Ausgabe 22/2024

Ausgabe 22/2024 (66)

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Vinschgau - Der Vinschgau geht in Richtung Zerrissenheit: Die Ferienregionen Reschenpass und Obervinschgau gehen eigene Wege und wollen sich künftig als Ferienregion „Reschensee - Lago di Resia“ selbst vermarkten. Nach hypnotischer Inkubationszeit beginnen sich der Mittel- und Untervinschgau zu bewegen.

von Erwin Bernhart

Die Ferienregionen Reschenpass und Obervinschgau - also der gesamte obere Vinschgau mit den Gemeinden Graun, Mals, Schluderns, Glurns und Taufers - haben - mündlich zumindest - angekündigt, mit 31.12. 2024 aus Vinschgau Marketing auszutreten.
„In den letzten Jahren haben wir unser Marketingbudget an Vinschgau Marketing weitergegeben und gemeinsam mit den insgesamt sieben Tourismusvereinen im Vinschgau in Kommunikation und Produktentwicklung investiert. Nun haben wir uns gemeinsam mit der Ferienregion Reschenpass dazu entschieden, uns künftig unter der Marke Reschensee - Lago die Resia zu vermarkten, was uns sehr viele Vorteile bringt ...“ So heißt es in einem Schreiben an die Mitglieder, die die Vorstände der Ferienregionen Obervinschgau und Reschenpass kürzlich verschickt haben.

Mals beim Reschensee?

Das Logo, ausgearbeitet von der Hamburger und Berliner Marketingagentur OAKS, liegt bereits vor. An die Inhalte wird man sich noch gewöhnen müssen. Glurns am Reschensee? Schluderns beim Reschensee? Mals am Reschensee? Gar Taufers beim Reschensee?
Von Prad und Laas abwärts bis hinein ins Schnalstal hat man den Ausstieg der Obervinschger aus s5 titel 4 24einer bisherigen touristischen Schicksalsgemeinschaft im Vinschgau bereits als Fakt registriert. Mit Wehmut, Argwohn, mit Zähneknirschen, mit Wut auch, auch mit Respekt und sogar mit Verständnis. Die Reaktionen variieren stark. Allen gemeinsam ist ein „Schade“.
Der Schlanderser Hotelier Manfred Pinzger, der große HGV-Landeschef, sagt etwa: „Aus unternehmerischer Sicht habe ich vollstes Verständnis, dass sich die Marke „Reschensee“ für die Ferienregionen Mals und Reschen als bessere erweisen könnte als die Marke Vinschgau. Aber ...“ Pinzger ist auf die mögliche Schieflage erst durch den Artikel „Weckruf“ im Vinschgerwind Mitte September aufmerksam geworden. Und hat dann die Problemaik auf’s politische Parkett gebracht. Gegenüber der Bezirkspräsidentin Roselinde Koch hat er per Mail sein Unbehaben über die mögliche touristische Entwicklung kundgetan.
Pinzer, der sich bislang in die Belange von Vinschgau Marketing weder eingebracht noch eingemischt hat, er sei auch nie eingeladen gewesen, spricht von einer touristischen „Zerrissenheit des Vinschgau“.

Weckruf

Der Vinschgerwind-„Weckruf“ scheint auf jeden Fall auch andernorts gewirkt zu haben. Mauro Dalla Barba, der Latscher Bürgermeister und seit der Umstrukturierung der Agenden in der Bezirksgemeinschaft als Bezirksrat für Tourismus zuständig, hat am vergangen Freitag, den 25. Oktober, ein Meeting der Extraklasse anberaumt. Dalla Barba hat die Bürgermeister von Prad, Sulden, Schlanders, Martell, Kastelbell-Tschars und Schnals in der Bezirksgemeinschaft in Schlanders zusammengetrommelt. Die Laaser BMin war nicht zugegen und die Bezirkspräsidentin Roselinde Koch ist später hinzugestoßen. Miteinbezogen waren auch die Präsidenten der Tourismusvereine Sulden, Prad, Schlanders-Laas, Latsch-Martell, Kastelbell-Tschars und Schnals. Und auch die jeweiligen Geschäftsführer waren einbestellt. Mit dabei war auch HGV-Chef Manfred Pinzger - was bei einigen zu Naserümpfen geführt haben soll. Nicht eingeladen waren die Obervinschger. Weder die Bürgermeister noch die Tourismuspräsidenten aus Graun und Mals.
Das Meeting war gedacht als heftige Gegenreaktion und als Gegenoffensive zum Obervinscher Alleingang. Was ist zu tun? Was ist noch zu retten? Was ist mit Vinschgau Marketing? Wie ist die Vorgangsweise? Was soll umgesetzt werden?
Einhelligkeit herrschte unter den Teilnehmern: Vinschgau Marketing soll und muss als gemeinsame der Latscher BM Mauro Dalla Barbatouristische Plattform aufgerichtet und erhalten werden. Derzeit ist Glurns Sitz von Vinschgau Marketing. Der Sitz könnte sich ändern. Denn Glurns gehört zur abtrünnigen Ferienregion Obervinschgau. Warum sollte man dann Glurns als Sitz für Vinschgau Marketing beibehalten, fragt sich ein Teilnehmer der Runde. Jedenfalls war der Sitz in Glurns auch Gegenstand der Diskussion.

Zwei Gletscherskigebiete

Dass man die Wintersportgebiete besser in Szene setzen wolle, dass man die lokalen Besonderheiten hervorstreichen wolle, darin waren sich alle Teilnehmer der Schlanderser Runde einig. Mit Sulden und Schnals habe man die zwei einzigen Gletscherskigebiete in Südtirol. Das war auch ein Grund von mehreren, dass die Schnalser von der Meraner Marketing Gesellschaft (MGM) in den Vinschgau in Richtung Vinschgau Marketing gewechselt sind. Die Schnittmengen der Schnalser zum Vinschgau sind ungleich größer als in Richtung Meran.
Mauro Dalla Barba, von dem gesagt wird, dass er die Sitzung sachlich durchgezogen habe, wollte den Saal nicht verlassen, ohne die nächsten Schritte genau abgesteckt zu haben. Eine Task Force, also eine kleine Eingreiftruppe unter dem derzeitigen Vinschgau-Marketing-Präsidenten Matthias Tschenett soll umgehend und innerhalb November noch ein neues und den Gegebenheiten angepasstes Konzept von Vinschgau Marketing ausarbeiten, samt genauer Budgetierung.
Dieses Konzept soll dann in den Vorständen der Tourismusvereine Sulden, Prad, Schlanders-Laas, Latsch-Martell, Kastelbell und Schnals abgesegnet und beschlossen werden. Denn die Zeit drängt. IDM und auch die Tourismusvereine sind beim Stylen der Frühjahrskampagnen. Und da muss lange vorher fix sein, wer was machen wird. Das ist die Marschrichtung, die in der politischen und touristischen Elefantenrunde in Schlanders ausgemacht worden ist.

In Bozen ist man „wenig amüsiert“

Und was macht man mit den Obervinschgern? Irgendwie scheint man vom Vorpreschen und von der geschwellten Brust im Oberland überrascht und überrannt worden zu sein. Obwohl der Vinschgerwind bereits im Februar dieses Jahres das Heraufkommen einer potenziellen Trennung der Obervinschger Tourismusvereine beschrieben hatte. In Bozen, so sagt man im Vinschgau, sei das offensichtliche Zerreißen des Vinschger Tourismus mit Entsetzen registriert worden. Tourismuslandesrat Luis Walcher war, gelinde gesagt, wenig amüsiert, als er die mögliche Trennung in der Vinschger Tourismuslandschaft registriert hat. Auch LH Arno Kompatscher soll zum Telefon gegriffen und die Oberländer gerüffelt haben.
Manfred Pinzger sagt es so: „Landesrat Luis Walcher hat versprochen, ein Sonderprogramm für die eher tourismusschwachen Gebiete wie das Unterland und den Vinschgau auflegen zu wollen. So etwas geht natürlich nur unter der Voraussetzung einer touristischen Einheit in den Gebieten.“
Der HGV habe seit Längerem das Ansinnen beim Landesrat deponiert, dass man sich im Kontext des „overtourism“ in der Kommunikation nach außen auf strukturschwache Gebiete konzentrieren könnte. Angesichts des Auseinanderdriftens im Vinschgau wird sich der Landesrat mit seiner Idee nicht sonderlich leicht tun.
Jedenfalls müsse eine Marke „Vinschgau“ gelingen, sagt Pinzger. Die Oberländer, die für ihre Kommunikation nach außen „Reschensee - Südtirol“ gewählt haben und den „Vinschgau“ gar nicht mehr im Programm haben, sollten, so Pinzger, dazu bewogen werden, zumindest den Namen „Vinschgau“ miteinzubeziehen.

Türen bleiben offen

Die Türen zu Vinschgau Marketing sollen für die Obervinschger auf alle Fälle offen bleiben, beschreiben es mehrere Teilnehmer in Schlanders. Man weiß ja nie, ob der Oberländer „Schnellschuss“ in Teilen revidiert werde.
Die Obervinschger schreiben an ihre Mitglieder: „ (...) Natürlich sind wir weiterhin Vinschger und streben eine projektbezogene Zusammenarbeit und einen regelmäßigen Austausch mit allen Tourismusvereinen im Vinschgau an. (...)“

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Mals - Bei den Interalpinen Umwelt- und Energietagen in Mals wird die Kunst der Wasserkraft in all seinen Facetten und aus der Sicht neuester Anwendungen beleuchtet. Hochkarätige Referenten und Praktiker treten in Erfahrungsaustausch, weisen auf Probleme und auf Lösungen hin.

von Erwin Bernhart

Nach einer Vielzahl an Referaten die Komponenten der Wasserkraft betreffend, gehalten von Fachleuten und Ingenieuren aus dem deutschsprachigen Alpenraum, wurde in der Abschlussdiskussion am 24. Oktober im Malser Kulturhaus darüber diskutiert, wie gut die Versorgungssicherheit bei der Stromversorgung einzuschätzen sei. Einig waren sich die Teilnehmer am Podium Michael Wunderr von der E-Werk Genossenschaft Prad, Dieter Theiner, der Luis Amort von Alperia vertrat, Michael Class von EnBW Baden Württemberg und Michael Roth von der Schweizer Repower darin, dass alles viel zu langsam gehe, dass ungeheure Summen vor allem in die Stromnetzinfrastruktur investiert werden müssten und dass man sich vor Cyberangriffen schützen müsse. „Wir sind viel zu langsam“, wies Wunderer auf den viel zu behäbigen Ausbau der Erneuerbaren z.B. in Italien hin. Es brauche bessere politische Rahmenbedingungen und entsprechende Anreize für Investitionen. Class erinnerte an die Mangellagen in den 70ern, an die enormen Gasteuerungen wegen des Ukrainekrieges. Mit erneuerbaren Anlagen würde die Resilienz erheblich erhöht werden können. Dieter Theiner wies darauf hin, dass für die Beschneiungsanlagen rund 2 Megawatt pro Piste abgerufen würden und sich der Netzausbau dahingehend bewege. Allerdings mit dem Nachteil, dass nach der Beschneiung das Netz nur zu 25 % ausgelastet werde. Der Klimawandel, der höchst ungleichmäßige Niederschläge mit sich bringe, erfordere erhöhte Speicherkapazitäten und auch Pumpspeicherwerke. Alperia hat einige Inselbetriebe abgegrenzt, um so gegen Blackouts vorbereitet zu sein. Michal Roth konstatierte für die Schweiz einen Strommangel im Winter, der durch Import von Kernkraftstrom aus Frankreich ausgeglichen werde. Dazu sei ein guter Netzverbund höchst notwendig. Schwierig sei es, so die Teilnehmer unisono, der Bevölkerung die Notwendigkeiten bei der Energieerzeugung und -speicherung näher zu bringen. Man muss eingestehen, dass die Strombranche wenig Glaubwürdigkeit bei der Bevölkerung aufzuweisen habe. Mit den Energiegemeinschaften, so Wunderer, hoffe man, das allmählich ändern zu können. Moderiert haben die Diskussion Bettina Geisseler und Dietmar Thomaseth.

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Die Meraner Eishalle ist ihr zweites Wohnzimmer, hier fühlen sie sich fast wie zu Hause: Jakob Fuchs und Patrick Kuppelwieser, die sich seit ihrer Kindheit fast täglich die Schlittschuhe schnüren, gehören zu den Vinschger Nachwuchshoffnungen im Eishockey und wollen in dieser Saison mit dem HC Meran voll angreifen.

Von Sarah Mitterer

Sie sind 21 und 20 Jahre jung, kommen beide aus Latsch und üben den schnellsten Mannschaftssport der Welt – nämlich Eishockey - aus: Die Rede ist von Jakob Fuchs und Patrick Kuppelwieser. Die beiden Latscher Kufencracks stehen im Kader des HC Meran und nehmen mit den Adlern an der Alps Hockey League, einer grenzüberschreitenden Meisterschaft mit Teams aus Italien, Österreich, Slowenien und Kroatien teil.
Beide Nachwuchstalente begannen ihre Eishockeykarriere mit 5 Jahren beim AHC Vinschgau und wechselten im Jugendalter nach Meran. Während für Fuchs, der als Stürmer stets auf Torjagd ist, der Eissport von klein auf klar die Nummer 1 war, war es für Kuppelwieser, der als Verteidiger auf dem Eis steht, anfangs keine einfache Entscheidung: „Ich habe eine einjährige Pause eingelegt und mich mit neun Jahren zunächst für den Fußball entschieden, doch ich kehrte schon bald zum Eishockey zurück.“ Zunächst versuchte er noch beide Sportarten unter einen Hut zu bekommen, doch am Ende schlug sein Herz mehr für den Eissport und so nahm sein Aufstieg von den Jugendkategorien hin in die erste Mannschaft des HCM seinen Lauf. In der vergangenen Saison feierte er dort mit gerade einmal 19 Jahren sein AlpsHL-Debüt, zuvor konnte er schon etwas Erfahrung im Seniorbereich mit den Eisfix in der IHL Division I sammeln. Der um ein Jahr ältere Jakob Fuchs, der mit 15 Jahren nach Meran wechselte und sich dort vom Jugendsektor in die erste Mannschaft kämpfte, feierte ein Jahr zuvor – ebenfalls im Alter von 19 Jahren – seine Premiere im Seniorteam und will in dieser Saison endlich durchstarten: „Ich möchte mich in diesem Jahr in Meran richtig durchsetzen und auf regelmäßige Spielzeit kommen, damit ich mich gut weiterentwickeln kann!“ Angesprochen darauf, was denn die beiden Nachwuchstalente am Eishockey so fasziniert, so sind sie sich einig: „Mich fasziniert es, dass in sehr kurzer Zeit Ergebnisse komplett auf den Kopf gestellt werden können“, so Fuchs. Auch Kuppelweiser teilt diese Meinung, hinzukommen für beide noch die Schnelligkeit und Vielseitigkeit in diesem Sport sowie die körperbetonte Spielweise. Auch in Sachen „Saisonziel“ streben die beiden Nachwuchscracks dasselbe an: der Einzug in die Play-Offs soll geschafft werden und dort ist dann bekanntlich alles möglich. Man darf gespannt sein, wie sich die beiden Vinschger Eishockey-Rohdiamanten in dieser Saison entwickeln werden und was sie mit dem HC Meran erreichen werden.

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Taufers i. M./Laatsch/Graun – Eine Bildungsfahrt am Samstag, den 19. Oktober 2024 führte Interessierte zu den musealen Einrichtungen des Kooperationsprojektes MU.SUI, das von den Verantwortlichen im Vintschger Museum VUSEUM ins Leben gerufen worden war.

von Magdalena Dietl Sapelza

Unter der Bezeichnung MU.SUI sind folgende musealen Einrichtungen im Raum Obervinschgau zu einem Kooperationsprojekt zusammengefasst: Vintschger Museum/VUSEUM/Ganglegg in Schluderns, Pfarrmuseum St. Michael und Kirche St. Johann in Taufers i. M., Heimatmuseum Laaatsch/Mals, Museum Vinschger Oberland und Förderverein Oculus Graun. MU steht für das Wort Museum, SUI ist ein typisches Vinschger Dialektwort. Der ehrenamtlich tätige Präsident des Vintschger Museums VUSEUM Toni Patscheider hatte sich auf politischer Ebene dafür eingesetzt, eine Fachkraft bezahlen zu können, die sich um die unterschiedlichen Belange der Kooperation kümmert und neue Initiativen startet und begleitet. Denn das Ehrenamt stößt angesichts der ständig steigenden bürokratischen Anforderungen immer mehr an seine Grenzen. Alexander Lutt ist seit Juli 2023 die neue Kraft und nun dafür verantwortlich, das Pilotprojekt, das bis 2025 läuft, mit Leben zu füllen. Das Ziel ist es, die Museumsarbeit langfristig zu institutionalisieren. 80 Prozent der Kosten übernimmt das Land, 20 Prozent die Gemeinden. Am Samstag, 19. Oktober 2024 waren Interessierte zu einer ersten Bildungsfahrt im Rahmen des Projektes geladen. Die Fahrt ging nach Taufers i. M., nach Laatsch und nach Graun. Auf dem Programm standen der Besuch der St. Johann Kirche in Taufers i. M., Das Heimatmuseum in Laatsch und das Museum Vinschger Oberland. Wissenswertes zur Geschichte der altehrwürdigen St. Johannkirche in Taufers i. M. erzählte Steffi Dietl. Die im 12 Jahrhundert erbaute Kirche ist vor allem für ihre wertvollen Fresken und die überlebensgroße Abbildung des Hl. Christopherus an der Nordwand bekannt. Diese Darstellung gilt heute als die größte und älteste Christopherusdarstellung im Alpenraum. Durch das Heimatmuseum Laatsch führte Klara Stocker. Dort sind Gebrauchsgegenständen aus dem Alltag und Arbeitsgeräten aus der Landwirtschaft zu sehen, die einst vom Bäckermeister Norbert Schuster gesammelt worden waren. Valentin Paulmichl, der Verantwortliche des Museum Vinschger Oberland, gab Einblicke in sein Museum, das der leidvollen Geschichte rund um die der willkürlichen Seestauung 1949/1950 breiten Raum gibt.

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Herz, Hand und Verstand zeichnet die Berufsbildung am Berufsbildungszentrum Schlanders aus. Das gilt auch für die feierliche Diplomübergabe an die Gesellinnen, Gesellen, Absolventinnen und Absolventen. Herzlichkeit, Wertschätzung und klare Botschaften wurden am vergangenen 19. Oktober 2024 in der BASIS Schlanders mit auf den Weg gegeben.

von Angelika Ploner

Handwerk hat goldenen Boden. Direktorin Virginia Tanzer wiederholte bei der feierlichen Diplomfeier am 19. Oktober dass, was sie jüngst im Vinschgerwind- Interview betonte: „Handwerker sind gefragter denn je.“ Proppenvoll war das Kasino der BASIS Schlanders. Neben den Gesellinnen und Gesellen und Absolventinnen und Absolventen, kamen Eltern, Lehrpersonen und die Vertreter der verschiedenen Berufsgruppen zur feierlichen Diplomfeier des Berufsbildungszentrums, um ihre Wertschätzung und Anerkennung auszudrücken.
„Ihr habt jetzt eine Grundlage bekommen, eine gute Grundlage“, sagte Tanzer in Richtung Diplomträger, „es ist ein Abschluss mit Anschluss. Ihr könnt einen Betrieb eröffnen, den Meister machen, auch die Matura. Übernehmt Verantwortung. Es kommt drauf an, was ihr aus euren Fähigkeiten macht. Ich wünsch euch ganz viel Mut. Niemand der da sitzt soll sich selbst unter den Scheffel stellen.“
Bildungslandesrat Philipp Achammer schlug in dieselbe Kerbe: „Wenn ihr mich fragt, ob ich lieber einen Abschluss in Politikwissenschaften oder als Geselle hätte, dann muss ich ganz klar sagen: Zweiteres. Ihr habt den absolut richtigen Weg gewählt. Ihr habt goldenen Boden. Wir brauchen Praktiker. Kompliment, dass ihr durchgehalten habt und seid stolz auf euch.“
Die Festrede, heuer neu im Programmablauf der feierlichen Diplomübergabe, hielt Gerd Land, einer, der sich - wie Tanzer vorausschickte - immer wieder neu erfindet. „Erfolge entstehen, wenn man im Team zusammenschaut. Freiheit funktioniert nur zusammen mit Verantwortung. Verantwortung zeigt die eigenen Grenzen aus. Und das wichtigste: Alles funktioniert nur mit Begeisterung“, so Lanz.
Überreicht wurden die Gesellenbriefdiplome der Fliesenleger, Tiefbauer, Maurer, Maler und Maschinenbaumechaniker, das Lehrabschlusszeugnis der Verkäuferinnen, die Berufsbefähigungszeugnisse (3. Klasse) und Berufsbildungsdiplome (4. Klasse).
Weißwürste und alkoholfreies Bier sorgten für den kulinarischen Abschluss, die Band „The Flatmates“ hingegen bereicherte die Diplomfeier musikalisch.

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Vinschgau/Bozen - Dass die Dienste im Krankenhaus Schlanders aufrechterhalten bleiben, steht für ihn außer Zweifel. Und dafür werde er sich immer einsetzen, so die klare Botschaft von Gesundheitslandesrat Hubert Messner bei einem Treffen mit Vertretern der KVW-Bezirksleitung Vinschgau.

Das Treffen fand aus aktuellem Anlass statt, nachdem der Gesetzgeber in Rom es zukünftig untersagen will, externe Facharztfirmen zur Abdeckung medizinischer Dienste zu beschäftigen. Aufgrund dieser rechtlichen Bestimmungen droht dem Krankenhaus Schlanders ein Problem mit Facharztleistungen, vor allem in den Bereichen Pädiatrie und Anästhesie. Weil die Zeit drängt, wandte sich Primar Kurt Habicher auch an den KVW-Bezirk Vinschgau, der den Erhalt des Krankenhauses Schlanders als einen seiner wichtigsten Programmpunkte sieht. Seit Jahren organisiert der Bezirksverband Treffen und Veranstaltungen, die das Ziel haben, die periphere Gesundheitsversorgung aufrechtzuerhalten. In diesem Sinne ersuchten KVW-Bezirksvorsitzender Heinrich Fliri und sein Stellvertreter Josef Bernhart umgehend um einen Termin beim zuständigen Landesrat, um über die aktuellen Entwicklungen zu sprechen und um seine Unterstützung für die Peripherie zu ersuchen.
Mit dabei beim Treffen am 17. Oktober in Bozen waren neben Anästhesie-Primar Kurt Habicher von KVW-Seite auch Gottfried Theiner, der sich ebenfalls für das Krankenhaus einsetzt und selbst ehrenamtlich bei der Nachtwache engagiert ist. Gesundheitslandesrat Hubert Messner wurde von seinem Ressortdirektor Michael Mayr begleitet.
Nach der Erörterung aller Aspekte des Problems, organisatorisch und medizinisch, betonte Messner, dass er alles daransetze, für Stabilität vor Ort zu sorgen. Weiters betonte der Landesrat bezüglich der Befürchtungen mit Nachdruck, dass die derzeit unbesetzten Stellen im Krankenhaus Schlanders neu ausgeschrieben worden sind und der Sanitätsbetrieb alles daransetze, entsprechendes Personal anzuwerben. Zudem seien innerbetriebliche Maßnahmen getroffen worden, die es bereits aktuell erlauben, dass Abteilungen und Dienste in Schlanders, über die standortübergreifende Zusammenarbeit von Personal aus anderen Krankenhausstandorten Südtirols, speziell aus Meran unterstützt werden. Dieser Austausch ist aus Sicht des KVW zwar sehr zu befürworten, jedoch sollte das nicht nur sporadisch erfolgen, sondern nachhaltige Stabilität gewährleistet sein.
Die schwierigen Rahmenbedingungen in Schlanders, auch durch die angrenzende Schweiz kommen noch dazu, aber auch hier gelte es zu sagen, dass Südtirol zwar nicht finanziell, wohl aber durch andere förderliche Rahmenbedingungen punkten kann, was Lebens- und Arbeitsqualität betrifft. Auch sollte man es ermöglichen, dass junge engagierte Medizinerinnen und Mediziner, deren Ausbildung man fördere, wieder ins Land zurückkommen. Er wolle sich auch beim zuständigen Gesundheitsminister für all das einsetzen, so Landesrat Hubert Messner. Das Problem der rechtlichen Bestimmungen bleibe aber bestehen, genauso jedoch ebenso die Hoffnung, dass zukünftig Mediziner wieder nach Südtirol zurückkommen. Der KVW bleibt am Thema dran und versucht weiterhin, seinen Beitrag zur Problemlösung zu leisten. (KVW)

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Im Vinschgau sind viele Unternehmen beheimatet, die spannende Arbeitsplätze, Entwicklungsperspektiven, Karrieremöglichkeiten und gute Löhne bieten. Geht es um die Wahl des Arbeitgebers, spielen Benefits neben dem Gehalt eine tragende Rolle. Unternehmen müssen sich mit zusätzlichen Angeboten als attraktiver Arbeitgeber profilieren. Mitarbeiter-Benefits sind zusätzliche Annehmlichkeiten, die Unternehmen ihren Mitarbeitenden bieten, um deren Arbeitszufriedenheit, Motivation und Bindung zu steigern. Der demografische Wandel hat den Arbeitsmarkt verändert. Noch vor wenigen Jahren konnten Unternehmen aus einem großen Angebot geeigneter Bewerberinnen und Bewerbern die Mitarbeitenden wählen, die optimal zu ihnen passen. Heute hat sich diese Situation in einigen Branchen und Berufen ins Gegenteil verkehrt: Der Arbeitsmarkt ist weitgehend leergefegt. Die Firmen sind zunehmend auf Benefits angewiesen, um Mitarbeiter anzuziehen und dauerhaft zu binden. Mitarbeiterangebote sind demnach ein zentrales Instrument für Unternehmen, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Zudem sind diese Leistungen ein Ausdruck dafür, dass das Unternehmen die Bedürfnisse seiner Mitarbeitenden kennt und eine wertschätzende Unternehmenskultur für wichtig hält. Gefragt sind - auch im Vinschgau - zunehmend Benefits im Bereich Familie. Deshalb finden sich auch auf den folgenden Seiten Angebote wie flexible Arbeitszeiten zur Betreuung von Kindern oder Pflegebedürftigen oder flexible und persönlich anpassbare Arbeitszeiten. Des weiteren bieten die Vinschger Betriebe ihren Mitarbeitern ganz unterschiedliche Anreize:eine freie Urlaubsplanung, Parkplatz, Bonus- oder Welfareprogramme, Sicherheit, Weiterentwicklungsmöglichkeiten, familiäres und angenehmes Betriebsklima und flache Hierarchien. Die Benefits der Unternehmen, die Unternehmen selbst und natürlich Top-Jobs stehen in diesem Sonderthema auf den folgenden Seiten im Mittelpunkt.

 

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Publiziert in Ausgabe 22/2024

„Wir sind zuversichtlich – nicht nur was die Qualität des Jahrgangs, sondern auch was die Vermarktungssituation betrifft“, sagt Andreas Kofler, Präsident des Konsortiums Südtirol Wein. 2024 war für Südtirols Weinbäuerinnen und -bauern ein Jahr mit großen Herausforderungen im Weinberg. „Vor allem die kühlen, verregneten Monate im Frühjahr und Frühsommer haben uns zu schaffen gemacht“, erklärt Kofler, der vor allem auf die wetterbedingt erhöhte Gefahr von Reb- und Traubenkrankheiten verweist. „Wieder einmal hat sich aber bezahlt gemacht, dass unsere Weinbaubetriebe in der Größe überschaubare Familienbetriebe sind, also jeder einzelnen Rebe viel Zeit, viel Arbeit und das ganze Know-how der Winzer gewidmet werden kann“, so der Präsident des Konsortiums. Noch sei es zu früh, einen Ausblick auf die Ernte oder sogar den Jahrgang 2024 zu wagen, der heiße August habe allerdings viel von dem wettgemacht, was der zu kühle Sommerauftakt an Problemen bereitgehalten habe. „Die ersten Erkenntnisse zur diesjährigen Ernte deuten alle darauf hin, dass wir durchaus zuversichtlich sein dürfen“, so Kofler.
Ähnlich beurteilt der Präsident des Konsortiums die Situation auf den Weinmärkten, die zwar hart umkämpft seien, aber: „Die Südtiroler Weinproduzenten sind gut gerüstet, sie können auf die Anforderungen reagieren, sind auf den Märkten überaus aktiv und können sich so behaupten“, so Kofler. Zudem spiele der Markttrend hin zu frischen Weiß- und leichten Rotweinen den heimischen Herstellern in die Karten: „Südtirol kann auf eine enorme Vielfalt an Rebsorten und Terroirs verweisen und viele unserer Weine sind die richtige Antwort auf die globalen Trends, haben also nach wie vor großes Marktpotenzial – vielleicht sogar mehr denn je.“ Was den Absatz im eigenen Land betrifft, habe dieser anfangs des Sommers wetterbedingt gelitten. „Der Weinabsatz in Südtirol schwankt mit dem Gästeansturm, deshalb haben wir im August viel vom Boden, den wir im Juni und Juli verloren haben, wiedergutmachen können, weshalb auch der Ausblick nicht schlecht ausfällt“, erklärt der Präsident der Plattform aller Player der Südtiroler Weinwirtschaft.

Im Allgemeinen sei die Marke Südtirol Wein sehr gut aufgestellt. „Wir bewegen uns schon seit Jahren im mittleren und oberen Preissegment und unsere Positionierung in diesen Segmenten ist durch die hohe Qualität, die wir auch im Vergleich zur Konkurrenz aus anderen Gebieten bieten, mehr als gerechtfertigt“, so Kofler, der auch darauf verweist, dass gerade im Ab-Hof-Verkauf von Weinen in den letzten Jahren kaum Preissteigerungen zu erzielen gewesen seien. Auch dies zeigt, dass die Südtiroler Weinwirtschaft die Herausforderungen nicht nur aber vor allem auf dem heimischen Markt vor Augen haben muss. „Der Markt ist gesättigt, der Weinkonsum im Allgemeinen rückläufig, wozu auch der Kaufkraftverlust beiträgt“, erklärt Kofler. Die Voraussetzungen, dass sich Südtirol Wein auch in einem schwieriger werdenden Umfeld behaupten könne, seien allerdings da: „Wir haben die Entwicklungen auf den Märkten im Auge, wir bearbeiten sie konsequent und setzen alles daran, unsere Präsenz inden für uns wichtigsten Absatzmärkten in Südtirol, in Italien und im Ausland weiter auszubauen – auch dank der Qualität, die uns seit Jahren auszeichnet“, schließt Kofler.

 

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Publiziert in Ausgabe 22/2024

Auf den ersten Blick scheint sich der Kindergarten Goldrain kaum verändert zu haben.
Das Augenmerk der Umbau- und Sanierungsarbeiten lag auf dem Inneren des in die Jahre gekommenen Gebäudes. Pünktlich zum Beginn des Kindergartenjahres wurden die Arbeiten fertig gestellt. Die Kindergartenkinder fühlen sich im neuen Kindergarten rundum wohl.

Bereits die Eingangstür zeigt: Hier sind kleine Persönlichkeiten am Werk. Zeichnungen, von Kinderhand gemalt, heißen im neuen Kindergarten Goldrain willkommen. An der Wand daneben steht die Begrüßung:

 «Herzlich willkommen: Schön, dass ihr da seid.»

Der Kindergarten liegt in direkter Nachbarschaft mit der Grundschule und der Bibliothek, steht mit anderen Worten in direktem Kontext. Der neue Kindergarten ist gleichzeitig auch der alte Kindergarten. Denn der Bau aus den frühen 1970er Jahren, blieb bestehen. „Das Dach und die Mauern sind geblieben“, sagt die zuständige Referentin Maria Kuppelwieser zum Vinschgerwind. Die Hülle hat einen neuen Anstrich erhalten, einen, der auch die Homogenität des Gebäudeensembles unterstreichen soll. „Deshalb haben wir die Farbe vom neuen Grundschulgebäude auch im Kindergartengebäude aufgenommen“, sagt Kuppelwieser. Und auch der Charakter des Gebäudes, der Baustil sollte nicht verändert, sondern beibehalten werden. In nur einem Kindergartenjahr wurde der Bau realisiert. Die Goldrainer Kindergartenkinder waren während der Bauarbeiten im Kindergarten in Latsch untergebracht. Maria Kuppelwieser: „Die Eltern konnten entscheiden, ob sie ihr Kind selbst nach Latsch bringen oder ob es mit einem Bus nach Latsch gebracht wird.“ Im heurigen Kindergartenjahr besuchen 27 Kinder den neuen Kindergarten in Goldrain.
Der Eingang zum Kindergarten erfolgt über einen kurzen Korridor. Willkommen fühlt man sich auf Anhieb. Die Eingangstür ist – wie erwähnt - mit Kinderzeichnungen geschmückt. Filzwände sorgen hier für jene ruhige, einladende Atmosphäre, die sich im Inneren weiterzieht. Großzügig ist der neue Kindergarten in seinem Inneren. Hell, großzügig und einladend. Und: Geborgenheit vermitteln die frisch sanierten und neu gestalteten Räume. Ein unverwechselbarer Ort zum Spielen, Entdecken, Toben, Lernen und Essen ist entstanden, ein Ort, der zur Förderung der kleinen Persönlichkeiten und zur Entfaltung beiträgt. Auf aufdringliche Farben wurde bewusst verzichtet. Farbtupfer ist alles, was Spiel und Spaß, bietet: Malwand, Küchen- oder Puppenecke, Bauplatz und und und.
Das Herzstück des neuen Kindergartens ist ein zentraler Raum mit großzügiger Höhe, um den sich die verschiedenen Räume angliedern, fast eine Art Atrium. Um diesen Eingangsraum zonieren und gruppieren sich Gruppenraum, Bewegungsraum und Ausweichraum.

Die Räume sind allesamt miteinander verbunden: mit Sichtfenstern. Ein Spiel mit Ein- und Ausblicken. Ausblick bieten die großen Fenster an den Außenwänden, die viel Tageslicht und gleichzeitig die Natur ins Innere holen, Ein- und Durchblicke hingegen die Fensterausschnitte zwischen den Räumen. Jeder Raum erhält dadurch einen spezifischen Charakter und überrascht mit ganz unterschiedlichen Ein- und Durchblicken. Außerdem entsteht Sichtbezug mit anderen Kindern und mit dem Kindergartenpersonal. Eine geniale Idee, die von Referentin Maria Kuppelwieser stammt und die Kindergarten aus verschiedenen Blickwinkeln erlebbar macht.
Akustikdecken und Leuchtstoffröhren an der Decke sorgen für eine ruhige Atmosphäre. Runde Leuchtkörper mit gelber Umrandung im Eingangsraum sollen die Sonne darstellen und sorgen für eine freundliche, sonnige Atmosphäre. Der Industrie-Terrazzoboden hingegen ist pflegeleicht und ästhetisch gleichzeitig und unterstreicht das Wohlfühlambiente. Die Bedürfnisse der Kinder stehen in jeder Ecke und jedem Winkel im Zentrum. Schränke und Einbauschränke bieten Platz für die unterschiedlichsten Materialien und Gegenstände. Regale, Gruppentische, Sofa, Spielecken, Puppenhaus, Malwand und und und sorgen – wie gesagt - für Farbe und Lebendigkeit. Die Tische und Stühle sind die alten geblieben. „Die sind noch in super Zustand“, sagt Referentin Maria Kuppelwieser. In der Garderobe hat jedes Kind seinen Platz mit Ablage und Körbchen.
s46 Kindergarten GoldrainEin Quantensprung in der Organisation des Essens wurde mit dem Durchbruch zur Schulmensa gemacht. Die Köchin vom Kindergarten Theresia Thaler, von allen liebevoll „Tresl“ genannt, kocht am Dienstag und Donnerstag, wenn Nachmittagsunterricht ist, auch für die Grundschüler. Während sie früher das Essen um das halbe Gebäude und zurück transportieren musste, kommt sie nun auf direktem Wege in die Schulmensa. Die neue Küche selbst lässt keine Wünsche offen.
Der Garten lädt als Bewegungszone zum Rennen und Toben. Leicht abfallendes Terrain im Außenbereich wurde aufgefangen mit einer Rutschbahn und Sandkiste. Ein Paradies. Eine Vordach-Konstruktion lädt zum Verweilen und Spielen ein – auch bei schlechtem Wetter. Die Zusammenarbeit aller am Bau beteiligten Firmen war ausgesprochen gut. Einheimische Firmen kamen zum Zug – auch zur Erleichterung von Referentin Maria Kuppelwieser. Die Qualität und der Service sind damit gegeben. Mit der energetischen Sanierung, der Isolierung und dem Einbau einer neuen Heizung, kam das Gebäude auf den neuesten technischen Stand. Der Eingangsbereich hingegen wurde sicherer gestaltet. 1,35 Millionen Euro hat das Projekt gekostet. Die Architekten Monsorno-Trauner haben mit ihrem Einreichprojekt überzeugt. Philipp Kerschbaumer hatte die Bauleitung inne.

 

Stellungnahme

Arch. Monsorno-Trauner
s46 monsorno trauner„Die Gemeindeverwaltung von Latsch beabsichtigte den Kindergarten von Goldrain zu sanieren und umzubauen, um ihn für die nächsten Jahrzehnte qualitativ aufzuwerten und nutzbar zu machen. Im Erdgeschoss des Kindergartens befindet sich die Kirche des Ortes. Der Kindergarten ist somit ein wichtiger Bezugspunkt für die örtliche Bevölkerung. Es war uns ein Anliegen, den Charakter und die Identität des Ortes zu erhalten und zu stärken. Das architektonische Erscheinungsbild des bestehenden Gebäudes, der Charakter und die Materialität des Bestandes sollten deshalb unverändert erhalten bleiben.
Der Kindergarten wurde energetisch saniert, wärmegedämmt und mit dezentralen Lüftungsgeräten ausgestattet. Die Außenfassaden, die Gartentreppe und Teile des Daches wurden restauriert und saniert. Um ein angenehmes zeitgemäßes Arbeiten zu ermöglichen, wurde auf die Akustik und die Belichtung im Kindergarten besonderer Wert gelegt. Die Beleuchtungskörper wurden erneuert und durch LED Lampen ersetzt. All diese Maßnahmen unterstützen die Umsetzung zeitgemäßer pädagogischer Konzepte und versuchen langfristig den Bedürfnissen des Bildungsauftrages zu entsprechen. Die bestehenden Fenster wurden erneuert und ausgetauscht. Diese Fenster erhalten auf Tischhöhe der Kindergartenkinder ein breites Fensterbrett, welches als Spielfläche und Ablage funktioniert. Im Eingangsbereich wurde ein Windfangelement errichtet. In diesem befindet sich die Fußabstreife und Pinnwände zum Anbringen von Informationen für die Eltern.
Die Terrasse an der Gebäudesüdseite wurde erneuert. Der vorhandene Plattenbelag wurde durch einen Industrieboden ersetzt.“

 

Stellungnahme

Bauleiter Philipp Kerschbaumer
s46 kerschbaumerDie Gemeinde Latsch plante den Umbau des Kindergartens in Goldrain, um ihn zukunftsfähig zu gestalten und die Qualität für die kommenden Jahrzehnte nachhaltig zu verbessern. Die Innenräume und Außenflächen wurden an die geltenden Schulbaurichtlinien angepasst, ohne jedoch die ortsprägende Architektur des Gebäudes zu verändern.
Der sanierte Kindergarten besteht aus zwei Klassenräumen und jeweils zwei Bewegungsräumen. Ein Bewegungsraum wird auch als Foyer genutzt. Jedem Klassenbereich sind sanierte Nasszellen und Garderobenbereiche zugeordnet.
Zur Stärkung der örtlichen Kreisläufe wurden 4 Gewerke separat ausgeschrieben: Baumeisterarbeiten, Elektroanlagen mit Beleuchtungskörpern, Thermo-Sanitär- und Lüftungsanlagen, Maler- und Trockenbauarbeiten. Die Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber und den Handwerkern war sehr gut: Baufortgang, Materialentscheidungen, usw. wurden stets gemeinsam bei der wöchentlichen Baustellensitzung besprochen.

 

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Publiziert in Ausgabe 22/2024

Schluderns - In der Gemeinde Schluderns wurden kürzlich das Dach und die Fassade der Pfarrkirche zur hl. Katharina saniert. Im Friedhof konnte eine neue Urnenwand der Bestimmung übergeben werden. Auch die Katakombenheilige im Altar wurden restauriert.

von Magdalena Dietl Sapelza

 

Pfarrkirche in neuem Glanz
„Unsere Pfarrkirche steht heute majestätisch da, wie eine Kathedrale“, sagte der Ortspfarrer Werner Mair am Sonntag, den 13. Oktober 2024 bei der Einweihungsfeier. Und in der Tat: Das Kirchendach und die Fassade der Pfarrkirche zur hl. Katharina erstrahlen in neuem Glanz.
Auch der Bürgermeister Heiko Hauser zeigte sich höchst erfreut über die gelungenen Arbeiten und dankte allen, die bei der Verwirklichung der Projekte mitgewirkt hatten. Mit großem Lob bedachte er die beteiligten Baufirmen, die sämtliche Arbeiten mit Fachwissen und größter Präzision innerhalb kürzester Zeit durchgeführt hatten.
Die Renovierung des Kirchendaches war notwendig geworden, weil es undicht geworden war. Bei Regen tropfte es im Kirchenraum und bei starkem Wind lösten sich immer wieder Ziegel. Die bürokratische Abwicklung erfolgte über die Pfarrei unterstützt von der Gemeindeverwaltung.
Die Gesamtkosten für das Dach und die Fassade betragen 463.563 Euro. 335.700 Euro stellte die Gemeindeverwaltung bereit. 97.094 Euro kamen vom Landesdenkmalamt. Die Raiffeisenkasse Prad-Taufers unterstützte das Projekt mit 10.000 Euro und die Stiftung Sparkasse mit 7.000 Euro. Gelder kamen auch von privaten Spendern darunter von den Verantwortlichen der Schützenkompanie Schluderns.
Bei der Sanierung wurde auch an die seltene und schützenswerte Fledermausart Hufeisennase gedacht, der man schon vor Jahren unter dem Kirchendach einen Platz eingeräumt hatte. Um den Tieren auch weiterhin Unterschlupf bieten zu können, waren Anpassungen nötig geworden, finanziert mit 12.000 Euro vom Amt für Raum und Landschaft der Autonomen Provinz Bozen.

Urnenwand bietet würdige Ruhestätte
urnenwand SchludernsDie Errichtung einer Urnenwand im Friedhof von Schluderns war längst notwendig geworden. Einerseits waren nur noch wenige Urnengräber an der Westseite der Friedhofsmauer frei und andererseits entscheiden sich immer mehr Menschen für eine Einäscherung aus Gründen der Hygiene aber auch zur Vermeidung von langfristiger Grabpflege, die für auswärts lebende Angehörige oft nur schwer zu bewältigen ist. Zudem waren viele Menschen mit der Form der bisher zur Verfügung stehenden Urnengschächte nicht glücklich. Und auch der Platz für Erdbestattungen steht im Friedhof nicht mehr unbegrenzt zur Verfügung. Nachdem der Gemeinderat grünes Licht für den Bau einer Urnenwand gegeben hatte, wurde eine elfköpfige Arbeitsgruppe um BM Heiko Hauser und den für den Friedhof verantwortlichen Referenten und Vize BM Peter Trafoier eingesetzt. Die Gruppe schaute sich mehrere Urnenwände im Vinschgau an. Bei Aussprachen mit dem Architekten Jürgen Wallnöfer wurde nach einem geeigenten Platz und nach einer idealen Form für die Urnenwand gesucht und schließlich im Mauerknick an der Ostseite des Friedhofes auch gefunden. Eine Vorgabe im Hinblick auf die Zukunft war es, Platz für eine größtmögliche Zahl an Urnennischen zu schaffen. Der Architekt Jürgen Wallnöfer plante in Absprache mit dem Landesdenkmalamt und machte Vorschläge, von denen dann einer von der Arbeitsgruppe, den Baukommissionen des Landes und der Gemeinde abgesegnet und umgesetzt wurde.
Mit den Arbeiten betraute die Gemeindeverwaltung lokale Baufirmen und Handwerksbetriebe. Diese arbeiteten mit hochwertigen Materialien und setzten all ihr Fachwissen ein. Sie arbeiteten zügig Hand in Hand und gestalteten eine würdige und stimmige Ruhestätte.
Urnennische SchludernsDie Urnenwand besteht aus zwei Fronten mit insgesamt 144 Nischen, 72 auf der einen und 72 auf der anderen Seite. Die beiden Fronten sind durch das Aschengrab in der Mitte verbunden. Eine weiße Marmortafel für Fotos und Daten ziert jede einzelne Nische. Diese bietet Platz für jeweils drei bis vier Urnen mit einer Standardgröße von zirka 40 Zentimetern. Ein integrierter offener Metalleinsatz beitet Raum für eine Kerze, eine Blume oder eine kleine Figur. Mittlerweile wurde eine einheitliche Schriftform für die Aufschriften auf den Marmortafeln gewählt. Die Kosten für die Urnenwand von 151.862 Euro trug die Gemeinde.
Auf Empfehlung der Gemeindeverwalter sollten die Urnen aus den Urnengräbern an der Westseite ihren Ruheplatz auch in der neuen Urnenwand finden. Es ist weiterhin möglich, biologisch abbaubare Urnen in den Erdgräbern zur letzten Ruhe zu betten.

 

Katakombenheilige restauriert
Katakombenheilige SchludernsDie vier Katakombenheiligen im Altar der Pfarrkirche zur hl. Katharina, der einst im Kloster Marienberg stand (der obere Teil des Altars befindet sich in der Pfarrkirche von Taufers i. M.) waren kürzlich ebenfalls restauriert worden. Die Heiligen und deren Gewänder waren arg verschmutzt. Die Gelder dafür (165.181 Euro) kamen zu 80 Prozent aus dem Leaderprogramm der EU. Den Rest bezahlte die Gemeinde. Bei den Skelettfiguren handelt es sich um unbekannte Personen aus der Zeit des frühen Christentums, deren Gebeine zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert in großer Zahl aus den Katakomben in Rom entfernt und später als Reliquien mit Gold, Edelsteinen und Stickereien verziert wurden.

 

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Auf Winterreifen umrüsten: Winterreifen überzeugen nicht nur auf vereisten und verschneiten, sondern auch auf trockenen und nassen Straßen, sobald die Außentemperatur unter 7°C sinkt. Die Fahrbahnhaftung ist besser und der Bremsweg ist, gegenüber den Sommerreifen, kürzer.

Zur Winterausrüstung gehören: Schneeketten, Arbeitshandschuhe, Eiskratzer, Türschlosslöser, Starterkabel, Taschenlampe und Decke.
Auch im Winter Kraftstoff sparen:
Auch im Winter lässt sich Kraftstoff sparen. Nach dem Losfahren sollte man sofort in den höheren Gang schalten. Außerdem: Den Motor beim Stehen abschalten, unnötige Lasten entfernen, auf den richtigen Reifendruck achten und unnötige Dachträger (Luftwiderstand) entfernen.

 

Wussten Sie, dass...
• die heruntergeklappte Sonnenblende beim Auftauen der vereisten Windschutzscheibe hilft, weil die warme Luft „gebündelt“ wird und nicht sofort ins Wageninnere strömt?
• Türschlösser und Türdichtungen vor Vereisung geschützt werden können, wenn man rechtzeitig Türschloss- und Dichtungspflege betreibt?
• im Winter der optimale Lack- und Unterbodenschutz die Lebensdauer Ihres Autos wesentlich verlängert und Rostschäden vorbeugt?
• der Kaltstart im Winter erheblich mehr Sprit braucht? Deshalb gilt es, den Motor nicht im Stand warmlaufen lassen, früh hochschalten und defensiv fahren.
• bei zu niedrigem Reifendruck der Rollwiderstand steigt, was zu mehr Kraftstoffverbrauch führt?
• am wenigsten Kraftstoff bei einer konstanten Geschwindigkeit und vorausschauenden Fahrweise verbraucht wird?
• Achten wir darauf, dass gerade im Winter unsere Umwelt so gut wie möglich von Abgasen verschont wird, weil die Luftzirkulation jahreszeitenbedingt langsamer ist und somit in der Luft mehr Kohlendioxyd angesammelt wird. Bei längeren Stehzeiten an Ampeln oder Bahnübergängen sollte der Motor abgeschaltet werden. Spritsparendes Fahren schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch unsere Umwelt und Gesundheit. (Quelle: Blauschild)

 

Wintercheck bei Harry’s Tankstelle

harrys TankstelleHarry’s Tankstelle ist die richtige Adresse, wenn es darum geht, das Auto winterfit zu machen – auch für jene, die ihre vorhandenen Winterreifen professionell montiert wissen wollen. Natürlich werden bei der Tankstelle direkt an der Vinschgauer Staatsstraße auch neue Winterreifen verschiedener Hersteller geführt. Zu einem ordentlichen Wintercheck gehören aber auch zum Beispiel ein Ölwechsel, die Vorbereitung der Kühl- und Scheibenwischanlage oder die Kontrolle der Bremsen, der Lichtanlage und der Batterie.
Mit fairen Preisen sind Kunden bei Harry’s Tankstelle gut bedient: Ein kurzer Anruf für eine Terminvereinbarung genügt.
Und: In der Waschanlage von Harry’s Tankstelle kann zudem – auf Wunsch – auch ein Schutzwachs aufgetragen werden, damit die Karosserie des Autos in den Wintermonaten geschützt bleibt.

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Eine Kostbarkeit befindet sich in der Kapelle „Maria Schnee“ in Alsack/Mals. Die Kapelle steht an der Stelle einer Laurentiuskapelle aus dem 18. Jahrhundert, die wegen ihrer Baufälligkeit 1959 abgerissen und 1960/1961 neu errichtet werden musste. Der Kunstschatz, der sich in der Kapelle befindet, ist das Tafelbild „Die Beweinung Christi“, geschaffen von Karl Plattner, dem wohl erfolgreichsten, international bekanntesten Südtiroler Maler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

von Peter Tscholl

Karl Plattner wurde am 13. Februar 1919, als letztes von zehn Kindern, in Mals geboren. Als er vier Jahre alt war, starb sein Vater. Karl wuchs in sehr einfachen Verhältnissen auf. Diese nicht einfache Kindheit hat ihn wohl geprägt und sein Leben lang begleitet. Karls Traum war schon immer Maler zu werden. Aber um zu studieren, hätte er müssen „Pater“ werden, und „Pater“ werden wollte er nicht. So wurde Karl nach der Volkschule in eine Anstreicherlehre nach Brixen geschickt, wo er drei Jahre blieb. Von Brixen ging er für zwei Jahre nach Trient. 1939 rückte er zum italienischen Heer ein. Durch die Option der Südtiroler kam er wieder zurück nach Mals. Viele Optanten wollten ein Andenken an ihre Heimat mitnehmen. Karl Plattner hat in dieser Zeit viele Aquarelle und Ölbilder von den Höfen gemalt, die von den Südtirolern verlassen werden mussten. 1940 wurde Plattner in Innsbruck gemustert und musste in den Krieg. Nach Kriegsende kam er sechs Monate in amerikanische Gefangenschaft. Dort fiel für ihn die endgültige Entscheidung, Maler zu werden. Es folgte ein bewegtes Künstlerleben zwischen Mailand, Paris, Brasilien und Südtirol. Der Vinschgau blieb seine Heimat und immer wieder kehrte er gerne hierher zurück. Vor allem die Landschaft des Obervinschgaus, der Konatkt mit der Natur, mit der Struktur dieser Landschaft, mit den Menschen, mit den Farben, war und blieb für Karl Plattner der Nährboden, aus dem er schöpfte und auf den er nie verzichten konnte.
„Südtirol ist für mich eine Haßliebe.Wenn ich länger dort lebe, sind mir manche Sachen unsympathisch, mit denen ich einfach nicht zurechtkomme. Andererseits kann ich ohne Südtirol nicht leben“, sagte Karl Plattner in einem Interview mit Wolfgang Pfaundler (in: das Fenster 34/35, Innsbruck, 1984).

3 Muttergottes DetailWenn sich Karl Plattner im Vinschgau aufhielt, war er meistens beim Mohrenwirt in Burgeis. In der naheliegenden Pension Plavina hatte Plattner ein Zimmer und sein Atelier, wo er ungestört arbeiten konnte. Theiner Sepp, Mohrenwirt, verstorben 2014, erzählte: „Hier war Karl zuhause. In der letzten Zeit kam er immer öfters hierher. Lange blieb er aber nie. Karl war ein ganz normaler Mensch. Ich hätte in ihm nie den Künstler gesehen, den man heute in ihm erkennt. Wenn er alleine war, ohne Frau, war er immer ganz anders. Seine Frau hatte immer etwas auszusetzen. Das oder jenes durfte er nicht essen. Wenn er aber alleine war, sagte unsere Mutter einfach: Gell Karl, heint mochn miar an Schmorrn! Und Karl aß ihn gerne. Auch machte er nach dem Essen gerne ein Karterle“. Sepp Theiner konnte sich auch noch gut erinnern an den 8. Dezember 1986. „Es war um Mitternacht. Seine Frau rief mich an und sagte: Jetzt ist es passiert! Cosa faccio? Ich habe ihr geantwortet: Portalo a casa! Obwohl sie ihre Bedenken hatte, brachte sie Karl nach Mals, wo er im Familiengrab bei Vater und Mutter beigesetzt wurde“.
Einige Jahre zuvor hatte Karl Plattner ebenfalls eine Darstellung einer Pietà auf die Rückwand des Familiengrabes in Fresko gemalt.
Der heutige Besitzer des Mohrenwirt, Rudi Theiner, hat Karl Plattner so in Erinnerung: „Karl war eigentlich immer ein ernster Mensch. So richtig kontaktfreudig war er nicht unbedingt. Mit Äußerungen war er immer zurückhaltend. Bei uns hier war er wie in einer Familie. Da war er ganz offen. Mir kommt auch vor, er hatte immer Sehnsucht hierher zurückzukommen. Was ich an ihm besonders geschätzt habe, er war ein einfacher, nicht abgehobener Mensch, trotz seiner vielen Erfolge“.

Die Pietà von Alsack

In Plattners Autobiografie, erschienen in der Tiroler Kulturzeitschrift „Das Fenster“ Nr. 34/35, Innsbruck, 1984, ist keine Rede von einem Gemälde in Alsack und auch in Alsack selber weiß man leider nicht viel, was dieses Bild betrifft. Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, wie das Bild dorthin gekommen ist. Manche sagen, das Bild wäre eigentlich für Mals bestimmt gewesen, aber die Malser wollten es nicht. Somit hätten die Malser einen anderen, geeigneten Platz gesucht und ihn in Alsack, in der neu errichteten Kapelle „Maria Schnee“ gefunden. Doch auch bei den älteren Alsackern soll das Bild nicht so richtig willkommen gewesen sein. Plattners moderner Kunststil mit den ungewohnten, kubistischen, kantigen und klobigen Figuren, kam damals hierzulande nicht gut an. Was manchen vielleicht auch störte, war die melancholische, dunkle Aura des Bildes und/oder die Figur der Madonna. „Es scheint für Karl Plattner und seine Werke geradezu schicksalhaft zu sein, dass auch dieses Wandgemälde keine begeisterte Aufnahme bei seinen Mitbürgern gefunden hat. Man hielt es als zu wenig religiös.“ (aus dem Buch: die öffentlichen Arbeiten von Karl Plattner, herausgegeben vom Museion, Bozen). So soll das Bild für eine Weile weggekommen und später wieder nach Alsack zurückgekommen sein. Mittlerweile haben sich auch die Alsacker damit angefreundet und lassen das Gemälde nicht mehr her, sagt man.
Kunsthistoriker und jene, die Karl Plattner persönlich kannten und mit seiner Lebensgeschichte vertraut sind, sind überzeugt, dass das Wandbild immer schon für Alsack bestimmt gewesen sei. Dies bestätigen unter anderem ein Briefwechsel zwischen Karl Plattner mit der Trientner Kurie bzw. der Brixner Kurie (im Buch von Fulvio Vicentini „Karl Plattner100“, erschienen 2018), in dem es unter anderem um die Pietà von Alsack geht und der im MART aufbewahrte Text, in dem Plattner den Reiz des Ortes und die Gründe für die Entstehung des Wandbildes beschreibt.

Das Gemälde

Die Pietà von Alsack zählt mit Sicherheit zu den ausdrucksstärksten Sakralwerken Karl Plattners. Das Thema der Pietà taucht bei Plattner im Laufe der Jahre immer wieder auf. Das Gemälde in Alsack ist allein schon vom Format her (250 x 440 cm) eine der wichtigsten Arbeiten Plattners im Vinschgau. Es ist ein tief religiöses Bild, mehr als nur ein religiöser Auftrag. Es ist das Ergebnis einer Auseinandersetzung Karl Plattners mit sich selbst als Mensch und dem Geheimnis von Leben, Leiden und Sterben, gleichzeitig auch Ausdruck der geistigen und geistlichen Bewältigung seiner Situation.

Links im Bild, hinter der Muttergottes, ist ein altes Vinschger Bauernhaus, in der Wand noch ein typisches Vinschger Kellerfenster und sogar ein Stück schwarzes Vordach ist zu sehen. Die helle weiße Fläche (Linie) ist Teil des Hauses, in der Gesamtansicht ein typisches, altes Bauernhaus im Oberland. Rechts unten im Bild steht eine Bahre, ein Holzgestell, auf der Christus liegt. Der Körper des toten Chrsitus hebt sich von der Art der Malerei vom Rest des Bildes ab: Plattner hat die Farbe zum größten Teil bis auf die Leinwand abgeschabt. Spannend ist die Verbindung vom toten Christus zur Muttergottes, dargestellt durch ein weißes Leichentuch. In der Figur Mariens erkennt man Plattners Mutter, der er sein Leben lang verbunden war und die er öfters porträtiert hat. Im Gegensatz zu den 4 Die PatroziniumsfeierDarstellungen der Muttergottes in der Renaissance und im Barock, wird Maria in den Bildern von Karl Plattner meistens als ältere Frau dargestellt (in der Pietà von Michelangelo in St. Peter ist die Madonna eine junge Frau).
Das ockerfarbige Feld im Hintergrund ist mit größter Wahrscheinlichkeit das, was man im Oberland die Multen nennt. Plattner kannte die Multen gut, hatte er doch als Kind schon auf der Malser Haide die Schafe gehütet. In der großen Fläche sind Bäume und dann noch ein Haus zu sehen. Schwarz sind die gegenüberliegenden Berge. Über den Bergen ist noch ein kleiner, heller Keil vom Himmel sichtbar.
Im Bild der Pietà von Alsack benützt Plattner eine sehr reduzierte Farbpalette: Ocker, Umbra, Schwarz und Weiß, in all ihren Schattierungen. Die große Fläche der Multen ist in Ocker gehalten, hinzu kommen Umbratöne und Schwarz und Weiß in allen Abstufungen.
Das Bild ist typisch Plattner. Die Grundschemata der Malerei Plattners sind erkennbar: einmal bestimmte Muster in der Darstellung von Körpern (kantige, rechteckige Gesichter, enge Augenstellung, sowie feine, lange Hände) und dann, wie beschrieben, eine reduzierte, dunkle Farbpalette.

Karl Plattner zum Gemälde

In dem Dokument, welches im MART aufbewahrt ist, sagt Karl Plattner anläßlich der Verwirklichung der Pietà von Alsack:
„Als Hirte hatte ich in meiner Kindheit Gelegenheit, diese Landschaft auf besondere Art zu erleben. Bei Regenwetter waren die Tage lang und einsam, jedoch sehr eindrucksvoll - der Horizont verschwindet und die Zwiesprache ist auf die unmittelbare Umgebung beschränkt, die Stimmung ist sehr intim. Zugleich verliert man durchaus nicht das Gefühl der Größe und Weite, welches bei Sonnenschein diesen Landstrich charakterisiert. Wenn ich heute diese Landschaft erlebe, so wiederholt sich derselbe Eindruck wie vor 30 Jahren. Es ist naheliegend, daß der Kompositionsgedanke mit diesen Jugenderinnerungen eng verknüpft ist und dort seinen Ausgangspunkt fand. Die emotive Ursache steht mit der Landschaft und ihren Menschen in enger Verbindung. Hingegen hat sich meine Einstellung und Interpretation inzwischen geändert, liegt doch eine zu große Spanne Zeit dazwischen, in welcher sich die Auffassung über Leben und Kunst geändert hat. (...) Zugleich ward mir eine Verpflichtung zuteil, welche mir vom Gewissen diktiert wurde und einen moralischen Ursprung hat: Eine Sprache zu finden, welche meiner ästhetischen Erkenntnis und künstlerischen Verpflichtung Genüge leistet, (aber auch) der zweckentsprechenden Aufgabe des Wandbildes, welches für eine kleine Berggemeinde bestimmt ist (...)“.

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Birgit Seissl wurde 1956 in Kufstein geboren. Nach Abschluss ihres Lehramt-Studiums in Wien war sie viele Jahre im Ausland als Lehrerin und Kulturschaffende tätig. Seit 2005 lebt sie in Laas. Mittlerweile ist sie im Ruhestand.

von Christine Weithaler

Die Liebe brachte Birgit nach Laas. Aufgewachsen ist sie als älteste von drei Töchtern in Österreich. Ihr Vater war ein “waschechter“ Tiroler, fromm katholisch und heimatverbunden. Ihre Mutter stammte aus Wien, war weltoffen und unkompliziert, deren Vater aus der Kirche ausgetreten. Diese Gegebenheiten prägten Birgits Kindheit. Birgits Mutter wollte in die Welt hinaus, doch ihr Vater konnte sich dafür nicht begeistern. So holte sich ihre Mutter die Welt zu sich nach Hause. Es war immer was los, unangemeldet kamen Freunde und Bekannte aus Deutschland, England, USA, Italien vorbei, ein „open House“ wie Birgit es nennt. Es war eine klassische Familie des Wiederaufbaues nach dem 2. Weltkrieg in den 60er Jahren. Familie, Haus, Auto, Hund und Katze und irgendwo ein Feriendomizil. Das war in der nostalgischen Natur der Wildschönau in Tirol, neben einem Hotel, dessen Besitzer aus Meran stammte und zum Freundeskreis ihrer Eltern zählte. Dadurch spannten sich die ersten Verbindungen mit dem „schönen“ Südtirol und dem Leben auf dem Land.
1984 schloss sie das Studium Lehramt für Deutsch und Französisch an der Universität Wien ab. Anschließend folgte eine langjährige Ausbildung in körperorientierter Gesprächs-Beratung an der Akademie für Fokusing in Salzburg und in ganzheitlicher Körperarbeit nach Avi Grinberg in Wien und Lausanne. Dort kam sie zum ersten Mal in Kontakt mit der Fußanalyse. „Anfänglich brauchte ich viel Geduld bis ich die Deutungszonen mit den spezifischen Merkmalen und Eigenheiten an den Fußsohlen erfassen und ausdrücken konnte. Aus den Füßen lese ich nicht nur emotionale, körperliche und organische Zustände, sondern mache auch auf gesundheitliche „Mängel“ oder Gefahren aufmerksam“, erklärt Birgit.
Sie lebte und arbeitete in Südamerika, Ex-Jugoslawien und für sieben Jahre in Paris. Als Studentin kellnerte sie in der Schweiz und arbeitete bei den Olympischen Spielen in Canada und USA - finanzierte sich so ihr Studium.
Im Urlaub in der Türkei, lernte sie schließlich in einer Pension einen Laaser, der in Innsbruck sein Kunstatelier hatte, kennen. Sie lebten zwei Jahre in Wien zusammen und zogen dann nach Laas. Sie meinte das Leben auf dem Land durch die Zeit in der Wildschönau zu kennen, doch für sie unerwartet, unterschieden sich Ferien und das Leben am Land. Im Urlaub sah sie nur die schönen Dinge, lernte das Landleben nur isoliert und punktuell kennen, aber effektiv am Land zu leben und an einem Ort zu bleiben, fühlte sich für sie neu an. In Laas angekommen fragte sich Birgit: „Was mache ich jetzt, was ist meine Aufgabe.“ Anfänglich unterrichtete sie in Latsch und Naturns doch einige Jahre später beschloss sie sich selbständig zu machen.
Die Arbeit mit der Fußanalyse war für sie ein intimes Kennenlernen der Menschen, der Vinschger und Vinschgerinnen und deren Verstrickungen. Für sie war es unglaublich, wie massiv sexuelle Übergriffe und Missbrauch waren und wie die Gesellschaft es bis heute schafft, dies zu tabuisieren bzw. zu verdrängen. Mit der Zeit verstand sie die Hintergründe und Interessen und lernte mit dieser Gegebenheit umzugehen. Es faszinierte sie, wie die Vinschger:innen mit ihrem Körper, dem Boden und der Natur verbunden sind. „Im Allgemeinen spüren sie mehr als Meraner“ meint die Fußanalytikerin. Menschen aus der Stadt sind kopflastiger und haben ziemlich verlernt auf ihren Körper zu hören.“ Die Grinberg Methode ist eine wirksame Lernmethode, über das Spüren neue Seiten in dir entdecken und kennen zu lernen. Verschiedene Techniken und Berührungen verändern die Körperwahrnehmung, lindern Schmerzen und lösen Blockaden. „Du erkennst, wie eingefleischte Strukturen flüssiger werden und sich lösen. Du spürst, wie sich Gefühle und Gedanken ins Körperbewusstsein integrieren. Der Körper lügt nicht“ , beschreibt Birgit. Sie hat ihren Beruf lange ausgeübt und wertvolle Erfahrungen gesammelt.
Jetzt ist es ihr ein Anliegen, ihr erlangtes Wissen, weiter zu geben. Sie sucht seit längerem die passende Form dafür.
Ein Wunsch von ihr wäre, dass sich Frauen mehr solidarisieren und unterstützen. Sie lebt gerne in Laas, ist selbst erstaunt, dass sie so lange an einem Ort sesshaft ist. Aber wer weiß, vielleicht packt sie irgendwann ihre Koffer und zieht in die Welt.

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Lukas Evangelisten, 18. Oktober 2024

 

Die Entwicklung der Bartgeier-Population in den Alpen, im Französischen Zentralmassiv und auf der Insel Korsika wird vom Internationalen Bartgeier Monitoring (IBM) und von der Stiftung für den Erhalt des Bartgeiers VCF monitoriert. VCF steht für Vulture Conservation Foundation.

Naturbruten
Während der Brutsaison 2024 haben in den oben genannten Gebieten insgesamt 104 Bartgeier-Paare ein Territorium besetzt. Die Verteilung dieser 104 Bartgeier-Paare war dabei folgende: 10 Territorien in den Ostalpen, 35 in den Zentralalpen, 39 in den Nordwestalpen, 14 in den Südwestalpen, 4 auf der Insel Korsika und 2 im Französischen Zentralmassiv.
Von den 104 monitorierten Paaren sind in der Brutsaison 2024 insgesamt 61 Jungvögel erbrütet und erfolgreich bis zum Flüggewerden aufgezogen worden. Bei 30 Paaren ist die Brut misslungen, 13 Paare haben nicht gebrütet. Für 19 der 104 Paare war es die erste Brut.
Die 61 Jungvögel, welche in der abgelaufenen Brutsaison 2024 ausgeschlüpft und flügge geworden sind, stammen allesamt aus den Alpen. Die 4 Bruten auf Korsika und die 2 Bruten im Französischen Zentralmassiv sind misslungen.

Freilasssungen
Die Freilassungen nicht ganz flügger Junggeier aus Zoo- und Gehegezuchten in künstliche Horstnischen wurden auch 2024 fortgesetzt. Insgesamt konnten 2024 18 Junggeier (14 Weibchen und 4 Männchen) aus 9 verschiedenen Aufzuchtsorten und Projektpartnern freigelassen werden. Die 7 Freilassungsorte waren heuer: Melchsee-Frutt (CH), Tinenca di Benifassa (Spanien), Baronnies (Frankreich), Korsika (F), Grands Causses (F), Nationalpark Vercours (F) und Berchtesgaden (D). Die Schwerpunkte der Freilassungen lagen damit in den nördlichen Voralpen, in den Westalpen und auf Korsika. Die Idee hinter dieser Standortwahl ist, die genetischen Flaschenhälse zu verbreitern und damit Inzucht zu vermeiden, und die Brücke zwischen den Bartgeier-Populationen in den Alpen und in den spanischen Pyrenäen wieder herzustellen. In den Pyrenäen ist der Bartgeier nie ausgestorben.
Weltweit ist der Bartgeier eurasisch verbreitet bis in die zentralasiatischen Steppen. Auf den anderen Kontinenten kommt er nur in Afrika und zwar in Äthiopien und in Südafrika vor. Auf den Inseln im Mittelmeer und in der Ägäis leben Bartgeier nur auf Korsika und auf Kreta.

Die Entwicklung des Bestandes
Mit 61 erfolgreich erbrüteten Bartgeiern aus Naturbruten war die Anzahl der Naturbruten im ablaufenden Jahr 2024 erfreulicherweise über dreimal so hoch wie die Zahl der Freilassungen aus Zoozuchten (19).
Nachdem der letzte Bartgeier in den Alpen 1930 abgeschossen worden war, hat 1986 das 252B2 2017 Michele Remonti Bartgeier und Steinwild teilen sich den Lebensraum oberhalb der WaldgrenzeWiederansiedlungsprojekt begonnen. Der Nationalpark Stilfserjoch hat sich in den Jahren 2000 bis 2009 am Projekt mit der Freilassung von 11 Junggeiern in die künstliche Horstnische im Schludertal in Martell beteiligt. Die erste Naturbrut in den Alpen ist 1997, 11 Jahre nach der ersten Freilassung erfolgt. Bartgeier sind bekanntlich Winterbrüter: Im ausklingenden Winter ist das Nahrungsangebot aus Fallwild am größten. Bartgeier sind Knochenfresser und Aasverwerter (Nekrophagen). Mit ihrer aggressiven Magensäure, die im pH-Wert der Salzsäure gleichkommt, können Bartgeier die Kalksubstanz von Röhrenknochen auflösen und sich das fett- und eiweißreiche Knochenmark erschließen. Diese Ernährungsform ist eine Nische, die sich die Bartgeier im Laufe ihrer Evolution exklusiv erschlossen haben.

Brutbiologie
Bartgeier-Weibchen legen nur zwei Eier je Brut. Die Eier werden abwechselnd von Weibchen und Männchen bebrütet. Die Abwechslungen zur Bebrütung erfolgen unter den beiden Paarpartnern innerhalb von wenigen Sekunden, damit die Eier in der Winterkälte nicht erkalten. Die beiden Eier werden im Abstand von sieben Tagen gelegt, aber deren Bebrütung erfolgt schon vom ersten Ei an fest und nicht erst, wenn das Gelege voll ist. Wenn beide Eier befruchtet waren, schlüpft daher das erste Junge sieben Tage vor dem zweiten. Dieser Altersunterschied verschafft dem Erstgeschlüpften einen Entwicklungsvorsprung. Damit nicht genug: Das größere, weil ältere Junge Bartgeierhackt das kleinere, jüngere mit Schnabelhieben und tötet es. Dieser Geschwistermord wird in der Verhaltensforschung Kainismus genannt nach dem Bruderpaar Kain und Abel in der Bibel. Beim Bartgeier ist der Kainismus obligatorisch, beim Steinadler fakultativ: Auch Steinadler legen nur zwei Eier, in Jahren mit guter Futterversorgung ziehen die Steinadler aber beiden Jungen auf, in schlechten Futterjahren nur eines. Bei den Bartgeiern wird unabhängig vom Nahrungsangebot immer nur ein Junges aufgezogen.

Die Bartgeier in Südtirol
Für 2024 gibt es zu den Bartgeiern in Südtirol Erfreuliches zu berichten: In Laas und im Passeiertal haben sich zwei neue Brutpaare gebildet. Beide Paare sind 2024 auch zur Brut geschritten. Ihre jeweils erste Brut war aber leider noch nicht vom Erfolg belohnt. Auch im benachbarten trentiner Rabbital hat sich 2024 ein neues Paar gebildet. Dieses hat gleich auch im ersten Versuch erfolgreich gebrütet.
Somit gibt es in Südtirol (Stand 2024) jetzt 7 brütende Bartgeier-Paare. Die Paare Reschen, Planeil, Trafoi, Schnals und Martell haben 2024 allesamt erfolgreich gebrütet. Das Marteller Paar brütet seit 2015 und hat seither aus allen 10 Bruten sein Junges erfolgreich zum Ausfliegen gebracht.

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Rabland/Partschins - VizeBM Walter Laimer hat sich der Stimme enthalten, der Verfechter der großen Umfahrung Adi Erlacher war nicht anwesend - so ist mit 16 Dafürstimmen der Grundsatzbeschluss für die Umfahrung in Rabland am 15. Oktober 2024 gefasst worden. Eine Art skeptische Euphorie lag in der Luft. Im Ratsbeschluss hat man nach vielen vorausgegangenen Besprechungen, Beratungen und einer informellen Gemeinderatssitzung all jene Punkte als Prämissen hineingepackt, die für die Gemeindeverwalter von Partschins als unabdingbare Leitplanken für eine mögliche Umfahrung „Variante Vereinsheim optimiert“ gelten - dass etwa die Tunnellänge mindestens 850 Meter mit maximal möglicher Verlängerung im Westen am besten bis zum Hofladen Moar betragen solle, dass an den Portalen Lärmschutz hohe Priorität haben solle, dass Lärm, Staub und sonstige Beeinträchtigungen während der Bauzeit zu vermeiden seien, dass die Erschließung der Baustelle über die Baustellenstraße selbst erfolgen solle, dass die Hochspannungsleitung im Zuge des Tunnelbaues unterirdisch verlegt werden solle, dass die Gemeinde in Planung und Ausführung miteinbezogen werden müsse ... und einige Details mehr.
Noch ist jene Variante im Bauleitplan eingetragen, die unterm Moarhof verläuft. Das soll sich mit diesem Beschluss ändern und das Land solle von Amts wegen die „Variante Vopt.“ eintragen und das Ganze vorantreiben.
Eine Diskussion blieb aus, es wurden Stellungnahme verlesen, etwa von Jasmin Ramoser im Namen der SVP-Ortsgruppe Partschins (Man habe auch nach kontroversen Diskussione und unter Einbindung aller zu Kompromisslösungen gefunden) und von Benjamin Schupfer von der Bürgerliste (Einige Punkte seien immer noch ungeklärt und man habe maßgeblich an der Formulierung des Ratsbeschlusses mitgewirkt, von der Landesregierung wurde Druck ausgeübt). Man solle doch das politische Kräftemessen beiseite lassen, kritisierten Tobias Nischler und Sabine Zoderer die Stellungnahme der Bürgerliste. Der dienstälteste Gemeinderat Karl Moser erinnerte daran, dass die Gemeinde Partschins seit 30 Jahren im Stich gelassen worden sei. Denn eine Umfahrung beschließe letztlich das Land. Das Wasserproblem im Westen sei von den Technikern zu lösen und auch die Töll müsse berücksichtigt werden.
Die üblicherweise als Tagesordnungspunkte vorgesehenen Fragen der Gemeinderäte und Fragen aus dem Publikum hatte BM Luis Forcher diesmal nicht vorgesehen. So musste das Publikum stumm bleiben und die auch bei der Ratsitzung anwesenden Grundbesitzer und Hoteliers harren der Dinge in Skepsis. (eb)

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Rabland/Partschins - Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider zeigte große Freude über die Grundsatzentscheidung im Gemeinderat Partschins und ließ den SVP-Ortsgruppen im Vinschgau technische Details zur Umfahrung Rabland, zum Kreisverkehr und dem Radweg auf der Töll zukommen. Darin heißt es unter anderem: „Länge der Umfahrung insgesamt: ca. 1,40 km, davon Strecke im Tunnel: ca. 820 m (Tunnel der Klasse C); Baumethoden: Der Großteil des Tunnels soll in offener Bauweise errichtet werden, einzelne Bereiche sind in Deckelbauweise vorgesehen, um die Belastungen für die Anrainer zu reduzieren. Der westlichste Teil des Tunnels, wo die aktuelle Trasse der SS38 unterquert wird, soll in bergmännischer Bauweise errichtet werden.
Die Arbeiten werden eine geschätzte Dauer von rund drei Jahren in Anspruch nehmen, die Umsetzung des Bauvorhabens insgesamt mit Planung, Bauleitplanänderung u. Genehmigungen voraussichtlich ca. 8 Jahre.“ (r/eb)

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Vom Wind gefunden - Afrika soll aufhören, Europa nachzuahmen und seine Werte und sein Wirtschaftssystem zu übernehmen. Afrika brauche eine eigene Zukunftsvision, ein eigenes, positives Selbstbild. Das fordert der senegalesische Ökonom, Schriftsteller und Musiker Felwine Sarr in seinem Buch „Afrotopia“. Es ist ein Programm zur Entkolonialisierung Afrikas und Aufruf zur Rückbesinnung auf eigene Traditionen und Werte. Afrika ist eine Erfindung Europas, das die Staatsgrenzen gezogen hat. Durch die Kolonisierung ist Afrika von seiner eigenen Kultur abgeschnitten worden. Nun muss Afrika seine Minderwertigkeitskomplexe überwinden und eigene Wege entwickeln, die vor allem auf afrikanische Traditionen wie Nachhaltigkeit, Gemeinschaftlichkeit und Achtsamkeit aufbauen. Felwine Sarr fordert für Afrika eine Kulturrevolution, d.h. eine Abkehr von den westlichen Maßstäben und Begriffen und seinem mechanistischen Denken. Afrikas Zeit wird kommen – seiner Bodenschätze und seiner jungen Bevölkerung wegen, meint der Autor. Die Welt braucht dringend ein spirituelles Zentrum. Afrika kann dazu einen Beitrag liefern, wenn afrikanische Werte rehabilitiert werden: Würde, Gemeinschaft, Gastfreundschaft, Bescheidenheit, Ehrgefühl. Es gilt, den tiefgreifenden Humanismus der afrikanischen Kulturen zutage zu fördern und zu erneuern. Ubuntu, die Philosophie Südafrikas der Verbundenheit beispielsweise erkennt, dass der Mensch nur durch die Existenz der anderen leben kann, ein Ideal und eine Tradition, die das Zeug hat, Europa und die Welt zu inspirieren und zu heilen. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Der Bürgerlistler Roland Spechtenhauser ist als Laaser Gemeinderatsmitglied zurückgetreten. Der Grund: Mangende Zeit. Tina Angerer folgt auf Spechtenhauser. Angerer hat Physik an der TU München studiert und arbeitet in der Batterieentwicklung. Sie ist - ganz nebenbei bemerkt - die Tochter von Oswald Angerer, dem Präsidenten der Eigenverwaltung Laas.

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Martell - Bergbauer Erich Eberhöfer aus Martell hat eine ungewöhnliche Protestaktion gestartet, um auf die zunehmende Bedrohung durch Wölfe und die Folgen für die Berglandwirtschaft aufmerksam zu machen. Aus Protest gegen das Großraubwild verzichtet er bewusst auf die Bewirtschaftung seiner Wiesen und hat seine Schafzucht aufgegeben.
„Letztes Jahr gab es mehrere Wolfrisse im Tal und auch heuer wurden Tiere gerissen“, erklärt der Landwirt. „Um meine Tiere zu schützen, habe ich beschlossen, die Schafhaltung aufzugeben.“ Anfang des Jahres trennte er sich von seiner kleinen Herde. „Solange Wölfe und Bären hier herumlaufen, ist eine sichere Tierhaltung nicht möglich“, betont er. „Herdenschutz lässt sich auf unseren Almen nicht umsetzen und meine Tiere den ganzen Sommer am Hof einzusperren, kommt für mich nicht in Frage.“
Um der Öffentlichkeit die Folgen dieser Entwicklung vor Augen zu führen, hat er nicht nur die Schafzucht eingestellt, sondern auch seine Wiesen auf einer Fläche von insgesamt vier Hektar ungemäht gelassen. Wo früher grüne, gepflegte Wiesen das Landschaftsbild prägten, breiten sich nun vertrocknetes Gras und Unkraut aus. „Ich lasse alles stehen, damit die Leute sehen, was passiert, wenn wir Bauern nicht mehr arbeiten“, erklärt Eberhöfer. (r)

Publiziert in Ausgabe 22/2024

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Dass es der Prieth Franz faustdick hinter den Ohren hat und bereits in seiner ersten Amtszeit als Grauner Bürgermeister politisch ein Ausgefuchster ist, ist nicht nur im Vinschgau bekannt, sondern das ist auch bis nach Bozen durchgedrungen. Prieth ist der Meinung, dass das in der Gemeinde Graun erwirtschaftete Geld auch in Graun bleiben soll. Make Graun great again. Das gilt für die Liftanlagen, das gilt für den öffentlichen Verkehr, für den Bau des Schwimmbades usw. Und nun auch für den Tourismusverein. Prieth war und ist es, der politisch den Weg für privatwirtschaftliche Entscheidungen vorgegeben hat - die Ferienregion Obervinschgau in den Gemeinden Mals, Schluderns, Glurns und Taufers folgt diesem Weg. Verständlich ist dieser Weg aus mehreren Sichtweisen: Mit rund einer Million Nächtigungen im Obervinschgau lässt sich etwas aufbauen, die bisherige Zusammenarbeit soll verstärkt ausgebaut werden und vor allem: Die Bozner IDM hat es bislang versäumt, die Randgebiete auf die Tourismusreise mitzunehmen. Der Grauner Weg kann eine Gegenerzählung zur dolomitenlastigen IDM werden.
Aber: Der Obervinschgau löst sich mit diesem Alleingang aus der touristischen Solidargemeinschaft Vinschgau. Zu dieser hat sich vor einem Jahr auch wieder das Schnalstal bekannt. Die Gegenreaktion im Rest des touristischen Vinschgau hat lange (zu lange?) auf sich warten lassen. Nun ist sie da. (sh. Titelgeschichte)

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Mals/Catania - Catania. Die südtiroler Delegation, vertreten durch den ASV Mals, brilliert in Catania bei der 9. Auflage des „Trofeo CONI“. Alle Gruppenspiele konnten 3:0 gewonnen werden (gegen Piemont, Latium und Molise) – so auch das Halfinalspiel gegen Kampanien. Ohne Spiel- und Satzverlust kam man ins Finale gegen die Lombardei. Auch dieses Spiel gewannen die NachwuchspielerInnen des ASV Mals souverän mit 3:0. Die südt. Siegermannschaft bestand aus Gurschler Anton, Telfser Adrian, Hellrigl Franzi und Zangerle Eva Maria. Begleitet wurde das Team duch Claudia Nista. Dies das Finalergebnis gegen Lombardei:
Dameneinzel = HELLRIGL Franzi gegen Falchetti 11:5 und 11:4
Herreneinzel = Gurschler Anton gegen Scalvini 11:2 und 11:2
Mixed = TELFSER Adrian mit ZANGERLE Eva Maria gegen Bosetti/Bettinzana 11:8 und 11:4
Mit der Goldmedaille kehrte man am Sonntag aus Sizilien überglücklich zurück und es war für alle jungen Sportlerinnen Italiens ein großes sportliches Event. Insgesamt nahmen über 4.500 AthletenInnen in diversen Sportdisziplinen daran teil. Staatspräsident Matarella und CONI Präsident Malagó gaben sich auch die Ehre und gaben so dem Trofeo CONI den nötigen Stellenwert.

Stefan De March
ASV Mals – südt. Delegation

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Mals - Der August war ein ereignisreicher Monat für die Sektion Volleyball des ASV Mals. Regelmäßig fanden Trainingseinheiten, Spiele und Schnupperkurse am Tartscher Bichl statt. Ein besonderer Dank geht an den ASC Tartsch für die Bereitstellung des Platzes. Ein für Mitte September dort anberaumtes Turnier wurde wegen schlechten Wetters in die Turnhalle des OSZ Mals verlegt. Den Abschluss bildete eine Marende und ein Filmabend im Sparkassensaal in Tartsch. Die gemeinsame Übernachtung dort und das Frühstück machten den Mädels viel Spaß. Die Volleyball Spielgemeinschaft U13 wird heuer durch vier Mädchen aus Prad verstärkt. Trainingsbeginn für die Gruppen U10, U12, U13 und U15 war der 16. September. Für Kinder der Jahrgänge 2016/2015 gab es eine zweiwöchige Schnupperphase mit der U10 Mannschaft. Neu im Trainerteam ist Micaela Michelini, die sich gemeinsam mit Michele Schiraldi um die Trainingsvorbereitung kümmert. Mittwochs fand für 3 Wochen Wassergymnastik im Hallenbad Mals für die U12, U13 und U15 statt, geleitet von Micaela. Michele Schiraldi hat dieses Jahr die Trainerausbildung (Allievo) der FIPAV erfolgreich abgeschlossen. Zur Vorbereitung bekamen die Mädels der U13/U15 eine Schulung im Umgang mit dem Theraband mit Michaela Abart. In der Spielgemeinschaft mit Schlanders trainieren seit August 2024 sieben Mädchen aus Mals. Sie werden diese Saison die FIPAV Meisterschaft U16/U18 bestreiten, wo die ersten Spiele schon absolviert wurden. Das Konditionstraining für drei von ihnen, die das SOGYM besuchen, begann Ende September. Die ersten Heimspiele der U10/U12 Mannschaften werden am 07.12.2024 im OSZ Mals ausgetragen. Bei einer Trainerfortbildung des VSS in Brixen mit Martin Pöder ging es kürzlich um Aufbau und Ablauf der Trainingseinheiten. Das Volleyballteam um Karin Thanei ist gut vorbereitet und freut sich auf eine erfolgreiche und spannende Saison.

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Athlete Days - Bereits zum zweiten Mal fanden in der Ferienregion Reschensee die „Athlete Days“ statt, an denen Olympionikinnen und Olympioniken, Top-Athletinnen und Athleten sowie Sportlegenden und Nachwuchshoffnungen teilnahmen. Unter den Spitzensportlern befanden sich unter anderem Alexandra Burghardt aus Deutschland, der das Kunststück gelang, sowohl bei Olympischen Winterspielen (Silber im Zweierbob 2022) als auch bei den Sommerspielen (Bronze mit der 4x100m Staffel) eine Medaille zu gewinnen. Burghardt war in diesem Jahr zudem Fahnenträgerin in Paris. Mit Lara Vadlau (Segeln), Vinzenz Geiger (Nordische Kombination) und Thomas Röhler (Speerwurf) waren sogar amtierende und ehemalige Olympia-Goldmedaillengewinner zu Gast im oberen Vinschgau. Hinzu kamen noch die diesjährigen Olympiateilnehmer Mika Sosna (Diskus), Julian Weber (Speerwurf) und Yannik Wolf (100m) sowie der ehemalige Abfahrt–Vizeweltmeister von Cortina 2021, Andi Sander. Auf dem Programm standen an diesen drei Tagen der sportartenübergreifende Austausch bei interessanten Gesprächen sowie spannende Workshops für die Spitzensportlerinnen und Sportler. Aber nicht nur Sportstars nahmen die Einladung in den Vinschgau an, sondern auch die zwei prominenten TV- Gesichter Béla Réthy, der vor allem als ZDF- Fußball-Kommentator Bekanntheit erlangte, und die ZDF-Reporterin Amelie Stiefvatter reisten in den Vinschgau. Beide waren zu Gast bei den „Champions & Friends Club Days“, die vom 25. bis zum 27. September abgehalten wurden. Dort trafen Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Sport, Kultur und Politik aufeinander. (sam)

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Eishockey - Wer die Vinschger Nachwuchstalente live auf dem Eis sehen möchte, der sollte sich den nächsten Heimspiel-Termin der Adler notieren. Dieses findet am 16. November um 19.30 Uhr in der Meranarena statt. Zu Gast wird die kroatische Mannschaft KHL Sisak sein. (sam)

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Eishockey - Der Prader Stefan Kobler ist sein einigen Jahren der Präsident des HC Meran. Zuvor war er selbst jahrelang als Spieler für die Adler im Einsatz. Thomas Mitterer aus Latsch, der im März 2023 seine Karriere beendete, fungiert seitdem als Teamleader der Adler. (sam)

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Ritten/Vinschgau - Das Ehrenamt schließt viele Lücken in unserer Gesellschaft. Ohne dieses Engagement würde Vieles in unseren Gemeinden für Familien fehlen, was wir oft als selbstverständlich ansehen.“ Mit diesen Worten eröffnete die Präsidentin des Katholischen Familienverbandes Südtirol (KFS), Angelika Weichsel Mitterrutzner, das Zweigstellentreffen 2024, das kürzlich im Haus der Familie am Ritten stattfand. Über 130 engagierte Ehrenamtliche aus 118 Zweigstellen Südtirols kamen zusammen, um die Zukunft der ehrenamtlichen Arbeit im Verband zu besprechen und weiterzubringen. Neben den Thementischen und Diskussionsrunden fand auch ein Impulsreferat zur straf- und zivilrechtlichen Haftung im Ehrenamt mit Rechtsanwalt Stephan Vale über die zukünftige Arbeit im Verband statt. Alles drehte sich um das kommende Motto für das Jahr 2025 im Mittelpunkt: „Werte bewegen“. Das Zweigstellentreffen 2024 bot den Teilnehmenden wertvolle Impulse und Inspiration. Mit neuen Ideen und einem klaren Fokus auf die Stärkung von Ehrenamt und Hauptamt startet der KFS motiviert in das kommende Arbeitsjahr, das im Zeichen von Gemeinschaft, Familie und Werten steht.

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Vinschger Literaturtage/ Rimpfhof - Der „Schellen-Ursli“ von Selina Chönz ist als zeitloser Bilderbuch-Klassiker aus vielen Kinderzimmern nicht mehr wegzudenken. Die Geschichte handelt vom kleinen Jungen namens Ursli, der sich auf die abenteuerliche Suche nach der größten Kuhglocke macht, damit er am Umzug des Frühjahrfestes „Chalandamarz“ ganz vorne den Winter ausschellen kann. Das Kinderbuch ist bereits 1945 in rätoromanischer Sprache erschienen und in über ein Dutzend Sprachen übersetzt worden. Dazu gesellt sich eine ganz besondere Übersetzung von Ernst Thoma im Vinschger Dialekt. Ernst Thoma aus Stilfs unterrichtete viele Jahre als Musiklehrer an den Mittelschulen Prad und Mals, ist Chorleiter des Malser Kirchenchors und vertonte die bekannten „Korrnrliadr” des Dichters Luis Stefan Stecher.
Im Rahmen der Vinschger Literaturtage stellte Thoma seine Version des „Schellen-Ursli“ in der gemütlichen Stube und in den urigen Gemäuern des Rimpfhofs oberhalb von Allitz vor. Die Bibliothekarin Ruth Schönthaler aus Laas trug die Textpassagen der deutschen Fassung vor und Thoma präsentierte die dazugehörige Übersetzung im Vinschger Dialekt. Seine originellen und inspirierenden Ausführungen ließen die kleinen als auch die großen Zuhörer schmunzelnd zurück. Eine kleine Kostprobe: aus „Verlassen sitzt er da zuletzt vor seiner Schelle ganz entsetzt.“ wird „Ormsäali huckt er iaz alloan vor ihm deis Schellele, deis kloan.“ Passend dazu führte Thoma die einprägsamen Illustrationen aus dem bekannten Bilderbuch vor und veranschaulichte anhand der Bilder die Kernbotschaft des Kinderbuches: „Liebe Kinder, fürchtet euch nicht, seid mutig und ihr werdet dafür belohnt!“ Der „Schellen-Ursli“ auf Vinschgerisch kommt bei den Kindern sehr gut an und wird demnächst für ein breites Publikum zugänglich sein, da im nächsten Jahr das Buch dazu im Weger Verlag erscheint.
Anna Alber

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Schlanders/Treffpunkt am Damml - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 1992 den 10. Oktober zum Welttag für seelische bzw. psychische Gesundheit erklärt. In Deutschland findet vom 10. bis 20. Oktober 2024 sogar eine Aktionswoche der Seelischen Gesundheit statt. Depressionen, Alkoholerkrankungen, bipolare Störungen und Schizophrenien zählen weltweit zu den häufigsten Erkrankungen, weshalb Experten von Volkskrankheiten sprechen. Weltweit finden jedes Jahr rund um den 10. Oktober verschiedene Aktionen, Vorträge und Workshops statt, um auf die Thematik und die vielfältigen psychosozialen Hilfsangebote aufmerksam zu machen, Berührungsängste abzubauen und Betroffene sowie deren Angehörige einzubinden. Auch im Vinschgau haben die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft mit einer Straßenaktion und einer Ausstellung im Treffpunkt am Damml auf das Thema aufmerksam gemacht. Gleich drei Mal (um 8:30, 10:00 und 11:30 Uhr) ist der Schlanderser Theaterautor und Kabarettist Horst Saller in der Fußgängerzone in Schlanders mit der Radiosendung „Glückswelle“ aufgetreten. Als DJ-Lars spielt er einerseits den Glückswellenreiter, unterhält das Radiopublikum mit flotten Sprüchen und schwungvollen Schlagern, andererseits erzählt er seinem unsichtbaren Techniker Günther von seinen seelischen Problemen, den Therapiesitzungen, von seinen Depressionen und Alkoholproblemen und seinem Aufenthalt im Therapiezentrum Bad Bachgart. Saller spricht von 25.000 Personen in Südtirol, die unter Depressionen leiden. Er spricht von Scham, Unwissenheit und Nachlässigkeit und von den Suizidtoten, die es auch im reichen und schönen Tourismusland Südtirol gibt. Es ist wichtig zu reden und sich bei Fachleuten Hilfe zu holen, meint Saller. Auch der Treffpunkt am Damml, der Ort für Menschen mit psychischen Erkrankungen, konnte besucht werden. Bilder und Tonarbeiten wurden ausgestellt. Wie der Dienstleiter Roman Altstätter erklärte, können sich hier Menschen ganz ungezwungen von Montag bis Donnerstag von 13:30 bis 17:00 Uhr treffen, kreativ tätig sein, Karten spielen oder einen Kaffee trinken und einfach nur sein. (hzg) 

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Matsch - Höhepunkt bei der Segnung der neuen Kühlzelle der Matscher Jäger am 28. 09. 2024 war die Ernennung von Gaudenz Hironimus Trapp Graf von Matsch zum Ehrenmitglied. Eine Ehre, die bereits seinem verstorbenen Vater Johannes Graf Trapp zuteilgeworden war. Das Ständchen spielten ihm die Jagdhornbläser „Weisskugel“. Neben den adeligen Gästen konnte der Matscher Revierleiter Luis Frank auch andere Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft begrüßen, darunter AltLH Luis Durnwalder, BM Josef Thurner, den Gemeindereferenten Klaus Telser, Elisabeth Kofler in Vertretung der Fraktionsverwaltung, die Tierärzte Franz Hintner und Marizio Giusti und andere. Arch. Roland Seidl hatte die Kühlzelle, sprich das zertifizierte Wildverarbeitungslokal, samt kleinem Aufenthaltsraum geplant. „Der Bau war höchst notwendig geworden und verbindet Zweckmäßigkeit mit Eleganz“, lobte Frank. Er dankte dem Architekten und allen am Bau beteiligten Baufirmen. Es fielen Gesamtkosten von 190.000 Euro an. Davon kamen 50.000 Euro vom Land, 30.000 Euro von der Fraktion Matsch, und 110.000 wurden mit Eigenmitteln abgedeckt. Ein spezieller Dank ging an die Gemeindeverwaltung, an die Fraktion Matsch und an die Landesverwaltung. Frank gab einen kurzen Einblick in das Jagdrevier Matsch. Es war 1991 vom Malser Revier abgetrennt worden. Zum ersten Revierleiter wurde Josef Seidl gewählt. 2017 wurde dieser von Luis Frank abgelöst. Das Revier zählt heute 47 Jäger, die nicht nur ein wunderschönes Jagdgebiet, sondern auch eine ideale Kühlzelle mit Aufenthaltsraum für gesellige Stunden zur Verfügung haben. (mds) 

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Bunker 23 - Unter dem Titel „wärme dich das feuer brennt“ stand die heurige Dauerausstellung im Bunker 23 in Tartsch/Mals. Othmar Prenner, Bunkerbesitzer und Kurator der Ausstellung, hatte folgende Künstler und Kulturschaffende eingeladen: Claudia Aimar, Allegra Betti van der Noot, Gion A. Caminada, David Fliri, Martin Fliri Dane, Valentin Fliri, Alex Gerstgrasser, Marianna Gostner, Jörg Hofer, Agnes Holzapfel, Johannes Inderst, Pascal Lampert, Clara Mayr, Manfred Alois Mayr, Sepp Mall, Heinrich Moriggl, Vera Malamud, Hubert Scheibe, Gerald Pirner, Gabriel Plangger, Franz Rumer, Benno Simma, Harry Thaler, Gustav Thöni, Walter Thöni und Paul Vidal. Auch Kinder der Grundschule Tartsch waren an dem Projekt beteiligt.
Othmar Prenner, der selbst an der Ausstellung teilnahm, zeigte sich am letzten Tag sichtlich zufrieden und meinte zusammenfassend: „Einmal muss ich sagen, dass es schon voriges Jahr wirklich toll war. Ich hatte etwas Angst, ob es auch heuer wieder so gut gehen würde. Es sind wieder viele Leute gekommen und ich muss sagen: Ich bin happy. Die Ausstellung ist gut besucht worden und das ist eigentlich mein Antrieb und meine Freude. Es nützt nichts etwas zu machen und man erreicht die Menschen nicht. Grundsätzlich gilt für mich die Frage, was macht man und für wen macht man es? Für mich ist es wichtig, dass zwischen den Ausstellern und mir eine Beziehung entsteht, der nächste Schritt ist der, dass die Besucher zu den Ausstellern eine Beziehung entwickeln“.
Angesprochen auf seine Wünsche für die Zukunft, meinte Prenner: „Ich habe den Eindruck, dass es nicht nur hierzulande, sondern allgemein zu einer Kulturschrumpfung kommt. Von Jahr zu Jahr wird es schwieriger. Ich würde mir wünschen, dass wieder mehr Kulturbewusstsein entsteht, dass man den jungen, kreativen Menschen, egal ob in der Literatur oder Handwerker, wieder mehr Aufmerksamkeit schenkt. Das wäre mein Wunsch“.
Wichtig ist Prenner all jenen zu danken, die ihn auch dieses Jahr unterstützt und am Projekt mitgewirkt haben: Vinschgau Touristik, Petra Laimer (Bozen), allen Handwerkern und nicht zu vergessen Hannelore Grassl aus Mals. Sie hat schon die erste Bunkerfahne genäht und pflegt seit 3 Jahren liebevoll die Gartenterrassen.
Der Bunker 23 in Tartsch ist durch seine kulturelle Nutzung für den Vinschgau sicher ein Mehrwert und in seiner Präsenz eine Rarität. Ihn zu bespielen ist jedoch nicht einfach. Baubiologisch, durch die sparsamen Lichtverhältnisse und aus räumlicher Sicht, ist es sowohl für den Kurator als auch für die Künstler:innen eine Herausforderung. Neben einem angemessenen Ausstellungs-Budget braucht es sehr viel Idealismus von Menschen, die von diesem Projekt begeistert sind. Ohne das Engagement dieser Menschen, wäre es nicht möglich, ein solches Projekt zu verwirklichen. (pt) 

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Kortsch - Was bedeutet Klimagerechtigkeit? Wie werden die Auswirkungen des Klimawandels gerecht auf die Welt verteilt? Aber vor allem: Wie können wir in unserem Alltag einen Beitrag zu mehr Klimagerechtigkeit leisten? Antworten auf diese Fragen gaben die Schülerinnen der 2. Klasse der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Kortsch am vergangenen 15. Oktober 2024. Anlass war der Welternährungstag, der naturgemäß an der Fachschule am Herzen liegt und den man jedes Jahr mit viel Information und Tipps zu füllen weiß.
„Ca. 20 Millionen Tonnen Plastikmüll werden jährlich produziert“, erklärten die Schülerinnen in ihren Ausführungen. Rund 300.00 LKW-Ladungen landen im Meer. Tiere sterben. „Deshalb sollte man Verpackungsmüll vermeiden. Beim Einkauf loses Obst kaufen oder Gemüsenetze verwenden. Anstelle Duschgel oder Seife in Plastikflaschen kaufen, feste Seife benutzen.“
Menschen kaufen fast alle zwei Jahre ein neues Handy. In den Smartphones stecken Kobald, Tantal, Platin. Alle diese Metalle stammen aus Minen in Afrika, Asien oder Russland. Kinder arbeiten ohne Schutzkleidung und atmen giftige Dämpfe ein, die beim Abbau entstehen. In Ghanas Hauptstadt Accra befindet sich die größte Elektroschrott-Müllhalde der Welt. „Wir sollten bewusster konsumieren“, so die Schülerinnen. Nutzen, was man hat. Reparieren. So viel wie möglich selber machen und selber kochen. Dinge oder Kleidung tauschen und gebraucht kaufen. Regionalen, biologisch hergestellten und Fair-Trade- Produkten den Vorzug geben. Das Handy zum Händler zurückbringen, dann wird es fachgerecht entsorgt. Ältere Smartphones an andere Familienmitglieder weitergeben.
„Auf der Erde wird mittlerweile so viel produziert, dass wir der Erde mehr wegnehmen, als sie uns zur Verfügung stellt.“ Jedes Jahr markiert der Earth Overshoot Day den Zeitpunkt, an dem die Menschheit die natürlichen Ressourcen der Erde für das laufende Jahr aufgebraucht hat. Dieses Jahr fiel dieser Tag weltweit auf den 1. August 2024.
„Durch die Auseinandersetzung mit diesem Thema wurden wertvolle Impulse gegeben, die die Schülerinnen sicherlich noch lange begleiten werden“, sind Schulleiter Andreas Paulmichl und Direktorin Monika Aondio überzeugt. Die Einladung am Ende der Ausführungen war eine kulinarische: Hülsenfrüchte, wertvolles pflanzliches Eiweiß, hatten in leckeren Gerichten ihren Auftritt. (ap)

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Schlanders/Südtirol - Der „Arbeitskreis Sozialpädagogischer Einrichtungen CRAIS“ ist ein freier Zusammenschluss von Sozialgenossenschaften, Stiftungen und anderen Trägern sozial-pädagogischer Einrichtungen, die in Südtirol tätig sind. Der CRAIS besteht derzeit aus 9 Organisationen, welche Kinder und Jugendliche bis zum 21. Lebensjahr in Wohngemeinschaften, Tagesstätten und im ambulanten Bereich betreuen und begleiten, da diese sich in einer schwierigen Lebens- und Familiensituationen befinden. Zum CRAIS gehören folgende Mitglieder: Der Verein „La Strada – Der Weg“, die Sozialgenossenschaft Südtiroler Kinderdorf, die ÖBPB Stiftung St. Nikolaus, die Sozialgenossenschaft EOS, die Gemeinschaft Murialdo, der Verein Promosolida Punto Liberatutti, SOVI - die Sozialgenossenschaft Vinschgau, der Verein Volontarius und die Kapuzinerstiftung Liebeswerk. Mindestens 9-mal im Jahr treffen sich Vertreter:innen dieser Verbände, um Erfahrungen auszutauschen, fachspezifische Themen zu diskutieren und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Bei diesen Treffen werden sowohl sozial-pädagogische Themen, als auch finanzielle, personelle und verwaltungspolitische Themen behandelt. Im Frühjahr dieses Jahres machte der CRAIS eine Lehrfahrt nach Vorarlberg, um dort Jugendeinrichtungen, sowie die Arbeitsweise der sozial-pädagogen Einrichtungen kennen zu lernen. Im September dieses Jahres trafen sich die Mitglieder in Schlanders. Neben der Besprechung allgemeiner Anliegen, konnte Silvia Valentino, die Direktorin der Sozialgenossenschaft SOVI auch über die Arbeitsweise und die Einrichtungen der SOVI berichten. Neben der sozialpädagogischen Wohngemeinschaft in Vetzan, führt SOVI auch die sozialpädagogische Tagesgruppe in Schlanders und in Mals. Außerdem wird für alle Schüler:innen eine Hausaufgabenhilfe in Prad angeboten. In Schlanders, Latsch und Kastelbell wird in Zusammenarbeit mit den Gemeinden der Sommerkindergarten organisiert. Von der Sozialgenossenschaft SOVI werden auch ESF-Projekte durchgeführt, im Jänner 2025 startet ein Interreg-Lehrgang. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Burgeis - Großartig, hell, lichtdurchflutet, angenehm beleuchtet, von Spinnweben, Verrußung und Verstaubung befreit: Die Pfarrkirche zu Unserer Lieben Frau von Burgeis ist in den Sommermonaten innen renoviert und herausgeputzt worden. Was schon länger Wunsch in den Reihen der Burgeiser war und im Burgeiser Pfarrgemeinderat konkreter durchdacht worden ist, ist Wirklichkeit geworden. Die Pfarrgemeinderatsmitglieder Stefan Baldauf und Toni Punt haben mit dem Denkmalamt und mit den an der Renovierung beteiligten Betrieben diesen Wunsch der Burgeiser begleitet und umgesetzt. Ein Teil der Finanzierung konnte durch das große Bemühen von Baldauf und Punt erbeten und abgedeckt werden. Der Malser Malermeister Andreas Steck, seit 40 Jahren in Sachen Denkmalpflege und Renovierungen aktiv, hat mit Sohn Raphael und mit seinem Team seine Erfahrungen eingebracht, mühevoll den Dispersionsanstrich entfernt und Grubenkalk aufgetragen. Für das gotische Kreuzrippengewölbe wurde die Fassung mit verschiedenen Ockerfarben gewählt. Das bisher zentral abgehängte Christuskreuz hat am großen Eingangstor einen neuen Platz gefunden. So wirkt der Kirchenraum weit und groß. Dass Altar, Presbyterium, Seitenaltäre und Kirchenschiff genügend und auch angenehm ausgeleuchtet werden, dafür hat Kurt Moriggl mit seinem Team von der Malser Firma Elektro-MAG gesorgt. Zudem wurde die gesamte Glockensteuerung erneuert.
Für das Putzen von Kirche, Orgel und Altären haben die Burgeiser Frauen unter der Leitung von Frieda Moriggl gesorgt.
Mit einem großen und feierlichen Festgottesdienst, den Abt Philip Kuschmann zelebriert, der Burgeiser Pfarrer Pater Peter Perkmann konzelebriert und Pater Urs Stadelmann als Zeremonienmeister beigewohnt haben, wurde die neu renovierte Kirche gesegnet. Abt Philip gratulierte und wünschte der Kirche und den Burgeisern viel Einkehr. Burgeis hat zum Gelingen am 13. Oktober alles aufgeboten, um das Hochamt würdig zu umrahmen: Mit der Musikkapelle und der Burgeiser Singgemeinschaft war für die Musik gesorgt, mit der Schützenkompanie Burgeis die Anwesenheit von Tradition gewährleistet und mit den Fahnenabordnungen von Schützen und der Freiwilligen Feuerwehr Burgeis wurde Demut bezeugt. Auch dass mehr Ministrant:innen beim Amt gedient haben, als es Apostel gibt, bezeugt die Freude über die renovierte Kirche.
Von einem stimmigen Gesamtwerk und von einer hervorragenden Arbeit sprach denn auch die Pfarrgemeindratspräsidentin Ulrike Köllemann in ihren Dankesworten. An den Kosten von 230.000 Euro haben sich das Kloster Marienberg, das Denkmalamt und die Stiftung Südtiroler Sparkasse beteiligt - ein größerer Betrag, so Köllemann, sei noch offen.
Nach der Segnung von 5 Wohnungen im renovierten Widum gab es einen Umtrunk mit allerhand von den Burgeiser Frauen zubereiteten Leckereien am Widumplatz. (eb)

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Mals - In Zusammenarbeit mit dem Weißen Kreuz Mals fand am 15. Oktober in der Turnhalle der Oberschule Mals ein Erste Hilfe Kurs für Mitglieder der Herzsportgruppe und deren Angehörigen statt. Der Kurs wurde von den betreuenden Ärzten der Herzsportgruppe Obervinschgau Dr. Ruepp Joachim und Dr. Rundeddu Samuele organisiert und war sehr gut besucht.
Der theoretische Teil wurde von Moriggl Mathias, einem Mitarbeiter des Weißen Kreuzes, zuständig für die Aus- und Weiterbildung und Instruktor für Erste Hilfe, informativ, professionell und interessant für alle Anwesenden gestaltet, unterstützt wurde er dabei von Jeron Wieser, ebenfalls einem WK Mitabeiter.
Eine wertvolle Gelegenheit grundlegende lebensrettende Maßnahmen zu erlernen, bot dann der praktische Teil. In verschiedenen Stationen konnten die Teilnehmer das Vorgehen im Ernstfall üben, genauso den Umgang mit dem Defibrilator. Wertvoll war dabei die Anwesenheit der bereits erwähnten Ärzte. Aufgewertet wurde der Kurs durch die Anwesenheit von Dr. Habicher Kurt, Primar der Anästhesie in Schlanders und maßgeblich an der Gründung der Herzsportgruppe Obervinschgau beteiligt.
Schnelles und richtiges Handeln kann Leben retten und deshalb war dieser Kurs ein wichtiger Schritt, um im Ernstfall mit weniger Angst und „beherzter“ helfen zu können. Der Dank der Herzsportgruppe gilt den Mitarbeitern des Weißen Kreuzes, Moriggl Mathias und Jeron Wieser, sowie den Ärzten Joachim Ruepp, Samuele Rundeddu, Kurt Habicher und der Oberschule Mals für die Bereitstellung der Turnhalle.

Informationen bezüglich der
Herzsportgruppe Mals:
Folie Hubert Tel. 342 1982414

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Graun - Was ist die richtige Namensbezeichnung für das Heilkraut, das im Dialekt „Jochheifa“ genannt wird? Auf diese Frage weiß Hubert Joos aus Langstaufers die Antwort. Es handelt sich um die Moschus Schafgarbe/Achillea Moscata, in Graubünden auch Iva genannt. Aus der Pflanze wird dort das bekannte IVA-Likör hergestellt und auf italienischer Seite der Kräuterbitter Braulyo. Der pensionierte ehemalige Hauptinspektor in der Polizeistation Mals Hubert Joos beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Flora und der Fauna im Raum Obervinschgau und speziell in seinem Heimattal Langtaufers, wo er fast jedes Fleckchen Erde kennt. Ein großes Anliegen ist ihm der Erhalt intakter Naturräume und der Artenvielfalt. Dieses Anliegen versucht Joos den Menschen zu vermitteln, so beispielsweise bei den geführten Wanderungen durch die Naturlandschaft im Obervinschgau, die er regelmäßig im Auftrag der Ferienregion Reschenpass für Gäste aber auch für Einheimische anbietet. Um ihnen zu den Führungen eine Dokumenation anbieten zu können, wurde nun eine 156 Seiten starke Broschüre mit dem Titel „Fauna & Flora Guide“ gestaltet, in der 267 Pflanzen und Tiere beschrieben sind. „Es handelt sich nur um einen repräsentativen Querschnitt, denn, die Zahl der Lebensarten ist mit rund 3.000 weitaus größer“, erklärt Joos.
Am Mittwoch, den 16. Oktober 2024 wurde die neue Publikation im „Hotel Traube Post“ in Graun offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass Gerald Burger dankte dem Autor für seine gelungene Arbeit. Mit dieser Broschüre sei eine wertvolle Dokumentation entstanden, die eine Lücke in der Reihe der Publikationen schließe, die in den Büros der Ferienregion Reschenpass angeboten werden.
Zu den Gästen der Buchpräsentation zählten der Bürgermeister von Graun Franz Prieth, der Leiter der Forststation Siegfried Plangger und der Direktor des Schulsprengels Graun Klaus Wallnöfer. (mds) 

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Im Juze Naturns ging es kulinarisch rund! Unsere Jugendlichen zauberten Köstlichkeiten aus Marokko, Albanien und Südtirol.
Auf der Speisekarte standen knusprige Briwat aus Marokko, herzhafter Byrek und Pite aus Albanien sowie der Südtiroler Klassiker, Apfelstrudel mit den hauseigenen Kalterer Äpfeln.
Damit alles reibungslos lief, wurde der Apfelstrudel schon am Vortag gebacken. Am Freitag ging es dann richtig los: Die Jugendlichen bereiteten Teig vor, schnitten Gemüse und ließen die Töpfe und Pfannen glühen.
Das Ergebnis? Drei leckere Gerichte, die von den hungrigen Besuchern begeistert verputzt wurden. Ein gelungenes kulinarisches Highlight.

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Vor einem Jahr, am 21. Oktober 2023, öffnete der Jugendtreff in Eyrs seine Türen und hat sich seither zu einem wichtigen Ort der Begegnung und des Austauschs für die Jugendlichen entwickelt. Spannende Projekte, schöne Momente und neue Freundschaften prägten das erste Jahr.
Neben Aktivitäten wie z.B. den DJ-Kurs und verschiedenen Ausflügen, etwa nach Gardaland, in die Trampolinhalle nach Neumarkt oder zum Badesee Ried, wurde auch gemeinsam am Treff selbst gearbeitet. Die Jugendlichen haben Hand angelegt, um den Raum zu vervollständigen. Dieser gemeinschaftliche Einsatz stärkt den Zusammenhalt und gibt den Jugendlichen das Gefühl, selbst etwas zu gestalten.
Der Jugendtreff bietet nicht nur einen Raum für verschiedene Projekte, sondern ist auch ein Ort, an dem sich die Jugendlichen gerne treffen, um mit Freunden zu „chillen“, zu spielen oder einfach einen „Ratscher“ zu machen.
Der Treff ist zu einem festen Bestandteil vieler Jugendlicher geworden, wir freuen uns auf viele weitere tolle Jahre.

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Schluderns/Vinschgau - Die Rockmusik im Vinschgau soll mit dem Event „Coira Rock“ aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden. Das haben sich die Verantwortlichen im Jugendhaus Schluderns um Stephan Schwarz, Martin Pinggera Sandro Kofler, Alexander Lutt, Andreas Marseiler und Florian Thaler zum Ziel gesetzt. Am Samstag nachmittags, den 9. November 2024, laden sie Kinder und Jugendliche bei freiem Eintritt zu Rockkonzerten ins Kulturhaus von Schluderns ein. Es spielen die Gruppen „Punky Birdies“ aus der Schweiz und „Sisters of Sound“ aus Naturns. „Die Gruppen können sich einem größeren Publikum vorstellen und auch Jugendliche dazu animieren, selbst Bands zu gründen“, erklärt Florian Thaler.
Für das erwachsene Publikum treten am Abend bei Eintritt weitere Bands auf. Es sind dies die „Stadtlrocker“(Rock Cover Glurns), „Leistenbruch“ (Punk Latsch), „Spliffmaschine“ (Vinschgau Core Schlanders), „Outmayr“ und Headliner Elyne (beide Metalcore Romagna). (mds)

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Tag der Romanik/Mals - Seit einigen Jahren ist der zweite Samstag im Oktober in Südtirol der Tag der Romanik. Ein Netzwerk, bestehend aus 30 Partnerstätten, hat sich zur „Alpinen Straße der Romanik – Stiegen zum Himmel“ zusammengeschlossen und bietet an diesem Tag kostenlose Führungen in den Klöstern, Kirchen, Kapellen, Burgen und Schlössern an. Allein 20 dieser kunsthistorischen Perlen befinden sich im Vinschgau. Neben dem Kloster Marienberg, sind es vor allem romanische Kirchen in Mals, Taufers, Prad, Laas, Kortsch, Latsch, Morter bis zur Prokulus-Kirche in Naturns. Neben den Führungen mit Erläuterungen über die Baugeschichte, Symbolik und Mystik der Romanik, wurden in der St. Benedikt-Kirche in Mals auch zwei neue Kulturführer, verfasst von der Kunsthistorikerin Helene Dietl Laganda, vorgestellt. In der 50 Seiten umfassenden Schrift „Romanische Kleinodien in der Gemeinde Mals“, erläutert und beschreibt Dietl die vielen romanischen Bauten in Mals. Es geht v.a. um St. Benedikt, St. Martin, St. Johann und die Fröhlichsburg in Mals, das Kloster Marienberg, St. Stefan, St. Nikolaus, die Fürstenburg und die Pfarrkirche von Burgeis, sowie St. Veit auf dem Tartscher Bühel. Ausführlich schreibt Dietl in der zweiten Schrift „Sankt Benedikt in Mals“ über die Entstehung, Architektur, Malerei, Stuckdekoration und die Chorschrankenanlage der aus dem 8. Jahrhundert stammenden St. Benedikt-Kirche. Musikalisch umrahmt wurden die Buchvorstellungen von Gernot Niederfriniger (Zither und Raffale) und Franziska Telser (Geige). Ein besonderes Angebot gab es für alle Kunstinteressierten in der St. Sisinius Kirche in Laas. Das Triptychon „Genesis“ des Künstlers Jörg Hofer aus Laas konnte dort besichtig werden. Hofer hat den Flügelaltar als junger Student im Jahre 1977 für die St. Sisinius Kirche geschaffen. Das Bild musste entfernt werden und kam erst vor wenigen Monaten wieder an seinem Ursprungsort zurück. Viele Menschen aus nah und fern kamen nach Laas, um sich von Jörg Hofer die Geschichte seines Kunstwerkes und seine bildhafte Interpretation der Schöpfungsgeschichte erklären zu lassen. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Donnerstag, 14.11.2024

20.00 Uhr

im Vereinshaus Reschen

 

Bildungsausschuss Graun

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Freitag, 08.11.2024

ab 16.00 Uhr

im JUZE

 

Bildungsausschuss Graun

Publiziert in Ausgabe 22/2024

So., 08.12.24
um 17.30 Uhr,
Pfarrkirche Prad

Eintritt: 16 Euro

Kartenvorverkauf online unter
www.prad.inf0 oder in der Bibliothek Prad
sowie an der Abendkasse

 

 

 

Bildungsausschuss Prad

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Lassen Sie sich von unseren Experten und Expertinnen mit ihren Impulsvorträgen zeigen, warum Heizen für den Vinschgau und das Klima relevant ist.

Freitag, 8. November 2024,

17:00 – 20:00 Uhr
Raiffeisensaal Aquaprad, Kreuzweg 4C, Prad am Stilfserjoch

Veranstalter: BZG, Ökoinstitut Südtirol, Bildungsausschuss

 

 

Bezirksservice Vinschgau

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Informationsveranstaltung

Was soll mit einem geschehen, wenn man nicht mehr in der Lage ist, seinen Willen zu äussern?
Referent: Dr. Wallnöfer Wunibald

Donnerstag, 7. November 2024,

17:00 Uhr
Vereinssaal in Graun

Südtiroler Krebshilfe Assistenza Tumori Alto Adige Bezirk Vinschgau Circondario Val Venosta zusammen mit KVW Langtaufers und Bildungsausschuss Graun

 

 

 

Bildungsausschuss Graun

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Die Bibliothek und der BA präsentieren

Monika Gruber (Gesang), Gabriel Neuert (Klavier und Gesang) und Rino Cavalli (Percussion) präsentieren einen bunten Strauß aus Liedern und die Geschichte ihrer Entstehung.

Freitag, 22. November 2024
19:30 Uhr,

Kulturhaus Mals

 

 

Bildungsausschuss Mals

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Buchvorstellung

Wie der kleine Lorenz zum LOU wurde.
Lorenz Lou Blaas aus Südtirol/Italien erzählt hier ganz authentisch seine eigene Lebensgeschichte.

Freitag, 15. November 2024
19.30 Uhr,

Kultursaal Matsch

Musikalische Begleitung von Michael Schaller
Veranstalter: BA und Bibliothek Mals

 

 

 

Bildungsausschuss Mals

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Der neue Live-Vortag von Thomas Huber

Abenteuer über den Kontinenten - mit Mut, Teamgeist und Rock’n Roll zwischen Asien, Südamerika und der Heimat.

Samstag, 09. November 2024
20.00 Uhr,

Kulturhaus Mals

Eintritt 15 Euro; keine Reservierung möglich
Veranstalter: AVS Ortsstelle Mals

 

 

Bildungsausschuss Mals

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Mittwoch, 13.11.2024

20.00 Uhr

Kulturhaus Mals

 

Bildungsausschuss Mals

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Sonntag, 10.11.2024
ERÖFFNUNG - KATHARINAWOCHE 2024
FILMNACHMITTAG
„SCHLUDERNS VON GESTERN“
mit Alexander Lutt
im Kulturhaus Schluderns, 15.00 Uhr
Es werden Amateurfilmaufnahmen von Hochwürden Hubert Unterweger gezeigt. Musikalische Umrahmung
mit Christof Amenitsch und kleiner Umtrunk
Veranstalter: Vuseum, Bildungsausschuss

Montag, 11.11.2024
MARTINSUMZUG MIT ANDACHT
in der Pfarrkirche, 17.00 Uhr
gestaltet vom KFS
Veranstalter: KFS

Mittwoch, 13.11.2024
MÄRCHEN ERZÄHLEN & BASTELN
DAS MÄRCHEN DER FEE VIRIBUNDA UND DEM RIESEN BAM BAM
mit Poli Marzia
in der Alten Bibliothek, 15.00–17.30 Uhr
für Kinder von 3–6 J. mit Begleitung
Es wird zum Märchen gebastelt.
Anmeldung: bei Elki Obervinschgau ,
Tel.379 285 9586
Veranstalter: Elki, Bildungsausschuss

Mittwoch, 13.11.2024
BUCHVORSTELLUNG
DOMINIK WINDISCH „DER RICHTIGE MOMENT“ GANZ OBEN UND DOCH NIE AM
ZIEL – MEINE LEIDENSCHAFT BIATHLON

Dominik Windisch gibt uns einen Einblick in die Gedanken und Erlebniswelt eines Profisportlers.
im Kulturhaus Schluderns, 19.00 Uhr
Veranstalter: Öffentliche Bibliothek, Bildungsausschuss, ASV Schluderns

Freitag, 15.11.2024
WORKSHOP „WIE APPS UND GAMES NICHT SÜCHTIG MACHEN“
FÜR 1.–3. KLASSE MITTELSCHULE

mit Patrick Faller
im Jugendhaus Phoenix, 14.00 Uhr
Veranstalter: KFS, Jugendhaus Phoenix

Samstag, 16.11.2024
JUBILÄUMSFEIER 40 JAHRE
BILDUNGSAUSSCHUSS UND 40 JAHRE ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEK SCHLUDERNS

Montag, 18.11.2024
WORKSHOP STERNENZAUBER FÜR GRUNDSCHULKINDER
Wir spielen, kleben, falten, schneiden, malen und gestalten. So fangen wir die Magie der Sterne ein.
mit Martina Thanei
in der Alten Bibliothek, 15.00–17.30 Uhr
Veranstalter: Bildungsausschuss

Montag, 18.11.2024
BUCHVORSTELLUNG MIT FILMVORFÜHRUNG
BÄUERLICHE KAPELLEN IN SÜDTIROL
Autorin Margot Schwienbacher und Landesbäuerin Antonia Egger erzählen von den bäuerlichen Hofkapellen in Südtirol und besonders von jenen aus Schluderns
im Kulturhaus, 19.00 Uhr
Veranstalter: SBO Bäuerinnen, Öffentliche Bibliothek, Bildungsausschuss

 

 

Bildungsausschuss Schluderns

Publiziert in Ausgabe 22/2024

in der Bibliothek Schlandersburg am /
nella Biblioteca di Silandro il /
at the library Schlandersburg on

9., 16., 23., 30. November / Novembre / November 2024
7. Dezember / Dicembre / December 2024
10:00–11:30

Sprachen/Lingue/Languages: Deutsch – Italiano - English

 

 

Bildungsausschuss Schlanders

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Göflan/Schlanders/Marienberg - Der Göflaner Bauer und Neffe des bekannten Vinschger Politikers der Nachkriegszeit Hans Dietl hat die 30 Mitglieder des Freundeskreises Marienberg, darunter auch als Vertreter des Klosters Frater Aemilian und Pater Anselm, an die Hand genommen und durch Göflan geführt. Dietl hat über die Lage des Dorfes am Wasser erzählt, über die Mühlen, Sägen, über die „Stampf“. über das „Herunterbremsen“ des Marmors, das im Brunnen von Karl Grasser symbolisiert wird. Dietl führte die interessierte Gruppe in die St. Martins-Kirche mit dem Flügelaltar aus der Werkstatt Jörg Lederes und in die gotische St. Walburga-Kirche.
Göflan war die erste Station der Mitglieder des Freundeskreises Marienberg, die am 12. Okt0ber der Vorstandseinladung zur traditionellen Herbstwanderung nach dem Motto „Kultur und Kulinarium“ gefolgt sind.
Die zweite Station war der alte Richtersaal in der Schlandersburg, der vom Verwahrer Georg Pircher ohne Aufhebens zur Verfügung gestellt worden ist und für den der Bibliothekar Raimund Rechenmacher dankenswerterweise den Schlüsseldienst übernommen hat. In ihren kurzen Vorträgen über die Bedeutung des Bezirksgerichtes bzw. über die Auflösung derselben nahmen der Rechtsanwalt und Freundeskreis-Mitglied Peter Tappeiner und der ehemalige Gerichtspräsident Heinz Zanon ganz unterschiedliche Standpunkte ein. Während Tappeiner vehement dafür plädierte, die Bezirksgerichte wieder zu installieren, auch um die Gerichtsbarkeit wieder näher an die Leute zu bringen und aus der Bozner Anonymität herauszureißen, wies Zanon auf die sich in letzter Zeit völlig geänderte Rechtssprechung hin, die sich in einer Flut von Gesetzen auszukennen habe.
Den kulinarischen Ausklang fand der Herbstausflug bei einer üppigen Marende in geselliger Runde beim Schupferwirt in Schlanders. (eb)

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Schlanders/Fußgängerzone - Das erste Nachhaltigkeitsfest „Heint fir Morgen“ gab es am Samstag, den 12. Oktober von 9:00 bis 13:00 Uhr in der Fußgängerzone Schlanders. Organisiert wurde das Fest vom Klimateam Schlanders, einer 17-köpfigen Arbeitsgruppe, welche im Mai 2024 eingesetzt wurde, um den Klimaschutzplan zu erstellen und Sensibilisierungskampagnen auf Gemeindeebene zu initiieren. Unter der Beteiligung verschiedener Vereine und Verbände, gab es mehrere Infostände in der Fußgängerzone, ein Kinderprogramm, Bastelwerkstatt, Fahrradcheck, Kleidertausch, Repair Café, reichlich zu essen und zu trinken und einen Diskussionsbeitrag zum Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Infostände gab es vom Weltladen Latsch, der Umweltschutzgruppe Vinschgau, der OEW, der Schlanderser Tafel, der Bibliothek Schlandersburg, von BASIS Vinschgau. Informiert wurde über die ökologische Bauweise mit Hanfziegeln, ökologisch-nachhaltiges Waschen, ökologische Landwirtschaft, das Sprachencafé, Kompostierung, Bibliothek der Dinge, Nachhaltiges Reisen, Kreislaufwirtschaft, neue Holzverbrennungstechniken. Der langjährige Direktor des Amtes für Landschaftsplanung, Peter Kasal, hielt ein Referat zum Klimaschutz in der Ex-Bar Alte Post in der Fußgängerzone. Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit ist vorhanden, doch es fehlt an der praktischen Umsetzung und wir wissen nicht, wieviel Zeit wir noch haben, meinte Kasal. Auch Südtirol hat einen Klimaplan mit vielen Absichtserklärungen, aber wenig konkreten Entscheidungen. Die Klimaleugner und Klimaskeptiker nehmen zu, der Wissenshaft wird immer weniger geglaubt und Fake News verbreiten sich immer mehr. Viele hoffen, dass durch die Technik die Probleme lösbar sind, doch nach Kasal ist das eine irre Meinung. Deshalb müssen wir aktiv sein und handeln, denn einen Planeten B haben wir nicht, so Kasal. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Theatergruppe Kortsch

Der verreckte Hof - Eine Stubenoper von Georg Ringsgwandl im Vinschger Dialekt
Die Kreizbichlhoferin ist alt, nicht mehr ganz sicher auf den Beinen, etwas verwirrt, vielleicht gar dement, jedenfalls nicht mehr imstande, ihren Hof allein zu bewirtschaften. Ihre Tochter, eine überforderte Lehrerin in Teilzeit, und ihr Sohn, ein Möchtegern-Manager, sind weder fähig noch willens, den heruntergekommenen Hof zu übernehmen und die Mutter zu pflegen. Deshalb engagieren sie eine osteuropäische Badante, die nicht nur aufräumt, kocht und Windeln wechselt, sondern das Leben aller Beteiligten in dieser Stubenoper ordentlich durcheinanderwirbelt. „Stubenoper“ heißt das Jubiläumsstück der Theatergruppe Kortsch übrigens, weil es in einer Stube spielt und sich alle Beteiligten ihren Kummer immer wieder von der Seele singen.
Premiere am Freitag, 8. November um 19.30 Uhr im Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders. Weitere Aufführungen am 10., 14., 15., 17., 19., 21. und 22. November (Beginnzeiten: siehe Theaterwind).

Kartenreservierungen unter tickets.theatergruppe-kortsch.it; telefonisch
(bis 19 Uhr) oder jederzeit über WhatsApp unter +39 388 4380100.

Publiziert in Ausgabe 22/2024

s18sp4 Spieletage Mals deuDie 4. Klassen des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums und der Südtiroler Spieleverein dinx laden auch heuer wieder ein zu den Spieletagen am Oberschulzentrum in Mals, und zwar am Wochenende vom 16./17. November. Am Samstag ab 14 Uhr und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr stehen hunderte Strategiespiele, Familienspiele, Kartenspiele, Spiele für 2 oder für viele sowie Kinderspiele zum Ausprobieren bereit. Die Klassen 4A, 4B und 4C des SOGYM sorgen für Verpflegung und beraten die Gäste, wenn sie Fragen zu den Spielen haben.

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Kolping im Vinschgau - Inmitten der Mega- Metropole Mexiko-Stadt unterhält KOLPING ein Berufsbildungszentrum, in dem junge Menschen aus armen Familien ganzheitlich gefördert werden und wertvolle Initiativen für den Arbeitsmarkt erhalten.
Der Hauptgrund für die mangelnde Bildung liegt darin, dass die Hälfte aller Jugendlichen in Mexiko keine weiterführende Schule/Ausbildung besuchen oder sogar diese vorzeitig abbrechen. Das Kolping Berufsbildungszentrum bietet qualifizierte Berufskurse und ein spezielles Programm für Schulabbrecher an, um junge Menschen beim Einstieg in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. 2023 belegten zum Beispiel 73 Jugendliche die dreimonatigen Ausbildungen in den Bereichen „Bäckerei und Konditorei“, sowie „Barista und Getränke“. Neben der Fachausbildung und Berufsorientierung werden im Zentrum gezielt jugendliche Kleinunternehmer gefördert. Gleichzeitig sorgt es nachmittags mit zahlreichen Freizeitangeboten dafür, die jungen Menschen von der Straße in einem geschützten Raum zu holen. Mit diesem Ansatz trägt Kolping Mexiko seit Jahren ganzheitlich zur Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit bei.
Von den Absolventen des Jahres 2023 konnten bereits 45 Prozent eine Anstellung finden, 23 Prozent machten sich selbständig, 22 Prozent besuchen weiter eine Schule oder Universität. Man kann also sagen: der Einsatz lohnt sich.
Otto von Dellemann

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders

72 Stunden – Eine Anklage
von Barbara Plagg

Eine Koproduktion von Stadttheater Bruneck, Carambolage Bozen und Theater in der Altstadt Meran.
Eva ist tot. Umgebracht von ihrem Stalker, ihrem Partner, ihrem Ex, ihrem Ehemann - so genau wissen wir das nicht, aber was wir wissen ist: Sie ist durch die Hand eines Mannes gestorben, der irgendwann in ihr Leben getreten ist und daraus nicht wieder verschwinden wollte, ohne ihres mitzunehmen. Und wer Eva ist, wissen wir auch nicht so genau, vielleicht unsere Nachbarin, vielleicht eine Arbeitskollegin, vielleicht die junge Mutter. Sie ist eine von uns.
Warum passieren Femizide alle zweiundsiebzig Stunden und damit so häufig, dass man gewiss nicht mehr von Einzelfällen sprechen kann? Gibt es einen roten Faden, der sich quer durch all diese Femizide zieht? Barbara Plagg hat sich nach dem Tod von Barbara Rauch (Eppan 2020) auf die Suche nach diesem roten Faden gemacht und Artikel, Interviews und Gerichtsprozesse durchforstet. Das Ergebnis ist in das Theaterstück „72 Stunden - Eine Anklage“ geflossen.

Karten sind im Büro des Kulturhauses und an der Abendkasse vor der Aufführung erhältlich. Vormerkungen: T 0473 737777 oder kulturhaus@schlanders.it

Unterstützt von der Marktgemeinde Schlanders, dem Amt für deutsche Kultur, der Raiffeisenkasse Schlanders, der Stiftung Sparkasse, Fa. Fleischmann Raumausstattung und Fa. Schönthaler A. & Söhne.

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Val Müstair/Buchprojekt - In der Chasa Jaura in Valchava, dem Museum und Kulturzentrum des Münstertales, wurde am 5. Oktober ein besonderes Buchprojekt vorgestellt, das von der Biosfera Val Müstair herausgegeben wurde. Das Buch mit dem Titel „Allegra! Begegnungen in der Biosfera Val Müstair“ enthält 30 kurze Porträts und Fotos von Menschen aus dem Val Müstair. Zwei Frauen aus zwei Generationen porträtieren in zwei Sprachen Menschen, die im Münstertal leben. Die Autorin Susann Bosshard-Kälin aus dem Kanton Schwyz hat Idee zu diesem Projekt entwickelt. Anna Rodigari ist eine Gymnasiastin aus Müstair. Die beiden Frauen haben die Interviews geführt und die Porträts geschrieben, Anna die romanischen, Susann die deutschen Texte. Ivan Tschenett, ein junger Fotograf aus Müstair, fotografierte die 30 Interviewten an ihren Lieblingsorten. In dieser Zusammenarbeit entstanden 30 Lebensbilder und 30 Lebensgeschichten von ganz unterschiedlichen Menschen, die im Tal aufgewachsen bzw. die ins Val Müstair gezogen sind und hier leben und arbeiten. Die Porträtierten erzählen über ihren Lebens- und Berufsweg, was sie im Münstertal schätzen und lieben, was sie sich wünschen und wo ihr Lieblingsplatz ist. Die beiden Autorinnen haben lebendige und spannende Geschichten über eine Wanderleiterin, einen Maschinisten, eine Bewegungspädagogin, Tanz- & Yogalehrerin verfasst. Eine der Porträtierten stammt aus den Niederlanden, eine andere aus dem Westen der USA. Erzählt wird von Jägern, Landwirten, einer Hotelierin, einem Gesichtschirurgen, der auch Hobbyastronom ist, von Künstler:innen, einem Ornithologen, der Museumsleiterin, dem Briefträger, einem Velomechaniker, einer Managerin, einem Schreiner und von Biologinnen. Auf ganz unterschiedliche Weise haben diese Personen im Val Müstair ihre Heimat und ihr Zuhause gefunden. Das Buch wurde auch beim Erntedankfest auf einem Stand der Biosfera Val Müstair vorgestellt. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Prad - Die 12. Südtiroler Honigbewertung zum 70. Jubiläum der Imker Ortgruppe Prad/Stilfs im Nationalparkhaus acquaprad brachte ein erfreuliches Ergebnis für Obervinschger Imker. Alle 13 bereitgestellten Honigsorten erreichten Gold. (90 bis 120 Pkt.) 150 Honig-sorten aus ganz Südtirol waren von einer unabhängigen Jury aus Österreich unter die Lupe genommen worden. Die Jubiläumsveranstaltung vom 18. bis zum 20. Oktober 2024 in Prad wartete mit einem Mammutprogramm auf. Den Auftakt bildete der Vortrag mit Christian Thuile zum Thema „Bienenprodukte für unsere Gesundheit“ am Freitag. Weiter ging es am Samstag mit der Ausstellung „Wunderwelt der Bienen“, mit Kinderanimation, mit dem Chor Aremisia und dem Vortrag „Ist die Honigbiene überhaupt wichtig für Mensch und Natur“ von Martin Ennemoser. Der Festakt im Nationalparkhaus, moderiert vom Obmann der Jubiläumsortsgruppe Hubert Stillebacher, fand am Sonntag statt, nach dem Festgottesdienst und dem festlichem Einzug in Begleitung von Honigköniginnen und Honigprinzessinnen, mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ins Nationalparkhaus. Zu den Gratulanten zählten die Ortsobmänner Othmar Patscheider (Obervinschgau), Florian Reisinger (Untervinschgau) und Walther Aufderklamm (Ulten), sowie Bundesobmann Christian Trafoier und LR Luis Walcher und andere. Ein besonderer Dank ging an den Organisator der Veranstaltung Hubert Stillebacher, der als Wanderlehrer, als Leiter der Carnica Belegstelle in Trafoi und Ansprechpartner für die unterschiedlichen Anliegen der Imkerinnen und Imker sehr geschätzt wird. (mds) 

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Fehlende Bürgernähe bei der Einberufung der Gemeinderatssitzung
Die Neue Bürgerliste Partschins Rabland Töll musste mit Verwunderung feststellen, dass in der Einladung zur Sitzung des Gemeinderates am 15.10.2024 sowohl der Punkt „Fragen und Wortmeldungen der Rätinnen und Räte“
als auch jener der „Fragestunde für das Publikum“ nicht vorgesehen war. „Auch unser diesbezüglich eingebrachter Vermerk zur Richtigstellung wurde ohne Begründung abgewiesen,“ so die Rätinnen und Räte. „Die fehlende Miteinbeziehung der BürgerInnen und Ratsmitglieder zeugt von mangelndem Demokratieverständnis und fehlender Sensibilität in puncto
BürgerInnenbeteiligung.“ Schließlich ging es in der Sitzung des Rates hauptsächlich um die Fassung des Grundsatzbeschlusses zur Umfahrung von Rabland!
Die Neue Bürgerliste sieht im Frage- und Wortmeldungsteil für BürgerInnen und RätInnen am Ende jeder Sitzung eine Chance, sich aktiv an der Gestaltung ihrer Gemeinde zu beteiligen und ihre Stimmen zu Gehör zu bringen.

Die Neue Bürgerliste Partschins Rabland Töll

 

Gastkommentar
Junge Menschen in unseren Orten
s12 Mauro Stoffella 3 BBKaufen junge Menschen noch in unseren Orten und Dörfern ein oder nur mehr online? Selbst wer oft von der Couch aus bestellt, wird irgendwann nach Abwechslung suchen – und die findet er in einem lebendigen und attraktiven Ort. Was braucht es alles dafür?
Bei 16- bis 29-Jährigen sind Freizeitgestaltung (Freunde treffen, Bar/Café/Restaurant besuchen usw.) und Shopping die Hauptgründe für den Besuch eines Ortszentrums. Es folgen Arbeit/Schule und Erledigungen (Amt, Arzt, Bank usw.).
In einem Ortszentrum suchen die Jungen vorrangig Möglichkeiten, sich ohne Konsumdruck aufhalten und entspannen – also „chillen“ - zu können. Grün, sauber, mit Sitzmöglichkeiten, geschützt vor Wetter sollte es sein.
16 bis 29-Jährige schätzen (reelle) Lebensräume und fühlen sich dort wohl. Das spricht gegen den oft vermuteten Bedeutungsverlust der Ortszentren. Vor allem schätzen sie besondere Events, Sauberkeit, Aufenthaltsqualität, einen guten Branchenmix bei Einzelhandel, Gastronomie und bei den Dienstleistungen. Eine gute Anbindung ist von großer Wichtigkeit.
Auch unsere Orte und Dörfer müssen ihre Hausaufgaben machen, damit sie attraktiv, lebendig und lebenswert für die jüngeren Generationen bleiben. Alle Beteiligten müssen gemeinsam dafür sorgen, dass Orte und ihre Zentren weiterhin ein Lebensmittelpunkt für viele Menschen sein können.
Eine gute Grundlage, damit verstärkt in Ortsentwicklung investiert wird, schafft das Koalitionsprogramm der Südtiroler Landesregierung. Dort ist im Kapitel 20 „Wirtschaft und Landwirtschaft“ folgendes festgehalten: „Die zentrale Herausforderung des Handels liegt in der Aufrechterhaltung und Förderung von stationärem Handel und Nahversorgung. Daher sollen entsprechende Initiativen nicht nur in der Peripherie, sondern auch in Stadtvierteln ergriffen werden. Besondere Beachtung muss dabei der Unterstützung des Generationenwechsels und von Digitalisierungsinitiativen (digital und analog) geschenkt werden. Gezielt investiert werden soll in die Orts- und Stadtentwicklung.“ An die Arbeit also.

Mauro Stoffella, Experte für Ortsentwicklung und Handel im Wirtschaftsverband hds,
mstoffella@hds-bz.it

 

HAIKU - GEDICHT
abgedruckt im Haiku-Jahrbuch „Aufbrüche“ 2024

Die Stube atmet –
im Getäfel der Geruch
meiner Großmütter.

©Helga Maria Gorfer

Kommentare und Anfragen zum Thema Haiku an: helga.gorfer58@gmail.com

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Psychologie

Alle meine Gefühle
Gefühle geben uns Orientierung für uns selbst und beeinflussen so die Beziehungen, die wir zu unseren Mitmenschen pflegen. Je deutlicher und differenzierter es gelingt, Gefühlen nachzuspüren, sie zu benennen und mitzuteilen, umso lebendiger fühlen wir uns.

Einsamkeit
„Ich fühl mich einfach allein.“ Das Gefühl der Einsamkeit überkommt uns wohlmöglich an stillen Sonntagen oder wenn wir nachts keinen Schlaf finden. Innerlich breitet sich Leere oder eine Art Panik aus, genährt von der Angst, „von der Liebe verlassen und vom Hass verfolgt“ zu sein. Da Einsamkeit so schwer auszuhalten ist, suchen wir beinahe getrieben die Gesellschaft anderer. Sobald wir allein sind, zücken wir das Handy oder schalten den Fernseher ein, da wir die Zeit mit uns selbst kaum aushalten können. Vielleicht sind es die zu hohen Erwartungen, die ich an mich habe oder der Vergleich mit dem scheinbar spannenden und erfüllten Leben anderer. Die mögen mich sowieso nicht; finden mich dumm, hässlich oder langweilig. Genau diese Gedanken, befeuert durch den ständigen Vergleichsdruck der sozialen Medien, verstärken die eigene gefühlte Einsamkeit.
Es wäre jedoch zu kurz gedacht, Einsamkeit ausschließlich am Alleinsein festzumachen. Denn wenn ich mich annehme mit meinen Schwächen und Unzulänglichkeiten, bin ich einfühlsam mit mir selbst. Es bedarf also lediglich der bejahenden Einstellung und vertrauensvollen Haltung dem Leben gegenüber.
Von klein auf haben wir Menschen das Bedürfnis nach Verbundenheit und Zugehörigkeit. Dieses Grundvertrauen sorgt dafür, dass wir uns selber gut behandeln, dem Leben Sinn geben und den Kontakt zu Mitmenschen pflegen. Hier sind wir geprägt von unserem Elternhaus und dürfen uns glücklicherweise ein Leben lang entwickeln. Und so darf ich mir die Frage stellen: Will ich, obwohl ich vielleicht gerade triste und einsame Wege beschreite, aus mir selbst heraus freudvolle Gefühle zulassen und mit neuem Schwung und Interesse die Möglichkeiten im Leben nutzen?

Elisabeth Hickmann
Einzel-, Paar- und Familienberatung
www.beratung-hickmann.it
Tel. 333 269 0799
beratung@hickmann.it

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Latsch/Vinschgau - Monika Mair Reichhalter aus Jenesien berichtete in der Aula Manga der Mittelschule Latsch, dass Jenesien seit 2013 eine Energiebuchhaltung eingeführt, für die gemeindeeigenen Gebäude eine Pelletheizung und Photovoltaik errichtet habe, die Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt habe und die sanfte Mobilität fördere. Mair nannte noch viele Beispiele, wie die Gemeinde in Richtung Klimaneutralität unterwegs sei. Seit 2016 ist Jenesien Klimagemeinde und mit dem“European energy award silver“ ausgezeichnet. Im Vinschgau kann die Gemeinde Naturns mit „Silver“ mithalten, in der Bezirkgsgemeinschaft Vinschgau gibt es noch keine derartige Auszeichnung. Verwundert hat dann doch, dass die Städte Bozen und Meran mit dem „Award Gold“ ausgezeichnet worden sind, während das sich bemühende Jenesien „Silber“ erhalten hat.
Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau hat zusammen mit dem Ökoinstitut die Klimateams der Gemeinden im Vinschgau zu einem Erfahrungsaustausch am 18. Oktober nach Latsch geladen. Die Geschäftsführerin des Ökoinstituts Sonja Abrate, die die Gemeinden auf dem Weg des Energiesparens begleitet, hat die Veranstaltung moderiert und die Anwesenden zu Diskussionen an Klimatischen gerufen.
Mariadonata Bancher hat online die theoretischen Unterlagen zum Programm in Richtung Klimagemeinde vorgestellt. EU-weit nehmen derzeit 1.800 Gemeinden an diesem Weg teil.
Fest steht, dass sich auch im Vinschgau in Richtung Klimapläne einiges bewegt. Die engagierten Teams erfahren Unterstützung von den jeweilgen Bürgermeistern, von denen jene aus Laas, Mals, Schluderns, Martell, Latsch und Stilfs anwesend waren. Die Gemeinden sind beim Erstellen der jeweiligen Klimapläne, die dann auch, entsprechend dotiert, umgesetzt werden sollen. (eb)

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Seit zwanzig Jahren hat Frau Erna Asam keinen „Laatscher Markt“ mehr ausgelassen. Genauso lange ziehen Paula Pobitzer Schuster und Sonja Wallnöfer ehrenamtlich die organisatorischen Fäden. Mit einem Team hatten sie den Markt damals wiederbelebt. „Wir machen es heute noch mit Freude“, betonen die beiden unisono. Ihr größter Dank sei, wenn die Leute sagen: „Isch deis do schean unt fein.“ Und in der Tat, der „Laatscher Markt“ gehört heute zu den beliebten und gut besuchten Jahrmärkten im Vinschgau. Der Markt ist klein, fein und ein guter Ort, um einzukaufen und die Geselligkeit zu pflegen. Köschtn, Käse, Speck- und Wurstspezialitäten, Bekleidung, Gesundheitsprodukte, Wein und Säfte, Brotsorten, Kuhschellen, Mandorlata, landwirtschaftliche Laatscher MarktMaschinen und vieles mehr standen bereit. Der Markt bot eine feine Mischung aus einheimischen lokalen Produkten, aus traditionellen Marktständen und musikalischen Ständchen. Optisch schön aufgemacht und auch was den Geschmack betrifft, war Markt wiederum ein Erlebnis. In einer Atmosphäre der Entspannung wurde gemarktelt und an den Versorgungsständen fachgesimpelt. Die Besucherinnen und Besucher kamen aus dem ganzen Land, aus der nahen Schweiz und aus Nordtirol. (mds)

Publiziert in Ausgabe 22/2024

Vinschgau - Der „Falstaff“ ist im deutschsprachigen Raum mit knapp 150.000 Exemplaren jährlich das größte Magazin für kulinarischen Lifestyle. Feinschmeckern und Genießern dient der „Falstaff“ als Richtschnur und Wegweiser auf der Suche nach herausragenden Weinen und erstklassigen Speisen. Das Leserpublikum des Falstaff ist erlesen, vor allem auch was die hohen und sehr hohen Einkommensschichten betrifft. Mit Ausnahme des Sternerestaurantes Kuppelrain in Kastelbell war der Vinschgau lange Zeit ein weißer Fleck im Falstaff. Das hat sich geändert. Mit jeweils „Drei Goldenen Gabeln“ haben es im „Falstaff 2025“ vier Vinschger Restaurants geschafft und sich damit unter die Großen in Südtirol gemischt. Das Gourmet Restaurant Kuppelrain der Familie Jörg Trafojer bleibt ein Fixstern am Vinschger Küchenhimmel: Drei goldene Gabeln mit einer Punktezahl von 94. 19 von 20 Punkten beim Wein sind Sonya Egger Trafojer zuzuschreiben, der in Wein-Sachen wohl niemand das Wasser reichen kann. Aber genausoviele Punkte hat das Mamesa in Burgeis von Mara Theiner mit Küchenchef Marc Bernhart erringen können. Mit 48 von 50 Punkten kann Marc Bernhart mit Jörg Trafojer gleichziehen und mit 10 von 10 Punkten beim Ambiente die Höchstzahl erreichen. Vor den zwei Spitzenrestaurants im Vinchgau liegt punktegleich die „Gourmetstube Einhorn im Romantikhotel Staffler“ und hinter den beiden Heini Dorfers „Quellenhof Gourmetstube 1897“. Das nur zur Einordnung. 3 Gabeln hat auch das Flurin von Thomas Ortler in Glurns erreicht, mit 10/10 beim Ambiente und gegenüber dem Vorjahr einen Punkt dazugeholt. Der Oberrraindlhof von Benjamin Raffeiner in Schnals ist mit 90 Punken noch im Drei-Gabel-Bereich. Es tut sich jedenfalls was in der Vinschger Kulinarik. Mit der eindeutigen Tendenz nach oben. (eb)

Publiziert in Ausgabe 22/2024

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