordnungsvertrag nicht zu, wird Fuchs die konventionierten Wohnungen wohl nie bauen. Denn die Wohnlage unterhalb des „Herilu“ sei, so heißt es, nicht einladend und somit kaum verkäuflich. Allerdings hätten sich dies die Verwalter von Latsch auch früher, sprich beim Bau bzw. in der Genehmigungsphase überlegen können.
Baut Fuchs die konventionierten Wohnungen nicht, müsste die Gemeinde den Grund enteignen und dann für den geförderten Wohnbau zur Verfügung stellen. Das wäre auch eine Möglichkeit. Die angeblich unattraktive Lage, die man herbeiredet, bleibt trotzdem.
Also, so die Überlegung im Ausschuss, ist es gescheiter, die Richtung Raumordnungsvertrag zu gehen. Und dann nimmt man in Kauf, dass die für den konventionierten Wohnbau vorgesehene Kubatur für die Erweiterung des „Herilu“ hergenommen werden kann.
Damit entstünde ein Kaufhaus im Vinschgau auf der grünen Wiese, welches sich Heinz Fuchs immer erträumt hat und vor dessen Dimensionen die Kaufleute im Tal immer gewarnt haben. Und der Ortskern von Latsch bekäme noch stärkere Konkurrenz.
Erhalt des peripheren Krankenhauses Schlanders
Vertreter der Fachgewerkschaft ASGB- Gesundheitsdienst aus Schlanders und Meran haben sich kürzlich mit dem Ausschuss der Bezirksgemeinschaft Vinschgau zu einer Aussprache getroffen.
Die Angst um die Zukunft der Arbeitsplätze beschäftigt die MitarbeiterInnen des Krankenhauses Schlanders. Die Vertreter des ASGB Gesundheitsdienstes des Bezirks Meran/Vinschgau haben bei dieser Gelegenheit in Zukunft eine engere Zusammenarbeit im Einsatz um den Erhalt des Krankenhauses Schlanders als Grundversorgungskrankenhaus gewünscht.
Sorge bereitet, dass der Umbau des Krankenhauses als Gelegenheit genützt werden könnte, dauerhaft und insgesamt für den Gesundheitsbezirk Meran Betten abzubauen.
Beide Seiten, Gewerkschaft und Politik betonen, dass dieses Krankenhaus besonders aufgrund seines geografischen und bevölkerungsmäßigen Einzugsgebietes eine besondere Rolle einnimmt.
Die Politiker des Vinschgaus sind sich ihrer Verantwortung gegenüber den Bürgern des Vinschgaus bewusst und versichern ihren Einsatz für den Erhalt der Arbeitsplätze und des Krankenhauses in Schlanders.
In gemeinsamen Aussprachen zwischen Vertretern des ASGB und der Politik sollen deshalb bewusst die Zukunft und der Erhalt des Krankenhauses von Schlanders im Vordergrund stehen.
Alfred Platzer, Bezirksobmann ASGB-Gesundheitsdienst
Partschinser Wirtschaftsausschuss
Nach dem Lesen des Artikels „Ideenschmiede“ frage ich mich wirklich, wie unser Dorf Partschins sich überhaupt so weit entwickeln konnte!? Wer hat denn das Dorf überhaupt aufbauen können, ohne SVP-Wirtschaftsausschuss? Gab es ein Wirtschaftsleben vor dem SVP-Wirtschaftsausschuss?
All die alten Baurschaften, Handwerksbetriebe, Industriebetriebe, Hotels: so viele Betriebe, die schon vor dem Wirtschaftsausschuss entstanden sind! Ja, wie konnte denn das gehen? Erst jetzt bemerken wir, was wir am SVP-WA haben! Santo cielo! Und auch die Texelbahn - reine Idee des SVP-WA. Der Tourismusverein hat seit 1995 ja nie darüber nachgedacht - NIE! Und das erste Risikokapital für die Bahn, von wem kam es? Natürlich nur vom WA! (in Wirklichkeit von zwei Nicht-SVP-lern und zwei SVP-Mitgliedern). Und die Grundstücke für die Bahn? Natürlich auch vom SVP-WA zur Verfügung gestellt! (In Wirklichkeit von einem Oppositionspolitiker!). Und die Wanderwege? Sind alle ausschließlich von SVP-WA-Mitgliedern gebaut und zur Verfügung gestellt worden, weiß doch jeder! (In Wirklichkeit von den Bauern, vom Tourismusverein, von der öffentlichen Hand). Das Wasserkraftwerk! Ja, auch dieses: Da hat der gemeindeeigene Verwaltungsrat auch seit 15 Jahren nie darüber nachgedacht: Erst als der Wirtschaftsausschuss alles in die Hand nahm, wurde alles gut und neu! (In Wirklichkeit planen wir seit den 90er Jahren an der Potenzierung, mit einem sehr gemischten Verwaltungsrat, wo auch wieder Oppositionelle mitarbeiten).
Ich bin überzeugt, dass wir noch auf den Bäumen hocken und unartikuliert grunzen würden, wenn wir nicht diesen wirklich einmaligen und grandiosen, uns alle in eine sorgenfreie Zukunft führenden SVP-Wirtschaftsausschuss hätten!
(Es ist hier niemandem erlaubt, jetzt auf die großen SVP-Wirtschafter hinzuweisen, die in den SEL-Skandal verwickelt sind!)
Sigmund Kripp
BÜRGERINNEN PARTSCHINS
Bienenfreund
4 BM im Strom-Wasser-Rohr-Kreuz-Feuer-Teufels-Nein, so geht es nicht mehr weiter!
Ich bin überzeugt, und dies alle im Grunde sind, auch die be-entgeisterten Befürworter, dass kein WKW am Rambach zu bauen ist; ja dass sogar beginnen werden muss, Wasser wieder für seinen schöpferischen Auftrag frei zu lassen. WKW, Kanalisierung u.ä.m. müssen zurückgebaut werden, wollen wir, wie liebevoll von Anbeginn vorgesehen, noch länger leben. Ich bin überzeugt, dass 90% an den Referenden Mals und Taufers teilgenommen, und zu 70% davon für den wahren Wert des Wassers gestimmt hätten, wären die Wähler nicht im Vorfeld massiv von den politischen Führern – Verführern in die falsche Richtung gelockt worden. Alleine GR Margit Gaiser bemühte sich, aus gutem Herzen und gesundem Verstand das Richtige anzustreben! Ich entschuldige auch die BM. Sie sind zwar schuldig, sind aber in der Hauptsache nur armselige Handlanger eines Systems, das sich weltweit „Dürren-Walder-Geld-Spieler-Watter“ nennt. Diese zerstörerische Maschinerie ist am Ende ihrer Ära angelangt. Gott sei Dank! Hat Hellmuth Frasnelli die Konzession schon in der Hand? Ja, rechtlich gesehen schon, denn von Durni & Co ausgehandelt, dass SEL, Mitläufer und Nachkommen, etwa die Gemeinden, bevorzugt würden – ihre Ansuchen früher behandelt würden, meinen nur mehr unverbesserliche Toren (verständlicher Teppen). Was müssen und dürfen also die Gemeinden Mals und Taufers sofort tun? Das, was schließlich rechtlich hieb- und stichfest ist! Schnellstens ein neues Referendum herbeiführen!
Die Frage muss lauten: Sind Sie für oder gegen eine Biosfera, welche das gesamte Gemeindegebiet umfasst? Sind Sie also für oder gegen Pestizide, Chemiedünger – u. Monokulturenverbot, und sind Sie für oder gegen die Unterschutzstellung des Rambaches, der voraussichtlich in fremde Hände fallen würde? Die Frage ist nicht in zwei oder mehrere Fragen zu zerstückeln!
Wenn ich mich nicht irre, hat im Vorfeld auch Schluderns 5% Beteiligungsanrecht auf das begierdliche WKW-Projekt angemeldet. Warum denn auch nicht? Zumindest als geschädigte Ufergemeinde müsste sie entschädigt werden. Als Ausnahme-Bienenfreund weiß ich, dass Bienen an einem verarmten Rambach weniger und schlechteres Futter finden – fänden. Das Sammelrevier der Schludernser Bienen reicht bis hinauf zu der Gemeindegrenze Mals-Taufers! Aber was soll dieses oder jenes Abwägen oder Heißdiskutieren? Der coole Ra(h)mschöpfer heißt – hieße sowieso „Eisack GmbH“! Schließlich würde ihm – ihr das WKW gehören, auch wenn es die Gemeinden – in Nacht- und Nebelaktionen – gebaut hätten. Mir scheint hier bahnt sich ein ähnliches, jedoch 1000-mal größeres Chaos an, wie mit den Malser Windrädern passiert ist. Machen die klugen Karrnerlügner nicht Halt und Umkehr am hohen Wasser Ram, dann würde Rom bei Bedarf und Begierde auch nicht mit einem AKW in Alto Adige stopp machen. Wenn wir nicht wieder lernen, einfacher, sparsamer, natürlicher zu leben, dann … wer sollte es erster tun? Grüner sein und leben wollen schließlich alle! Ich ersuche LR Dr. Richard Theiner alle seine herkömmlichen politischen Vertretungen radikal hinzuschmeißen, im Gegenzug eine neue Partei zu gründen, und als wahrer Gentleman Mag. Eva Prantl an die Regierungsspitze zu begleiten.
Gruber Paul, Mals
Kopf in den Sand
Demokratie braucht sie nicht, die falschen und erfundenen Ortsnamen aus der Hand eines Faschisten. Demokratie darf nicht fälschen! Dieses logische Prinzip ist beliebig auch auf jede andere Volksgruppe der Welt übertragbar. Das Dumme ist nur, dass sowohl die Italiener in Bozen und Rom als auch die Landesregierung davor den Kopf in den Sand stecken. Wenn ich morgen nach Verona oder Ravenna ziehe, verlange ich ja auch nicht, dass deshalb diese Städte künftig amtlich Bern und Raben heißen müssen. Dabei wären dies sogar alte deutsche Ortsnamen und nicht am Schreibtisch erfundene Hässlichkeiten. Jeder dieser Falschnamen spiegelt das Licht von Selbstüberschätzung und Arroganz eines menschenverachtenden Regimes wieder. Wer nicht weiter davon geblendet werden will, ist mit dem Besuch der Homepage www.toponomastik.com gut beraten.
Dietmar Weithaler, Sprecher der SOKO Tatort „Alto Adige“, Partschins
Vinschgau - Nach 14 Jahren Amtszeit von Hans Moriggl an der Spitze des Unternehmerverbandes Bezirk Vinschgau gibt es einen Wechsel: Neuer Präsident im Bezirk ist Gustav Rechenmacher. Moriggl ist sein Stellvertreter.
Die Imagepflege für das industrielle Unternehmertum, die Zusammenarbeit mit den Schulen und mit der Jugend sowie die Verbesserung der Erreichbarkeit bildeten wesentliche Schwerpunkte der umfangreichen Tätigkeit, die der Bezirk Vinschgau im Unternehmerverband in den vergangenen Jahren unter der Leitung von Bezirksvertreter Hans Moriggl (Moriggl GmbH) abgewickelt hat. Seit 1999, also 14 Jahre lang stand Moriggl an der Spitze des Bezirkes. „Heuer kandidiere ich nicht mehr als Bezirksvertreter. Sehr gerne leiste ich aber weiterhin meinen Beitrag. Allerdings nicht mehr in der ersten Reihe. Dort tut eine Erneuerung gut, denn das Unternehmertum kann ohne Erneuerung auf Dauer nicht bestehen“, stellte Moriggl gleich zu Beginn der Bezirksversammlung in Glurns klar.
Anschließend gab der scheidende Bezirksvertreter Moriggl einen detaillierten Überblick über die Tätigkeit der vergangenen Jahre. Zufrieden zeigte er sich dabei mit den Ergebnissen der Imagearbeit, wo wichtige Schritte gesetzt werden konnten: „Unsere Imagekampagne mit dem abschließenden Sammelband mit den Porträts unserer Mitgliedsunternehmen im Vinschgau ist heute noch eine wertvolle Informationsquelle und hat sicher dazu beigetragen, der Bevölkerung und der Jugend hier im Vinschgau die Leistungskraft und die Bedeutung der Unternehmen besser bekannt zu machen“, so Moriggl. Ebenso positiv haben sich die Kontakte zu den Schulen entwickelt, die von Jahr zu Jahr intensiver wurden. Nicht ganz so positiv fällt Moriggl Resümee im Bereich des Lobbyings aus: „Die Erreichbarkeit ist insbesondere hier bei uns im Vinschgau noch nicht so, wie wir uns das wünschen. Dies gilt für die Verkehrsverbindungen, aber besonders auch für die Versorgung mit leistungsfähigen Datenleitungen bis in die entlegendsten Orte.“
Die Neuwahl der Bezirksgremien für die Amtsperiode 2013-2016 führte zu folgendem Ergebnis: Gustav Rechenmacher (Systems GmbH) erhielt das uneingeschränkte Vertrauen der Mitglieder als Bezirksvertreter. Ihm zur Seite stehen werden in den kommenden drei Jahren sein Stellvertreter Hans Moriggl (Moriggl GmbH) sowie die Ausschussmitglieder Gabriel Klotz (HOPPE AG), Ulrich Linser (Baumänner GmbH), Franz Marx (Marx AG) und Martin Pedross (Karl Perdross AG).
Der neugewählte Bezirksvertreter Rechenmacher zollte seinem Vorgänger Dank und Anerkennung für seinen vorbildlichen Einsatz.
Erst wird nicht ausgebaut, jetzt kommt die Fernwärmeleitung in Kortsch und Vetzan doch. Im Herbst soll begonnen werden, Göflan muss sich indes noch gedulden.
Benjamin Stocker - Das verheerende Zugunglück im April 2010 zwischen Latsch und Kastelbell hat das junge Paar Benjamin Stocker und Lisa Maria Thöni eng zusammengeschweißt. Beide haben beklemmende Stunden erlebt, wenn auch auf unterschiedliche Weise. Benjamin war stundenlang im Unglückzug gefangen, während Lisa verzweifelt auf ein Lebenszeichen von ihm wartete.
von Magdalena Dietl Sapelza
Am Montag, 12 April 2010, beginnt der Tag etwas anders als sonst. Benni verpasst um zwanzig Minuten nach sieben den Zug in Mals, der ihn nach Bozen zur Gewerbeoberschulen bringen soll, wo er die fünfte Klasse besucht. Zusammen mit Lisa macht er sich in Richtung Bahnhof auf, um den Zug um zwanzig nach acht rechtzeitig zu erreichen. Lisas Ziel ist die LESO. Benni steigt in das vordere Zugabteil, setzt sich auf den Fensterplatz mit dem Rücken zur Führerkabine und schläft sofort ein. Der Maturaball vom Samstag hat seine Nachwirkungen. Um ihn herum nimmt er nichts mehr wahr. Er bemerkt auch nicht, dass sich in Latsch ein älterer Mann daneben hinsetzt. Doch dann weckt ihn abrupt ein ohrenbetäubender Knall. Es ist stockfinster. Seine Ohren sausen. Benommen schießen ihm Gedanken durch den Kopf: „Do steat gwiss obr a Auto af an Bohnübergong“. Bald merkt er, dass er nach vorne gebeugt, eingeklemmt und gefangen da sitzt, über ihm Teile der Fahrerkabine. Nur seine rechte Hand kann er leicht bewegen. Die klebrige braune Masse um ihn herum bemerkt er nicht. „I hon koa Panik kopp unt koan Wea“, betont sich. Er spürt seine Beine nicht, die im Lehm stecken.Der Schock hat ihn wohl sofort in seinen Schutz genommen. In der Ferne hört er schreien, weinen, winseln, kann das Ganze nicht zuordnen. „I bin do gsessn wia af a Insel“, beschreibt er. Er verliert das Gefühl für Zeit und Raum, hört in der Ferne Sirenen und Stimmen und ist zuversichtlich, dass er bald befreit sein würde.
Lisa bekommt in der Schulklasse eine Mitteilung, dass der „Halbneuer Zug“ entgleist ist. Benni sitzt drin, das weiß sie. Sofort versucht sie ihn zu erreichen, doch ohne Erfolg. Mitschülerinnen schalten das Radio ein. Von mehreren Toten ist die Rede. Das zieht ihr fast den Boden unter den Füßen weg. Die Lehrerin gibt ihr frei und sie eilt aufgelöst zu ihrem Vater. Es ist gegen elf Uhr. Weinend ruft sie Bennis Mutter an, die erst jetzt erfährt, dass ihr Sohn im Unglückszug ist. „Dem Benni geats guat, deis gspür i –hot di Mama gsogg“, erinnert sich Lisa. Sie klammert sich an diese Worte. Bennis Vater kann erst später erreicht werden. Lisa sucht nach Informationen, fragt in der Notrufzentrale nach. Doch umsonst. Mit Bennis Mutter fährt sie zum Unglücksort, dann zum Krankenhaus. Benni bleibt verschwunden. Ein zermürbendes Warten beginnt.
Die Bergungsarbeiten an der Unglücksstelle laufen seit Stunden auf Hochtouren. Die Zahl der Toten und Verletzten steigt.
Benni befindet sich noch immer in der misslichen Lage. Er ruft um Hilfe, hat großen Durst. Dann erreichen ihn die Worte: „Do isch jo aa nou oaner“. Die Feuerwehrmänner arbeiten sich heran und beginnen vorsichtig den Platz neben ihm freizuschaufeln. Benni sieht den toten alten Mann und realisiert, dass dieser ihn mit seinem Körper vor den Schlammmassen geschützt hat. Gegen 12.00 Uhr wird Benni schließlich als Letzter befreit und sofort ärztlich versorgt. Lisa und die Eltern erreicht kurz darauf die erlösende Nachricht, dass Benni lebt. Seine Beine, vor allem das linke, haben unter der stundenlangen mangelnden Blutzufuhr arg gelitten. Die Ärzte im Bozner Krankenhaus schließen eine Amputation nicht aus. Nach einer elfstündigen Operation wacht Benni in der Intensivstation auf. Seine Beine sind dank gelungener Gefäßtransplantation gerettet. Lisa und seine Mama stehen vor ihm, später kommt der Vater dazu. Alle sind überglücklich. Benni verlangt sofort nach einer Zeitung. Er erfährt von der ganzen Tragweite des Unglückes, von den neun Toten und ihm wird bewusst, welches Glück er gehabt hat.
Nach weiteren Operationen wird er am 10. Juni aus dem Krankenhaus entlassen. Trotz der Fehlstunden schaffte er die Matura.
Benni hat das tragische Ereignis zusammen mit Lisa und seiner Familie gut aufgearbeitet. Alpträume plagen ihn keine und er fährt auch wieder Zug. „I hon in mei Insl eigatla weni mitkriagt unt bin olm positiv ingstellt gweesn“, sagt er. „Für meine Leit isch olz viel schlimmer gweesn.“
Hallo Ian, Patrick, Johannes und Alex!
Alex Innerhofer, 16 Jahre;
Ian Gerstgrasser, 14 Jahre;
Johannes Huber, 16 Jahre;
Patrick Staffler, 17 Jahre
Ihr seid die Jungs der Newcomerband „Faulty System“. Erzählt mal wie seid ihr darauf gekommen, eine Band zu gründen?
„Alex und ich haben im Sommer letzten Jahres einmal gesagt, es müsste eine Band gegründet werden“, so Patrick, „hinzu kam Ian und mit dem Schlagzeuger Johannes war die Band etwas später komplett. Uns gibt es seit Oktober 2012.“
Was bedeutet euch die Band? „Wir haben die Band aus Begeisterung für die Musik gegründet. Es ist ein tolles Hobby gemeinsam Lieder spielen zu können, die unseren Musikgeschmack genau treffen. Wir sind gute Kumpels und haben auch davor schon viel Freizeit miteinander verbracht. So tun wir etwas Sinnvolles, was uns außerdem noch viel Spaß macht.“
Johannes erzählt, dass er sich schon während der Woche in der Schule auf die Proben am Wochenende freut.
Was spielt ihr für eine Musikrichtung? Komponiert ihr auch eigene Lieder? Wie aus der Pistole geschossen, kommt von den vier Jungs die Antwort, dass sie nur eigene Lieder spielen. Die Texte schreiben sie somit auch selbst. Sie handeln von Alltagserlebnissen, von Freunden, von der Liebe und vom Leben.
Die Musikrichtung der Band bewegt sich im Deutschen Punk / Rock. Ihnen ist es sehr wichtig, deswegen nicht in eine bestimmte Ecke gedrängt zu werden. Alle vier sind einstimmig der Meinung, dass Musik nicht für politische Zwecke missbraucht werden soll.
Welches Faulty System Lied gefällt euch zurzeit am besten? Nach einer kleinen Meinungsverschiedenheit einigen sich die Jungs neben dem Lied Untergang auch noch auf das Lied Vertrauen.
Welches eurer Lieder ist musikalisch am anspruchvollsten? „Vertrauen hat die anspruchvollsten Riffs und kostet uns am meisten Zeit zum Üben.“
Wer hat bei euch die Ideen für die Lieder? Schreibt ihr die Texte gemeinsam? Patrick ist für die Melodie und die Texte verantwortlich. Auf die Frage bei was ihm die besten Ideen für die Lieder einfallen, antwortet er verschmitzt: „Bei der Studierzeit im Heim“
Welche Instrumente kann man in euren Liedern hören? Johannes spielt Schlagzeug seit acht Jahren, Ian und Patrick haben mit Gründung der Band Gitarre spielen gelernt, Patrick ist zudem Backgroundsänger. Für den Gesang zuständig und somit Frontmann ist Alex.“
Wo und wie oft probt ihr? Wie läuft so eine Probe ab? „Wir proben im Probelokal im Jugendzentrum JuZe Naturns zwei Mal die Woche für jeweils ca. zwei Stunden“, so die Jungs. „Bei den Proben lachen wir und streiten wir. Ab und zu wird auch mal einer sierig. Meistens proben wir ein oder zwei Lieder intensiv.“
„Wir“, so Ian und Patrick, „haben uns das Gitarrespielen selbst gelernt. Gute Kumpels wie Christian Kofler und Jakob Putzer (Gitarrist in der Naturnser Deathmetalband Meat Devourer) haben uns zu Beginn mal was gezeigt, aber beigebracht haben wir uns alles selbst.“
Das benötigt sicher viel Übung und Durchhaltevermögen! Respekt!! „Ja, das tut es. Ian ist zu Beginn bei jeder Probe die Seite bei der Gitarre gerissen und Alex krächzt nach jeder Probe, weil er keine Stimme mehr hat.“
Was hört ihr selbst so in eurer Freizeit für Musik? “Uns gefallen verschiedene Deutschrock- und Punkbands sowie Metalbands.
Was sind eure Pläne mit Faulty System? „Wir wollen besser werden, Spaß haben und in nächster Zeit auch mal vor Publikum spielen.“
Wann können euch eure Fans endlich live auf der Bühne sehen und hören? Gibt es schon einen Termin? „Wenn heuer im Mai Naturns Rockt im JuZe Garten organisiert wird, werden wir dort voraussichtlich unseren ersten Gig spielen. Ansonsten spielen wir vielleicht beim JuZe Open Air am 8. Juni.“
Möchtet ihr sonst noch etwas sagen? „Wir wünschen uns eine gute Zusammenarbeit mit unseren Fans, dass sie uns unterstützen und wir mit ihnen eine Menge Spaß haben können.“
Zum Schluss noch euer größter Traum mit Faulty System? „Eine große Menschenmenge vor uns zu haben, die voll bei unserer Musik mitrockt.“
Danke für das Interview und viel Erfolg!
Warum drängen sich so viele Besucher in diese Ausstellung? Umringt und befragt von den vielen Interessierten, konnte man anlässlich der Eröffnung kaum zum Künstler vordringen. Frauen und Männer vor allem auch Kinder finden hier etwas aus der eigenen Geschichte und Erlebniswelt, möchten zugreifen, mitleben.
Viele neue Holzschnitte, die schönen Tiere, Krippen. „Kaum habe ich die Füße auseinander gebracht, wurde ich schon zur Arbeit geschickt“, erinnert sich der alte Meister an seinen Heimathof Mastaun.
So heißt das aus mehreren Gebäuden bestehende Gehöft am Ausgang eines Hochtales bei Unser Frau in Schnals. Und so heißt auch das Tal, das dort beginnt.
Mastaun ... Monate lang allein gelassen mit einer Herde von Schafen oder Ziegen ... schon damals begann das Schnitzen und die Zwiesprache mit Gott. Damit sind zwei Hauptthemen im Schaffen des Künstlers bereits angedeutet: Die Schöpfung und der Schöpfer. Bildwerke aus verschiedenen Materialien. Holz, Stein, Bronze. Er macht besonders schöne Tiere, sieht ihre Göttlichkeit. Eigentlich ein heidnischer Gedanke, aber für den tiefgläubigen Friedrich kein Problem.
Am 24. April 2013 wurde auf Schloss Kastelbell eine Ausstellung über das Gesamtwerk des jetzt 90 jährigen Künstlers Friedrich Gurschler eröffnet, eine Leistungsschau, die bis zum 9. Juni 2013 gezeigt wird.
Friedrich Gurschler wohnt und arbeitet nun schon lange in seinem Haus neben der Hauptstraßen in Partschins/ Töll, unermüdlich als Künstler und als Hirte inmitten seiner Herde. In seinem neuen Reich, in seinem großen Garten und Atelier mit den vielen Tieren ... sie wandern noch immer, weiden, drängen sich, stoßen und ruhen. Dargestellt auf Papier, in Bronze, in Marmor und vor allem in Holz. Als kleine Welt, als Krippe. Sie ist das Abbild der großen Welt.
In seiner Jugend hat Friedrich Gurschler Schafe und Ziegen gehütet, schon damals allerhand Wildtiere beobachtet, später auch als Jäger. Seine religiöse Prägung erfuhr er zuerst im heimatlichen Tal, in Unser Frau in Schnals, auf dem Mastaunhof, wo er geboren wurde. Er war auch Soldat im Krieg.
All diese Erfahrungen hat er verinnerlicht, in künstlerische Sprache gebündelt, zeigt sie immer wieder, auch in Holzschnitten, die in den jüngsten Arbeitsjahren wieder häufiger werden. Die Gesichter verändern sich, meint ein Besucher, sie werden einander immer ähnlicher, die Gesichter der Menschen und der Schafe. Tatsächlich fügen sich die Schafe zum Gruppenbild, spielen Verein, einzelne Gesichter werden erkennbar. „Habe ich den nicht schon irgendwo gesehen, vielleicht als Vorsitzenden einer Bank?“
Eine Besucherin weist auf die schlaff herabhängenden Ohren der Schafe ... es sind Vinschger Schafe ... sie haben schon alles erlebt, es sind die Ohren von Opfertieren. Lamm Gottes, Gelassenheit, Hingabe. Respekt vor jedem einzelnen Tier, spürbar durch liebevolles Schnitzen jeden Ziegenfelles. Streicheln eines geliebten Wesens, Lob der Schöpfung, Gotteslob.
Der „Mastauner Friedl“, so wurde er in Schnals genannt, arbeitete lange als Knecht bei verschiedenen Bauern seines Heimattales und konnte erst spät die Kunstakademie in Nürnberg besuchen. Hoch geschätzt nicht nur als Schöpfer sakraler Werke ist er im ganze Land und weit darüber hinaus bekannt.
Er hat aber immer noch enge Beziehung zu seinem Schnalstal. Deshalb wollte auch Hubert Veriola, der frühere Bürgermeister für das Heimattal etwas ankaufen - einen schönen Frauenakt. Aber das hat ihm der Künstler ausgeredet: „Das passt nicht nach Schnals, ich habe etwas anderes!“ Und er zeigte dem Bürgermeister eine Brunnensäule aus Apfelbaumholz, in die er seine geliebten Gämsen und Murmeltiere geschnitzt hat. Dieses Holzstück, das er von einem Töller Bauern gekauft hat, wurde dann auf Kosten der Gemeinde in Bronze gegossen und auf einem Platz in Katharinaberg aufgestellt. „Die Brunnenschale ist nicht von mir“, wehrte sich der Künstler, „sie wurde von einem Architekten entworfen; diese Dinge sollten aus einer Hand kommen, sonst passen sie nicht zusammen!“
In Gurschlers künstlerischer Entwicklung geschieht ein mit Isaaks Opferung vergleichbarer Vorgang: Neben absoluter Gottestreue eine ebenso unbedingte Treue zur künstlerischen Wahrheit. „Hieratisch“ nennt Marjan Cescutti diese Kunst und meint damit das Heilige, Priesterliche und Feierliche im Werk Gurschlers. Vom Hirten zum Jäger und zum Künstler.
Aus großen, verwunderten, manchmal schalkhaften Augen schauen uns seine Gschöpfe an, Stinböcke, Ziegen, alle halten sie inne, so als würden sie sich zum Gebet versammeln, zum gemeinsamen Gottesdienst ganz hinten, ganz oben im Mastauntal.
Aus dem Blech der „Goaßschellen“ werden Botschaften aus Bronze.
Die innovative Touristik-Gemeinde Samnaun hat sich für ein unabhängiges, umweltfreundliches und zukunftsweisendes Speisereste- Entsorgungssystem entschieden. Als erster Ferienort der Schweiz nutzte sie den Synergie-Effekt und realisierte mit dem Ausbau der Kläranlage Samnaun eine Co-Vergärungsanlage für Speisereste und Klärschlamm.
Bei der Verwertung von Speiseresten auf der Kläranlage spart die Gemeinde Samnaun zusätzliche Infrastruktur, Personal, Logistik und Geld. Mit diesem Verfahren leistet die Gemeinde Samnaun auch einen wichtigen Beitrag gegen den Treibhauseffekt. Zudem gewinnt sie durch das Vergären bzw. Verfaulen der Speisereste und des Klärschlamms erneuerbare Energie in Form von Biogas. Dieses Biogas wird mit einem Blockheizkraftwerk zu Strom und Wärme aufbereitet. Dadurch kann die Speisereste-Aufbereitungsanlage autark betrieben werden. Auch die Eigenversorgung der gesamten Kläranlage mit Strom und Wärme wird wesentlich erhöht.
Mit der ortseigenen Speisereste-Entsorgung entfallen lange Abfalltransporte. Zudem kann die Gemeinde Samnaun den Sammel-Rhythmus kurzfristig den Abfallmengen anpassen. Sowohl die Entsorgungsgebühren als auch die Art der Gebührenerhebung bestimmt die Gemeinde selbst.
Mittel- bis langfristig werden wohl bei der Speisereste-Entsorgung vom Gesetzgeber einschneidende zusätzliche hygienische Anforderungen gestellt werden. Doch um diese Entwicklungen muss sich die Gemeinde Samnaun nicht mehr kümmern. Sie hat mit der Realisierung einer Speiserestevergärung eine hygienische und ökologische Lösung gewählt. Der ganze Prozess läuft in einem geschlossenen System ab. Zudem kann eine Hygienisierung der Speisereste (Abtöten von patogenen Keimen) mit der installierten Aufbereitungsanlage vorgenommen werden.
Die Anlieferung erfolgt 2-mal pro Woche, in der Nebensaison 1- bis 2-mal. Die Speisereste werden im Verhältnis 1:1 mit Wasser oder Flüssigschlamm oder auch mit Schotte aus der Talsennerei verdünnt.
In der mechanischen Aufbereitung erfolgt die Grob- und Feinzerkleinerung der Speisereste. In der nachfolgenden Hydrolysestufe wird durch Luftzugabe und Erwärmung ein aerober Abbauprozess mit einem Materialaufschluss erreicht. Dieser Prozess ist für eine störungsfreie gemeinsame Vergärung (Faulung) von Speisereste und Klärschlamm hauptverantwortlich.
Aus 1 Tonne Speisereste können, nach deren Aufbereitung, im Faulraum durch den anaeroben Abbauprozess ca. 100-150 m³ Biogas gewonnen werden. Aus dem gewonnenen Biogas lassen sich mit dem BHKW so ca. 250 kWh Strom und ca. 500 kWh Wärme erzeugen.
Das ausgefaulte Gemisch aus Klärschlamm und Speisereste wird entwässert. Pro Tonne Speisereste fallen dabei ca. 1,85 m³ Abwasser und 0,15 m³ Dickschlamm an.
Die Lösung von Samnaun kopieren?
Für die Realisierung einer Co-Vergärung von Speiseresten und Klärschlamm im Faulraum einer Kläranlage werden benötigt: Speisereste-Aufbereitungsanlage; Räumlichkeiten für den Einbau einer Aufbereitungsanlage; Klärschlamm- Faulung mit Kapazitätsreserven; Biogas- Verwertungsanlage (WKK,Gasometer, etc.); innovative Bauherren und motiviertes Personal.
Je mehr Speisereste verarbeitet werden, desto günstiger wird der kalkulierte Spesenbeitrag. Somit lohnt es sich, mit Nachbargemeinden eine gemeinsame Anlage zu realisieren.
Prad am Stilfserjoch - In ihrem neuesten Bericht über die Nutzung erneuerbarer Energien hat die italienische Umweltorganisation Legambiente die Arbeit des genossenschaftlich geführten E- Werks in Prad EWP als vorbildlich gewürdigt. Der konsequente Innovationskurs der Betreiber unter dem Motto „Energie von daheim“ hat Prad zu einer Gemeinde mit Vorbild-Charakter für Italien gemacht. Die Auszeichnung nahm der Obmann Georg Wunderer kürzlich in Rom entgegen.
Von Magdalena Dietl Sapelza
Als es im Sommer 2005 das italienweite Blackout gab, merkten die Prader und auch Stilfser nichts davon. Der Grund dafür ist die eigene Stromversorgung. Die beiden Energieunternehmen der Orte haben vor gut 14 Jahren beim Bau des Wasserkraftwerkes in Gomagoi ihre lokalen Stromnetze mit einem eigenen Mittelspannungskabel verbunden und ein gemeinsames Leitsystem installiert, das bei Engpässen wie ein Inselbetrieb laufen kann.
Prad zählt zu jenen Gemeinden, in denen elektrische und thermische Energie zu „100 Prozent“ mit erneuerbaren Energieträgern gedeckt wird. Das E- Werk Prad setzt dabei eine Vielfalt an Technologien und einen Mix an Energiequellen ein (siehe Infokasten). Das EWP wird genossenschaftlich geführt. Im Sinne des Leitbildes, dass die Energiewirtschaft dem Menschen und nicht dem Kapital und der Spekulation zu dienen hat, bemühen sich die E-Werk-Betreiber möglichst alle Bürger zu beteiligen und mit umweltfreundlicher Energie zu fairen Preisen zu versorgen. Das EWP stellt seinen Mitgliedern den Strom um rund 30% günstiger zur Verfügung. Das bedeutet für die Prader Mitglieder jährlich eine Ersparnis von insgesamt rund 600.000 €.
Die Wärme liefert das EWP zu einem Preis, der nur halb so hoch ist wie jener der Wärme, die mit Heizöl hergestellt wird. Die Nutzung erneuerbarer Energiequellen in Prad ist eng mit dem Namen Georg Wunderer verbunden, der das EWP seit 1983 als Obmann führt. Die lokale Energieversorgung auf der Basis erneuerbarer Energien in all ihren Formen hat er zu seiner Lebensaufgabe gemacht, auch als Vermächtnis seiner Vorfahren.
Sein Großvater Alois Wunderer zählte zu jenen fünf Männern (Alois Karner, Alois Primisser, Johann Prugger, Anton Wallnöfer, Johann Wallnöfer), die 1923 Planung und Bau des ersten Wasserkraftwerk am Tschrinbach in Angriff genommen haben. Vorbild war die elektrische Beleuchtung der Nobelhotels in Sulden und Trafoi. „Das Wasserkraftwerk in Prad hat samt den Freileitungen damals so viel gekostet wie 300 Kühe“, weiß Wunderer. Das bedeutete rund 375.000 Lire. Die Betreiber kamen schon bald in Nöten und gründeten 1926 eine Genossenschaft, an der sich vierzig Familien beteiligten. Dennoch tat sich das kleine Unternehmen insbesondere in den Kriegs- und Nachkriegsjahren weiterhin schwer. Im Jahr 1962 wurde der nationale, monopolistische ENEL-Konzern gegründet, der überall die E-Werke übernahm. Das ENEL ließ sich in Prad aber erstaunlicherweise nie blicken, und so war man gezwungen, die Stromversorgung mit dem eigenen E-Werk fortzusetzen.
In den 70er Jahren setzte in Prad eine spürbare Aufwärtsentwicklung ein und der Strombedarf stieg. Viele Prader sahen für das kleine E-Werk keine Zukunft mehr. Für das Weitermachen setzten sich damals Matthias Prugger, Johann Gander, Simon Mall, Karl Theiner und Georgs Vater Hermann Wunderer ein. Letzterer trat im Jahr 1980 als Obmann zurück. Die damalige Vollversammlung wurde zu einem Wendepunkt für das E-Werk Prad. Matthias Prugger übernahm die Obmannschaft und Georg Wunderer, der damals gerade sein Studium abgeschlossen hatte, wurde Vize-Obmann. Dass dieser die genannte Funktion im E-Werk Prad übernahm, geschah mit Einwirkung seines Vaters. Dieser sagte damals bei der Vollversammlung: „I bin iatz 67 Johr olt, es isch Zeit, dass is loss. I honn mein Bua studiern glott, iatz soll der mithelfn, dass es mitn E- Werk Prad weitergeaht.“
Tatsächlich betrieb nun der neue Verwaltungsrat mit Entschlossenheit den Neuaufbau voran. Es wurden neue Energiekonzepte erstellt und der Bevölkerung vorgestellt. Eine breite Zustimmung war gegeben. 1982/83 wurde das Tschrinbachwerk neu aufgebaut, 1987 das Mühlbachwerk 1 und 1990 das Mühlbachwerk 2. 1998 entstand mit dem E-Werk Stilfs das Trafoibachwerk. Mit den vier Wasserkraftwerken konnte der Strombedarf von Prad nahezu über das ganze Jahr hinweg gedeckt werden. Lediglich im Winter gab es Probleme. Deshalb kam es 1999 zum Bau der ersten Fernwärmezentrale, um neben Wärme auch Strom zu gewinnen. 2002 ging die Fernwärmezentrale 2 in Betrieb. Das E-Werk Prad war damit Pionier in Sachen Fernwärmenutzung im Vinschgau. Pate stand das E-Werk Prad auch bei der Errichtung der ersten Gemeinschaftsbiogasanlage in Südtirol.
Maßgeblich beteiligt war E-Werk- Obmann Georg Wunderer auch beim Aufbau den zwei Windanlagen auf der Malser Haide. Diese mussten 2012 abgebaut werden, weil das Land auf Druck von Windkraftgegnern keine weitere Verlängerung für den Testbetrieb mehr gewährte. „Ein rückwärtsgewandter Schritt“, meint Wunderer.
Die jüngste Energiequelle, die das EWP nutzt, ist die Sonnenenergie. Diese ist noch ausbaufähig. Auch die Vorkehrungen für die Breitbandversorgung auf Glasfaserbasis laufen in Prad über das E-Werk.
Wunderer ist ein überzeugter Befürworter der Genossenschaften. Diese sind ideale Träger für die Energieversorgung und zur Unterstützung regionaler Wirtschaftskreisläufe. Wunderer hat sich für die Zusammenarbeit der Energiebetriebe und für den Aufbau eines südtirolweiten Energieverbandes eingesetzt. Er gründete vor rund 10 Jahren zusammen mit den Vertretern des EW-Stilfs, der EGO von Graun und weiteren lokalen Energieversorgungsunternehmen die Genossenschaft ÖKOVOLT, die in den Raiffeisen Energieverband überging und 2011 schließlich in den Südtiroler Energieverband. Heute sind an dieser Kooperations-Plattform fast sämtliche lokale Energieversorgungsunternehmen beteiligt, die im Strom- und Wärmebereich im Land Südtirol tätig sind.
Über 300 Unternehmen, wie Genossenschaften, Gemeindewerke, auch private Betriebe gehören dem Verband an.
Von der Prader E-Werk-Genossenschaft geht also große Strahlkraft aus. Die Umwelt profitiert genauso wie die Bevölkerung. Ein nationales Black Out brauchen Prader und Stilfser auch weiterhin nicht zu fürchten.
Daten: Energie Werk Prad Genossenschaft EWP
1.148 Mitglieder am 31.12.2013
Stromproduktion: rund 20 Mio. kWh, davon liefern 93,6% die 4 Wasserkraftwerke, 4,5% die 4 kWK- Anlagen, 1,3% die Windkraft (2012) und 0,6% die Fotovoltaik
Stromkonsum der Mitglieder und Kunden im Netz des EWP: ca. 12 Mio. kWh, 25 Trafostationen und zur Gänze verkabeltes MS- und NS-Netz
Wärmeproduktion in den 2 Fernwärmezentralen: ca. 14 Mio. kWh
In den 2 Wärmezentralen werden als Energiequellen eingesetzt: 2 % Strom, 9 % Biomassepresslinge, 73% Hackgut, 12 % Biogas und 4% mineralische Treib- und Bernnstoffe
Fernwärmenetz: Länge ca. 22 km, 587 Wärmeabnehmer
Interview mit Peter Erlacher - Energieexperte & Baubiologe, Naturns
Interview: Angelika Ploner
Vinschgerwind: Herr Erlacher, wohnen Sie energieautark?
Peter Erlacher: Was die Heizung betrifft, wohne nicht ganz energieautark. Als wir dieses Haus 1984 gebaut haben, hat man gemeint, man könnte Häuser bauen, die mit der Sonne geheizt werden. Heute weiß man, dass das in unseren Breitengraden schwer möglich ist, weil die Sonne im Winter zu schwach und zu unregelmäßig ist. Ein Heizungsherd ist die einzige Energiequelle, die es in unserem Haus gibt. Ich brauche sehr wenig Holz, aber ich wohne nicht energieautark.
Wo steht Südtirol auf seinem Weg zur Energieautarkie?
Südtirol hat sich sehr früh Gedanken über die Zukunft der Energie gemacht, hat allerdings einen Weg eingeschlagen, der sich nun nicht unbedingt als der richtige darstellt. Südtirol hat nämlich fast das ganze Geld in die erneuerbare Energieproduktion gesteckt, soweit, dass wir nun zwar sehr viele Produktionsstätten haben, allerdings von der Energieautarkie noch weit entfernt sind. Denn Südtirol muss heute noch seinen Energiebedarf zu über 60 Prozent mit Erdöl und Erdgas decken. Dies obwohl wir rund 90.000 Holzfeuerstätten haben, weiters rund 18.000 Solaranlagen, knapp 7.000 Photovoltaikanlagen, über 900 Wasserkraftwerke, rund 300 Geothermieanlagen, 70 Fernheizwerke und 50 Biogasanlagen. Die Erkenntnis, dass wir mit Mehrproduktion an Energie nicht energieautark werden können, die hätte es in Südtirol schon früher geben können. Denn die uns in Südtirol zur Verfügung stehenden erneuerbaren Energiequellen werden nie imstande sein unseren Energiehunger zu stillen wenn wir nicht dafür sorgen dass weniger Energie verbraucht wird bzw. Energie effizienter eingesetzt wird.
Klimahaus Südtirol: Vorzeigemodell oder Farce?
Klimahaus ist in jedem Fall ein Vorzeigemodell, weil es die Bevölkerung überzeugt hat, beim Bauen Energie zu sparen. Was Klimahaus allerdings lange Zeit versäumt hat, ist die Energieeinsparung auch bei der Altbausanierung einzufordern. Es ist so, dass der Altbaubestand den Großteil der Energie verbraucht und nicht der Neubau. Ein Neubau macht jährlich nur rund einen Prozent vom Baubestand aus. Das heißt, wenn ich den Altbau nicht energetisch saniere und nur den Neubau energetisch effizient mache, dann müssten wir mathematisch gesehen, 100 Jahre warten, bis wir ans Ziel kommen. Die Richtlinie, welche das Land Südtirol dazu im März dieses Jahres herausgegeben hat, ist übrigens schlecht gelungen und in einer Art Nacht- und Nebelaktion entstanden, ohne Abstimmung mit den wichtigsten Einrichtungen. Klimahaus zum Beispiel hat sich hier nicht durchsetzen können, das Amt für Energieeinsparung wurde zu wenig und die Bevölkerung noch weniger eingebunden.
Was ist der größte Kritikpunkt dieser wie Sie sagen Nacht- und Nebelaktion?
Man hat zum Beispiel den Fehler gemacht, beim Altbau eine derart hohe Mindestdämmung vorzuschreiben, die oft gar nicht möglich ist auszuführen. Das geht nicht. Man kann nicht sagen, unabhängig davon wie groß das Haus ist und unabhängig ob das jetzt ein Stein- oder ein Ziegelbau ist, es muss so und soviel gedämmt werden. Ich bin sicher, dass das Ganze zur Farce wird, wenn nicht schnellstens nachgebessert wird.
In der Ökobilanz eines KlimaHauses fehlen bislang wichtige Punkte: zum Beispiel der Energieaufwand für die Herstellung der Baustoffe.
Der Mehraufwand an Energie für den Bau eines Klimahaus ist irrelevant. Es gibt keinen Dämmstoff, der mehr Energie bei seiner Herstellung braucht, als er später bei seinem Einsatz einspart. Das Problem ist aus welchem Material beispielsweise Dämmstoffe bestehen. Und da ist es leider so, dass immer mehr Dämmstoffe verwendet werden, die für Mensch und Umwelt belastend sind. Zum Beispiel sind Schaumkunststoffe wie Polystyrol in der Herstellung, im Brandfall, und in der Entsorgung problematisch. Aber auch Glas- und Steinwolle enthalten noch immer das krebserregende Formaldehyd, obwohl man darauf verzichten könnte. Das schädliche Formaldehyd finden wir übrigens nicht nur in einigen Dämmstoffen, sondern auch in einigen Baustoffen. Da gibt es ja ein trauriges Beispiel von der Pascoli-Schule in Bozen. Diese hat man voriges Jahr mit neuen Möbeln eingerichtet, die dann größtenteils wieder ausgebaut werden mussten, weil der Formaldehyd-Gehalt in der Luft viel zu hoch war, und das nur, weil man formaldehydhaltige Spanplatten verwendet hat.
Spätestens in 20 Jahren steht Südtirol vor einem völlig neuen Problem: Die in den Klimahäusern eingesetzten Materialien müssen entsorgt werden.
Man weiß heute effektiv nicht wie man viele der heute verwendeten Baustoffe morgen entsorgen wird. Und da ist das Problem vor allem bei Kunststoffen und Baustoffen welche Schadstoffe enthalten. Es ist kaum denkbar diese wieder für denselben Zweck einzusetzen. Also werden sie wahrscheinlich verbrannt oder? Eigentlich sollte man nur Baustoffe zulassen, wo geklärt ist was morgen damit geschieht.
Sie sind ein Gegner von Photovoltaikanlagen. Warum?
Die Photovoltaik ist für mich jenes Beispiel, wo man das Geld am Schlechtesten ausgegeben hat. Wir wissen heute, dass eine Kilowattstunde bei einem Altbau einzusparen zwischen 5 und 8 Cent kostet. Eine Kilowattstunde mit Photovoltaik herzustellen kostet heute noch zwischen 40 und 50 Cent. Das heißt Energie sparen kostet ungefähr zehn Mal weniger, als Energie mit Photovoltaik zu produzieren. Dazu kommt die Landschaftsverschandelung, wenn man es so nennen will. Wir haben in Südtirol jetzt knapp 7.000 Photovoltaikanlagen, die nicht einmal einen Prozent des Energieverbrauchs von Südtirol ausmachen, aber 7.000 Dächer bestimmt nicht schöner machen, und das in einer Region, wo man die Landschaft sehr hoch einschätzt. Ich persönlich würde die Photovoltaik bezuschussen, wenn sie den gesamten Energiebedarf eines Hauses abdeckt.
Die Windräder auf der Malser Haide sind abmontiert worden. Rückschritt oder Fortschritt?
Die Windräder wurden abmontiert, weil man nicht imstande war, das der Bevölkerung ordentlich zu kommunizieren. Aber es ist auch per sè ein Unsinn, dass man in Südtirol Windräder zur Stromproduktion aufstellt, wenn man weiß, dass zweimal soviel Strom produziert wie verbraucht wird. Und dann noch damit in der Tallage die Landschaft zu verbauen, da hab ich auch Verständnis, wenn einige dagegen sind.
Wolfgang Platter, am Tag der Heiligen Katharina von Siena, 29. April 2013
In die Monate April und Mai fällt in unserem kontinentalen Klima die Blüte vieler einheimischer Sträucher und Bäume aus der Wildflora, der landwirtschaftlichen Nutzpflanzen aber auch der Zierpflanzen im Gartenbau.
Blühen, Fruchten und Samenbilden dient der Erhaltung der Art. Mein heutiger Beitrag ist den Blütenpflanzen in ihrem Blütenaufbau und deren Bestäubungsmechanismen gewidmet.
Ungeschlechtliche und geschlechtliche Vermehrung
Die Vermehrung der Pflanzen über Blüten und Samen ist nicht die einzige Art der Fortpflanzung, welche die Pflanzen im Laufe der Erdgeschichte hervorgebracht haben. Die zehntausende Arten von Pilzen, Moosen und Farnen vermehren sich über Sporen. In der botanischen Systematik werden die zwei großen Gruppen der Sporenpflanzen und der Blütenpflanzen unterschieden. Bei den noch niedrigeren Pflanzen wie den Algen oder Bakterien kommt die Teilung oder bei den Hefepilzen die Sprossung als Form der ungeschlechtlichen Vermehrung vor. Bei der ungeschlechtlichen Vermehrung erfolgt kein Austausch von Erbsubstanz, die Folgegeneration der geteilten Zellen trägt dieselbe Erbsubstanz wie die Muttergeneration. Bei der Fremdbestäubung von Blütenpflanzen erfolgt hingegen eine Durchmischung und ein Austausch von Erbsubstanz.
Windbestäubung
Unter den Blütenpflanzen ist die Windbestäubung die erdgeschichtlich ältere Art der Bestäubung gegenüber der Insektenbestäubung. Vom Winde bestäubt werden beispielsweise alle Arten von Süß- und Sauergräsern, aber auch die Arten der einheimischen Nadelbäume. Die Windbestäubung ist eine ungezielte Art der Pollenübertragung auf die weibliche Blüte: Der männliche Pollenstaub wird durch die Windverfrachtung zufällig auf die weiblichen Samenanlagen geweht. Wegen dieser Art des Pollenfluges mit statistisch niedriger Wahrscheinlichkeit des „Zufallstreffers“ müssen windbestäubte Pflanzen große Mengen von Pollenstaub als Verschleiß erzeugen. Die massenhafte Erzeugung von Pollenstaub fällt uns etwa dann auf, wenn in Blütenjahren der Föhrenwald in den Vinschger Leiten bei Windstößen staubt und gelbe Wolken von Pollenstaub um die Bäume streichen.
Insektenbestäubung
Die Insektenbestäubung ist im Vergleich zur Windbestäubung ein zielgerichtete Art der Bestäubung. Im Laufe der Evolution der Blütenpflanzen haben sich dabei viele faszinierende Formen der Anpassung und Abstimmung zwischen Blütenart und Bestäubungsinsekt herausgebildet. Auf der Suche nach Nektar fliegen die Bestäubungsinsekten von Blüte zu Blüte. Honigbienen sind dabei beispielsweise sehr blütenstet. Das heißt sie wechseln nicht von einer Pflanzenart zu einer anderen, sondern fliegen etwa von Apfelblüte zu Apfelblüte. Bei der Insektenbestäubung ist die Wahrscheinlichkeit, dass Pollenkörner auf die Narbe mit Fruchtknoten als Teil der weiblichen Blüte treffen, viel größer als bei der Windbestäubung. Daher müssen insektenbestäubte Pflanzenarten auch nicht so große Mengen an Pollenstaub erzeugen wie windbestäubte Pflanzen.
Die Zwitterblüte
Die Zwitterblüte ist die häufigste Ausprägung von Blütenformen: Weibliche und männliche Organe sind bei der Zwitterblüte in einer Blütenkrone vereint. Obwohl männliche Staubgefäße und weibliche Narbe bei der Zwitterblüte unmittelbar und oft eng nebeneinander stehen, kommt Selbstbestäubung der Samenanlagen mit dem Pollenstaub aus ein und derselben Blüte aber selten vor. Meist kommt der Pollenstaub über das Bestäubungsinsekt von einer anderen Blüte. Durch diesen Zutransport von außen ist die Durchmischung von Erbgut gewährleistet. Wir sprechen von Fremdbestäubung. Bei manchen Hochgebirgspflanzen an Extremstandorten ist bei Schlechtwetterperioden während der Blütezeit der Anflug von Bestäubungsinsekten unterbunden. In solchen Fällen greifen manche Pflanzenarten vor dem Abblühen zur Selbstbestäubung. So senken sich zum Beispiel bei manchen Arten von Glockenblumen („Fingerhüatl“) die Staubgefäße zur Narbe und bestäuben diese somit blütenintern. Wie schon oben gesagt, ist ja der Auftrag aus der Evolution, durch Blühen, Fruchten und Samenbilden die Art zu erhalten. Beim Ausbleiben von Bestäubungsinsekten wird also die Selbstbestäubung als letzter Ausweg gewählt!
Wechsel der Blütenfarbe
Wussten Sie übrigens, dass manche Blütenpflanzen durch den Wechsel der Blütenfarbe den Bestäubungsinsekten signalisieren, ob sie schon befruchtet sind oder noch nicht. So ersparen die Pflanzen ihren Bestäubungsinsekten unnötige und energievergeudende Anflüge. So sind die noch unbestäubten Blüten des Gletscher-Hahnenfußes (Ranunculus glacialis) rein weiß gefärbt, während die bereits bestäubten Blüten sich rosa umfärben.
Einhäusigkeit und Zweihäusigkeit
Neben den Zwitterblüten hat die Natur im Pflanzenreich aber noch eingeschlechtige Blüten zu bieten. Eingeschlechtige Blüten heißt, das die männlichen und weiblichen Blütenteile auf zwei getrennte Blüten verteilt sind.
Sind die getrenntgeschlechtigen weiblichen und männlichen Blüten dabei auf einer Pflanze angesiedelt, sprechen wir von einhäusigen Pflanzen: Männchen und Weibchen sind in einem Haus vereint. Beispiele für einhäusige Pflanzen sind die einheimischen Nadelbäume Fichte, Lärche, Föhre, Zirbe, aber auch Laubbäume und Sträucher wie Erle, Birke, Ulme, Hasel.
Von zweihäusigen Pflanzen sprechen wir, wenn die männlichen Kätzchen und die weiblichen Blüten auf zwei Pflanzen (oder Häuser) verteilt sind. Beispiele für zweihäusige Pflanzen sind die verschiedenen Arten von Weiden (Salix), der Wacholder-Strauch oder die „Kranewitt-Staud“ oder unter den Kulturpflanzen der Kiwi-Strauch.
Vinschgau - Ab 1.1.2014 soll die Tourismusabgabe anlaufen. Richtwert ist ein Euro pro Nächtigung, welchen der Gast zahlen soll. Nun hat man sich bei der Vollversammlung von Vinschgau Marketing vor zwei Wochen darauf veständigt, den zu erwartenden Kuchen zwischen den Vereinen und Vinschgau Marketing aufzuteilen. 20 Prozent soll an Vinschgau Marketing gehen und 80 Prozent an die Vereine. Im Jahr 2012 wurden im Vinschgau 1,9 Millionen Nächtigungen verzeichnet. Rund 300.000 Euro könnten, die Kinderübernachtungen herausgerechnet, für Vinschgau Marketing herausschauen. Die bisherigen 400.000 Euro von den Tourismusvereinen sollen bleiben. Auch jenes Geld wird benötigt, welches der damalige Landesrat Hans Berger den Vinschgern zugesagt hat: 250.000 Euro 2012, 220.000 Euro 2013 und möglicherweise weniger als 200.000 Euro 2014. Auch weil man eine vierte Arbeitsstelle bei Vinschgau Mafrketing schaffen möchte. Mittlerweile ist Berger im Senat gelandet und Thomas Widmann als Tourismuslandesrat bestellt. Bisher hatte Widmann, so heißt es aus Tourismuskreisen, für die Vinschger keine Zeit. Kurt Sagmeister (Bild), Direktor von Vinschgau Marketing, ist zuversichtlich: Für die letzte Tranche aus Bozen sind Qualitätskriterien zu erfüllen. Bei diesen, sagt Sagmeister, sind wir ohnehin Vorreiter in Südtirol. (eb)
Schlanders/Bozen - Fragen blieben aus. BM Dieter Pinggera hat vorgesorgt und - „um ein Zeichen nach außen zu setzen“ - die Schlanderser Gemeinderäte vor der jüngsten Ratssitzung auf traute Einigkeit eingeschworen. Das Zeichen ist ein Beschluss, der den Wantlbruch als wesentliche Einrichtung der Gemeinde Schlanders festlegt. Doch der Reihe nach: Weil man sich juridisch und politisch im Recht glaubt, hält man am Marmor-Kurs gegen das Land und gegen Laas fest und zieht vor den Staatsrat. Der Rekurs gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts in Sachen Marmorstraße ist unterwegs. Dieses hatte die Vorgehensweise der Gemeinde Schlanders - die Forststraße zum Wantlbruch zur Gemeindestraße zu erklären und ein Fahrverbot zu erlassen - für unzulässig erklärt. Das hatten nämlich Pinggera und Generalgemeindesekretär Georg Sagmeister im Gemeinderat beschließen lassen und als Aufhänger ein Landesgesetz hergenommen, das besagt, eine Forststraße dürfe dann in eine Gemeindestraße umgewandelt werden, „wenn sie eine wesentliche Einrichtung der Gemeinde mit der Ortschaft verbindet“. Das Verwaltungsgericht sah das anders. Zitat: „... es handelt sich beim Marmorbruch nicht um eine wesentliche Einrichtung der Gemeinde, denn damit sind öffentliche Dienstleistungseinrichtungen (Schulen, öffentliches Krankenhaus usw.) gemeint, nicht jedoch Industrieeinrichtungen, die von einer privaten Gesellschaft betrieben werden ...“.
„Das ist eine fadenscheinige Begründung“, sagte Pinggera jüngst im Rathaus, „ein Richter hat sich nicht in die meritorische Entscheidung einzulassen, nur dem Souverän der Gemeinde obliegt es, zu entscheiden, was eine wesentliche Einrichtung für die Gemeinde ist und was nicht.“ Der Souverän der Gemeinde – der Gemeinderat – hat dann auch sogleich einen Beschluss gefasst, jenen nämlich, den Marmorbruch als wesentliche Einrichtung der Gemeinde festzulegen. Nicht erwähnt hat man den Schluss der Urteilsbegründung des Verwaltungsgerichtes, der auch für den Staatsrat nicht unerheblich sein dürfte: „Es besteht ein eklatanter Widerspruch zwischen der Klassifizierung als Gemeindestraße einerseits, weil es sich angeblich um eine wesentliche Einrichtung der Gemeinde handelt und – andererseits - der Auferlegung eines Fahrverbotes für die Allgemeinheit, die somit diese für sie wesentliche Einrichtung nicht mehr erreichen würde.“ (ap)
Vinschgau - Der Arno Kompatscher (Bild) ist nun der Spitzenkandidat, mit dem die SVP im Herbst in die Landtagswahlen gehen wird. Bei der Vorwahl gaben ihm knapp 83 Prozent der SVPler ihre Stimme. Im Vinschgau hat man sich geziert. Bei einer Wahlbeteiligung von 36 % gaben rund 60 Prozent dem Kompatscher ihre Stimme. Knapp 40 % erhielt Kontrahent Elmar Pichler Rolle. Obwohl Rolle nach dem Abdanken von Richard Theiner flugs in den Vinschgau auf Stimmenfang gegangen ist (auf der Haideralm, beim Okulusverein), haben die Vinschger sich doch nicht vom Theiner-Beleidiger Kompatscher abgewandt. Es hat eher nach einem Sich-Zieren-Müssen ausgeschaut, als nach einer klaren Protestwahl. Der Wahlherbst kann kommen. (eb)
Mals - In Mals sind die Fronten in Bezug auf die Fußgängerzone (Bild) weiterhin verhärtet. Um die Fronten zumindest etwas aufzuweichen, hat der SVP-Ortsausschuss in der Vergangenheit mehrere Sitzungen zwischen BM Ulrich Veith und Kaufleuten organisiert. „Konstruktive Gespräche sind das gewesen“, sagt Frowin Stecher, der bis vor kurzem als Sprecher der Kaufleute gegenüber der Gemeinde fungiert hat. Stecher hat sich zurückgezogen. Er wolle nicht zwischen den Fronten aufgerieben werden. Man hat sich vor rund zwei Monaten drauf geeinigt, eine unabhängige Studie in Auftrag zu geben. Die Firma CIMA, die für den hds bereits Studien durchgeführt hat, wurde dabei ins Spiel gebracht. Die CIMA wurde bereits kontaktiert und hat einen 3-Stufenplan vorgeschlagen. „Die Kaufleute“, sagt Veith, „wollen nur die erste Stufe, sprich Befragungen der Befürworter und der Gegner, Feststellung einiger Parameter, wie Frequenzen usw. machen lassen.“ Die Gemeinde organisiert nun die dafür notwendigen 3700 Euro und gibt die erste Phase in Auftrag. (eb)
WIND-Leserfoto - Eine seltene Begegnung hatte ich mit einem AUERHAHN, der sein Revier bedingungslos verteidigte.
Als er mich bemerkte, kam er, zuerst langsam, dann immer schneller auf mich zu und attackierte mich
mit seinem scharfen, gebogenen Schnabel.
Zuerst versuchte ich mit ausgestrecktem Bein den Auerhahn auf Distanz zu halten. Nachdem er merkte,
dass die Schuhsohle für ihn zu hart war, versuchte er seitlich ins Bein zu hacken. Letztendlich konnte ich meine
Verteidigungsposition nicht länger halten und musste eilig den Rückzug antreten.
Text und Foto: Hubert Pilser, Schlanders
Was hat man dem Vinschgerwind damals nicht alles prophezeit, als wir mit der Nummer 1 im April 2005 - kurz vor der Zugeröffnung - gestartet sind. Manche haben gesagt, dass unsere Überlebenschance nicht mehr als 6 Monate betragen wird. Mit der heutigen Ausgabe liegt der 200. Vinschgerwind vor. Und 8 Jahre liegen hinter uns. Alle Unkenrufe von damals wurden Lügen gestraft. Der Vinschgerwind hat sich von der ersten Nummer an in die Vinschger und Südtiroler Medienlandschaft eingefügt. Warum schreibt der Vinschgerwind anders, als die anderen Medien, wollte uns erst kürzlich ein Bürgermeister rügen. Ein besseres Kompliment hat er nicht machen können: Wir nennen Problematiken beim Namen, beherzt und ohne Scheu: den Dauerbrenner Marmor etwa, bei dem es um richtungsweisende Entscheidungen geht; die Standortfrage für ein neues Apfellager bei der OVEG zum Beispiel, welche mittlerweile zur Zufriedenheit der Mitglieder gelöst scheint; die Almwirtschaft, welche sich im Umbruch befindet; die Themen und Vorgangsweisen im Bereich Tourismus haben wir kommentiert und dabei Rügen aus der Landesregierung bekommen; die Darstellung der politischen Talgrößen, in Text und Bild, haben höchst unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen - fast schon prophetisch waren wir mit dem Rambo-Titelbild von Sepp Noggler; die Aussagen von Gottfried Tappeiner im „Wind“-Interview haben heftige Diskussionen über die Landesgrenzen hinweg hervorgerufen; der Malser BM Ulrich Veith und BürgerInnen von Mals haben kräftig protestiert, als wir die Sinnhaftigkeit einer Fußgängerzone in Mals unter die Lupe genommen haben; wir haben - beobachtend begleitet - wie die Windräder auf der Malser Haide abgetragen werden mussten; der Weg ins Lagauntal in Schnals wurde auf Eis gelegt, auch weil der Vinschgerwind frühzeitig das Thema aufgegriffen hat; die Stromgeschichte, soziale Themen, die Umfahrungsstraßen, das Vinschger Korn haben wir aufs Korn genommen....
Kurz - wir begleiten die Gestalter im Vinschgau mit kritischem Wohlwollen, wollen aber auch Themen auf den Tisch lupfen, die ansonsten wohl unter dem Tisch geblieben wären. Beobachten und unter die Lupe nehmen wollen wir vor allem auch jene, die für sich die Weisheit gepachtet zu haben glauben.
Die Nummer 200 nehmen wir zum Anlass, einige interessante Zahlen rund um den Vinschgerwind zu präsentieren. Zahlen zum Staunen, zum Schmunzeln, zum Nachdenken haben wir aus dem Datenwust herausgerechnet. Über die Ergebnisse waren wir selbst erstaunt.
Erwin Bernhart
Am Donnerstag, den 9. Mai 2013 wird das Verbrauchermobil von 9.30 bis 11.30 Uhr zu Gast in der Kugelgasse in Schluderns sein. Die öffentliche Bibliothek und die Katholische Frauenbewegung ladenzu regem Besuch ein.
Kürzlich hat die Ortsgruppe Prad im Landesverband der Handwerker (LVH) ihre traditionelle Ortsversammlung abgehalten. Dabei wurden sowohl Ortsausschuss als auch Ortsobmann neu gewählt. Die Wahl der Prader Handwerker fiel dabei auf den jungen Josef Lechner (Bild). Michael Hofer, Ulrich Ebensperger, Peter Zischg und Kurt Thialer werden mit Lechner die Interessen des Handwerks in der Gemeinde vertreten.
Kastelbell/Tschars - Die Spargel brauchen für ihr Wachstum Helfer. Diese Helfer stecken in den Wurzeln der Spargel und bilden dort eine Gemeinschaft mit dem edlen Gemüse. Diese Helfer sind Pilze und die Gemeinschaft nennt man Mykorrhiza. Von der Gemeinschaft im Boden profitieren beide Partner: Die Pilze erhalten von den Spargelwurzeln Kohlenhydrate und der Spargel erhält Nährsalze vom Pilz. Mit dem Frühling ist auch die Zeit der Spargelernte gekommen. In Kastelbell ist die Spargelsaison seit knapp zwei Wochen eröffnet.
Und ähnlich der Gemeinschaft in den Wurzelstöcken der Spargel funktioniert auch die Gemeinschaft mit der Spargelproduktion und mit der Spargelverarbeitung. Die Kastelbeller Spargelanbauer, Martin Pohl vom „Köfelgut“ und Bio-Spargelbauer Burkhard Pohl vom „Tschiggele Hof“, liefern den „besten Spargel Südtirols“ täglich frisch in Gasthäuser und Läden. In fünf Gasthäusern in der Gemeinde Kastelbell-Tschars werden täglich feinste Spargelgerichte zubereitet: im Gstirnerhof, im Himmelreich, beim Schlosswirt Juval, in der Pizzastube Sonne und im Gasthof Winkler. Im Vinschger Bauernladen am Fuße des Juvaler Burghügels gibt es die erlesenen Kastelbeller Spargel ebenso wie bei den Bauern selbst. Hinzu kommen die Weinbauern der Gemeinde, die mit edlen Tropfen den Spargel begleiten: Weine vom Unterortl-Hof, vom Köfelgut, vom Rebhof und vom Himmelreich-Hof. Also auch an der „Oberfläche“ gibt es eine Gemeinschaft, die den Spargel zu veredeln versteht und damit Wertschöpfung in der Gemeinde erzeugt. (eb)
Schlanders - Auf 65 Millionen Euro schätzt man das Investitionsvolumen im Kasernenareal in Schlanders. Das Projekt, mit dem das 4,5 Hektar große Areal vom Land an die Gemeinde übergehen soll, liegt seit Anfang dieses Jahres in Bozen. Derweil soll das Ortszentrum gestärkt werden. Der Apfel spielt hierbei die Hauptrolle.
von Angelika Ploner
Eines muss man Gerhard Rainalter von der „innovate holding“ lassen: Er ist ein gewiefter Redner. Seit drei Jahren begleitet Rainalter das Ortsmarketing-Konzept im Hauptort, dem man den Namen „Schlanders 2020“ gegeben hat und setzt auf eine Art Mitmach-Marketing. Denn der Bregenzer ließ rund 100 Schlanderser Bürger das zusammentragen, was ihnen in Schlanders gefällt und was fehlt, erweiterte das mit einer Umfrage und goss alles ins sogenannte „Zukunftsbuch 2020“. Nach drei Jahren soll nun erstmals eine Kostprobe von dem, was in den vergangenen Monaten erarbeitet wurde, auf den Tisch kommen. Für die landwirtschaftlichen Produkte, jene des Vinschgaus, ist ein konzertierter Auftritt als sogenannte „100 Prozent Vinschgau“ – Produkte in vier ausgewählten Schlanderser Lebensmittelgeschäften (Start bei Despar Rungg) geplant und sei, so Rainalter, startbereit. Das zum einen.
Zum anderen soll dem Apfel die Hauptrolle – wenn man so will – in „Schlanders 2020“ zukommen. Geplant ist eine Ausstellung einer Apfel-Schmuckkollektion aus Marmor, entworfen von der Goldschmiede Gamper, die filigrane Schmuckstücke in Kontrast zu wuchtigen Marmorblöcken setzt. Im Herbst soll das Ganze in der Marmorwerkstätte des Burkhart Pohl stattfinden und mit einem Buffet ausschließlich aus landwirtschaftlichen Produkten den Kreis mit der Landwirtschaft schließen. Doch damit nicht genug, der Apfel soll überhaupt in die Speisekarte und auf die Frühstückstische der Gastronomie kommen und dort seinen festen Platz haben. Eine kommunale Immobiliengesellschaft wie in Glurns - Rainalter ist auch dort Stadtentwickler - hat man in Schlanders abgelehnt. Die Ausschreibung eines Ideenwettbewerbes für das Ortsbild in Schlanders unter Architekten und Künstlern und die Ansiedlung einer Ortsmarketingstelle unter Bürgermeister Dieter Pinggera sind die nächsten angekündigten Schritte, die Sichtbares schaffen und Organisatorisches regeln sollen. Bereits hinterlegt – beim Land - haben Pinggera und Rainalter eine Belegungsstrategie für das 4,5 Hektar große Kasernenareal. Die „große Idee“ – wie es Rainalter nennt - mit Wohnraum, einem Hotel, Bildungseinrichtungen, um Wesentliches zu nennen – soll in Bozen überzeugen und damit den Weg frei machen, damit das Kasernenareal vom Land endgültig an die Gemeinde Schlanders übergeht.
Kastelbell - Skulpturen, Stelen, Figuren aus Marmor im Vorgarten und rechts vor der Eingangstür ein fast mannshoher Spargel aus blendend weißem Marmor: Das Restaurant Kuppelrain von Sternekoch Jörg und Sonja Trafojer in Kastelbell empfängt derzeit in Weiß. Mit den Kastelbeller Spargeln auch auf den Tellern. Die Gleichzeitigkeit von Marmor, Spargel und Kastelbell hat zudem einen Namen: Burkhard Pohl. Pohl ist Spargelbauer, Marmormagnat und er ist Kastelbeller. Und er ist ein unprätentiöser Patriarch. Als solcher hat er am Montag vor einer Woche eine illustre Schar von Künstlern, darunter Karl Grasser, Bernhard Grassl, Gianni Bodini und Carmen Müller, Leuten aus Politik und aus der Wirtschaft ins Kuppelrain geladen. „Marmor, Kunst und Spargel“, gibt Pohl der Einladung ein Motto. Der Marmor werde in Südtirol und derzeit in Europa wenig geschätzt. Bis zu 95 Prozent seiner Produktion aus dem Göflaner Mitterwantlbruch gehen nach Übersee, jedenfalls außerhalb Europas. „Unserer Ansicht nach haben wir den weltbesten Marmor“, sagt Pohl ohne Bescheidenheit. Der Marmor sei allerdings für die Künstler da. Dies wolle man fördern. Derzeit werde der Marmor vor allem zu Platten verarbeitet.
Das fördernde Gespräch fand im Anschluss an die Einführung in einem von Spargelgerichten, Weinen und anderen Köstlichkeiten begleiteten Rahmen statt. (eb)
Glurns/Vinschgau - Das Außenamt Glurns im Nationalpark Stilfserjoch hat für den Südtiroler Teil des Parkes eine neue Webseite erstellt. Aus einer Gemeinschaftsarbeit zwischen dem Außenamtsleiter Hanspeter Gunsch und den Nationalparkhausleitern Erika Hofer (culturamartell), Ilona Ortler (naturatrafoi), Ronald Oberhofer (lahnersäge) und Renate Malleier (aquaprad) und dem Koordinator Lukas Hofer ist eine ansehnliche und vielschichtige Webseite geworden, die neben Flora, Fauna, Geologie usw. auch die Veranstaltungen und Ausstellungen der Nationalparkhäuser promoten soll. (eb)
Schluderns - Der Damm ist gebrochen, BM Erwin Wegmann sicht- und hörbar erleichtert. Letzte Woche wurden vor dem Notar in Schlanders die Unterschriften der Besitzer oder deren Delegierten gesetzt, so dass die „Brandstatt“ in Schluderns in den Besitz der Gemeinde übergehen kann. Dass das Land auf sein Vorkaufsrecht (bei denkmalgeschützten Gebäuden hat das Land ein Vorkaufsrecht) verzichten wird, ist nur noch Formsache. Damit wird der Weg für vier Familien frei, ihre Wohnträume verwirklichen zu können. Je zwei im Frankenhaus und beim alten Stadel. Auch der anliegende Donnerhof geht im Laufe dieser Woche an die Gemeinde, so dass auch dort von drei Familien Wohneinheiten errichtet werden können. Damit nimmt der im Jahr 2007 begonnene Anlauf, die „Brandstatt“ für Wohnbau frei zu bekommen, wohl ein glückliches Ende und für Wegmann kommt die Erfolgsmeldung gerade recht. (eb)
Wien/Vinschgau - Bei der Destillata Preisverleihung 2013 in Wien haben die Vinschger Brenner nicht nur mitgemacht, sie haben unter 163 Teilnehmern aus 14 Nationen bewiesen, dass sie ganz vorne mitmischen können.
Günther Tappeiner (Ausserloretzhof) aus Laas hat sich wieder den Titel „National Sieger Italien“ mit insgesamt 11 Medaillen, darunter 1 x Gold für den Erdbeerbrand, 7 x Silber und 3 x Bronze geholt.
Friedrich Steiner (Bio Brennerei Steiner) aus Mals hat insgesamt 10 Medaillen mit nach Hause genommen: 7 x Silber, darunter einen ausgezeichneten Holunderbeerenlikör und 3 x Bronze. Er hat sich damit erneut in der Kategorie „höchste Qualität“ behaupten können.
Alessandro Secci (Brennerei Secci) auch aus Mals hat zum zweiten Mal an der Destillata teilgenommen. Er hat 1 Goldmedaille mit dem Zwetschgenbrand und 6 x Silber, darunter den besten Marillenbrand Italiens mit 17 Punkten geholt.
Andreas Biller der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg brachte mit dem Zwetschgenbrand 1 Goldmedaille und mit dem Cornellkirschbrand 1 Bronzemedaille mit nach Hause.
Stilfs/Obervinschgau - Der Bezirk Obervinschgau lud heuer am 14. April zum 58. Bezirksfeuerwehrtag nach Stilfs. Ortspfarrer und Bezirkskaplan Florian Öttl zelebrierte einleitend in der Pfarrkirche die hl. Messe, deren musikalische Umrahmung der Musikkapelle Prad oblag. Im Anschluss zogen dann an die 180 Wehrmannen – darunter zahlreiche Politprominenz – zur Tagung ins örtliche Kulturhaus. Interessant und eindrucksvoll ging es weiter: Präsident, Inspektor, Jugendreferent und Arzt des Bezirkes informierten in ihren Referaten über den aktuellen Stand, die Schwerpunkte und die Ziele der Wehr, welche ein Durchschnittsalter von „nur“ 37 Jahren aufweist. Der Anspruch einer zunehmend technisierten Welt macht eine fundierte Aus- und Weiterbildung sowie regelmäßige Übungseinheiten der Mitglieder unabdingbar, um für den Ernstfall bestens gewappnet zu sein. Das Übungsfeld ist dabei ebenso weitgefächert wie das Spektrum der Einsätze selbst: Hotel- und Altersheimevakuierungen, Innen- und Außenangriffe mit Atemschutz und Unfälle jeglicher Art. Eine physisch und psychisch besondere Herausforderung stellt dabei das Tragen schwerer Atemschutzausrüstung dar (der Bezirk verfügt mittlerweile über 365 Träger!). So verabsäumte es Bezirksarzt Helmut Rauner auf seiner interessanten medizinischen Exkursion auch nicht, besonders Lunge und Gesundheitsverhalten in den Brennpunkt zu rücken.
„Ein wirklich gelungenes Fest im Kreise der Kameraden“, lautete denn auch das Fazit des mit der Organisation betrauten Stilfser Feuerwehrkommandanten Josef Ratt. (re)
Nach der Vernissage. Schloss Kastelbell und viele andere Schlösser und Burgen öffnen immer öfter ihre Tore für Konzerte, Seminare, Ausstellungen... und es ist gut so. Aber auch das Schloss ist ein „Kunstobjekt“, eine Komposition die es zu genießen gilt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Bereits seit über einer Woche ist der Straßendienst Vinschgau auf der Stilfserjochstraße zwischen Trafoi und Passhöhe bei Schneeräumungsarbeiten im Einsatz.
In den Verwaltungsrat der „Südtiroler Bergmilch“ (Zusammenschluss Mila und Senni 2012) wurden kürzlich bei der Versammung in Prad der bisherige Mila-Obmann Alfred Pobitzer aus Schleis (rechts) und Karl Renner (Lichtenberg) (links) gewählt. Die 16 Verwaltungsratsmitglieder aus dem ehemaligen Senni und Mila-Gebiet wählen dann den künftigen Bergmilch-Obmann und dessen Stellvertreter. Neben den Wahlen interessierte der Milchpreis. 49 Cent gibt es pro Kilogramm. (mds)
Mals - Der Trend am Watles zeigt steil nach oben. Mit einem Zuwachs von 13 Prozent beim Kartenverkauf und mit 10 Prozent in der Gastronomie hat das Winterhalbjahr 2012/13 gegenüber dem Vorjahr angezogen. Noch steiler sind die Sommerzahlen: 31 Prozent mehr Karten und 34 Prozent mehr Umsatz in der Gastronomie. Die Richtung stimmt, so ist denn auch die Bilanz bei der Vollversammlung am Samstag vor einer Woche einstimmig genehmigt worden. Der neue Verwaltungsrat um Präsident Günther Bernhart hat beim Großaktionär Gemeinde im Gemeinderat Einstimmigkeit erzielt (neben Bernhart, im Bild v.l.: Giovanni Egua, Nadine Flora, Andreas Pobitzer und Hans Telser). Mit einem Businessplan 2021 will man den Erlebnisberg Watles weiter ausbauen: mit einer Skicrosspiste und neuer Beschneiung, welche durch die Erhöhung des Seespiegels beim Pfaffensee problemlos gespeist werden kann; die 20-jährige Revision ist gestartet und kann mit einem 75-prozentigen Landesbeitrag auf drei Jahre gemacht werden und dies, ohne Saisonunterbrechung, wie Bernhart stolz berichtet. Beim Hallenbad in Mals wird es Veränderungen geben: Christine und Alfred Lingg verlassen heuer nach 20-jähriger, äußerst erfolgreicher Leitung, mit zuletzt 500 Besuchern pro Tag, das sport&well.
Schluderns - Die Imagepflege für das industrielle Unternehmertum, die Zusammenarbeit mit den Schulen und mit der Jugend sowie die Verbesserung der Erreichbarkeit bildeten wesentliche Schwerpunkte der umfangreichen Tätigkeit, die der Bezirk Vinschgau im Unternehmerverband in den vergangenen Jahren unter der Leitung von Bezirksvertreter Hans Moriggl (Moriggl GmbH) abgewickelt hat. Seit 1999, also 14 Jahre lang stand Moriggl an der Spitze des Bezirkes. „Heuer kandidiere ich nicht mehr als Bezirksvertreter. Sehr gerne leiste ich aber weiterhin meinen Beitrag. Allerdings nicht mehr in der ersten Reihe. Dort tut eine Erneuerung gut, denn das Unternehmertum kann ohne Erneuerung auf Dauer nicht bestehen“, stellte Moriggl gleich zu Beginn der Bezirksversammlung in Glurns klar.
Anschließend gab der scheidende Bezirksvertreter Moriggl einen detaillierten Überblick über die Tätigkeit der vergangenen Jahre. Zufrieden zeigte er sich dabei mit den Ergebnissen der Imagearbeit, wo wichtige Schritte gesetzt werden konnten: „Unsere Imagekampagne mit dem abschließenden Sammelband mit den Porträts unserer Mitgliedsunternehmen im Vinschgau ist heute noch eine wertvolle Informationsquelle und hat sicher dazu beigetragen, der Bevölkerung und der Jugend hier im Vinschgau die Leistungskraft und die Bedeutung der Unternehmen besser bekannt zu machen“, so Moriggl. Ebenso positiv haben sich die Kontakte zu den Schulen entwickelt, die von Jahr zu Jahr intensiver wurden. Nicht ganz so positiv fällt Moriggl Resümee im Bereich des Lobbyings aus: „Die Erreichbarkeit ist insbesondere hier bei uns im Vinschgau noch nicht so, wie wir uns das wünschen. Dies gilt für die Verkehrsverbindungen, aber besonders auch für die Versorgung mit leistungsfähigen Datenleitungen bis in die entlegendsten Orte.“
Die Neuwahl der Bezirksgremien für die Amtsperiode 2013-2016 führte zu folgendem Ergebnis: Gustav Rechenmacher (Systems GmbH) erhielt das uneingeschränkte Vertrauen der Mitglieder als Bezirksvertreter. Ihm zur Seite stehen werden in den kommenden drei Jahren sein Stellvertreter Hans Moriggl (Moriggl GmbH) sowie die Ausschussmitglieder Gabriel Klotz (HOPPE AG), Ulrich Linser (Baumänner GmbH), Franz Marx (Marx AG) und Martin Pedross (Karl Perdross AG).
Der neugewählte Bezirksvertreter Rechenmacher zollte seinem Vorgänger Dank und Anerkennung für seinen vorbildlichen Einsatz.
Aus dem Gerichtssaal - „Ach, was muss man oft von bösen / Buben hören oder lesen. / Wie zum Beispiel hier von diesen, /welche Max und Michl hießen“.
Diese leicht abgewandelten Reime aus der berühmten Bildergeschichte von Wilhelm Busch fielen mir ein, als unlängst bekannt wurde, dass die Staatsanwaltschaft gegen Rainer und Laimer nun auch wegen Manipulationen bei der Vergabe der Konzession für das Kraftwerk Laas – Martell ermittelt. Doch was in diesem Zusammenhang am meisten überrascht, ist die rechtlich „saloppe“ Art, mit der unser Landeshauptmann mit diesem weiteren Fälschungsfall umgeht. Möchte er doch die SEL in der Weise aus dem Schussfeld nehmen, dass er für die im Umfeld der Konzessionsvergabe begangenen Verfehlungen allein die „bösen Buben“ Rainer und Laimer verantwortlich macht. Deren „Untaten“ könnten keine Auswirkungen auf die SEL haben, welche mit den wie auch immer „gereinigten“ Unterlagen weiterhin am Vergabeverfahren teilnehmen könnte. Luis Durnwalder scheint dabei noch dem altrömischen Rechtsgrundsatz zu folgen, wonach „societas delinquere non potest“, d.h. strafrechtlich verantwortlich für Gesellschaften und Unternehmen sind allein die Personen, welche die strafbaren Handlungen begangen haben. Überspitzt und ebenfalls salopp formuliert würde dies bedeuten, dass Rainer und Laimer für ihre Sünden büßen, der SEL es aber erlaubt sein sollte, die Früchte ihrer Sünden zu ernten!
Solche Überlegungen sind nicht nur rechtlich ein Unding, sie sind spätestens seit einem Gesetz aus dem Jahre 2001 gar nicht mehr denkbar. Denn seither gilt das sog. Organisationsverschulden, d.h. juristische Personen und Gesellschaften sind für die deliktischen Handlungen mitverantwortlich, welche von deren gesetzlichen Vertretern oder leitenden Angestellten begangen wurden. Diese Verantwortlichkeit kann nicht nur zu gesalzenen Geldstrafen, sondern auch zum Entzug der erschwindelten Konzession, zum Widerruf von öffentlichen Beiträgen und zum Ausschluss von öffentlichen Ausschreibungen führen.
Wenn man das ganze Horror-szenario zu Ende denkt, dann fällt uns wieder Wilhelm Busch ein: „Aber wehe, wehe, wehe! Wenn ich auf das Ende sehe!“
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
Bibliothek Partschins: Gemeinsam Gesellschaftsspiele (Brettspiele, Kartenspiele usw.) ausprobieren. Am Sonntag, 12. Mai 2013, von 10.00 - 17.00 Uhr, mit dem Spieleverein Dinx.
Katrin Ziernhöld aus Schluderns strahlte, als sie kürzlich den Blumenstrauß und den Gutschein für ein Essen in Empfang nehmen durfte. Die junge Kosmetikerin, die jüngst in der Sportanlage Mals „Sport&Well“ ein Studio eröffnet hatte, war das 2.500. Mitglied der Raiffeisenkasse Prad/Taufers und wurde von Obmann Karl Heinz Kuntner und einem Mitarbeiterteam überrascht. (mds)
Mals - Das Interesse am Tauschkreis ist groß, das beweisen die zahlreichen Anwesenden bei der offiziellen Gründung im Malser Kulturhaus. Es ist nach Schlanders und Prad die dritte Zeitbank (in Naturns ruht die Tätigkeit) Die Vorarbeit in Mals hatte ein Team um Evelyne Piergentili und Marion Januth in den vergangenen Monaten geleistet. Die Promotorinnen wollen den Rahmen so abstecken, dass das Projekt langsam wachsen kann. Der Aufbau braucht Zeit, Geduld und Durchhaltevermögen. Dessen sind sie sich bewusst. Die Mitglieder des Tauschkreises bieten Dienstleistungen an und tauschen diese untereinander je nach Bedarf aus. Jemand gibt beispielsweise eine Stunde Nachhilfeunterricht und tauscht dafür eine Stunde Gartenarbeit ein. Bei der Aufnahme in den Tauschkreis gibt das Mitglied an, welche Dienstleistung es anbieten möchte. Das wird in der Anlaufstelle in der Bibliothek Mals auf einer Liste vermerkt, die allen Mitgliedern ausgehändigt wird. Tauschkreise oder Zeitbanken sind eine neue Form der organisierten Nachbarschaftshilfe, die bargeldlos funktioniert. Zeitbanken sind wichtige Einrichtungen im Hinblick auf die Kürzungen im Sozialwesen. Sie könnten Menschen auffangen, wenn diese durch das Sozialnetz fallen sollten. (mds)
St. Valentin - Mit einem herrlichen Skitag, Grußworten und gemütlichem Beisammensein, bei Grillspeisen und Getränken, Kaffee und Kuchen feierte die Haider AG am 06. April ihr 50-Jahrjubiläum.
von Andreas Waldner
Der Präsident der Haider AG, Johann Sprenger, ließ das halbe Jahrhundert Haider AG Revue passieren. Dieser erinnerte sich an die Zeit zurück, als das Skifahren und der Bau von Aufstiegshilfen noch ein absolutes Abenteuer war. Er dankte allen, die sich um die Feier bemüht haben: den Organisatoren von „dinner on top“, den Grillmeistern, den Schankleuten, dem Küchendienst, dem Duo Bergkristall und allen Ungenannten, die sich im Hintergrund eingesetzt haben.
LR Richard Theiner sagte, 50 Jahre Haider Alm seien nicht nur Anlass zurückzublicken sondern auch Gelegenheit, sich bewusst zu machen, welche Bedeutung der Wintersport für den oberen Vinschgau hat.
Landesrat Josef Noggler weiß, dass die Liftgesellschaften, ob es die Haider AG ist, das Skigebiet Watles oder Maseben, ums Überleben zu kämpfen. „Es ist schwierig, weil man mehr oder weniger gleiche Kosten wie ein großes Skigebiet hat und viel weniger Einkünfte“, sagte Noggler. Dann übernahm der Kammerabgeordnete Albrecht Plangger das Mikrofon. „Ich hoffe dass alles gut weitergeht, dass noch einmal 50 Jahre dazukommen. Ich bin Bürgermeister geworden im Jahre 1990, genau nach der Lawinenkatastrophe. Ich bin das erste Mal ins Landhaus hinuntergefahren wegen der Haider Alm. Durch die Geschichte mit der Haider Alm habe ich, das ist auch mein politischer Werdegang gewesen, sehr viel zu tun gehabt. Die Haider Alm ist mir ein Anliegen. Wenns epas braucht, dann kempts zu mir! Dann kann ich wieder einsteigen und kann wieder mithelfen, an der Haider Alm weiterzubauen und wieder etwas machen.“
BM Heinrich Noggler schließt nach einem kurzen Rückblick auf 50 Jahre Skigebiet Haider Alm mit den Worten: „ Ich bedanke mich bei allen Verwaltern und Präsidenten der letzten 50 Jahre, die da mitgeholfen haben, das Beste für die Haider Alm zu ermöglichen. Danken möchte ich aber auch den Organisatoren dieser 50- Jahrfeier. Als Rahmenprogramm unter der Schutzherrschaft von LH Luis Durnwalder und Landesrätin Veronika Stirner Brantsch ist das „dinner on top“, organisiert von Freiwilligen um Markus Moriggl und Magnus Blaas.“
Nachdem der Präsident seine Vision eines Zusammenschlusses mit Watles, Schöneben und Kaunertal dargelegt hat, bat er den Seelsorger Anton Pfeifer um den katholischen Segen und lud die Anwesenden ein, den Anlass ordentlich zu feiern.
Sulden/Madritsch - Unzählige Skifahrer, Schneeschuhwanderer, Tourengeher und Sonnenanbeter bevölkerten am Sonntag, den 14. April, bei sonnigem Wetter die Skipisten und die Terasse vor der Hütte auf Madritsch. Angezogen wurden viele von der legendären „Saragossa Band“, die von Ende der 1970er bis Mitte der 1980er Jahre ihre größten Erfolge feierten. Der Chef der Seilbahnen Sulden Erich Pfeifer zeigte sich erfreut, dass es auch heuer wiederum gelungen war, eine namhafte Gruppe nach Madritsch zu holen. Gegen 13 Uhr traten die Mitglieder der deutschen Pop-Gruppe dann auf die Bühne und sorgten mit ihren bekannten Evergreens wie „Rasta Man“, „Zabadak“, Big Bamboo und vielen mehr für Stimmung. Angesprochen fühlten sich vor allem die Fans mittleren Alters, während sich die jüngere Generation vornehm zurückhielt. Viele „Gruftis“ (so die Worte von Jugendlichen) genossen die nostalgischen Töne und das herrliche und imposante Bergpanorama mit Sudenspitze, Königsspitze und Ortler im Hintergrund. Hie und da mischte sich unter die Musiktöne auch ein dumpfes Grölen. Von den Berghängen gingen mehrere Lawinen ab. Die Piste ins Tal war deshalb rechtzeitig gesperrt worden und die Seilbahn brachte die Besucher am Abend sicher ins Tal, wo viele von ihnen mit der Gruppe „Sauguat“ weiterfeierten. Glück hatten am späten Abend vier Skifahrer, die die Absperrung umgingen und von einer Nassschneelawine mitgerissen wurden. Sie konnten sich selbst befreien. Doch das Ganze sorgte für Aufregung. (mds)
Schlanders - Sie lassen sich das Spielen nicht verbieten, die Senioren der Theatergruppe Schlanders. Und das ist auch gut so. Denn die zwölf Senioren, die jüngst das Stück „Die Spatzündr“ auf die Bühne brachten, begeisterten das Publikum restlos. Mit Bravo-Rufen und tosendem Applaus bedankte sich dieses in der restlos gefüllten Aula der Grundschule Schlanders bei den Darstellern auf der Bühne für eineinhalb Stunden herzhafte und köstliche Unterhaltung. Und es war Theater im Theater, was da geboten wurde, denn im Seniorenheim „Schönblick“ wurde eine Theatergruppe gegründet, eine recht widerborstige, wenn man so will, die bis zum Schluss nicht nur eine eigene Dynamik entwickelt, sondern vor allem für Lachtränen sorgt. Man hat sich – so ist in der Einladung nachzulesen – einen Wunsch erfüllt mit diesem Theaterstück, das von Rudi Mair bearbeitet und den Senioren der Theatergruppe auf den Leib geschneidert wurde. (ap)
Tanas - Die Männer der Freiwillige Feuerwehr Tanas unter Kommandant Ernst Niederfriniger konnten vor Kurzem ein neues Mehrzweckfahrzeug in Empfang nehmen - als Austausch für ein altes, das nach 30 Jahren ausgedient hatte, weil es den Ansprüchen einer modernen Feuerwehr nicht mehr entsprach. Die Patenschaft übernahm Lydia Telser Fritz. Das neue Fahrzeug mit Containersystem eignet sich vor allem für technische Einsätze, die mittlerweile den überwiegenden Teil der Feuerwehrarbeit ausmachen. Der Fuhrpark in Tanas besteht aus zwei Fahrzeugen. Angekauft wurden auch drei neue Atemschutzgeräte. Insgesamt stehen sechs davon bereit.
„Die 31 aktiven Mitglieder der kleinen FF-Tanas sind nun gerüstet, um im Notfall schnell einzuschreiten“, sagt Kommandant-Stellvertreter Dietmar Bachmann. Im Rahmen eines Festes segnete Pfarrer Artur Werth kürzlich das neue Fahrzeug und die Geräte. Anwesend war die Dorfbevölkerung und Ehrengäste aus Feuerwehrkreisen und Politik. (mds)
Schleis - Seit vier Generationen wird in Schleis geschmiedet. Großvater, Vater, Artur Waldner und nun seit 2011 auch sein Sohn Florian. Grund zum Feiern war das allemal.
Am Samstag luden Vater und Sohn zu einem „Tag der offenen Schmiedewerkstatt“ und einem kleinen Fest. Artur zeigte Interessierten das Schmieden in der Werkstatt, draußen im Hof konnte selbst geschmiedet und probiert werden. Geschmiedet wird heute hauptsächlich traditionelles Werkzeug für Landwirtschaft und Waldarbeit wie Beile, Hacken und Zapine, aber mittlerweile werden auch Schlosserarbeiten ausgeführt, zum Beispiel Tore, Türen und Geländer, die immer beliebter werden.
Auch auf Sonderwünsche von Kunden möchte das Traditionsunternehmen gerne eingehen. Vater Artur hat jahrelang den Schülern der Fürstenburg sein Handwerk nähergebracht, nun ist es Sohn Florian, der in der Schule und in der Werkstatt mit Begeisterung in seine Fußstapfen tritt.
Das Schmiedehandwerk liegt wohl unübersehbar in der Familie. (klf)
Vinschgau - Die Initiative ist der Mitarbeiterin im OK-Team für das diesjährige Bezirkstheater, Veronika Fliri, zu verdanken. Sie regte einen Malwettbewerb in den Schulen zum Stück „Don Quichote“ an, das derzeit von Vinschger Schauspielerinnen und Schauspielern eifrig einstudiert wird. Junge Künstler von Latsch bis Mals schufen 121 Zeichnungen, in denen sie die Hauptfiguren Don Quichote, Sancho Panza, und das Pferd Rosinate in unterschiedlichsten Formen und Farben darstellten. Eine Jury mit dem Regisseur des Stückes, Christoph Brück, dem Theater Bezirksobmann Arnold Pirhofer, Sonja Eberhöfer, Erich Stecher und Elfi Sommavilla hatte die Aufgabe, ein Siegerbild zu ermitteln. „Der Jury ist das angesichts der vielen guten Bilder nicht leicht gefallen“, erklärte Brück, beim überraschenden Besuch in der II Klasse C der Mittelschule Mals, in Begleitung von Pirhofer, Konrad Lechthaler und Veronika Fliri. Das Bild der Malser Schülerin Anna Stecher hatte den Siegerpries gewonnen und dafür gesorgt, dass die Klassenkasse nun um 300 Euro reicher ist. Ein Dank ging an den Kunsterzieher Florian Eller. Das Siegerbild wird die Broschüre zum Stück zieren. Für Schüler und Lehrer gibt es auch Freikarten für die Premiere am 25. Mai im Kultursaal von Schlanders. (mds)
Laas - Die Musikkapelle Laas eröffnete das Frühjahrskonzert am Samstag, 6.April passend mit dem Marsch „Jetzt geht’s los“ aus der Feder von Franz Lehár. Unter der musikalischen Leitung des Kapellmeisters Hansjörg Greis gab die Musikkapelle Stücke für die traditionelle und für die moderne Blasmusik zum Besten. Verena Noggler führte als Sprecherin durch das Programm.
Die Musikkapelle Laas gab in diesem Jahr ihr Frühjahrskonzert im Bezirkskulturhaus „Karl Schönherr“ in Schlanders. Die Klangqualität des Saales und die Infrastruktur des Kulturhauses verliehen dem Konzert einen würdigen Rahmen.
Von der Polka über spanische Rhythmen und renaissance-ähnliche Klänge bis hin zu irischen Melodien konnte sich das Publikum über einen abwechslungsreichen und spannenden musikalischen Abend freuen.
Den Musikantinnen und Musikanten sah und hörte man ihre Freude am Musizieren an. Auch der Gesamtklang der Kapelle hat sich wiederum ein gutes Stück weiterentwickelt. Das Publikum würdigte dies mit großem Applaus.
Im Rahmen des Konzerts wurden dem Publikum auch die neu aufgenommenen Mitglieder der Kapelle vorgestellt: Bettina Laganda an der Trompete, Clara Schönthaler am Saxophon, Yannik Schönthaler am Schlagzeug, Viktoria Lechthaler als Marketenderin und Andreas Thaler als Fähnrich. Zum Abschluss bedankte sich Obmann Michael Grasser bei allen, die die Musikkapelle im Laufe des Jahres durch ihren Beitrag unterstützt haben. Dadurch war es möglich, Noten, Trachten und Instrumente anzukaufen, die Jugendarbeit umzusetzen und für die Einrichtung des Probelokals zu sorgen.
Partschins - Sebastian Baur liest in der öffentlichen Bibliothek Partschins aus Die Hoppolamücke … Autor, Schauspieler, Mundartlyriker, Rezitator seiner eigenen und anderer Werke – so stellte Kulturreferent Hartmann Nischler diesen ganz besonderen Pustertaler Gastleser am Abend des Donnerstag, 21. März in der Bibliothek von Partschins vor. Viele Partschinser kannten ihn schon, denn bereits zwei Mal konnten sie sich über die urigen Lesungen aus seinen Gedichtbänden in Pustertaler Mundart „Puschtra Mund Art“ (2004) und „In olla Forbm Liewe“ (2009) köstlich amüsieren. Dieses Mal hat Sebastian Baur sein letztes Werk, das Hör- und Lesebuch (denn inklusive CD!) präsentiert: Fabeln und Gedichte über Tiere und ihre menschlichen Züge bzw., wer sich darin wiedererkennt, Menschen und ihre tierischen Eigenarten - dem Geist der Metapher entsprungen. Die Hoppalamücke macht den Anfang mit ihrer Schussligkeit, es folgen die Giraffe, der Eisbär, die Computermaus, der Muskelkater mit der Schneekatze, die Hörmuschel mit der Sprechmuschel, Käsewurm, Spinne und Schnecke und viele, viele mehr. Schwächen und Stärken unserer Gesellschaft werden auf respektlose Art vor Augen gehalten. Der aufmerksame Leser kann so Einiges lernen und muss unweigerlich schmunzeln oder lauthals lachen über die Tollpatschigkeit und Eitelkeit, Sonderlinge, Gewinner und Verlierer, Nachläufer und Anführer, Starke und Schwache oder einfach ganz „normale Wahnsinnige wie du und ich“.
Der Jugendtreff Tarsch, die Ausschussmitglieder des Jugendtreffs, alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, sowie die Verantwortlichen der Kinder - und Jugendarbeit in Tarsch, laden euch alle recht herzlich zur ersten großen Tarscher Schatzsuche und Dorfrally am Samstag, den 4. Mai ab 15.00 Uhr im Jugendtreff Tarsch ein.
Für die Kinder wird eine tolle und lustige Schatzsuche im Dorf organisiert, während die Jugendlichen ebenfalls zur Dorfrally aufbrechen, um zum „Schatz“ zu gelangen.
Wenn auch du Lust hast, uns bei der Suche nach dem „Schatz“ zu helfen und einen tollen Nachmittag zu verbringen, dann melde dich bis 2. Mai bei Anita oder Myri (346/3718597).
Wir freuen uns!
Schlanders - Erst musste der alte Pettersson eine Geburtstagstorte für seine Katze Findus backen, was gar nicht so leicht ist, wenn das Mehl plötzlich fehlt und dann muss er noch den Fuchs, der es auf seine beiden Hühner abgesehen hat, überlisten.... Gleich zwei Kinderbücher – „Eine Geburtstagstorte für die Katze“ und „Ein Feuerwerk für den Fuchs“– brachte das „theater tabor“ am 16. April im Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders auf die Bühne. Die oberösterreichische Theatergruppe gastierte an zwei Tagen in Schlanders und hatte nicht nur die Bühnenfassung der weltbekannten Bücher von Pettersson und Findus im Gebäck, sondern auch die Streiche des schwedischen Lausbuben Michl von Lönneberga. Weil der noch den Rest der Suppe ausschlecken wollte, steckte sein Kopf in der Schüssel fest. Aber das ist nur eine der vielen Aufregungen um Michl. Kindgerecht erzählten die Schauspieler die Geschichten rund um die schwedischen Protagonisten und ernteten dafür Applaus nicht nur von den kleinen Zuschauern, sondern auch von den großen.
Übrigens: Im vergangenen Jahr zählte man über 40.000 Besucher im Kulturhaus Schlanders bei den insgesamt 411 Veranstaltungen (Kino, Theater, Konzerte...). An 271 Tagen war das Kulturhaus Schlanders demnach ausgelastet. (ap)
Schlanders/Oxford - Es ist 15 Uhr, Sonntag, 14. April. Die Klassen 3 A und 3 B der WFO Schlanders (Fachoberschule für den wirtschaftlichen Bereich) sind im Bus auf der Rückreise von Oxford nach Südtirol. Die Intensivsprachwoche in England bot den Schülern die Möglichkeit, ihre Englischkenntnisse zu vertiefen. Die Schüler waren bei Gastfamilien untergebracht. Vormittags besuchten sie die Schule, am Nachmittag unternahmen sie Ausflüge. Einige Eindrücke: Patrick Kuenz (mit Vater Othmar): „Mir ist aufgefallen, dass die Infrastruktur in Oxford sehr behindertengerecht ist. Die Menschen dort sind sehr bemüht, auf die Bedürfnisse von Personen mit Beeinträchtigung einzugehen. Für mich war die Reise äußerst interessant und lehrreich.“ Anna Alber: „Der Unterricht an der Lake School war sehr abwechslungsreich. Die Lehrer wiederholten Teile des Schulstoffs auf spielerische Weise. Besonders aufregend war es, mit den Einheimischen zu reden und ihnen zuzuhören – nicht nur in der Schule, sondern auf der Straße, im Geschäft und in der Gastfamilie. Eine tolle Erfahrung!“ Michael Stieger: „Bei englischen Gastfamilien zu wohnen war eine ganz neue und willkommene Erfahrung. Unsere „host mummies, daddies“ waren so nett, dass wir uns wie zu Hause fühlten. Oxford ist eine Stadt, in der wir uns gut zurechtfinden konnten. Jetzt fahren wir alle mit vielen positiven Eindrücken nach Hause.“
Maria Kofler
Schlanders/Vinschgau - Drei restlos ausverkaufte Konzerte, ein viertes musste - aufgrund der großen Nachfrage - kurzfristig eingeschoben werden: Die Erwartungen - wenn es denn welche gegeben hat - dürften allesamt übertroffen worden sein. Der Gospelchor Schlanders, mit neuem Namen „Living Voices“ - Lebendige Stimmen - ist an einem lange gesetzten Ziel, einem Zwischenziel, angekommen. Mit neuem Namen, einer CD und eben jener - eingangs erwähnten - ausverkauften Konzertreihe am zweiten Wochenende im April. Angefangen hat man vor nunmehr elf Jahren. Ingeborg Nollet und Iris Privora haben den Gospelchor Schlanders im Jahr 2002 als Singgemeinschaft, die aus dem Repertoire Gospel und Spirituals schöpft, gegründet. Chorleiter ist seit 2006 Manuel Regensburger, Obfrau seit 2011 Birgit Weissenegger. An die 30 Mitglieder, die in den vergangenen Wochen intensiv geprobt haben, (s. Fotos) zählt „Living Voices“ derzeit. Ein Mitgliederstock, mit dem man stolz in die Zukunft blicken kann. (ap)
Schlanders - Das Kindergartenteam des deutschsprachigen Kindergartens „Dr.-Heinrich-Vögele“ und die Schlanderser Gemeindeverwaltung laden am kommenden Samstag, den 4. Mai alle Interessierte zum Tag der offenen Tür. Von 9 bis 12 Uhr darf der neu gebaute und architektonisch viel beachtete Kindergarten, der in diesem Jahr vier Kindergartengruppen beherbergt, besichtigt werden. Jeder kann sich demnach selbst einen Eindruck über das neue räumliche Angebot verschaffen und hinter die Türen des Holzbaus unter den Stehlen des Vinschger Sonnenbergs blicken.
Spondinig - Trägerverein „Jugenddienst Obervinschgau“ hält Vollversammlung 2013 ab
Mit Anfang April 2013 fand die Mitgliedervollversammlung des Trägervereins der gleichnamigen Fachstelle „Jugenddienst Obervinschgau“ in Spondinig statt. Paul Schwienbacher, Vorsitzender des Vereins begrüßte im Namen des gesamten Vorstandes die erschienenen Mitglieder. Auf der Tagesordnung der diesjährigen Vollversammlung standen u.a. die Genehmigung der Abschlussrechnung und die Vorstellung der Tätigkeiten des vergangenen Arbeitsjahres.
Stefan Hellweger, Geschäftsführer der Fachstelle zur Förderung der Jugendarbeit nahm Stellung zur Abschlussrechnung und wies darauf hin, dass der Jugenddienst Obervinschgau wie bereits in den vergangenen Jahren auch im Arbeitsjahr 2012 ein positives Betriebsergebnis erzielte.
Des Weiteren präsentierte Stefan Hellweger der Vollversammlung den Tätigkeitsbericht der vergangenen zwei Arbeitsjahre. Zusätzlich wurde von ihm auch das Pilotprojekt „sozialräumliche Analysen“ den Mitgliedern vorgestellt. Ziel dieses Vorhabens sind die Sensibilisierung der Politiker für die Bedeutung jugendlicher Lebenswelten und die Umsetzung konkreter Maßnahmen durch die lokalen Verantwortungsträger zur positiven Förderung der Lebensräume von jungen Menschen.
Die Mitgliedervollversammlung des Trägervereins und der gleichnamigen Fachstelle „Jugenddienst Obervinschgau“ wurde bei kulinarischen Genüssen sowie gemütlichen Gesprächen rund um die Jugendarbeit im oberen Vinschgau beendet.
Naturns - Seit dem 20. März ist Naturns um ein weiteres familienfreundliches Angebot reicher, denn an diesem Tag wurde das neue ELKI (Eltern-Kind-Zentrum) eröffnet. Nach der Auswertung des Projektes „Familienfreundliche Gemeinde Naturns“ haben einige engagierte Eltern die Initiative zur Gründung ergriffen. So wurde unter fachkundiger Anleitung von Marlene Preims und mit Unterstützung der Gemeindereferentin Marianne Baur das ELKI gegründet. Dies ist zurzeit der einzige Verein dieser Art im gesamten Vinschgau und als Treffpunkt für Eltern, Großeltern, Kinder und Interessierte aus Naturns, aber auch aus anderen Gemeinden, vorgesehen. Die Projektgruppe hat ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Programm erstellt, das alle Entwicklungsphasen des Kindes und die Anliegen der Eltern berücksichtigt. So sind alle Interessierte mit ihren Babys und Kleinkindern unter anderem zu „Wohlfühlen und Entspannen für Schwangere“, dem offenen Spiel-und Krabbeltreff, den Bastelnachmittagen, dem Haarstudio und zu „Italiano per i nostri piccoli…perché é divertente imparare un’ altra lingua“, eingeladen. Ebenso wird aktuell am Aufbau einer Babysitterbörse gearbeitet, zu der sich alle über Vierzehnjährige melden können. Der Vorstand freut sich, dass in dieser kurzen Zeit bereits über zweihundert Besucher die Angebote in Anspruch genommen haben und bedankt sich bei der Gemeindeverwaltung, sowie dem Katholischen Familienverband für die Starthilfe, ebenso beim VKE für das zur Verfügungstellen der Spielsachen. Gleichzeitig sei auch allen Helfern gedankt, die die offenen Spieltreffs betreuen und die durch Sachspenden geholfen haben, das ELKI in Naturns zu verwirklichen. Auf der Facebookgruppe „Elki Naturns“ sind alle aktuellen Angebote abrufbar, auch können sich dort alle Mitglieder mit Anregungen und Vorschlägen einbringen. (ria)
Der Stabner Waalweg ist einer der schönsten Waalwanderungen am Vinschgauer Sonnenberg. Die sehr lohnende Wanderung verläuft teils in schattigen Wäldern, durch Birkenwälder und Kastanienhaine und teils durch Sonnenhänge mit herrlichen Blicken auf den weiten Tschirlander Schwemmkegel.
Diese einfache Wanderung führt über Waalwege des Südtiroler Apfelparadieses Vinschgau vom Wohnsitz Reinhold Messners (Schloss Juval) bis zum beschaulichen Schloss Kastelbell.
Von Staben entlang des Stabner Waalweges, durch Birkenwälder und Kastanienhaine über den Vinschgauer Sonnenberg bis zur Abzweigung Gasthof Himmelreich in Tschars mit Panoramaterrasse und herrlichem Ausblick. In Tschars wieder hoch zum Schnalser Waalweg und hoch über Galsaun weiter zum Schloss Kastelbell.
Heute sind diese wunderschönen alten Wege ohne allzu große Steigungen zu beliebten Wanderwegen - vor allem für Familien - geworden.
Wanderinfos:
Strecke: 9,2 km
Dauer: 2.30 Std.
Aufstieg: 345 hm
Abstieg: 215 hm
Route:
Staben Bahnhof (Nr. 1)
Stabner Waalweg
Dorfcafè (Cafè)
Tschars
Gasthof Sonne (Pizzeria, Gasthof) Tschars
Schnalser Waalweg (Nr. 3)
Latschander Waalweg (Nr. 3)
Kastelbell Bahnhof
Variante:
Kastelbell Bahnhof
Latschander Waalweg (Nr. 3)
Tschars (Dorfcafè und Gasthof Sonne)
Schnalser Waalweg (Nr. 3)
Schloss Juval
Staben Bahnhof
In Zusammenarbeit mit berglouter
Weitere Informationen
und Wandervorschläge unter:
www.berglouter.com
Katzen und Hunde stehen den Menschen sehr nahe. Das könnte daran liegen, dass man sie streicheln kann. Gleichzeitig streicheln die Halter damit auch ihre Psyche. Stress und Aggressionen werden abgebaut, Ärger, Sorgen, Einsamkeit in den Hintergrund gedrängt.
von Magdalena Dietl Sapelza
Ein Zusammenleben mit Tieren macht Menschen gesünder. Die Lebensqualität steigt. Das haben Wissenschaftler in Studien bewiesen. Der Umgang mit Tieren reguliert den Blutdruck, beugt Depressionen vor. Haustierhalter müssen weniger zum Arzt gehen und brauchen weniger Medikamente. Senioren umgeben von Tieren fühlen sie sich deutlich wohler. Wenn Tiere die Menschen täglich in die Pflicht nehmen, wie zum Beispiel ein Hund, der täglichen Auslauf braucht, verlangsamt sich der Alterungsprozess, so die Forschung. Der Wissenschaftler Alan Beck hat zum Beipiel ausgerechnet, dass Katzenhalter durchschnittlich sechs Jahre länger leben.
Doch wer sich ein Tier anschafft, übernimmt Verantwortung. Jede/jeder sollte sich das vorher genau überlegen und herauszufinden, welches Tier zu ihr/ihm passt. Hunde sind sehr anhänglich, treu und auf ihre Halter fixiert. Ein Hund braucht Zuwendung und seinen täglichen Auslauf. Katzen hingegen sind „Freigeister“ und lieben die Unabhängigkeit. Sie können kurzzeitig auch auf die unmittelbare Nähe ihrer Besitzer verzichten, wenn diese zum Beispiel im Urlaub sind. Sie brauchen nur genügend Futter, Wasser und ein Katzenklo. Am wohlsten fühlen sich Katzen, wenn sie freien Auslauf haben. Dann erübrigt sich oft sogar ein Katzenklo.
Menschen haben lange Freude an ihren Tieren, wenn sie auf eine gute Ernährung und auf deren Gesundheit achten. Empfehlenswert sind Impfungen und regelmäßiges Entwurmen. Mehrere Tierärzte praktizieren mittlerweile im Kleintierbereich und sind kompetente Ansprechpartner.
Wie für Naturns in der Oberliga spielt auch für Latsch in der Landesliga das Problem der Zahl der absteigenden Mannschaften eine große Rolle. Wie Vize-Sektionsleiter Sandero Gaio (Bild) erklärt, könnten 4 bis sogar 6 Mannschaften absteigen. Es hängt von den Abstiegen der Serie D und von den Mannschaften in der Oberliga ab. Erfreulich ist anzumerken, dass in der Rückrunde bis jetzt 13 Punkte erobert wurden. Beim letzten Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten Milland fehlten 3 Stammspieler, zwei disqualifizierte und der verletzte Fliri. (lp)
Fußball - Oberliga - Was den Klassenerhalt betrifft, zeigt sich die Oberliga-Meisterschaft besonders schwierig und enorm ausgeglichen. Tatsache ist, mit der Niederlage in St. Martin ruschte Naturns 3 Plätze zurück und wurde vorletzte; mit dem Sieg gegen Brixen flog Naturns 2 Plätze nach oben. Die Notwendigkeit, Punkte zu machen, ist seit langem bekannt. Auch vor dem Spiel gegen Levico hatte Günther Pföstl die volle Überzeugung für die Eroberung der 3 Punkte. Der neue Trainer Engl Grünfelder feuert andauernd mit ungebrochener Stimme seine Spieler an. Für die 6 Mannschaften am Tabellenende wird der Kampf bis zum Schluss dauern. Für den Verein und das Publikum bleibt der Trost, die volle Motivation von Trainer und Spieler feststellen zu können. Gerade beim letzten Heimspiel war zu sehen - wie sehr oft heuer - die starke Leistung von Jakob Moriggl und Damian Huber im Mittelfeld, dessen Filter die Brixner stoppte. Auch die Verteidigung, mit gutem Aufbau von Armin Rungg, kämpfte gut. Die Stürmer - Felix Rungg, Elias Tappeiner und Philipp Ausserer - zeigten sich sehr begabt in Reaktionsschnelle und Instinkt, Chancen zu nutzen, welche zum 3:0 Sieg gegen Brixen führten. (lp)
Vinschgau - Skitouren- und Schneeschuhläufer hatten bei den nächtlichen Bewerben auf den Pisten der Skigebiete Schnals, Maseben, Haider Alm, Sulden und Watles ihren sportlichen Spaß. Der Erlös von 5.600 Euro ging an die Kinderkrebshilfe Südtirol Regenbogen
von Magdalena Dietl Sapelza
Die ehrenamtlichen Organisatoren des „1. Dynafit Vinschgau-Cups“ für Skitouren- und Schneeschuh- Läuferinnen und -Läufer haben Großartiges auf die Beine gestellt. Alexander Erhard, Klaus Wellenzohn, Franz Gruber und Toni Steiner ist es gelungen, rund 1.000 Frauen und Männer zum Mitmachen zu motivieren. „Vom Spitzensportler bis zum Gesundheitsgeher war alles dabei“, erklärt Franz Gruber. „Wir haben bei den Bewerben jeweils durchschnittlich 200 Einschreibungen gehabt“, erklärt Gruber. „Die Sportlergruppe ist im Laufe der fünf Bewerbe wie eine große Familie zusammengewachsen“, resümiert der Grauner Pfarrer Siegfried Pfitscher, der selbst an allen fünf Rennen teilgenommen hat. 137 Männer und 50 Frauen erreichten in beiden Kategorien ebenfalls das Ziel. Die Veranstaltung diente einerseits dem Spaß und der Bewegung und andererseits der Kinderkrebshilfe, der die Nenngelder zuflossen. Zur tatkräftigen Mithilfe motivieren könnten die Organisatoren auch die Verantwortlichen der Skigebiete Schnals, Maseben, Haider Alm, Sulden und Watles, wo die Bewerbe jeweils um 19.30 Uhr gestartet wurden. Positiver Nebeneffekt: Die Skigebiete konnten sich über Besucher-Zuwächse freuen. Bei der Abschlussveranstaltung am Watles erhielt der Präsident der „Kinderkrebshilfe Südtirol Regenbogen“, Josef Larcher, einen Scheck von 5.600 Euro. Mit dem Geld werden beispielsweise die Eltern krebskranker Kinder unterstützt, die ihre Berufstätigkeit aussetzen müssen. Bezahlt werden die Unterbringung der Eltern in Kliniknähe, oder Therapien, die von der Krankenkasse nicht bezahlt werden und vieles mehr. Die Gesamtsiege bei den Skitourengehern eroberten Lukas Arquin und Annemarie Gross, und bei den Schneeschuhläufern Herbert Theiner und Petra Pircher. Die Richtzeitwertung ging an Zita Köllemann und Jarmilla Chabanova.
Kürzlich entschieden die Organisatoren zusammen mit den Betreibern der Skigebiete für eine Zweitauflage der nächtlichen Sportveranstaltungen in der komenden Saison.
Yoseikan Budo – Vinschgau/Rovereto (TN) - Franziska Riedl und Jennifer Tarneller – so heißen die zwei frisch gekürten Yoseikan Budo Italienmeisterinnen 2013. Sie erkämpften im nationalen Vergleich jeweils die goldene Medaille.
Konrad Bachmann erreichte Silber und ist somit Yoseikan Budo Vize-Italienmeister 2013. Am 13. und 14. April 2013 wurde in Rovereto (TN) um den Nationalen Titel gekämpft. Bei der Regionalmeisterschaft am
10. März 2013 in Carisolo (TN) (siehe Bericht Vinschgerwind 07-13) sicherten sich die Athleten mit den erreichten Podiumsplätzen die Qualifizierung.
Vom ASC Schlanders Raiffeisen Sektion Yoseikan Budo waren dies Jennifer Tarneller (U15 –65 kg), Konrad Bachmann (U15 –55 kg), Kai Platzgummer (U12 –40 kg) und Edmar Telser (Seniores –70 kg).
Vom ASV Mals Sektion Yoseikan Budo waren es Franziska Riedl (U15 open) und Iwan Tischler (Seniores open).
Für Kai Platzgummer war es die erste Wettkampfsaison, nach Platz 2 bei der Regionalmeisterschaft reichte es bei der Italienmeisterschaft leider nicht für einen Podiumsplatz.
Auch für Edmar Telser gab es keine Medaille, er erreichte Platz 4.
Iwan Tischler vom ASV Mals Sektion Yoseikan Budo konnte verletzungsbedingt nicht teilnehmen, er unterstützte die Athleten als Coach.
Das hohe Niveau der Südtiroler Budokas wurde erneut unter Beweis gestellt. Insgesamt holten sie in 44 verschiedenen Leistungs- und Gewichtsklassen 21 mal Gold, 19 mal Silber und 15 mal Bronze.
Ein großer Dank gilt allen ehrenamtlichen Helfern, den Schiedsrichtern, sowie den Trainern, die die Athleten mit Professionalität und Begeisterung vorbereiten. Sie alle garantieren den reibungslosen und erfolgreichen Ablauf der Wettkämpfe.
Laufsport - Wien Marathon - Zum Vienna-City-Marathon fahren viele mit großen Erwartungen, lässt er doch erstaunliche Erfolge zu – sofern die Bedingungen stimmen, und die stimmen in Wien selten, die Verhältnisse dort sind unberechenbar, so richtig April.
Daniel Fissneider hat sich 4 Monate auf seinen ersten Straßenmarathon (voriges Jahr lief er den Dolomiten-Bergmarathon) vorbereitet, zum Teil mit Gerald Burger, der in Rom unter 3 Stunden lief und mit Manuel Koch, ein Trainingsteam, das sich sehr gut verstand.
Daniel startete vorsichtig und zog dann an. Beim Verfolgen des Rennverlaufs zu Hause: Bei 1:20 sauste er über die Halbmarathonlinie. Ist der schnell! Wenn er das nur durchhält! Und er hielt!
Daniel: „Bei km 25 hatte ich Achselweh, was sich aber bald gelegt hat und ab km 39 war’s dann so richtig hart. Da haben die Füße so richtig weh getan, aber beim Zieleinlauf auf dem Heldenplatz war alles vergessen. Nach dem Rennen hat mir die Freundin geholfen, die Schuhe und Socken auszuziehen, denn allein hätte ich es nicht geschafft. Es war alles super!“ Ja, wirklich, denn er wurde mit 2:43:33 insgesamt 39. und 15. seiner Klasse. Manuel Koch wurde mit 2:54:21 in seiner Kategorie 26.. Auch Florian Kuppelwieser schaffte es noch unter 3 Stunden (2:59:35 und 36. seiner AK). Etwas darüber blieb Thomas Hanny: 3:06:05. Nicht nach Wunsch lief es für Andrea Riedl (sie entschied sich während des Rennens für den Halbmarathon; in Wien ist dies möglich) und Gebhard Erhard. Ihm (Jg 47) lief’s am Anfang sehr gut, doch ab km 25 wollte es nicht mehr. Zu schnell gestartet? Bei steigenden ungewohnten Temperaturen (über 20 Grad) büßt man das dann.
Peter Pfeifer wollte im Halbmarathon wieder unter 1:14 laufen. Und nach dem Ergebnis in Kaltern war dieses Ziel auch realistisch. Aber er hat daraufhin wohl zu viel trainiert. Auch das gibts. Mit 1:14:16 wurde er immerhin 11. von allen und 8. seiner Kategorie. 20. wurde Andi Bernhart in 1:22:16. Wollte er sein Resultat aus dem Jahr 2010 (1:20:18) unterbieten?
Helmut Zischg
Vetzan und Prad - Fußball VSS U 8 - Karl Schuster, der VSS-Bezirksleiter im Referat Fußball ist überzeugt: „Im Vordergrund bei den E-Jugend-Turnieren steht das Spiel und nicht das Ergebnis.“ Am vergangenen 14. April standen elf Mannschaften in Vetzan und zehn Mannschaften in Prad auf dem Fußballrasen und sammelten erste Erfahrungen in Turnierform. Jede der insgesamt 21 Mannschaften hatte zwei Spiele à 15 Minuten zu absolvieren und konnte auf die große Unterstützung der zahlreich anwesenden Eltern und Interessierten am Spielrand zählen.
Erstmals nahm an einem E-Jugend-Turnier eine komplette Mädchenmannschaft der Red Lions teil, die sich tapfer gegen die männlichen Kontrahenten auf dem Platz schlugen und auch bei den anderen Mannschaften standen mehrere Mädchen im Einsatz. Vorbildlich war die Organisation und Verpflegung in beiden Austragungsorten. Schuster lobt: „ Es ist immer wieder beeindruckend, was die zahlreichen freiwilligen Helfer auf die Beine stellen und mit wieviel Begeisterung Eltern und Interessierte die Spiele der jungen Fußballerinnen und Fußballer verfolgen. “ (ap)
Sulden - Die letzten Skitage auf Madritsch nutzen die Hersteller von 14 Skimarken mit ihren Teams zum Testen ihrer neuesten Skikollektionen für die kommende Wintersaison. Unter den Zaungästen befanden sich Redakteure der Fachzeitschrift „Ski Magazin“, um ihren Lesern wertvolle Tipps zu geben. „Wir lassen uns in keiner Weise von den Skiherstellern beeinflussen“, erklärt Redakteur Peter Henrich (im Bild mit Veronika Pfeifer). Die rund 200 Gäste verlängerten die Suldner Skisaison. (mds)
Jugend Fußball - Der VSS setzt bekanntlich viel Wert in die Ausbildung der Trainer. Vom VSS unter Bezirksobmann Karl Schuster in Zusammenarbeit mit dem FC Südtirol organisiert war die Trainerschulung in drei Etappen eine wichtige Initiative. Im Herbst 2012 wurde in Göflan die „7 gegen 7“ also die U8 und U10 veranstaltet (siehe Vinschgerwind Nr. 22-2012). Dann kam die Schulung mit dem System des „9 gegen 9“ der U11 (siehe unten). Am 13.04.13 folgte in Goldrain das Training „11 gegen 11“ der U 15 mit 17 anwesenden Vinschger Trainern. „Demnächst“, erklärt Karl Schuster, „werden alle drei Systeme in Bozen unter Leitung von Alfredo Sebastiani und Arnold Schwellensattl gefilmt und der Film wird an alle Vereine als Lehrmittel verteilt“. Schuster bedankt sich auch sehr bei den verantwortlichen Funktionären des ASV Kortsch und des ASV Goldrain für die zur Verfügungstellung der Anlagen, für die Betreuung und Verpflegung während der Schulungen. (lp)
Zweite Etappe
Insgesamt knapp 20 Jugendtrainer fanden sich am 6. April auf dem Sportplatz in Kortsch ein und folgten – nach einer kurzen theoretischen Einführung - den Anweisungen von Alfredo Sebastiani und Arnold Schwellensattel. Schwellensattl, Trainer der B-Jugend des FC Südtirol und Sebastiani, Trainer der A-Jugend des FC Südtirol stellten den ganzen Vormittag über praktische Übungen in den Mittelpunkt der Schulung und kamen damit einem mehrmals in den vergangenen Jahren geäußerten Wunsch der Teilnehmer nach, vor allem praxisbezogene Schulungen zu veranstalten. (ap)
Fußball - 1. Liga - Die Lage in der 1. Liga stellt ein brillantes Laas und eine ruhige Lage für Mals dar. Für die Malser gilt die klassische Definition, dass die goldene Mitte Ruhe bringt. Für den Tabellenzweiten Laas, wie der ehemalige Sektionsleiter Herbert Markt sagt, spielt die vorteilhafte Tatsache eine Rolle, dass die Mannschaft ohne Druck spielen kann. Im Derby Schlanders-Laas sieht er ein Spiel mit Gleichgewicht.
Was Schlanders betrifft, wird die Lage im Bezug auf den Klassenerhalt mit Ernsthaftigkeit und wenig Entspannung gesehen. Interessant war das 2:2 gegen Gargazon, als Claudio Di Gallo die Hinrunde gespielt hat. Der Stürmer rettete ein Spiel, welches schon verloren schien. Unkonzentrierter Beginn der Schlanderser, welche 0:2 in Rückstand gerieten. Dann blieb die Mannschaft sogar zu 10. und am Ende stand der Ausgleich 2:2 mit zwei Elfmetern von Di Gallo, eine Rarität, weil beide von ihm erobert und erzielt wurden. Dann kam die auswärtige 0:5 Niederlage gegen den Tabellenersten Nals, welche danach von einem unerwarteten Unentschieden gegen den Tabellenzweiten Terlan kompensiert worden ist.
Sektionsleiter Gambaro fordert auf, „ganz überzeugt und konzentiert bis zum Ende zu kämpfen. Zuerst kommt nämlich das Spiel gegen Laas, wo Hannes Wunderer wegen Verletzung fehlen wird, und dann aber ein etwas leichterer Spielkalender.“ (lp)
Vinschgau - Gerade in der Paradedisziplin der Bayern, dem Kugelstoßen, konnten die Vinschger Athleten zweimal eine Silbermedaille holen. Janik Prister aus Kastelbell kam bei seinem ersten Auftritt im Olympiazentrum von München mit noch ausbaufähiger Technik auf sehr gute 11,08m (4kg). Der Mittelschüler musste sich damit nur knapp geschlagen geben und empfahl sich damit für weitere Wettkämpfe auf nationaler Ebene.
Der achtzehn Jahre alte Latscher Mehrkämpfer Fabian Waldner konnte den Umstieg auf die schwerere sechs kg Kugel technisch gut umsetzen und näherte sich mit 12,97m bereits bei seinem ersten Wettkampf im Jahr der 13m Marke. Geschlagen geben musste sich Fabian aber von einem reinen Kugelstoßspezialisten. Der 2,12m große Deutsche katapultierte die Kugel über die 17m. Überrascht zeigte sich Fabian, als er seinen Meister in Latsch beim Training antraf. Für zwei Wochen bereitete er sich dort auf die Juniorenweltmeisterschaft vor. Für die größte Überraschung sorgte aber der zwölf Jahre alte Prader Mirko Lepir. Obwohl er sich mit den älteren Jahrgängen messen musste und mit 8,15 Sekunden über 60m nur als Achtqualifizierter an den Start des Finallaufes ging, legte er einen fulminanten Start hin und erreichte nach 7,96 Sekunden als Zweiter das Ziel. Eine Recherche ergab, dass er damit heuer die italienische Rangliste des Jahrgangs 2000 anführt. Zu dem größten Sportfest in Mitteleuropa kamen über 1100 Athleten, darunter waren fünfzehn aus dem Vinschgau. (ah)
Ötzi Alpin Marathon - Von schlechtem Wetter bedroht, war die Jubiläumsausgabe der Veranstaltung von Naturns nach Schnals am Ende ein klarer Erfolg. Aus Sicherheitsgründen wurde die Strecke etwas verkürzt. 533 Teilnehmer aus 9 Nationen waren dabei, mit guten Ergebnissen für die Vinschger AthletInnen. Hinter der Schweizerin Nina Brenn und dem Österreicher Christian Hoffmann kam gleich der Vinschgau. Die Glurnserin Gerlinde Baldauf eroberte nämlich Silber, die Latscherin Anna Pircher wurde 6., die Martellerin Angelika Schwienbacher 16..
Bei den Männern holte der berühmte und erfolgreiche Triathlet Thomas Niederegger aus Stilfs Silber, Oswald Weisenhorn aus Mals wurde 4., Daniel Jung aus Naturns 7., Alex Erhard aus Mals 14., Ivan Vallarsa aus Partschins 19., Stefan Innerhofer aus Naturns 21., Karl Tappeiner aus Latsch 24., Alois Platzgummer und Karl Lanpacher 27. bzw. 44., Siegfried Weisenhorn aus Schluderns 52., Arthur Fritz aus Naturns 63., Patrick Wallnöfer aus Latsch 68., Franz Höllrigl und Manfred Kofler aus Naturns waren 80. bzw 85., Joachim Angerer aus Laas 96., Moritz Spiss 107., Markus Gluderer aus Goldrain 116., Lorenz Illmer 118., Lukas Gamper aus Schnals 148.. Georg Christanell 163.. (lp)
E-Bike - Elektrofahrräder sind auf dem Vormarsch: Mit dem E-Bike macht Radfahren jedem Spaß. Auch die Umwelt und die Gesundheit profitieren. Elektrisch fährt sich‘s besser. „Es ist fast so, als hätte man immer Rückenwind oder als würde jemand von hinten kräftig schieben“, beschreiben begeisterte Elektrobiker das neue Fahrgefühl. Kein Wunder also, dass Elektrofahrräder, auch E-Bikes genannt, in ganz Europa auf dem Vormarsch sind.
Der technische Fortschritt hat viel zu diesem Boom beigetragen. Die Elektromotoren, die das Treten unauffällig unterstützen, sind leistungsstärker und leichter geworden. Die heute gebräuchlichen Lithium-Ionen-Akkus schaffen trotz eines geringeren Gewichts meist eine Reichweite von 50 und mehr Kilometern. Die Bandbreite der geschafften Kilometer erwies sich allerdings je nach Modell als sehr unterschiedlich und reichte von mageren 30 bis zu 140 Kilometern pro Akkuladung.
Gut für die Gesundheit
Das Elektrofahrrad ist keine unsportliche Sache. Lediglich Gas zu geben, funktioniert beim E-Biken nämlich nicht. Nur wer in die Pedale tritt, wird beim klassischen Elektrofahrrad mit zusätzlicher Motorkraft belohnt. „Aus gesundheitlicher und ärztlicher Sicht ist es nicht so, dass die elektrische Hilfe den Wert für die Fitness mindert.“ Ein gewisses Maß an Bewegung, und sei diese auch von Motorkraft unterstützt, fördere die Gesundheit. „Dabei kann das Immunsystem gestärkt und vor bestimmten Krankheiten vorgebeugt werden“, erklären die Mediziner.
Dank Motorunterstützung mache das Radfahren richtig Spaß. Zudem schütze das E-Bike auch vor Überforderung.
Das Elektrofahrrad ist übrigens auch für die Umwelt gesund, wenn es das Auto ersetzt. Umweltfreundlicher kann man dank minimalem Stromverbrauch mit Motorkraft nicht unterwegs sein. Auch der Unterhalt ist billig. Für 80 Kilometer Motorunterstützung fallen nur wenige Cent an.
Watles/Ortler Skiarena - Weit mehr als 1000 Besitzer einer Saisonskarte der Ortler-Skiarena kamen am 24. Februar in das Skigebiet Watles, um bei der Verlosung eines Personenwagens dabei zu sein. Erich Pfeifer, der Präsident des Zusammenschlusses von 15 Skigebieten in der westlichen Landeshälfte, zeigte sich erfreut über das rege Interesse und verwies auf die stolze Zahl von 7500 Saisonskarten, die heuer verkauft werden konnte. „Das sind 1450 mehr als im Vorjahr und das ist nicht selbstverständlich“, sagte er. 80 Prozent davon seien im Vorverkauf, also innerhalb des Monats November, verkauft worden. Einem Saisonskartenbesitzer, nämlich Günther Visintainer aus Vilpian, war das Glück dabei besonders hold. Er gewann den neuen Golf 7, der mit Unterstützung des Autohauses Auto Brenner und des Südtiroler Raiffeisenverbandes, für die Verlosung zur Verfügung gestellt worden war. Die drei Saisonskarten für 2013/14 gingen an Mathias Malloth, Christine Niedermair und Annalisa Cesati.