Vinschgau-Südtirol: Die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen geht schleppend voran, vor allem gemessen an den ambitionierten Plänen der Landesregierung. Man wolle bis zum Jahre 2040 klimaneutral sein. Ein Themenfeld von vielen ist die Photovoltaik und im Speziellen die Agri-Photovoltaik. Experten sagen, dass bis 2040 eine Leistung von 1.800 Megawatt neuer Photovoltaikanlagen installiert werden sollen. Experten sagen und fordern, dass davon 300 Megawatt über die Agri-Photovoltaik kommen könnten.
von Erwin Bernhart
Der KlimaClub Südtirol schreibt am 2. Februar 2024 in einem offenen Brief an den neuen Landesrat Peter Bunner unter anderem: „Photovoltaik-Ausbau: Um auch nach der erfolgreichen Elektrifizierung unserer motorisierten Mobilität und der Heizungen ausreichend leistbare nachhaltige elektrische Energie zur Verfügung zu haben, brauchen wir einen massiven Ausbau der Photovoltaik, um rund 1.800 Megawatt. Die Errichtung dieser Anlagen an und auf Gebäuden sowie durch Agri-PV Anlagen muss sofort massiv befördert werden. Wir brauchen keine neuen Versuchsanlagen und Studien.“
Peter Brunner ist der neue Landesrat für die Bereiche Umweltschutz, Naturschutz, Klimaschutz, Energie, Raumentwicklung und Sport. Brunner muss, wenn die Klimaziele ernst gemeint sind, einen Spagat vollführen. Denn Klimaneutralität bedeutet Dekarbonisierung auf allen Ebenen, also weg von den fossilen Brennstoffen - und das bis 2040.
Bei der Bezirksversammlung des SVP-Bezirksausschusses Vinschgau hat Brunner diesen Spagat bereits anklingen lassen. Bei der Agri-Photovoltaik, so sagte es Brunner, „muss man wegen des Landschaftsschutzes aufpassen“. Zuerst sollen die Dächer drankommen. Ein „infrastrukturnahes Pilotprojekt“ könne er sich vorstellen.
Tatsächlich ist es wegen des derzeitigen Landschaftsschutzes nicht erlaubt, auf Wiesen und Felder Photovoltaikanlagen aufzustellen.
Auf der anderen Seite hat Brunner die Vinschger gelobt. „Wir haben neidisch in den Vinschgau geschaut. Ihr seids weit voraus und innovativ“, schmierte Brunner den Vinschger Energiemanagern Honig um’s Maul. Das Strategiepapier der „Initiative Energie Vinschgau“ (sh. Vinschgerwind 11/2023) diente, so Brunner, als Blaupause für die Regierungserklärung.
„Wollen wir bis 2040 klimaneutral sein, ist extrem viel zu tun“, formulierte es der maßgebliche Autor des Energie-Strategiepapiers Michael Wunderer vor versammelter SVP-Bezirksmannschaft im Gamperheim in Schlanders. Fernheizwerke, Wärmepumpen, Biogas, Wasserkraft, Großableitungen... Wunderer sprach vor dem neuen Hoffnungsträger Brunner alle relevanten Energiethemen an. Eben auch die Agri-Photovoltaik. „Auch da müssen die Potenziale genutzt werden. Da müssen Zonen definiert werden, wo Agri-Photovoltaik möglich sein kann“, sagte Wunderer.
Da müsse man, so Brunner wie oben zitiert, aufpassen.
Die Agriphotovoltaik kann und muss ein Teil der Strategie sein. Denn der Photovoltaik werden von den Energie-Fachleuten südtirolweit insgesamt neu zu installierende 1.800 Megawatt zugedacht. Davon könnten 1.500 Megawatt über Dachflächen realisiert werden. Die restlichen 300 Megawatt könnten über Agri-Photovoltaik kommen.
Der Bauernbunddirektor Siegfried Rinner hat sich schon des Öfteren positiv über eine mögliche Agri-Photovoltaik geäußert. Rinner sagt dem Vinschgerwind, dass er sich in bestimmten infrastrukturnahen Zonen wie es Gewerbegebiete sind oder Straßenabschnitte, durchaus über den Apfelreihen Photovoltaikanlagen vorstellen könnte. Diese Anlagen könnten zur Stromproduktion für Energiegemeinschaften beitragen. Der Bauernbund habe sich Systeme in der Steiermark und am Bodensee bereits angeschaut. Der Landesbauernrat lehnt nach intensiven Diskussionen beim Weinbau und im Grünland Photovoltaikanlagen dezidiert ab.
Rinner sagt, dass im Landschaftsschutzgesetz genau definiert sei, wo Photovoltaikanlagen aufgestellt werden dürfen. Landwirtschaftliche Flächen sind da nicht dabei. Südtirol hat aktuell nicht die urbanistischen Voraussetzungen, um an den anstehenden PNRR-Ausschreibungen teilnehmen zu können. 1,1 Milliarden Euro hat Italien über PNRR Gelder für
Agri-Photovoltaik ausgelobt. 40% Beiträge sind dabei für anerkannte Kosten vorgesehen.
Rinner weist auf Studien über die Agri-Photovoltaik des Fraunhoferinstituts hin, dass bei einer Oberkronen-Überdachung Pestizide, vor allem Fungizide, eingespart werden können. Die als Regenschutz dienenden Photovoltaikplatten halten die Apfelbäume trockener, so dass Pilzen der feuchte Nährboden großteils entzogen wird. Auch kann mit solchen Sytemen an der Bewässerung eingespart werden. Vorbeugung für Abdrift und Schutz vor Sturm-, Hagel, Frost- und Dürreschäden wurden nachgewiesen.
Der neue Geschäftsführer des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz Hanspeter Staffler ist mit seiner Meinung nicht weit von Rinner entfernt. Staffler sagt, dass man verbandsintern noch kein Strategiepapier in Richtung Agri-Photovoltaik ausgearbeitet habe. Aber die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energiequellen betreffe natürlich auch die Photovoltaik und den Bereich der Agri-Photovoltaik. Staffler schätzt die dafür benötigte Agrarfläche auf rund 800 bis 1000 Hektar in Südtirol. Er persönlich könne einigen Aussagen im Nationalen Energie- und Klimaplan Positives abgewinnen. Im Bezug auf Agri-Photovoltaik vor allem, dass solche Anlagen nur in der Nähe von bereits vorhandenen Infrastrukturen, die Energieeinspeisung und eine bereits vorhandene Straßenerschließung betreffend, realisiert werden könnten. Ein zweiter Punkt ist die Verhälnismäßigkeit. Das heißt, dass pro Agrarbetrieb höchstens 10% der Nutzungsfläche für Photovoltaikanlagen vorgesehen sein dürfen. Die Einsehbarkeit sei ein drittes Argument. Man müssen, wenn schon, darüber nachdenken, wo solche Anlagen aufgestellt werden könnten. Sicher nicht an den Hängen, sagt Staffler. Wenn sich ein Betrieb entlang der angeführten Prämissen für eine Anlage entscheiden sollte, dann, so fordert es Staffler, sollen mindestens 5% der Anbaufläche für ökologische Maßnahmen zur Verfügung gestellt werden, wie Hecken, Baumgruppen, Trockenmauern, kleinere Fließgewässer und Wasssertümpel.
Tatsächlich gibt es im Vinschgau bereits ein ausgereiftes System für Agri-Photovoltaik, welches auf seinen Einsatz und auf eine Serienproduktion wartet. Kurt Raffl, ausgebildeter Schlosser und Ingenieur, hat ein solches System entwickelt und oberhalb von Naturns aufgestellt. Beim „Euregio Innovationspreis 2023“ in Alpbach, der voriges Jahr für Produkt-, Prozess- oder Dienstleistunginnovationen im Bereich „Energiewende und Versorgungssicherheit“ vergeben wurde, hat Raffl mit großer Mehrheit den Publikumspreis gewonnen. Raffls System ist so simpel wie effizient. Photovoltaikpaneele werden auf den Kronenbereich von Apfelbäumen gesetzt und links und rechts davon können automatisiert Planen ausgefahren werden, die Hagelnetze ersetzen und vor Regen schützen. Die Planen können wie bei einer Sonnenschutzmarkise wieder eingefahren werden. Sichtbar bleiben dann nur noch die Solarpaneele. Kurt Raffl nennt sein System „Adler“. Raffl sagt, dass damit nicht nur Strom erzeugt werden kann, sondern dass sowohl Beregnungswasser als auch Pestizide eingespart werden können. „Bis zu 70% weniger Fungizide“, sagt Raffl und dies sei eine vorsichtige Schätzung. Angesichts der dauernden Negativwerbung wegen der Pestizide vor allem im Vinschgau sei sein System geradezu ideal. Zudem werde die Abdrift, also die vor allem durch Wind verwehten Pestizide, minimiert. Raffl hat auf seinem Hof bei Naturns schon prominente Gäste beegrüßen und das System erläutern dürfen. Darunter auch den Landtagsabgordneten Sepp Noggler.
Raffl tüftelt weiter und hat auch für Spezialkulturen ähnliche Systeme parat, für Himberren, auch für Erdbeeren usw..
Unter vorgehaltener Hand sagen ihm alle Besucher, dass sein System Sinn mache und eingesetzt werden solle. Aber der Landschaftsschutz...
Laut den Vorschlägen der „Initiative Energie Vinschgau“ würden für den politischen Bezirk Vinschgau, also von Graun bis Kastelbell, um die 100 Hektar ausreichen, um den flächenmäßigen Anteil des Landes an Agri-Photovoltaik übernehmen zu können. Aufgeteilt auf die 13 Vinschger Gemeinden wären das 8 Hektar pro Gemeinde. Geht man davon aus, dass in Graun, vielleicht in Taufers, in Stilfs und in Schnals aufgrund fehlender Obstanlagen keine Agri-Photovoltaik möglich sein wird, könnte man den geografischen Vinschgau mit Naturns, Plaus und Partschins hinzurechnen.
Also eine durchaus überschaubare Fläche, die für eine doppelte Nutzung in Frage käme. Eine Doppelnutzung war schon einmal im Fokus. Wenn man daran erinnert, dass eine Doppelnutzung bereits im von Unterversorgung und Hunger geprägten 18. und 19. Jahrhundert von der damaligen k.k-Verwaltung gefördert und teilweise auch umgesetzt worden ist, ist es schwer vorstellbar, dass dies heute kaum möglich sein wird. Damals hat man in Kornäcker Marillenbäume gesetzt - also unten das Korn und oben die Marillen. Es ist noch nicht so lange her, dass man diese Doppelnutzung aufgelassen hat.
Der neue Landesrat Peter Brunner, dem das in den letzten 5 Jahren brach gelegene Energieressort übertragen ist, gilt irgendwie als Hoffnungsträger. Die Erwartungen sind gewaltig - Klimawandel, Energieeffizienz, Umstellung auf erneuerbare Energie, bei gleichzeitigem Landschaftsschutz. Eine sportliche Herausforderung.
Partschins - Breit und kontrovers wurde am 12. März im Gemeinderat Partschins darüber diskutiert, ob der Pfarre Partschins 125.000 Euro gezahlt werden soll, so wie es in einem Mediationsverfahren zwischen Pfarrei und Gemeinde vorgeschlagen worden ist.
von Erwin Bernhart
Das Thema kurz zusammengefasst: Die Gemeinde Partschins hat im Jahr 1902 auf mehreren Grundparzellen grundbücherlich eine Dienstbarkeit für die Pfarre St. Helena von Partschins eintragen lassen. Die Nutzung der Gründe sollen dem Messner und dem Organisten zugute kommen. Die Pfarrei hat diese Gründe dann weiterverpachtet und so den Pachtschilling eingestrichen. Auf insgesamt 3 Hektar wurde so das Eigentum der Gemeinde eingeschränkt.
Weil die Gemeinde Partschins diese Angelegenheit klären will, hat sie 2022 ein Gutachten bei der Staatsadvokatur in Trient in Auftrag gegeben. Das Gutachten kommt zum Ergebnis, dass das Nutzungsrecht mit 2021 erloschen sei. Der Pfarrei wurde dieses Gutachten zur Kenntnis gebracht und mit der Diözese im Hintergrund sagt die Pfarrei Partschins, sie habe die Parzellen mittlerweile ersessen. Beantragt wurde ein Mediationsverfahren, dem beide Parteien, die Pfarrei und die Gemeinde Partschins zugestimmt haben. Am 21. Februar war das erste Mediationsverfahren und bereits am 29. Februar hat die Staatsadvokatur bereits ein Gutachten vorgelegt und der Gemeinde Partschins angeraten, einen außergerichtlichen Vergleich anzustreben und anzunehmen. Die von der Kurie vorgeschlagene Abgeltungssumme zu Lasten der Gemeinde war, so wurde es in der Gemeinderatssitzung am 11. März von Sekretär Hubert Auer erklärt, rund 250.000 Euro. Der Gemeinde gelingt es, diese Summe um 50% zu reduzieren und nun sollte der Gemeinderat über die Zahlung der Summe von 125.000 Euro an die Pfarrei zustimmen und so die rund 3 Hektar in unbelastetem Besitz der Gemeinde bringen. Im Gegenzug verzichtet die Pfarrei auf eine Ersitzungsklage.
BM Luis Forcher hat den Ratssaal verlassen müssen, weil er als Mitglied des Pfarrgemeinderates in der Causa befangen war. VizeBM Walter Laimer ließ keinen Zweifel daran, dass er die „Sache durchziehen“ will. Denn die Gemeinde brauche den unbelasteten Grund, etwa für die Einfädelungsspur der beiden Tiefbauer auf der Töll.
Heftige Kritik brandete an der Vorgangsweise der Gemeinde auf. Benjamin Schupfer von der Neuen Bürgerliste sagte etwa, dass es moralisch verwerflich sei, wenn die Kirche mehr als 70 Jahre lang unrechtmäßig Geld verdient habe und sich nun den Verzicht auf eine Ersitzungsklage entlohnen lasse. Schupfer forderte ein zweites Gutachten und kritisierte die Vorgängerverwaltungen scharf. Es sei eine Anmaßung, dass die Pfarrei so viel Geld verlange, sagte Jutta Pedri und verlangte ebenfalls ein zweites Gutachten. Sabine Zoderer pochte darauf, dass das Geld nicht nach Bozen fließen, sondern in Partschins bleiben solle und dass die Pfarrei auf 10 Jahre keine Beiträge für ordentliche Tätigkeiten erhalten solle. Ulli Schweizer setzte sich vehement für den Beschluss ein, denn die Gemeinde brauche den Grund zum Tauschen und schließlich werde mit dem Beschluss auch für künftige Verwalter „aufgeräumt“.
Hartmann Nischler sagte, er sei froh über diese außergerichtliche Einigung und verwies darauf, dass eine Pfarrkirche ähnlich einem Schloss eine Dauerbaustelle sein könne.
Letztlich wurde der Beschluss mit 11 Ja, 3 Nein und zwei Enthaltungen angenommen. Allerdings wurde im Beschluss nicht mehr vermerkt, dass die Beiträge an die Pfarrei für 6 Jahre gestrichen werden, für die sich auch VizeBm Walter Laimer ausgesprochen hatte.
Der AHC Vinschgau schrammt in Eishockey-Playoffs der Italian Hockey League (IHL) Division 1 knapp an der großen Sensation vorbei und scheidet im einer dramatischen Halbfinalserie gegen den Titelfavoriten Ares Sport aus. Dennoch blicken die Eisfix auf eine unglaublich starke Saison zurück, in der sie gezeigt haben, dass sie zu den besten Teams der Liga gehören.
Von Sarah Mitterer
Die Playoffs schreiben meist ihre eigenen Gesetze: Vom Ausscheiden der Titelkandidaten bis hin zu Überraschungsfinalisten oder Sensationssiegern. Alles ist in dieser Phase möglich. Eines dieser Sensationsteams wäre beinahe der AHC Vinschgau geworden. Viel hätte nicht gefehlt und die Latscher hätten den haushohen Favoriten aus der Meisterschaft gekickt.
Am Ende machten wohl die erfahrenen Spieler der gegnerischen Mannschaft den Unterschied in dieser Halbfinalserie, die im Best-of-3 Modus ausgetragen wurde. Das erste Spiel bestritten die Latscher auswärts. Dort sah es lange Zeit danach aus, als würden die Vinschger Ares Sport zum zweiten Mal in dieser Saison bezwingen. Denn bis zur Hälfte des Spiels führten die Eisfix mit 3:0. Doch die erfahrenen Spieler der gegnerischen Mannschaft drehten das Spiel zu ihren Gunsten, und kämpften sich auf 3:3 heran und gewannen das Spiel mit 5:3. Somit standen die Latscher bei ihrem Heimspiel bereits unter Zugzwang und es hieß: siegen oder fliegen. Die mehr als 300 Zuschauer im Iceforum sorgten für eine fantastische Stimmung und feuerten die Eisfix in Spiel 2 lautstark an. Am Ende erlebte die Mannschaft von Coach Markus Hätinen ein Déja-vu. Bis zur 38. Spielminute lagen die Vinschger nämlich mit 4:2 vorn, gaben den Vorsprung jedoch wieder aus der Hand. Ares kämpfte sich noch vor dem zweiten Pausentee auf 3:4 heran, glich kurz nach Wiederanpfiff des letzten 20 Minuten zum 4:4 aus und konnte wenig später in Führung gehen. Nach dem fünften Gegentor war der Widerstand der Latscher gebrochen. Am Ende kassierten die Eisfix eine bittere 4:7 Heimniederlage und schieden somit im Halbfinale aus. Trotz des Ausscheidens blickt das Team auf eine unglaublich starke Saison zurück. Den Grunddurchgang beendete der AHC auf dem zweiten Platz und man war das einzige Team, das Ares bezwingen konnte (4:3 Heimsieg im Grunddurchgang). Auch Eisfix-Präsident Jürgen Pircher zeigte sich mehr als zufrieden mit dem Abschneiden seiner Eishockeycracks: „Wir haben eine super Saison gespielt, tolles Eishockey gezeigt und bis zum Schluss sehr gut mitgehalten. Außerdem wurden erneut junge Spieler in die Mannschaft eingebaut, was mich sehr freut!“ Die starken Leistungen wurden auch von den Fans honoriert, welche zahlreich bei den Heimspielen die Eisfix anfeuerten für eine tolle Atmosphäre sorgten. Das Eishockeyfieber ist in Latsch definitiv wieder entfacht worden und man darf sich jetzt schon auf die neue Eiszeit im Herbst freuen.
Minschuns/Val Müstair - Mit dem E-Bus von der Schweizer Grenze ins Wintersportgebiet Minschuns - das war ein zehntätiges Pilotprojekt , getragen von mehreren Institutionen auf Kantons- und Gemeindeebene.
von Annelise Albertin
Vom 2. bis 12. März 2024 beförderte ein E-Bus die Skigäste ins Skigebiet Minschuns. Der Pilotversuch erfolgte auf Initiative des Kantons, Amt für Energie und Vekehr, und PostAuto Graubünden zusammen mit der Gemeinde Val Müstair.
Das Skigebiet Minschuns liegt auf einer Höhe von 2000 bis 2700 m am Ofenpass. Ein Skibus bringt die Wintersportler dreimal täglich ab der Grenze Müstair mit Halt in allen Ortschaften zur Talstation des Skigebiets. Für Einheimische und Feriengäste mit dem kostenlosen Gästepass ist dieser Service, der von Kanton, Gemeinde und Tourismus finanziert wird, gratis.
Mit einem E-Bus kann die Schadstoffbelastung der intakten Naturlandschaft deutlich verringert werden. Die Herausforderungen hierbei liegen bei der Höhenlage und den klimatischen Bedingungen. Für den zehntägigen Pilotversuch kommt ein Fahrzeug der neusten Generation, ein „Mercedes E-Citaro“, zum Einsatz.
Die „Jungfernfahrt“ mit dem E-Bus am 2. März wurde begleitet von Vertretern des Kantons, Werner Glünkin, und PostAuto Graubünden, Christian Kindschi, sowie der Gemeindepräsidentin, Gabriella Binkert Becchetti, Gemeinderätin Stephanie Ulayayi, Tourismusdirektor Bernhard Aeschbacher und dem Direktor des Naturparks Biosfera Val Müstair, David Spinnler. Die Zufahrt durch das tiefverschneite Valplauna hinauf zur Talstation war an diesem Tag durch den Neuschnee erschwert. Der E-Bus hat diese Herausforderung mit Ketten versehen problemlos gemeistert und alle Passagiere gelangten ohne CO²-Ausstoss ans Ziel.
Die seit vielen Jahren geplante und von der Talbevölkerung erwünschte 8-er Gondelbahn ins Skigebiet wird immer wieder durch Einsprachen und Rekurse von Umweltorganisationen behindert. Bis endlich der erste Masten einbetoniert und die Bahn Realität werden kann, ist ein E-Bus eine prüfenswerte, umweltschonende und nachhaltige Alternative. Hier muss abgewogen werden, ob die deutlich geringere Schadstoffbelastung den Energieverbrauch wett macht. Auf jeden Fall sind die Anstrengungen und die Initiative aller Beteiligten zugusten des Wintersportgebiets Minschuns, aller Einheimischen und Gäste zu schätzen.
Mals - Die Obfrau des STV-Theaterbezirkes Vinschgau Veronika Fliri freute sich bei der Bezirksversammlung am Mittwoch, 6. März 2024 in Mals über die vielen anwesenden Theaterleute aus dem Tal.
von Magdalena Dietl Sapelza
Vertreterinnen und Vertreter von 18 Bühnen saßen im Saal. Vier Bühnen hatten sich entschuldigt, davon zwei, die sich aktuell im Spielfieber befanden. Zu den Ehrengästen zählten der scheidende STV-Präsident Klaus Runer, Helmut Burger von der STV Geschäftsstelle Bozen und Mitarbeiterinnen des STV-Teams.
Die Schriftführerin des Theaterbezirkes Vinschgau Heidemarie Stecher gab einen Einblick in die vergangene Theatersaison. Das Theaterleben ist nach der Pandemie wieder aufgeblüht. Das Publikum konnte 24 Produktionen der Vinschger Laienbühnen genießen, darunter ein Volksstück, fünf Komödien, zwei Kriminalstücke, vier Schwänke, drei Lustspiele und drei Sketch-Aufführungen. Dazu kamen noch Kinder- und Jugendtheater. Äußerst erfolgreich, „ja richtige Zuckerlen“, wie es Fliri beschrieb, waren die Produktionen „Peter Pan“ und das Musiktheater „Das größte Geschenk“. Auch „Die Kinder vom Bahnhof Zoo“ berührten. Fliri lobte die Jugendlichen der Theatergruppe Prad, die selbst ein Stück geschrieben und uraufgeführt hatten. Gewürdigt wurde auch der Einsatz der Theatermacher vom JUVI, die keine Mühen scheuen, interessante Produktionen auf die Beine zu stellen und denen es immer wieder gelingt, Kinder und Jugendliche zu begeistern. Groß geschrieben wird die Fortbildung. Nadja Senoner informierte kurz darüber. Fliri merkte positiv an, dass sich kürzlich mehrere junge Leute bereit erklärt haben, in den Vereinsbühnen Verantwortung zu übernehmen. Helmut Burger von der STV-Geschäftsstelle informierte über die Vorgaben im Zusammenhang mit dem Dritte Sektor. Er bot weiterhin seine Unterstützung in bürokratischen Angelegenheiten an: „Wir vom STV sind dazu da, den Theaterleuten zu helfen, die organisatorischen Hürden zu überwinden.“Mit einem Vinschger Produkten in einem Geschenkkorb wurde Klaus Runer verabschiedet. Als seine Nachfolger stellten sich Rene Mair aus Klausen und Philipp Genetti aus Meran vor. Gewählt wird bei der Landesversammlung am 23. März 2024 in Bozen. Vinschger Kandidatin für den STV-Vorstand ist Ida Lanbacher von der Heimatbühne Kastelbell/Tschars.
Partschins - Im Tourismusverein Partschins Rabland Töll wird ab 1. Mai die Südtirol Guest Card auf digital umgestellt. Partschins ist Pilotgemeinde für diese Umstellung, die bis Ende 2024 alle Tourismusvereine erfassen wird.
von Erwin Bernhart
Die Reihe der Tourismusvereinsvollversammlungen hat der TV Partschins am 11. März eröffnet. Erstmals im neu hergerichteten Saal im zentral gelegenen Haus der Dorfgemeinschaft hat Präsident Philip Schönweger darauf hinweisen können, dass mit 329.560 Nächtigungen 2023 die Zahl von 2022 gehalten werden konnte. Es sind mit 71 % vor allem die Deutschen, die nach Partschins kommen und zählt man die Schweizer und Österreicher dazu kommen 84 % der Gäste aus dem deutschsprachigen Raum. „Wir werden uns bunter aufstellen müssen“, sagte Philip Schönweger auch mit dem Hinweis, dass die Suche nach neuen Märkten auch Aufgabe der wieder aus dem Winterschlaf erweckten Marketinggesellschaft MGM sein werde. Deren Präsident Thomas Knoll bekräftige diese Ausrichtung. Die Finanzierung von MGM stehe zwar noch aus, werde aber demnächst in den Vereinen beschlossen. Trotz Fehler in der Vergangenheit und auch trotz Differenzen arbeite man mit IDM gut zusammen. Der IDM-Vertreter Thomas Plank sagte, dass der Tourismus eine Gemeinschaftsleistung sei und dass vor allem die Themen Mobilität, die Nachhaltigkeit und die Tourismusgesinnung künftige Arbeitsfelder sein müssten. Mit der Aussage „Die Ortstaxe gehört dem Tourismus“ trat Plank entschieden jenen Gelüsten entgegen, die von allen möglichen Seiten der Gesellschaft aufkommen. Grußworte sprachen BM Luis Forcher („Mit dem Bau des Kreisverkehrs und mit der Fahrradunterführung auf der Töll, werde es im Herbst zu Verkehrsbehinderungen kommen“) und Tourismusreferent Ulrich Schweitzer. Nach Genehmigung des reichhaltigen Tätigkeitsberichtes 2023 und des Tätigkeitsprogrammes 2024, der Jahresabschlussrechnung 2023 (Gewinn des Geschäfsjahres rund 56.000 Euro) und des Hauhalstvoranschlages 2024 erläuterte Sophia Oberjakober vom Mobilitätskonsortium Südtirol die digitale Umstellung des Gästepasses, für die die Gemeinde Partschins als Pilotgemeinde ausgewählt sei. Das Ticket für den Öffentlichen Nahverkehr, für Museen und künftig für all jene Dienste, die die Touristiker vor Ort aufladen möchten, werde in Partschins ab 1. Mai dem Gast bereits bei der Unterkunftsbuchung mit QR-Code versehen digital zugeschickt und gelte für An- und Abreise und für die Aufenthaltsdauer. Philip Schönweger forderte aufgrund der möglichen verstärkten Nutzung der Linie 251 von Naturns nach Meran dort eine stärkere Taktierung. Ziel sei es, so fasste es die Direktorin Karin Tahler zusammen, die Gäste auf die Öffis zu bringen. Und es sollen Anreize dafür bereits für die Anreise gesetzt werden. Thaler erläuterte die Nachhaltigkeits-Zertifizierungen, die der Tourismusverein in Angriff genommen hat.
In der Diskussion wies Sigmund Kripp darauf hin, dass die Anreise der Gäste mit dem Zug so einfach gar nicht sei. Erfahrungsgemäß sei es so, dass der Zug von Wien nach Innsbruck für die rund 600 Kilometer 4 Stunden benötige und dann fast ebensoviele Stunden für die 150 km Reise von Innsbruck nach Meran. Kripp sprach von abschreckenden Strukturen und forderte IDM, MGM und das Mobilitätskonsortium auf, sich für gute Strukturen einzusetzen.
Mals ist die vielfältigste Gemeinde im Vinschgau, ist – wenn man so will - die Heimat der Vielfalt. Im Handwerk, im Tourismus, in der Landwirtschaft gibt es Vielfalt satt. Die wirtschaftliche Stärke liegt vor allem bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen. Nicht fehlen darf im Standortportrait der Gemeinde Mals die Nähe zur benachbarten Schweiz und zu Österreich. Auffallend: Der öffentliche Sektor spielt eine gewichtige Rolle.
Text & Fotos: Angelika Ploner
Mals ist Heimat. Von vielen Unternehmen. Von klugen Köpfen. Von Herz und Verstand. Der überwiegende Teil in Mals sind Klein- und Mittelbetriebe, die - und das muss man betonen - tief mit Mals verwurzelt sind. Industriebetriebe gibt es kaum, die Tischlerei Telser mit Sitz in Burgeis ist da die Ausnahme. In Mals zählen demnach keine großen Namen, sondern das, was man tut – und wie man es tut. Hier wird mit Herzblut und Engagement gearbeitet. Das gilt auch für die Hotellerie. Exzellente und ausgezeichnete Hotels sind in Mals Zuhause.
Der Wirtschaftsraum Mals ist geprägt von der Nähe zur Schweiz und zu Österreich. Viele Malser Betriebe pflegen wirtschaftlich gute Beziehungen. Aufträge aus den Nachbarländern füllen vielfach die Auftragsbücher. Ein Vorteil. Einerseits. Die Kehrseite der Medaille: Viele Fachkräfte wandern aus. Das ist ein großes Problem. Viele Unternehmer beklagen einen enormen Fachkräftemangel. Nichtsdestotrotz waren laut WIFO, dem Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen mit Februar 2024 insgesamt 555 Betriebe im Gemeindegebiet von Mals registriert. Das ist eine beeindruckende Zahl.
Die größten Arbeitgeber. Der Türenhersteller, die Telser OHG, in Burgeis ist der größte Arbeitgeber in der Gemeinde Mals. Und: eines der traditionsreichsten Unternehmen. 116 Jahre alt ist die Tischlerei Telser, 1908 wurde in Burgeis mit der Eröffnung einer kleinen Tischlerwerkstatt der Grundstein für das heutige Unternehmen gelegt. Die Tischlerei Telser in Burgeis „beschäftigt rund 85 hochqualifizierte Mitarbeiter“, sagt Sabine Zerzer dem Vinschgerwind. Viele davon sind langjährige Mitarbeiter und bilden das Fundament für den Erfolg. Die Telser OHG prägt die Unternehmenslandschaft hier maßgeblich. Weit über die Grenzen hinaus hat sich der Türenspezialist einen Namen gemacht und ist die erste Adresse, wenn man auf der Suche nach qualitativ hochwertigen Türen ist.
Auch das Alpine Retreat Hotel Das Gerstl zählt eindeutig zu den Top-Arbeitgebern in der Gemeinde Mals. „Wir beschäftigen ca. 80 Mitarbeiter“, sagt Marion Gerstl auf Nachfrage. Was das Alpine Retreat Hotel Gerstl als Arbeitgeber auszeichnet? „Bei uns steht der Mensch immer im Mittelpunkt des Geschehens. Wertschätzung und eine offene Kommunikationskultur bestimmen unsere DAS GERSTL Unique Team Atmosphäre. Jede und jeder Einzelne trägt zur Entwicklung und für ein gutes Miteinander im DAS GERSTL bei. Unsere Werte drücken aus, wie wir unsere Vision in der täglichen Arbeit verwirklichen und in unserem Tun einfließen lassen.“ Das Gerstl ist ein Vorzeigebetrieb, zweifelsohne. In diese Reihe stellt sich auch der Garberhof. „Wir haben 60 Mitarbeiter im Haus“, heißt es auf Nachfrage von der Familie Pobitzer.
Die EWOS-Group zählt ebenfalls zu den größeren privaten Arbeitgebern in der Gemeinde Mals. „Der aktuelle Stand beläuft sich auf 45 Mitarbeiter“, sagt Sabine Palfrader auf Nachfrage vom Vinschgerwind.
Im Hotel Restaurant Weisses Kreuz in Burgeis „arbeiten aktuell 40 Mitarbeiter. Davon sind 2 Lehrlinge und 7 Teilzeitkräfte. 80 Prozent der Mitarbeiter haben einen unbefristeten Arbeitsvertag. 12 wohnen in Mitarbeiter-Unterkünften“, sagt Mara Theiner dem Vinschgerwind.
Im Hotel Watles hingegen sind „aktuell 35 Mitarbeiter beschäftigt.“
Die Mitarbeiter des Ingenieurbüros Patscheider & Partner verteilen sich auf mehrere Standorte. „Wir haben über 50 Mitarbeiter in unseren Standorten in Mals, Bozen und Schwaz. Im Hauptsitz in Mals sind wir 31 Mitarbeiter“, sagt Monica Valentino von Patscheider &Partner dem Vinschgerwind.
Direktor Markus Moriggl von der Raika Obervinschgau erklärt: „Wir haben 10 Mandatare und 26 MitarbeiterInnen. „17 Angestellte“ hingegen arbeiten im Hotel Kastellatz. Calva Bau „beschäftigt aktuell 12 Mitarbeiter.“
Handwerk in Mals. 135 Betriebe im Sektor Handwerk und Dienstleistungen zählt man im ganzen Gemeindegebiet Mals bei der Handelskammer in Bozen im Februar 2024. Knapp 82 Prozent der Betriebe beschäftigen im Schnitt 1 bis 5 Mitarbeiter, knapp 17 Prozent hingegen 6 – 29 Personen. Die meisten Betriebe in Mals verstehen sich als Unternehmen vor Ort und pflegen nicht nur gute Kontakte mit ihren Kunden, sondern bieten den Mitarbeitern Lebensraum. Das Baugewerbe ist in Mals auffallend stark vertreten. Betriebe, die im Hochbau Zuhause sind, Bauunternehmen, gibt es geballt und verstreut auf das gesamte Gemeindegebiet.
Geballte Fachkompetenz in der Baubranche zeichnet die Gemeinde Mals samt Fraktionen - vor allem Burgeis und Laatsch - demnach aus. Abseits davon ist ein bunter Branchenmix hier zu finden. Mals ist gewerblich vielfältig, Werkstätten sind da, Tischlereien, Schlosser, ein Einrichtungshaus, Elektriker, Fliesenleger, Heizungsinstallateure, Ofensetzer, Friseure oder zahlreiche Dienstleister. Der Großteil davon sind familiär geprägte und geführte Betriebe, die mit Herzblut, Fleiß und Einsatz aufgebaut wurden und sich heute erfolgreich am Markt behaupten - auch in schwierigen Zeiten. Die Coronakrise etwa konnte die Unternehmen hier in den vergangenen Jahren nicht aus der Ruhe bringen. Will heißen: Die Wirtschaft in der Gemeinde Mals ist stabil. Wohl auch wegen der Branchenbreite, die in Mals zweifelsohne da ist und sich auch in der Handwerkerzone Mals zeigt.
Die Handwerkerzone Mals.
In kleinen Schritten hat sich die Handwerkerzone Mals entwickelt und ist zu dem geworden, was sie heute ist: ein repräsentativer Querschnitt der Malser Wirtschaft. Auf das Jahr 1974 gehen die Anfänge der Gewerbezone zurück. In diesem Jahr hat man die ersten Grundflächen zugewiesen, später in den 90er Jahren folgte die Erweiterung, Anfang 2000 dann der dritte Schritt: die Ausweisung weiterer Grundflächen. Es sind vor allem kleinere und mittlere Betriebe, die das Gesicht der Handwerkerzone Mals bestimmen. Attraktiv macht sie - wie erwähnt - ein breiter Branchenmix, ein vielfältiges Leistungsspektrum, das vom Tischler, über Dienstleistungsbetriebe bis hin zum Brautmodeatelier reicht. Handwerksbetriebe und Dienstleister gehen Hand in Hand und haben sich über die Ortsgrenzen hinaus einen guten Ruf erworben. Insgesamt haben rund 30 Unternehmen in der Handwerkerzone Mals ihren Sitz, vorwiegend familiengeführte Unternehmen, die sich eine Fläche von rund sechs Hektar teilen.
Zur Handwerkerzone Mals zählt auch der - noch recht junge - Gewerbepark. Unter einem Dach haben sich rund ein halbes Dutzend Betriebe zusammengefunden. Am 20. Oktober 2007 wurde der Gewerbepark offiziell eröffnet und eingeweiht. Betriebe aus ganz unterschiedlichen Sparten haben ihren Sitz dort. Initiator war Paul Peer von der PEWAS Bau KG. Die Ideen dahinter: verschiedene Betriebe unter einem Dach, Einsparung von Gewerbegrund und Synergieeffekte nutzen. Die Idee hat gefruchtet, die Betriebe im Gewerbepark arbeiten sehr erfolgreich.
Landwirtschaft. Die Diversifikation ist in der Gemeinde Mals gegeben. Die Landwirtschaft hier ist so bunt wie nirgends im Vinschgau. Vieh- und Obstbauern, Gemüseproduzenten, innovative Selbstvermarkter, hervorragende Produktveredler, die Sozialgenossenschaft Vinterra – in der Gemeinde Mals hat jeder seinen Platz. Internationale Aufmerksamkeit hat Mals mit der Pestiziddebatte erhalten. Die Pestiziddiskussion ist gemeistert. Man ist dabei die Landwirtschaft individuell weiterzuentwickeln. Die Viehwirtschaft spielt hier traditionell eine große Rolle. Einige Bauern liefern ihre Milch an die Sennerei Burgeis. Die Sennerei Burgeis ist ein einzigartiger Betrieb und „hat 2023 rund 3,65 Mio. kg Milch verarbeitet“, erklärt Geschäftsführer Stefan Baldauf. 36 Mitglieder liefern ihre Milch zur Sennerei Burgeis. Diese wiederum veredelt die Milch zu 15 verschiedene Schnittkäse und Sauerrahmbutter. Zudem ist die Sennerei ein wichtiger Arbeitgeber: 18 Mitarbeiter sind dort beschäftigt.
95 Mitglieder hingegen liefern ihre Milch an die Bergmilch Südtirol. Reinhard Schuster, der Leiter des Mitgliederwesens & Werkskoordination Bruneck liefert auf Nachfrage die Daten. 9.245.027 Kilogramm an Milch wurden 2022 angeliefert - am meisten von allen Gemeinden im Vinschgau. Die Obst- und Gemüseproduzenten der Gemeinde Mals, sagt OVEG Geschäftsführer Markus Niedereggern, liefern an verschiedene Genossenschaften. Das Ernteverzeichnis 2023 listet hochgerechnet: 4.000 bis 4.500 Tonnen Äpfel, 120 bis 150 Tonnen Kirschen und 500 bis 600 Tonnen Gemüse. Die Mengen sind - wie bereits erwähnt - hochgerechnet und beinhalten sowohl den Anbau der Integrierten Produktion, als auch den BIO-Anbau.
Der öffentliche Sektor. Ähnlich wie in Schlanders ist der Anteil des öffentlichen Sektors in Mals hoch. Das hat natürlich mit dem Schulstandort Mals zu tun. Zu diesem gehören neben dem Schulsprengel Mals, das Oberschulzentrum, kurz OSZ Mals und die Fachschule für Land- und Forstwirtschaft in Burgeis samt angeschlossenem Heim.
Zum Oberschulzentrum Mals zählen das FoWi, die Fachoberschule für Wirtschaft mit den Fachrichtungen Verwaltung, Finanzwesen und Marketing, das SOGYM, das soziale Gymnasium und – einzigartig in Südtirol – die Sportoberschule. Die Sportschule bildet in den folgenden Disziplinen aus: Ski Alpin, Biathlon, Langlauf, Naturbahnrodeln, Kunstbahnrodeln, Snowboard und Snowboardcross. „Wir haben derzeit 148 Beschäftigte, davon 116 Lehrpersonen und TrainerInnen und 29 Personen nicht unterrichtendes Personal“, erklärt Judith Heinisch, die Schulsekretärin auf Nachfrage vom Vinschgerwind. In diesem Schuljahr besuchen insgesamt 515 SchülerInnen das Oberschulzentrum Mals: 145 SchülerInnen entfallen auf die FOWI - die Fachoberschule für Wirtschaft, 223 auf das soziale Gymnasium und 147 auf die Sportoberschule.
In der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg in Burgeis beträgt „die Anzahl der Beschäftigten 71 Personen und die Anzahl der SchülerInnen in diesem Schuljahr 162“, heißt es dort auf Nachfrage.
Stellungnahme der Direktorin Roswitha Rinner
„Das Martinsheim beschäftigt 115 Mitarbeiter. Es bietet eine Vielzahl Entwicklungs- und Weitermöglichkeiten. Neben Pflege- und Betreuungsschulungen stehen den Mitarbeitern auch Entspannungskurse wie Yoga und Vorträge zu Themen wie Resilienz zur Verfügung. Diese Maßnahmen fördern nicht nur die berufliche Entwicklung, sondern tragen auch zum persönlichen Wohlbefinden bei.
Des Weiteren legt das Martinsheim großen Wert auf familienfreundliche Arbeitsbedingungen, die flexible Arbeitszeiten und Teilzeitmöglichkeiten umfassen. Die Einrichtung einer Mensa, die nicht nur den Mitarbeitern, sondern auch ihren Kindern offensteht, erleichtert die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und fördert das soziale Miteinander. Das Martinsheim ist ein verlässlicher Arbeitgeber mit langfristigen Perspektiven. Eine gute Personalführung und kontinuierliche Investitionen in die Mitarbeiterbindung tragen dazu bei, dass sich die Beschäftigten mit ihrem Arbeitsplatz identifizieren und sich gerne engagieren.“
Hinzu kommt der Schulsprengel Mals: Dieser hat - so heißt es auf Nachfrage aus dem Schulsekretariat - insgesamt 108 Beschäftigte und 470 SchülerInnen. Diese Zahl schließt alle Lehrpersonen der Grundschule und Mittelschule, das Sekretariatspersonal und die Schulwarte mit ein. Der Schulsprengel Mals hat neun Schulstellen: Die Grundschulen Mals, Tartsch, Burgeis, Matsch, Laatsch, Schleis, Planeil und Schlinig, sowie die Mittelschule Mals. In die Reihe der wichtigen öffentlichen Arbeitgeber stellt sich natürlich auch das Seniorenheim Martinsheim Mals (siehe Bericht oben). Mit 115 MitarbeiterInnen ist das Martinsheim natürlich ebenfalls ein wichtiger Arbeitgeber. Es ist das größte Seniorenwohnheim im Vinschgau und wurde im vergangenen Jahr qualitativ und quantitativ erweitert. Die Personalrekrutierung ist aber eine der größten Herausforderungen für das Martinsheim. Der Personalnotstand bereitet nämlich Kopfzerbrechen. Die Schweiz saugt gerade im sozialen Bereich viel Personal ab. Teilzeitverhältnisse von 80 und 85 Prozent wurden in der Vergangenheit eingeführt und auch eine Mensa für die Kinder der Bediensteten aktiviert.
Um das Martinsheim noch familienfreundlicher zu gestalten und auf eine maximale Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf auszurichten, hat der audit-Rat im Juni 2023 dem ÖBPB Martinsheim Mals das Zertifikat „audit familieundberuf“ verliehen. Das war ein Schritt von mehreren, die in der Zukunft folgen sollen, um die Attraktivität des Martinsheims als Arbeitgeber zu steigern.
Tourismus. Mals, Schluderns, Glurns und Taufers im Münstertal bilden zusammen die Ferienregion Obervinschgau. Die touristische Jahresstatistik der Gemeinde Mals ist eine beeindruckende: 148 Auslastungstage verzeichnete man im vergangenen Jahr. 108 Betriebe in der Gemeinde Mals gibt es im Bereich der Gastronomie und Hotelerie, die zusammen die stolze Anzahl von 2.485 Betten bieten. Auch die Zahlen der Ankünfte und Nächtigungen können sich mehr als sehen lassen und mit touristischen Hochburgen mithalten: 368.527 Nächtigungen und 93.835 Ankünfte verzeichnete man im Jahr 2023. Die Aufenthaltsdauer lag bei 3,9 Tagen. Die Hotellerie in der Gemeinde Mals ist erstklassig und exzellent. Ob am Watles, im Hauptort oder in den Fraktionen wie etwa Burgeis - überall sind hervorragende Hotels und Gastronomiebetriebe zu finden, die die Gastfreundschaft mit neuen Inhalten und Werten füllen.
Der Erlebnisberg Watles, der Hausberg der Gemeinde Mals, spielt im touristischen Angebot der Ferienregion eine besondere Rolle. Im Sommer ist der Erlebnisberg Watles Wanderparadies und Kindereldorado mit Spielsee. Im Winter familienfreundliches Skigebiet im Dreiländereck mit angeschlossenem Langlauf-Nordic-Center Schlinig. Im vergangenen Jahr feierte das Skigebiet Watles 50 Jahre. Die Geschichte des Watles bzw. die Idee eines Skigebietes und die Gründung einer Watles AG lässt sich bis in das Jahr 1963 zurückverfolgen. Unter der ersten Präsidentschaft von Karl Stecher wurden Ideen entwickelt, sich umgeschaut. 1963 hat man in Erwägung gezogen, so heißt es in der Broschüre „Retrospektive - 50 Jahre Watles“, den Lift schon ab der Staatsstraße unterhalb von Burgeis starten zu lassen. Gebaut werden sollte eine klassische Seilbahn im Pendelverkehr mit zwei Kabinen für je 30 Personen. Diese Vision, diese Idee wurde nicht weiterverfolgt. Konkret wurde es dann zu Beginn der 70er Jahre. Das Skigebiet wurde dann im Winter 1972/1973 eröffnet und ist bis heute bei Gästen und Einheimischen beliebt.
Ein besonderes Juwel sind auch die Jahresmärkte im Obervinschgau, die wie ein Magnet Besucher aus nah und fern anziehen. Im Frühjahr, genau am 23. April findet in Mals der bekannteste Pflanzen- und Blumenmarkt des Tales, der Georgimarkt statt. Am 15. Juni geht es zum St. Veit Markt in Tartsch am Tartscher Bühel, am 16. Oktober zum Gollimorkt nach Mals und am 25. Oktober zum Lootscher Markt in Laatsch. Das Marktwesen hat in Mals seit Jahrhunderten eine ungebrochene Tradition. Die Geselligkeit steht seit jeher im Mittelpunkt.
Der Einzelhandel. Mals ist in jedem Fall einen Besuch wert. Die Kaufleute sind sehr rührige: Die Geschäfte werden mit Herz geführt. Der Einzelhandel bietet - trotz Geschäftsschließungen in jüngster Zeit - Vielfalt und einen bunten Mix, aufgeteilt auf die Fraktionen. Apropos Fraktionen. Wohl keine Gemeinde hat so viele Fraktionen wie Mals. Jede Fraktion hat ihre Eigenheit. Matsch etwa ist das erste Bergsteigerdorf Südtirols. In allen Fraktionen wurde im vergangenen Jahr das 30 Jährige Bestehen von Bildungsausschuss und Bibliothek Mals gefeiert. Impulse setzen, dorfspezifische Themen aufgreifen und das kulturelle Potential vor Ort fördern - das waren und sind die Ziele. Ein internationales kulturelles Ereignis ist jedes Jahr die Verleihung des Gabriel-Grüner-Preises im Herbst in Mals. Heuer findet diese zum 25. Mal statt.
Quellen: WIFO-Handelskammer Bozen, Gemeinde Mals, Seniorenheim Martinsheim, Arbeitsmarktforschungsinstitut, Betriebe von Mals, Ferienregion Obervinschgau, SSP Mals, Direktion Fürstenburg, Osz Mals, OVEG, Bergmilch Südtirol, Sennerei Burgeis, OSZ Mals;
Gabriel Grüner – Reportagen für Menschen
Vor nunmehr 25 Jahren wurde der Sternreporter Gabriel Grüner am Dulje-Pass im Kosovo gemeinsam mit dem Fotografen Volker Krämer und dem Übersetzer Senol Alit ermordet. Gabriel Grüner ist in Mals geboren und auch dort begraben und verbrachte Teile seines leider kurzen Lebens in Mals. Er berichtete von den Brennpunkten der Welt, aus Afghanistan, Algerien, Sudan und immer wieder vom Balkan. Die Frage nach dem „Warum“ war für ihn und seinen Kolleginnen der Schlüssel für jede Verbesserung der Situation und sein Anspruch war eine eindrucksvolle und authentische Berichterstattung.
So entstanden „Reportagen gegen das Vergessen“, welche auch nach seinem Tode durch die Vergabe des Gabriel-Grüner-Stipendiums teils ermöglicht und gewürdigt wurden. Gabriels Auffassung von engagiertem Journalismus wird dadurch am Leben erhalten und kann in seinem Namen fortgesetzt werden. Der Bildungsausschuss der Gemeinde Mals und die Agentur Zeitenspiegel (Stuttgart) setzten sich gemeinsam mit den Geschwistern von Gabriel Grüner zum Ziel, den Geist und das Engagement Gabriel Grüners in Erinnerung zu rufen und mit verschiedenen Veranstaltungen eine Auseinandersetzung mit wichtigen Themen und scheinbaren „Randgeschichten“ der Gesellschaft zu ermöglichen. In diesem Sinne wird seit 2012 das Gabriel Grüner Stipendium in Mals ausgezeichnet, tagen hochkarätige Journalist:innen als Jurymitglieder in Mals und für Interessierte gibt es die besten Reportagen in Buchform.
Gabriel Grüner Schülerpreis
Im Herbst 2014 stellte der Bildungsausschuss Mals, die Wochenzeitung FF und die Agentur Zeitenspiegel erstmals das Konzept des Gabriel-Grüner-Schülerpreises vor. Damit wollen die Initiatoren erreichen, dass junge Menschen aus dem Vinschgau und ganz Südtirol die Möglichkeit haben, engagierten Journalismus im Sinne von Gabriel Grüner auch lokal umzusetzen. Die Trägerschaft wurde später an die pädagogische Abteilung der deutsche Bildungsdirektion übertragen. Im heurigen Jahr wurden für den Gabriel-Grüner-Schülerpreis 16 Bewerbungen eingereicht. Er ist mit 1000 Euro dotiert. Das Gewinner-Team absolviert zudem Praktika beim Wochenmagazin „ff“ in Bozen, Südtirol, sowie beim „stern“ in Hamburg. (lu)
Festakt
25 Jahre Gabriel Grüner Stipendium
Prämiert wird die Reportage über einen Migranten in einem ostdeutschen Dorf, der zum Hoffnungsträger wird. (Autor David Krenz und Fotograf Hannes Jung)
10 Jahre Gabriel Grüner Schülerstipendium
Prämiert wird die Reportage „Harmonie im Herzen, Krieg im Kopf“ über den israelischen Musiker Dolev, der in Schlanders gelebt und gearbeitet hat. (Text Luis Parth und Fotos Noah Frischmann vom Realgymnasium in Schlanders)
Freitag, 17.05.24, 19.00 Uhr, Kulturhaus Mals
Die Trendfarben 2024
Der Frühling zeigt dieses Jahr seine feminine Seite in puncto Farben: Die Farbtöne wirken im heurigen Modefrühjahr zart und fröhlich, aber auch elegant. Pastelltöne haben einen stilvollen Effekt und verkörpern eine gewisse Eleganz. Genauso zählen Natur- und Cremetöne in der Garderobe zu den treusten Begleitern. Weitere Farben, die wir in den Frühjahrsmode-Trends 2024 finden: Lila, Hellblau, Mintgrün, Pastellgelb oder auch Silber. Der Trend zu einer zurückhaltenden Eleganz fällt auf − sowohl bei Männern als auch bei Frauen. „Quiet Luxury“ heißt der Frühlingsmode-Trend 2024: nicht zu auffällig, sondern zurückhaltend, hochwertig und schick.
Die Trendoutfits 2024
Denim, sprich Jeans zählt auch diese Saison zu den beliebtesten Frühlingstrends und ermöglicht vielfältige Tragemöglichkeiten. Der robuste Baumwollstoff eignet sich dabei perfekt für die wechselhafte Übergangszeit im Frühjahr. Der Jeans-Trend 2024 nennt sich Relaxed Jeans. Weder skinny noch baggy, sondern genau dazwischen liegt die eher gerade Beinform.
Auch modern: Zweiteiler. Ob aus Strick oder Bouclé-Stoff, unifarbene Klassiker oder mit auffälligen Prints - Matching-Sets sehen immer elegant und feminin aus, lassen sich unkompliziert stylen und entwickeln sich im Frühling 2024 zu einem regelrechten Fashion-Must-have.
Die Trendmaterialien und -schnitte 2024
Weiter geht es mit dem Thema Eleganz: Denn auch transparente Teile wirken meist schick und sorgen dennoch für einen Hingucker-Effekt. Dabei können sie in unterschiedlicher Weise im Look auftauchen: als Strumpfhose, als Bluse mit transparenten Details oder beispielsweise als transparenter Body unter einem Blazer. Weiterhin sind (Kunst-)Leder und Leinen in diesem Jahr angesagt. Dabei muss das alles nicht hauteng sein: Sowohl Männer als auch Frauen können bei Jeans, Hosen, Jacken und auch Oberteilen auf weite Schnitte setzen, die entweder mit wiederum weiten Teilen kombiniert oder nach Geschmack mit engeren Teilen kombiniert werden.
Die Trendschuhe 2024
Sneaker bleiben natürlich weiterhin Trend und werden auch 2024 in vielen Variationen zu sehen sein − etwa mit dem bekannten Leopardenmuster. Aber auch Loafer finden sich in den Frühjahrsmode-Trends 2024 ebenso wie Boots. Die Schuhe dürfen zudem gern farbig daherkommen, um den sonst eher zurückhaltenderen Look mit einem gezielten Highlight zu durchbrechen.
Klassiker Trenchcoat:
Warum der Trenchcoat so beliebt und unser absoluter Saison-Liebling ist!? Er lässt sich einfach und vielseitig zu jedem Outfit oder Anlass kombinieren. Der klassische Trenchcoat zeigt sich in der aktuellen Frühjahrsmode 2024 mal extraweit geschnitten, mal körpernah. Aufregende Schnitte, charakteristische Details und Maxi-Längen werden tonal oder in schlichten Farben und modernen Styles perfekt in Szene gesetzt - in Kombination mit Jeanshosen oder Bermuda-Shorts, Cropped-Blusen und Sneakern. Im Büro erweisen sich Kleider und Stiefeletten in gedeckten Farben als langfristiger Fashion-Partner für Ihr Frühlingsoutfit.
Überall, wo Brigitte Nollet Lageder mit dabei ist, wird gelacht und gesungen. Die lebensfrohe Witwe ist durch ihre rege Vereinstätigkeit bekannt. Zudem ist sie fleißige Kirchengängerin, Gärtnerin mit großem Kräuterwissen und ohne Fahrrad sieht man sie in Schlanders selten.
von Christine Weithaler
Brigitte wurde 1942 in Schlanders geboren und wuchs dort mit vier weiteren Schwestern auf. Sie mussten nie hungern, doch viel hatte ihre Familie nie. Ihr Vater arbeitete in der kleinen Landwirtschaft seiner Geschwister. Schon in jungen Jahren wurde jedes Mädchen in den Sommermonaten in eine Familie nach Ulten zum Arbeiten geschickt, für Kost und Logie. Im Herbst halfen sie zu Hause bei der Apfelernte. Nach der täglichen Frühmesse brachte Brigitte die Milch von den drei Bauern auf Tappein von der Seilbahn in der Nähe ihres
Heimathofes zusammen mit ihrer wenigen Milch zur Sennerei in Schlanders. Mit 16 Jahren trat sie ihre Lehrstelle als Schneiderin in Schlanders an. Werktags arbeitete sie als Näherin, putzte am Samstag die Wohnung der Lehrmeisterin und sonntags nach dem „Rechten Kirchen“ lernte sie das Musterzeichnen. Als ihre Eltern ihre Lehrmeisterin um mehr Lohn für ihre Tochter baten, gewährte sie dies, aber Brigitte war danach unwissend nur krankenversichert. Nach ihrer dreijährigen Lehrzeit und dem Gesellenabschluss lernte sie im ehemaligen Krankenhaus und Altersheim in Mals kochen. Jedoch lernte sie zu ihrem Wissen von Zuhause nicht viel dazu, da dort noch alles ohne Küchengeräte zubereitet wurde. Sie erhielt keinen Lohn. Brigitte kaufte sich mit geliehenem Geld ihr erstes Kochbuch. Mit diesem und zwei Bettbezügen als Aussteuer heiratete sie mit 22 Jahren Franz Lageder. Sie wohnten neuneinhalb Jahre oberhalb der „Steinerbar“ in Schlanders in Miete. Dort hatten sie ein Schlafzimmer und eine kleine Kochgelegenheit. Das Bad mussten sie mit ihrem Ersparten selbst einrichten. Sie zog drei Jungen groß, wobei der Älteste krankheitsbedingt bis zum 16. Lebensjahr in der Klinik Harlaching in Deutschland stationiert war. Das junge Ehepaar fuhr oft zweimal in der Woche nach München. Brigitte brauchte viel Kraft und Durchsetzungsvermögen. Ihr Mann war sehr feinfühlig, Sorgen um die Gesundheit des Jungen, finanzielle Engpässe und seine Arbeitsumstände setzten ihm immer wieder sehr zu. Brigitte sagte: „Vati das schaffen wir schon“. Mit Gottes Hilfe und dem täglichen Gebet hat Brigitte vieles überwunden. Der Glaube gibt ihr Halt, täglich dankt sie dem lieben Gott mit dem ersten und letzten Gedanken für ihr Leben.
1960 kaufte Brigittes Vater ein Haus in der Schönherrstraße in Schlanders, in welches die junge Familie 1974 einzog. Dies galt es zu renovieren. Das Paar begann innen. Erst Jahre später wurde die Fassade fertig gestellt. Sie erhielten keine finanzielle Unterstützung. Durch Sparsamkeit und mit viel Eigenarbeit wurde das Haus fertig gestellt. Brigitte sorgte für ihre Kinder, ihren Mann, der als Schlosser arbeite, und nähte nebenher, um sich ein Taschengeld dazu zu verdienen. Einige Zeit kümmerte sie sich um die Wäsche ihrer Tante, ihres unverheirateten Nachbars, ihres Sohnes und dessen Kollegen. Brigitte pflegte ihre Mutter und sorgte für ihre Enkelin bis diese drei Jahre alt war. Gern hat sie all ihre fünf Enkelkinder um sich.
2006 verstarb ihr Mann nach einem Krebsleiden. Sie wird oft gefragt, warum sie trotz Rückschläge so lebensfroh sei: „I konn zmorgaz aufstian, konn olls no selbständig tian, hon zu essen und a Doch übern Kopf, wieso soll i nit lustig sein!“, sagt sie. Überall wo die rüstige Witwe mit dabei ist, wird gelacht und gesungen. Sie ist durch ihre rege Vereinstätigkeit, bei der SVP-Ortsgruppe Schlanders, als 34jähriges Ausschussmitglied im Frauenausschuss, in der Seniorenvereinigung, beim KVW und KFS, in der Singgemeinschaft, im Liebeswerk, im Theaterverein Schlanders, im Kastanienverein und seit 67 Jahren als Sopranstimme beim Kirchenchor Schlanders bekannt. Mit den Vereinen machte und macht sie Tagesausflüge. Sie liebt das Werken in ihrem kleinen Garten, kennt sich gut mit Kräutern und deren Wirkstoffen aus, stellt sich selbst ihre Teemischungen zusammen und trinkt gerne mal „a Schnapsl“. Wöchentlich geht sie ins Altersheim, um mit den Bewohner:innen zu singen. Und sie hat noch nie eine Singprobe des Kirchenchors Schlanders geschwänzt. Sie macht gerne Besuche und lädt gerne ein. Langeweile kennt sie nicht. Mobil ist sie durch den Zug und vor allem mit ihrem Fahrrad. Ohne dieses hätte sie die unzähligen Botengänge für sich und die Vereine nie machen können. Ohne Rad wäre sie ein halber Mensch, sagt sie. Sie bittet täglich den Herrgott und hofft, dass ihre Gesundheit ihr erlaubt, ihren Alltag weiterhin so selbständig und lebensfroh zu meistern.
Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Wolfgang Platter, zu Josefi, 19. März 2024
Am Donnerstag, 7. März d. J. fand in Terlan die 45. Vollversammlung des Südtiroler Forstvereines statt. Der Südtiroler Forstverein wurde 1977 gegründet und hat -Stand 2023 - 1.035 Mitglieder. Sein derzeitiger Präsident ist Dr. Christoph Hintner, Amtsdirektor im Landesforstinspektorat Brixen. Im Rahmen der diesjährigen Vollversammlung des Forstvereines hat der emeritierte Universitätsprofessor Dr. Georg Kaser einen vielbeachteten Vortrag zum Klimawandel gehalten mit dem Titel, wie er in der Überschrift zu meinem heutigen Zeitungsbeitrag wiedergegeben ist.
Der Südtiroler Georg Kaser mit einem Wohnsitz im Schnalstal ist ein international renommierter Klimaforscher mit der besonderen Spezialisierung und dem Forschungsschwerpunkt zur Kryosphäre, d.h. zur Forschung am und zum Eis. Er hat an den Sachstandberichten Nr. 4, 5 und 6 des Weltklimarates IPCC mitgeschrieben. IPCC steht für Intergovernemental Panel on Climate Change. Der Weltklimarat ist eine Institution der Vereinten Nationen und fungiert als wissenschaftliches Beratungsgremium für die politischen Entscheidungs- und Verantwortungsträger. Derzeit arbeiten 780 Wissenschaftler verschiedenster Sachbereiche aus 90 Ländern im Weltklimarat an den Sachstandberichten. Diese Sachstandsberichte umfassen in ihrer Bewertung jeweils zwei Jahre. Der letzte, insgesamt sechste Sachstandsbericht ist am 20. März 2023 veröffentlicht worden und umfasst die Jahre 2021-2022. 195 Länder sind Mitglied des Weltklimarates. 2007 erhielt der Weltklimarat gemeinsam mit dem ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore den Friedensnobelpreis für seine Bemühungen, den Klimawandel in das Bewusstsein der Weltöffentlichkeit zu rücken.
Die umfangreichen, mehrbändigen Sachstandsberichte mit vielen hunderten Seiten wissenschaftlicher Daten aus verschiedensten Sachbereichen werden vom Redaktionsteam des Weltklimarates jeweils in einem synthetischen Kurzbericht zuhanden der Regierungen zusammengefasst, die in der Vollversammlung der Vereinten Nationen vertreten sind. Die Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung wird im Englischen als Summary for Policymakers, im Akronym SPM, bezeichnet. In diesem Synthesebericht werden die wichtigsten Erkenntnisse aus der interdisziplinären Forschung auf der Grundlage des wissenschaftlichen Verständnisses entweder als Tatsachenaussagen formuliert oder mit einem erwartbaren Vertrauensniveau klassifiziert. Für dieses erwartbare Vertrauensniveau verwendet der Weltklimarat in seinem Sprachgebrauch fünf Abstufungen: sehr gering, gering, mittel, hoch und sehr hoch.
In seinem Terlaner Vortrag hat Professor Kaser die wesentlichen Inhalte des Syntheseberichtes zum 6. Sachstandsbericht des Weltklimarates für die Jahre 2021-2022 hochkompetent und mit wissenschaftlicher Objektivität zusammengefasst. Diese Zusammenfassung von Prof. Kaser lässt keine Zweifel offen: Der Klimawandel unterliegt nicht mehr nur den Klimaschwankungen, die man seit langem kennt. Der Klimawandel ist schon zur Klimakrise geworden. Der Zeitraum, in dem wir als Menschheit dem Klimawandel wirksame Maßnahmen entgegensetzen können, wird immer enger: In den nächsten zehn Jahren müssen wirksame und entschiedene Maßnahmen zur Klimaneutralität gesetzt werden, sonst wird das Klima vor allem in bestimmten Risikozonen unerträglich mit gesundheitlichen Folgen für uns Menschen, wirtschaftlich schweren Schäden und Ertragseinbußen und unbewohnbaren Gebieten.
Georg Kaser hat ausgeführt, dass die Gesamtmenge an Energie, die der Erde von der Sonne zugeführt wird, im Beobachtungszeitraum 1971-2000 unverändert geblieben ist. Besorgniserregend ist aber die Tatsache, dass die von der Erde in das All wieder zurückgestrahlte Energie kontinuierlich abnimmt. Sie liegt zur Zeit bei 0,48 Watt pro m²), hochgerechnet auf die Oberfläche der Erde sind dies 380 Joule mal 10 hoch 21 (10 mit 21 Nullen) oder 106 Watt mal 10 hoch 15 (10 mit 15 Nullen). Dieser Energierückstau auf unserem Planeten wird durch die Treibhausgase bewirkt. Der verstärkte Treibhauseffekt ist eine Folge der Verwendung und Verbrennung von fossilen Energieträgern seit der Industriellen Revolution. Als Maß für diesen Energierückstau auf der Erde gilt die Erhöhung der Durchschnittstemperatur unseres Planeten. Die globale Durchschnittstemperatur unserer Erde ist bis 2020 um 1,1° C im Vergleich zum sogenannten vorindustriellen Mittelwert angestiegen. Mit vorindustriellem Vergleichswert meint man den globalen Mittelwert der Lufttemperatur auf der Erde im 50-Jahreszeitraum 1850-1900. Die Weltklimakonferenz von Paris 2015 hat die Eingrenzung der Erderwärmung auf maximal 2,0° C, im angestrebten „Optimalfall“ 1,5 ° C bis zum Jahr 2100 beschlossen. Von dieser 1,5° C - angestrebter Obergrenze der Erderwärmung haben wir bis 2020 schon 1,1° C verbraucht.
Wohin fließt der Wärmerückstau?
• Von der durch den Treibhauseffekt auf der Erde rückgestauten Energie geht der Löwenanteil, nämlich 90 % in die Ozeane. Mit der Folge, dass die Weltmeere wärmer werden und sich ausdehnen (sog. thermische Expansion). Der Raum für die Meeresbecken bleibt dabei gleichgroß und die Wasser können sich nur in die Dimension der Höhe ausbreiten, will heißen: der Meeresspeigel steigt. Flache Insel- und Küstenregionen der Erde kommen unter Wasser. Menschen müssen ihre angestammte Heimat verlassen und werden zu Klimaflüchtlingen. Es ist leider Fakt: Den höchsten Preis für den Klimawandel zahlen die Menschen in den Armutsländern, die ob ihres niedrigen Lebensstandards am wenigsten zum Klimawandel beitragen. In diesem Zusammenhang ist der Vertrag der australischen Regierung mit den politischen Vertretern des Inselstaates Tuvalu vom 10. November 2023 bemerkens- und erwähnenswert, weil er erstmals ein Prinzip der Solidarität anerkennt: Wegen der Überschwemmung und Versalzung der Böden in ihrem Inselstaat erhalten die Bewohner von Tuvalu in Australien das Aufenthaltsrecht und die Staatsbürgerschaft.
• 4 Prozent der auf der Erde durch den Treibhauseffekt rückgestauten Energie gehen in die Kryosphäre, d. h. in das Eis u.a. der Gletscher, der Polkappen, der Permafrostböden und beschleunigen deren Auftauen mit den Folgen des Gletscherschwundes, der auftauenden Permafrostböden, der Murabgänge, Steinschläge, Entweichen von Methan aus den Moorböden u. a.
• 5 Prozent der auf der Erde rückgestauten Wärmeenergie gehen in die Landmassen als terrestrische Ökosysteme, sprich u.a. auch in die Pflanzen mit den entsprechenden Änderungen der Vegetationsverteilung und der Vegetationszyklen. Das Vegetationskleid der Erde verändert sich, auch in den Verbreitungsgrenzen von Wild- und Kulturpflanzen.
Modelszenarien
Die Wissenschaftler haben verschiedene Szenarien mit unterschiedlich starkem Temperaturanstieg durchgerechnet. Aus den interdisziplinären Modellen ergibt sich zum Beispiel, dass die Häufigkeit von Extrem-ereignissen bei einer durchschnittlichen Erhöhung der globalen Temperatur um +1,2° C dreimal so oft eintritt als in Zeiten der vorindustriellen Temperatur. Bei einer Erhöhung der Durchschnittstemperatur um +1,5° C treten die Extremereignisse schon 4,1-mal öfter auf. Wegen der starken Zunahme der Hitzewellen mit vielen Tropentagen wird in Risikogebieten der Erde die Gesundheit der Menschen stark beeinträchtigt, bis hin, dass außerhalb von klimatisierten Häusern das Überleben schwer wird. Wegen der Dürreperioden wird in immer größeren Gebieten das Anpflanzen von Kulturpflanzen immer schwieriger und es wird große Ausfälle z.B. bei der Ernte unterschiedlicher Getreidesorten geben. Die Ernährung der Weltbevölkerung bei ihrer steigenden Anzahl wird vor allem in Risikogebieten immer problematischer. Bei erhöhter Wassertemperatur in den Weltmeeren wandern verschiedene Fischarten nach Norden und die Eiweiß-
ernährung in den Armutsgebieten der Südhemisphäre wird noch kritischer.
In der Westarktis gibt es zwei große Gletscher, die sich derzeit schon mit einer Fließgeschwindigkeit von zwei Kilometern pro Jahr in den Ozean schieben. An den Stirnfronten der arktischen Gletscher gibt es dramatische Abbrüche. Das Schelfeis erodiert auch von unten durch aufsteigendes und warmes Pazifik-Wasser. Der Golfstrom als Meereszirkulation existiert vielleicht in 75 Jahren nicht mehr. Durch die Eisabschmelze um die Polkappen und durch die thermische Expansion des Wassers in den Ozeanen wird bis in das Jahr 2100 ein Anstieg des Meeresspiegels von einem Meter, bis in das Jahr 2300 um 15 Meter prognostiziert.
Jedes weitere Zehntel-Grad Erwärmung der globalen Lufttemperatur kann abrupte und irreversible Veränderungen verursachen.
Notwendige Maßnahmen in naher Zukunft
Der Synthesebericht zum 6. Sachstandsbericht empfiehlt den politischen Entscheidungsträgern und uns allen als Gemeinschaft dringliche und zeitnahe Maßnahmen. Der Klimawandel ist eine Bedrohung für das menschliche Wohlergehen und die planetare Gesundheit. Das Zeitfenster, in dem eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle gesichert werden kann, schließt sich rapide. Eine klimaresiliente Entwicklung integriert Anpassung und Minderung des Klimawandels. Diese klimaresiliente Entwicklung wird durch eine verstärkte internationale Zusammenarbeit erleichtert. Die in diesem Jahrzehnt getroffenen Entscheidungen und durchgeführten Maßnahmen werden sich jetzt und für Tausende von Jahren auswirken.
Zeitnahes Handeln bringt dabei enorme Vorteile: Tiefgreifende, schnelle und anhaltende Minderungsmaßnahmen und eine beschleunigte Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen in diesem Jahrzehnt würden die projizierten Verluste und Schäden für Menschen und Ökosysteme verringern und insbesondere für Luftqualität und Gesundheit positive Nebeneffekte erbringen. Verzögerte Maßnahmen würden die Risiken erhöhen, die Kostensteigerungen erhöhen, die Machbarkeit verringern sowie die Schäden und Verluste erhöhen.
Schneller und weitreichender Wandel ist in allen Sektoren und Systemen notwendig, um tiefgreifende und anhaltende Abnahmen der Emissionen zu erreichen und eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle zu sichern. Machbare, wirksame und kostengünstige Optionen zur Minderung des Klimawandels sind bereits verfügbar.
Beschleunigte und gerechte Maßnahmen sind entscheidend für eine nachhaltige Entwicklung. Die erwachsenden Synergien sind wichtiger und bedeutsamer als Zielkonflikte, die sich ergeben können.
Die Gewichtung von Gerechtigkeit, Fairness, sozialer Gerechtigkeit, Klimagerechtigkeit und Inklusion von benachteiligten Menschen in Risikogebieten mit der höchsten Verwundbarkeit sind Gebote der allernächsten Jahre.
Wirksame Klimamaßnahmen werden durch politische Entschlossenheit, gut abgestimmte politische Steuerung und Koordination auf allen Ebenen, institutionelle Rahmenbedingungen, Gesetze, Konzepte und Strategien sowie einen verbesserten Zugang zu Finanzen und Ressourcen ermöglicht.
Finanzierung, Technologie und internationale Zusammenarbeit sind wichtige Faktoren für beschleunigte Klimamaßnahmen. Es ist ausreichend globales Kapital vorhanden, um die globalen Investitionslücken zu schließen, aber es gibt Hürden, Kapital auf Klimamaßnahmen umzulenken.
Haider Alm - An die 2.000 Besucherinnen und Besucher ließen sich das Schneefestival am Sonntag, den 17.03.2024, auf der Haider Alm nicht entgehen. Sie waren gekommen, um gute Musik zu hören und im Schnee Party zu feiern. Die Popsängerin ElisaLeen, gebürtig aus St. Valentin auf der Haide, trat mit ihrer Band zuerst auf die Bühne. Neben Songs aus ihrem neuen Album „Neue Kapitel“ gab sie Cover Songs bekannter Interpreten zum Besten. Richtig los ging die Party dann mit Alexander Eder und seiner Band. Der charismatische und gutaussehende Österreicher mit seiner unverkennbar tiefen Stimme heizte den Zuhörerinnen und Zuhörern richtig ein. Er brachte sie und sich selbst zum Schwitzen. Mit seinem Markenzeichen, dem nacktem Oberkörper beim Schlusslied, verabschiedete er sich vom begeisterten Publikum. Alexander Eder war erstmals 2018 bei „The Voice of Germany“ bekannt geworden. Seither geht seine Karriere steil nach oben. Er ist TikTok Star mit 3 Millionen Follower, und er veröffentlichte zwei Studioalben. Zu Gast war er 2022 in der „Giovanni Zarella Show“ und 2022/23 in der ARD-Sendung „Die Große Silvstershow“. Dank der Betreiber von der Schöneben AG konnten ihn nun seine Südtiroler Fans auf der Haideralm live erleben. (mds)
Auf die Frage nach Plänen der Arunda für weitere Publikationen wurden Vinschgauer Orte und deren Verbindungen zum nahen Engadin genannt. Was hat das mit uns und mit Tirol zu tun? So wurde meine Erklärung hinterfragt.
Das war vor vielen Jahren in Innsbruck im Landhaus, wo es auch ein Referat „S“ für Sütirol gab. Solche Beziehungen herzustellen ist aber von größter Wichtigkeit, wie es der langjährige Landeshauptmann von Tirol, Wendelin Weingartner, immer wieder betonte. Und zu bedenken gab, dass mit dem Schlagwort „Los von Trient“ zwar Probleme der Autonomie gelöst, zugleich aber alte Bindungen zwischen Tirol und dem Trentino benachteiligt wurden. Vor allem aber müssen wir die Verbindung zu wichtigen Kulturträgern pflegen, zu Einrichtungen für die Gesundheit ... die Innsbrucker Universitäts-klinik bedient ganz Tirol und viele Nachbarn. Die Zerstückelung Tirols nach dem Ersten Weltkrieg ist einer Amputation vergleichbar. Es folgten politisch bedingte Unruhen. Ein Polizist aus Feldkirch verlor beim Versuch, eine Bombe des Attentäters Franz Fuchs zu entschärfen, beide Hände.
Meister der Chirugie von der Universität Innsbruck ist es gelungen, die durch eine Briefbombe zerrissenen Hände des Beamten zu ersetzen und alle Nerven wiederum mit dem Gehirn zu verbinden.
Im März 2003 folgte die weltweit erste Transplantation beider Unterarme durch die Chirurgen Raimund Margreiter und Hildegunde Pizza-Katzer in einer 18 Stunden dauernden Operation.
Durch hervorragende Fernsehfilme über Musik und Volkskunde wird versucht, durch den Krieg Verlorenes wieder zu gewinnen. Ulten und Osttirol werden ganz selbstvertändlich als aus einer einheitlichen Kultur entstanden dargestellt; Zerissenes wird wieder zusammengefügt. Der Dachstein endet auf der Seiser Alm.
In Panoramabildern schweben wir über ganz Österreich. Wiedervereinigung von Hochficht im Böhmerwald bis zum Gardasee, ohne Krieg und Blutvergießen. Gewissermaßen durch Wort und Bild.
Mein Fernseher steht auf einer beschnitzten Truhe aus dem Nonsberg. Sie stammt von meinem Bruder Peppi, dem
Antiquitätenhändler. Er kannte den Nonsberg, auch Karl Felix Wolf, den Sammler und Erzähler der Dolomitensagen. Wolf hatte eine Kinderfrau aus dem Nonsberg, die dem Dichter und Sagenforscher alles noch auf Rätoromanisch erzählen konnte, also möglichst ursprünglich. Karl Felix Wolf gehört noch in die Zeit der Habsburger. Ihnen möchte ich das Bild mit dem Wurzelgeflecht widmen. Was die Astronomie als Dunkle Materie bezeichnet, werden in der Geschichte die Habsburger: geheimnisvoll und weitverzweigt.
Der „Habsburg Zirm“ befindet sich am Vinschger Nördersberg oberhalb der Tschenglser Alm.Seine Wurzeln verkrallen sich in den Almboden, als müssten sie vor dem Weltuntergang noch alles zusammenhalten.
Das zufällige Frauenbild im Fernseher erinnert mich an meine Mutter, die mir, ähnlich den Kultur- und Heimatsendungen, alles aus unserer Geschichte erzählte. Darin gleicht sie dem Fernsehen, das mit seinem Programm eine neue Wirklichkeit schafft. Der Fernseher als mütterlicher Erzähler.
Der alte Hof Arlund am Ufer des Reschensees träumt vom Frieden und vergisst allmählich die Zeit mit den fendlichen Zähnen, mit den Panzerperren von Plamort
Hans Wielander
Schlanders/Vinschgau - Der SVP-Bezirksausschuss hat am 6. März vor allem über einen Aufschwung der Partei debattiert. Die Obmannfrage, die sich inzwischen mit Dieter Steger als Kandidat zu lösen beginnt, stand im Mittelpunkt. Während sich der SVP-Bezirksobmann Abi Plangger damals noch für den LH als Parteiobmann stark gemacht hat, gab es darob erhebliche Zweifel. Vor allem darüber, ob der LH die notwendige Zeit und die erwünschte Erneuerung in die Partei bringen könne. Der ehemalige Parteiobmann Richard Theiner erinnerte an die Grundsätze der Volkspartei, verknüpft mit der Frage, ob man diese noch wolle. „Wenn wir diese Diskussion nicht führen, wird es gefährlich“, sagte Theiner. Und er wies auf die bedenklichen Entwicklungen der letzten Zeit hin. Es spreche Bände, wenn im Wahljahr 2023 keine SVP-Landesversammlung abgehalten worden sei. „Es muss uns gelingen, die Ortsausschüsse zu aktivieren“, mahnte SVP-Urgestein Robert Kaserer. Von mehreren Seiten wurde ein Obmann „mit Charisma, mit Akzeptanz und mit der Kraft zu vereinen“ herbeigebeten. Mit Stegers Antritt und mit dem Rückzug von LH Arno Kompatscher düften sich die Debatten teilweise zerstreuen.
Die künftigen Arbeitsschwerpunkte, sagte Albrecht Plangger, blieben mit dem Stilfserjoch, der Tiefbauhalle in Schlanders, der Ausweichtrasse am Reschensee diesselben. Al großes Thema bezeichnete Plangger eine Änderung des Wahlgesetzes und zwar dahingehend, dass kleine Bezirke, wie es der Vinschgau ist, ein Vertretungsrecht in Landtag und Landesregierung erhalten.
Vor dieser parteiinternen Standortbestimmung waren ein Sack voller Fragen und Forderungen an den neuen Landesrat Peter Brunner gestellt worden. Zu den Themen Raum und Lanschaft, zu den Themen in den Energiefragen und zum Thema Nationalpark. Die Wintergärten seien zwar auf Staatsebene wieder aufgenommen worden, „wir übernehmen das nicht“, sagte Brunner. Auf Staatsebene werde die Forderung für mehr Autonomie in der Urbanistik gestellt. Bis Juni sollen die diesbezüglichen Vorschläge stehen.
Brunner plädierte für mehr Grün in Stadt und Dorf, für eine unterirdische Lösung von Parkplätzen. Beim Nationalpark sucht Brunner den Schulterschluss mit dem Trentino und für den Park vorgesehenes Geld solle rasch freigegeben en werden.
Brunner unterstrich, dass das Vinschger Positionspapier zu Fragen der Energie als Unterlage für die Regierungserklärung gedient habe, plädierte für mehr Förderungen für Fernheizwerke, beim Biogas „schauen, was möglich ist“, für ein „Aufpassen“ bei der Agri-Photovoltaik, dass die Wasserkraft „ausgeschöpft“ sei. Trotzdem wurde Brunner als „Hoffnungsträger“ gelobt.
Einstimmig wurde Herbert Dorfmann als Kandidat für die Europawahlen nominiert und das dazugehörige Bündnis mit Forza Italia befürwortet. (eb)
Schlanders - Der mandatsbeschränkte Schlanderser BM Dieter Pinggera, der deshalb 2025 nicht mehr als BM bei den Gemeindewahlen antreten kann, seilt sich von der Politik ab und findet einen Job außerhalb des Politbetriebes. Mit 1. Mai wird Pinggera Direktor des ÖBPB Bürgerheimes St. Nikolaus von der Flüe in Schlanders. Genau dann wird der langjährige Direktor Christof Tumler in den Ruhestand treten. Der Verwaltungsrat des Bürgerheimes hat dies am 7. März 2024 so beschlossen. Von einer um Nikolaus 2023 eingesetzten Prüfungskommission wurden mit Heinrich Noggler, Hannes Spögler und Dieter Pinggera drei Kandidaten für geeignet befunden. Nach dem Kolloquium Mitte Februar mit dem Verwaltungsrat hat dieser die Rangordnung erstellt und Pinggera als Erstgereihten zum Direktor gekürt.
Der vielseitig ausgebildete Pinggera hat so eine Arbeitsstelle außerhalb des Gemeindebetriebes gewählt und geht als ausgebildeter Gemeindesekretär diesem händeringend suchenden Arbeitssektor vorerst verloren. Die Nachricht über Pinggera als Direktor des Bürgerheimes hat medial rasch Wellen geschlagen, so dass sich Pinggera bemüßigt sah, mitteilen zu müssen, dass der neue Job mit seinem BM-Dasein durchaus vereinbar sei. Durch die Jobannahme signalisiert Pinggera, dass er auch als Bezirkspräsident 2025 wohl nicht mehr in Frage kommt. (eb)
Vom wind gefunden - Aspirin hat das moderne Leben wie kaum ein anderes Medikament geprägt, ganz gleich ob zur Bekämpfung von Erkältungs- und Grippebeschwerden oder zur gezielten Schmerzlinderung. Dieses Jahr wird der 125. Geburtstag gefeiert. Am 6. März 1899 wurde Aspirin in die Warenzeichenrolle des Kaiserlichen Patentamtes in Berlin aufgenommen. Seit 1899 wird Aspirin von der Firma Bayer AG hergestellt. Der schmerzstillende Wirkstoff wird dem Chemiker Felix Hoffmann zugeschrieben. Der Vater des jungen Chemikers litt an Arthritis. Er wurde mit Salicylsäure behandelt, das als Naturheilmittel altbekannt war und aus Weidenrinde gewonnen wurde. Sie hat eine schmerzstillende und fiebersenkende Wirkung, allerdings auch starke Nebenwirkungen. Dem jungen Chemiker Felix Hoffmann gelang es die Salicylsäure so umzuwandeln, dass sie keinen Brechreiz verursachte. Acetylsalicylsäure (ASS), heißt Hoffmanns Entdeckung, eine Verbindung von Salicylsäure mit Essigsäure. Es ist ein Wirkstoff, der haltbar und verträglich ist, Schmerzen lindert, Entzündungen hemmt und Fieber senkt und das alles ohne die Nebenwirkungen. Später beanspruchte Arthur Eichengrün, der Laborleiter von Hoffmann, die Idee für die Herstellung des Wirkstoffs für sich. Wer die entscheidende Idee hatte, bleibt im Dunkeln. Im Jahre 1982 erhielt der britische Pharmakologe John Vane für seine Entdeckung des Wirkmechanismus von Acetylsalicylsäure den Nobelpreis für Medizin. 1991 schafft es Aspirin als weltweit meistverkauftes Schmerzmittel ins Guinness-Buch der Rekorde. (hzg)
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Energie war oft Gegenstand dieser Zeilen. Erneuerbare Energie das ist Schlag-, Zauber- und Wunschwort, vor allem bei jenen, die den Klimawandel ernst nehmen. Aber wie konkret das mit den erneuerbaren Energien vor sich gehen soll, das bleibt, vor allem bei jenen, die den Klimawandel ernst nehmen, im Vagen und im Geheiminsvollen. Jedenfalls werden keine ernst zu nehmenden und unmittelbar umzusetzende Vorschläge gebracht. Also bringen wir in unserer Titelgeschichte einen Ansatz, wenn auch einen kleinen, wie man Solarstrom bereitstellen könnte. Nämlich mit Agri-Photovoltaik: Photovoltaikplatten oberhalb der Apfelbaumkronen - eine Doppelnutzung. Erstaunlich und Konsens herstellend ist, dass dieser Form der Energieerzeugung sowohl der Bauernbund als auch der Dachverband für Natur- und Umweltschutz mit fast deckungsgleichen Argumenten positiv gegenüberstehen. Um Photovoltaikanlagen auf die Baumkronen zu bringen, müsste allerdings das Landschaftsschutzgesetz geändert werden. Also wird es den bekannten Widerstreit zwischen Landschaft und energetischer Nutzung geben müssen.
Für rasches Handeln auf allen Ebenen setzen sich vor allem jene warnenden Wissenschaftler ein, die die Folgen des Klimawandels in allen Farben ausmalen. „I want you to panic“, hat die Greta Thunberg mal gesagt, in etwa „Ich will, dass ihr in Panik ausbrecht.“ Rasches Handeln, aber wie und wo? Agri-Photovoltaik wär’ ein Anfang.
Naturns - Der Countdown tickt unaufhaltsam herunter! In wenigen Tagen geht mit dem Alpenplus Ötzi Trailrun Naturns ein erstes großes Lauf-Spektakel in dieser noch jungen Wettkampfsaison 2024 über die Bühne. Der Sunny Mountain Trail (30 km/2100 hm) und das Skyrace Naturns (15 km/1200 hm) werden den begeisterten Teilnehmenden am Samstag, 6. April alles abverlangen, darunter auch die im Vorjahr siegreichen Daniel Pattis und Sarah Kistner. Einen Monat vor dem großen Showdown sind aktuell 370 Athletinnen und Athleten aus 18 verschiedenen Nationen eingeschrieben – Tendenz weiter steigend.
Vetzan - Der ASV-Vetzan Raiffeisen zeichnet sich durch eine besonders aktive und bunte Vereinstätigkeit aus. Das zeigte die kürzlich abgehaltene Vollversammlung deutlich. Traditionell erfolgte die Austragung der U8/U9/U10 VSS-Spiele und der VSS-Kleinfeldmeisterschaftsspiele des ASV Vetzan Raiffeisen. Dass dem Ausschuss der Vetzaner Nachwuchs ein Herzensanliegen ist, zeigen die vielfältigen und zahlreichen Angebote für die Kinder. Ein Schwimmkurs im April und Bewegungskurse im Juni wurden angeboten. In Zusammenarbeit mit der VKE-Sektion Schlanders fand im Mai ein Kinderfest statt, das sich - wohl auch wegen des einmalig schönen und einladenden Spiel- und Sportplatzes - sehr großen Zuspruchs erfreute. Sogar ein Vetzaner Kinderkino mit dem Film „Happy Feet“ im Bürgersaal von Vetzan gab es 2023. Den Abschluss bildete Ende Dezember der Skikurs für alle Kinder aus Vetzan samt Dorfski-Rennen für alle Altersgruppen. Zero resistance Yoga und das Frauenturnen im Bürgersaal von Vetzan kamen sehr gut an. Und: Rund 70 Kilometer galt es zurückzulegen im Oktober bei „Vetzan radelt“. Das Ziel der Radeltour war der Kalterer See. Die Fotodokumentation belegte: Der Spaß war immer bei allen Tätigkeiten 2023 dabei und wird auch im laufenden Jahr Begleiter sein. Vorbildlich werden die Sportanlagen und der Spielplatz vom ASV-Vetzan Raiffeisen geführt. (ap)
AHC Vinschgau - Die meisten Treffer für die Eisfix in dieser Saison erzielte Cristian Verza. In 24 Spielen netzte er 16-mal ein und steuerte 13-mal einen Assist bei. Damit sammelte er in der Saison 2023/2024 29 Punkte. (sam)
AHC Vinschgau - 16 Mal ging der AHC Vinschgau in dieser Saison als Sieger vom Platz. Sieben Mal mussten die Eisfix eine Niederlage hinnehmen, darunter die beiden bitteren Niederlagen im Halbfinale. (sam)
Bozen/Theateraufführung - Der Turm im Reschensee lässt niemand unberührt. Für die einen ist es eine besondere Touristenattraktion, ein beliebtes Fotomotiv, für die anderen ein Symbol für die Risse in der Welt, die Wunden der Vergangenheit, für den Verlust einer Heimat, die in den Fluten des Reschensees untergegangen ist.
Nach dem Buch von Marco Balzano „Ich bleibe hier“ und dem Dokumentarfilm „Das versunkene Dorf“ von Georg Lembergh und Hansjörg Stecher hat nun der österreichische Autor Thomas Arzt ein Theaterstück über die Seestauung am Reschen geschrieben, das vom 24. Februar bis am 9. März im Stadttheater Bozen von den Vereinigten Bühnen Bozen unter der Regie von Rudolf Frey aufgeführt wurde. Im Mittelpunkt des Theaterstücks stehen die Menschen, ihre Hoffnungen und ihre Ängste. Für den italienischen Ingenieur, den Anzugsmenschen, den Technikmenschen, ist es ein Projekt für eine bessere Zukunft, „A better tomorrow“, wie es in einer Leuchtschrift auf der Bühne steht. Strom bringt Wohlstand und Arbeit. Es kommen Menschen, die essen und schlafen wollen und das ist gut für das Geschäft, so meint es auch die Wirtin. Der Fortschritt hat natürlich seinen Preis und fordert seine Opfer. Menschen werden ihre Kirche, ihre Heimat, ihre Wiesen genommen. Sie werden entwurzelt, müssen das Dorf verlassen. Der Boden wird ihnen entzogen, symbolisch dargestellt am Gasthaus, das am Anfang des Stückes auf festem Boden steht und nach der „Flutung“ in der Luft schwebt, wie eine dunkle Vergangenheit. Im Stück erzählen die neun Schauspieler von den Plänen der Seestauung in den 40er Jahren, den Sprengungen und der Flutung 1949 und 1950, von den persönlichen Hoffnungen und Befürchtungen. Und immer wieder schlüpfen die Schauspieler:innen in neue Rollen 70 Jahre danach, indem sie sich auf der Bühne umziehen und als schwarz-weiß gekleidete Personen auftreten. Der Ingenieur, der den Vinschger Wind zu spüren bekommt, der von den Einheimischen als Fremdkörper gesehen wird, wird zum jungen Surfer, der den Wind im Surfer Paradies genießt, seinem Vergnügen nachgeht und keine Ahnung von der Geschichte hat. Wie soll man umgehen mit der Vergangenheit: zudecken und vergessen oder aufdecken und aufarbeiten? Das ist die Frage, die im Stück gestellt, aber nicht beantwortet wird. (hzg)
Laas - Im Sommer 2023 hatte Otto Florian Telser, Organist und Chorleiter des Kirchenchors Laas, die Idee, dass der Chor sein Liederrepertoire von den klassischen Kirchenliedern im Jahreskreis auf modernere Musik erweitert und sich in der Faschingszeit auf neues Gebiet wagen könnte. Es entstand die Idee zusammen mit der Volksbühne Laas ein Projekt zu gestalten. Chor-Obfrau Petra Telser und Heidemarie Stecher, Obfrau und Regisseurin der Volksbühne Laas arbeiteten ein abwechslungsreiches, kurzweiliges Programm mit Liedern und Sketchen aus, welches in der Faschingszeit an vier Abenden im ausverkauften Josefshaus in Laas aufgeführt wurde. Das Motto ein „Abend in Grün” kam durch die Liederauswahl des Chors: „Cordula Grün” (ein Hit des österreichischen Sängers Josh) und begleitete das Publikum als Co Moderatorin, als Lied oder als Cocktail durch den Abend. Auch das Publikum hat sich auf das Motto eingelassen und erschien mit teilweise sehr kreativen Outfits in grün. Sehr zur Freude der Veranstalter. Für die beiden Vereine war es die erste Zusammenarbeit und vor allem für die Chor-Sänger:innen eine neue Erfahrung, auf einer Bühne aufzutreten und weltliche Lieder zu singen. Bereits seit Oktober wurde fleißig dafür geprobt. Alle Beteiligten waren engagiert dabei. Ein solches Projekt ist ohne die Hilfe vieler fleißiger Hände nicht realisierbar. Danke an das Publikum, welches den „Abend in Grün“ so begeistert annahm. Ein großer Dank geht an alle, auf und hinter der Bühne, in der Bar und im Service, an die Technik, sowie den Kaufleuten und Handwerkern im Dorf. Es wird für die großzügige Unterstützung der Raiffeisenkasse Laas gedankt, für die Dienste der FF Laas bei den Aufführungen und der Gemeinde Laas für die Nutzung des Josefshauses. Das Zusammenwirken aller machte die Abende zu etwas Besonderem. (chw)
Schlanders/BASIS - Kürzlich verwandelten sich die Kranhalle im NOI Techpark in Bozen, sowie die BASIS in Schlanders in große, lebendige Baustellen. Über 1.000 Kinder und Eltern lernten 14 spannende Berufe kennen und legten selbst Hand an.
Wer sich immer schon mal in einem praktischen Beruf versuchen wollte, hatte kürzlich Gelegenheit dazu. An insgesamt 14 Berufsstationen konnten Kinder der dritten, vierten und fünften Grundschulklasse aus ganz Südtirol bei der „Erlebniswelt Baustelle“ planen, messen, mauern, pflastern, zimmern und vieles mehr. Die diesjährige Ausgabe der „Erlebniswelt Baustelle“ fand vom 7. bis 9. März 2024 auch in der BASIS in Schlanders statt.
Die Initiative ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Land Südtirol, dem Baukollegium, dem Paritätischen Komitee im Bauwesen und dem Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh.apa). Die praktischen Begabungen bei Kindern zu erkennen und zu fördern, gehört zu den primären Zielen der Initiatoren. Bildungslandesrat Philipp Achammer unterstreicht: „Die „Erlebniswelt Baustelle“ ist jener Ort, wo Handwerksberufe erlebbar und die Leidenschaft für das Praktische und Kreative spürbar werden. Hunderte von Kindern können mit ihren Händen und dem passenden Werkzeug planen, messen, hämmern, bohren oder pflastern und in die Welt der praktischen Berufe eintauchen.“ Dem schließt sich auch der Präsident des Baukollegiums, Michael Auer an.“
Die Neugier und das Interesse unter den Kindern zu wecken und den Eltern die vielseitigen und interessanten Tätigkeitsfelder zu illustrieren, stehen dabei im Mittelpunkt. „Einen Tag lang Bauarbeiter/in sein - diese Chance möchten wir allen Grundschüler/innen auf unserer großen Erlebniswelt Baustelle ermöglichen“, betont der Obmann der lvh-Baugruppe, Fritz Ploner. Sylvia Gall von der Baugewerkschaft SGBCISL, die in Vertretung für das Paritätische Komitee bei dem Event zugegen war, ist ebenfalls von der Initiative überzeugt: „Für mich ist es sehr wichtig, dass man schon in den Schulen anfängt die Berufe im Bauwesen den Kindern beizubringen und das sie lernen Wert auf die Sicherheit zu legen.“
lvh-Vizepräsident Hannes Mussak fügt ergänzend hinzu: „Mehr als je zuvor bieten praktische Berufe attraktive Arbeits- und Karrieremöglichkeiten, dies Eltern und Kindern bereits frühzeitig zu vermitteln sehen wir als Verbände und Institutionen, als einen unserer wichtigsten Aufträge an.“
Der Erfolg der Veranstaltung spricht dabei für sich und zeigt die Neugierde von Kindern und Eltern beiderseits für die praktischen Berufe.
Das ist das Thema eines halbtägigen Workshops mit Impulsen von
Florian Pallua, Koordinator der Fachstelle Jugend im Forum Prävention.
Freitag, 5. April 2024:
14.00 – 17.30 Uhr in der Cusanus Akademie
oder Freitag, 12. April:
14.00 – 17.30 Uhr Meran, in der Urania Meran
Kursgebühr: Keine, aber verbindliche Anmeldung erforderlich
Zielgruppe: Vorsitzende und Mitarbeitende der Bildungsausschüsse
Anmeldung: bis 24. März 2024, mit E-mail an
ulrike.spitaler@provinz.bz.it
Veranstalter: Amt für Weiterbildung
Bezirksservice Vinschgau
Mittwoch, 10.4.2024
19.00 Uhr
Bürgerhaus Martell
Referentin: Kräuterexpertin Martha Stieger
Im Workshop entdecken wir die Nutzung von Pflanzen im Alltag für unsere Gesundheit. Wir stellen fünf Produkte her: Hustensaft, Gel für die Gelenke,
Melissengeist, Rollon bei Insektenstichen, Essig/Oxymel.
Anmeldungen bis Mon. 8.4.; Handy: 339 546 2293
Bildungsausschuss Martell
Liebe Foto-Fans,
wir laden Sie herzlich ein, an unserem Fotowettbewerb zum Thema „Marmor“ teilzunehmen. Das Ziel des Wettbewerbs ist es, die Schönheit und Vielfalt von Marmorobjekten im Gemeindegebiet von Schlanders durch Ihre Augen zu zeigen. Das können Stelen, Plastiken, Reliefs, Grabsteine, Gebrauchsgegenstände, Portale und andere architektonische Details der Vergangenheit und Gegenwart sein.
Der Wettbewerb startet am 1. März und endet am 31. Mai 2024
Abgabe der Fotos: Der Wettbewerb ist offen für alle, unabhängig von Alter oder Erfahrungsniveau. Sie können Ihre Fotos entweder digital auf die Seite http://www.schlanders.it/fotowettbewerb hochladen oder als analoge Bilder in der Größe von 15x10 cm in der Bibliothek abgeben. Eine Auswahl der Bilder wird im Bildarchiv Schlanders erfasst und archiviert.
Preise: Die Bilder werden anonymisiert, bevor die zwanzig interessantesten Bilder von einer fachkundigen Jury ausgewählt werden. Vom 19. Juli bis 9. August werden die Fotos in der Bibliothek ausgestellt. Drei davon werden prämiert. Die GewinnerInnen erhalten Gutscheine für Fotozubehör im Wert von je 200 € - einzulösen im Geschäft Foto Wieser. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Mit der Teilnahme am Wettbewerb erklären Sie sich einverstanden, dass ihre Fotos gespeichert und veröffentlicht werden.
Organisation: Bibliothek Schlandersburg und BA Schlanders
Eine Veranstaltung im Rahmen des 1. Internationalen Marmorsymposiums Südtirol „Vinschgau Kristallin“
Bildungsausschuss Schlanders
Datum: Freitag, 22. März 2024
Beginn: 19.00 Uhr
Ort: Schlanders – Aula Magna WFO/Plawennpark
Referent: Dr. Alexander Kiesswetter
Eintritt frei
Organisation: BA Schlanders
Bildungsausschuss Schlanders
Termine: Sa 06., Sa 13. und Sa 27. April 24
jeweils von 14:00 bis ca. 18:00 Uhr
Schlanders - Haus der Begegnung (Göflaner Str. 4 – Dachgeschoss)
Referentin: Claudia Baur/Meran
Teilnahmegebühr: 25,00 Euro inkl. Material (zahlbar beim 1. Treffen)
Anmeldung: Innerhalb Fr 29.03.24
unter Tel. 333 3203093 (abends)
Veranstalter: BA Schlanders, Bäuerinnenorganisation Schlanders
Bildungsausschuss Schlanders
Naturns - Rund um den Internationalen Tag der Frau organisieren die SVP-Frauen landesweit ihre Primelaktion zugunsten der Krebsforschung. Naturns beteiligt sich seit über 20 Jahren an der Spendensammlung.
Ein ganzer Strauß an bunten Frühlingsblumen und vielerlei verschiedene Kräuterpflanzen erwarteten alle Spender und Spenderinnen am Samstag, den 09. März am traditionellen Stand im Zentrum vor der Athesia Naturns. Trotz des derzeit nicht gerade frühlingshaften Wetters fanden über 400 Pflanzen ihren Weg in die Blumentöpfe und Beete.
„Wir können alljährlich auf sehr viele Unterstützerinnen und Unterstützer zählen, die bei uns die ersten Blumen für den Garten, den Balkon oder den Friedhof erstehen und zumeist die Spende großzügig aufrunden, zumal der Reinerlös in die Krebsforschung investiert wird,“ freut sich SVP-Frauenreferentin Astrid Pichler im Kreis der am Spendenstand mitarbeitenden Frauen. Ein besonderer Dank gilt insbesondere der Gärtnerei Pozzi für den vergünstigten Sonderpreis, der die Spende für die Krebsforschung in dieser bemerkenswerten Höhe erst möglich macht.
Nach Abzug der Kosten kann mit einem Reinerlös für diesen guten Zweck von stolzen etwa 700 € in der Spendenkasse gerechnet werden. „Das zeigt uns, wie viel Unterstützung diese Aktion genießt, denn leider sind viele Familien von einer Krebserkrankung betroffen und schätzen unseren Einsatz für die Krebsforschung ebenso wie jenen für die so wichtige Krebsvorsorge,“ berichtet Astrid Pichler über den Hintergrund der Aktion.
Die SVP-Frauen von Naturns danken den sehr großzügigen Spenderinnen und Spendern, der Gärtnerei Pozzi sowie der Athesia Naturns und der Raiffeisenkasse Untervinschgau für den alljährlichen Platz mitten im Herzen von Naturns.
Martell - Musikkapelle Martell zieht positive Bilanz bei Jahreshauptversammlung
Kürzlich hielt die Musikkapelle Martell im Bürgerhaus der Gemeinde Martell ihre Jahreshauptversammlung ab.
Obmann Reinhard Tscholl eröffnete die Versammlung und gab einen Überblick über die vergangenen Aktivitäten der Musikkapelle. In seinem Rückblick wurden Ereignisse wie die offene Probe mit Schülern und Interessierten, diverse Auftritte bei kirchlichen und kulturellen Anlässen sowie das Sommerkonzert im Bürgerhaus hervorgehoben. Kapellmeister Christian Ratschiller zeigte sich sehr zufrieden mit den Leistungen der Musikkapelle im vergangenen Jahr. Lobend erwähnte er die Vielfalt des Programms und die anspruchsvollen Werke. Die Bedeutung der Aufnahme von Jungmusikanten wurde betont.
Jugendarbeit im Fokus
Katharina Fleischmann berichtete von positiven Rückmeldungen der Eltern und Jungmusikanten von Veranstaltungen wie dem Familiennachmittag im Freizeitzentrum Trattla sowie den Auftritten bei der Martinsfeier und Nikolausfeier. Sie betonte die Notwendigkeit, diese Aktivitäten weiter auszubauen.
Der Stabführer Elias Eberhöfer berichtete über vier erfolgreiche Marschierauftritte im vergangenen Jahr und hob die Bedeutung gemeinsamer Marschierproben hervor, die auch in Zukunft angestrebt werden.
Für das Jahr 2024 stellte die Musikkapelle ihr abwechslungsreiches Programm vor, darunter ein Kirchenkonzert im April sowie verschiedene traditionelle Veranstaltungen in der Gemeinde Martell.
Schlanders - Im Jänner haben Harald Lampacher (Chardy) und Cesare Ficai zusammen mit Monika und Markus Wieser vom Goldenen Löwen, besser bekannt als Schupferwirt, in Schlanders ein Preisjassen veranstaltet. 32 Teilnehmer haben insgesamt mitgemacht und viel Spaß und Unterhaltung genossen. Im Mittelpunkt stand der wohltätige Zweck. Der gesamte Erlös ging dabei an eine bedürftige Familie im Vinschgau. „Es war uns sehr wichtig einer Familie vor Ort direkt und schnell zu helfen“, sagen die Organisatoren unisono. (ap)
Schlanders - Am 6. März 2024 fand beim Schupferwirt die jährliche Vollversammlung des Männergesangvereins Schlanders statt.
Obmann Daniel Staffler gab einen Rückblick auf das ereignisreiche Vereinsjahr 2023.
Der MGV wagte sich letztes Jahr mit seiner traditionellen Faschingsveranstaltung in ein neues Gewand und präsentierte erstmals die Revue und Gala mit einem überarbeiteten Konzept. Die Veranstaltung erwies sich als großer Erfolg und konnte das Schlanderser Kulturhaus an zwei Abenden füllen.
Ein besonderer Moment war das Frühjahrskonzert mit der Welturaufführung des Vinschger Liedes „Mai Maadele, mai Tschuurale“ im Satz für vierstimmigen Männerchor, vom Komponisten Ernst Thoma eigens für den MGV verfasst – eine Premiere, die nicht nur das Repertoire des Chors bereichert, sondern auch die Verbindung zur lokalen Kultur festigt.
Der Verein unternahm im vergangenen Jahr auch zwei bemerkenswerte Konzertreisen nach Deutschland. Eine führte die Sänger zu ihren langjährigen Freunden vom Männerchor Bielstein bei Köln, während die andere Fahrt die hessische Stadt Fulda zum Ziel hatte. Unvergesslich bleibt das Konzert mit drei weiteren Männerchören in der geschichtsträchtigen Orangerie des Stadtschlosses von Fulda.
Darüber hinaus festigte der MGV seine langjährige Freundschaft mit der Musikkapelle Kortsch: der MGV trug mit seinen Liedern zur 100-Jahr-Feier der Musikanten im Juni bei, während im Dezember ein gemeinsames Weihnachtskonzert in der Pfarrkirche Kortsch stattfand.
Das traditionelle Weihnachtssingen in Krankenhaus und Bürgerheim war 2023 wieder ein berührender Abschluss des Vereinsjahres. Die musikalische Umrahmung der Weihnachtsmesse im Bürgerheim schaffte eine feierliche Atmosphäre und verbreitete Freude und Hoffnung in der Heimgemeinschaft.
Chorleiterin Sibylle Pichler gab im Anschluss einen Ausblick auf das Programm des laufenden Jahres. Schon seit September laufen die Proben für das Frühlingskonzert am 11. Mai. Besonders freut sich der MGV dabei, die Sangesbrüder aus Bielstein endlich wieder als Gastchor in Schlanders begrüßen zu können. Auch die Mitgestaltung verschiedener Messfeiern (zu Josefi, Herz Jesu und Allerheiligen) steht wieder auf dem Programm.
Ein erfreulicher Programmpunkt ist immer die Aufnahme eines neuen Mitglieds in die Reihen des Männergesangvereins: diesmal konnte der Obmann ankündigen, dass Thomas Schuster das obligate Probejahr abgeschlossen hat. Die Versammlung beschloss nach Verlesen des schriftlichen Ansuchen des Kandidaten die Aufnahme des neuen Sängers, der sogleich von Chorleiterin und Obmann mit der roten Vereinsjacke eingekleidet wurde.
Zur Zeit absolviert ein weiterer Anwärter das Probejahr, wodurch der Chor nun auf 28 aktive Sänger zählen kann. Der Verein würde sich nach wie vor über zusätzliche Neuzugänge freuen - wie die Chorleiterin unterstrich, ist es eine wissenschaftlich erwiesene Tatsache, dass singende Menschen länger leben und glücklicher sind.
Die Vollversammlung endete mit Speise, Trank und natürlich Gesang.
Goldrain - Es ist bunter geworden im Gottesdienstraum von St. Maria in Goldrain. Die vorhandenen, düsteren Kreuzwegstationen wurden aus der Kirche entfernt und durch 15 neue, hell strahlende Stationen ersetzt. Auf Initiative des Pfarrgemeinderates Goldrain wurde von 13 Buben und 2 Mädchen der 3. Grundschulklasse Goldrain das Projekt „Kreuzweggestaltung“ realisiert. Die Idee, die Erstkommunionskinder mit der Schaffung eines neuen Kreuzweges zu betrauen, entstand Ende 2023. Schüler und Schülerinnen haben sich mit der Thematik des Leidens und Sterbens Jesu auseinandergesetzt und ihre Gedanken und Gefühle in ihren Stationen zum Ausdruck gebracht. Die gemalten Kreuzwegbilder wurden am 23. Februar 2024 im Rahmen der „Goldrainer Dorftage“ vorgestellt und von Pfarrer Johann Lanbacher gesegnet. (pt)
Kortsch/Vinschgau - Unter diesem Motto fand die diesjährige Jahreshauptversammlung des Maschinenring Vinschgau im Haus der Dorfgemeinschaft in Kortsch statt. Besprochen wurde unter der Leitung von Rene Kuppelwieser die aktuelle Entwicklung des Maschinenrings.
Der Maschinenring umfasst ca. 1200 Mitglieder von denen zahlenmäßig die meisten aus der Gemeinde Latsch stammen. Ebenfalls sind ca. 55 Körperschaften, wie zum Beispiel Gemeinden und Fraktionen Mitglieder. Der Verein verfolgt vielfältige Tätigkeiten, deren Schwerpunkt auf die Beratung und Betreuung der Mitglieder liegt. Es wird von Forstdienstleistungen, Bodenprobenentnahmen bis hin zur autorisierten Prüfstelle von Feldspritzen ein breites Spektrum geboten. Vor allem der Winterdienst sei eine gute Möglichkeit des Nebenverdienstes für die Mitglieder.
Highlight des Abend war ein Vortrag, gehalten von Irene Holzmann vom Beratungsring. Sie referierte über die Auswirkungen von Trockenheit auf Böden und die Landwirtschaft. Man müsse sich bewusst sein, dass sich der Alpenraum schneller erwärme als der Rest der Welt, so die Referentin des BRING. Sie stellte einige Ansätze vor, um der Trockenheit entgegen zu wirken.
Elias Pazeller
Südtirol - Noch vor wenigen Jahrzehnten wurde alles, was kaputt oder nicht mehr brauchbar war, auf den verschiedenen Deponien im Land entsorgt. Heute werden in Südtirol rund 70 Prozent der Siedlungsabfälle getrennt gesammelt und der Wiederverwertung zugeführt. Das zeigen die Zahlen, die die Höhere Anstalt für Umweltschutz und Forschung (Istituto Superiore per la Protezione e la Ricerca Ambientale) ISPRA nun veröffentlicht hat. Der „Rapporto Rifiuti Urbani 2023“ (Bericht zu den Siedlungsabfällen) enthält die Daten des Jahres 2022 über das Aufkommen und die Behandlung von Siedlungs- und Sonderabfällen auf dem Staatsgebiet.
Mit der Wiederverwertungsrate von 70 Prozent erreicht Südtirol bereits jetzt die Vorgaben der Europäischen Union: Diese sehen vor, dass innerhalb des Jahres 2025 55 Prozent der Siedlungsabfälle und innerhalb 2035 65 Prozent der Siedlungsabfälle zu recyceln sind.
Vinschgau/Gadertal - Die Pietà ist in der bildenden Kunst die Darstellung Marias als Schmerzensmutter mit dem Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus Christus. Im Fall der “umgekehrten“ Pietà des Gadertaler Bildhauers Lois Anvidalfarei, ist es nicht Maria, die um ihren Sohn trauert, es ist ein gebeugter Mann, vor einer liegenden Frau.
Der Bildhauer Lois Anvidalfarei:
Lois Anvidalfarei wurde 1962 in Abtei, Gadertal geboren. Als er noch Schüler an der Kunstschule in Gröden war, ist er unter anderem auch den Werken von Karl Grasser, Friedrich Gurschler und Martin Rainer begegnet. Diese Begegnungen mit den drei Vinschger Bildhauern waren für den weiteren Werdegang nicht unwichtig. Anvidalfarei ist wie Grasser, Gurschler und Rainer ein Bildhauer im klassischen Sinn. Ihm geht es vor allem um die Form, seine Sprache ist das bildhauerische Formen. Durch die klare Formensprache kann er sich mitteilen. „Das ist meine Zugangssprache“ sagt er. Lois Anvidalfarei wuchs in einer religiösen Familie auf. Zuhause wurde jeden Tag, in der Stube um den gekreuzigten Christus, knieend, der Rosenkranz gebetet. Als Lois zu Weihnachten einmal ein paar Schnitzeisen bekam, fing er gleich an zu schnitzen. So war es naheliegend, dass er die Kunstschule in St. Ulrich besuchte. Anschließend ging er nach Wien, um an der Akademie der Bildenden Künste zu studieren. In Professor Joannis Avramidis fand er seinen Lehrer und Meister. Die Ausseinandersetzung mit ihm und seiner Arbeit war für Anvidalfarei wichtig.
Der Gekreuzigte in der Stube des elterlichen Bauernhofes hatte Lois Anvidalfarei als Kind derart fasziniert, dass er nicht mehr von ihm los kam. Der nackte, geschundene Körper hatte seinen bildhauerischen Weg vorbestimmt. Leid und Körper blieben die zentralen Themen seines künstlerischen Schaffens. Er wird diese, trotz Anfeindungen und leidiger Kommentare, im Formalen weiterentwickeln. Tun und Spüren ist für ihn wichtig. Das war es schon von Anfang an.
Die „umgekehrte“ Pietà stammt aus den Jahren 2014/2015. Sie bietet dem Betrachter die Möglickeit, sich mit den Themen Leiden und Sterben auseinanderzusetzen. Lois Anvidalfarei selbst sagt dazu: „Es ist eine einfache, klare Darstellung der Beziehung zweier Positionen und den Rest überlasse ich dann“.
Peter Tscholl
Schlanders/Kinofilme - Seit vielen Jahren wird in Schlanders zum Tag der Frau vom Chancenbeirat der Marktgemeinde Schlanders ein Film präsentiert. In diesem Jahr gab es gleich drei Filme. Zwei wurden am 8. März, dem Tag der Frau, vorgeführt und vom Chancenbeirat und den KVW-Frauen organisiert. Um 18:00 gab es den Film: „Il diritto di contare“ in italienischer Sprache und um 20:00 Uhr den deutschsprachige Film „Die göttliche Ordnung“. Am 13. März wurde vom Filmclub in Zusammenarbeit mit der Katholischen Frauenbewegung der Film „Da kommt noch was“ vorgeführt. In allen drei Filmen geht es um das Schicksal von Frauen. Il diritto di contare, dt. „Unerkannte Heldinnen“ und englisch: „Hidden Figures“, ist die unglaubliche Geschichte von Katherine Johnson, Dorothy Vaughan und Mary Jackson. Es sind drei herausragende afro-amerikanische Frauen, die bei der NASA arbeiten und in dieser Funktion als brillante Mathematikerinnen durch ihre Berechnungen den Astronauten John Glenn in die Erdumlaufbahn geschickt und auch wesentlich zum Erfolg der Mondlandung beigetragen haben. Im Film werden auch der gesellschaftliche Hintergrund und viele Ereignisse des 20. Jahrhunderts wie der Kampf für Geschlechtergleichheit thematisiert. Der Film „Die göttliche Ordnung“ von Petra Volpe zeigt die Situation in der Schweiz im Jahre 1971. Als Frauen in einem beschaulichen Schweizer Dorf sich öffentlich und kämpferisch für das Stimmrecht der Frauen einsetzen und zu einem Streik aufrufen, gerät der Dorf- und Familienfrieden gehörig ins Wanken. „Da kommt noch was“ von Mareille Klein ist ein ironisch-liebevoller Film, der hinter die bürgerliche Fassade einer 62-jährigen Frau blickt, deren Leben unerwartet auf den Kopf gestellt wird. Helga steckt fest seit ihr Mann sie für eine andere Frau verlassen hat. Doch ihr Leben verändert sich, als ihre Putzfrau in den Urlaub fährt und einen polnischen Arbeiter als Vertretung zu ihr schickt. (hzg)
s’Lorgagassl Stilfs
Bei der diesjährigen Theaterproduktion des Lustspiels „Eiserne Hochzeit“ von Rudi Kellerer in Stilfs drehte sich kurz vor der Premiere alles um die Frage: Wer kann den Hauptdarsteller Pfarrer Florian Öttl nach seiner Erkrankung in der Rolle als Altbauer und Hofbesitzer Gustl kurzfristig ersetzen? Der Regisseur Pankratius Eller erklärte sich bereit und lernte den Text in 14 Tagen. Auf der Bühne beantwortete er dann als engstirniger Nörgler die brennende Frage seiner Mitbewohner nach der längst fälligen Hofübergabe immer nur mit der Antwort: „Pa dr Hoazat weart übergebm.“ Offen ließ er allerdings, welche Hochzeit das sein sollte. Alle rätselten, ob er die Silberne seines Sohnes meinte oder seine eigene Diamantene. Nach Mutmaßungen, Irrungen und Wirrungen und nach der Rückkehr eines verlorenen Neffens aus der Schweiz wurde die Frage schließlich beantwortet. Es war die „Eiserne Hochzeit“ seiner Enkelinnen. Die Spielerinnen und Spieler spielten beherzt und engagiert auf und bereiteten ihrem Publikum vergnügliche Theaterabende. Chapeau dem Theaterteam und speziell auch dem Regisseur Pankratius, von allen Felix genannt. (mds)
Schlanders/Vinschgau - Am Freitag, 1. März 2024, lud Basis Vinschgau zum Konzert mit den Gruppen Mainfelt & Buntspecht in das Kasino des ehem. Kasernenareals in Schlanders ein. Mit fast hundert reservierten Karten im Vorverkauf versprach es ein toller Abend zu werden. Die dreiköpfige Band Mainfelt mit Sänger und Gitarrist Patrick Strobl eröffnete den Abend und heizte dem Publikum im gut gefüllten Saal im bewährten Stil, mit neuem Sound und neuen Songs ein. Das neue Album erscheint im Mai und wird am 16. in Bozen und am 17. Mai in Meran vorgestellt. Wir dürfen uns auf einen tollen Sound mit viel Power und kraftvoller Stimme freuen. Für Patrick ist es immer noch ungewohnt, ohne Gitarre auf der Bühne zu stehen, wie er selbst sagt. Die Band verabschiedete sich „a cappella“ mitten im Publikum. Buntspecht ist eine sechsköpfige österreichische Indie-Pop-Band aus Wien. Für sie war dies der erste Auftritt nach längerer musikalischer Pause. Ihre ersten Aufnahmen hatten sie in einem improvisierten Studio durchgeführt. Sie veröffentlichten beim Label Phat Penguin Records. Seit 2016 machen sie sich mit Auftritten über die Heimatstadt Wien hinaus einen Namen. Mit dem Debütalbum folgten Auftritte in Deutschland. Mit dem zweiten Album, welches 2019 erschien, schafften sie den Sprung in die Top 10 der österreichischen Albumcharts. Ihre Musik wird als Indie-Pop mit Einflüssen von Gypsy Swing, Bossa Nova, Wienerlied und Folk beschrieben. Teils mit schwarzem Humor und Wiener Schmäh kreieren sie Lieder zum Mitschunkeln und Mitrocken. So bunt wie ihr Bandname so bunt gemischt war auch das Publikum. Junge und jung Gebliebene aus den verschiedensten Orten hatten den Casino Saal in der Basis Vinschgau gefüllt. Das Organisationsteam freut sich, Menschen verschiedenster Nationalitäten und Altersgruppen Events wie diese bieten zu können. Ein buntes Jahresprogramm wartet auf neugieriges Publikum. (chw)
Wir machen uns die Welt (die Treffs), wie sie uns gefällt.
Diesen Spruch nahmen sich Jugendliche der Jugendtreffs in Reschen und St.Valentin zu Herzen und übertrugen ihre kreativen Einfälle auf bisher unbemalte Wandflächen in beiden Treffs.
Nach diesem Start der Neugestaltung beider Räumlichkeiten geht es in den nächsten Wochen weiter mit Kleben, Malen und Pinseln. Dabei steht im Sofaraum im Juze Hoad alles unter dem Motto Strand und Meer. Im fResch Reschen hingegen ist ein Themenmix aus American Food Style, Boho und Moderne zu erkennen.
Konzeption
Was in den Jugendeinrichtungen wie gemacht wird, das liest sich aus Gründungsdokumenten, Satzungen oder sonstigen Dokumenten. Jedoch steht die Grundprinzipien der Jugendarbeit in Südtirol auf drei wesentlichen Säulen: dem Leitbild der Jugendarbeit von 2018, welches die Erklärung aller Organisationen zu deren Grundprinzipien und Selbstverständnis ist. Es beinhaltet die Vision und den Auftrag. Eine nächste Säule ist die EU-Jugendstrategie (2019 – 2027), welche die Grundprinzipien der europäischen Jugendpolitik enthält und schließlich eine dritte Säule, das OJA Handbuch, welches 2020 fertiggestellt wurde und im Wesentlichen die Wurzeln, die Inhalte und die Entwicklung der OJA beschreiben.
Die Jugendarbeit arbeitet also ort- und länderübergreifend, ermöglicht Beteiligung durch Lernräume und beschäftigt verantwortungsbewusste und motivierte Mitarbeiter*innen, welche sich ihrer Rolle und Aufgab bewusst sind. Dazu gehört, dass alle Jugendeinrichtungen autonom handeln und ihre Teams (Ehrenamtliche, Hauptberufliche) eigene Werte, Visionen und Programme entwerfen, welche für die gegenwärtige Realität in ihrem Ort angepasst sind und sie vernetzen sich mit anderen Fachstellen und Partner*innen, um Kompetenzen und Ressourcen zu erweitern.
Ein einfaches Beispiel, Ziel der Tätigkeit eines Jugendtreffs kann es sein, nach Ausgangssperren und dergleichen, ein überregionales Konzert zu veranstalten, an dem die Jugendlichen aus verschiedenen Orten sich treffen und beteiligen können und ihre Jugendkultur wieder (er)leben können.
Mals - Für Luis Weger ging am 16. März 2024 ein Wunsch in Erfüllung. Im alten Malser Bauhof wurde sein Museum von Diakon Luigi Piergentili eingeweiht. Dort ist nun seine Sammlung zu sehen, die aus Skiern, Skischuhen, Bindungen und anderen Sportgeräten aus mehreren Epochen besteht. Lange hatte Weger um das Museum gekämpft. Gemeindereferent Andreas Pobitzer zeigte sich erfreut, dass es gelungen war, die Kellerräume im Bauhof dafür zu adaptieren. Auch die Verantwortlichen der Ferienregion Obervinschgau hatten sich für das Projekt eingesetzt. Luis Weger sammelt seit 50 Jahren. Viele Skier hat er von Athleten geschenkt bekommen, so auch von Gustav Thöni, der zu Gast war. Das älteste Paar Ski stammt aus dem Jahre 1895, das prominenteste Paar gehörte dem König Umberto II. Um seine gesammelten Skier nicht in einem feuchten Stall verkommen zu lassen, klopfte Weger an viele Türen. Interessenten von außerhalb des Tales meldeten sich. Doch Weger wollte, dass die Sammlung im Vinschgau bleibt. Schließlich kam in Mals Bewegung in die Angelegenheit. Nun hat alles ein gutes Ende gefunden. Die Präsentation und die teils noch lückenhafte Dokumentation der Exponate soll nach und nach verfeinert werden. Auf Wunsch werden Führungen angeboten. Luis Weger ist zufrieden und meint: „Iatz isch entla Liacht gwortn, nochdem i zwider gwortn bin.“ (mds)
Infos im Büro der Ferienregion Obervinschgau: 0473 831190
Volksbühne Laas
Hochzeitskomödien gibt‘s wie Sand am Meer. Meist haben Braut oder Bräutigam noch eine Rechnung offen und vermasseln den schönsten Tag. Nicht so in Laas, dieser Theaterabend verläuft erfrischend anders. Es ist der Brautvater, der zickt. „Und das am Hochzeitsmorgen“, ein britisches Lustspiel von R. Cooney und J. Chapman, wird im Josefshaus zur schmissig inszenierten Dialektkomödie. Der konfuse Brautvater Theo (Heinz Köfler) treibt sich und seine Familie an den Rand des Wahnsinns, da er eine Erscheinung hat: Polly, ein strahlendes Charleston-Mädel aus den Goldenen Zwanzigern (Eva Grassl), verdreht ihm den Kopf und bringt den eh schon hektischen Hochzeitsmorgen kräftig durcheinander. Im stylischen Wohnzimmer beraten die nervöse Brautmutter (Karin Faltner), die lange locker bleibende Braut (Annalena Tappeiner), die witzigen Großeltern (Jürgen Kuppelwieser und Hildegard Horrer) und Theos treuer Geschäftspartner (Daniel Staffler). Wie könnten sie vor dem Bräutigamvater aus Neapel (Marcel Schuster) und seinem Sohn (Simon Kaserer) das Gesicht wahren? Das temporeiche Stück mit musikalischen Einlagen entpuppt sich als großer Bühnenspaß. Beweglich und gut aufeinander abgestimmt erweist sich das von Heidemarie Stecher geleitete Ensemble. Gegen das Chaos rund um Federboa und Fransenkleid tritt es mit Wortwitz und Slapstick an. Ungeahnte Wendungen, ideenreiche Szenen, beste Unterhaltung von der ersten bis zur letzten Minute!
Maria Raffeiner
Termine:
Samstag, 23. März, 20 Uhr
Sonntag, 24. März, 17 Uhr
Josefshaus Laas
Reservierung:
377 1869082 ab 16 Uhr oder SMS/WhatsApp
Malser Haide - Die ausgedehnte Wiesenlandschaft der Malser Haide ist ein alpenweit bedeutendes Brutgebiet der überall in Europa stark gefährdeten Wiesenbrüter wie Feldlerche und Braunkehlchen. Daher wird die Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse dieser Vögel durch nicht zu frühe Mahd und mäßige Düngung (ohne Kunstdünger) mittels Flächenprämien gefördert. Die Prämien sollen eventuelle Ernteverluste durch den späteren Mähtermin entschädigen.
Die Maßnahmen zum Schutz der Wiesenbrüter wirken sich auf die gesamte Biodiversität des Gebietes positiv aus. Vor allem wird dadurch auch die Blumen- und Kleintierwelt gefördert. Seit Projektbeginn im Jahr 2021 konnte bereits eine Verbesserung der Schmetterlingsfauna beobachtet werden.
Das jährliche Monitoring der Wiesenbrüter wird von der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung Spondinig koordiniert und von ortsansässigen Biologen durchgeführt. Am Projekt sind auch das Bezirksamt für Landwirtschaft in Schlanders, der Bauernbund Burgeis, die Gemeinde Mals und die Forststation Mals beteiligt.
Das Fördergebiet umfasst eine Fläche von etwa 1500 Hektar und erstreckt sich von Glurns und Laatsch bis Plawenn. Es ist in drei Unterzonen eingeteilt, mit gestaffelten Mähterminen zwischen Ende Juni und Anfang Juli. Der Beitrag wird in Form von Flächenprämien vergeben und beträgt 600 Euro pro Hektar, wobei mindestens 200 Euro pro Gesuch erreicht werden müssen.
Der Antrag muss auf dem dafür vorgesehenen Vordruck bis zum 31. März im Bezirksamt für Landwirtschaft West in Schlanders eingereicht werden. Dort sind auch die detaillierten Informationen zu den genauen Zugangsbedingungen erhältlich.
Im Sommer 2023 beteiligten sich 85 Bäuerinnen und Bauern mit knapp 240 ha Wiesenfläche am Wiesenbrüterprojekt und es ist das erklärte Ziel, dass sich auch in diesem Jahr ähnlich viele Betriebe melden und sich so für den Schutz dieser bedrohten Vogelarten einsetzen.
Schlanders/Kulturhaus - Das Festkonzert am zweiten Sonntag im März bildet alljährlich den Höhepunkt der verschiedenen Auftritte der Bürgerkapelle Schlanders. Georg Horrer, der langjährige Kapellmeister bzw. Dirigent, hat wiederum ein anspruchsvolles, aber abwechslungsreiches Konzertprogramm mit vorwiegend zeitgenössischen amerikanischen Komponisten zusammengestellt, so dass die vielen Konzertbesucher:innen aus Schlanders und den umliegenden Dörfern in den zwei Stunden ausdrucksstarke, unterhaltsame, moderne Blasmusik genießen konnten. Eröffnet wurde der Konzertabend mit „Rapture“ von Brian Balmages. Es begann mit fulminantem Trommelwirbel. Rapture bedeutet Entrückung, Verzückung, Begeisterung, Rausch. Im Werk ging es um Gefühle der Erfüllung und Dankbarkeit. Starke Gefühle legte der junge amerikanische Komponist Chris Pilsner (geb. 1986) auch in seinem Werk „Dum Spiro Spero - Solange ich atme, hoffe ich“. Im Werk, das die Bürgerkapelle bereits 2015 spielte, geht es um die Botschaft menschlicher Hoffnung. Mehrfach in den letzten Jahren spielte die Bürgerkapelle Werke des bekannten amerikanischen Komponisten Alfred Reed (1921–2005) mit österreichischen Wurzeln. Beim Festkonzert wurde „Armenian Dances Teil 1“, armenische Tänze und Volkslieder gespielt. Vor der Pause erklang der Konzertmarsch „Wind of Winds“ von Shin‘ya Takahashi, geboren 1962 in Japan. Weiter ging es nach der Pause mit „Appalachian Journey“, traditionelle Fiedel Lieder von Brant Karrick. Es sind Lieder, Tänze und religiöse Rituale aus den Appalachen, einem Gebirge im Osten der USA. Cinderella (Aschenputtel) ist der bekannte Zeichentrickfilm von Walt-Disney. Patrick Doyle, Mack David und Al Hoffman haben aus dem Märchenfilm ein bewegendes Musik-Medley gemacht. Zum Abschluss des offiziellen Programms wurde „Latin Gold“ von Paul Lavender mit mexikanischen Volksliedern wie La Bamba aufgeführt. Besonders großen Applaus erhielt die erste Zugabe „Gabriella‘s Song“ aus dem schwedischen Kinofilm „Wie im Himmel“, hervorragend gesungen von Mara Siller. Mit Marschmusik wurde der Konzertabend abgeschlossen. (hzg)
Schlanders - Die Sportgruppe Schlanders der Herzstiftung Südtirol organisierte mit dem Weißen Kreuz einen Abend zum Thema “Richtiges Verhalten in einer Notfallsituation“. Am Donnerstag den 29. Februar wurde diese Veranstaltung in der Aula Magna der Mittelschule Schlanders um 18 Uhr für die Mitglieder, deren Freunde und Angehörige abgehalten. Unter der Leitung von Punter Martin und seinen 2 Helfer/innen vom Weißen Kreuz Schlanders wurde Verschiedenes eingeübt.
Das Erkennen einer Notfallsituation, wie man eine Person aus der Gefahrenzone birgt, das Absetzen des Notrufs und die Betreuung der betroffenen Person. Auch wie man eine bewusstlose aber, atmende Person in die Seitenlage hebt und eine bewusstlose nicht mehr atmende Person notfalls reanimiert.
Gemassmer Walter, der Koordinator der Herzsportgruppe Schlanders bedankte sich bei allen. Er weist darauf hin, wie wichtig diese Übungen für alle Personen, auch schon für Schüler in der Oberschule wären.
Die Herzstiftung Südtirol bietet speziell in den verschiedenen Sportgruppen des Landes den Herzpatienten die Möglichkeit, sich körperlich zu verbessern und sich gesundheitlich und leistungsmäßig besser einzuschätzen.
Walter Gemassmer
Schlanders/Kulturhaus - Es ist in Schlanders zu einer liebgewonnenen Tradition geworden, dass seit 1996 alle zwei Jahre Anfang März die Freizeitkünstler, Hobbybastler und andere kreative Menschen ihre Bilder, Holz-, Glas-, Textil-, Keramik- und Metallarbeiten im Kulturhaus am Wochenende ausstellen und die Bevölkerung einladen, die Arbeiten zu betrachten. Neben vielen Einzelpersonen konnte der Bildungsausschuss Schlanders als Organisator dieser Initiative auch Arbeiten von Menschen mit Beeinträchtigung der Lebenshilfe Schlanders und verschiedene Arbeiten vom Treffpunkt Schlanders, dem Zentrum für Menschen mit psychischen Erkrankungen, ausstellen. Der Bildungsausschuss mit der Präsidentin Gudrun Warger und Monika Wielander, die Kulturreferentin, konnten bei der Ausstellungseröffnung neben den verschiedenen Hobbykünstler:innen auch viele Bürger:innen aus Schlanders begrüßen. Musikalisch umrahmt wurde die Ausstellungseröffnung von Stefanie Dietl auf der Steirischen Harmonika. (hzg)
Schluderns/Südtirol - Der Suppensonntag für den guten Zweck am 10. März 2024 war für viele Kirchgängerinnen und Kirchgänger eine willkommene Gelegenheit zum Mittagessen. So konnten sie sich das Kochen daheim ersparen und gleichzeitig etwas Gutes tun. Auf der Speisekarte standen Nudelsuppe, Knödelsuppe sowie Gulaschsuppe mit und ohne Serviettenknödel, zubereitet von Andreas Lingg und mehreren Helferinnen und Helfern. Alle arbeiteten ehrenamtlich. Geladen hatten die Verantwortlichen im KVW Schluderns um den Vorsitzenden Egon Blaas. Einen Flohmarkt bediente der ehemalige Kaufmann Joachim Pircher. Er bot die Restbestände aus seinem Geschäft an, das er kürzlich geschlossen hatte, ebenfalls für den guten Zweck. Der Reinerlös ging an den Verein Verein „Transplantation ist Leben“, gegründet von Anna Maria Saviolo, dem Egon Blaas aus Schluderns und Eleonora Egua aus Mals (beide Transplantierte) als Vorstandsmitglieder angehören. Der Verein setzt sich für die unterschiedlichsten Belange von Betroffenen ein. Diese werden beispielsweise auf ihrem schweren Weg zur Transplantation und bei der Nachsorge begleitet, bei der Beschaffung von Medikamenten und auch in rechtlichen Fragen. Um helfen zu können, ist der Verein „Transplantation ist Leben“ auf Spendengelder angewiesen. (mds)
Graun/Biennale von Venedig - Die Wanderer am Reschensee und die Betrachter des historischen Turms kamen aus dem Staunen nicht heraus, als am Samstag, 6. März 2024, in der Mittagszeit plötzlich riesige bunte Figuren vor ihnen auftauchten und gemächlich im Schnee umherschritten. Es handelte sich um sechs Prozessionsriesen der Belgischen Gruppe „Das Kollektiv Petticoat Government“, die auf dem Weg zur Biennale von Venedig mit ihren Giganten einen Zwischenstopp am Grauner Turm gemacht hatten. Der Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass Gerald Burger und sein Team hatten auf der Eisfläche am Turm eine ideale Location für die besonderen Gäste vorbereitet. Und sie zeigten sich als herzliche Gastgeber. Die Figuren wollen die Spannungen zwischen dem Menschlichen und dem Nicht-Menschlichen aufzeigen, die Spannungen zwischen Landschaft und Architektur, zwischen Überschreitungen und Grenzen. Die erhöhte Inszenierung der Riesen und die begleitenden Klanginstallationen schaffen einen bodenlosen Raum und ein Terrain der Freiheit. Es wird dazu eingeladen, sowohl alte Geschichten als auch moderne Mythen zu überdenken.
Das Kollektiv Petticoat vereint die Disziplinen Kunst, Kuratieren, Architektur, Typografie und Kartografie. An der 60. internationalen Kunstaustellung in der Lagunenstadt vom 20. April bis 24. November 2024 nehmen über 300 Künstler aus aller Welt teil. Die Riesen am Turm werden dort nun als Werbeträger für die Region am Reschenpass zu sehen sein. (mds)
Schlanders/Südtirol - Auch heuer wurden am 8. März, dem Tag der Frau, Primeln zugunsten der Krebsforschung Südtirol landesweit verkauft. So auch am Hauptplatz von Schlanders. In den Fraktionen Kortsch, Göflan und Vetzan wurden sie am Sonntag 10. März zum Kauf angeboten. Die SVP-Frauen freuten sich über das rege Interesse, über freiwillige Spenden und fleißige freiwillige Helfer:innen, wie z. B. Brigitte Nollet Lageder aus Schlanders. Obwohl sie bereits vor gut einem Jahr nach 34-jähriger Ausschusstätigkeit den Frauenausschuss verlassen hat, war sie heuer wieder frühmorgens helfende Hand. Öfters heißt es: „Da braucht es die Brigitte“. Sie machte und macht viele Botengänge für die Partei, sammelt und sammelte fleißig Mitglieder. Heuer konnte der SVP-Frauenausschuss der Gemeinde Schlanders mit den Fraktionen Kortsch, Göflan und Vetzan 1.000 € an die Mikrobiologin Petra Obexer und die Kinderkebshilfe spenden. (chw)
Schloss Goldrain/Vinschgau - Bei der hds-Bezirksversammlung am 7. März in Schloss Goldrain wurde Bilanz gezogen und aufgerüttelt. hds-Bezirksobmann Dietmar Spechtenhauser rief den Kaufleuten zu, sich Veränderungen nicht zu verschließen. Gerade im Hinblick auf die Digitalisierung. Gemeinsam mit dem Bezirk Burggrafenamt habe man eine Kundenbindungsapp entwickelt, mit der man demnächst starten möchte. Arnold Malfertheiner nahm den Kaufleuten die Angst vor der Digitalisierung, indem er aufzählte, in welchen Bereichen wir alle bereist digital unterwegs sind, bei der Navigation, bei den Nachrichten, beim Wetterbericht, bei Öffnungszeiten. Malfertheiner fordete die Kaufleute und Dienstleister auf, die genauen Öffnungszeiten auf den Googlesuchseiten aktuell zu halten.
Philipp Moser, seit 2010 hds-Präsident, erinnerte daran, dass sich der hds seit Jahrzehnten gezielt für den Einzelhandel in den Ortszentren einsetze und dass diese Bemühungen weiterentwickelt würden. Damit der Handel funktioniere, brauche es die Landespolitik, die Gemeinden, den hds, die Unternehmer und vor allem die Kunden, die die ortsnahe Versorgung durch ihr Einkaufsverhalten honorieren müssten.
Der Schludernser BM Heiko Hauser erläuterte die Schludernser Gemeindeverordnung von 2022, die, ähnlich den vorausgegangenen Beschlüssen in Latsch und Mals, der Nahversorgung in der A-Zone finanzielle Unterstützung zusagt. Für Neueröffnungen in der A-Zone seien in Schluderns Förderungen von bis zu 10.000 Euro möglich.
Man hoffe auf Nachahmer in den Gemeindestuben, kommentierte Spechtenhauser das aus Sicht der Kaufleute löbliche Engagement.
Abgeschlossen wurde die diesjährige Bezirksversammlung mit der Ehrung langjähriger hds-Mitglieder im Bezirk. Prämiert wurden Rinner Alexander & Co. Kg aus Latsch und Telser Peter Josef aus Eyrs/Laas für 30 Jahre Mitgliedschaft, Mayr Josef & Co. Kg aus Laas, Kuntner GmbH aus Prad, Fleischmann Kitchen and Living GmbH aus Goldrain/Latsch, Brugger Wilhelm & Co. Ohg aus Kastelbell/Tschars, Wieser Maler Gmbh, Spechtenhauser Martin & Co. Kg und Niedermair Peter & Co. Kg Metallbau aus Schlanders für 40 Jahre Mitgliedschaft, Schuhe Oberhofer aus Schlanders für 60 Jahre Mitgliedschaft sowie Ziernhöld Doris & Co. Kg aus Reschen/Graun für 70 Jahre Mitgliedschaft. (eb)
Schluderns Vinschgau - Der Zustrom zum „Samenfest“ war groß. Im Kulturhaus von Schluderns herrschte am Samstag, den 2. März 2024, ein reges Kommen und Gehen. Unzählige Gärtnerinnen und Gärtner aus dem Vinschgau und darüber hinaus deckten sich mit samenfestem Saatgut für die kommende Pflanzsaison ein. Samenzüchterinnen und Züchter boten unzählige unterschiedliche Samen von Gemüsesorten an, die sie aus alten Sorten selbst gezogen hatten. Und sie gaben wertvolle Tipps dazu. Über Obstbäume informierte beispielsweise ein Vertreter vom „Sortengarten Südtirol“, über Permakultur Elisabeth Pircher aus Wangen. Die Pflanzen aus den sortenfesten Samen verhalten sich wie ihre Elternpflanzen und können weitervermehrt werden, ganz im Gegensatz zu den hybriden Sorten. Die Hybride entstehen aus gekreuzten künstlich erzeugten Inzuchtlinien, die Erträge kurzfristig steigern können. Langfristig werden diese Eigenschaften jedoch nicht weitervererbt. Hybridsorten sind daher nicht nachbaufähig, also „nicht samenfest“. Sie müssen jedes Jahr neu gekauft werden - was Großkonzerne wie Monsanto freut. Beim Saatgut, das derzeit in der Landwirtschaft, aber auch in Hausgärten, verwendet wird, handelt es sich zum größten Teil um F1-Hybridsorten. Die ursprüngliche Gemüsevielfalt wurde durch diese Hybride weitgehend verdrängt und droht, immer mehr verloren zu gehen. Mit dem Verlust altbewährter Kultursorten verschwindet auch die genetische Vielfalt von Gemüse & Co. - mit möglicherweise weitreichenden Folgen für den zukünftigen Erhalt unserer Nutzpflanzen und der Nahrungsmittelversorgung. Denn viele dieser sogenannten alten Gemüsesorten sind heute vom Aussterben bedroht. Schätzungen zu Folge sind weltweit bereits mehr als Dreiviertel unserer ehemaligen Nutzpflanzen verschwunden. Mittlerweile hat ein Umdenken eingesetzt. Immer mehr Leute verzichten in ihrem Garten auf Hybridsorten und verwenden stattdessen sogenanntes „samenfestes Saatgut“. Denn es geht auch um Unabhängigkeit von Großkonzernen. (mds)
Schlanders - Wie weit dürfen Klimaaktivist*innen in ihren Protestkundgebungen gehen? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Schüler*innen der 1BWFO im Herbst.
„Wir haben uns Dokumentationen über Klimakrise und Klimaproteste angesehen, viel besprochen und ein Diskussionsspiel durchgeführt. Zur Verstärkung unseres Wissens haben wir eine Klimaaktivistin von Fridays for Future zu uns in die Klasse eingeladen. Majda Brecelj hat ihre Erfahrungen mit uns geteilt. Mit viel Motivation und Freude haben wir schließlich unseren eigenen Podcast mit Gesprächen, Interviews und Musik gefüllt und dabei so einiges über uns selbst lernen können. Da wir wissen, dass unsere Erde immer wärmer wird, sollten wir jetzt etwas verändern und nicht dann, wenn wir die Klimakrise nicht mehr aufhalten können.“ (Greta Platter, 1B)
Mit ihrem Podcast hat die Klasse am Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) teilgenommen. Kürzlich kam die freudige Nachricht aus Bonn: aus über 1.900 Einsendungen aus Deutschland, Österreich, Belgien, Dänemark, Luxemburg und Italien hat die Klasse 1BWFO mit ihrer Podcastfolge zum Thema „Klimaproteste“ einen Preis von 150 € gewonnen.
Auf Instagram (@oszgoesfuture) können Auszüge aus dem 7-minütigen Podcast angehört werden.
Schluderns - Am Sonntag, 3. März 2024, feierte die Schludernser Bevölkerung, die Vereine und Verbände den runden Geburtstag von Altpfarrer Alfred Gander. Er hatte auf den Tag genau vor 90 Jahren in Prad das Licht der Welt erblickt. Gefeiert wurde auch der 90. Geburtstag seiner langjährigen Pfarrhäuserin Elsa Telser. Beim festlichen Hochamt mit grandioser Chorbegleitung blickte Pfarrer Werner Mair auf die Lebensstationen des Altpfarrers zurück. Gander war 1959 zum Priester geweiht worden. Als Kooperator wirkte er in den Pfarreien Enneberg, Niederdorf, Sterzing und Mals. 1969 übernahm er die Pfarrei St. Valentin als Pfarrer und 1992 die Pfarrei Schluderns. 2004 wurde er pensioniert. Er lebt nach wie vor dort und hilft regelmäßig aus, wenn er gebraucht wird. Er ist rüstig wie ein Junger, liebt es unter Menschen zu sein, ist weltoffen, spielt gerne Karten, „hoangortet“ gerne und gibt sein Wissen über Naturheilkunde weiter. Die Musikkapelle Schluderns gratulierte ihm nach dem Gottesdienst mit einem Ständchen. Und beim Umtrunk schüttelten ihm viele die Hände. (mds)
Prad - KFS Vinschgau - Ohne Familie kann die Gesellschaft einpacken“ … so eine der aussagekräftigen Stimmen bei den ersten KFS-Bezirksversammlungen 2024. Der Wert der Familie im Mittelpunkt unserer Gesellschaft wurde bei den beliebten und gut besuchten Bezirksversammlungen im Pustertal und Vinschgau einmal mehr unterstrichen.
Der erfolgreiche Auftakt der alljährlich stattfindenden Versammlungen in den 10 Bezirken des Katholischen Familienverbandes Südtirol (KFS) wurde in der ersten Märzhälfte im Pustertal Bezirk Oberes Pustertal in Mitterolang, Bezirk Unteres Pustertal Weitental, Bezirk Hochpustertal in St. Magdalena/Gsies und Bezirk Ahrntal in Sand in Taufers und im Bezirk Vinschgau in Prad gemacht. „Im KFS steht der Mensch im Mittelpunkt. Werte wie Respekt und Verständnis prägen das Zusammenleben in unseren 116 Zweigstellen“, freute sich KFS-Zweigstellenbetreuerin Elisabeth Gabrielli.
Die wertvolle ehrenamtliche Arbeit im Verband wird zunehmend mit Formalitäten erschwert und ja, „Bürokratie ist notwendig und verpflichtend, eine stabile Verwaltung gibt dem Verband ein starkes Rückgrat und Sicherheit. Das KFS Verbandsbüro steht deshalb allen ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen zur Seite“, erklärte KFS-Geschäftsführerin Samantha Endrizzi. „Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften ist ein komplexes und sich laufend änderndes Thema für jeden Verband“, betonte KFS-Präsidentin Angelika Mitterrutzner bei den Bezirksversammlungen. Sie bedankte sich bei allen für deren Einsatz für die Familien in den jeweiligen Gemeinden und erinnerte daran, dass nächstes Jahr Wahljahr im KFS ist und alle rechtzeitig für den Erhalt der ehrenamtlichen Arbeit Sorge trage müssen.
„Gegenseitige Wertschätzung hält alles zusammen, gibt Motivation und Freude weiterzumachen. Augen offenhalten und die notwendige Sensibilität für die kleinen Gesten mit manchmal auch nur wenigen Worten zeigen, denn Zeit und Geduld bringen oft Früchte der Wertschätzung!“, motivierte Manuela Unterthiner Mitterrutzner, die geistliche Assistentin im Familienverband, die in allen Veranstaltungsorten zahlreich erschienenen Teilnehmer/innen.
Kolping im Vinschgau - 2023 war ein herausforderndes Jahr. Doch die Menschen im Globalen Süden und im Osten Europas konnten ungebrochen auf die Solidarität der KOLPINGgemeinschaft zählen.
Kolping International sagt Danke für mehr als vier Milliarden Euro Spenden in 2023! Einige Beispiele:
In den ländlichen Regionen Afrikas konnten zahlreiche Bauernfamilien weiter durch Bildung gestärkt werden – insbesondere durch landwirtschaftliche Schulungen. Das Wissen um eine effiziente Bewirtschaftung der Felder sichert die Lebensgrundlage der Familien. Wer eine bessere Ernte hat, hat genügend Nahrung und kann Überschüsse auf dem Markt verkaufen. Mit den Erlösen können Kinder zur Schule geschickt werden. So wirkt die Hilfe nachhaltig. In Kenia zum Beispiel konnte das Leben von rund 500 Familien durch mehrstöckige Gemüsegärten verbessert werden. Für die Bewässerung dieser Gärten erhielten die Familien Wassertanks, die sie sich zu mehreren teilen. Das saubere Wasser lässt nicht nur Gemüse wachsen – auch die Menschen sind gesünder, denn sie müssen ihr Wasser nicht mehr aus schmutzigen Wasserlöchern heranschleppen. Zugang zu sauberem Wasser erhielten auch rund 5.000 Menschen in Uganda. Dort wurden elf Brunnen gebaut. In Ruanda musste 2023 der Katastrophenhilfefonds zum Einsatz kommen. Im Norden des Landes hatten heftige Regenfälle die Arbeit vieler Kolpingsfamilien zunichte gemacht. Zwölf zerstörte Häuser konnten neu aufgebaut und 2.500 kg Saatgut für Kartoffeln an Menschen verteilt werden, deren Felder zerstört worden waren.
Otto von Dellemann
Eigens für die Zeit von Ostern gebraut - das FORST Osterbier.
Diese Special Edition garantiert Genussmomente und bietet den perfekten Rahmen, um gemeinsam auf das Osterfest anzustoßen. Eigens für diese Festlichkeit und die dazugehörige Osterzeit kreiert die Spezialbier-Brauerei FORST dieses helle Lagerbier mit seinem blumig, frischen Geschmack und angenehmen Aromanoten.
Latsch - Der Weltladen organisiert in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein Latsch Martelltal eine faire Ostereiersuche am Ostersamstag.
Einheimische und Gäste sind herzlich zur österlichen Schatzsuche im Dorf eingeladen. Auf der Suche nach Ostereiern, die mit Buchstaben versehen sind, können sie das Lösungswort entdecken und erhalten so ihr faires Osternest im Tourismusbüro.
Anmeldung: Die Anmeldung zur Ostereiersuche erfolgt vom 25. bis zum 28. März im Tourismusbüro in Latsch. Bei der Anmeldung erhalten alle Teilnehmer eine Oster-Schatzkarte.
Kosten: Das faire Osternest ist für 12 Euro erhältlich.
Ablauf: Am Ostersamstag von 8 bis 12 Uhr können die sechs Ostereier im Dorf gesucht werden. Die genauen Standorte der Eier sind auf der Schatzkarte verzeichnet. Wer alle Eier findet und das Lösungswort entschlüsselt, darf sich sein faires Osternest im Tourismusbüro abholen.
Das Ziel der Aktion ist es, die Gemeinschaft zu fördern und Gästen sowie Einheimischen ein schönes Erlebnis im Dorf zu bieten. Gleichzeitig soll der Faire Handel mehr Sichtbarkeit erhalten.
Latsch/Goldrain/Vinschgau - Mit dem Tanzclub Latsch Vinschgau (TCLV) gibt es im Vinschgau eine gern in Anspruch genommene Anlaufstelle für Tanzbegeisterte. Mit rund 140 Mitgliedern, mit der Nutzung des schönen Saales im Culturforum Latsch, mit einem engagierten Präsidenten Franz Nagl und seinem Team im Vorstand ist der Verein seit 12 Jahren stetig gewachsen. Tänzerinnen und Tänzer kommen von weit her, aus der Gemeinde Mals bis weit hinunter ins Burggrafenamt, um bei Walzer, Foxtrott, Cha-Cha-Cha, Discofox und Tango gemeinsam zu schweben und, wie es ein Clubmitglied formulierte, „in eine Märchenwelt einzutauchen“. Den Mitgliedern waren im Laufe der Jahre unvergessliche und gesellige Tanzabende beschieden, mit großer Achtsamkeit und Detailliebe vorbereitet. Der Wunsch der Mitglieder war und ist es, dass dies noch lange so bleiben möge. Denn eine vergleichbare Tanzmöglichkeit gibt es im Lande nicht.
Seit dem 10. März gibt es im Tanzclub Latsch Vinschgau einen Schritt- und Rhythmuswechsel. Der Gründungspräsident Franz Nagl ist zurückgetreten und hat damit den Weg für einen Wechsel und für ein Weitermachen des Clubs freigemacht. Bei der gut besuchten zweiten außerordentlichen Vollversammlung im Kulturhaus von Goldrain am 10. März haben die anwesenden Mitglieder per acclamationem Patrizia Kiem zur neuen Präsidentin gekürt. Durch die Tagesordnung geführt hat der ehemalige Meraner BM Günther Januth als erfahrener Moderator, der mit Wertschätzung Vergangenes gelobt und Künftiges gewünscht hat. Als Vorstandsmitglieder wählten die rund 80 Anwesenden in geheimer Abstimmung Claudia Bertoletti, Katrin Paris, Hubert Folie, Stefan Doliana, Werner Pircher und Marialuise Gamper, die der Präsidentin zur Seite stehen werden. Patrizia Kiem sagte, dass es nach einer Orientierungsphase des neuen Vorstandes im Sinne der Clubmitglieder bald wieder mit dem Tanzen losgehen werde. (eb)
Marienberg/Meran - Eines der handschriftlichen Nibelungenlieder wurde 1834 auf Schloss Montani vom Marienberger Bendiktinerpater Beda Weber entdeckt, für wenig Geld angekauft und über Innsbruck nach Berlin für viel Geld weiterverkauft. Anlässlich dieses Entdeckungsjubiläumsjahres veranstaltet Kunst Meran gemeinsam mit der Akademie Meran unter der wissenschaftlichen Leitung von John Butcher Vorträge, Konzerte und Ausstellungen. Ein Vortrag fand am 9. März unter dem Titel „Beda Weber, Tirol und die Entdeckung einer Nibelungenhandschrift“ in Marienberg statt. Abt Philipp bezeichnete Beda Weber als illustren Mitbruder, der viele Werke in liebe- und humorvoller Weise verfasst habe. Charakterlich sei Weber aus Klostersicht etwas problematischer gewesen, da er sich vom Kloster nach Meran und dann nach Frankfurt entfernt habe und letztlich säkularisiert wurde. Traurig sei es, dass die Nibelungenhandschrift nicht im Kloster aufbewahrt werden konnte. Sie sei in der Staatsbibliothek zu Berlin allerdings gut aufgehoben.
Die organisatorische Leiterin Verena Pohl las Passagen aus den Werken von Beda Weber, darunter auch eine Predigt, die Weber in Schlinig hielt, John Butcher referierte über den Werdegang vom getauften Johann Chrysant Weber zum Pater Beda Weber.
Mit der Rezeption des Nibelungenliedes im Laufe der Jahrhunderte befasste sich der Literaturwissenschaftler Toni Bernhart. Die in Morter gefundene, aus dem Jahr 1323 stammende und von Beda Weber um 10 Gulden erworbene Handschrift sei die 37. Handschrift des Nibelungenliedes und enthalte den gesamten Text inklusive der Nibelungenklage.
Der Historiker, Klosterarchivar und am Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien tätige David Fliri ließ Beda Weber über Aussagen seiner Mitbrüder Albert Jäger und Cölestin Stampfer durchscheinen. Jäger beschrieb ihn als „stürmisch und feurig“, als „eifrigen und beliebten Prediger“ und seine Reiseführer seien „von geringerem Wert“. Stampfer warf ihm „mangelndes Quellenstudium“ vor. Fliri beschrieb den Werdegang der Bibliothek der Annenberger und die Vorgänge rund um den An- und Verkauf der Nibelungenhandschrift und anderer Werke durch Beda Weber und wie sich Weber über den „dummen Verkäufer“ geäußert habe. „Er wollte es zu Geld machen“, sagte Fliri und in Berlin wurden für das Werk 200 Gulden gezahlt. Das Original des Nibelungenliedes von Montani wird ab Ende März in Kunst Meran zu bewundern sein. (eb)
Die letzten Helden auf „Kuglstuan“
In der guten alten Zeit wollte einmal der Gamperbauer zum Markt aufs Land hinausreiten und Korn einkaufen. Um Mitternacht ritt er von Gamp weg. In einem Lederbeutel hatte er das Geld bei sich. Vor Kugelstein lauerten ihm zwei Räuber auf. Der Gamperbauer hatte soviel Geistesgegenwart und warf schnell seinen Geldbeutel gegen die Stauden hinauf. So beginnt eine Sage, die mit Tod endet.
Die Eintragung im Grundbuch Katastralgemeinde Jufahl, historisches Mappenblatt 1858 sagt nichts aus über das historische Alter dieses Anwesens. Zum damaligen Kauf erzählt Reinhold Messner in seinem Buch „13 Spiegel meiner Seele“: „1986 kaufte ich den Ortlhof unterhalb von Schloss Juval. Dazu das winzige Anwesen Kugelstein, auf dem noch in den 60er Jahren eine Familie mit einem Dutzend Kindern gelebt hatte. Die Häuser und Stadl waren halb verfallen, die Wiesen großteils zugewachsen, die Birnengärten völlig ausgedörrt. Ich baute zuerst eine Hofstelle wieder auf, ließ auf dem steilen Südosthang Weinreben anpflanzen und begann, allerlei exotische Tiere zu züchten. Meine alternative Landwitschaft wurde zur kostspieligen Liebhaberei, finanziert aus den Erträgen meiner Arbeit als Autor.(…..) Die Felder, die ich erwerben sollte, gehörten ursprünglich zu drei Bauernhöfen: Der Unterortlhof war zu Beginn des Jahrhunderts ein Weinhof gewesen, der Oberortlhof ein Viehhof, wo einst die Schlossherren Milch und Honig, Butter und Käse, Fleisch und Obst und Eier hatten produzieren lassen. Das dritte Anwesen, Kugelstein genannt, war ein winziger Hof, schattig und steil, und die Gebäude dort klebten am Steilhang über einem senkrechten Felsen. Sie waren inzwischen völlig verfallen. Das Wohnhäuschen, jetzt nur noch eine Ruine, hatte so ausgesetzt über einem Abgrund gestanden, dass ich mir nicht vorstellen konnte, wie man mit Kindern dort hatte leben können: die ganze Hoftselle hatte keine zwei Hektar Land und lag um 200 Meter senkrecht in den Schnalsbach abbrechenden Felsen, ein schwindelerregender Anblick. Trinkwasser hatte man mit einer Kanne an einem Drahtseil heraufgezogen. Heute noch ist Kugelstein verlassen, zugewachsen, wie ein Mahnmal, dass das Bauernsterben auch zu uns kommen wird. Das Anwesen ist nicht mehr zu retten. War es überhaupt möglich, die Ortlhöfe zu retten? (….) Aber was sollte ich mit Kugelstein? Wenn ein Kind dort ausrutschte, stürzte es 200 Meter tief in den Bach. Was müssen die Mütter dort an Ängsten ausgestanden haben! Wie unvorstellbar hart musste es gewesen sein, mit diesen zwei Hektar Wiese, bis zu 60 Grad steil, eine Familie durchzubringen? Alle diese Bauersleut von früher verdienten mehr als meinen ganzen Respekt, und deshalb störte es mich, daß ich Kugelstein weiter verwildern ließ. (….)“
Zur Lebensart auf Kugelstein erzählt Frieda Hauser Gapp: „1955 zieht unsere Familie mit vier Kindern, später fünf, als letzte Pächter auf Kugelstein. Vater Erich geht auf Tagschicht bei der Schnalstaler Straße. Große Probleme sind das Wasser und die Felsenschlucht. Trinkwasser holen wir kannenweise über ein Drahtseil aus der Quelle am Schnalsbach, dann finden wir zwei kleine Quellen weit taleinwärts. Der seltene, große Waschtag findet tief unten am Schnalsbach statt, sehr streng wegen der Gehverhältnisse und im Korb bis zum Heimkommen bockstarre Wäscheklumpen im Winter. Wegen beängstigender Erdabrutschgefahr wird auf die Wiesenbewässerung aus dem Tscharser Schnalswaal verzichtet.
In vier Wintermonaten keine Sonne, im Haus haben wir Petroleumlampen, Küche, Stube, drei Schlafkammern, kein Bad, keine Dusche, verständlich die spärliche Körperpflege. Im Stall stehen zwei Kühe, die zu guter Jahreszeit im Stabner Waal und im Winter am Schnalsbach getränkt werden. Dazu Hasen, Hennen, Ziegen und ein Schwein. Selten kann der Stadel voll mit Heu gefüllt werden, da hilft auch das mühsame „Schnoppm“ kaum weiter. Brennesselsud, frisches Eschenlaub ergänzen das Angebot für das Vieh. Vor dem Haus der handtuchgrosse Gemüsegarten und das mit Stahlseil gesicherte Plumskloo.
Es gibt drei Mahlzeiten, zum Frühstück Brennsuppe, mittags meistens Fastenkost und um fünf Uhr kuhwarme Milch oder Mus. Was steht uns zur Verfügung? Erdäpfel, Äpfel, Nüsse, Waldfrüchte, Gartengemüse und die Produkte aus der Tierhaltung. Mehl und Brotpaarlen werden im Rucksack aus dem Tal geholt. Schuhwerk und viel Kleidung bekommen wir geschenkt. Kittel, Schurz, Hemd und Hosen werden endlos getragen, vielleicht öfter geflickt als gewaschen, kreatives Spielen im Wald, Schulbesuch auf Oberortl und Sonntagmesse zu Fuß nach Staben. 1964 ziehen wir nach Oberortl. Der Herd bleibt kalt, die Stalltür offen.
Glück, Frieden und Bescheidenheit auf der finsteren Schnalstalschlucht. So ihr überwältigendes Schlusswort. Auch danke an Reinhold Messner für die Möglichkeit der Wiedergabe seiner Erzählungen samt Grafik.
Karl Pircher, Naturns
Oh Reim Reim...
Das Gendertum hat nun auch beim Scheibenschlagen Einzug gehalten und es sind nicht nur die Männlein eingeladen sondern wohl auch die nicht-Männlein , also auch die Weiblein und Diverse. Gut so. Vorbei ist auch die Zeit wo nicht Scheiben geschlagen wurden, sondern Scheiben eingeschlagen, bzw. Glas zerschlagen wurde, wie es in einer Vinschger Tourismusbroschüre im ital. Text vor ca. 30 Jahren hieß : un usanza di origine pagana e‘ di rompere del vetro la prima domenica di quaresima..... ein Brauch heidnischen Ursprungs ist das Zerschlagen von Glas, bzw das Zerschlagen von Scheiben am 1. Fastensonntag....
O Reim Reim, für wem weard epr dia Scheib sein.....
Wolfgang Kapeller, Taufers i.M.
Tiefgarage unter dem Kapuzineranger
Der geplante Bau einer Tiefgarage unter dem „Kapuzineranger“ in Schlanders ruft in mir einige Bedenken hervor. Da wäre der Zwist zwischen dem Bestreben, die Zentren der Ortschaften möglichst autofrei zu halten und das Bedürfnis, immer und überall mit dem Auto hinzukommen. Für die Wirtschaftstreibenden mag es ja von Vorteil sein, wenn die potenziellen Kunden fast bis in den Laden fahren, oder wenigstens nicht weit davon entfernt parken können. Für die Touristen ist es sicher auch schön und gut, wenn sie vom Auto bis zum nächstgelegenen Gasthaus nur wenige Schritte machen müssen. Für die Anrainer ist es aber sicher nicht angenehm, wenn die mehr oder weniger großen, lauten und oft auch stinkenden PKWs bis vor ihre Haustüren fahren dürfen, nur um den Passagieren einige Minuten an Fußweg zu ersparen. Viel zielführender wäre es, wenn größere Parkplätze an den Ortsrändern geschaffen, bzw. die bestehenden (wo unkompliziert möglich) etwas vergrößert würden. Die Geschäfte könnten für größere Anschaffungen eine Art Lieferdienst anbieten, der die Waren bis zu den Fahrzeugen bringt. Und für kleinere Besorgungen bietet sich ein „Einkaufstrolly“ an, so wie ich es schon öfters gesehen und auch selber praktiziert habe. Ein bisschen mehr zu Fuß gehen tut uns allen gut. Man trifft andere Leute, schont die Umwelt und auch den Geldbeutel. Das für den Bau veranschlagte Geld könnte sicher viel besser eingesetzt werden. Ich bitte die „Verantwortungsträger“, nicht nur in der Gemeinde Schlanders, sondern auch darüber hinaus, mehr auf die Bedürfnisse der Einheimischen zu achten und weniger auf die großen Schreier der Wirtschaft und des Tourismus. Denn: „Weniger Verkehr in den Zentren bringt am Ende sicher mehr Lebensqualität“, für ALLE.
Norbert Kofler, Prad am Stilfserjoch
Psychologie
Alle meine Gefühle
Gefühle geben uns Orientierung für uns selbst und beeinflussen so die Beziehungen, die wir zu unseren Mitmenschen pflegen. Je deutlicher und differenzierter es gelingt, Gefühlen nachzuspüren, sie zu benennen und mitzuteilen, umso lebendiger fühlen wir uns.
Stress
„Mir wird alles zu viel“ – Wer kennt sie nicht, die Zeiten, in denen einem alles über den Kopf wächst und man gehetzt darum bemüht ist, den Anforderungen des Alltags einigermaßen gerecht zu werden. Herausfordernde Zeiten gehören dazu, sie spornen an und bringen neue Erkenntnisse. Gerade die mittleren Lebensjahre stehen allerdings dafür, dass sie mit Aufgaben überfrachtet sind: Partnerschaft, Kinder, Herkunftsfamilie, Beruf, Vereine, Wohnung oder Hausbau und, und, und. Es sollen oder wollen mehr Aufgaben bewältigt werden, als man an Zeit und Kraft zur Verfügung hat. Entspannte Zeiten zum Auftanken für sich, die Partnerschaft und die Kinder bleiben auf der Strecke. Und damit gerade das, was einem im Grunde lieb und teuer ist. Wir spüren Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich, sind innerlich unruhig und hektisch. Müdigkeit und Erschöpfung machen sich breit und lassen uns dennoch keinen erholsamen Schlaf finden. Die eigene Härte und Unnachgiebigkeit werden nicht selten unüberlegt in Vorwürfen auf das nächste Umfeld abgeladen. Das schmerzhafte Scheitern von Beziehungen ist die Folge. Wie gelingt es, den inneren und äußeren Antreibern Einhalt zu gebieten? Beizeiten Innehalten und die eigenen Ansprüche hinterfragen, sowohl im Beruf als auch im Freizeitverhalten. Das Eingeständnis „Mir wird alles zu viel“ kann der Auftakt für eine Kursänderung sein.
Denn: Investitionen in Beziehungen kosten wenig bis kein Geld, sondern bedürfen lediglich der Bereitschaft Zeit, Präsenz und Aufmerksamkeit aufzubringen.
Elisabeth Hickmann
Einzel-, Paar- und Familienberatung
www.beratung-hickmann.it
Tel. 333 269 0799
beratung@hickmann.it
Mals/Vinschgau - Es geht dem Unternehmerverband um zwei Dinge: Jugendliche sollen einerseits den Wirtschaftsbereich kennenlernen und andererseits mit Unternehmern diskutieren und ihre Anliegen vorbringen. Mit diesen Worten begrüßte Irene Kustatscher die Schülerinnen und Schüler im Oberschulzentrum Claudia von Medici in Mals am 14. März 2014. Direktor Werner Oberthaler lobte den engagierten Einsatz der Schülerinnen und Schüler, die Beiträge vorbereitet hatten.
Die 4. Klasse Metalltechnik im BBZ Schlanders präsentierte eine Umfrage zu Wohlstand, Fachkräftemangel, Gehälter, Integration, Lebensqualität. Oft angesprochen wurde das Ungleichgewicht zwischen den zu niedrigen Löhnen und den zu teuren Wohnungen. Die 5. Klasse in der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg hatte sich mit dem demografischen Wandel beschäftigt. Die Vortragenden zeigten anhand von Zahlen auf, dass künftig immer weniger Arbeitnehmer immer mehr Rentner „versorgen“ müssen, was zur Schieflangen führt, auch was die medizinische Versorgung betrifft, wenn nicht gegengesteuert wird. Die 5. Klasse FOWI Mals führte Interviews mit den Unternehmern Thomas Moriggl von der Moriggl GmbH in Glurns und Max Ohrwalder von der Interfama GmbH in Prad unter anderem auch zum Fachkräftemangel. Beide sind bemüht, auf ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einzugehen und ihnen gute Konditionen zu bieten, um sie zu halten. Die Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse A in der WFO Schlanders hatten sich über neue Einstiegsformen für Jugendliche in die Arbeitswelt Gedanken gemacht. Sie regten in ihrem Projekt dazu an, mehrere zweimonatige Schnupperpraktika innerhalb eines Jahres möglich zu machen, um den Jugendlichen die Berufswahl zu erleichtern.
Der Bezirksvertreter im Unternehmerverband Gustav Rechenmacher von der Systems GmbH gab Einblick in die Herausforderungen der Wirtschaft im Hinblick auf den demografischen Wandel, den Klimaschutz, des Fachkräftemangels usw.. Er stellte klar, dass die Unternehmen qualifizierte Arbeitsplätze bieten und wesentlich zum Wohlstand des Landes beitragen.
Rechenmacher zeichnete auch seinen persönlichen Werdegang als Unternehmer nach. Unbeirrt hatte er seine Ideen gegen alle Widerstände verwirklicht. Er ist heute Arbeitgeber für 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Er ermutigte die Jugendlichen im Saal ihre Ziele und Träume zu verwirklichen: „Du allein bist für dein Leben verantwortlich. Entscheidend für Erfolg ist Selbstvertrauen und eine positive Grundhaltung. Denn positive Gedanken fördern positive Energien.“ Abschließend folgte eine Diskussion mit Rechenmacher, Thomas Moriggl, Max Ohrwalder, Lenard Linser (Baumänner) und Enrico Zuliani (Firma HOPPE). (mds)
Graun/Terlan - Der Bayerische Staatspreis wird seit 1952 vom Bayerischen Wirtschaftsministerium für besondere gestalterische und technische Leistungen im Handwerk verliehen, die weit über dem Durchschnitt liegen. Tobias Gotthardt, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie überreichte, bei der offiziellen Preisverleihung während der IHM in München, die Bayerischen Staatspreise 2024 für besondere gestalterische und technische Leistungen im Handwerk.
Heuer ging die Auszeichnung an insgesamt 21 Unternehmen – 13 im Bereich Gestaltung und acht im Bereich Technik. In der Kategorie Technik überzeugte auch das Südtiroler Unternehmen südtirol.stein GmbH aus Terlan. Die Firma verarbeitet Findlingsteine, welche bei Aushüben zutage treten, im Flussbett entdeckt werden oder auch bei Felsstürzen entfernt werden müssen. Diese werden vor Ort mittels einer transportablen Seilsäge abgebaut, veredelt und daraus besondere Projekte für Kunden gestaltet.
In der Kategorie Gestaltung überzeugte der Bildhauer Othmar Prenner (dingeundursachen) aus Graun mit seinen Specksteintöpfen und -objekten aus Laaser Marmor. Er interpretiert archaisch anmutendes Kochgeschirr, wie es seit den Etruskern aus Speckstein gefertigt wird - einem Rohstoff aus der Region – in modernen Formen.
Der Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) ist stolz, dass erneut zwei Südtiroler Betriebe für außergewöhnliche Leistungen im Handwerk prämiert wurden und gratuliert den Preisträgern herzlich zu dieser Auszeichnung.