Schlanders/Vinschgau - Leidenschaft für Politik, so kann man die Sitzung des SVP-Bezirksausschusses am 12. Februar in Schlanders zusammenfassen. Es wurde debattiert, aufgerufen, gezweifelt, kritisiert, gelobt und lautstark gefordert. Ein Protokoll über Wünsche, Sorgen und Ängste aus SVP-Kreisen.
von Erwin Bernhart
SVP-Ausschusssitzungen sind im Vinschgau Standortbestimmungen, Informationenweitergabe, Klagemauer und angeregtes Schimpfen. Diese Gemengelage gab es auch bei der SVP-Ausschusssitzung am 12. Februar im Gamperheim von Schlanders.
Albrecht Plangger
Die „Bettenstoppgschicht“, die Gemeindewahlen, für die sich alle um die Suche nach Kandidaten bemühen sprach SVP-Bezirksobmann Albrecht Plangger kurz in seiner Begrüßung und in seinem Bericht an. Mit dem Landeshauptmann und mit dem Energielandesrat Brunner habe es jüngst ein Kontakttreffen gegeben. Unter anderem sei das „Tor zum Nationalpark“ in Gomagoi angesprochen worden, „weil man da nicht weiterkomme“, sagte Plangger. Vereinbart sei, dass am Joch oben die Nationalpark-Gesellschaft Toiletten, Radabstellplätze usw. herrichten und bauen solle und die Festung Trafoi solle das Land aus- und fertigbauen.
Mit LR Brunner wurde ein Energietisch, an dem Experten in der Stromwirtschaft teilnehmen sollten, angeregt und besprochen. Und angesichts des Klimawandels stellte Plangger die Frage, ob es denn nicht opportun sei, die Schrauben beim Gewässerschutz zu lockern. Denn es wären noch einige Kraftwerke durchaus möglich, vor allem Trinkwasserkraftwerke, wie sie in Nordtirol derzeit massiv ausgebaut würden. Sollte beim Gewässerschutzplan, der in den Ministerien in Rom hinterlegt sei, nichts zu machen sein, dann müsse man halt die Fehler zugeben, die durch das „Anziehen der Schrauben 2016“ geschehen seien. Das Gesetz zur Agriphotovoltaik solle Ende des Monats kommen, sagte Plangger und regte an, zu überlegen, ob Photovoltaik über Teilen von den Stauseen in Graun, Martell und in Schnals und auch am Ausgleichsbecken bei Glurns möglich sein könnten. Für die drei Biogasanlagen im Vinschgau forderte Plangger ein Änderung des Dekretes, damit die Anlagen wiederum Anrecht au 80 % Fördergelder haben. Der LH habe versprochen, sich nach den Gemeinderatswahlen mit dem Wahlgesetz zum Landtag zu beschäftigen. Planggers Idee dafür ist ein fixer Listenplatz für den Vinschgau auf der SVP-Liste. Der LH habe gesagt, dass, wenn schon, dies mit Vorwahlen mit entsprechenden Vorzugsstimmen bewerkstelligt werden müsse.
Irmgard Gamper
Die SVP-Bezirksobmann-Stellvertreterin Irmgard Gamper fasste dann diverse Fragestellungen für den anwesenden Tourismus- und Agrarlandesrat Luis Walcher zusammen. Wie solle denn die Herkunftsbezeichnung für tierische und Milchprodukte in der Gastronomie vonstatten gehen. Wie es mit dem „grünen Euro“ bei der Ortstaxe ausschaue, der für Landschaftspflege bzw. für viehhaltende Betriebe angedacht sei. Und der große Brocken „Bettenstopp“. „Der Vinschgau leidet zu keiner Zeit und an keinem Ort an Übertourismus“, schickte Gamper voraus. Ob denn da Nachbesserungen gemacht würden?
Zuerst in eigener Sache, begann der Landesrat Luis Walcher seine Ausführung energisch. Die Frage, ob ein Tourismusbetrieb den Aufenthalt eines Gastes verweigern könne, sei gesetzlich klar geregelt. „Jeder Gast ist aufzunehmen“, sagte Walcher mit Bezug auf die nationale und internationale Polemik, die das Hotel Elephant in Brixen durch den Rauswurf von Alexander Gauland entfacht hatte.
Dann zu den Fragestellungen und zur Sache. Er habe, so Walcher, das Tourismusentwicklungskonzept geerbt und „Wir werden da etwas ändern müssen.“ Baff sei er gewesen, als bei der Bettenzählung durch die Gemeinden 25.000 mehr Betten herausgekommen seien. Walcher nennt als Beispiel einen Betrieb, bei dem 50 Betten mehr verbucht und vermietet als auf der Betriebslizenz drauf waren.
Ein anderes Problem rolle auf Südtirol zu. Derzeit stehen südtirolweit rund 30 Hotelbetriebe zum Verkauf. In der Provinz Trient seien es 100 Betriebe. Die nicht sicher gestellte Nachfolge in den Betrieben werde wohl zunehmen und so zu einem großen Problem.
Die Regelung im Tourismusentwicklungskonzept sieht vor, dass aufgeteilt auf die Gemeinden für 10 Jahre 7.000 neue Gästebetten zur Verfügung stünden, dem Land zur Vergabe vorbehalten sind 1.000 Betten. „In meinen ersten Amtstagen hätte ich jede Woche 1.000 Betten vergeben können“, sagt Walcher. Walcher musste zugeben, dass „wir nicht imstande sind, die gezählten und die ungezählten Betten zu verwalten.“ „Wir haben in vielen Orten zu viel Tourismus. Mehr als voll geht nicht.“
Die Dolomiten werden, so die Diktion von Walcher, ab sofort nicht mehr als Werbung zum Einsatz kommen. Andere Gegenden sollen den Vorzug für die Bewerbung nach außen erhalten. „Der Vinschgau und das Unterland“, sagt Walcher, „wir müssen solchen Gegenden eine Chance geben.“ Im Vinschgau sei noch Platz genug.
Er habe bisher den Vinschgau als Einheit wahrgenommen. Aber im Tourismus gebe es offensichtlich zwei Einheiten, sagt Walcher, ohne den Alleingang der Ferienregionen Obervinschgau und Reschenpass beim Namen zu nennen. Aber alle müssten die Marke Vinschgau in ihrem Namen drin haben, forderte Walcher unmissverständlich. Der kleinste gemeinsame Nenner müsse bleiben. „Ich fordere eure Identität“, wird es Walcher etwas später formulieren.
Wenig Begeisterung löse in der Landesregierung das Bestreben des Kollegen Franz Locher und der Grünen aus, die genaue Herkunftsbezeichnung für Lebensmittel auf den Menükarten von Restaurants einführen zu wollen. Das sei ein Mehraufwand an Bürokratie. Das bisherige Gesetz entspreche dem EU-Recht. „Wir wollen eigentlich, dass Südtiroler Produkte auf die Teller kommen. Die Verteilung muss über die HOGAST gehen, da sind wir im Gespräch. Das macht Sinn. Keinen Sinn macht es, die Menükarten alle zwei Tage austauschen zu müssen“, sagte Walcher.
Es müsse bei der Ortstaxe eine Beruhigung eintreten. Eine 10-prozentige Erhöhung sei der letzte Schritt gewesen. Schließlich habe Südtirol in diesem Bereich primäre Gesetzgebung. Thema erledigt. Ein gutes Angebot habe man bei der Guestcard, bei der Gästekarte für Mobilität.
Der „grüne Euro“ stehe tatsächlich im Raum. Aber bevor man sich an diese Materie wage, müsse man genaue Kriterien für die Berglandwirtschaft erstellen. „Die Frage wird sein, wie wir die Bauern auf den Höfen halten können“, sagte Walcher und nennt das Beispiel aus dem benachbarten Graubünden. Von den ehemals 3.000 Bauern seien heute 2.000 übriggeblieben. Jeder Bauer bekomme jährlich 100.000 Franken in die Hand, für die Grünlandpflege. Graubünden habe erkannt, dass ohne die Landwirtschaft der Tourismus zusammenbreche.
Walcher beschrieb Auswüchse des Overtourism so: In Corvara koste die Capricciosa 19,50 Euro. Die Einheimischen können sich solche Preise nicht leisten und fahren für eine Pizza kilometerweit. „Da muss man acht geben“, warnt Walcher. Denn in einem Dorf seien es gerade die Gasthäuser, die einen sozialen Brennpunkt für das Dorfleben ausmachen.
Über die vier Jahre, innerhalb derer ausgewiesene Tourismuszonen verbaut werden sollen, ist man dabei mit dem LH zu reden, damit „der LH herwärts schaut“, um diese Fristen verlängern zu können.
Applaus für LR Luis Walcher
Walcher bekommt für seine Ausführungen großen Applaus in der Runde der SVP-Ortsobleute, der Mandatare und der eingeladenen Touristiker.
Dann gab es teils heftige Diskussionen. Karl Pfitscher, der Schlanderser SVP-Wirtschaftsobmann, sagt, dass der „Bettenstopp nicht in Ordnung war“. Der Vinschgau etwa vertrage noch viel Tourismus. Und zur Marke Vinschgau sagte Pfitscher in Richtung Obervinschgau: „Ich hoffe, dass wir alle Vinschger sind.“ Man habe mit Vinschgau Marketing ein gutes Produkt gehabt. Aber die IDM hat, von oben verordnet, „bei uns viel zerschlagen. In der DME-West haben die „Supergscheiden von IDM“ den Ton angegeben und „wir hatten nichts zu melden“. Und nun seien die zwei Ferienregionen im Obervinschgau abgesprungen. „Wo seimer denn?“ rief Pfitscher in die Runde. Bei der Ortstaxe habe man den Anteil der Gemeinde so verhandelt, dass dieses Geld wieder dem Tourismus zufließen solle. „Die Politik und die Leute müssen verstehen, dass die Tourismusvereine auch für die Allgemeinheit da sind“, sagte Pfitscher.
Egon Raffeiner von der SVP-Ortsgruppe Karthaus und Bauamtsleiter in der Gemeinde Algund gab detaillierten Einblick in die verwaltungstechnischen Abläufe, die so nicht gehen können. Dass etwa der Landesbeirat Durchführungspläne nicht lesen könne, dass es bei den „Schlafgelegenheiten“ große Differenzen zwischen genehmigten, belegten und beworbenen Betten gebe. „Mit dem Bettenstopp hat man ein Fass aufgemacht, das man nicht mehr zubekommt. Der Beschluss funktioniert hinten und vorne nicht. Der Beschluss wäre in die Tonne zu treten“, sagte Raffeiner. Eine Überarbeitung des Gesetzes forderte auch der Marteller BM Georg Altstätter.
Walcher mahnte Ehrlichkeit bei der Bewerbung ein. Auch der LH wolle den Vinschgau in allen Bewerbungen drinnen haben. „Ich möchte nicht sagen, dass ich ansonsten weniger Geld geben werde“, versteckte Walcher seine Drohung. Und bei den Tourismuszonen müsse es eine Verlängerung geben. Und auch die Einstufungen der Gemeinden von „entwickelt“, „wenig entwickelt“ usw. müsse man sich nochmals anschauen.
Plangger brachte die Wolfsproblematik aufs Tapet und erinnerte an die 40 Risse, die Wölfe im vorigen Jahr zwischen Laas und Langtaufers begangen hätten. ER hoffe, dass sich der Landesrat Walcher da hineinknien werde. Es sei, so Plangger, der falsche Weg, dass nur Wilderei helfe. Der Kastelbeller BM Gustav Tappeiner beleuchtete die Bedrohung durch den Wolf und die damit einhergehenden Zusammenhänge von Berglandwirtschaft, Alm- und Weidewirtschaft bis hin zur Sicherheit der Bevölkerung und der Touristen.
Es sei inzwischen auch in den Ministerien angekommen, dass der Wolf italienweit ein Riesenproblem darstelle, entgegnete Walcher und dass man italienweit an eine Obergrenze der Anzahl der Individuen denke.
Schließlich brachte Plangger auch das Prozedere beim Parkplan zur Kenntnis. Am 11. Februar seien er und BM Altstätter in Rom gewesen und hätten beim von der Abgeordneten Renate Gebhard vorbereiteten Minister und seinem Generalsekretär vorgesprochen, um die Unterschiede der Parkanteile Südtirols, des Trentino und der Lombardei klarzumachen. Da müsse man dranbleiben und „alle 14 Tage eine Bozner Abordnung beim Minister vorsprechen, sagte Plangger. Man wolle zuerst ein Dekret für den Südtiroler Anteil für Höfe und Almen erwirken, um Rechtssicherheit zu bekommen.
Sepp Noggler berichtete über die anstehenden Diskussionen im Regional- und im Landtag. Über das Gemeindewahlgesetz, über die Quoten und über die Autobahn im Regionalrat und über die anstehenden Gesetze über Wohnbau und über das Gesetz zum Ehrenamt.
Bozen/Vinschgau - Die BM Mauro Dalla Barba und Roselinde Gunsch haben sich bei der SVP-Bezirksausschusssitzung furchtbar aufgeregt. Vor allem ist es um einen „Fehler im System“ gegangen, der Gemeinden in Bedrängnis gebracht hätte. Die Gemeinden hätten einen Haufen Geld nachzahlen müssen.
von Erwin Bernhart
Landesrat Luis Walcher wusste nicht, wie ihm geschah. Der Latscher BM Mauro Dalla Barba brachte mit lauter Stimme seinen Unmut zum Ausdruck. Dalla Barba mahnte zuerst, dass man in der Parteizentrale und auch in der Landesregierung auf die Basis hören solle. „Wir halten euch noch die Stellung. Tut’s auf uns hören“, sagte Dalla Barba wörtlich. Das Gemeindeentwicklungsprogamm nannte Dalla Barba einen „Scheiß“. Und dann mahnte Dalla Barba, dass „die Sachen zuerst durchzudenken sind und nicht danach herumdoktern.“ Es war dann Roselinde Koch, die ihrem Kollegen beigesprungen ist: „Die Brisanz ist wohl noch nicht in Bozen angekommen.“ Koch erklärte dann, dass durch die im Dezember vorgenommene Gesetzesänderung im Bildungsbereich die Gemeinden einen Haufen Mehrwertsteuer nachzahlen müssten. Das könne es nicht sein. Das in vielen Gemeinden als Steuerberater tätige Wirtschaftsbüro Sandrini&Winkler habe bereits vor Wochen vor dieser Bombe gewarnt. Jedenfalls konnte Walcher in dieser Sache keine Auskunft geben. Der Vinschgerwind hat mehrere Akteure konsultiert, um Licht ins Dunkel bringen zu können.
In den Bestimmungen zum Stabilitätsgesetz für 2025 haben Landtag und Landesregierung einen kleinen Passus im Landesgesetz „Allgemeine Bildungsziele und Ordnung von Kindergarten, Unterstufe und Musikschule“ von 2008 geändert. Die Änderung: „Die für die Führung des Kindergartens zu- ständige Körperschaft verlangt von den Eltern oder Erziehungsberechtigten einen Kostenbeitrag für die Mahlzeiten der Kinder (...)“. Was harmlos klingt, hat große Auswirkungen. Denn bisher wurde von den Eltern ein Führungsbeitrag verlangt und dadurch konnte der Kindergarten gewerblich geführt und deshalb die Mehrwertsteuer intern verrechnet werden. Weil nun ausschließlich eine Mensagebühr fällig sein sollte, fallen die Kindergärten in die institutionelle Tätigkeit und die Mehrwertsteuer kann nicht mehr intern verrechnet, sondern muss an den Staat abgeführt werden und zwar mit Nachzahlungen der letzen 5 Jahre. Wer den Kindergarten also in den vergangenen 5 Jahren neu gebaut hat, hätte tief in Steuertasche greifen müssen. Taufers müsste um die 700.000 Euro an den Staat abliefern.
Da ist Feuer am Dach. Am Tag nach der Bezirksausschusssitzung gab es in Bozen eine erste Krisensitzung zwischen Gemeindenverband und Bildungsressort. Mit dem vorläufigen Ergebnis, dass man den Gesetzespassus zurückziehen müsse.
Die fünfte Jahreszeit – wie die Zeit der Playoffs in Eishockeyfachkreisen bezeichnet wird – ist nun endlich für den AHC Vinschgau angebrochen. Im Viertelfinale treffen die Eisfix auf den HC Valpellice Bulldogs, ausgetragen wird das Duell in einer Best-of-3 Serie. Aufgrund der bisherigen Saisonbegegnungen gehen die Vinschger als klare Favoriten in dieses Duell um den Einzug ins Halbfinale der IHL Division I.
Von Sarah Mitterer
Fast 350 Kilometer Luftlinie liegen zwischen Latsch und Torre Pellice, dem Ort, an dem die Eisfix ihr zweites Viertelfinalspiel der Best-of-3-Serie bestreiten werden. Am 22. Februar müssen die Eishockeycracks des AHC Vinschgau die längste Auswärtsfahrt – nämlich über 500 Kilometer und knapp 6 Stunden Fahrt - antreten, in der Hoffnung, mit einem Halbfinalticket in den Vinschgau zurückzukehren. Der Einzug unter die Top 4 wäre dann geschafft, sollten die Eisfix das erste Heimspiel (wurde am 15. Februar ausgetragen), gewonnen haben und das anschließende Auswärtsspiel auch für sich entscheiden. Doch von vorn:
Dass die Eisfix bereits das Playoff-Ticket in der Tasche hatten, stand nach dem Ende des Grunddurchganges fest, denn mit Platz 3 in der Gruppe West war ihnen der Einzug unter die Top 8 schon sicher. In der anschließenden Masterround spielten jeweils die Top-3-Mannschaften der Kreise West und Ost um die beste Ausgangsposition für die K.o.-Phase. In dieser Zwischenrunde konnte der AHC Vinschgau fünf von zehn Partien gewinnen und belegte am Ende mit 17 Punkten den vierten Platz, nur zwei Punkte hinter der drittplatzierten Mannschaft, dem HC Piné.
Somit stand fest, dass die Vinschger im Viertelfinale auf das fünftplatzierte Team treffen würden – und das ist der HC Valpellice Bulldogs. Schaut man sich die zwei direkten Duelle aus der Masterround an, so spricht vieles für den AHC Vinschgau, denn beide Partien konnten die Eisfix klar für sich entscheiden.
Sollten sie den Einzug ins Halbfinale schaffen, würden sie dort aller Voraussicht nach auf den Titelfavoriten aus dem Pustertal - den HCP Junior Selection - treffen, der im Viertelfinale gegen das achtplatzierte Team, den HC Gherdeina Div. I spielt. Zwar kassierten die Vinschger in den bisherigen Aufeinandertreffen drei Niederlagen, doch einmal gingen die Eisfix auch als Sieger vom Eis und bewiesen damit, dass auch dieser Gegner nicht unschlagbar ist. Doch zunächst gilt es für die Spieler des AHC Vinschgau die Konzentration auf das Viertelfinale zu legen, weiterhin mit Kampfgeist und Wille aufs Eis zu gehen und das Halbfinalticket zu lösen.
Rabland - Die Zweigstelle der katholischen Frauenbewegung (kfb) von Rabland hat kürzlich ihr 50-jähriges Jubiläum gefeiert. „Werft die Netze aus“, hat Pfarrer Hermann Senoner beim Festgottesdienst in seiner Predigt den Frauen zugerufen. „Wir sind gut vernetzt“, sagte die Rablander kfb-Vorsitzende Annemarie Erlacher beim Fest im Geroldsaal.
von Erwin Bernhart
Feststimmung herrscht am Samstagnachmittag, den 8. Februar 2025, im Geroldsaal in Rabland. Der Andrang ist größer als erwartet, es müssen kurzfristig mehr Tische und Stühle hergerichtet werden. Es gibt Kaffee und einen Jubiläums-Kuchen. 50 Jahre katholische Frauenbewegung Rabland ist Anlass und Grund zurück- und vorauszublicken. Die kfb-Vorsitzende von Rabland, Annemarie Erlacher, die zusammen mit ihrem Ausschuss die Feier vorbereitet, die Tische geziert und Kaffee und Kuchen gereicht hat, lässt aus dem Gründungsprotkoll vom 5. Februar 1975 zitieren. Von einer „Hilfs- und Weggemeinschaft auf katholischer Basis“ war da die Rede, von Mitarbeit in der Seelsorge unter der Leitung des Pfarrers. Klara Gasser ist als Gründungsmitglied im Geroldsaal anwesend. Als „Stütze im Pfarrleben“, wie es Pfarrer Senoner ausgedrückt hat, sind die kfb-Frauen seit 50 Jahren unterwegs, organisieren Ausflüge, Pilgerfahrten, gestalten Gottesdienste, liturgische Feiern und musikalische Abende tatkräftig mit. „Wir begeistern heute genauso Frauen für den Glauben“, sagt Annemarie Erlacher.
Die Diözesanvorsitzende Irene Vieider lobt den 50-jährigen Einsatz für das Gemeinwohl mit ungezählten Ehrenamtsstunden und bezeichnet die Pfarrgruppe als „unsere Keimzelle“. „Die Welt ist schön, weil ihr drauf seid“, rief Vieider in die fröhlichen Frauenrunde und überreichte eine Kette mit 50 Süßigkeiten und einem Herzen. Ein großes „Vergelt’s Gott“ kam von BM Luis Forcher, der gemeinsam mit Kulturreferent Hartmann Nischler an der Feier teilnahm. Isabella Engl, langjähriges Mitglied im Diözesanvorstand, erläuterte den Rablander Frauen das kfb-Projekt „Ein Bleistift für Bildung“. Mädchenbildung werde in verschiedenen Ländern mit Spendengeldern gefördert. Vor 10 Jahren habe man das Projekt ins Leben gerufen. In Uganda (Ausbildung von Frauen als Krankenpflegerinnen und Hebammen), in Kenja (Schülerinnenheim), in Argentinien (kleine Schulzentren) und in Indien (Schulgeld für 50 Mädchen) habe man in den vergangenen 10 Jahren Projekte verwirklichen können. Das Spendengeld komme an, resümiert Annemarie Erlacher.
Die Rablander kfb-Frauen haben am 8. Februar eine wunderbare 50-Jahr-Feier begehen können, im Kreis der rührigen Vorstandsfrauen und in der Gewissheit einer verbindenden Gemeinschaft.
Schlanders/KVW Bezirkstagung - Im Mittelpunkt der KVW Bezirkstagung am 8. Februar in der Feuerwehrhalle in Schlanders stand der Tätigkeitsbericht des Bezirksvorsitzenden Heinrich Fliri. Geehrt wurden auch drei langjährige Mitarbeiterinnen.
von Heinrich Zoderer
Mit Stolz konnte Fliri in Anwesenheit der verschiedenen Funktionäre, sowie auch des Landesvorsitzenden Werner Steiner und des KVW Geschäftsführers Werner Atz auf eine vielfältige und engagierte Tätigkeit der insgesamt 42 Ortsgruppen zurückblicken. In erster Linie sind es viele Frauen, die in den Ortsausschüssen, als Frauenvertreterinnen bzw. in den Seniorenclubs sich ehrenamtlich engagieren und sich für die sozialen Grundwerte, ein menschenwürdiges, friedliches und solidarisches Zusammenleben einsetzen und gesellige Veranstaltungen organisieren. Die insgesamt 238 ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen haben 7.500 Stunden für die Allgemeinheit gearbeitet und 141 Veranstaltungen mit 2.000 Teilnehmer:innen durchgeführt. Durch die KVW Bildung wurden fast 2.000 Weiterbildungsstunden angeboten. Es gibt ein vielfältiges Kursangebot für Jugendliche, Erwachsene und Senioren, auch gesellschaftspolitische und gesellige Angebote, Fahrten, Spielnachmittage und unterschiedliche Aktionen. Ausführlich berichtete Fliri über die umfangreiche, aber gesellschaftspolitisch hochaktuelle Tätigkeit der Arbeitskreise. Es gibt den Arbeitskreis Sanität unter der Leitung von Gottfried Theiner, der sich um die Gesundheitsversorgung und die Erhaltung der Dienste im Krankenhaus Schlanders einsetzt und freiwillige Nachtwachen zur Unterstützung für Kranke organisiert. Immer wichtiger wird der AK Recht auf Wohnen unter der Leitung von Georg Lechner. Es geht um eine neue Wohnbaupolitik, leistbare Wohnungen und bezahlbare Mieten. Sehr aktuell sind der AK Nachhaltigkeit, den Annemarie Kainz koordiniert, sowie die Schwerpunktthemen „Demenzfreundlicher Vinschgau“, die Organisation der Grenzpendlertagung und das Angebot „Senioren und die digitale Welt“. Bei der Bezirkstagung wurden auch drei verdiente Mitarbeiterinnen geehrt. Es sind dies: Rosa Stecher aus Prad, seit 1975 in der KVW OG Prad aktiv und seit 26 Jahren im Bezirks- und Landesausschuss, Gertrud Telser, seit 30 Jahren Vorsitzende der Ortsgruppe Matsch, sowie aktiv im Bezirks- und Landesauschuss und Sigrid Stecher, seit 25 Jahren Ortsvorsitzende der OG Laas. Bei der Bezirkstagung wurden auch die Kandidat:innen aus dem Vinschgau für die Neuwahl des KVW Landesausschusses am 26. April vorgestellt: Heinrich Fliri, Carla Grüner, Gudrun Warger, alle aus Schlanders, sowie Herbert Pfeifer aus Burgeis und Otto Platzgummer aus Göflan. Mit Grußworten des Landesvorsitzenden und des KVW Geschäftsführers und einem Imbiss endete die Bezirkstagung.
Nein, keine Schafherde hat sich kürzlich in Eyrs zusammengefunden, sondern an die Hundert Bäuerinnen aus dem gesamten Bezirk Vinschgau, um den diesjährigen Bezirksbäuerinnentag beizuwohnen. „Ob Stiefl oder Stecklschuah, deis sein ollz mir“ lautete das Motto und Bezirksbäuerin Elisabeth Tappeiner ging bei ihrer Begrüßung sowohl auf die Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede ein, welche Frauen, sprich Bäuerinnen, täglich herausfordern. Der Tätigkeitsbericht wurde in Form einer Bilderserie kurzweilig auf die Leinwand projiziert und es folgte eine Einlage von Ludwig Fabi, welcher näher auf die erste Bauern, Adam und Eva aus dem Vinschgau einging, da sie ja schon einen Apfelbaum besaßen. Die Geschichte von den gestiefelten und gestöckelten Schafen, welche zwar unterschiedlich, aber doch das gleiche Ziel vor Augen haben und neue „Bäuerinnenregeln“ ergänzte seine Einlage. Mit einer Ehrennadel in Silber, einem Diplom und einer Laudatio wurden fünf Bäuerinnen für ihre jahrelange ehrenamtliche Tätigkeiten auf Orts- und Bezirksebene geehrt. Martina Plörer, Präsidentin der Seniorenvereinigung Vinschgau, Lukas Paris, Vorsitzender der Bauernjugend Vinschgau und SBB-Bezirksobmann Joachim Weiss richteten Gruß- und Dankesworte. Blumen gab es zum Abschluss für den gesamten Ausschuss und für die Bäuerinnen der Ortsgruppe Eyrs, welche mit einem köstlichen und natürlich hausgemachten Kuchenbuffet auftrumpften und Maria Forcher, Bäuerin des Jahres aus dem Vinschgau, welche die Gäste mit einem Aperitif empfing. Die großteils in Tracht erschienen Bäuerinnen im Kultursaal von Eyrs genossen die gute Stimmung sichtlich und tauschten sich noch lange in angenehmer Atmosphäre aus. (lu)
„VIP ist im Apfelsektor in Europa absolut nachhaltig unterwegs. Wir sind unter anderem Bio-Leader und somit die Anlaufstelle für Bio-Äpfel in Europa. Unumschränkt.“ Das schickte VIP-Direktor Martin Pinzger im Vinschgerwind-Interview voraus. „Mit den Bauern kommunizieren wir transparent, berufen Versammlungen ein und erklären die Markt- und die Qualitätssituation. Über eine App bekommt jeder Bauer seine Hektarerlöse für jede Sorte. Wir scheuen die harte Wahrheit nicht“, sagt Martin Pinzger, „denn wir brauchen gesunde, wirtschaftlich denkende Unternehmer. Das Fundament ist, dass unsere Mitglieder ein gutes Auskommen haben, mittel- und langfristig.“
Interview: Angelika Ploner Foto: Erwin Bernhart
Vinschgerwind: Herr Pinzger, VIP will First Class sein. Im vergangenen Jahr waren auch die Auszahlungspreise First Class. Es waren die höchsten Auszahlungspreise seit zehn Jahren, stimmt das?
Martin Pinzger: Nein. Im Jahr 2017 führte ein ungewöhnlich starker Frost in Italien, insbesondere im Nonstal, zu einem erheblichen Ernteausfall beim wichtigsten Mitbewerber. Dies hatte zur Folge, dass die Preise noch weiter anstiegen.
Vinschgerwind: Dann waren es die zweithöchsten Auszahlungspreise seit zehn Jahren.
Martin Pinzger: Ja, das stimmt. Gott sei Dank. Das war bitter notwendig. Es waren die zweithöchsten Auszahlungspreise bei einer noch nie dagewesenen Höhe an Produktionskosten. Die Ernte war übersichtlich, speziell im roten Segment. Beim Golden Delicious hatten wir eine sehr gute Ernte. Die guten Auszahlungspreise sind darauf zurückzuführen, dass es im Frühjahr 2024 Frostschäden speziell in Ostdeutschland, in Österreich, in Tschechien, in Polen aber auch geringfügig im Nonstal gegeben hat. Bereits da hat sich abgezeichnet, dass die Ernte 2024 geringer ausfallen wird und wir sind weniger unter Druck gestanden. Die Golden-Ernte 2023 wurde bis spät in den Herbst 2024 verkauft. Wir haben die letzten Äpfel erst am 20. Oktober 2024 ausgeliefert. Von der Haltbarkeit her stellt das kein Problem dar. Wir können aufgrund der Lagerfähigkeit einiger Sorten absolut ein Jahr - bei Bedarf auch 14 Monate - verkaufen. Das ist ein großer Vorteil.
Vinschgerwind: Premium-Auszahlungspreise von über einem Euro ...
Martin Pinzger: ...nein, nein, über einen Euro ...
Vinschgerwind: ... gab es für die rote Sorte Kissabel® im I.P-Bereich zum Beispiel...
Martin Pinzger: Ja, eine einzige Sorte, aber das ist Nischendasein pur. Wir haben 5.300 Hektar Apfelanbau im Vinschgau und wir haben 10 Hektar Kissabel®.
Vinschgerwind: Gala, Bonita, Topaz im Biobereich erzielten alle drei über 1 Euro.
Martin Pinzger: Ah, ok, im Biobereich ja. Aber, ich spreche lieber von guten Erlösen. Denn, es bringt mir als Produzent nichts, wenn ich eine Sorte habe, die mir einen Euro bringt, aber ich nur 20 Tonnen pro Hektar produziere. Es ist so: Laut Berechnungen vom Beratungsring braucht ein Produzent 30.000 Euro Erlös pro Hektar, um kostendeckend zu arbeiten.
Vinschgerwind: Kostendeckend?
Martin Pinzger: Ja, da sind die Arbeit und die Investitionen des Bauern miteingerechnet. Und leider Gottes muss ich sagen, in den vergangenen Jahren haben wir die 30.000 Euro nicht immer und überall erreicht. 2023 haben wir die 30.000 Euro im Durchschnitt hingegen überschritten. Sowohl im Bio-Bereich als auch im I.P.-Bereich. Wir können unsere Produzenten für die Ernte 2023 und voraussichtlich auch 2024, nach einer Durststrecke von drei Jahren, wo wir nicht für alle Produktionsweisen satt über den Produktionskosten gelegen sind, vorerst beruhigen.
Vinschgerwind: Womit wir bei der nächsten Frage wären: Im Biobereich wurde der Golden Delicious zwei Jahre lang abgestraft, der I.P.-Golden erzielte bessere Auszahlungspreise, Ernte 2023 pendelte sich der Bio-Golden immerhin um 60 Cent ein.
Martin Pinzger: Das stimmt. Man muss grundsätzlich sagen: Nicht jede Sorte ist erfolgreich. Und es gibt unterschiedliche Situationen je nach Anbauweise. Ein Golden Delicious ist im I.P.-Bereich noch sehr erfolgreich, weil er konstante Erträge liefert. Die historische Qualität zu erreichen, ist mit fortschreitendem Klimawandel im Vinschgau nicht mehr leicht. Im Bio-Anbau ist der Golden Delicious die Königsdisziplin, weil er schorf-empfindlich ist, infolge viele Behandlungen braucht und diese dann wieder teilverantwortlich für berostete Äpfel sind. Demnach ist eine hohe Qualität des Golden Delicious nur mehr in Golden-Gunstlagen möglich. Die Bauern sind sehr professionell und reagieren schnell. Wir haben einen Flächenanteil im I.P.-Anbau bei 50 Prozent im Vinschgau und bei Bio 15 Prozent, tendenziell stark sinkend. Im Moment werden wir im Bio-Bereich weiterhin Golden-Flächen und Red Delicious-Flächen zugunsten von schorfresistenten Sorten wie Topaz, Natyra®, Bonita oder den im Bio-Anbau bevorzugten Gala reduzieren, weil diese Vorteile gegenüber einem Golden Delicious in der Produktion haben. Die Welt spürt den Klimawandel und Obst und Gemüse zu produzieren ist eine große Herausforderung. Weltweit.
Vinschgerwind: Aber die Bauern können auch heuer wieder mit guten Auszahlungspreisen rechnen?
Martin Pinzger: Unsere Ernte fiel fast genauso hoch aus wie 2023. Die größere Menge als geschätzt hat uns überrascht, da wir aufgrund der Alternanz mit weniger gerechnet hatten. Unser Ziel ist das Auszahlungsergebnis vom Vorjahr zu erreichen. Mehr wird wohl nicht möglich sein. Unsere Mitbewerber im Nonstal haben die Gewohnheit im Jänner eine Erlösvorschau zu machen. Diese prognostiziert für die laufende Ernte, dass sie 10 bis 15 Prozent unter dem Vorjahr liegen werden.
Vinschgerwind: ...um dann effektiv die Erlöse vom Vorjahr zu halten.
Martin Pinzger: Ich sage ganz transparent: Unser Ziel ist das Niveau der Auszahlungspreise des Vorjahrs.
Vinschgerwind: Nochmal zurück zum Sortenspiegel. Wie soll der Sortenspiegel im Biobereich in Zukunft aussehen?
Martin Pinzger: Im Bio-Bereich hatten wir 2023 eine Ernte von 5.000 Waggon, davon 1.000 Waggon Golden Delicious. Im letzten Jahr hatten wir nur mehr 500 Waggon Golden-Ernte - also die Hälfte. Das regnerische Jahr 2024 war für den Bio-Golden eine Katastrophe: Eine extreme Herausforderung für die Bio-Produzenten, dazu kam eine starke Alternanz. Im Bio-Anbau sind in den nächsten Jahren 10 Prozent Golden Delicious und 90 Prozent rote Sorten realistisch. Im IP-Bereich wird langfristig ein Anteil von 50 Prozent angestrebt.
Vinschgerwind: 50 oder 40 Prozent Golden Delicious?
Martin Pinzger: ...mit 40 Prozent wären wir wahrscheinlich souveräner unterwegs. Wir glauben noch an den Golden Delicious, auch noch im Jahr 2025, aber nicht mehr im ganzen Vinschgau, sondern nur mehr in bestimmten Gunstlagen. Was sind Gunstlagen? Das sind Höhenlagen oder Hügellagen an denen die Qualität und auch die Erntemenge konstant gehalten werden. Wir benötigen dann für die 10 Prozent Reduzierung Alternativen und das ist nicht so einfach, weil es eine große Herausforderung ist, neue Sorten zu entwickeln und einzuführen.
Vinschgerwind: ...und es gibt Probleme bei der Lagerfähigkeit. Vor allem beim Hoffnungsträger von VIP, dem Cosmic Crisp®.
Martin Pinzger: VIP hat vor zehn Jahren eine gute Selektion gemacht. Wir haben sieben Vertragssorten. Die erste Sorte war der Kanzi®, 2002 gestartet. Er funktioniert immer besser. Europaweit arbeitet sich Südtirol als Primus heraus, weil in den historischen Anbaugebieten wie Deutschland oder Benelux baumkrebsbedingt die Produktion schwächelt.
Vinschgerwind: ...dann der envy™, jener Apfel, der im November geerntet wird...
Martin Pinzger: ...einer der besten Äpfel, den wir derzeit im Sortiment haben: süßaromatisch. Süß-saftig hingegen ist der Ambrosia™ . Diese zwei Sorten sind wie maßgeschneidert für den Konsumenten in Südeuropa.
Vinschgerwind: ...wir sprechen aber von den Produzenten, wie sind diese Sorten im Anbau für die Bauern?
Martin Pinzger: Nicht mehr „Abano Therme aber envy™“: Das Sortiment bedingt eine Ernte von Ende August bis Mitte/Ende November..
Vinschgerwind: ... Kissabell®?
Martin Pinzger: Auf dem Markt läuft’s gut, in der Produktion läuft es nicht gut. Er ist extrem berostungsanfällig. Wenn es im März und April kalt ist, entwickelt er starken Rost und die Erntemenge fällt geringer aus.
Vinschgerwind: Das heißt Kissabell®-Stop im Anbau?
Martin Pinzger: Absolut. Nach dem Pflanzjahr 2025 ja.
Vinschgerwind: Dasselbe gilt für den Yello®. Stop im Anbau.
Martin Pinzger: Auch Stop, ja.
Vinschgerwind: ...und den Cosmic Crisp® sollen die Bauern anpflanzen und in Zukunft mit Scheren ernten – wie den SweeTango®?
Martin Pinzger: Wir haben im vergangenen Jahr den Versuch gemacht, den Cosmic Crisp® mit Scheren zu ernten. Der Cosmic Crisp® ist ein Apfel, den wir über 12 Monate verkaufen können. Der Verkauf der Ernte 2024 ist vor zehn Tagen (Aufzeichnung Interview 29.01.2025) losgegangen und wird bis Ende September gehen.
Vinschgerwind: Ist der Cosmic Crisp® stängelstichanfällig?
Martin Pinzger: Wir müssen grundsätzlich sagen, es gibt keine Sorte, die die eierlegende Wollmilchsau ist – vom Anbau bis ins Regal.
Vinschgerwind: Der Gala.
Martin Pinzger: Jein. Im Bio-Anbau ist er der Winner, aber im I.P.-Bereich fehlt teilweise die Menge im Vergleich zum Golden Delicious.
Vinschgerwind: Zurück zum Cosmic Crisp®. Muss dieser heuer im Herbst mit Scheren geerntet werden?
Martin Pinzger: Wir haben Ernte 2024 einen großangelegten Versuch gestartet den Cosmic Crisp® mit Scheren zu ernten. Auf freiwilliger Basis wurden einige Pflückgänge gemacht. Ziel war es zu verstehen, wie wir Ausfälle beheben können. Das muss jetzt auf Hochdruck passieren. Wir haben heuer über 1.000 Waggon Cosmic Crisp® geerntet und die Produzenten haben viel Geld investiert. Dementsprechend müssen wir jetzt liefern: Wir müssen so schnell und professionell wie möglich herausfinden, wo wir Vermeidungspotenzial haben – auf dem Feld, bei der Verarbeitung oder am Verpackungstisch. Seit zwei Wochen sortieren wir die Ernte 2024 und beginnen nun mit den Auswertungen.
Vinschgerwind: Kann man schon etwas sagen?
Martin Pinzger: Nein, das ist noch zu früh. Aber wir haben 30 Prozent der Cosmic Crisp® ohne Stängel geerntet. Dadurch steht uns viel Auswertungspotential zur Verfügung. Das Problem kann nicht VIP bzw. die Genossenschaften alleine und nicht der Bauer alleine lösen. Das geht nur gemeinsam. Wir stellen zudem fest, dass das Aufplatzen heuer mindestens das gleiche Problem darstellt, wie der Stängelstich. Wir müssen für beide Probleme die richtigen Optimierungsschritte finden. Das kann entweder eine Vermeidung von mechanischen Beschädigungen sein oder auch ein noch optimalerer Erntezeitpunkt. Der Cosmic Crisp® ist ein dünnhäutiger Apfel: Er ist dennoch eine der haltbarsten Sorten, die wir haben. Außer er hat eine Öffnung, dann hat er – umgekehrt – die Tendenz zur Fäulnis.
Vinschgerwind: Das heißt: Der Bauer muss innerhalb kürzester Zeit die Ernte unter Dach und Fach bringen? Er braucht mehr Erntehelfer usw.
Martin Pinzger: Nein, da ist der unternehmerische Geist, den unsere Produzenten mit dem richtigen Sorten- und Erntemanagement haben. Die richtige Sortenwahl optimiert das Erntemanagement sowohl zeitlich als auch personell und maschinell.
Vinschgerwind: Noch einmal: Kommt im Herbst die Pflicht mit Scheren zu ernten?
Martin Pinzger: Nein, Pflicht kommt ganz sicher keine.
Vinschgerwind: Außergewöhnliche Wetterereignisse wie viel Regen und Kälte im Frühjahr sowie starker Wind prägten das Jahr 2024. Wie ist die Qualität? Und wie läuft die Vermarktung der Ernte 2024?
Martin Pinzger: Es ist, wie ich bereits gesagt habe, mengenmäßig gut gelaufen. Denn wir haben bei I.P. punktgenau die Ernte 2023 erreicht und bei Bio sind wir auch bis auf fünf Prozent mengenmäßig hingekommen.
Vinschgerwind: Soviel zur Menge. Wie ist die Qualität?
Martin Pinzger: Qualitativ gibt es einen erheblichen Unterschied, da die schlechten Witterungsbedingungen, insbesondere der anhaltende Regen und die Kälte nach der Blüte, die Zellteilung stark beeinträchtigt haben. Dies führte zu kleineren Äpfeln, besonders bei der Hauptsorte Golden Delicious, und zu einer deutlich geringeren Menge an Äpfeln der 1. Qualität. Es gibt mehr Berostung, mehr Hagel, Defekte durch Windschäden, bakteriellen Druck, der jetzt auch im Lager Probleme bereitet. Der Produzent hat nicht mehr so viele Pflanzenschutz-Mittel in der Hand. Die gute Nachricht: Im Bio-Bereich sind wir imstande die Flächen zu halten, das ist in Europa eher die Ausnahme und für uns ein Erfolg, denn überall sind Rückgänge zu verzeichnen.
Vinschgerwind: Apropos Rückgänge. Bei unserem Interview vor fünf Jahren sprachen Sie noch von 1.700 Produzenten, jetzt sind es noch 1.400 Produzenten.
Martin Pinzger: Grundsätzlich haben wir vier große Problembereiche, was die Produktion betrifft, ohne zu bewerten, welcher der vier die größte Herausforderung darstellt. Wir haben den Klimawandel, mit neuen Schädlingen, Frost usw. Wir haben den Pflanzenschutz, wo leider Gottes in den vergangenen Jahren sehr viele Wirkstoffe verloren gegangen sind. Dann die Nachfolgegeschichte und die Kostensteigerung.
Vinschgerwind: Was heißt Nachfolgegeschichte?
Martin Pinzger: Nachfolgegeschichte heißt, dass die Wirtschaft generell mit dem demografischen Wandel zu kämpfen hat. Wenn die Landesstellen in Südtirol nicht mehr besetzt werden, dann beeindruckt mich das. Es ist so, dass die Nachfolge im Vinschger Obstbau nicht mehr eine Selbstverständlichkeit ist. Denn auch die Kinder unserer Obstbauern fragen sich immer öfter: Ist der Obstbau für mich wirtschaftlich und emotional interessant? Schließlich steht ihnen die Welt offen. Obstbau kann keine 4,5 Tage Woche bieten. Obstbau heißt Ernte von Ende August bis Mitte November. Obstbau heißt Arbeit am Samstag und Sonntag. Obstbau heißt um 4 Uhr aufstehen Pflanzenschutz ausbringen, damit man die Insekten schützt. Wenn es regnet, hinaus, speziell im Bioanbau. Das sind die Anforderungen. Schließlich war in den Jahren 2020, 2021 und 2022, auch die Wirtschaftlichkeit nicht mehr überall gegeben. Zum vierten Problem, den Kostensteigerungen. Eine junger Mensch fragt sich richtigerweise kritisch, ob er das will und setzt sich nicht mehr automatisch auf den Traktor. Man merkt, dass immer mehr Pachtflächen frei werden. Wir haben noch rund 1.400 Produzenten und 1.100 Betriebsleiter.
Vinschgerwind: Sprich die bewirtschafteten Flächen pro Betrieb, werden größer?
Martin Pinzger: Die 1.100 Betriebsleiter sind die Zukunft, eigentlich die Säulen des Obstbaus im Vinschgau. Ich gehe davon aus, dass das nicht mehr werden in den kommenden Jahren. Das ist einerseits eine Chance für mehr Professionalität und mehr wirtschaftliche Umlage, Auslastungsstunden von Maschinen usw., was ja positiv ist. Profis auf dem Feld zu haben, ist für uns die Voraussetzung dafür, erfolgreich auf dem Markt zu sein. Wir haben die modernsten Verpackungsstrukturen, die es weltweit gibt. Voraussetzung aber ist eine konstante Qualität, eine konstante Menge und ein super Produkt der jeweils richtigen Sorte. Richtig bedeutet marktkonform. Ich muss wissen, wo ich meine Äpfel verkaufen will. Wenn ich meine Äpfel ausschließlich in Italien verkaufen möchte, dann benötige ich z.B. kaum Bio-Äpfel.
Vinschgerwind: Wo liegt der Biomarkt?
Martin Pinzger: In Deutschland und Skandinavien.
Vinschgerwind: Wo verkauft sich der Golden Delicious am besten?
Martin Pinzger: Im I.P-Bereich verkaufen wir 60 Prozent in Italien. Der Golden Delicious hat in Italien immer noch 45 Prozent Marktanteil, in Spanien und in Portugal 40 Prozent. In Deutschland noch zwei Prozent. Die Deutschen bevorzugen säuerliche Äpfel. Elstar ist immer noch die Nummer eins, gefolgt von Jonagold und Pink Lady®.
Vinschgerwind: Der Apfelkonsum ist rückläufig, warum?
Martin Pinzger: Der Apfelkonsum ist nicht rückläufig. Laut Vorschau der EU-Kommission mit dem Agrarreport für 2024-2035 ist der Konsum leicht steigend. Vor allem in den osteuropäischen Ländern ist ein guter Konsum zu verzeichnen. Die Stärke des Apfels ist oft auch die Schwäche der Komplementärprodukte. Es gibt Produkte, Pfirsiche zum Beispiel, die durch den Klimawandel noch schwieriger, konstant zu produzieren sind.
Vinschgerwind: Und davon profitiert der Apfel.
Martin Pinzger: Richtig, ein Apfel ist 12 Monate verfügbar, in verschiedenen Preisclustern. Wir decken alles ab.
Vinschgerwind: Ohne Bienen keine Äpfel. Stichwort Biodiversität: Welche Projekte sind außer jenes „Blühende Einsaat“, Bienenweiden in Kortsch, Latsch und Laas, noch geplant.
Martin Pinzger: Wir stehen in ständigem Austausch mit den Imkern. Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit mit den Vertretern der Imkervereinigungen. Diese pflegen wir bewusst. Wir sensibilisieren die Produzenten. Der Beratungsring ist ein wichtiger Partner in diesem Zusammenhang. Ich würde sogar sagen: Die historische Zusammenarbeit zwischen den Obstbauern und den Imkern ist im Vinschgau exemplarisch.
Vinschgerwind: Themenwechsel: Trägt die Umstrukturierung von VIP, die personelle Neuausrichtung, sprich die zentrale Abwicklung des gesamten Verkaufs, bereits Früchte?
Martin Pinzger: Wir sind 2022 gestartet. Durch diesen Schritt haben wir nicht mehr Teilzeitverkäufer, so wie es zum Teil 25 Jahre lang war, und sind vor den Kunden systematischer und professioneller. Das war mit Sicherheit der richtige Schritt.
Vinschgerwind: Vor genau 35 Jahren - im Jahr 1990 - ist VIP gegründet worden. Die obligatorische Frage: Wann kommt VIP4, sprich der bilanztechnische Zusammenschluss der sieben Genossenschaften mit der Zentrale?
Martin Pinzger: Ich kann keine Jahrzahl nennen. Es kommt dann, wenn die Verantwortungsträger, und das sind die Genossenschaften gemeinsam mit der VIP-Führung, es als sinnvoll und zielführend erachten.
Vinschgerwind: Letzte Frage: Damals, 1990, trat VIP aus dem VOG aus. Wie oft reden Sie mit Ihrem Pendant bei VOG, Walter Pardatscher, über einen Wiedereintritt?
Martin Pinzger: (lacht) Wir starten jetzt (Anm. der Redaktion Obmann Thomas Oberhofer, Direktor Martin Pinzger und MIVOR Obmann Hansjörg Mantinger fahren gleich im Anschluss an das Interview nach Terlan). Ich kann das ganz offen sagen: Wir sind in der Endphase zur Gründung einer VEO, das steht für Vereinigung von Erzeugerorganisationen. Das ist seit zwei Jahren im Gespräch. Es ist geplant in den nächsten Monaten zu starten. VIP, VOG und VOG Products, werden gemeinsam eine Vereinigung gründen.
Vinschgerwind: Die wie heißen wird?
Martin Pinzger: Es gibt noch keinen Namen, aber einen Favoriten, den wir noch nicht verraten dürfen.
Vinschgerwind: Anders gefragt: Haben sich die Vinschger beim Namen durchgesetzt?
Martin Pinzger: Der Name ist nicht so wichtig. Andere Dinge sind wichtig. Es ist so: 1990 ist VIP gegründet worden. Wieso? Weil zehn Vinschger-Genossenschaften aus dem VOG ausgetreten sind. Weil man sich nicht ausreichend berücksichtigt gefühlt hat. Es ist positiv, dass man sich auf Augenhöhe in dieser Vereinigung trifft. Es stimmt, dass die Mengenverhältnisse 60:40 sind, aber wir haben zwei erfolgreiche, funktionierende Anbaugebiete und Erzeugerorganisationen, die sich absolut auf Augenhöhe mit Synergiethemen beschäftigen werden. Die Synergiethemen sind: gemeinsames Forschen und Entwickeln und Sorteninnovationen...
Vinschgerwind: Wo hapert’s?
Martin Pinzger: Ich wage zu behaupten, dass wir jetzt nach Terlan fahren, um den Stempel darauf zu setzen. Die Augenhöhe ist wichtig. VOG ist mengenmäßig stärker, aber beim Heiraten kann man auch nicht sagen: Ich habe mehr.
Werner Schönthaler macht Hanfziegel und zusammen mit seinem Vater Lois einen unverkennbaren Weißen.
Von Maria Raffeiner
Wie im Adlerhorst sitzt Werner Schönthaler bei einem Glas Wein auf Castelatsch („Gschlatsch“), seinem Bauernhof über dem Haufendorf Tschengls. Die Glasfront gibt den Blick frei bis nach Burgeis, schräg gegenüber liegt Eyrs. Da kommt der Weißwein her, der goldig im Glas schimmert. Auf dem Gelände der Firma Schönthaler Baustoffe werden bekanntlich Ziegel gepresst, aber auch Trauben kultiviert. Was als gesetzlich auferlegte Grünzone auf dem Gelände begann, wurde bald zur großen Leidenschaft von Lois Schönthaler, dem Seniorchef des Familienunternehmens. Mit seiner Pensionierung zog er sich aus dem Tagesgeschäft in den Weinberg zurück. Zuvor mussten die Voraussetzungen geschaffen werden, da es sich um flaches Gelände mit hohem Grundwasserspiegel handelt. Um sich an die Rebsorten anzupassen, musste mit sandigem Boden aufgefüllt werden. Danach kamen Flachwurzler in die Erde, die sich in der oberen Schicht ausbreiten. Seither steckt Lois Schönthaler sein Herzblut in dieses Projekt. Mit Sohn Werner besuchte er Weingüter, vertiefte sich in die Lektüre von Fachbüchern, etwa in die biodynamische Lehre von Rudolf Steiner, entfernte den Zweigelt und suchte die Zusammenarbeit mit Kellermeistern – was als Hobby begann, entspricht nun schon in drei Michelin Restaurants hohen Ansprüchen. Beratend zur Seite stand vor mehr als 15 Jahren Frans Van den Dries, der von Belgien nach Laatsch gezogen war und sich in der Weinwelt einen Namen machte. So kam es, dass in Eyrs auf einer Fläche von 1700 m die pilzresistenten Rebsorten Solaris und Muscaris und etwas Sauvignon Gris gepflanzt wurden.
Wir stoßen mit einem Gläschen an. Mit der Nase im Glas fachsimpeln wir über eine mögliche Pfirsich- und Litschinote. Werner erklärt die Komponenten: „Solaris wächst und schmeckt gut, hat aber wenig Farbe und Frucht. Muscaris kommt vom Muskateller und bringt das fruchtige Bouquet, während dem Sauvignon Gris die kräftige Farbe zu verdanken ist.“ Das sind noch nicht alle Besonderheiten vom Cuvée, denn ihm hat man Marmormehl beigemischt. Die Anregung kam vom Marmorkünstler Bernhard Grassl, da bereits die alten Römer ihrem Wein geriebenen Marmor zugesetzt hätten. Wozu? Das Calciumcarbonat nimmt dem Wein Säure und verleiht ihm Mineralität. Wenn im Winter die drei Sorten miteinander vermählt werden, geben die Winzer deshalb etwas Göflaner Marmorpulver dazu. Es sedimentiert und bleibt als Satz im Fass, wenn der Wein im darauffolgenden Herbst abgefüllt wird. „Wir haben es einfach ausprobiert“, lautet das Resümee, „bei der Größe von unserem Weinbetrieb gab es nichts zu verlieren.“ Das empfindet Werner als Freiheit, denn Mengenvergrößerung ist vorerst nicht sein Plan. 1500 Flaschen pro Jahrgang reichen, auch wenn die Nachfrage größer ist. Die Fachwelt äußert sich positiv über diesen besonderen Vinschger Rebensaft. Es war Sommelière Sonya Egger Trafoier (Kuppelrain), die dem „eschkolot“ zu Ansehen verhalf und Kontakte zu Weinkunden ermöglichte.
Jahrelang hatte Hilde van den Dries den Wein im Calvenschlössl ausgebaut. Da dort der Platz im Weinkeller knapp wurde, kommt er heuer erstmals von Hartmann Donà (Lana). Alle Schritte der Weinproduktion bis zum füllfertigen Wein laufen beim renommierten Önologen ab, wobei die Spontangärung beibehalten wird. Statt einem Hefezusatz bringt ein natürliches Traubenferment die Gärung in Gang, nur so erhalte das Endprodukt seinen Charakter.
Was in Familienhand bleibt, ist die Arbeit im Weinberg: Lois schneidet im Winter die Reben, geht im Sommer gegen das Unkraut vor, mäht und schwefelt, wenn es bei hohem Niederschlag notwendig ist. Der größte Aufwand entsteht beim Anbringen des Netzes. Werden die Weimer im Juli nicht eingepackt, lassen die Vögel nichts übrig, so arg stürzen sie sich im Obervinschgau auf die seltene Delikatesse. Die Traubenlese erfolgt je nach Sorte im Spätsommer/Herbst, auch beim Wimmen ist Lois mit 89 Jahren noch tatkräftig dabei. „Das ist richtig schön, mit 80 hat er sich ein iPad gekauft, um sich immer weiter in die Materie einzuarbeiten“, sagt Werner über seinen Vater.
Werners Aufgaben liegen im organisatorischen Bereich, er ist der Botschafter des Marmorweines. „Weinmachen hat Klasse, ein Weinberg ist etwas Edles“, ist er fasziniert vom Prozess, „es macht mir große Freude, wie sich das entwickelt hat und wie man im Kleinen etwas Großes schaffen kann.“ Von ihm hat der Verschnitt den vieldeutigen Namen „eschkolot“ erhalten. Die Bezeichnung kommt aus dem Hebräischen, bedeutet „Weintschaggl“ (ein Bündel Traubenbeeren, eine Traube), aber auch „Zusammenkunft“. Dem Weinstock kommt in der Thora bzw. im Alten Testament symbolische Bedeutung zu. Werners Auslegung: „Im Weinberg wird viel Aufwand betrieben, geschnitten und reduziert. Man arbeitet auf die Essenz hin, erst dann entfaltet sich die Qualität.“ Dem Begriff „eschkolot“ ist er bei den Jesuiten in der Schweiz begegnet, als er einen Kurs über die Kabbala, die mystische Tradition des Judentums, belegte. „Eschkolot klingt auch mit der etwas harten Vinschger Aussprache gut“, scherzt Werner und betont das K im Wort, „obwohl es nichts mit unserem Dialekt zu tun hat.“ Die feine Abbildung auf dem Weinetikett stammt von einer japanischen ZEN-Kalligraphin. Noch ein Cuvée also, bei Werner Schönthaler verschmelzen die Kulturen zu einem Gemischten Satz.
Momentan bleibt ihm keine Zeit, um einen Weinberg im steilen Gelände hinter seinem Hof in Tschengls anzulegen und das Winzerdasein auszubauen. Versuchsweise hat er jedoch schon einzelne Solaris Reben gepflanzt. Sie gedeihen gut.
Heinrich Renner, genannt „Plazi Heini“, ist der Dorfälteste von Lichtenberg. Er wuchs dort im elterlichen Hof mit fünf Geschwistern auf. Als rühriger Bauer gestaltete er die Geschicke im Dorf aktiv mit. Er war Theaterspieler und jahrzehntelang Chorsänger.
von Magdalena Dietl Sapelza
Seinen 18-monatigen Militärdienst anfangs der 1950er Jahre verlängerte Heini um zwei Wochen. Auf Wunsch seines Vorgesetzten half er als Dolmetscher mit, die neuen Rekruten aus den Tälern Südtirols in Empfang zu nehmen, die alle kaum italienisch sprachen. Heini hatte Italienisch in der faschistischen Schule gelernt.
„I hon Enrico Corradore ghoaßn“, erinnert er sich. Seine Lehrerin aus Süditalien hatte vor allem bei den älteren Schülern einen schweren Stand. Denn ihnen wurde daheim vermittelt, die Sprache der Besatzer zu boykottieren. „Di Leahrerin hot oft hintr dr Tofl greart“, sagt er. Er selbst habe sie recht gerngehabt. Deutschunterricht erhielt er zusammen mit anderen Kindern heimlich in wechselnden Verstecken. In Lichtenberg waren ein Dutzend italienische Soldaten stationiert, darunter ein hochrangiger Offizier mit seiner Frau und der kleinen Tochter. Die Kleine freundete sich mit den Lichtenberger Kindern an, und deren Vater sorgte daraufhin dafür, dass die Lichtenberger Bevölkerung gut behandelt wurde. Nach dem Einmarsch der Hitler Truppen landeten die italienischen Soldaten als Gefangene hinter den Mauern von Schloss Lichtenberg. Die Bevölkerung versorgte sie täglich durch eine Fensterluke mit Essen. Nachdem ihnen eines nachts der Ausbruch gelungen war, übergab Heini die Suppe an einen ausgehungerten deutschen Wachsoldaten. „I hon nou nia an Mensch sou essn gsechn“, meint er. Die Deutschen verschwanden, und die Amerikaner rollten mit Panzern an. Heini begegnete erstmals einem Schwarzen, der ihm eine Schokolade anbot. Nur zögerlich nahm er die Süßigkeit an und war erstaunt, wie gut sie schmeckte. Als ein Lastwagen der Amerikaner in der Häuserenge am Dorfeingang stecken geblieben war, staunte er über die Menge an darin gestapelten Lebensmitteln und Kleidern. „Noch zwoa Tog isch nichts mehr ummer gwesen“, lacht er. Drei Wochen waren anschließend nötig, um das Gefährt zu zerlegen und die Straße freizubekommen. Noch heute seien eiserne Bestandteile im Dorf zu finden und die amerikanischen Socken seien unverwüstlich gewesen. Heini träumte davon Lehrer zu werden. Doch nachdem sein älterer Bruder den Tischlerberuf ergriffen hatte, wurde er der Hoferbe. Ein Jahr lang fuhr er mit dem Fahrrad zur Landwirtschaftsschule nach Moles bei Mals.
Seine Militärausbildung absolvierte Heini in Verona und war dann in mehreren Kasernen Südtirols stationiert. Er versah seinen Dienst vorbildlich und durfte an einer Reise nach Rom teilnehmen. Beeindruckt war er vom Vatikan und von der Audienz beim Papst. Er wunderte sich über die vielen Springbrunnen in der Stadt, aber auch über den Müllhaufen im Kolosseum. Als er wieder daheim war, hieß es in der Landwirtschaft anpacken. Ausgleich bot ihm das Theaterspielen und das Chorsingen. „60 Johr bin i afn Kirchnchor gwesen“, betont er. Dort freundete er sich mit der zwölf Jahre jüngeren Aloisia Gander an. Im Mai 1965 heiratete er sie in der Kirche von Trens. Eigentlich hatte er geplant, mit seiner Loisa die Hochzeitsreise zur Tante nach Reutlingen anzutreten, doch daraus wurde nichts. „Du konnsch schun geahn, obr di Kiah nimmsch mit, hot dr Votr gsog“, schmunzelt er. Mit Loisa kam eine tüchtige Bäuerin auf den Hof. Neben Heinis Eltern lebte dort auch sein Onkel. Loisa schenkte ihrem Heini sechs Kinder. Froh war sie über die Hilfe ihrer Schwiegermutter, die es ihr möglich machte, ihren Mann bei der Feldarbeit zu unterstützen. Dort kamen jahrelang zwei Haflinger zum Einsatz, bis Heini Ende der 1960er Jahre einen Traktor kaufte. Es war einer der ersten im Dorf. „Der Porsche Traktor war haint a morts Gelt wert“, meint er. Heini war ein tüchtiger Bauer und auch ein rühriger Mitgestalter des Dorflebens, vor allem in den Bereichen der Landwirtschaft. Die Jahre vergingen und schließlich übergab Heini den Hof an seinen Sohn Karl, dem er jedoch weiterhin zur Seite stand. Glück hatte er, als er dank schneller ärztlicher Hilfe den Biss einer Giftschlange überlebte. Und dankbar ist er, dass er vor einem Jahrzehnt den Darmtumor besiegen konnte. Heinis großes Interesse gilt seit jeher den Himmelskörpern. „Weil i wissen will, wia di Welt geaht“, erklärt er. Heute hat er viel Zeit sich damit zu beschäftigen. Täglich verfolgt er den Sonnenauf- und Untergang anhand der Aufzeichnungen im Kalenderblatt. „I bin froah, dass i nou denkn unt olla Tog aufsteahn konn“, betont er.
Herbst und Winter hinter dem Schloss Goldrain. Diesen Weinberg möchte ich dem amerikanischen Lyriker und Dichter Ezra Pound widmen, dem Großvater von Siegfried de Rachewiltz. Er wirkt durch zahlreiche Anregungen, auch auf dem Gebiet der Landwirtschaft, unter anderem durch Experimente mit neuen Obstsorten.
Das schattige Rebendach nennen die Italiener "Pergola", wir kennen dafür das rätische Wort "Pataun". Reben ranken sich um die Pergeln, zahlreich wie die Anregungen des Amerikaners, der zwischen seiner alten und neuen Heimat geistige "Drähte" spannte.
Unter dem Titel "Wo die Masken herkommen" erschien im Jahre 2023 die ARUNDA 106. Diese üppige Dokumentation handelt von den vielen Veranstaltungen auf der Brunnenburg, wobei der Dichter Pound in den "Masken" die vielen Talente der Tiroler erkennt.
"Homo ferens" heißt die ARUNDA 107, sinngemäß übersetzt "Der Mensch als Lastenträger". Das Titelbild zeigt eine Dienstmagd, eine Frau unter einer schweren Heulast. Der Glaskünstler Robert Scherer schuf für die Kortscher Pfarrkiche einen farbenfunkelnden Meditationsraum. Das Bildprogramm enthält auch eine heilige Katharina, Symbol für die Mägde, die am Bauernhof arbeiten.
Der Dichter Ezra Pound (1885-1972) träumte nach seiner Rückkehr aus Amerika von einem Denkmal in Laaser Mamor über dem Schloss Tirol, auf der Meraner Mutspitze. Entstanden aber ist es in Laas auf dem Tschengelsberg als strahlende Dreifaltigkeit, mit 3 Marmorstelen aus der Werkstatt von Bernhard Grassl.
Am Fuß eingraviert ein Zitat aus CANTO LXXIV "aram vult nemus" mit der Bedeutung "Der Wald will einen Altar". Ezra Pound als Sozialreformer und Naturmystiker?
Hans Wielander
Die Nummer 108 der ARUNDA mit dem Titel "Norggn- Lorggn - Fraielen" behandelt Vinschger Sagen, neu erzählt von Sebastian Marseiler mit Zeichnungen des Laaser Künstlers Armin Schönthaler.
Ulrike Kindl, die Sagenforscherin, erklärt die rätselhaft tönenen Namen, Dialektwendungen und Begriffe. Gestaltung des Buches Ulrich G.M.Wielander und Einleitung "Das Seeloch" von Hans Wielander.
Heydorf-Loretzhof IV. - Jeden zweiten Donnerstag besuche ich die Redaktion des Vinschgerwind und gehe an diesem wunderschönen Juwel, mitten in Schlanders, vorbei. Ich kann immer wieder staunen über die schönen Proportionen, die eleganten Details, ohne „kosmetische Eingriffe“, die je nach Lichtverhältnissen anders wirken. Da muss ich zwangsläufig an die zu vielen Zerstörungen, die unser Land genehmigt, denken...
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Valentin, 14. Februar 2025
Gleich vorweg: Es ist nicht meine Absicht, eine Polemik zu entfachen. Was ich aber mit dem heutigen Beitrag versuchen möchte: Ein paar Fakten beizusteuern zu einer immer öfter aufkommenden Diskussion, ob unser Land Südtirol im Sektor Tourismus seine Obergrenze erreicht hat oder noch entwickelt werden soll. Schon diese erste Frage zwingt objektiverweise zur Differenzierung zwischen sogenannten „Tourismushochburgen“ und noch aufnahmefähigen und strukturschwachen Gebieten in unserem Land.
Außer Frage steht, dass der Tourismus in den letzten 50 Jahren so wie auch die Intensivierung in der Landwirtschaft Wohlstand in unser Land gebracht hat. Der Anteil des Sektors Beherbergung und Gastronomie an der gesamten Bruttowertschöpfung Süd-
tirols betrug im Jahr 2023 11 %.
Der Tourismus ist Segen und Fluch zugleich. Oder, um Josef Rohrer, den Journalisten und Mitgestalter des Drehbuches für das „Touriseum“ als Landestourismus-Museum in Schloss Trauttmansdorff, zu zitieren: „Tourismus ist wie Feuer. Du kannst damit deine Suppe kochen, aber auch dein Haus abbrennen.“
Südtirol ist jene Region der Zentralalpen, welche touristisch am stärksten genutzt ist.
Südtirol ist u.a. wegen seiner Landschaft und seines Klimas begehrt. Die Jahressumme der Sonnenscheinstunden beträgt in München 1.777 Stunden, in Bozen 2.935. Zum weiteren Vergleich: Im Jahr 2011 betrug die Sonnenscheindauer über das ganze Jahr in Schlanders 2.159 Stunden, in Naturns 2.036 und in Eyrs 2.065. In den letzten fünf Jahrzehnten hat sich Südtirol zu jener Region der Zentralalpen entwickelt, die zusammen mit dem Bundesland Tirol am stärksten touristisch genutzt wird. Im Jahr 2022 hatte Südtirol eine Wohnbevölkerung von 533.000 Menschen und eine „touristische“ Bettenanzahl von 152.936 in den gastgewerblichen Betrieben ohne die Angebote von Privatzimmervermietern und von „Urlaub auf dem Bauernhof“. Der Index der Beherbergungsdichte war mit 20,7 der höchste im Alpenraum. Als Beherbergungsdichte ist die Bettenanzahl pro Quadratkilometer Fläche definiert. Also: 152.936 Betten geteilt durch die Südtiroler Landesfläche von 7.400 km² ergibt 20,7. Zum Vergleich: Die Beherbergungsdichte in Tirol beträgt 16,6, in Salzburg 19,4, im Trentino 14,7, in Sondrio 5,7, in Belluno 5,0, in Graubünden 5,6, in Bayern 8,5.
Auch in der Tourismusintensität liegt Südtirol über dem zentralalpinen Durchschnitt. Die Tourismusintensität betrug 2022/23 in Südtirol 18,5. Als Tourismusintensität ist die Anzahl der Gästenächtigungen pro 100 Einwohner definiert. Index 18,5 bedeutet also, dass auf 100 Einwohner 18,5 Übernachtungen von Gästen gezählt werden. Im tourismusintensivsten Monat August erreicht die Tourismusintensität südtirolweit 35,3, im Pustertal gar 71,3.
Herkunftsländer und Anreise
Drei Viertel aller Südtirol-Urlauber stammen aus nur zwei Ländern: 43% aus Deutschland und 32,1% aus Italien (ASTAT- Info 19/2024). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Urlaubsgäste in Südtirol beträgt 4,3 Tage im Vergleich zu den 3,5 Tagen in den Zentralalpen. In anderen Beherbergungsangeboten in Südtirol beträgt die Aufenthaltsdauer: Urlaub auf dem Bauernhof 6,3 Tage, „Residence“ 5,8 Tage, in Privatzimmern 5,2 Tage. Bei der Bettenauslastung hat Südtirol im Jahr 2023 einen Prozentsatz von 40,8 % erreicht.
Die Gesamtzahl der touristischen Anreisen nach Südtirol betrug 2023 8.440.000, die Gesamtzahl der touristischen Übernachtungen 36 Millionen. Zum Vergleich: Gesamte Schweiz, eine Top-Destination auf globaler Ebene: 58 Millionen Übernachtungen.
85,5 % der Südtirol-Urlauber reisen mit dem eigenen PKW oder Motorrad an. Aus einer Befragung der Universität Bozen (2023) zu den Reisegewohnheiten in Italien und in Deutschland ist bekannt, dass die italienischen Gäste zu 84 % mit dem eigenen Auto, zu 7,2 % mit der Eisenbahn und zu 3,8 % mit dem Flugzeug anreisen. Von den deutschen Urlaubsgästen kommen 78 % mit dem eigenen PKW, 7,7 % mit der Bahn und 3,9 % mit dem Flugzeug.
Die systemische Gesamtbelastung
Rechnet man die 36 Millionen touristische Nächtigungen in Einwohner-Äquivalente um, erhöht sich die Anzahl der wohnansässigen Bevölkerung Südtirols von 535.000 (2023) im Jahresdurchschnitt um 107.463 Bewohner auf 642.000. Diese Steigerung der Bevölkerung ist nicht unwesentlich, entspricht sie doch in etwa der Einwohnerzahl der Stadt Bozen. In einer seriösen systemischen Gesamtbelastung, etwa hinsichtlich des Verkehrs, der Wasserversorgung, der Abwasser- und Abfallentsorgung, des Energieverbrauches und der Kohlenstoff-Emissionen muss dieser Mehrbelastung Rechnung getragen werden. Beim Wasserverbrauch beispielsweise wurde im Tourismus 2022 ein neuer Höchstwert von 7,9 Millionen Kubikmetern verzeichnet. Wohnansässige benötigen 241 Liter Trinkwasser pro Tag, Touristinnen und Touristen 448 l/Tg. Während die Urlauber für 36 Millionen Nächtigungen 16 Millionen m³ Trinkwasser pro Jahr verbrauchten, kommt die ansässige Wohnbevölkerung mit 40 Millionen m³ aus. Insgesamt ist Südtirols Tourismus quantitativ sehr weit entwickelt und ressourcenintensiv.
Arbeitskräftebedarf und Entlohnung
Laut Arbeitsmarktbericht Südtirol 2023/2 (Amt für Arbeitsmarktbeobachtung) waren von Oktober bis Mai 2023 37.178 Arbeitnehmende im Tourismus beschäftigt. Der Anteil der Beschäftigten im Gastgewerbe an der Gesamtzahl der Beschäftigten betrug 2022 14,2 %.
Im selben Jahr 2022 betrug die durchschnittliche Jahresbruttoentlohnung im Gastgewerbe 26.800 Euro, während diese im Durchschnitt aller Sektoren bei 31.100 Euro lag. Damit gehören die Löhne im Tourismus zu den niedrigsten Löhnen. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass das Gastgewerbe der Sektor mit dem höchsten Anteil an befristeten Arbeitsverhältnissen ist. 52 % der abhängig Beschäftigten im Tourismus stammen aus Südtirol, 48 % aus anderen Provinzen Italiens und aus dem Ausland.
Zweitwohnungskauf und Mietpreise
Von den 236.500 Wohnungen in Südtirol sind 14.000 Wohnungen Zweitwohnungen, die zu 24 % Südtirolern, zu 57 % italienischen Staatsbürgern aus anderen Regionen und zu 14% Bundedeutschen gehören. Die Gemeinden mit der höchsten Konzentration an Zweitwohnungen sind Welschnofen, Corvara, Hafling und Abtei. Die Kurzzeitvermietung von Wohnungen über die Plattform Airbnb ist auch in Südtirol stark angewachsen. Die Anzahl der buchbaren Angebote hat im Dezember 2022 erstmals 6.000 überschritten.
Der Südtiroler Immobilienmarkt zieht auch immer mehr auswärtige Investoren an, die in Wohn-Immobilien als Anlagekapital investieren. Dies hat Auswirkungen auf die Baukosten von Wohnungen und auf die Mieten von Mietwohnungen.
Die Maklervereinigung FIAIP (Federazione Italiana Agenti Immobiliari Professionali) hat für 2023 die Preise für die Wohnimmobilien in den 116 Südtiroler Gemeinden erhoben. In Bozen erreichen die Quadratmeterpreise im Zentrum bis zu 7.000 €. Am teuersten ist der Wohnraum in touristischen Gemeinden wie Gröden und Gadertal, wo die Verkaufspreise bis zu 15.000 €/m² erreichen. Aus den Angaben der FIAIP ergibt sich für Jänner 2025 für die 13 Gemeinden im Vinschgau ein Durchschnittswert von 3.097 Euro pro m² für den Kauf einer Wohnung.
Stichwort „Leerstand“ und „leistbares Wohnen“: Laut einer Erhebung des ISTAT von 2022 gelten in Südtirol 24,19 % der Wohnungen als unbewohnt oder so gut wie nicht benutzt.
Verfügbares Bauland ist knapp und somit wertvoll: Von Südtirols gesamter Landesfläche von 7.400 km² gelten nur 6 % als sicheres Bauland, 3 %, also die Hälfte sind allein schon nach dem Zweiten Weltkrieg verbaut worden.
Es gibt einen hohen Bedarf an Mietwohnungen zu erschwinglichen Mieten. Verschiedene soziale Gruppen tun sich schwer: Geringverdiener, Migrantinnen, Studierende etwa. Auch für den sogenannten Mittelstand bleibt der Traum vom Eigenheim immer häufiger ein Traum.
Auch bei gleichbleibender Bevölkerungsanzahl ist die Nachfrage nach Wohnungen besonders in den Ballungszentren mit ihrem Arbeitsplatzangebot immer noch steigend. Dies auch deshalb, weil die Haushalte immer kleiner werden. Während ein Haushalt im Jahr 1990 durchschnittlich noch 2,8 Personen umfasste, ist die Anzahl der Personen pro Haushalt im Jahr 2023 auf 2,3, in Bozen sogar auf 2,1 gesunken.
Das Südtiroler Landesgesetz Nr. 9 vom 10. Juli 2018 „Raum und Landschaft“ regelt den Umgang mit unserer Landschaft und unserem Siedlungsraum. Im Lichte der Entwicklung, dass immer häufiger ausländische Investoren auf dem Südtiroler Immobilienmarkt investieren und die Preise für den Wohnungskauf und die Wohnungsmiete anheizen, ist der Vorschlag von Leonhard Resch sinnstiftend, neue Bauvolumen für Wohnzwecke in Südtirol für Ansässige zu reservieren. Leonhard Resch ist seit 23 Jahren Referatsleiter für die Arche im KVW. Claudia Plaikner, die Vorsitzende des Heimatpflegeverbandes Südtirol, formuliert meines Erachtens zu Recht: „Tourismus in Maßen statt in Massen.“ Wer mehr zum Thema lesen will, dem sei das Buch „Heimat oder Destination Südtirol?“ empfohlen. Es ist vom Heimatpflegeverband Südtirol und von Politis herausgegeben worden und im Juli 2024 bei arcaedizioni, Eppan/Bozen erschienen.
Kortsch/Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung
Informieren, zusehen, ausprobieren: Die Einladung zum Tag der offenen Schule an der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Kortsch hat sich inhaltlich an den Schulalltag orientiert. Das Schul- und Heimgebäude und die Klassen- und Praxisräume wurden geöffnet, praxisnahe Einblicke in den Schulalltag gegeben, Kostproben aus der Küche offeriert, Matura-Projekte vorgestellt, kurzum den Interessierten – und es waren zahlreiche gekommen – einen vielfältigen Schulrundgang geboten, der in der Fachschule naturgemäß bei Kaffee und Kuchen endet. Die Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung empfiehlt sich als Schule fürs Leben. Die Türen der Schule an einem Freitag Nachmittag zu öffnen, hat sich bewährt. (ap)
Graun/www - Was rund um den Altgrauner Kirchturm passiert, wird in Graun mit Erstaunen registriert. Dass der Kirchturm auf der Biennale in Venedig im vorigen Jahr im Padiglione von Belgien filmisch eine zentrale Rolle gespielt hat, hat die Besucher, darunter auch den Autor dieser Zeilen, erstaunt und beglückt. Etwas ganz andere läuft derzeit auf der Webseite idoarch.com, auf die uns der GRauner BM Franz Prieth aufmerksam gemacht hat. Die Webseite fordert Architekten weltweit auf, sich mit Besonderheiten weltweit auseinanderzusezten und lobt damit virtuelle Wettbewerbe aus. Der Kirchturm in Graun ist mit folgender Aufgabe für die Architekten versehen worden: „Graun - Ein Dorf, das 1950 nach dem Bau eines Staudamms im Reschensee versank. Nur der Glockenturm aus dem 14. Jahrhundert ist noch sichtbar, er ragt aus dem Wasser und gilt als Symbol für die verlorene Geschichte des Dorfes.
Die Herausforderung besteht darin, ein nachhaltiges Restaurant/Bar zu entwerfen, das sich kreativ in den ikonischen Glockenturm am Reschensee einfügt. Sie haben die völlige Freiheit, entweder:
Erweitern Sie den Turm selbst, beispielsweise durch Anbauten oder Strukturen, die seine Geschichte und Architektur ergänzen.
Es bietet ein schwimmendes Element, das mit dem Wasser rund um den Turm interagiert und so ein einzigartiges Erlebnis für die Gäste schafft und gleichzeitig die Umwelt respektiert.“
Herausgekommen sind Vorschläge von erstaunlicher Phantasie. Architektengruppen aus aller Welt haben mit Respekt zum Turm Unterwasserresataurants entworfen, andere zeigten weniger Respekt und haben Restaurants gut sichtbar rund um den Turm gruppiert. Es lohnt sich tatsächlich, die Webseite zu besuchen, denn die Architekten haben ihre Ideen sehr ausgeklügelt und gut (auf englsich halt) beschrieben. (eb)
Laas - Der Reinhard Spechtenhauser habe abgelehnt, der Dietmar Spechtenhauser auch, auch der ehemalige BM Andreas Tappeiner. Offensichtlich gibt es in Lass aus den Reihen der SVP keine Kandidaturalternative zur BMin Verena Tröger (Bild). Als potenzieller Königinnenmörder will sich niemand hergeben. So bleibt Verena Tröger allein auf weiter Flur. Gespannt wird man in Laas sein, ob es bei den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am 4. Mai nach der ersten Tröger-Legislatur weiße Stimmenabgaben auf den BM-Zetteln und vor allem wie viele es geben wird. Denn in Laas sind bei weitem nicht alle mit der Gangart und mit dem Einsatz von der als umgänglich, angenehm und fein wahrgenommenen Verena Tröger zufrieden. Stimmen in Laas sagen, es gehe nichts weiter. An der äußerst gehemmten Entwicklung der Disco Fix lasse sich das ablesen. Aber nicht nur. Für Spannung sorgt auch der Status der Gemeindereferentin Elfi Kirmaier. Kirmaier ist aufgrund der SVP-Koalition in Bozen aus der SVP ausgetreten, hat ihre Abgaben an die Partei eingestellt. Eine Kirmaier-Kandidatur als Unabhängige auf der SVP Liste ist derzeit (noch?)versperrt. Versperrt ist auch eine Kandidatur auf der Bürgerliste. (eb)
Schlanders/Bozen - Der Abriss von einigen Gebäuden im Kasernenareal in Schlanders bekommt einen neuen Drall. Und zwar von der Landesregierung. Denn Ende Jänner hat die Landesregierung beschlossen, „das Verfahren für die Abänderung von Amts wegen des Bauleitplanes der Gemeinde Schlanders einzuleiten. Die Abänderung besteht aus der Umwidmung einer Zone für öffentliche Einrichtungen – Unterricht in Gebiet für übergemeindliche öffentliche Einrichtungen und aus der dementsprechenden Abänderung der Durchführungsbestimmungen, um die Erweiterung der Landesberufsschule zu ermöglichen.“ Um die Erweiterung der Landesberufsschule überhaupt erst zu ermöglichen, müssen einige Bauten abgerissen werden. Es ist genau jene Zone in einer Größe von rund 9.000 Quadratmetern neben und oberhalb der BASIS, die in den Bebauungsplänen der Gemeinde Schlanders immer ausgespart worden ist. Darauf soll ein neues Gebäude entstehen, in dem eine Tief- und Hochbauhalle im Zusammenhang mit der Berufsschule Schlanders untergebracht werden soll. Seit 2022 liegt eine von Architekt Rudolf Perktold erstellte Machbarkeitsstudie vor.
Im Grunde handelt es sich bei dieser Änderung des Gemeindeplanes für Raum und Landschaft um eine Formalität, aber weil die Zone nun „übergemeindlich“ ist, beginnt der Druck auf die in der Berufsschule seit Jahren ersehnte Verwirklichung zu steigen. (eb)
Vom Wind gefunden - Nomaden sind Menschen, die keinen festen Wohnsitz haben, sondern alleine oder mit ihren Tieren herumziehen. In der Menschheitsgeschichte lebten die Menschen lange als Jäger und Sammler und zogen herum. Durch das Entstehen von Ackerbau und Viehzucht veränderte sich die Lebensweise. Die Menschen wurden sesshaft, lebten in festen Behausungen, später in Dörfern und Städten. Auch heute gibt es noch Nomadenvölker, auch Halbnomaden und neuzeitliche Jobnomaden. Eine besondere Form der Jobnomaden sind digitale Nomaden. Es sind Menschen, die ihren Lebensunterhalt online verdienen und keinen festen Wohnsitz haben. Ihr Wohnzimmer ist die Welt, ihre Arbeitsgeräte der Laptop und das Handy. Das Einzige, was unabdingbar ist: Eine zuverlässige Internetverbindung. Allein in Amerika hat sich die Anzahl der digitalen Nomaden seit 2018 von 4,8 Millionen auf 10,9 erhöht. Es kann am Strand von Hawaii, in den Alpen oder im sonnigen Thailand sein: Es gibt keinen Ort, an dem es sich nicht arbeiten lässt. Das Leben als digitaler Nomade hat viele Vorteile. Reisen, ungebunden sein und die Welt erleben zählen zu den drei wichtigsten Faktoren. Als Single ist es am einfachsten ein Leben als digitaler Nomade zu führen. Aber selbst Familien können gemeinsam als digitale Nomaden leben. Nicht alle Berufe kann man als digitaler Nomade ausüben, es sind vor allem Künstler und Berufe im Dienstleistungsbereich. Viele Länder bieten ein sogenanntes Working Holiday Visa an. Die Welt ist im permanenten Wandel und damit auch die Art wie wir arbeiten und wohnen. (hzg)
Die Entscheidung, für die Olympischen Spiele in Antholz Bier aus Mexiko zu beziehen, sorgt für Verwunderung bei der Süd-Tiroler Freiheit. Wie aus einer aktuellen Anfrage des Landtagsabgeordneten Bernhard Zimmerhofer hervorgeht, ist „Corona Cero“, eine Marke des internationalen Brauereikonzerns AB InBev, offizieller globaler Bierpartner der Olympischen Spiele. Lokale Bierproduzenten aus Süd-Tirol bleiben dabei außen vor.
„Nicht nur diese Entscheidung wirft ernste Fragen zur Nachhaltigkeit der Olympischen Spiele auf.“
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Im „Vaterland“, in Österreich, wird’s nix mit einem FPÖ-rechtsnationalen „Volkskanzler“ Kickl. Den Herbert Kickl hat sein eigener Machtrausch blockiert. Kompromisse, in einer Demokratie Grundlage der Gesellschaft und der Politik, sind seine Sache nicht. Ob sich die anderen Parteien, die ÖVP, die SPÖ und die NEOS nach einem ersten gescheiterten Versuch diesmal zusammenraufen können, steht noch nicht fest. Tun sie das nicht, gibt es in Österreich Neuwahlen.
Für das kommende Wochenende sind alle Augen auf die deutschen Parlamentswahlen gerichtet, die nach dem Platzen der SPD-FDP-Grünen-Koalition notwendig geworden sind. In den Umfragen vorne liegt die CDU/CSU und deren Kanzlerkandidat Friedrich Merz (den im Übrigen die ehemalige Kanzlerin Angela Merkel damals kalt gestellt hatte) gibt sich in den gesitteten Kanzlerkandidaten-Debatten siegessicher und staatstragend. Gespannt wird man sein, wie die rechte „Alternative für Deutschland“ AfD abschneiden wird. In den Umfragen liegt sie nicht weit hinter der CDU. Die AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel hat bisher in den deutschen Fernsehsendungen eher eine „brutta figura“ gemacht.
Italien hat seit der Volksbefragung 1946, in der sich die Mehrheit für eine Rebublik und gegen eine Monarchie ausgesprochen hat, zig Regierungswechsel und zig Wahlen erlebt. Giorgia Meloni ist der 68. Ministerpräsident Italiens. Wohl niemand kann ein Interesse daran haben, dass Österreich und schon gar nicht Deutschland dem italienischen Beispiel der Vergangenheit folgt.
Natur, Genuss und Rodelspaß
Inmitten der beeindruckenden Bergkulisse des oberen Vinschgaus liegt die Rescher Alm auf 2.000 Metern Höhe - ein ideales Ziel für Naturliebhaber und Wintersportler. Die Alm kann zu Fuß, mit Schneeschuhen oder Tourenskiern leicht erreicht werden. Der Aufstieg ist angenehm und belohnt mit einem atemberaubenden Ausblick auf den zugefrorenen Reschensee, die umliegenden Berggipfel wie die markante Klopaier Spitze und das Skigebiet Schöneben.
Die Rescher Alm lässt sich auf zwei verschiedenen Wegen erreichen.
Über die etwas kürzere Forststraße, die im Rojental beim Parkplatz „Kopferbrücke“ beginnt, erreicht man die Alm in ca. einer Stunde mit leichtem Anstieg. - Ideal für Familien mit Kinderwagen oder Schlitten.Wer eine etwas längere Tour bevorzugt, kann beim Parkplatz am See im Altdorf von Reschen starten. Der markierte Winterwanderweg führt durch den verschneiten Wald und entlang der Rodelbahn zur Wallfahrtskirche Vallierteck. Von dort geht es weiter über einen gespurten Wanderweg zur Rescher Alm.
Die Skitourenfreunde können die Rescher Alm über den Winterwanderweg oder über das freie Gelände der Bergwiesen erreichen und können sich auf eine tolle Abfahrt freuen.
Oben angekommen erwartet die Besucher nicht nur die winterliche und meist sonnige Stille der Natur, sondern auch die gesellige Hüttenatmosphäre mit regionalen Köstlichkeiten.
Der Rückweg kann entweder über den Aufstiegsweg erfolgen - oder für alle, die den Winterspaß in vollen Zügen genießen wollen, über die präparierte Rodelbahn zurück zum Parkplatz in Rojen. Eine rasante Abfahrt garantiert ein unvergessliches Erlebnis für die ganze Familie.
Mit rund 60 km gespurten und gewalzten Winterwanderwegen bietet die Ferienregion Reschensee unzählige Möglichkeiten für Natur- und Sportbegeisterte - immer begleitet von einem traumhaften Berg- und Seepanorama.
Ferienregion Reschensee
T +39 0473 633 101
info@reschenpass.it
Rescher Alm
+39 351 64 94 644
info@rescheralm.it
LAC Vinschgau - Das vergangene Jahr war für die Leichtathleten im Vinschgau ein voller Erfolg, mit einer Vielzahl an Trainings, Wettkämpfen und herausragenden Ergebnissen, die nicht nur die hervorragende Form der Athleten widerspiegeln, sondern auch den hohen Stellenwert des Sports in der Region unterstreichen.
Intensive Trainingsarbeit: Über 180 Einheiten für Gesundheits- und Leistungssportler sowie 110 für die Inklusionsgruppe
Insgesamt wurden über 180 Trainingseinheiten für Gesundheits- und Leistungssportler organisiert, die sich sowohl auf die Verbesserung der individuellen Fitness als auch auf die Steigerung der Wettkampffähigkeit konzentrierten. Parallel dazu fanden mehr als 110 Trainingseinheiten mit der Gruppe Inklusion statt. Diese Trainings richteten sich an Menschen mit Beeinträchtigungen und boten ihnen die Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen, was nicht nur zur körperlichen Fitness beitrug, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl stärkte.
Über 30 Wettkämpfe – von Südtirol bis zu internationalen Meisterschaften
Die Athleten aus dem Vinschgau nahmen an mehr als 30 Wettkämpfen teil, sowohl in Südtirol als auch auf nationaler und internationaler Ebene. Zu den Highlights gehörten die Italienmeisterschaften und diverse internationale Wettkämpfe, bei denen die Vinschger Sportler ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellten und wertvolle Erfahrungen sammelten.
Landesmeistertitel und Rekordverbesserungen
Ein Höhepunkt des Jahres waren die fünf Landesmeistertitel, die die Vinschger Athleten erringen konnten: Gabriel Niederfriniger holte den Titel in den Disziplinen 60 Meter Hürden, Hochsprung und Mehrkampf, während sein Bruder Jakob Niederfriniger sich im 100 Meter Hürdenlauf als Landesmeister durchsetzte. Moriggl Lisa konnte den Titel im Mehrkampf für sich entscheiden. Diese Erfolge spiegeln das hohe Leistungsniveau der Athleten wider und zeigen die Qualität der Trainingsarbeit.
Darüber hinaus erzielte Lingg Lorena beeindruckende Ergebnisse, indem sie den Vinschger Rekord im Weitsprung mit 5,57 Metern egalisierte und gleichzeitig den Vinschger-Rekord im Siebenkampf mit 4.195 Punkten verbesserte. Auch Kaserer Hannes setzte ein weiteres Ausrufezeichen, als er den Südtirolrekord in der U18-Kategorie im 200 Meter-Lauf mit einer Zeit von 21,82 Sekunden eine halbe Sekunde verbesserte.
Erfolge bei den Italienmeisterschaften
Die Teilnahme an sieben Italienmeisterschaften von Athleten wie Moriggl Lisa, Gabriel und Jakob Niederfriniger, Frei Rania, Ziernheld Marvin, Kaserer Hannes und Lingg Lorena war ein weiterer Meilenstein des Jahres. Die besten Platzierungen bei diesen Meisterschaften erzielte Kaserer Hannes, der den 5. Platz im 200 Meter-Lauf und den 8. Platz im 110 Meter Hürdenlauf erreichte.
Trainingslager und Camps
Zur optimalen Vorbereitung auf die Wettkämpfe fand ein Trainingslager in Caorle statt, bei dem die Athleten ihre Form weiter ausbauen und sich auf die Wettkampfphase einstimmen konnten. Zudem wurden zwei Leichtathletikcamps mit über 100 Kindern und Jugendlichen durchgeführt, die nicht nur den Nachwuchs förderten, sondern auch die Begeisterung für den Sport weitertrugen.
Organisation von Wettkämpfen im Vinschgau
Die Ausrichtung von Wettkämpfen war ein weiteres Highlight des Jahres. Beim Dreikampf in Latsch nahmen über 150 Mittelschülerinnen und Mittelschüler aus dem ganzen Vinschgau teil. Zudem fand eine zwei Tage dauernde Landesmeisterschaft in Latsch statt, bei der sich die besten Athleten messen konnten. Weitere erfolgreiche Veranstaltungen waren der Sprintwettbewerb in Schlanders, der speziell für die Inklusionsgruppe organisiert wurde, sowie der Fakie-Cup in Schlanders, der ein Fest für alle Leichtathletik-Begeisterten war.
Dank an die Unterstützer
Der Erfolg dieser zahlreichen Veranstaltungen und Leistungen wäre ohne die großzügige Unterstützung der Gönner, Helfer und Sponsoren nicht möglich gewesen. Ein besonderer Dank geht an die Raiffeisenkassen des Vinschgaus, die Bezirksgemeinschaft, Immobilien Pohl, Lil. Fakie Shop, Gruber Holz und Bauexpert Latsch, die Gemeinden Latsch und Mals, GWR-Spondinig, die durch ihre Unterstützung maßgeblich dazu beigetragen haben, dass diese Erfolge erzielt werden konnten. Außerdem gehen die Dankesworte an die Schulen im Vinschgau für die gute Zusammenarbeit und dass wir die Hallen nutzen dürfen.
Ausblick auf 2025: Qualität im Training und Weiterentwicklung
Mit Blick auf das Jahr 2025 wird der Fokus weiterhin auf der Qualität des Trainings liegen. Es sollen gezielt Trainer und Kampfrichter ausgebildet und Fortbildungen besucht werden, um die Qualität der Trainingsarbeit auf höchstem Niveau zu halten. So soll den Athleten auch in Zukunft die Möglichkeit gegeben werden, ihre sportlichen Ziele zu erreichen und neue Erfolge zu feiern.
Insgesamt blickt die Leichtathletik im Vinschgau auf ein erfolgreiches Jahr zurück, das nicht nur durch herausragende sportliche Leistungen geprägt war, sondern auch durch die Förderung von Inklusion und Nachwuchsarbeit. Die Grundlage für den weiteren Erfolg ist gelegt, und mit dem anhaltenden Engagement aller Beteiligten ist auch 2025 mit vielen weiteren Höhepunkten zu rechnen.
Kunstturnen - Eva Hutter konnte sich bei der Italienmeisterschaft U19 den Sieg holen.
Der Auftakt des heurigen Biathlon-Italienpokals fand in Forni Avoltri (Friaul) statt. Der zweite Austragungsort war Pragelato (Piemont), eine Woche später. Gestartet ist Eva in die neue Saison eher holprig, hatte jedoch in der Weihnachtspause genug Zeit sich für die anstehenden Rennen vorzubereiten.
Die ersten Italienmeisterschaften der Saison 2024/25 wurden am 11. Jänner im Ridnauntal ausgetragen und diese im verkürzten Einzel. Beim verkürzten Einzelwettkampf wird vier Mal geschossen und dabei eine Strecke von 7,5 km zurückgelegt. Pro Fehlschuss wird hier, anders wie beim normalen Einzelwettkampf, einen Zusatzzeit von 30 Sekunden verrechnet. Eva begann zwar mit 2 Fehlern beim ersten Schießen, konnte jedoch mit nur einem Fehler in den anschließenden 15 Schüssen dennoch eine stabile Schießleistung erzielen. Somit wurden Eva 1.30 Minuten zu ihrer Laufzeit ergänzt. Auch auf der Piste war sie gut unterwegs und wurde somit zur Italienmeisterin gekürt. Nur knapp dahinter war die Juniorenolympiasiegerin Carlotta Gautero mit 4 Fehlern. Die Bronzemedaille ging an Evas Klassenkameradin der Sportoberschule Mals, Denise Maestri aus dem Trentino.
Weiter geht es nun mit einigen Italienpokalrennen. Der Saisonabschluss findet im Martelltal am 30. März statt. Dies wird wieder eine Italienmeisterschaft sein, diesmal in der Disziplin des Massenstarts.
Kunstturnen - Beim ersten Wettkampf im Jahr 2025, den Landesmeisterschaften in Brixen, räumten die Vinschger Nachwuchs-Kunstturnerinnen richtig ab und sicherten sich gleich vier Landesmeistertitel. Carla Wieser, die die Vinschger Nachwuchstalente betreut, zeigte sich sehr erfreut über das erfolgreiche Abschneiden ihrer Schützlinge.
Julia Tappeiner gewann beim Jahrgang 2015 die Goldmedaille. Sie sicherte sich den Sieg mit gerade einmal 0,2 Punkten Vorsprung auf die Zweitplatzierte. Alessia Paone krönte sich bei den Mittelschülerinnen des Jahrganges 2012 zur Landesmeisterin. Pech hatte in dieser Kategorie Hannah Platzer, die auf dem undankbaren vierten Platz landete. Den dritten Landesmeistertitel für die Latscher holte sich Vanessa Mombello in der Kategorie Jahrgang 2011 und älter. Maria Alber kürte sich in der Kategorie Jahrgang 2014 zur Vize-Landesmeisterin, Maria Mantinger gewann Bronze (Jahrgang 2016). (sam)
Partschins - Nach ihrem herausragenden Erfolg bei der Rodel-Weltmeisterschaft in Kühtai wurde Jenny Castiglioni in ihrer Heimatgemeinde Partschins gebührend empfangen. Die Sportlerin, die sich mit dem 3. Platz einen Platz auf dem Podium erkämpft hatte, wurde vom Bürgermeister, Vereinspräsidentin und Gemeindereferenten empfangen.
Der Bürgermeister der Gemeinde Partschins, Alois Forcher, überreichte der erfolgreichen Rodlerin einen Blumenstrauß im Namen der gesamten Gemeinde. „Mach weiter so und alles Gute für die Zukunft“, er lobte Jenny für ihren beeindruckenden Einsatz und ihre außergewöhnlichen Leistungen.
Die Präsidentin des ASV Partschins Raiffeisen ,Sabine Zoderer richtete ebenfalls ein paar Worte an die Sportlerin: „Liebe Jenny, ich darf dir die Grüße vom gesamten ASV Partschins Raiffeisen überbringen. Du bist nicht nur ein Vorbild für deine Rodel-Kolleginnen und Kollegen, sondern auch ein großes Vorbild für viele Sportlerinnen und Sportler in unserem Dorf. Deine Erfolge motivieren uns alle und sind ein Zeichen für deinen großartigen Kampfgeist.“
Der Sportreferent Hartmann Nischler , schloss sich den Glückwünschen an: „Liebe Jenny, wir sind uns sicher, dass wir dir in der Zukunft noch einen größeren Empfang bereiten werden. Du hast bereits Großartiges erreicht, und wir glauben an deine weiteren Erfolge. Partschins ist stolz auf dich!“
> Mit diese Worten und der Anerkennung aus ihrer Heimatgemeinde wurde Jenny Castiglioni in Partschins gefeiert.
Mals/Obermais - Die professionelle Förderung des sportlichen Interesses in Verbindung mit einer Schulausbildung steht im Mittelpunkt des Schulschwerpunkt Fußball der Fachoberschule für Wirtschaft im Oberschulzentrum Mals. Neben zwei fußballspezifischen Einheiten pro Woche, einem wöchentlichen Kraft- und Konditionstraining gehören verschiedene Testspiele zur sportlichen Ausbildung. Diese Testspiele erstrecken sich auf das gesamte Schuljahr und werden gegen Mannschaften des FC Südtirol, regionalen Auswahlmannschaften aus Südtirol, dem Trentino und Tirol, dem Sportgymnasium Sterzing und erfolgreichen Amateurvereinen aus dem Vinschgau und Burggrafenamt ausgetragen. Kürzlich testeten die Schüler gegen die U15, U17 und die 1. Mannschaft beim derzeit stärksten Amateurverein im Lande, dem FC Obermais. Für die Vereine sind diese Testspiele ein Training auf Wettkampfniveau und für die vielen jungen Fußballtalente eine Möglichkeit, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und sich mit großen Vereinen zu messen oder zu empfehlen. (lu)
Kortsch - Am Sonntag, den 9. Februar 2025, fand das alljährliche Skirennen des ASV Kortsch Raiffeisen in Schöneben statt.
Mit 64 begeisterten Teilnehmern – vom Jahrgang 1946 bis 2021 – wurde ein spannendes Rennen ausgetragen. Trotz wechselnder Bedingungen zwischen Sonne, Nebel und Schneefall erlebten wir einen fantastischen Tag auf bestens präparierten Pisten.
Zur Dorfmeisterin kürte sich in diesem Jahr Platzer Eleonora, während Nobile Salvatore mit einer herausragenden Zeit den Titel des Dorfmeisters holte. In der Familienwertung setzte sich die Familie Schwalt Meinrad durch. Die Vereinswertung gewannen die Schützen, die bereits zum dritten Mal in Folge triumphierten und somit den Wanderpokal endgültig für sich beanspruchen konnten.
Ein riesiges Dankeschön an alle Rennläufer, Familien und Vereine, die Jahr für Jahr an unserem Rennen teilnehmen! Ein großes Danke auch an alle Helfer und das Team von Schöneben für die hervorragende Organisation und die perfekten Pisten.
Ein besonderer Dank gilt unseren Sponsoren, die dieses Event jedes Jahr aufs Neue möglich machen. Wir freuen uns schon auf das Rennen im nächsten Jahr!
Der ASV Kortsch Raiffeisen
Eishockey - Mit Adrian Klein und Cristian Verza verfügen die Latscher über zwei brandgefährliche Stürmer, die gemeinsam in bisher 20 Partien 77 Scorerpunkte sammeln konnten. Im Tor vertrauen die Vinschger weiterhin auf den Rückhalt von Simon Spada und Johannes Tappeiner. (sam)
Eishockey - Sollte es in der Best-of-3 Serie zwischen dem AHC Vinschgau und dem HC Valpellice Bulldogs nach zwei Spielen 1:1 stehen, so würde am 1. März um 19 Uhr im Iceforum von Latsch das Entscheidungsspiel zwischen den beiden Teams ausgetragen werden. (sam)
Glurns/Denkmalschutz - Klimaschutz oder Denkmalschutz? Geht beides, sagen die Glurnser, deren gesamtes “Stadtl” mehr oder weniger unter Schutz steht. Allerdings gibt es harsche Kritik in Richtung Denkmalamt.
Anhand von Impulsreferaten und einer anschließenden Podiumsdiskussion, wo mitunter hitzig diskutiert wurde, versuchte die SVP-Ortsgruppe Glurns am Donnerstag den 5. Februar der Frage nachzugehen, inwieweit sich am Beispiel Glurns Klima- und Denkmalschutz miteinander vereinbaren lassen und wo es immer wieder Probleme gibt.
Klimaschutz oder Denkmalschutz oder geht Beides? So begann Architekt Jürgen Wallnöfer der selbst in Glurns in einem denkmalgeschützten Haus lebt, sein Impulsreferat und stellte fest, dass Klimaschutz auch Denkmalschutz ist und das eine das andere durchaus ergänzen kann. Er erklärte den Begriff der grauen Energie und wie sich energetisches Sanieren mit dem Klimaschutz vereinbaren lässt, vor allem am Beispiel Glurns. Behutsames Sanieren sei immer im Sinne zu erhaltener Bausubstanz, um diese vor dem Verfall zu schützen und dabei kann man ohne weiteres auch dem Klimaschutz gerecht werden, beispielsweise durch energetisches Sanieren alter Dächer oder Isolierungen. Dabei gäbe es vor allem im kompakten „Stadtl“ Vorteile wie die enge Bebauung, welche den Wärmeverlust eines Gebäudes nach einer oder mehreren Seiten mindert. Biologisch ist man auch schon seit jeher, denn früher gab es gar keine anderen Materialien. In Glurns hat jeder schon einmal mit dem Denkmalamt zu tun gehabt und darüber ist man einerseits froh, denn dadurch konnte der Charme des „Stadtls“ erhalten werden, andererseits besteht auch eine gewisse „Hassliebe“ des in Glurns omnipräsenten Denkmalschutzes. Mehr Sensibilität von Seiten der Ämter wäre wünschenswert, sagt Wallnöfer. Im weiteren Verlauf berichtete Architekt Andreas Sagmeister, selbst ein Glurnser der einen abgebrannten Stadel zu einem Wohnhaus umfunktioniert, ausführlich von seinen Erfahrungen während der Umbauphase, wobei vor allem der ursprüngliche Charakter erhalten bleiben soll und gleichzeitig ein Gebäude der Kategorie Klimahaus A entstehen wird. Er verwies auf Probleme mit dem Denkmalamt. Es gäbe gar einige bürokratische Hindernisse und oft fühlt man sich vom Amt mit den zu erfüllenden Kriterien alleine gelassen. Leicht werde es einem nicht gemacht. Florian Trojer vom Heimatpflegverband machte im Anschluss wiederum klar: „Klimaschutz ist Denkmalschutz“ und das bringt Lebensqualität. Wenn mehrere Generationen die gleiche Bausubstanz nutzen anstatt neu zu bauen, ist dies immer im Sinne des Klimas und auch der Denkmalpflege, so Trojer. Allein 38% der aktuellen Emissionen weltweit entstehen allein durch den Bausektor. Landesrat Peter Brunner hörte den Ausführungen aufmerksam zu, referierte im Anschluss über diverse Richtlinien und Auflagen, vor allem in punkto Förderungen, und versprach Kritik weiterzuleiten und sich der vor allem bei der anschließenden Podiumsdiskussion aufkommenden laut und klar vorgebrachten Probleme, eben vor allem mit dem Denkmalamt anzunehmen. Insgesamt wurde, vor allem während der von David Frank geleiteten Diskussion, mit anschließenden Wortmeldungen aus dem Publikum noch einmal klar, dass die Probleme mit dem Denkmalamt vor allem am Mangel an Personal im Amt selbst, der resultierenden Wartezeiten und mangelnden Betreuung der einzelnen Bauherren, sowie der ausufernden Bürokratie zurückzuführen sind und hier Besserungsbedarf besteht. (uno)
Vinschgau/Naturns - Mit 1. Jänner 2025 wurde der Hauspflegedienst zum ambulanten Betreuungsdienst. Geändert hat sich nicht nur die Bezeichnung: Mit einer Anpassung der Regelungen und der Reorganisation der Leistungen will das Land künftig noch stärker im Bereich der häuslichen Pflege unterstützen. Um über die Neuerungen zu berichten, hat Soziallandesrätin Rosmarie Pamer gemeinsam mit den Bezirksgemeinschaften zu mehreren Informationsveranstaltungen für Gemeindenvertreter:innen im ganzen Land eingeladen. U.a. dieser Tage im Sitzungssaal des Sozial- und Gesundheitssprengels in Naturns.
„Die Bezeichnung ‚ambulanter Betreuungsdienst‘ beschreibt die Vielfalt des Tätigkeitsbereichs besser als Hauspflege. Hauptziele des Angebots sind der möglichst lange Verbleib eines Menschen in der gewohnten häuslichen Umgebung, die pflegenden Angehörigen zu entlasten sowie nicht zuletzt auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in diesem so wichtigen Dienst einzugehen“, unterstrich Soziallandesrätin Rosmarie Pamer dabei. Gemeinsam mit Christa Ladurner, Referentin für Soziales der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt, und Roselinde Gunsch, Präsidentin der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, Florian Prinoth, Direktor der Sozialdienste Burggrafenamt, und Karin Tschurtschenthaler, Direktorin der Sozialdienste Vinschgau, sowie dem Landesamt für Senioren und Sozialsprengel informierte die Landesrätin Bürgermeister:innen und Sozialreferentinnen und -sozialreferenten.
Immer mehr Pflegebedürftige werden zu Hause gepflegt, derzeit sind es etwa 70 Prozent der Pflegegeldempfänger in Südtirol. Dafür braucht es häufig Unterstützung – die entsprechende Nachfrage steigt stetig. „Dem wollen wir mit der Anpassung und Neuausrichtung des ambulanten Betreuungsdienstes gerecht werden“, erklärt Landesrätin Pamer. Die Ausarbeitung erfolgte in einem partizipativen Prozess mit den Führungskräften der Sozialdienste, den Einsatzleitungen der Hauspflege und mit den Ämtern des Sozialwesens.
Die wichtigsten Neuerungen:
• Der Dienst kann von allen Bürgerinnen und Bürger in Anspruch genommen werden.
• In den Tagesstätten: Leistungen wie Haarwäsche oder Fußhygiene wurden gebündelt und in die Leistung „Körperpflege“ integriert.
• „Transport und Begleitung“ wurden neu geregelt.
• Sicherstellung der Mahlzeit: Einheitliches Angebot „volles Menü“ für alle Essensdienste. „Essen ohne Zustellung“ unterliegt nun denselben Regeln wie der Mensadienst für Senioren.
Mit diesen Anpassungen geht ein Bürokratieabbau einher.
• Die Tarife bleiben unverändert und betragen je nach Leistung und Einkommenssituation 3,80 bis 24,00 Euro/Stunde, während sich das Tarifsystem bei den Leistungen in der Tagesstätte zugunsten von Personen mit wenig Einkommen geändert hat.
Schlanders - Ausstellung historischer Fenster aus der Sammlung Josef Spechtenhauser
Fenster sind durchscheinende, aber keineswegs unscheinbare Elemente unserer Baukultur, ihre individuelle Fertigung ist Ausdruck hoher Handwerkskunst. Sie entspricht den technischen Möglichkeiten der jeweiligen Entstehungszeit und den gestalterischen Zielsetzungen der Bauherren.
In den vergangenen Jahrzehnten sind viele historische Fenster aus den Haus-, Dorf- und Stadtansichten verschwunden. Verloren ging dabei viel Wissen um die handwerkliche Gestaltung alter Fenster sowie um die Möglichkeit, sie zu reparieren, restaurieren und auch wärmetechnisch aufzurüsten.
Die Sammlung von Josef Spechtenhauser aus Schlanders umfasst Exponate aus 500 Jahren Handwerksgeschichte, vom einfachen in Holz gefertigtem Schiebefenster mit Butzenscheiben bis zu prachtvollen Barockfenstern mit kunstvollen Beschlägen und mundgeblasenem Tafelglas.
Die von Helmut Stampfer kuratierte Ausstellung wurde bereits im Frühjahr auf der Trostburg in Waidbruck gezeigt und ist nun in der Mittelpunktbibliothek Schlandersburg zu Gast. Sie lässt die historischen Fenster prominent in Erscheinung treten und entwirft Perspektiven für den Erhalt dieser wertvollen Bauelemente.
Die Ausstellung, die der Heimatpflegeverband Südtirol in Zusammenarbeit der Mittelpunktbibliothek Schlandersburg zeigt, wird am 25. Februar, um 19 Uhr eröffnet.
„ZeitFenster – Ein Blick auf 500 Jahre Handwerk und Baugeschichte“
Eine Ausstellung historischer Fenster
In der Mittelpunktbibliothek Schlandersburg, Schlandersburgstr. 6,
Schlanders – Eintritt frei
Öffnungszeiten: 25. Februar 2025 – 4. April 2025
Montag – Samstag 9 – 12 Uhr, zusätzlich Montag, Donnerstag, Freitag 14 – 18 Uhr und Dienstag 14 – 19 Uhr
OSZ Schlanders - Gleiche Zeit, aber geändertes Format: während des dritten OSZ-PolitikCafés im Januar wurde erstmals ein Referent nach Schlanders eingeladen, um mit 22 Jugendlichen über Probleme und Zukunftsaussichten ihrer Freizeitgestaltung zu sprechen. Dabei erläuterte Herr Kobler eingangs, was er unter dem Begriff „Politik“ versteht: darunter fasst er nicht ausschließlich Regional- und Kommunalpolitiker, sondern alle – bes. die Jugend, um die es ging – partizipieren daran und gestalten Gesellschaft (mit/einander)! Basierend auf diesem Politikverständnis wollte Kobler im Gespräch keinen endlosen Vorgabenkatalog adressiert an die Politiker:Innen erarbeiten.
Stattdessen legte er den Fokus auf die Ergründung von Problemen sowie den Vorstellungen der Schüler:Innen für die Besserung des Status-quo, u.a. wurde der öffentliche Nahverkehr angesprochen. Neben den unflexiblen Fahrtzeiten der Nightliner beklagten die Heranwachsenden vor allem den Platzmangel in manchen Schülertransporten. Kobler verwies zunächst auf die junge Initiative „Make Tourists Pay“ und besprach dann mit Hilfe der Impulse der Schüler:Innen Lösungsschritte für die genannten Probleme (Petitionen, Vorortbegehungen, Aktivwerden von Vereinen etc.). Auch das mangelnde Angebot an Ausgehmöglichkeiten wurde thematisiert. Seit der Schließung der Disco Fix in Laas gebe es im Vinschgau nur noch sehr wenige Orte, an denen sich Jugendliche am Wochenende zum Feiern treffen können. Früher war das Angebot zahlreich: Disco Ladum in Prad, Treindler in Latsch, Schnalserhof in Naturns. Maturabälle sind mittlerweile fast das einzige verbliebene Angebot.
Daneben wurden auch die steigenden Wohnungspreise angeschnitten, was davon zeugt, dass sich die Vinschger Jugend um ihre Zukunft sorgt; als Besserungsvorschläge wurden Kaufbeschränkungen für Nicht-Italiener oder Genossenschaftswohnungen (wie etwa in Wien) genannt. Zum Abschluss waren sich alle einig: es braucht politische Bildung für ein Weiterkommen der Gesellschaft.
Sprachengymnasium Schlanders - Auf der Spur der Klassiker - Theaterprojekt am Sprachengymnasium
Die Schüler*innen der Klasse 3A und 4B des Sprachengymnasiums führten gemeinsam mit Christof Anstein ein Theaterprojekt zum Thema „Klassiker“ durch. Anstein ist Lehrer am Real- und Sprachengymnasium, spielt Theater, ist Regisseur und bildet sich regelmäßig theaterpädagogisch fort.
Die Schüler*innen lernten sehr viel, denn zum Theaterspielen gehört nicht nur, seinen Text zu beherrschen. Auch Stimme, Gestik und Mimik, sowie Konzentration und Ausdauer sind wichtig. Das erprobten die Schüler*innen in verschiedenen Übungen, in denen sie sich kreativ mit literarischen Texten auseinandersetzen und sich in kürzester Zeit auf neue Aufgaben einlassen mussten. Dabei war es auch wichtig, mutig zu sein, aus sich herauszugehen und die Zuschauer zu vergessen.
Mit nur wenigen Hilfsmitteln stellten sie eine Klangmaschine her, versetzten sich in verschiedene Rollen, übten Sprechchöre ein oder stellten Szenen aus dem Nibelungenlied oder aus Goethes Faust nach: Es wurden Drachen bekämpft, man begab sich zur Walpurgisnacht, rief Mephisto herbei und Siegfried musste mehr als einmal sterben.
In einer ungewöhnlichen und willkommen anderen Lernumgebung bot sich den Schüler*innen ein kleiner Einblick in die Welt des Theaters, sie konzentrierten sich auf Stimme und Körper, entdeckten neue Talente und stärkten ganz nebenbei und mit viel Spaß ihren Teamgeist. In den nächsten Wochen sind noch weitere Workshops geplant.
FF Plaus - Am Samstag den 1. Februar 2025 fand die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Plaus im Feuerwehrhaus statt. Die Veranstaltung war geprägt von wichtigen Wahlen, Anerkennung verdienter Mitglieder und einem geselligen Ausklang.
Kommandant Höllrigl wurde einstimmig in seinem Amt bestätigt, was das Vertrauen der Kameraden in seine Führung unterstreicht. „Ich danke allen für die Unterstützung und das Vertrauen, das Sie in mich setzen“, so Höllrigl in seiner Dankesrede. Des Weiteren wurde Alexander Kaserer zum neuen Vizekommandanten gewählt, der nun gemeinsam mit Höllrigl die Geschicke der Feuerwehr leiten wird. Auch ein neuer Ausschuss wurde mit Pircher Christoph, Traunig Jakob und Alber Philipp gewählt, der sich den Herausforderungen der kommenden Jahre stellen wird.
Ein Höhepunkt der Versammlung waren die Ehrungen: Köll Manfred, Zuegg Klaus und Gerstgrasser Rudi erhielten Auszeichnungen für ihre langjährigen und engagierten Dienste. Diese Ehrungen würdigen nicht nur ihre wertvollen Beiträge, sondern stehen auch als Anreiz für andere Mitglieder, sich ebenfalls zu engagieren. Zudem wurden Köll Andreas und Gögele Julian für ihre 15-jährige Mitgliedschaft geehrt, deren Loyalität und stetiger Einsatz für die Feuerwehr in der Auszeichnung ihren Ausdruck fanden.
Ein besonderer und emotionaler Moment war die Verabschiedung des scheidenden Vizekommandanten Köll Florian, des Schriftführers Eisendle Markus und des Gerätewartes Gerstgrasser Rudi. Alle wurden mit Dankesurkunden geehrt, die ihre langjährige, herausragende Arbeit und ihren bedeutenden Einfluss auf die Gemeinschaft der Feuerwehr würdigen. „Eure Verdienste sind nicht vergessen und werden immer geschätzt“, bemerkte Höllrigl rührselig.
Im Anschluss an die offizielle Versammlung fand ein gemeinsames Abendessen im Pixnerhaus statt. Zu diesem geselligen Ausklang waren Patinnen, Frauen sowie Partnerinnen und die Festhelfer eingeladen. Das köstliche Menü, zubereitet vom Meringerhof, erfreute sich großer Beliebtheit und sorgte für eine harmonische Stimmung. Bei angeregten Gesprächen und einem gemütlichen Miteinander wurde der Abend zu einem schönen Highlight, das den Zusammenhalt innerhalb der Feuerwehr weiter stärkte.
Die Freiwillige Feuerwehr Plaus geht mit frischem Elan in das neue Jahr, motiviert, auch weiterhin für die Sicherheit der Gemeinde einzutreten.
FF Plaus, i.A. Felix Pircher
Theaterbühne Matsch
Prusten, pfnuttern, kichern, glucksen, lachen - das Publikum hatte hörbar Spaß und Unterhaltung: Die Theaterbühne Matsch hat mit der Komödie in drei Akten „Dieses Mal was mit Niveau!“ von Andreas Hack unter der Regie von Anna Seidl ihrem Publikum auf alle Fälle Unterhaltung mit Vergnügen bereitet. Vor vollem Haus haben sich die Schauspielerinnen und Schauspieler bei der Aufführung am Sonntagnachmittag, den 16. Februar, auch mit vollem Körpereinsatz auf der Bühne ins Zeug gelegt, hatten sichtlich Spaß am Spiel und das hat sich auf das altersmäßig äußerst bunt gemischte Publikum übertragen, welches sich, auch von weit herkommend, köstlich amüsiert hat. Unter der Gesamtleitung von Jonathan Stecher, der selbst als „Bühnenbauer“ mitgespielt hat, haben Hubert Salutt, Petra Gunsch und Iris Habicher genauso wie die jungen Laura Thanei, Florin Gunsch, Simon Thanei und Lea Kofler auf der Bühne eine überzeugend gute Figur gemacht. Hinter und vor der Bühne waren zahlreiche Helfer am Werk, die für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben. Zum Inhalt: Ein Stück mit Niveau will der Matscher Theaterverein auf die Bühne bringen, ein englisches sogar, mit einem professionellen französischen Regisseur. Die Theaterproben beginnen, mit einem unerwarteten Regisseur, mit bockenden Schauspielern. Wie das Desaster seinen Lauf nimmt, sei nicht verraten, denn die Theaterbühne Matsch hat noch zwei Aufführungen parat. Am Samstag, den 22. Februar, mit Beginn um 20.00 Uhr und am Sonntag, den 23. Februar, mit Beginn um 15.00 Uhr (Platzreservierung über WhatsApp 349 8119474) lassen es sie Matscher auf der Bühne nochmals ordentlich krachen. (eb)
Heimatbühne Schluderns
Mit „Drei Männer im Schnee“ bringt die Heimatbühne Schluderns einen berühmten Klassiker von Erich Kästner auf die Bühne. Kästners Roman von 1934 ist verfilmt und als Theaterschauspiel umgearbeitet worden. Beherzt und mit Gefühl setzen die Schludernser Schauspieler unter der Regie von Christl Stocker Perkmann die sprachlich durchaus anspruchsvolle Verwechslungskomödie inmitten einer grandios gestalteten Hotelempfangshalle um. Im Theater entscheidet immer das Publikum, ob die Komödie gelungen dargestellt, ob die Schauspieler:innen ihre Sache gut machen. Das Publikum, der Theatersaal war prall gefüllt, war über die Aufführung am Sonntag, den 9. Februar, hellauf begeistert, bedachte die Schauspieler:innen mit Szenenappläusen, auch mit Zurufen, mit amüsiertem Lachen, mit interessiertem Tuscheln. Dass die Heimatbühne über gute technische Kenntnisse verfügt, konnte unter anderem am Vorspann abgelesen werden, der in Form eines bühnenformatigen Films als Erklärung für die dann live und in Farbe auf der Bühne folgenden Handlung abgespielt worden ist. Das Stück „Drei Männer im Schnee“ ist äußerst sehenswert und eine Perle in der Vinschger Theaterlandschaft. Es gibt am Freitag, 21. Februar und am Samstag, den 22. Februar jeweils um 20 Uhr die zwei vorläufig letzten Aufführungen. (eb)
Schlanders/Buchvorstellung - Elisa Anardu aus Vetzan lebt seit 10 Jahren in Südamerika, in Uruguay. Sie unterrichtet in Waldorfschulen und Sprachinstituten und führt einen Reiseblog. Im Februar des letzten Jahres hat Elisa bei ihrem Aufenthalt in Europa ihr Buch „Dualseelen, Liebe in Zeiten der Inka Prophezeiung“ in der Bibliothek Schlandersburg vorgestellt. Bereits damals wurde sichtbar, wie intensiv sie sich mit den Bräuchen, der Spiritualität, der Geschichte und den indigenen Völkern Südamerikas befasst hat. Nun ist Elisa wieder zurückgekehrt in ihre alte Heimat und hat ein neues Buch mitgebracht, welches sie in der Bibliothek Schlandersburg vorstellte. Elisa Anardu, die zweisprachig aufgewachsen ist und ein Studium als Übersetzerin abgeschlossen hat, hat ihr Buch in Italienisch geschrieben und bei der Buchvorstellung die Erklärungen sowohl auf Deutsch als auch auf Italienisch vorgetragen. Das Buch „Dieci anni di America Latina. Immigrazione e popoli indigeni”, herausgegeben unter dem Künstlernamen Zara Elisa, ist eine ganz persönliche Reflexion über ihre Erfahrungen und Begegnungen in den 10 Jahre in Südamerika, ein Land, das zu ihrer neuen Heimat geworden ist. Dunja Tassiello, die Gemeindereferentin von Schlanders, die das Vorwort zum Buch verfasst hat, konnte in der Schlandersburg Verwandte, Freunde und Interessierte begrüßen. Elisa berichtete über die vielen Einwanderer aus Italien, über die Kultur, Sprachen und Bräuche in Uruguay und Südamerika, die indigenen Völker, die Diktatur und die „Desaparecidos“, die politische Gegner, die vor allem während der Militärdiktatur in Argentinien, Uruguay und anderen Ländern verschwunden sind. Sie erzählte von Menschen, Künstlern und Politikern, mit denen sie gesprochen hat, wie z.B. mit José (Pepe) Mujica, von 2010 bis 2015 Präsident Uruguays. Er war Mitglied in der Guerillabewegung der Tupamaros und verbrachte 14 Jahre im Gefängnis. Sie erklärte das Weltbild der indigenen Völker, ihre Flagge, die Wiphala und die Symbolik des Andenkreuzes, über die verschiedenen Bräuche und von heiligen Orten wie Macchu Picchu oder den Titicaca See. (hzg)
Ulten/Alsack - Ulten-Alsack ist eine Fraktion der Gemeinde Mals. Der Weiler Ulten liegt an der Straße von Mals nach Planeil, am Ostrand der Maler Haide. Am Strassenrand steht ein kleines Kirchlein. Sie ist der MutterGottes Mariahilf, dem hl. Josef und Johannes dem Täufer geweiht und gehört zur Pfarrei Burgeis.
Erbaut wurde das Kirchlein in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Im Pfarrarchiv von Burgeis ist die Abschrift einer Urkunde verwahrt mit dem Kennwort: „Das Ultner Kirchl, berierend dessen Aufrichtung 1721, 27.9.“ In den siebziger und achtziger Jahren wurde das Kirchl renoviert.
In Ulten werden zwei Kirchtagsfeste gefeiert, Josefitag und Sonta Hons. Zu Josefi, am 19. März wird in Burgeis die hl. Messe abgehalten. Am Sonta Hons Tag, dem 24. Juni, dem Tag des hl. Johannes des Täufers, wird der Kirchtag in Ulten mit einem Gottesdienst gefeiert.
„Vor ein paar Jahren wurde noch dreimal im Jahr der Rosenkranz gebetet, zu Ostern d.h. in der Fastenzeit, im Mai und im Oktober. Heute gibt es dies nicht mehr. Heute wird nur noch geläutet, in der Früh, zu Mittag und am Abend“ erzählt Ernst Patscheider vom „Gruberhof“. Er betreibt mit seiner Familie die Hofkäserei „Aft Mult“ in der Fraktion Ulten/Alsack. “Es sind noch vier Parteien im Ort, die das Läuten aufrechterhalten. Eine Partei (Hof) übernimmt für ein Jahr das Läuten, im nächsten Jahr übernimmt eine andere Partei den Dienst. Es ist nicht einfach, das Läuten aufrechtzuerhalten. Wir werden es machen, solange es geht. Gottseidank sind da noch die Alten zuhause, wenn die aber einmal nicht mehr sind, dann haben wir ein Problem”. (pt)
Endlich ist es soweit – der Jugendtreff JULO in Laatsch hat seine Türen geöffnet, und was sollen wir sagen? Es läuft richtig gut! Seit der Eröffnung ist bei uns einiges passiert: Wir haben uns aufs Eis gewagt und unsere Spieleabende waren ein voller Erfolg – es wurde viel gelacht.
Kino-Feeling gab’s auch schon! Beim Filmabend wurde ordentlich mitgefiebert, und natürlich durfte Popcorn nicht fehlen. Und wer es lieber herzhaft mag, konnte sich bei unseren Kochabenden austoben – da wurde geschnippelt, gerührt und natürlich auch ordentlich gegessen.
Das Beste daran? Die Jugendlichen sind glücklich! JULO ist wieder ein Treffpunkt, an dem man sich wohlfühlt, quatschen kann oder einfach mal abschalten darf. Und das ist erst der Anfang! Wir freuen uns auf viele weitere Tage mit euch. Kommt vorbei! Wir sind Donnerstag von 16:30 – 20.00 Uhr und Freitag von 16:00 – 20:00 Uhr für euch geöffnet.
Jugendtreff Burgeis macht eine kurze Pause!
Der Jugendtreff Burgeis bleibt wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Unser Boden bekommt eine Auffrischung, damit der Treff noch einladender und gemütlicher wird.
Auch wenn wir den Treff für ein paar Tage vermissen werden, freuen wir uns umso mehr darauf, euch danach wieder begrüßen zu dürfen. Wir sind ab 15/02/2025 wieder für euch da.
Jugendtreff Prad, 31. Jänner 2025 – Das OEW besuchte unseren Jugendtreff und führte uns durch die Klimashow.
WIE KANN ES SEIN, DASS DAS KLÜGSTE WESEN, DAS DIE ERDE JEMALS BETRETEN HAT, SEIN EIGENES ZUHAUSE ZERSTÖRT?“
– Jane Godall, Verhaltensforscherin
Die Extremwetterereignisse des vergangenen Sommers in Südtirol haben gezeigt, dass die durch den Klimawandel erzwungene Transformation viel schneller erforderlich ist als bislang angenommen. Südtirolweit gibt es leider unzureichende Informationsstrategien, um Südtiroler*innen über die Klimakrise und zielführende Maßnahmen zu informieren.
Daher hat sich die neu entwickelte Veranstaltung eben das zur Aufgabe gemacht. Sie will informieren, Bewusstsein schaffen und zum Tun motivieren. Und das, indem sie die weltweiten Auswirkungen des Klimawandels aufgezeigt, verschiedene Aspekte und die primär Leidtragenden der Klimakrise sichtbar macht und Handlungsoptionen für das Erreichen der Klimaziele in Südtirol vorstellt.
Harte Fakten
Eines der Highlights der Show war die Präsentation der harten Fakten. Uns wurden beeindruckende Videos von Naturkatastrophen gezeigt. Die Jugendlichen waren völlig verblüfft als sie die Bildaufnahmen zu Gesicht bekamen.
Mitmach-Workshops
In den interaktiven Workshops konnten Jugendliche lernen, wie sie im Alltag umweltfreundlicher leben können. Jeder Jugendliche bekam ein grünes und rotes Kärtchen. Die Referentinnen des OEW´s stellten dabei unterschiedlichste Fragen unter anderem:
„Hast du heute schon Geld ausgegeben?“
„Bist du mit den öffentlichen Verkehrsmitteln angereist?“
„Tätigst du regelmäßig Online Käufe?“
„Kauft ihr überwiegend regional?“
„Legt ihr Wert auf biologischem Anbau eurer Produkte?“
Fazit
Die Klimashow des ÖEW 2025 war ein voller Erfolg und zeigte, dass Jugendliche eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielen. Die Veranstaltung bot nicht nur Informationen, sondern auch jede Menge Inspiration und praktische Tipps, wie man selbst aktiv werden kann. Die Organisatoren hoffen, dass die jungen Besucher*innen motiviert nach Hause gehen und ihre neu gewonnenen Erkenntnisse in die Tat umsetzen.
Mittwoch, 26. Februar
19.00 Uhr
Bibliothek Laas
Bildungsausschuss Laas-Eyrs-Tschengls-Tanas-Allitz
Eine heitere Zickzacktour
Musikalische Begleitung auf der Ziehharmonika: Nadine Theis
Freitag, 21. Februar 2025,
19.30 Uhr,
Laas, Josefshaus
Bildungsausschuss Laas-Eyrs-Tschengls-Tanas-Allitz
2. bis 9. Mai 2025
Beziksservice Vinschgau
Samstag - 8. März 2025,
ab 8:30 Uhr,
im Raiffeisensaal “aquaprad”
Voranmeldung bis 6. März in der Bibliothek Prad
Primelverkauf vor dem Aquaprad zu Gunsten der Krebshilfe
ab 14 Uhr Kaffee und Kuchen mit den Bäuerinnen
Veranstalter: BA Prad, Weltladen Latsch, Bibliothek
Bildungsausschuss Prad
Freitag, 21.02.2025
19.00 – 20.30 Uhr
Glunrs - Rathaus, 3. Stock
Bildungsausschuss Glurns/Taufers i. M.
Donnerstag, 20.02.2025
19.30 Uhr
Glurns - Rathaus/Dachgeschoss
Bildungsausschuss Glurns/Taufers i. M.
Workshop
Die Kraft der Gefühle erkennen und nutzen
Gefühle können überwältigend, lästig, im falschen Moment und oft auch peinlich
sein. In diesem Workshop erforschen wir wozu Gefühle gut sind, wie wir sie
nutzen können und wie sie uns helfen einen guten nächsten Schritt in
festgefahrenen Situationen zu finden.
Datum: Freitag, 21.02.2025
Dauer: 18:00 Uhr bis 21:00 Uhr
Ort: Schloss Goldrain
Referentin: Simone Tarneller
Organisation: Bildungsausschuss
Buchvorstellung
Nanas Küche
Der Starkoch Thomas Ortler stellt in diesem Kochbuch 66 Wohlfühlgerichte aus der Bergbauernküche von damals und heute vor und hat viele Geschichten zu erzählen.
Das Kochhandwerk hat er von seiner Oma Touna gelernt und bringt eine kleine Kostprobe mit.
Ein Abend voller Genussmomente!
Datum: Montag, 24.02.2025
Beginn: 19:30 Uhr
Ort: Schloss Goldrain
Referent: Thomas Ortler
Organisation: Bibliothek Goldrain
Vortrag
Sicherheit im Netz – Cybersecurity
Internetsicherheitslösungen schützen das interne Netzwerk und die Daten
vor Angriffen und Bedrohungen. Deshalb ist das Wissen dazu so wichtig!
Folgende Themen bilden den Schwerpunkt an diesem Abend:
*Cybersecurity: was soll ich damit?
*Social Engineering (Phishing, Smishing, Vishing)
*Ransomware (Schadsoftware, Erpressersoftware)
*Konkretes Beispiel aus der Bankenwelt: Wie kommt es zu einem Betrug
und wie kann ich ihn vermeiden?
Im Anschluss an die Präsentation gibt es die Möglichkeit Fragen zu stellen.
Datum: Dienstag, 25.02.2025
Beginn: 19:30 Uhr
Referenten: Federico Ferretti, Julian Gruber
Ort: Schloss Goldrain
Organisation: Bildungsausschuss
Raiffeisenkasse Latsch
Vortrag
„Wenn nichts fehlt, wo Gott fehlt“
Ist Gott heute noch gefragt?
In unserer sich stark verändernden Welt beschäftigen sich Menschen nach wie
vor mit den großen Fragen des Lebens. Bei der Suche nach Antworten spielen
Kirche und Glaube eine geringe bis gar keine Rolle.
Und doch hat die christliche Botschaft nichts an Aktualität eingebüßt.
Datum: Mittwoch, 26.02.2025
Beginn: 19:30 Uhr
Ort: Schloss Goldrain
Referentin: Benedetta Michelini
Organisation: Pfarrgemeinderat
Bildungsausschuss Goldrain/Morter
in der Bibliothek Schlandersburg am /
nella Biblioteca di Silandro il /
at the library Schlandersburg on
15., 22., 29. März / Marzo / March 2025
10:00–11:30
Sprachen/Lingue/Languages: Deutsch – Italiano - English
Bildungsausschuss Schlanders
Mantua/Vinschgau - Auf ihrer Reise in die Toskana machte eine Gruppe Vinschger vor einiger Zeit Halt in Mantua. Erstes Ziel war der Park, in dem Andreas Hofer 1809 auf Befehl von Napoleon erschossen worden war. Dann folgte der Besuch der interessant gestalteten Gedenkstätte im Gebäude Porta Giulia, die von der Euregio finanziert worden war. Der engagierte Museumsdirektor Paolo Predella referierte über Hofers Lebensgeschichte, über dessen Haft und Tod in der einst von den Franzosen besetzten Stadt, wo sich auch deren Kriegsgerichtshof befand.
Beim Tiroler Volksaufstand 1809 war Andreas Hofer Oberkommandant der Schützen, die gegen die bayrisch-französiche Besatzung kämpften. Diese errangen Siege bei Kämpfen nahe Innsbruck und Sterzing gegen die verbündeten französischen und bayrischen Truppen unter dem Feldherren Napoleon. Dazu zählt auch zwei Bergisel-Schlachten. Die dritte Schlacht am Bergisel ging verloren und führte zu Hofers Gefangennahme durch französische Truppen. Er wurde nach Mantua gebracht und musste sich vor dem Kriegsgericht verantworten, das die Franzosen dort eingerichtet hatten. Bewohnerinnen und Bewohner von Mantua, die mit den Besatzern aus Frankreich genauso wenig Freude hatten wie die Tiroler, sammelten Geld für Hofers Verteidigung. Es war jedoch umsonst. Hofer wurde am 20. Februar 1910 im Park an der Porta Giulia erschossen. Seine Leiche wurde in Mantua bestattet. Im Jahre 1823 brachten Kaiserjäger seine Gebeine dann in einer Nacht- und Nebelaktion nach Bozen. 1834 fanden Hofers Überreste schließlich in der Hofkirche in Innsbruck ihre letzte Ruhestätte.
Mit dem Lied „Zu Mantua in Banden“ verabschiedete sich die Vinschger Gruppe. Anschließend besuchte sie die Altstadt. Mantua zählt zum UNESCO Weltkulturerbe und ist eine beeindruckende Stadt. Die erste Siedlung wurde einst auf einer Insel im Fluss Mincio errichtet und war von militärischer und strategischer Bedeutung. Später boten die mit dem Wasser des Flusses errichteten Seen Schutz vor Feinden. Die Stadt erlebte in der Renaissance eine architektonische Blütezeit. Die vielen Stadttürme stammen aus dem Mittelalter. (mds)
Mals - Eine besondere literarische Begegnung fand auf Initiative des a.réa Kreativkollektivs am 7. Februar in der Bibliothek von Mals statt. Achim Stegmüller aus Kyoto, der sich dank des Franz Edelmaier Stipendiums für kurze Zeit in Südtirol aufhält, las aus dem Buch „Von Hängen fallen“, in dem er seinen ersten Aufenthalt in Meran verarbeitete. Christa Issinger aus Natz-Schabs stellte eine Auswahl ihrer Gedichte vor, die teilweise ihrem Buch „Die Liebe ist nicht rot“ entnommen waren. Passend zum Gast aus Japan trug Helga Maria Gorfer aus Vetzan Haikus vor, die sie mit kurzen Informationen zum Entstehungs- und Bedeutungshintergrund beleuchtete. Den Abschluss bildete eine dialogische Lesung des Vorarlberger Autors Karl Johann Müller und Anita Prugger aus Mals. Für einen angenehmen Rahmen sorgten die beiden jungen Instrumentalistinnen Lina Winkler und Annalena Steck.
Glurns - Zwei Jahre lang wurden rund hundert Palabirabäume und weitere seltene Obstsorten in der gemeindeeigenen „Reiseisen-Wiese“ am alten Söleserweg im Rahmen des Projektes „Generationenbaum“ gehegt und gepflegt. 2023 wurden in der Winterruhe passende Edelreiser von Glurnser Palabirabäumen entnommen und auf schwach bzw. starkwüchsigen Unterlagen (Mostbirne/Quitte) aufgepelzt und anschließend ausgepflanzt, damit ein ortstypischer Jungbaum wachsen kann. Beim heurigen Jahrestreffen des „OK Palabir“ mit den BesitzerInnen der Jungbäume konnte Stefan Winkler stolz verkünden, dass diese Bäume nun „schulreif“ bzw. so gut an- und gewachsen sind, dass sie im Frühjahr die Baumschule verlassen und an ihren Bestimmungsorten angepflanzt werden können. Und auch bei diesem Schritt überließ man nichts dem Zufall. Der Fachmann Dominik Greis vom Sortengarten Südtirol gab wertvolle Tipps, was man bei Neuanpflanzungen allgemein und besonders bei Palabirabäumen beachten soll. Im Laufe des Projektes wurde immer theoretisches und praktisches Wissen vermittelt, wie zum Beispiel über den ökologischen Wert der Bäume, den Erziehungsschnitt, Pflege- und Bindungsarbeiten, Herbst und Winterpflege, biologische Unkrautbekämpfung und die richtige Bewässerung. Die „Generationenbaumwiese“ wurde Treffpunkt für die Mitarbeit, aber auch für gesellige Feiern. Um die so entstandene kleine „Baumschule“ wird nun ein Streifen mit Wildblumen und Kräutern im Rahmen des Projektes Blühender Vinschgau angelegt und die Aktion nahm auch am Ökologiepreis Vinschgau teil. Nun sind die Besitzer und zukünftigen Generationen am Zug, den richtigen Standort auszuwählen, die Bäume zu pflegen und so das Ziel, den Palabirabaum als Nutz- und Kulturgut zu schätzen, umzusetzen. Das „OK-Palabir“ steht dabei weiterhin gerne beratend zur Seite. (lu)
Vinschgau - Der 22-jährige Jurist Sebastian Prieth aus Reschen hat am 25. Jänner 2025 das Amt des langjährigen VSM Bezirksobmannes Manfred Horrer für die nächsten drei Jahre übernommen.
Vinschgerwind: Manfred Horrer war 33 Jahre lang im Bezirksvorstand des VSM Bezirk Schlanders tätig, den Großteil davon als Obmann. Sie treten in große Fußstapfen?
Sebastian Prieth: Ja, mir ist bewusst, dass ich in große Fußstapfen trete. Manfred hat den VSM-Bezirk Schlanders über Jahrzehnte erfolgreich geleitet und auf allen Ebenen vorangebracht. Der Bezirk setzt sich aus 23 Musikkapellen zusammen, welche gut aufgestellt sind. Es ist mir eine große Ehre dieses Amt übernehmen zu dürfen und ich werde mein Bestes geben, um den Stellenwert der Musik im Vinschgau zu festigen und weiter auszubauen.
Vinschgerwind: Welche Erfahrungen bringen Sie mit?
Sebastian Prieth: Ich komme aus einer musikbegeisterten Familie, mein Vater und alle meine drei Geschwister sind Mitglieder der Musikkapelle Reschen. Musik begleitet mich daher seit meiner Kindheit. Bereits mit sieben Jahren begann ich in der Musikschule Oberer Vinschgau Blockflöte zu lernen. Seit dem zweiten Jahr in der Musikschule spiele ich Bariton. Mein Musikschullehrer, Tobias Blaas aus St. Valentin, begleitete mich 10 Jahre lang bis zum Leistungsabzeichen in Gold. Seit 11 Jahren bin ich Mitglied der Musikkapelle Reschen und ich bin bereits seit 9 Jahren im Vereinsvorstand. Drei Jahre lang war ich Notenwart und seit sechs Jahren bin ich Jugendleiter und zuständig für die Jugendkapelle Reschen.
Vinschgerwind: Die Jugendarbeit - ein Schwerpunkt?
Sebastian Prieth: Ja, die Förderung der Jugend ist mir sehr wichtig, und ich möchte gerne die Jugendarbeit auf Bezirksebene weiter ausbauen, so wie es auch die vorhergehenden Bezirksvorstände getan haben. Dabei denke ich vor allem an die Fortführung von diversen Weiterbildungsveranstaltungen, wie zum Beispiel die seit Jahren erfolgreichen Jungbläsertage in der Fürstenburg in Burgeis und auch an das Bezirksjugendblasorchester, welches im Herbst 2025 wieder ansteht. Wichtig ist mir nicht nur die Jugendarbeit, sondern mir sind die Musikantinnen und Musikanten aller Altersklassen sehr wichtig. Denn ich hatte bei der Musikkapelle die Möglichkeit zu lernen, dass das Zusammenwirken von Menschen in verschiedenen Altersklassen eine Bereicherung für alle darstellt und deshalb etwas ganz Besonderes ist. Zudem ist es mir wichtig den Dialog mit den einzelnen Kapellen zu führen, um die Anliegen der einzelnen Funktionäre besser zu kennen und um an Lösungen für vorhandene Probleme zu arbeiten. Wichtig ist mir auch die Zusammenarbeit mit den Musikschulen. Denn die Musikschulen sind der zentrale Baustein in der Ausbildung der Jungmusikantinnen und Jungmusikanten und sorgen so, neben der fleißigen und wertvollen Arbeit in den Vereinen, für das aktuell hohe Niveau der Musikkapellen. Aber auch Weiterbildungsangebote für erfahrene Musikantinnen und Musikanten und für Funktionäre in den verschiedenen Positionen, insbesondere für Kapellmeister und Stabführer, sind mir wichtig.
Vinschgerwind: Ihre Visionen für die Zukunft?
Sebastian Prieth: Meine Vision für die Zukunft ist es, den Stellenwert der Musik zu festigen und als Bezirk einen Beitrag dazu zu leisten, um das Niveau der einzelnen Musikkapellen beizubehalten und, wenn möglich, sogar auszubauen. Auch bezirksweite Feste und Veranstaltungen können zum Zusammenhalt und Austausch zwischen den einzelnen Musikkapellen beitragen. Ich glaube, dass die neu gewählten Funktionäre im Bezirksvorstand sehr motiviert sind. Auch alle Fachkompetenzen werden vom neu gewählten Vorstand mitgebracht. Die Mischung aus jungen und erfahrenen Funktionären passt. Somit sind also ideale Voraussetzungen für die Zukunft gegeben.
Interview: Magdalena Dietl Sapelza
Neuer VSM Bezirksvorstand und Ehrung
Ein Höhepunkt der VSM Bezirksversammlung in Glurns war die Ehrung von Dietmar Rainer. Er erhielt das Verdienstabzeichen in Silber für seine langjährige Tätigkeit im Bezirksvorstand. Gewählt wurde auch der neue VSM Bezirksvorstand. Sebastian Prieth löste Manfred Horrer ab, der sich nicht mehr für das Amt zur Verfügung gestellt hatte. Prieth würdigte die große Leistung von Manfred Horrer, Dieser hatte den VSM Bezirk Vinschgau über drei Jahrzehnte lang entscheidend mitgestaltet. Mit stehenden Ovationen dankten ihm die Anwesenden im Saal.
Schloss Goldrain/Podiumsdiskussion - Im Bildungshaus Schloss Goldrain wurde am 7. Februar ein Lehrgang für angehende und amtierende Gemeindepolitiker:innen vorgestellt, außerdem gab es ein Impulsreferat des Politikwissenschaftlers Günther Pallaver und eine Podiumsdiskussion mit Gemeindepolitiker:innen. Pallaver betonte, dass die Wahlbeteiligung sinkt und die liberale Demokratie von verschiedenen Seiten angegriffen wird und deshalb in einer Krise steckt. Vertrauen ist ein zentraler Faktor für jedes politische System. Die Gemeinden können eine wichtige Rolle spielen und zum Rettungsanker der Demokratie werden. Durch ihre Nähe zu den Bürgern können sie für Identifikation und Integration sorgen, die Kommunikation mit den Bürgern gestalten und Partizipation ermöglichen. So kann verlorenes Vertrauen wieder hergestellt werden. Wichtig ist auch der politische Wettbewerb als Motor der Demokratie. An der Podiumsdiskussion beteiligten sich Mauro Dalla Barba, BM von Latsch, Gustav Tappeiner, BM von Kastelbell, Andrea Perger, Gemeinderätin von Laas, Michaela Platzer, Vize-Bürgermeisterin von Prad und Benjamin Pixner, Gemeinederat von Kastelbell. In der von Markus Pircher moderierten Diskussion wurde hervorgehoben, dass alle kandidieren können, die politisch interessiert und bereit sind sich für das Allgemeinwohl einzusetzen und das Dorfleben mitzugestalten. Man muss für Ziele kämpfen und darf es nicht jedem recht machen. Die Sprache und der Umgang miteinander sind härter geworden, auch der Verwaltungsablauf ist schwerfällig. Das frustriert viele und trägt zur Politikverdrossenheit bei. Es wurde aber auch betont, dass man als Gemeinderat bzw. Ausschussmitglied viel lernen und für die Menschen und das Dorf etwas gestalten kann, was auch Freude macht. Es ist wichtig mit den Menschen im Dialog zu treten, selbstbewusst aufzutreten, im Team zu arbeiten und ein Netzwerk aufzubauen, um zielstrebig, gut organisiert und strukturiert Gemeindepolitik zu betreiben. Maria Raffeiner vom Bildungshaus Schloss Goldrain stellte den Lehrgang „ So gelingt politische Mitgestaltung“ vor. An vier Samstagen wird Basiswissen über die Gemeinde vermittelt, ein Rhetorikseminar abgehalten und über Social Media, Strategisches Denken, Urbanistik und die Gemeindefinanzen informiert. (hzg)
Beerenobst liegt im Trend. Trotzdem ist die Anbaufläche in Südtirol rückläufig. Um sich auf den neuesten Stand zu bringen, trafen sich die Beerenobstanbauer am 7. Februar im Raiffeisenhaus in Terlan zur 2. Beerenobstbautagung. Die Tagung wurde vom Beratungsring Berglandwitschaft (BRING) zusammen mit dem Versuchszentrum Laimburg organisiert. „Die Beerenobstfläche in Südtirol beträgt insgesamt 150 Hektar, wobei die Erdbeeren an erster Stelle stehen, gefolgt von Himbeeren, Johannisbeeren und Heidelbeeren“, erklärte BRING-Geschäftsführer Christian Plitzner.
Morter - Am 1. Februar 2025 wurde die alljährliche Vollversammlung in unserem Vereinshaus in Morter abgehalten. Im Bericht des Präsidenten Roman Lechthaler wurde vor allem die gute Zusammenarbeit bei der Landesmeisterschaft und des Montani Turniers hervorgehoben, auch über die Teilnahme im In- und Ausland wurde berichtet. Kuen Helga verlas das Protokoll der letzten Jahreshauptversammlung und mit Spannung wurde der Bericht unserer Kassierin Dietl Sabine erwartet, was vor allem dem Montani Turnier geschuldet war. So konnte sie zur Freude mitteilen, dass das Tournier sportlich sowie finanziell ein Erfolg war. Übungswart Zischg Kurt berichtete über die Ergebnisse unserer Hundesportler, wie immer war der Bericht unseres Zuchtwartes Pircher Josef “Jumbo“ kurz und knackig. Heuer standen auch Neuwahlen im Raum, zur Erleichterung aller erklärte sich Roman Lechthaler bereit ein weiteres Mal das Amt des Präsidenten zu übernehmen, das er bereits 24 Jahre inne hat. Der neue Ausschuss: Vize-Präsidentin: Kerschbaumer Siglinde, Kassierin: Dietl Sabine, Schriftführerin: Spechtenhauser Julia, Hauptübungswart: Zischg Kurt, Zuchtwart: Pircher Josef „Jumbo“ Anschließend dankte der wiedergewählte Präsident, den scheidenden Vizepräsidenten Tarneller Adelbert und der Schriftführerin Kuen Helga für die gute Zusammenarbeit. Für die 30-jährige Tätigkeit als Schriftführerin überreichte Lechthaler Roman, Kuen Helga ein kleines Präsent (Bild). Bei Allfälligen bedankte sich das Mitglied Klotz Walter bei dem Verein Such- und Rettungshunde Vinschgau für die Hilfe beim Montani Turnier.
Mals - Mit dem Vortrag über Elektrosmog, mit der Suche nach Bachkrebsen, mit einer Exkursion in die Schludernser Au und den 5 Vorschlägen zur Erhaltung, mit dem Erhalt der „bandiera verde“ in Chiavenna, mit Fridays for Nature im Englisch Moos in Naturns und vielem mehr hat die Umweltschutzgruppe Vinschgau eine vielfältige Tätigkeit im vergangenen Jahr Revue passieren lassen. Im Bistrot Vinterra in Mals wurde Bilanz gezogen und Vorschau gehalten. Nicht gelugen sei es, die Lokalität Praviert im Avingatal und eine Feuchtwiese in Tschengls unter Schutz stellen zu lassen. Passiver auf der einen und großer Widerstand auf der anderen Seite von Seiten der Bauern hätten eine Unterschutzstellung verhindert.
Unter der Moderation des USGV Vorsitzendem Josef Gruber gab es auch andere Themen: So sei der Schutz der Prader Sand immer aktuell. Das Zuparken bei Events oder das Ablagern von Schneemassen müsse eingedämmt werden. Für die vom E-Werk Prad veranlassten Baggerarbeiten habe es immerhin Strafen gegeben. „Die Prader Sand sind Biotop, und dort kann nicht so einfach gebaggert werden“, sagte der Geschäftsführer des Dachverbandes für Natur und Umwelt Hanspeter Staffler. Staffler wies darauf hin, dass er als damaliger Zivilschutzdirektor das Geschiebe des Suldenbaches auf jährlich 8.000 m3 geschätzt habe. Heute gehe die Wildbach wegen des Auftauens von Permafrost von 50.000 bis sogar 100.000 m3 aus. Evi Prantl erinnerte an die illegale Rodung in der Lichtenberger Au. Obwohl die Einwände der USGV auf Gemeindeebene nicht berücksichtigt worden sind, habe die Landesregierung die Wiederherstellung beschlossen. Der BM hat dies mit Schreiben veranlasst, ohne ein konkretes Datum zu nennen. Es werde diesbezüglich eine Aussprache geben. Karl Zerzer, der die USGV durch den Bürokratiedschungel lotst, wies auf den Widerstand beim Bau einer mit vielen Serpentinen und Zyklopenmauern geplanten Zufahrt zur Flimmalm in Martell hin. An die Vergabe des Ökologipreises wurde ebenso erinnert, wie an Teilnahmen am Samengutfest am Sunfolthof und am Nachhaltigkeitsfest in Schlanders. Einige Diskussionen gab es über die geplanten Vorhaben für 2025. (eb)
Aus dem Gerichtssaal - Nur keine Angst, der Andreas Hofer gehört gewiss nicht dazu! Denn für eine Volkserhebung gegen die bösen Invasoren, die Franzosen und die Bayern, bestanden im jahr 1809 gewiss einige Bedingungen, angefangen von der Zwangseinhebung von Rekruten für die bayerische Armee, wo doch die Tiroler bereits im Jahre 1511 ihrem Landesherrn das Recht abgetrotzt hatten, ihren Wehrdienst nur zur Verteidigung ihres Landes leisten zu müssen. Schon von daher kam ihre über die Jahrhunderte gewachsene Treue zum Hause Habsburg. Ansonsten tut man sich heute schwer, gewisse Erlässe Hofers aus der zwei Monate währenden Zeit im Jahre 1809 zu verstehen, während welcher er in der Hofburg in Innsbruck residierte und das Regiment führte. So widersetzte er sich auf Betreiben des Kapuzinerpaters Haspinger der von den Bayern auch für Tirol eingeführten Pockenimpfung. Begründung: Dadurch wird Tiroler Seelen bayerisches Denken eingeimpft! Auch verbot er alle Bälle und Feste, befahl er „Frauenzimmern“ ihre Brüste und Armfleisch mit undurchsichtigem Stoff zu bedecken, auch sollten alle Wirtshäuser während des Gottesdienstes geschlossen bleiben.
Aus einem gänzlich anderen Holz geschnitzt als der Hofer war der Michael Gaismair. Geboren 1490 in Sterzing als Sohn eines Bauern, genoss der begabte Knabe eine gründliche Schulausbildung. Auf Empfehlung seines ersten Dienstherren, des Landeshauptmannes Leonhard von Völs, wurde er vom Fürstbischof von Brixen Sebastian Sprenz als dessen persönlicher Sekretär eingestellt. Als solcher wurde er am 09. Mai 1525, also vor 500 Jahren, Augenzeuge der Befreiung durch Bauern des vom Bischof zum Tode durch Verbrennen verurteilten Antholzer Fischers Peter Passler. Diese Aktion bildete den Auftakt eines anschließenden Aufstandes von ca. 5.000 Bauern, zu deren Anführer Michael Gaismair dann gewählt wurde. Der Landesfürst Erzherzog Ferdinand lockte ihn zu Verhandlungen nach Innsbruck, wo er ihn einkerkerte. Gaismair gelang jedoch nach einigen Wochen die Flucht. Ab diesem Zeitpunkt galt er als vogelfrei und als Staatsfeind Nummer 1. Er setzte sich zunächst nach Zürich ab, wo er Kontakt mit dem Reformator Ulrich Zwingli aufnahm. Danach ließ er sich in Klosters im Prättigau nieder, wo er seine als soziale Kampfschrift bekannte Landesordnung entwarf. 1526 unterstützte er dann noch die Salzburger Bauern in ihrem Kampf gegen den Fürsterzbischof Matthäus Lang, bevor er sich nach Venedig absetzte, wo er als Söldner der Markusrepublik diente. Am 15. April 1532 wurde er von Auftragskillern des Erzherzogs Ferdinand für ein Kopfgeld von 1.000 Gulden ermordet.
Wodurch unterscheidet sich Gaismair von Hofer? Ein Volksheld wie dieser ist er nie geworden. Er war ein sozialer Utopist, er strebte eine Gemeinschaft von Gleichen an, eine Forderung, die er aus der Bibel ableitete. Er wollte die Monarchie abschaffen und Tirol in eine Republik verwandeln. Insofern war er ein Vorläufer der 1848iger Revolution. Auf Gaismair könnte der Refrain des Hecker-Liedes passen:
„Er hängt an keinem Baume,
Er hängt an keinem Strick.
Er hängt an einem Traume
Von der Republik.“
Peter Tappeiner
Rechtsanwalt
Tschengls - Aus einem Gefühl der Unsicherheit heraus, da es in Tschengls mehrere Einbrüche und Einbruchsversuche gegeben hatte, baten Gemeindereferent Johann Thurner und Herbert Raffeiner die Behörden um eine öffentliche Aussprache. Der Kommandant der Vinschger Ortspolizei Oberstleutnant Christian Carli und Vizeinspektorin Tanja Plörer stimmten zu, woraufhin sich an die 50 Personen im Kultursaal aus erster Hand informierten.
Carli betonte zu Beginn, dass ihm der Kontakt zu den Bürger:innen wichtig sei. Dann rief Plörer grundlegende Verhaltensweisen in Erinnerung, um das Eigentum zu schützen. So sollte z.B. ein Haus einen bewohnten Eindruck machen, wenn man verreist.
Wenn Nachbarn oder Spazier-gänger:innen etwas Verdächtiges auffällt, sollten sie nicht zögern, die Behören zu informieren. „Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig“, empfahl Carli, „gegen Einbrecher haben wir nur mit eurer Hilfe eine Chance, denn ihr habt zusammen mehr Augen als wir.“ Die Polizei kann Personenkontrollen durchführen, Kennzeichen überprüfen und bald auch das Material der öffentlichen Videoaufzeichnungen von Plaus bis Graun und in den Seitentälern auswerten. Der oft gehörte Vorwurf, dass die Polizei nichts gegen Einbruchserien unternehme, wurde zurückgewiesen. Carli beteuerte: „Wir fahren viele Kilometer Streife und sind auch in Zivil unterwegs.“
Gegen WhatsApp Gruppen für die Sicherheit, wie es sie vielerorts gibt, habe die Polizei nichts. Es sei eine schnelle Methode, einander zu informieren. Wegen der Datenschutzbestimmungen wurde davor gewarnt, Fotos von Personen zu verbreiten. Hilfreich waren die Tipps, wie man sich nach einem Einbruch verhalten sollte: Ruhe bewahren, sofort die Polizeikräfte informieren, Spuren sichern, Anzeige/Strafantrag erstatten. Bei einem Drittel der Fälle erfolge dies nicht. Dann zählt der Einbruch auch statistisch nicht, was sich negativ auf die Besetzung von Stellen auswirkt.
Kommt es zu einem Zusammentreffen zwischen Besitzer:innen und Einbrecher:innen, sei es besser, sich nicht in den Weg zu stellen, sondern sich Gesicht und evtl. Autokennzeichen zu merken, um sofort die Polizei zu verständigen. Man dürfe zwar jemanden festhalten, bis die Polizei kommt. Es sei aber fraglich, ob man dies unversehrt schaffe. Die Definition von „Notwehr“ wurde diskutiert. Dazu stellte Oberstleutnant Carli klar: „Die Verhältnismäßigkeit muss gegeben sein. Wir leben in einem Rechtsstaat und in diesem Spektrum haben wir zu handeln.“
Mit den beiden wichtigen Telefonnummern bei Gefahr, Bedrohung oder einem Verdacht (112 – Notrufnummer oder 338/4934117 – Ortspolizei, 24 Stunden erreichbar) verabschiedete sich die Ortspolizei von einigermaßen beruhigten Bürger:innen.
Maria Raffeiner
Nauders - Die Winter.Wunder.Welt in Nauders wurde kürzlich zur atemberaubenden Bühne für das winterliche Event „Frozen Lights“. Vor der malerischen Kulisse des Schlosses Naudersberg erlebten rund 1.000 begeisterte Zuschauer eine Show aus Eiskunstlauf, beeindruckenden Lichteffekten und stimmungsvoller Musik.
Ein besonderes Highlight des Abends war der Auftritt von „Elsa“ aus dem bekannten Film „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“. Mit ihrem Hit „Let it go“ verzauberte sie Jung und Alt gleichermaßen und schuf magische Momente.
Die talentierten Eiskunstläufer des Tiroler Eislaufverbands präsentierten abwechslungsreiche Choreografien, die durch eine perfekt abgestimmte Musikauswahl und spektakuläre Lichtinstallationen unterstützt wurden. Der Abend fand seinen krönenden Abschluss in einer eindrucksvollen Feuershow, die die Zuschauer in Staunen versetzte.
Auch die Eishockeyspieler aus Nauders ließen es sich nicht nehmen, mit einer Fahnendarbietung das Publikum zu begeistern. Manuel Baldauf, Geschäftsführer des Tourismusverbands Tiroler Oberland – Erlebnisraum Nauders, zeigte sich sichtlich erfreut:
„Es war ein unvergesslicher Abend, der die perfekte Symbiose aus Sport, Kunst und moderner Technik präsentierte. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Ausgabe von Frozen Lights.
GESUNDHEIT
Halt ist Teil der Haltung - nicht nur sprachlich. Wer Halt erfährt, kann Haltung zeigen und in schwierigen Situationen auch Haltung bewahren. Damit sind sowohl die innere (psychische) als auch die äußere (physische) Haltung gemeint. Dieser Mensch ist gestärkt, stark, widerstandsfähig, belastbar und standfest. Er gibt sich über die Haltung Halt und dieser Halt verleiht Haltung. Dabei kommt dem seelischen Aspekt eine bedeutende Rolle zu: wer nämlich nur eisern trainiert oder sich eine Haltung aneignet, um nach außen stark zu wirken ohne sein Inneres mitzunehmen, der verleugnet sich selbst. Dieser Weg führt in die Irre. Das äußere Gerüst hält ohne innere Stabilität auf Dauer nicht Stand. Wenn die Seele sich zurückzieht, zerfällt die Form.
Gib Dir selbst Halt – auch und besonders beim Essen. Der Löffel geht zum Mund und nicht umgekehrt! Eine gerade Sitzhaltung ermöglicht Dir mehr Achtsamkeit für Deine Nahrungsaufnahme, für Dein Essen, und Du kannst eher dankbar sein. Halte einen kurzen Moment inne, bevor Du zu essen beginnst. Ganz leicht gelingt eine aufrechte Haltung beim Essen, wenn Du Dein Becken nach vorne rollst, dann richtet sich die Wirbelsäule wie von alleine auf. Ich garantiere Dir, dass Dein Essen anders schmeckt. Probiere es aus!
Wer innehält, bekommt von innen Halt.
Petra Gamper
GesundSein
Seminare - Coaching - Training
www.petra-gamper.com
Ende des Dramas: unbekannt!
Ein eigenartiges Bühnenstück in mehreren Akten wird zur Zeit in Schlanders geschrieben:
Der 1. Akt beginnt mit der kurzfristigen Mitteilung des Sanitätsbetriebes (Prot. Nr. /2024/BC v. 27.11.2024) über einen am 11.12.2024 bevorstehenden Hausärztin-Wechsel und der verpflichenden Aufforderung der neuen Arztwahl.
Dies hat das mehrstündige Patienten-Chaos am 12.12.2024 am Schalter des Sprengel Schlanders zur Folge (die Presse hat darüber berichtet).
Der 2. Akt setzt sich fort mit der relativ zügigen Vormerkung eines Termins bei der neuen Basisärztin, bei dem vorwiegend über administrative und weniger über medizinische Anliegen gesprochen wurde, also: Datenaustausch, Uhrzeiten für Visiten, Rezeptabgabe, Freischaltung der Patientenakten, Zugang über eine App zum Patienten-Portal „atlasmedica“ mit entsprechenden Passwörtern etc.
(Anm.: Grundvoraussetzung dafür ist die Kenntnis und Fähigkeit der Nutzung moderner Komunikationsmittel).
Nach Überwindung dieser Hürden fühlt sich der Patient einigermaßen medizinisch abgesichert und verbringt zuversichtlich die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage.
So auch der Schlanderser Bürgermeister, der in der ersten Ausgabe der Gemeinderundschau 2025 (GRS 01/2025) noch frohlockend über die Inbetriebnahme der kostspieligen Bereitstellung der neuen Gemeinschaftspraxis berichtet. Er gibt auch seiner Hoffnung Ausdruck, dass weitere Basisärzte in diese Gemeinschaftspraxis einziehen mögen, da diese vorerst nur von der besagten, neuen Ärztin - mietfrei - genutzt wird.
Im 3. Akt ziehen die ersten Nebelschwaden durch den Vinschger Hauptort und verdunkeln den an sich glasklaren Januarhimmel.
Die ersten Gerüchte, die soeben erst eingestellte, neue Basisärzte würde ihre Arbeitsstelle in der schönen, neuen Praxis bereits wieder verlassen, verdichten sich.
Unsicherheit befällt die Patienten, die noch von der umständliche Arztwahl Ende 2024 geschockt sind.
Aber wie das so bei Gerüchten ist: „nichts Genaues weiß man nicht!“
Die Nebelschwaden in der Gerüchteküche verdichten sich jedoch zusehends:
Versuche, Termine über die moderne App zu buchen, sind fehlgeschlagen, auf eine SMS Anfrage, ob die Fäden nach einer kleinen Wundbehandlung entfernt werden könnten, folgt die SMS-Antwort „in der Praxis nur mit mitgebrachter Fadenentfernungsklinge (stitch cutter) möglich“ !
Nun ist die Verunsicherung total, nachdem auch noch der bereits festgelegte Termin für diese „Operation“ telefonisch vom „Sekretär“ der Ärztin verschoben wird. Ausserdem gelingt es bis dato dem Patienten nicht, das notwendige Arztbesteck vorort bei den Apotheken aufzutreiben, da bisher nie angefragt.
Eine Bestellung über Amazon wäre nach eigener Recherche allerdings möglich........
Ende des Dramas: unbekannt!
Das (Patienten-)Publikum stellt sich allerdings die Frage, wie weit es in diesem Bühnenstück mit dem „Eid des Hippokrates“, den jeder Arzt/jede Ärztin - auch nach den neuesten Regeln der Genfer Konvention - ablegt, ist!
Franz G. Angerer, Kortsch
Richtigstellung im Sinne des Pressegesetzes
Zum Artikel „Der Gordische Knoten vom Niederjochferner“.
Es entspricht nicht der Wahrheit, dass die Schnalstaler Gletscherbahnen AG darauf vergessen hat, um eine Konzessionsverlängerung anzusuchen. Fakt ist, dass die Grundbesetzungskonzession für die Gebäude auf Grawand (Bergstation und Hotel) im Jahr 2000 für 28 Jahre erneuert wurde, und zwar noch vor Ablauf der ehemaligen Konzession aus dem Jahre 1974. Im aktuellen Gerichtsverfahren geht es außerdem nicht um das Eigentum dieser Gebäude, sondern um die Anpassung des Grundbuchstandes an die bereits erlassenen Verwaltungsakte aus dem Jahr 2000. Demzufolge entspricht es auch nicht der Wahrheit, dass die Aktionäre aufgrund eines Versäumnisses des derzeitigen gesetzlichen Vertreters aus eigener Brieftasche für angebliche Versäumnisse desselben irgendetwas bezahlen müssten.
Diese doch feinen Unterschiede sollten einem versierten Rechtsanwalt durchaus geläufig sein. Was indes die Mutmaßung von RA Tappeiner anbelangt, dass der gesetzliche Vertreter womöglich den Überblick verloren und deshalb die Verlängerung verabsäumt haben könnte, noch der lapidare Hinweis, dass dieser zum Zeitpunkt der Verlängerung und in den Folgejahren bis 2014, noch gar nicht im Amt war.
Elmar Pichler Rolle
Kommunikation Athesia Gruppe
HAIKU - GEDICHT
Verbranntes Land –
Schnee auf beiden Seiten
des Stachelzauns.
©Helga Maria Gorfer
Kommentare und Anfragen zum Thema Haiku an: helga.gorfer58@gmail.com
Graun/Vinschgau - Am 6. Februar war der zweite Teil der EURAC-Vortragsreihe „Wasser neu denken“ in Graun zu Gast. Moderatoren waren die EURAC-Mitarbeiter Jenny Ufer und Michael de Rachewiltz. Nach den Grußworten von BM Franz Prieth „Wir sind die Wassergemeinde Südtirols“ und Raika-Direktor Markus Moriggl „Wir lösen das emotionale Thema Wasser konstruktiv“ (in Schluderns begrüßten BM Heiko Hauser und Raika-Direktor Werner Platzer) war der Politologe Johannes Euler online zugeschaltet und referierte über gemeinschafltiches Wasserdenken in der Commons-Forschung. Viele aus dem Publikum erkannten sich in den „Commons“, in den so in der Forschung weltweit genannten Gemeinschaften wieder. Denn „Commons“ heißen bei uns Interessentschaften oder Genossenschaften. Die Wasserkommittees von Cochabamba, die Acueductos in Medellin in Kolumbien nannte Euler als Beispiele für tragfähige und erprobte Lösungen bei Wasserkonflikten.
Mit EURAC-Klimaforscher Marc Zebisch wurde der Klimawandel thematisiert. Seit 1980, so Zebisch, sei die mittlere Temperatur in Südtirol um 2 Grad angestiegen. „Den Klimawandel kann man nicht wegdiskutieren. Wir müssen die Emissionen runterbringen“, forderte Zebisch. Keinen Trend könne man bei der Menge des jährlichen Niederschlages ablesen. Geändert habe sich vor allem die Verteilung. Der August 2022 geht als größte Dürre seit 500 Jahren in die Annalen ein. Mit dem Klimawandel sei allerdings eine solche Dürre alle 20 Jahre möglich. Der Schnee sei, so Zebisch, die Sonnencreme für die Gletscher. Datenverbesserung, integriertes Management. Effizienzsteigerung bei der Infrastruktur und ökologische Aspekte, etwa Flussaufweitungen, nannte Zebisch als dringende Handlungsfelder.
Bei der anschließenden Runde brachten Martha Innerhofer Frank als Beregnungswartin, der ehemalige Grauner BM Albrecht Plangger, E-Werk-Prad-Geschäftsführer Michael Wunderer, Reinhard Scheiber aus dem Ötztal und Marc Zebisch Statements zu Wasserproblematiken ein. (eb)
Mals/Bahnhof des Jahres - Der Bahnhof in Mals ist die Drehscheibe und das Mobilitätszentrum im Obervinschgau. Hier endet nicht nur der Vinschgerzug, sondern von hier starten auch, abgestimmt auf die Züge, der Citybus, sowie die Busse in die Schweiz und über den Reschenpass nach Landeck. Mals ist auch Startpunkt für den Fahrradverkehr. Am Bahnhof gibt es Besonderheiten wie das Gleisfünfeck bzw. den Wendestern und den vorbildlich renovierten Wasserturm. Im Zuge der Elektrifizierung der Eisenbahn wird die Remise um 10 Meter auf 136 Meter verlängert, denn in Zukunft wird die Lagerhalle auch als Werkstätte für die Wartung der neuen Züge dienen. Mals hat wieder eine funktionierende Bahnhofsbar und ist damit eine wichtige Begegnungsstätte. Aus all diesen Gründen hat der Verein Freunde der Eisenbahn unter dem Juryvorsitzenden Arthur Scheidle, den Bahnhof von Mals zum Bahnhof des Jahres 2025 erklärt. Am 8. Februar konnte Walter Weiss, der Präsident vom Verein Freunde der Eisenbahn, bei einer Feier die Auszeichnung an den Malser Bürgermeister Josef Thurner überreichen. Mals ist somit bereits der vierte Bahnhof auf der Linie Meran – Mals, welcher diese Auszeichnung erhält. Zuvor wurden Marling (2014), Schluderns (2025) und Spondinig (2020) ausgezeichnet. BM Josef Thurner konnte bei der Feier Vertreter der Freunde der Eisenbahn, Mario Cogol, den Projektmanager der STA, Ingo Dejaco, den persönlichen Referenten von Landesrat Daniel Alfreider und Heiko Hauser, den Bürgermeister von Schluderns begrüßen, ebenso Ronald Patscheider, den Projektanten zum Umbau der Remise, sowie mehrere Bürger und Freunde der Eisenbahn. In den kurzen Ansprachen wurde die Bedeutung des Bahnhofs für den öffentlichen Verkehr unterstrichen. Es wurde um Verständnis gebeten für die Teilschließung der Linie ab 16. Februar, bzw. ab Oktober auf der ganzen Linie, weil Testfahrten durchgeführt werde müssen. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von der Musikkapelle Matsch, für den Umtrunk und das leibliche Wohl sorgte das Team der Bahnhofsbar Mals. (hzg)
Schluderns/Vinschgau - Mit der Veranstaltungs- und Vortragsreihe „Wasser neu denken“ hat die EURAC großteils „Eulen nach Athen“ getragen. Eulen nach Athen tragen heißt soviel wie Überflüssiges bringen, denn Eulen waren in Athen jede Menge. Trotzdem haben die Vorträge auch Bemerkenswertes gebracht. Im Vintschger Museum in Schluderns, das die sehenswerte Ausstellung „Wasser-Wosser“ beheimatet, haben die EURAC-Vorträge der Politikwissenschaftlerin Hannah Kosow (UNi Stuttgart) und der Sozialwissenschaftlerin Mirjam Huber trotz vieler Erfahrungsübereinstimmungen einige Hinweise mit großem Lerneffekt gebracht. „Wir versuchen unterschiedliche Perspektiven auf die Wasserproblematik zu werfen“, hat der Direktor des Center for Advanced Studies von Eurac Research Harald Pechlaner vorausgeschickt. Hannah Kosow erläuterte die ungleiche Verteilung von Wasser weltweit. Zwischen Nutzungskonflikte, Verteilungs- und Schutzkonflikte bis hin zum Schutz vor Wassergefahren. Wasserkonflikte seien ein Spiegel sozialer und politischer Machtverhältnisse. Bemerkenswert: Die Konfliktdefinition (man nennt das heutzutage „framing“) macht einen Unterschied und ist entscheidend dafür, wie mögliche Antworten auf Wasserkonflikte ausfallen können.
Wie die lokalen Medien über eine „Winterdürre“ und über Wasserkonflikte berichten, welche Wortwahl sie gebrauchen, wie sie „lokales framing“, also wie die Medien solche Themen (auch mit Bildern) definieren, darüber hat Mirjam Huber geforscht und mehr als 200 Beiträge in lokalen deutschen und italienischen Medien ausgewertet. Viel werde in diesem Zusammenhang über unbeeinflussbare Phänomene berichtet, über moralisches Verhalten (Responsability), über technische Lösungen (Rationalisierung), über Verteilungskonflikte (Antagonisierung) und wenig über die Wasserknappheit aufgrund des Klimawandels (Ökologisierung) berichtet. Es sei, so forderte es Huber, eine lokale Deutung über die Zusammenhänge zwischen Wassermangel und Klimawandel höcht vonnöten. Denn es scheine, dass sich wiederholte Definitionen fortsetzten und Macht und Interessen wiederspiegeln. Gegen die Desinformationen über die sozialen Medien wie X oder facebook könne man nicht viel machen. Allerdings sei es wichtig unterschiedliche Medien zu konsultieren und den Medien zu vertrauen.
Aus ganz anderem Holz war der Vortrag von Gianni Bodini geschnitzt. Bodini nahm die Leute mit auf eine Bilderreise durch viele Kontinente, in denen allerorts mit ähnlichen Mitteln wie im Vinschgau, vor allem mittels Waalen, Wasser auf Felder und Wiesen geführt wird. (eb)
Latsch/Vinschgau - Ein magischer Abend erwartete die Gäste am Valentinstag im CulturForum Latsch. Der Saal war passend zum Anlass liebevoll mit roten Herzchen geschmückt. Geladen hatte das Team des Weltladens Latsch um Richard Theiner.
Alena Savina servierte berührende Geigenklänge. Die aus Minsk stammende Musikerin ist erste Geigerin des Orchesters Musikfreunde Meran, Gastmusikerin im Haydn Orchester und im Südtiroler Philharmonie Orchester. Der Zauberkünstler Kurt Mair aus Gargazon, alias Mr. Amadeus und „Master of Magical Arts“, entführte das Publikum in die Wunderwelt der Illusionen. Er aktivierte Energien und setzte sogar seine Brieftasche in Brand. Der Lehrer im Realgymnasium Schlanders Martin Trafoier aus Kortsch referierte über den Heiligen Valentin, der seit 1969 kein Heiliger mehr ist, weil der Patron der Liebenden aus dem Römischen Generalkalender gestrichen wurde. Der Grund dafür war die verworrene Faktenlage zur Person. Trafoier erzählte von Shakespeares „Romeo und Julia“ und veranschaulichte die tragische Liebesgeschichte humorvoll mit Hilfe von Legofiguren. Zu seinem Repertoire zählten auch Loriots „Frühstücksei“ und Erich Kästners „Mathilde, aber eingerahmt.“ Der zauberhafte Abend gab auch Einblicke in den Weltladen Latsch, der sich der Nachhaltigkeit, dem fairen Handel und der Solidarität verpflichtet und für eine gerechtete Welt kämpft. Dazu finden im Laufe des Jahres mehrere Veranstaltungen statt. Am 14. März 2025 wird Anja Stecher im CulturForum erzählen, warum Afrika sie nicht mehr loslässt. (mds)
Infos: www.weltladen-latsch.com
Vinschgau - Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, Mobilitätsressortchef Martin Vallazza und Sta-Direktor Joachim Dejaco haben gemeinsam mit Mitarbeitenden am 7. Februar, an den Bahnhöfen im Vinschgau Informationen zur dortigen Bahnsperre verteilt. Fahrgäste bekamen gedruckte Fahrpläne des Schienenersatzdienstes mit Bussen in die Hand und Alfreider, Vallazza und Dejaco beantworteten ihre Fragen.
Seit Sonntag, 16. Februar 2025 und bis Samstag, 25. Oktober 2025 ist die Vinschger Bahnlinie zwischen Laas und Mals gesperrt. Auf der restlichen Strecke zwischen Meran und Laas fährt die Vinschger Bahn zu einem geänderten Fahrplan (im Halbstundentakt). Aufrecht bleibt die Sperre in den Abendstunden, bei der Züge auf der gesamten Linie (Meran-Mals) entfallen. Während dieser Sperre wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.
Aufgrund der Sperre der Vinschger Bahn im Obervinschgau werden auch die beiden Buslinien 271 und 272 seit Sonntag, 16. Februar 2025, und während der gesamten Zeit der Sperre angepasst. Beide Buslinien fahren im Stundentakt und bedienen alle Haltestellen entlang der Strecke. Die Linie 271 Sulden/Trafoi – Stilfs – Spondinig wird bis zum Bahnhof Laas verlängert. Auch die Linie 272 Mals – Glurns – Prad – Spondinig wird bis zum Bahnhof Laas verlängert. Anders als die Busse des Schienenersatzverkehrs B250 (Mals – Schluderns – Spondinig – Eyrs – Laas) sind die Busse der Linie 272 etwas länger unterwegs, da sie nicht über Schluderns, sondern über Glurns und Prad fahren und an allen Haltestellen halten. Die Haltestelle Schluderns, Bahnhof wird nicht bedient.
Alle Informationen sind stets aktuell auch auf der App bzw. Webseite von südtirolmobil www.suedtirolmobil.info verfügbar.