Ausgabe 23-2023

Ausgabe 23-2023 (65)

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Vinschgau - Bei den Bürgermeistern im Tal ist im Laufe der Zeit und nach vielen Diskussionen die Überzeugung gereift, dass die Ortspolizei bei der Bezirksgemeinschaft gut aufgehoben sein kann. Nun hat der Bezirksrat die Voraussetzungen dafür geschaffen.

von Erwin Bernhart

Mit dem Dekret des Landeshauptmannes Arno Kompatscher von Ende Juli dieses Jahres ist der Weg freigeschaufelt worden. Der Bezirksgemeinschaft Vinschgau wird es damit ermöglicht, den Stellenplan für einen Polzeidienst zu schaffen.
Der Bezirksrat, also die Versammlung aller Bürgermeister plus drei Vertreter der größeren Gemeinden Schlanders, Mals und Latsch, hat am 9. November beschlossen, den Stellenplan in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau um 19,5 Stellen aufzustocken. Ziel ist es, den Ortspolizisten die Möglichkeit zu eröffnen, ihren Arbeitgeber wechseln zu können. Die Ortspolizisten sind derzeit von den jeweiligen Gemeinden angestellt. Ab sofort obliegt es den Gemeinden und auch den einzelnen Ortspolizist:innen, ob sie einem Wechsel zur Bezirksgemeinschaft zustimmen.
Der Kommandant Christian Carli, angestellt in der Gemeinde Schlanders und Koordinator des Polizeidienstes im Vinschgau, wird seinen Arbeitgeber nicht wechseln. Denn die 8. Funktionsebene in einer Gemeinde ist anders bewertet als die 8. Funktionsebene in der Bezirksgemeinschaft. Carli, wenn er denn zur 8. Funktionsebene in die Bezirksgemeinschaft wechseln wollte, hat schlicht die Voraussetzungen dafür nicht.
Die Bezirksgemeinschaft hat bereits vor mehr als einem Jahr bei der Landesregierung angesucht, eine Stelle als Funktionär der Gemeindepolizei (Berufsbild N. 76, 8. FE) schaffen zu können, um Christian Carli den Übertritt von der Gemeinde Schlanders in die Bezirksgemeinschaft zu ermöglichen. Carli wäre so seine eigene Vorhut gewesen. Begründet wurde das Ansinnen so: „Im Jahr 2022 wurde zwischen den Gemeinden Graun, Mals, Glurns, Taufers i. M., Schluderns, Prad, Stilfs, Laas, Schlanders, Martell, Latsch, Kastelbell-Tschars, Schnals, Naturns und Plaus eine Vereinbarung betreffend den Ortspolizeidienst auf deren Gemeindegebiet abgeschlossen. Diese sieht die Einrichtung einer zentralen Koordinierungsstelle bei der Bezirksgemeinschaft Vinschgau vor, die sämtliche Ortspolizisten begleitet, beratet, für einheitliche Vorgangsweisen sorgt und die Fortbildung vorbereitet und organisiert. Für die Koordinierungsstelle ist die Anstellung eines Funktionärs der Gemeindepolizei vorgesehen. Im Konzept für die Weiterentwicklung des Ortspolizeidienstes Vinschgau sind im Detail die Aufgaben dieser Koordinierungsstelle beschrieben.“
Die Landesregierung lehnte ab: „Die Landesregierung hat bereits mit Entscheidung vom 12.01.2021 erklärt, dass die Behandlung der Anträge um Stellenplanänderung, betreffend die Aufstockungen im Verwaltungsbereich, ausgesetzt werden, bis die Bezirksgemeinschaften einen Vorschlag für die Definition von Personalstandards vorlegen. Die gegenständliche Stellenplanänderung, welche einzig die Schaffung einer Stelle als Funktionär der Gemeindepolizei beinhaltet, muss somit abgelehnt werden.“

Dabei war es Christian Carli, der mit seinem mehrstufigen Konzept die Ortspolizei als Koordinator auf ein professionelles Level gebracht, auf einheitliche Vorgangsweise getrimmt und letztlich als Corps in großen Teilen zusammengeschweißt hat. Die letzte Stufe des Konzepts ist es, den Polizeidienst bei der Bezirksgemeinschaft als „Bezirkspolizei“ anzusiedeln. Dies wäre eine Premiere in Südtirol, eine weitere Stufe einer übergemeindlichen Zusammenarbeit und mit entsprechenden Dotationen versehen. Die Gemeinden ohne eigenen Ortspolizisten, die sich bisher mit Vereinbarungen mit anderen Gemeinden den Polizeidienst einkaufen müssen, wären im Verbund mit der Bezirksgemeinschaft gut und womöglich besser aufgehoben. Dass die polizistenlosen Gemeinden Glurns und Taufers die Gangrichtung in Richtung Bezirksgemeinschaft ohne Vorbehalte unterstützen, hat auch damit zu tun, dass dort der Schlanderser Generalsekretär Georg Sagmeister als Sekretär amtet.

s7 titel 16 21Im Bezirksrat wurde der Stellenplan für die Schaffung eines Polizeidienstes einstimmig genehmigt. In den Wortmeldungen war noch ein kleiner Nachhall jener Skepsis zu vernehmen, mit der im Sommer 2021 das Ansinnen der Gemeinde Schlanders begegnet worden war, den Kommandanten Christian Carli auf 6 Monate befristet anzustellen und mit einer Konzeptentwicklung im Bereich des übergemeindlichen Polizeidienstes zu beauftragen. In den Diskussionen in den Bürgermeisterrunden ging es laut und heftig zu und die Bürgermeister von Latsch Mauro Dalla Barba und von Mals Josef Thurner scheuten sich nicht, ihre Bedenken und Kritiken öffentlich zu äußern. Auch der Vinschgerwind hat die Meinungen abgewogen, Befindlichkeiten gesammelt und mit der Titelgeschichte „Wie Schlanders vorprescht“ die Frage gestellt „Haben wir ein Sicherheitsproblem?“

Die Zeiten haben sich geändert, die Koordinaten verschoben. Der Malser BM Josef Thurner hat damals gesagt, dass ein Gemeindepolizist grundsätzlich für die Gemeinde da sei, in der er angestellt ist und dass die Gemeinde ja schließlich den Gemeindepolizisten bezahle. Dann haben die zwei Gemeindepolizisten der Gemeinde Mals gekündigt und sind nach Schlanders abgewandert.
Der Latscher BM Mauro Dalla Barba war vor zwei Jahren in seiner Wortwahl im eigenen Gemeinderat überbordend. In Richtung des Ortspolizei-Koordinators Carli sagte Dalla Barba, dass er zur Brückenkapelle in Latsch knieend gehe, sicher nicht nach Schlanders.

Die Töne im Bezirksrat am 9. November hingegen waren versöhnlicher bis hin zur Stummheit. So meldete sich der Malser BM Josef Thurner überhaupt nicht zu Wort, während der Latscher Mauro Dalla Barba zugab, dass die Skepsis im Laufe der Zeit immer mehr verflaut sei. Die Position der Gemeinde Latsch sei die, dass die Ortspolizei-Zusammenarbeit im Bezirk gut funktioniere, die Latscher Dorfpolizistin Tanja Plörer sich in dieser Zusammenarbeit gut aufgehoben fühlte. Bei der Genehmigung des Stellenplanes handle es sich um eine Kann-Genehmigung und um keine Muss-Genehmigung, sagte Dalla Barba und kündigte an, dass das Personal bei der Gemeinde Latsch bleiben solle.

In den Bürgermeisterrunden sei in den letzten zwei Jahren intensiv diskutiert worden, schickte der Bezirkspräsident Dieter Pinggera seine Erläuterungen zum Beschluss voraus. Vor zwei Jahren sei man mit der Konzepterstellung gestartet und die letzte Stufe sei nun, dass aus den 6 bis 7 Dorfpolizeistandorten ein einziger Arbeitgeber werden solle. In den Bürgermeisterrunden sei einhellig die Meinung vertreten worden, dass die Bezirksgemeinschaft die Voraussetzungen dafür schaffen solle. Dann liege die Entscheidung bei den Gemeinden selbst und einem Wechsel müsse jeder einzelne Dorfpolizist zustimmen.

Der Latscher Gemeinderat Joachim Weiss wollte wissen, ob denn die Kompetenzen über die Ortspolizei weiterhin beim Bürgermeister liegen würden, auch wenn der künftige Arbeitgeber die Bezirksgemeinschaft sein sollte. Operativ ändere sich nichts, gab Pinggera zur Antwort. Die Hoheit bleibe bei den Bürgermeistern in ihren jeweiligen Hoheitsgebieten. Auch blieben die dezentralen Arbeitsstellen bestehen. „Die Dorfpolizisten müssen nicht nach Schlanders kommen“, sagte Pinggera.
Es sei im Herbst allerdings so gewesen, legte Weiss nach, dass im Obervinschgau von den Dorfpolizisten Traktoren kontrolliert worden seien. „Wenn der jeweilige Bürgermeister sagt, dass die Ortspolizisten mit Vernunft vorgehen sollen, dann tun sie das auch“, sagte Weiss. Er habe aber die Befürchtung, dass eben nicht mehr mit Vernunft vorgegangen werde.

Der Kastelbeller BM Gustav Tappeiner widersprach. Es habe auch in der Gemeinde Kastelbell Kontrollen bei Traktoren gegeben. Da sei einer sogar ohne Nummernschild unterwegs gewesen. Die Bauern müssten sich halt auch an die Verkehrsregeln halten. Er habe nur positive Erfahrungen mit diesen Kontrollen gemacht. Tappeiner sagte auch: „Es braucht eine bestimmte Übergangsphase. Neuanstellungen im Polizeidienst sollten ab sofort über die Bezirksgemeinschaft erfolgen. Jedem Bürgermeister bleibt die Kompetenz und die Hoheit, eigene Prioritäten zu setzen. Es wird aber jede Gemeinde in die Pflicht genommen und die Kosten für den Polizeidienst müssen aufgeteilt werden.“ Auf die derzeitige Regelung wies Pinggera hin. Bei den Vereinbarungen gelte der Finanzierungsschlüssel, dass 30 % über eine Pro-Kopf-Quote und 70 % über effektiv geleistete Stunden abgerechnet werden. „Dieses System funktioniert.“

Die Stimmung im Bezirksrat war dann soweit, dass die augenzwinkernde Bemerkung von Dieter Pinggera „Aus der Skepsis ist beinahe schon Euphorie geworden“ unwidersprochen blieb.
Der Beschluss für die Stellenaufstockung fiel einstimmig, ebenso der Beschluss über die Einrichtung einer neuen Abteilung „Ortspolizei“ als strukturelle Folgemaßnahme.
Der Ball liegt jetzt bei den Gemeinden und bei den Ortspolizisten selbst, ob sie das Angebot der Bezirksgemeinschaft annehmen und daraus eine Bezirkspolizei formen wollen.

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Stilfs - Das Dorf Stilfs ist mit 20 Millionen Euro PNRR-Geld beglückt und man arbeite fieberhaft daran, die Projekte, um die angesucht worden ist, umzusetzen. Inzwischen sind drei Projekte von Rom aus gestrichen worden. Das dafür vorgesehene Geld kann zum Glück umverteilt werden.

von Erwin Bernhart

Die Verlegung der TERNA-Leitung? Gestrichen. Der Neubau der Feuerwehrhalle? Gestrichen. Ein Teil der Beregnungsanlage? Gestrichen. Drei Projekte, die damals Armin Bernhard in kürzester Zeit auf Wunsch der Stilfser Verwalter ins Ansuchen um die 20 Millionen Euro PNRR Gelder hineingepackt hat, sind vom zuständigen Koordinator in Rom gestrichen worden. Gut 2,1 Millionen Euro waren auf dem Papier für die Verlegung der Hochspannungsleitung der Terna auf die andere Talseite vorgesehen. Daraus wird nix. Nach Ansicht der römischen Koordinationsstelle für die PNRR Gelder für die Attraktivität der Dörfer soll die Terna die Verlegung selber bewerkstelligen. Wie man Terna kennt, wird sie das wohl kaum tun. Knapp eine halbe Million Euro hat man in Stilfs für die Sanierung der Feuerwehrhalle eingeplant. In Italienisch heißt das „caserma vigili del fuoco“. Unter „caserma“ stellen sich die Römer ganz etwas anderes vor als eine Feuerwehrhalle. Also „caserma“ gestrichen. Und dann hat man noch jenen Teil der Beregnungsanlage gestrichen, die sich orografisch rechts vom Bach befinden hätte sollen, also jene Flächen unterhalb der Straße v0r Stilfs.
Der immer positiv vorandenkende Stilfser BM Franz Heinisch registriert die Ablehnungen mit Ambivalenz. Auf der einen Seite steht das Bedauern der Ablehnungen und auf der anderen Seite steht der Geldbedarf, der die mehr als 30%igen Teuerungen der anderen Bauprojekte beanspruchen wird. Immerhin sei es gelungen, die Gelder der gestrichenen Projekte umschichten zu können, so dass der vermehrte Geldbedarf zu einem großen Teil abgedeckt werden kann. Allerdings ist es absehbar, dass trotzdem einiges Geld fehlen wird. Wennman beenkt, dass allein für den Abriss und Neubau des alten Gemeindehauses 4,5 Millionen veranschlagt waren und dort eine Preissteigerung von 30 % dazuzurechnen ist, oder der Buswendeplatz ursprünglich mit 4,3 Millionen Euro veranschlagt war und ebenfalls 30 % dazugerechnet werden müssen, dann ist es leicht vorstellbar, dass die Gemeinde Stilfs auf sein 20-Millionen Projekt allerhand wird drauflegen müssen. Es sei denn, man ist imstande, bei den PNRR-Stellen in Rom noch einiges an Geld loseisen zu können.
Man sei jedenfalls derzeit bei vielen Projekten in Planungsphase und die Umsetzungstermine stehen so gut wie fest, sagt der Koordinator und Generalsekretär der Bezirksgemeinschaft Urban Rinner.

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Auf einen bärenstarken Saisonauftakt blicken die Eisfix des AHC Vinschgau zurück. Die Vinschger Kufencracks befinden sich mitten im Kampf um die Spitzenposition. Zu verdanken ist dies der unglaublichen Heimstärke der Vinschger, denn alle bisherigen Partien im IceForum konnten sie für sich entscheiden.

Von Sarah Mitterer

Es herrscht bereits Halbzeit in der ersten Phase der Meisterschaft der IHL Division I. Fünf von bisher sieben gespielten Partien konnten die Latscher Eisfix für sich entscheiden, wobei alle Siege zu Hause eingefahren wurden. Mit zwei klaren Heimsiegen zum Saisonauftakt – 5:1 gegen den HC Milano Devils und 8:0 s46 milano latschgegen den HC Vallpellice – zeigten die Vinschger von Beginn an, dass sie heuer vorne mitmischen können.
Die zwei bisherigen Niederlagen steckte man beiden beiden Auswärtsspielen ein. Während man sich dem HC Piné knapp mit 1:3 geschlagen geben musste, kassierten die Eisfix gegen den großen Meisterschaftsfavoriten Ares Sport eine klare 3:10 Niederlage. Mit 15 Punkten liegen sie in der Tabelle aktuell auf Position drei, nur einen Punkt hinter den HC Piné. An der Spitze steht aktuell Ares Sport; das Team ist bis dato noch ungeschlagen. Sowohl in der Offensive als auch in der Defensive gehören die Eisfix zu den Topteams der Liga. Gleich dreizehn verschiedene Spieler konnten mindestens einen Treffer erzielen, die torgefährlichsten Puckjäger im Kreise der Vinschger sind Michael Guarise und Adrian Klein, die bisher jeweils fünf Mal einnetzen konnten. Den insgesamt 27 Treffern stehen 17 Gegentore gegenüber. In einer Statistik liegen die Eisfix an erster Stelle. Sie verfügen über das stärkste Überzahlspiel (Powerplay) der gesamten Liga.
In der Rückrunde, die am vergangenen Wochenende startete, müssen die Eisfix nun auch auswärts endlich punkten, denn nur zwei von sieben Rückrundenpartien werden sie zu Hause bestreiten. Es sind dies die beiden Spitzenpartien gegen den HC Piné sowie gegen Ares Sport. Die Rückrunde endet am 23. Dezember mit dem Auswärtsmatch gegen den HC Pieve di Cadore.
Im Anschluss wird eine Zwischenrunde ausgetragen, bei der die Teams in zwei Gruppen eingeteilt werden und erneut eine Hin- und Rückrunde bestreiten. Mit einem Platz unter den Top 2 in der Gruppe wäre für die Eisfix der Einzug ins Halbfinale sicher.

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Burgeis - Mit Standing Ovations dankte das Publikum dem Gründer der Obervinschger Böhmischen Gottlieb Gamper beim Konzert am 28. Oktober 2023 im Kulturhaus von Burgeis für seinen langjährigen Einsatz.

von Magdalena Dietl Sapelza

Gottlieb Gamper hatte entschieden, sich aus der Obervinschger Böhmischen zurückzuziehen Daraufhin organisierten der Obmann Toni Punt und die Musiker - mit dabei ist eine Musikerin – für ihren „Gottl“ das Abschiedskonzert. Freek Mestrini dirigierte, moderierte und sorgte für Heiterkeit. s18 0420Der gebürtige Niederländer war über 20 Jahre lang erster Flügelhornist des Blasorchesters „Original Egerländer Musikanten“. Gamper hatte Mestrini bei einem Konzert in Österreich kennengelernt und ihn gebeten, seine Musiker bei einem Work Shop auf Vordermann zu bringen. Seither verbindet die beiden eine herzliche Freundschaft. Humorvoll erzählte Mestrini vom ersten Workshop 2014, bei dem er manche Klänge mit Kopfschütteln bedachte. Das erste erfolgreiche Konzert fand ein Jahr später statt. Und es folgten viele weitere. Dass die beschwingte böhmische Musik der Gruppe mittlerweile sehr gut klingt, davon konnten sich die Zuhörer:innen im Saal überzeugen. Dem Gottlieb Gamper zu Ehren wurde auch die Polka „Buntes Musikantenleben“ gespielt, die Mestrini ihm als Zeichen der Verbundenheit zu seinem 50sten Jubiläum als Musikant komponiert hatte. „Der Gottl hat sich immer mit großem Fleiß und für seine Formation eingesetzt und alles getan, um eine größtmögliche Musikqualität zu erreichen“, betont Mestrini. Bevor Gottlieb Gamper die Öbervinschger Böhmische gegründet hatte, war er 15 Jahre lang Kapellmeister der Musikkapellen Laas und 11 Jahre der Musikkapelle Schluderns. Er half auch bei der s18 0413Neuorganisation der Malser Jagdhornbläser mit. Gamper bedankte sich bei seinen Musikanten dafür, dass sie es mit ihm ausgehalten haben, bei seiner Frau Veronika, bei allen Musikfreunden und nicht zuletzt bei seinem Freund Freek Mestrini. Gampers Dirigentenstab als Kapellmeister übernimmt nun Benjamin Blaas aus Tschars.
Das Konzert wurde von den Raiffeisenkassen Prad- Taufers und Obervinschgau, von der Volksbank und Sparkasse Mals und von der Ferienregion Obervinschgau unterstützt.

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Tschars - Der ehemalige Landtagsabgeordnete, Chronist und Mitgründer des Bildungsausschusses Kastelbell-Tschars Robert Kaserer zeichnet in seinem „Lesebuch - Leben, Wohnen, Arbeiten in der Gemeinde Kastelbell-Tschars ab 1900“ eine Ortsgeschichte in allen Facetten nach.

von Erwin Bernhart

Große Ehre ließen die Bürger:innen der Gemeinde Kastelbell-Tschars ihrem 86-jährigen Robert Kaserer zukommen. Bei der Buchvorstellung im Josef-Maschler-Haus war der Saal am 4. November bis auf den letzten Platz gefüllt, der Kirchenchor und eine Abordnung der Musikkapelle umrahmten die Feier musikalisch, die Heimatbühne Kastelbell-Tschars streute mit Darstellungen vom Kübeltreiben, vom Dengeln der Sense bis zum Tischgebet mit anschließendem Muasessen Alltagsszenen ein. Ermöglicht hat die Feier der Bildungsausschuss Kastelbell-Tschars unter Federführung von Kathy Doná, die eingangs erwähnte, dass der Robert seit Jahrzehnten immer mit einem oder zwei Fotoapparate unterwegs sei. Fotografiert habe er alles und jeden und oft auch mürrische Kommentare ernten müssen. Moderiert hat den Abend Herbert Raffeiner, der dem „Lesebuch - Leben, Wohnen, Arbeiten in der Gemeinde Kastelbell-Tschars ab 1900“ und dem Autor Robert Kaserer eine „Genauigkeit und Unbekümmertheit, mit Mikroinfos und örtliche Details“ attestierte. Ein spezielles Buch sei entstanden, eine Ergänzung zum Dorfbuch von 2020. Der Robert Kaserer sei für die Tscharser ein Glücksfall. Hohen Anteil für die Lesbarkeit komme der Grafikarbeit von Martin Kaserer zu.
Robert Kaserer wertete es als Zeichen der Anerkennung, dass so viele Leute an der Buchvorstellung teilnahmen. Kaserer erzählte von beeindruckenden Begegnungen in der Gemeinde, an die unzähligen Gespräche mit dem „Kellerguater Luis“ und mit dem „Falsoarer Sepp“. Ziel des Buches sei es, das tägliche Leben aus der Vergangenheit aufzuzeichnen, damit das nicht Vergessenheit gerate. Denn in den letzten Jahrzehnten habe es große Veränderungen gegeben. Es sei kein wissenschaftliches Buch, aber es könne durchaus als Bereicherung für die Gemeinde, für die einzelnen Dörfer und für die Bergfraktionen angesehen werden. Ein Herzensanliegen sei ihm, dass die jungen Leute Einblick in die „Geschichte unseres Landes erhalten sollen“.
BM Gustav Tappeiner überbrachte wertschätzende und anerkennende Grußworte der Gemeinde. Robert Kaserer habe Dokumente und Perlen der Geschichte in einem sehr persönlichen Lesebuch gesammelt. Ein Lebenswerk ist so entstanden, in welchem die Sammelleidenschaft zum Ausdruck komme. Das Buch sei auch eine Handreichung zur Entschleunigung.
Ausklang fand die Feier bei einem reichhaltigen Buffet.

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Naturns - Die Naturnser wollen ihr Erlebnistherme aufhübschen. Nach der energetischen Sanierung sollen vor allem der Eingangsbereich neu gestaltet werden. Die Investitionen von 1,6 Millionen Euro sollen demnächst per Gemeinderatsbeschluss freigegeben werden.

von Erwin Bernhart

Großen Zuspruch erfährt die einzige Erlebnistherme Südtirols in Naturns. Seit dem Umbau 2022 mit dem Einpflegen des Thermalwassers aus der 5 Sekundenliter schüttenden Kochenmoos II Quelle im Thermalbad und der energetischen Sanierung kommen immer mehr Leute ins Erlebnisbad Naturns. Und nun soll weiter ausgebaut werden. Beim Infoabend anlässlich des Tages der offenen Tür am 6. November in der Pizzeriea des Erlebnisbades informierten die zuständige Referentin Astrid Pichler und BM Zeno Christanell über die nächsten Schritte. So soll bei der nächsten Ratssitzung der Gemeinderat über den Ausbauschritt 2 befinden und damit eine Investiion von rund 1,6 Millionen Euro freischalten. Der Architekt Alexander Burger wies darauf hin, dass vor allem der Eingangsbereich des Erlebnisbades umgebaut werden soll. Die bisher beengte Eingangssituation soll erweitert und damit die Abläufe am Kassensystem optimiert werden. Das bisherige Kiosk beim Eingang soll weichen und dafür eine großzügige Terrasse oberhalb des Eingangs der Gastronomie bzw. der Pizzeria zur Verfügung stehen. Zudem werde man auch Maßnahmen zur Lärmreduktion im Innenberich setzen und anderes mehr. Die Finanzierung sei, so Astrid Pichler, gesichert. Man habe für die Hälfte der 1,6 Millionen eine Zusage vom Land, 300.000 Euro werde die Tourismusgenossenschaft Naturns beisteuern und den Rest stemme die Gemeinde.
Der Arzt Alexander Angerer betreut im Hintergrund derweil die vorgeschriebene klinische Studie, die notwendig ist, um die endgültige Zertifizierung über das Ministerium erhalten zu können. Die bisherigen Ergebnisse seien vielversprechend und ein Topergebnis sei bei einem rheumatischen Schmerzpatient eine 3-monatige Schmerzfreiheit. Auf alle Fälle könne ein positiver Einfluss auf Schmerzmuster festgestellt werden.
Aus dem Publikum wurde mehrfach der störende Chlorgeruch im Schwimmbad angesprochen. Der Betriebsleiter Karl Gögele wies darauf hin, dass die Chlorierung notwendig und vorgeschrieben sei und dass der Geruch sich vor allem dann bemerkbar mache, wenn viele Leute im Bad seien. Die Anregung, die kaum benutzte finnische Sauna in eine Infrarotsauna umzuwandeln, stieß auf Interesse bei den Schwimmbadverantwortlichen.

Publiziert in Ausgabe 23-2023

von Magdalena Dietl Sapelza

Die zwei Pioniere im Vinschger Weinbauverein Leo Forcher vom Rebhof in Galsaun und Heiner Pohl vom Marinushof in Kastelbell waren die treibenden Kräfte für die Organisation der ersten grenzüberschreitenden Blauburgunder Weinkost „PINOT RAETIA“ im Hotel Sand in Tschars am 11. und 12. November 2023. Dreizehn Winzer aus dem Vinschgau (von Partschins bis Schlanders) und die Kellerei Meran, die Vinschger Weine vertreibt, fünf Winzer aus Graubünden (Malans und Fläsch) und drei aus Nordtirol (Haiming und Tarrenz) boten edle Blauburgunder Tropfen an - jeweils zwei Jahrgänge zum Vergleich. Die drei Gebiete gehörten einst der römischen Provinz Rätien an. Über die geschichtlichen Hintergründe referierte Helmuth Scartezzini, langjähriger Leiter des Amtes für Obst- s10 pinot2und Weinbau. Bekannt ist der Blauburgunder auch als Pinot noir, als Spätburgunder, Pinot nero und Schwarzburgunder. Der französische Begriff „Pinot“ leitet sich vermutlich von der lang gezogenen Form der Pinot-Trauben ab, die dem Zapfen einer Kiefer (fraz. „pin“) ähnlich sind. Die im deutschsprachigen Raum übliche Bezeichnung „Blauburgunder“ könnte auf der Einfuhr von Reben aus Burgund im 18. Jahrhundert beruhen. Der Obmann des Weinbauvereins Vinschgau Matthias Bernhart vom Mairhof in Partschins stellte den Vinschger Verein vor. Dieser besteht aus 220 Mitgliedern, die auf einer Fläche von 85 Hektar Wein anbauen. Auf 24 Hektar wächst Blauburgunder. Der Vinschger Blauburgunder besticht durch seinen besonderen Charakter, durch einzigartige Fruchtigkeit, durch Authentizität, Finesse und Frische. Das betonte Helmuth Köcher, der Organisator des Meraner Weinfestivals. Er überlege sich nun, im Vorfeld des kommenden Weinfestivals in Meran 2024 etwas mit dem Vinschger Blauburgunder zu organisieren. Dieser Überlegung pflichtete HGV-Präsident Manfred Pinzger bei, der den Organisatoren der ersten PINOT RAETIA Weinverkostung ein großes Lob aussprach. Diese gebe den Blauburgundern eine wertvolle Sichtbarkeit.

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Wirtschaftsprüferinnen und Wirtschaftsprüfer sowie Steuerberaterinnen und Steuerberater beraten Betriebe, Gewerbetreibende, Berufskammern, Genossenschaften, Verbände, Vereine und Parteien in Wirtschaftsfragen.

Auf Grund ihres theoretischen Fachwissens liefern sie Grundlagen für wirtschaftliche Entscheidungen. Sie erstellen Wirtschaftsberichte und vertreten die Interessen ihrer Auftraggebenden gegenüber Staat, Verwaltung und Öffentlichkeit. Sie informieren die Mitglieder über aktuelle Wirtschaftsfragen und beraten sie.

 

Neben allgemeinen wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen bearbeiten sie auch konjunktur- und finanzpolitische Probleme. Sie beraten in handels-, gesellschaftsrechtlichen und vertragsrechtlichen Angelegenheiten, in betriebswirtschaftlichen, finanziellen und steuerrechtlichen Fragen und im Bereich der Rechnungslegung und Finanzierung. Schwerpunkte der Berufstätigkeit sind somit:

→ Verwaltung und Liquidierung von Betrieben, Vermögensmassen und Gütern
→ Gutachten und Beratungen
→ Inspektionen und Prüfungen
→ Beratung im Bereich des Gesellschafts- und Vertragsrechts
→ Betreuung von Gesellschaften und Konzernen und wirtschaftsrechtliche Beratung
→ Prüfung von Jahresabschlüssen und sämtlicher Unterlagen der
Rechnungslegung von Unternehmen
→ Bearbeitung und Liquidierung von Schadensfällen
→ Ausübung des Amtes einer Aufsichtssrätin und eines Aufsichtsrates oder einer
Rechnungsprüferin und eines Rechnungsprüfers in Gesellschaften und Körperschaften
→ Tätigkeitsfeld und Kompetenzen dieses Berufes sind nach gesetzlichen Bestimmungen geregelt.


Tätigkeitsfeld und Kompetenzen dieses Berufes sind nach gesetzlichen Bestimmungen geregelt. Informationen dazu erteilt die Berufskammer. Die Kammer der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater der Provinz Bozen (ODCEC) wurde mit D.lgs. Nr. 139 vom 28. Juni 2005 gegründet.
Unter der Aufsicht des Justizministeriums und des Nationalrats der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater erfüllt die Kammer der Provinz Bozen auf ihrem Territorium folgende Aufgaben:

- Überwachung der Einhaltung der Normen des Freiberufs und der rechtmäßigen Ausübung der Tätigkeit als Wirtschaftsprüfer und Steuerberater sowie der Würde und Unabhängigkeit des Freiberufs. In diesem Sinne übt die Kammer auch die disziplinäre Kontrolle über die Eingeschriebenen aus, zum Zweck der Wahrung korrekter und professioneller Verhaltensweisen;

- Führung des Berufsverzeichnisses, des Sonderverzeichnisses und des Praktikantenregisters, sowie örtliche Pflege der Beziehungen zu Körperschaften, Institutionen, Universitäts- und Berufswelt;

- Stellungnahme in Sachen Honorarliquidierung auf Anfrage der öffentlichen Verwaltung;

- Förderung und Regulierung der beruflichen Fortbildungspflicht für Wirtschaftsprüfer und Steuerberater mittels Festlegung der Fortbildungsinitiativen auf Basis der örtlich erhobenen Notwendigkeiten.

Die Berufsanforderungen sind:
Interesse an wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen, logisch-analytisches Denken, Kontakt- und Teamfähigkeit, selbstständige Arbeitsweise und Verantwortungsbewusstsein.

 

Schlanders

Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und neuerdings auch Arbeitsrechtsberater unter einem Dach

Die Kanzlei Thöni & Holzner und die Arbeitsrechtsberater WHW – Weissenegger Hinrichs Wellenzohn heißen Sie im Zinshaus in Schlanders willkommen.

Aufgrund der Zusammenarbeit ist nun eine noch bessere Betreuung und Beratung der Kunden möglich.

ZinshausDie Kanzlei Thöni & Holzner wurde im Jahr 1987 von Dr. Anita Thöni gegründet. Die jahrzehntelange Erfahrung und Zuverlässigkeit von Frau Dr. Thöni, verbinden sich seit einigen Jahren mit dem Fachwissen der jungen und engagierten Wirtschaftsprüfer Lukas und Mirko Holzner. Gemeinsam mit langjährigen Mitarbeitern ist man in der Lage, eine optimale Betreuung für Unternehmen und Freiberufler in jeder Größe zu gewährleisten. Hauptbestandteil der Tätigkeit ist eine professionelle Beratung in allen Bereichen des Wirtschafts-, Steuer- und Vertragsrechts. Mit kompetenter Betreuung führt sich ein Unternehmen besser und erfolgreicher.

Im Jahr 1974 gründete Helmut Weissenegger eine Kanzlei für Lohnbuchhaltung und Arbeitsrecht in

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Bozen. 2014 wurde die Kanzlei vergrößert. Es entstand gemeinsam mit Ewald Hinrichs, seinem Sohn Michael Weissenegger und Reinhard Wellenzohn, die Freiberufler-Sozietät WHW – Arbeitsrechtsberater. Besonders durch den Zusammenschluss mit Ewald Hinrichs, der seit 30 Jahren eine erfolgreiche Kanzlei in Meran führt wurden wertvolle Synergien für ihre Kunden geschaffen. Ein Team aus qualifizierten und erfahrenen Mitarbeiter bieten in Bozen, Meran und neuerdings auch in Schlanders Lohnbuchhaltung und Arbeitsrecht auf hohem Niveau an.

 

 

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Publiziert in Ausgabe 23-2023

Frau Martina, genannt Martha, feierte am Martinstag ihren 91. Geburtstag. In geistiger Frische erzählt sie aus ihrem Leben, vom Tod ihrer drei Geschwister, vom Brand auf „Pastelwies“ am Prader Berg, vom Wiederaufbau des Heimathofes, von harter Arbeit daheim und in den Dienststellen.

von Magdalena Dietl Sapelza

Noch bis vor zwei Jahren wanderte Frau Martina zwei bis dreimal in der Woche von ihrem Hof hinunter nach Prad und wieder zurück. Nur hie und da nahm sie Mitfahrgelegenheiten in Anspruch. „Zfuaßgean bin i gweint gwesn“, meint sie.
Martha wurde als „lediges Kind“ in Tschengls geboren und blieb bis zu ihrem vierten Lebensjahr in der Obhut ihrer Großeltern. Ihre Mutter arbeitete als Magd, bis sie den Bauern auf „Pastelwies“ heiratete und ihre Tochter dorthin mitnahm. Der Ziehvater hatte selbst eine gleichaltrige Tochter. Gemeinsam besuchten die Mädchen die mehrklassige Volksschule in „Vernair“. Sie teilten sich ein Paar Sonntagsschuhe. „Oan Sunnta bin i Kirchn gongan, in ondern sie“, erzählt Martha. Vier Stiefgeschwister erblickten das Licht der Welt. Alle ereilte ein tragisches Schicksal. Der Bruder verlor mit 14 Jahren sein Leben im Suldenbach, die zweijährige Schwester starb nach einer Beeren-Vergiftung, der jüngste Bruder Sepp kam mit einer Beeinträchtigung zur Welt. Martha spendete Trost, wenn die Mutter weinte, und packte nach Kräften überall an. In eisigen Wintern holte sie Wasser vom nahen „Sprenghof“. Denn der Wasserhahn ihres Hofes versiegte regelmäßig nach den ersten Minusgraden. „Mit a Zumm afn Buggl unt zwoa Kondlan bin zwoamol in Tog um Wossr gongan.“ Viel Wasser benötigten vor allem die fünf Kühe, die Jungrinder, Schafe und Schweine. Die Familie erwirtschaftete alles, was sie an Nahrungsmitteln brauchte, von Milch, Fleisch, Kartoffeln bis hin zu Getreide. Martha arbeitete auch auf Nachbarshöfen. Denn es war so üblich, dass man sich gegenseitig half. „Olm orbatn, um an Vergelt’s Gott unt a pissl Essen“, sagt sie. Als Jugendliche schlich sie sich hie und da heimlich nach Prad zum Tanzabend beim „Gapp“. „I hon fir mai Leben gearn tonzt“, verrät sie. Für die unbeschwerten Stunden in fröhlicher Runde nahm sie die Schelte ihres strengen Ziehvaters in Kauf, wenn er ihr Fortgehen bemerkt hatte. Doch zum Ausgehen blieb ihr wenig Zeit. Im Sommer arbeitete sie daheim, im Winter als Magd auf Höfen oder in Gastbetrieben der Umgebung. Die Arbeitstage umfassten meist 15 bis 16 Stunden ohne Pause. Den Lohn gab sie daheim ab. Am 25. Februar 1952 befand sie sich in Prad, als auf „Pastelwies“ dicker Rauch aufstieg. Sie lief los und stand kurz darauf vor der glimmenden Brandruine ihres Heimathauses. Eine Welt brach zusammen. Unterschlupf erhielt die Familie auf dem „Sprenghof“. Alle Kräfte wurden gebündelt und der Hof wieder aufgebaut. Martha trug die schweren Kübel mit Mörtel und schleppte Ziegel von Prad herauf. In Dienststellen verdiente sie Geld, um die Handwerker zu bezahlen. Im Alter von 24 Jahren wurde Martha schwanger. „I hon zearsch nit verstondn, wos mit miar lous isch“, meint sie. Sie brachte eine Tochter zur Welt. Damit sie weiterhin Geld verdienen konnte, blieb das Kind in der Obhut ihrer Mutter. Drei Jahre später kehrte sie mit der zweiten Tochter von ihrer Dienststelle nach Hause zurück. „I hon miar selm mitn Poppale foscht nimmr hoam traut“, verrät sie. Doch ihre Sorge war unbegründet. Ihre Mutter kümmerte sich auch um diese Kleine. „I hon weiter gorbatet, um di Pappa z` kafn“, betont sie.
In Sulden lernte sie Josef Riedl (Jg. 1921) vom Lichtenberger Berg kennen, der sie 1962 heiratete und zu ihr auf den Hof zog. Ein Jahr später schenkte sie ihm ihre dritte Tochter. Martha übernahm den Hof und die damit verbundene Arbeit. Ihr Mann und ihre Töchter unterstützten sie. Mit dem Kuhgespann brachten sie das Heu ein und pflügten die Äcker. Sehr mühsam war die Getreideernte. „Bis ma s’Broat afn Tisch kopp hot, hots a morts Orbat gebm“, sagt sie. Und wieder schlug das Schicksal zu. Martha verlor ihre 40-jährige Schwester an Herzversagen.
Maschinen hielten auf dem Hof erst Einzug, nachdem die zweitgeborene Tochter Gisela im Frühjahr 1999 den Hof übernommen hatte. Im Herbst desselben Jahres starb Marthas Mann nach einem Schlaganfall.
Mittlerweile hält ihr Enkel Thomas die Zügel im Hof in den Händen. Er hat für sich und seine Familie neben der alten Hofstelle ein neues Haus gebaut. Martha wohnt zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Sepp im alten Haus, umsorgt von Tochter Gisela. Zu Fuß schafft es Martha nicht mehr ins Tal. Nach Prad wird sie nun gefahren, wenn sie möchte.

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Gerichtsakten sind für Historiker ergiebige Quellen. Oft sind es die einzigen schriftlichen Aufzeichnungen von Zeitabschnitten. Denn bei Gericht wurde akribisch aufgeschrieben, wurde ein Sachverhalt dargelegt, wurden Zeugen und Orte benannt, wurden Urteile gefällt. Oft finden sich Skurrilitäten als Verhandlungsgegenstände in den Gerichtsakten. An den Mäuseprozess in Glurns sei erinnert.
s26 21671Mehr oder weniger aktuelle Gerichtsakten sind auch heute ergiebig und es gibt Skurriles zu verhandeln, es gibt interessante, oft auch überraschende Urteile. Historiker meiden natürlicherweise Gegenwärtiges. Mediale Aufmerksamkeit erregen Mord und Totschlag, Betrug und Steuerhinterziehung und diese Aufmerksamkeit richtet den Blick in die Gerichtssäle.
Kleine Verhandlungen und periphere Gerichtsprozesse, das Hinschauen auf rechtliche Preziosen, ohne den Gerichtsbetrieb an sich aus den Augen zu verlieren, das hat sich der Schlanderser Rechtsanwalt Peter Tappeiner auf die Fahnen geschrieben. Seine viel beachteten Beiträge im Vinschgerwind unter der Rubrik „Aus dem Gerichtssaal“ sind Einblicke in das Gerichtswesen, vor allem in das ehemalige Bezirksgericht Schlanders, sind Einblicke in Problem- und Gedankenwelten von Angeklagten, Anklägern und Richtern. Mit der nötigen Distanz und mit viel Humor und mit einem unvergleichlich eleganten Schreibstil ist Tappeiner in s26 3382Gerichtsakten eingetaucht und hat sie zu seinem eigenen und zum Vergnügen der Vinschgerwind-Leser:innen les- und verdaubar gemacht.

Und nun sind ausgewählte Beiträge in Buchform erschienen. Mit „Geschichten aus dem Gerichtssaal“ hat die Zeitungsrubrik in der Arunda 105 eine Fortsetzung gefunden. Der Karikaturist Peppi Tischler hat dankenswerterweise Zeichnungen und Karikaturen geliefert und so ist ein handwerklich gutes und inhaltlich vergnügliches Buch entstanden. Es ist dem kunstsinnigen Blick von Arunda-Macher Ulrich Wielander und der geduldigen und versierten Arbeit von der Vinschgerwind-Grafikerin Elena Kaserer zu verdanken, dass die Buchqualität und die Aufmachung stimmen. Ab sofort sind die „Geschichten aus dem Gerichtssaal - Arunda 105“ im Buchhandel, bei der Arunda und beim Vinschgerwind erhältlich.

Mit zwei grandiosen Buchvorstellungen wurden „Die Geschichten aus dem Gerichtssaal“ im alten Richtersaal in Schlanders und in der Burggräfler Kellerei in Marling einem äußerst interessierten Publikum präsentiert. Als Moderator konnte Franz Angerer gewonnen werden, der die Buchvorstellung als „Staatsanwalt“ wortgewaltig in eine Gerichtsverhandlung gekleidet und mit den zwei Textproben „Der langseckelte Schnalser“ und „ Der Matscher Wildererschmaus“ Neugier auf das Buch geweckt hat.
Ein sichtlich gerührter Autor Peter Tappeiner hat mehrfach betont, dass ihm das Schreiben für den Vinschgerwind Spaß und Vergnügen bereitet habe. Und mit den Karikaturen von Peppi Tischler seien seine Beiträge im Buch geadelt worden.
s26 3392In Schlanders lobte der ehemalige Gerichtspräsident und Tappeiners Studienkollege Heinz Zanon Tappeiners feinsinnigen Humor und sein prägnantes Schreiben.
Mit einer spritzigen und humorvollen Laudatio bedachte der ehemalige ff-Chefredaktuer und ehemalige Kammerabgeordnete Florian Kronbichler den Peter Tappeiner. Die „Geschichten aus dem Gerichtssaal seien „lebendige Bürgerkunde. Kein Treibhausdeutsch, sondern verständlich und unterhaltsam geschrieben.“ Und weiter: „Der Anwalt Tappeiner ist - das Wort richtig verstanden - eigentlich ein Volksanwalt. Er versteht das Volk, mag es, hilft ihm. Ginge es nach ihm, würde hier in diesem Saal noch (die Buchvorstellung fand im alten Richtersaal in der Schlandersburg statt Anm. d. Red.) und weiterhin Recht gesprochen. Nicht weil es ihm nach Bozen zu weit wäre oder weil der Vintschger Advokat dort die Advokaten-Konkurrenz zu fürchten hätte. Nein, sein (leider verlorener) Kampf ums Bezirksgericht hat die gleichen Gründe wie der Kampf um die peripheren Krankenhäuser (...).“ Kronbichler schloss seine Laudatio mit einem Zitat von Marcel Reich-Ranicki: „Haben Sie eine Ahnung, welche Mühe es macht, so zu schreiben, dass es keine Mühe macht zu lesen.“ - Deshalb, lieber Peter, danke für die Mühe!“

s26 3419In Marling war es der ehemalige Generalsekretär der Gemeinde Meran Toni Niederstätter, der die beiden Autoren hochleben ließ: „Mit dem Buch ist für eine längere „Haltbarkeitsdauer“ gesorgt, weil ein Buch ja ein Medium ist, das Bestand hat, während eine Zeitung meist kurz nach der Lektüre beim Altpapier landet. Ein derartiges Schicksal, sprich verschwinden im Altpapier, verdienen unsere beiden Autoren, Peter Tappeiner als Verfasser und Peppi Tischler als Illustrator, nicht. Denn beide sind wahre Meister ihres Fachs. Beide - Jahrgang 1942 - sind nun achtzig plus, also Senioren, deswegen aber keineswegs in ihren schöpferischen Fähigkeiten und noch weniger in ihrem Mutterwitz beeinträchtigt (...).“
Peppi Tischler wurde in Marling vom Moderator Franz Angerer so angekündigt: „Bekannt ist, dass er als Mensch und Karikaturist die Gerichtsbarkeit scheut, wie der Teufel das Weihwasser. Umso verwunderlicher ist es, dass er sich überreden ließ, dem vorliegenden Pamphlet „Geschichten aus dem Gerichtssaal“ seine Karikaturen zur Verfügung zu stellen. Ein triftiger Grund könnte sein, dass er sich seiner Vinschger Wurzeln voll und ganz bewusst ist.“ Und Tischler wurde dem gerecht. Gerne habe er der Arunda einige Zeichnungen zur Verfügung stellen wollen, auch als aus ein paar wenigen um die 100 Illustrationen geworden sind. Hervorragend kombiniert haben die Arundamacher dann die Texte mit den Zeichnungen. Und das mit den „langseckelten Schnalsern“ (der Text wurde von Franz Angerer als Einstimmung verlesen Anm. d. Red.) stimme so nicht ganz. Die Schnalser, so Peppi Tischler, haben nur zu kurze Beine.
Das kulinarisch wie optisch hervorragende Buffet organisierte in Schlanders Karlheinz Steiner und in Marling waren es hauseigene Spezialitäten vom Trumsberger Niedermoarhof von Reinhard Kaserer, die sich das dortige Publikum mit Vinschger Vernatsch von der Kellerei Meran munden ließen. (eb)

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Martin von Tours, 11. November 2023

Der Winter ist im kontinentalen Klima der nördlichen Breiten und der Gebirge für das Überleben von Tier- und Pflanzenarten die selektierende Jahreszeit. Im Laufe der Evolution haben die verschiedenen Arten unterschiedliche Anpassungsstrategien entwickelt. Dem Winter ausweichen oder dem Winter trotzen sind nur zwei Überwinterungsstrategien bei der Wirbeltierklasse der Vögel. Ausweichen heißt bei den Vögeln Abfliegen in wärmere Klimazonen im Mittelmeerraum diesseits und jenseits des Meeres, aber auch bis in das subsaharianische Afrika. Zu den Zugvögeln gehören unter den kleinen Vogelarten vor allem die Insektenfresser. Ihnen fehlt bei uns im Winter die Nahrungsbasis, weil die Insekten wechselwarme Sommertiere sind. Neben dem Vogelzug als saisonales Auswandern gibt es aber noch andere Überlebensstrategien, wie z.B. die Umstellung der Nahrung von Insekten auf fett- und ölhaltige Samen, wie es etwa die Meisen praktizieren. Ein interessantes Winterverhalten hat auch der Buchfink: Die Weibchen überwintern im Süden, die Männchen bleiben bei uns. Der lateinisch-wissenschaftliche Name Fringilla coelebs deutet dieses Verhalten an: „coelebs“ bedeutet „ledig“: die Buchfinken-Männchen sind im Winter Singles.
Neben den horizontalen, hunderte bis tausende Kilometer langen Zugrouten vom Norden in den Süden und vom Osten in den Westen gibt es auch vertikale Wanderungen von den Bergen in die Talsohle. Solche Tageseinflüge praktizieren etwa die Alpendohlen (Pyrrhocorax graculus), wenn sie tagsüber im Schwarm zur Futtersuche in den Talboden einfallen, aber jeden Tag abends wieder ihre angestammten Schlafplätze im Gebirge aufsuchen.
Nur in Jahren mit Futtermangel in den nordischen Nadelwäldern fallen etwa Bergfinken (Fringilla montifringilla) oder Seidenschwänze (Bombycilla garrulus) bei uns ein. Wegen der zuweilen großen Anzahl von Vögeln spricht man Invasionen.
Sehr interessant ist der Karmingimpel (Carpodacus erythrinus). Er ist ein Neuankömmling in Südtirol. Als ursprünglich ein himalaianisches Faunenelement aus den hohen Bergen Asiens überwintert er am indischen Subkontinent. Nach der Erweiterung seines Ausbreitungsareals in den Westen hat er die gewöhnte Zugroute beibehalten: Er fliegt aus Europa zur Überwinterung nicht nach Afrika im Süden, sondern nach Asien im Osten. Der Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde und Vogelschutz wurden vom Karmingimpel im Jahr 2021 nur sechs und im Jahr 2022 drei Beobachtungen aus Südtirol gemeldet. Er ist somit ein noch sehr seltenes Kleinod der Vogelfauna Südtirols. Gesicherte Brutbeobachtungen dieser Vogelart gibt es bis jetzt (Stand 2022) nur im Obervinschgau.
Nicht alle Insektenfresser unter den Vögeln sind aber Zugvögel: Die Wasseramsel (Cinclus cinclus) überwintert an eiskalten Gebirgsbächen und taucht mit ihrem wasserundurchlässigen Gefieder ins Wasser, um unter Steinen am Gewässergrund nach Fliegenlarven zu suchen. Dabei ist die Wasseramsel auch im Winter territorial und verteidigt ihren Bachabschnitt gegen arteigene Nahrungskonkurrenten.
Das Wintergoldhähnchen ist ebenfalls ein Insektenfresser. Dieser Winzling ist als kleinster Vogel Europas kleiner als der Zaunkönig und wiegt nur wenige Gramm. Er verlässt in der kalten Jahreszeit aber nur den skandinavischen Norden als Teil seines Verbreitungs-areales, überwintert bei uns in den Alpen aber als Standvogel. Dabei verbringt das Wintergoldhähnchen 90 % seiner Tagesaktivität bei der Nahrungssuche zwischen den Zweigen von Nadelbäumen.
Umgekehrt gibt es unter den Samenfressern aber auch einzelne Arten, die nicht Stand-, sondern Zugvögel sind. Ein Beispiel für einen samenfressenden Zugvogel ist der Girlitz (Serinus serinus).
Langstreckenzieher wie der Kuckuck (Cuculus canorus), der in Afrika südlich der Sahara überwintert, sind Spätheimkehrer erst im Mai. Kurzstreckenzieher wie die Bachstelze (Motacilla alba) sind Frühheimkehrer.

 

 

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Vinschgau/Bozen - Dem Energie-Ressort in der Landesregierung wird eine Schlüsselposition zukommen. Denn es gilt, Treibhausgase zu reduzieren und zwar rasch. Die „Initiative Energie Vinschgau“ hat dazu eine Positionspapier erarbeitet und dieses dem LH Arno Kompatscher noch vor den Landtagswahlen übergeben. „Wenn die Klimaneutralität bis spätestens 2040 erreicht werden soll, dann müssen sämtliche fossile Energieträger auf elektrischen Strom umgestellt werden“, so die Zusammenfassung der Überlegungen. Weil der Energieverbrauch in den Sektoren Verkehr, aber auch in vielen Bereichen der Prozess-, Heiz-, Warmwasserenergie nach wie vor auf fossile Energieträger aufgebaut ist, stellt diese Umstellung eine große Herausforderung dar.
Der Vinschgau könnte mit den Vorschlägen eine Modellregion werden. Um die Bereitstellung von umweltfreundlichen elektrischen Strom gewährleisten zu können, muss an allen Hebeln angesetzt werden: beim Ausbau der Photovoltaik etwa. Für den Vinschgau haben die Initiatoren einen an Südtirol anteilsmäßigen Ausbau von zusätzlich 400 Megawatt errechnet. Das ist viel, aber machbar. Mit einbezogen müssten auch Überlegungen für derzeit gesetzlich nicht mögliche Agri-Photovoltaikanlagen. Anteilsmäßig würden im Vinschgau 100 Hektar, also rund 8 Hektar pro Gemeinde, ausreichen, um ca. 60 Megawatt installieren zu können.
Eine zweite Stoßrichtung ist der Ausbau der Wasserkraft. Es ergeht die Aufforderung an die Landesregierung, Mehrzwecknutzungen von Trinkwasser-, Bewässerungs- und Beschneiungsanlagen zu fördern. Zudem hat eine Potenzialerhebung, durchgeführt vom Ingenieurbüro Patscheider und Partner ergeben, dass im oberen Vinschgau noch 30 Wasserkraftwerke mit einer möglichen Produktion von 100 GWh möglich wären. Wegen des Gewässerschutzplanes und des Wassernutzungsplanes sind die meisten davon nicht genehmigungsfähig. Die Initiatoren führen noch weitere Potenziale im Bereich der Pumpspeicherung, der Windkraft, der Biogasenergie auf. Auch mit einem Vorschlag um den CO2 Handel und Einrichtung einer Landesbehörde zur Vergabe der CO2 Zertifikate, also jenen die nachweislich CO2 einsparen, treten die Initiatoren an den LH heran.
Auf den neuen Energielandesrat kommt einen Haufen Arbeit zu und man wird die Energie als Querschnittsaufgabe betrachten müssen, wenn man es mit der Klimaneutralität ernst meint. (eb)

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Bozen/Vinschgau - Sepp Noggler ist am vergangenen Montag provisorisch zum Landtagspräsidenten gewählt worden. Gleichzeitig musste er, wie alle anderen Präsidiumsmitglieder, eine Absichtserklärung unterzeichnen, die besagt, dass alle zurücktreten werden, sobald die Regierung gebildet worden ist.
Um die Zeit bis zur Regierungsbildung zu überbrücken, hat der Landtag auf Vorschlag von LH Arno Kompatscher auf bewährte und verwaltungstechnisch verlässliche Mandatare zurückgegriffen. Einer davon ist eben der Halbzeit-Landtagspräsident Noggler.
Viel spricht nicht dagegen, dass Noggler auch nach der Regierungsbildung und nach seinem unterschriebenen Rücktritt wiederum zum Halbzeit-Landtgspräsidenten gewählt wird. Denn als Landesrat kommt Noggler aufgrund seines Stimmenverlustes ohnehin nicht in Frage und als reiner Hinterbänkler taugt Noggler aufgrund seiner Erfahrung schon gar nicht. Es könnte auch so sein, dass Noggler den undankbaren Job als SVP-Fraktionssprecher übernehmen wird müssen. Schließlich hat Noggler nichts mehr zu verlieren, weil er in fünf Jahren nicht mehr anzutreten gedenkt, was übrigens eine 5-Jahreschance für die Vinschger BM bedeuten könnte. Aber für den Vinschgau wär’ er als Landtagspräsident vorzeigbarer. (eb)

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Vom Wind gefunden - Vor 100 Jahren hat Mustafa Kemal Atatürk am 29. Oktober 1923 die türkische Republik ausgerufen. Atatürk träumte von einer nach Europa orientierten Republik. Das lateinische Alphabet und das Wahlrecht für Frauen wurden eingeführt, ebenso die Trennung von Staat und Religion. Ziel war es eine türkische Nation zu schmieden. Deshalb kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit Minderheiten wie den Armeniern, Aleviten und Kurden. Bei der Staatsgründung hatte das Land 14 Millionen Einwohner, aktuell sind es rund 85 Millionen. Als Atatürk am 10. November 1938 mit 57 Jahren starb, hinterließ er ein Land, das die Demokratie noch lernen musste. 1960, 1971, 1980 und 1997 putschte das Militär erfolgreich. Nach 1990 betrat ein Mann die Bühne, der nach Atatürk die prägendste politische Gestalt der Türkei wurde: Recep Tayyip Erdoğan. Geboren 1954 und aufgewachsen in armen Verhältnissen, wurde er 1994 zum Bürgermeister von Istanbul gewählt und 2003 Ministerpräsident. Er ließ Reformen umsetzen, trieb Infrastrukturprojekte voran, festigte die Macht der AKP und leitete eine Ära des religiösen Konservatismus ein. Er riss dann verstärkt die Kontrolle über die Medien an sich und wurde immer intoleranter. Erdoğan hat sich zunehmend vom Laizismus verabschiedet und etablierte ein Präsidialsystem, das ihm noch größere Macht sichert. Trotz der desaströsen Inflation gelang Erdoğan im Mai 2023 die Wiederwahl. Für die einen ist Erdoğan ein machtgieriger, autoritärer Herrscher, für die anderen der Architekt einer neuen, islamistisch geprägten Türkei. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Die Verantwortlichen von Stiftung und Verwaltungsrat haben die 1254 erstmals erwähnte Herberge Chasa Chalavaina mit enorm viel Gespür und der erforderlichen Expertise zu einem Juwel gemacht. Davon waren die Juror:innen von ICOMOS (International Council on Monuments and Sites) ebenfalls überzeugt. Das Hotel Chasa Chalavaina durfte am 13. November 2023 anlässlich der Preisverleihung in der Zürcher Kronenhalle (Historisches Restaurant 2024) die Auszeichnung Historisches Hotel 2024 (www.icomos.ch) entgegennehmen.

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Martell/Morter - Der Marteller BM Georg Altstätter steht unter Druck. Die Forderung von Seiten der Bevölkerung und von Seiten der Hotelbetriebe nach einem Radweg ins Martelltal wird immer lauter. Denn die E-Mobilität nimmt immer mehr zu und so sind auch Seitentäler immer leichter erreichbar und der Nationalparkgemeinde Martell würde eine Radtrasse als umweltschonende Mobilität gut anstehen. Derzeit müssen Radfahrer die Hauptstraße benutzen und das schränkt die Radmobilität vor allem für Familien mit Kindern enorm ein. Nach den ersten Skizzen vor rund 15 Jahren wird derzeit jene Trasse, die Altstätter nach wie vor als die beste ansieht, von einem Landesamt blockiert, während ein anderes Landesamt ein positives Gutachten ausgestellt hat. Altstätter erwartet sich ein bestimmtes Maß an Kompromissbereitschaft und an Vernunft in den Ämtern, zumal es sich in Martell um eine enge Geografie handelt, mit der umzugehen sei. Politisch versprochen ist, dass eine noch zu definierende Trasse demnächst von Amts wegen in den Bauleitplan eingetragen werden soll. Über die jahrelange Blockade beim Radweg ärgert sich auch der Latscher BM Mauro Dalla Barba. Schließlich bildet die Ferienregion Latsch-Martell eine touristische Einheit, in der vor allem das Biken eine große Rolle spielt und so auch entsprechend beworben wird. (eb)

Publiziert in Ausgabe 23-2023

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Der Bezirksrat im Vinschgau hat die Süd-Tiroler Freiheit rechts überholt. Der Bezirksrat besteht aus allen Bürgermeister:innen des Tales, plus drei Vertreter aus Latsch, Schlanders und Mals, also insgesamt aus 16 Leuten. Der Bezirksrat hat kürzlich seinen Stellenplan so beschlossen (sh. Titelgeschichte), dass daraus eine Bezirkspolizei entstehen kann. Die bisherigen Dorf- oder Orstpolizisten sind morgen, wenn sie es denn wollen, Bezirkspolizisten. Damit rüstet der Vinschgau in Sachen Sicherheit auf. Es gibt zwar unmittelbar kein Sicherheitsproblem im Vinschgau. Aber Belästigungen im Zug, Gewaltandrohungen, jedenfalls ein gefühltes Sicherheitsproblem gibt es sehr wohl. Wie wären sonst die Ergebnisse der Landtagswahlen zu deuten, die eine große Zunahme an Stimmen vor allem für die Süd-Tiroler Freiheit ergeben haben. Die strammen Jünger und Jüngerinnen um Sven Knoll haben das Sicherheitsproblem und das vermeintliche Ausländerproblem vor den Wahlen massiv gespielt und sie sind damit und letztlich erfolgreich auf Stimmenfang gegangen. Nur gelöst hat die Süd-Tiroler Freiheit keines der Probleme. Und nun geht, nach langer Vorbereitung, der SVP-dominierte Bezirksrat an der Süd-Tiroler Freiheit mit der konkreter werdenden Idee einer Bezirkspolizei erhobenen Hauptes rechts vorbei. Auf diesem Boden ist die lächelnde Stänkerei von Bezirkspräsident Dieter Pinggera in Richtung des einziges Süd-Tiroler-Freiheit Vertreters Peter Raffeiner im Bezirksrat zu verstehen: „Die Südtiroler Freiheit ist ja für die Sicherheit.“

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Martell - Nach den ergiebigen Schneefällen der vergangenen Tage ist das Martelltal in eine dicke Schneedecke eingehüllt. Dass in der beliebten Südtiroler Biathlondestination seit Montag die Langlaufloipe auf einer Länge von 1,8 Kilometern geöffnet ist, darf jedoch dem Schneedepot zugeschrieben werden, wo seit Ende des vergangenen Winters rund 10.000 Kubikmeter Schnee eingelagert wurden.
Von diesen 10.000 Kubikmetern Depotschnee haben fast 65 Prozent den Sommer und überdurchschnittlich warmen Herbst „überlebt“. Dieser Schnee wurde am vergangenen Wochenende vor dem plötzlichen Wintereinbruch mit Lastwagen ausgebracht, ehe die Loipen-Crew im Anschluss mit der Präparierung an Bord eines HUSKY E-MOTION von Prinoth beginnen konnte. „Der Neuschnee kommt uns zu Gute, denn er verlängert die Lebensdauer des Depotschnees. Die Sonneneinstrahlung an der Kante wird durch den Naturschnee verringert und so hält die Loipe besser. Die weiße Landschaft trägt natürlich auch dazu bei, dass bei allen Wintersportlern ein gutes Feeling aufkommt“, sagt Georg Altstätter, Bürgermeister von Martell und Präsident des OK Biathlon Martell. Damit ist die Loipe im Biathlonzentrum Grogg auch die erste im Venosta Nordic Verbund, die in der Saison 2023/24 öffnet.
Derzeit haben die Athletinnen und Athleten der verschiedenen Trainingsgruppen Vorrang, um die optimalen Bedingungen in Martell zu nutzen. Willkommen sind aber auch alle anderen Sportlerinnen und Sportler. Die Öffnung des Zauberteppichs, der sich in unmittelbarer Nähe des Biathlonzentrums Grogg befindet und ebenfalls von der Regionalentwicklungs Genossenschaft Martell 3B geführt wird, wurde hingegen auf den 8. Dezember festgelegt.
Im Martelltal finden in diesem Jahr zahlreiche Wettkämpfe statt. Höhepunkt ist einmal mehr der traditionelle IBU Cup, der gleich nach dem Jahreswechsel im Herzen des Nationalparks Stilfserjoch gastieren wird. So finden am Donnerstag, 4. Jänner jeweils ein kurzer Einzelwettkampf (short individual) für Frauen (12,5 km) und Männer (15 km) statt. Am Dreikönigstag stehen zwei Sprints auf dem Programm, während die traditionsreiche Marteller Biathlonwoche am Sonntag, 7. Jänner mit den packenden Verfolgungswettkämpfen abgeschlossen wird.

Der IBU Cup in der Saison 2023/24 ist für das OK Biathlon Martell die Generalprobe für die Offenen Europameisterschaften, die vom 28. Jänner bis zum 2. Februar 2025 stattfinden werden.

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Vinschgau - Es dauert noch einige Zeit, bis das erste Skitourenrennen des traditionellen DYNAFIT Vinschgaucups im Skigebiet Schöneben gestartet wird. Doch die Mitglieder des Organisationskomitees haben die Weichen für die vier Bewerbe in den vier Obervinschger Skigebieten Schöneben, Watles, Haideralm und Maseben bereits gestellt. Kürzlich informierten sie darüber bei einer Pressekonferenz in der „Bar Prisca“ in Schluderns. Die interessierten Sportler:innen sind also aufgefordert sich vorzubereiten. Gestartet wird in drei Kategorien: Rennklasse, Hobbyklasse und Wanderklasse. Für die Rennklasse, in der es um Schnelligkeit mit s48 tabWertung geht, ist ein ärztliches Zeugnis notwendig. Die Hobbyklasse und die Wanderklasse hingegen haben keinen Wettkampfcharakter. Hier starten sowohl männliche und weibliche Skitouren- und Schneeschuhgeher:innen gemeinsam. Es gilt grundsätzlich das olympische Motto. Dabeisein ist alles. Denn es geht für die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer - mit Ausnahme der Sportlerinnen und Sportler in der Rennklasse - nicht ums Gewinnen, sondern um Bewegung zur Förderung der Gesundheit, um Spaß in der Gemeinschaft und um Unterhaltung. Das Organisationsteam ist stets bemüht, ausführliche und genaue Infos zu liefern. Die Homepage wird ständig aktualisiert. Denn es könnte vorkommen, dass die Veranstaltungstermine aufgrund äußerer Umstände geändert werden müssen. (mds)

Weitere Informationen unter www.ski-running.com

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Berglauf - Zum 32. Mal wurde der Berglauf von Latsch nach St. Martin im Kofel ausgetragen. An der diesjährigen Ausgabe nahmen knapp 70 Athletinnen und Athleten teil. Der Startschuss fiel um 09.45 Uhr beim Lacusplatz in Latsch. Von dort aus galt es eine Strecke von 6,2 Kilometern und 1100 Höhenmeter zu bewältigen, um die Ziellinie bei der Bergstation überqueren zu können. Im Herrenrennen gab es einen spannenden Zweikampf zwischen Konstantin Wedel und dem Titleverteidiger aus Prad Thomas Niederegger, der den Streckenrekord hält. Am Ende konnte Wedel, der heuer bereits den Reschenseelauf sowie den Stelvio Trail Run gewinnen konnte, das Duell für sich entscheiden und überquerte nach 54:42 Minuten die Ziellinie. Niederegger kam mit neun Sekunden Rückstand ins Ziel und belegte damit Position 2. Knapp am Podium vorbei schrammten die drei Vinschger Alex Erhard, Oswald Weissenhorn und Anton Steiner, die die Positionen 4 bis 6 belegten. Bei den Damen ging der Sieg an Tanja Plaikner, die die Strecke in 1:02.16 Stunden bewältigte und über fünf Minuten Vorsprung auf ihre erste Verfolgerin hatte. Katja Angerer belegte Position 5. (sam)

Publiziert in Ausgabe 23-2023

LAC Vinschgau - In den letzten Wochen hat Thomas Niederegger bei verschiedenen Rennen teilgenommen und sensationell alle für sich entscheiden können! Der talentierte, schnelle Vater von vier Kindern, startet für den LAC Vinschgau Raiffeisen und heimst einen Sieg nach den anderen ein.
Beim Uphill Duathlon „Bike a& Run“ auf das Vigiljoch erreichte Niederegger nach 1205 Höhenmetern als erster Einzelathlet das Ziel. Beachtlich ist, dass die beste Staffel nicht wesentlich schneller war als der schnelle Stilfser, der in Prad lebt und trainiert.
Eine Woche darauf startete Niederegger beim Drei Zinnen Alpine Run (17 km und 1.333 Höhenmeter) und siegte auch da in seiner Altersklasse. Als sehr guter Gesamtsiebter platzierte er sich hinter Topathleten aus Italien und Kenia.
Beim Rennen um den Haidersee benötigte er für die 5 km lediglich 18‘11‘‘ und lief somit wieder als Erster durch das Ziel.
Einen Tag darauf war der LAC Vinschgau Athlet bei der Laaser Marmortrophy dabei und auch da hatten seine Gegner auf den 7 km und 700 Höhenmetern keine Chance. Niederegger distanzierte den Vizeweltmeister im Langstrecken Trail Andreas Reiterer um mehr als 2 Minuten und stellte mit 40‘39‘‘ einen neuen Streckenrekord auf.

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Badminton - Schauplatz der diesjährigen Under/Junioren IM war Mailand. In der Lombardei wurden in vier Tagen insgesamt 20 Italienmeistertitel der Kategorien U13 – U15 – U17 und U19 gekürt (Dameneinzel, Herreneinzel, Damendoppel, Herrendoppel und gemischtes Doppel). Dabei konnte der südtiroler Nachwuchs 9 IM-Titel gewinnen (letztes Jahr waren es noch deren 14). Der ASV Mals konnte dabei 6 Titel gewinnen, der ASV Überetsch deren 2 und der SSV Bozen einen Titel. Zudem gewann der ASV Mals auch den Pokal als bester Verein Italiens – dies nun schon zum 14. mal ununterbrochen (dies spricht für kontinuierliche Nachwuchsarbeit). Dies die Vereinsrangliste:
1.) ASV Mals mit 106,50 Punkten
2.) Junior Badminton Mailand mit 89 Punkten
3.) ASV Überetsch mit 69 Punkte
Für den ASV Mals konnten sich 32 Athleten qualifizieren und man war dadurch auch der zahlenmäßig stärkste Verein Italiens. Fünf ital. Nachwuchsathleten konnten alle drei Titel gewinnen. Aus Südtirol gelang dies nur einer Athletin und zwar Franzi Hellrigl vom ASV Mals – ihr gelang das Kunststück in der Kat. U13 alle drei Titel zu gewinnen und damit auch alle ihre drei gewonnenen Titel vom Vorjahr zu verteidigen. Jeweils zwei Titel gewannen Anton Gurschler vom ASV Mals und Sofia Galimberti vom ASV Überetsch. Weiters können sich Mara Stricker und Pia Kopania vom ASV Mals, Anna Hell vom ASV Überetsch und Margot Barbosa vom SSV Bozen über einen IM-Titel freuen. Zahlreiche Podestplätze südt. Athleten konnten errungen werden und so konnten sich viele Athleten über ein gutes Ergebnis freuen.
Stefan De March
Sektionsleiter ASV Mals Badminton

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Eishockey
Auch die Mannschaften des ASV Prad sowie die Blue Cannibals aus Naturns sind in die neue Hockeysaison gestartet. Beide Teams nehmen auch heuer wieder an der Dolomites Hockey League teil. (sam)

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Eishockey
Am 25. November bestreiten die Eisfix das Heimspiel gegen den HC Piné. Das Match gegen Ares Sport wird am 16. Dezember in Latsch ausgetragen. Beide Partien werden stets um 19 Uhr angepfiffen. (sam)

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Basis Vinschgau - Mitmach-Regionen entstehen, wenn Menschen sich zusammentun und gemeinsam vor Ort Lösungen für die drängenden ökologischen und sozialen Fragen unserer Zeit umsetzen. 45 Mitmach-Regionen gibt es bereits in Deutschland, Österreich, der Schweiz. In Südtirol setzen sich Teams in fünf Regionen ein, um für die Idee der Mitgestaltung zu begeistern.
Beim Ideensalon am 18.11. tauschen sich Menschen aus dem Vinschgau in der BASIS, Schlanders, zu neuen Ideen und Projekten in ihrer Region aus. Nach dem Motto Gemeinsam eine märchenhafte Zukunft gestalten knüpft der Salon an den Märchenherbst in Schlanders an.
Morgens findet ein Kinderprogramm im BASIS Lokal in der Fußgängerzone in Schlanders statt. Ab 13 Uhr startet der Ideensalon mit Pizza in der BASIS. Parallel gibt es für die Kids Puppenbauen mit Patrick Wieser.
Michael Beissmann aus Innsbruck, der den Vinschgau als Modelltal der Alpen seit Jahren erforscht, gibt einen Impuls zur Frage „Warum der Vinschgau eine Mitmachregion braucht.“

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Basis Vinschgau - Die Fans der Musik-Szene Südtirols können sich auf ein außergewöhnliches Konzerterlebnis freuen: Am 30. November 2023 wird die renommierte Band Mainfelt mit Patrick Strobl als Leadsänger in der einzigartigen Location „Basis Vinschgau“ zu hören sein.
Das Publikum kann sich auf eine mitreißende Show freuen, bei der Mainfelt nicht nur eine Auswahl aus dem neuen Album vorstellt, sondern auch mit bewährten Hits wie „All My Ghosts“ und „Fadin“ begeistern wird, die die Band zu dem gemacht haben, was sie heute ist.
Besonders hervorzuheben ist die begleitende Performance von Patrick Strobls langjährigen Freund Philipp Schwarz, alias Schw4rz. Der Musiker aus dem Passeiertal wird mit eigenen Songs das Publikum zusätzlich in seinen Bann ziehen und für eine facettenreiche und unterhaltsame Show sorgen.
„Mainfelt Reloaded“ verspricht nicht nur ein Konzert, sondern ein Erlebnis, das die Zuschauer aus dem Alltag in eine abwechslungsreiche Reise durch die Klangwelt von Mainfelt führt.

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Glurns/Leipzig/Deutschland - Unterschiedlicher könnten ihre mit Passion verfolgten Berufe nicht sein: Der aus Mals gebürtige Professor Peter Waldner ist begnadeter Musiker mit Vorliebe für alte Tasteninstrumente, Thomas Ortler ist ein Fex in der Küche und bewirtet seine Gäste mit herrlichen Kreationen im Turmrestaurant „flurin“ in Glurns.
Gemeinsam haben sie nun einen großen Auftritt, wenn auch in ganz unterschiedlicher Presse in deutschen Landen.
Mit dem Titel „Das Einhorn unter den Tasteninstrumenten“ beschreibt der Autor Werner Kopfmüller im „Bach Magazin“ einen musikalischen Auftritt Waldners in Leipzig. Das Intro: Wenn Peter Waldner zu Auftritten fährt, ist sein Auto oft voll gepackt. Nicht, weil Waldner mit übermäßig viel Reisegepäck unterwegs ist; es ist sein eigenes Instrumentarium, das den gesamten Platz schluckt. Das nimmt der Südtiroler, der in Österreich lebt, auch auf längeren Strecken mit. So beispielsweise, als er sich im Juni 2023 von seiner Heimatstadt Innsbruck auf den Weg nach Leipzig macht, wo er mit einem Solorezital sein Bachfest-Debüt geben wird. Das Konzert trägt den Titel: „Der stille Star“, denn im Mittelpunkt steht ein akustisch nicht sonderlich weittragender Exot unter den Tasteninstrumenten: das Lautenclavier.“

Als „Koch des Monats“ wird im neuen und auflagenstarken „Der Feinschmecker“ Thomas Ortler gefeiert. Als „Historiker am Herd“ getitelt beschreibt Autor Teseo La Marca den agilen Kochkünstler unter anderem so: „Im Turmrestaurant „flurin“ verbindet Thomas Ortler die Schätze seiner Heimat Südtirol mit Einflüssen aus Maghreb und Fernost - und schafft damit hochspannende Kontraste“. Jürg Waldmeier legt dem Auftritt Ortlers eine herrliche vierseitige Bilderstrecke mit Ortlers Kreationen bei: darunter „Kalbszunge (Räucherforelle, Rettich, Alge)“, „Burratina (Shakshuka, Salzzitrone, Olive)“. (eb)

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Martina Wienchol

Freitag, 01.12.2023, 19.00 – 20.30 Uhr, Bibliothek Prad

Veranstalter: Bibliothek und BA Prad

 

 

Bildungsausschuss Prad

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Ausstellungseröffnung: Freitag, 01.12.2023
um 18.00 Uhr mit Umtrunk
Ausstellungsort: Raiffeisenkasse Prad Schalterraum

 

Bildungsausschuss Prad

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Einladung zum Vortrag

Referentin: Dr. Susanne Kofler (Fachärztin für Neurologie)

Datum: Freitag, 24.11.2023
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: Prad-Bürgersaal (Gemeindehaus 2. Stock)


 

Bildungsausschuss Prad

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Filmvorführung - Erstaufführung

 

Donnerstag, 23. November 2023, 19:30 Uhr
Raiffeisensaal im AQUAPRAD Prad am Stilfserjoch

Veranstalter: Bibliothek, Sammlerverein Ortler, BA Prad

 

Bildungsausschuss Prad

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Referentin: Gunde Bauhofer - Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Südtirol

Do., 23.11.2023, 19.00 Uhr, Obergeschoss Gemeinde Glurns

Freier Eintritt. Möchtest du das digitale Haushaltsbuch gleich ausprobieren? Dann bring deinen Laptop mit!

 

 

Bildungsausschuss Glurns/Taufers i. M.

Publiziert in Ausgabe 23-2023

am Samstag, 25.11.2023, ab 09.30 Uhr

Programm: 09.30 bis 11.30 Uhr Bastelecke und Schminken
für Kinder Bücher-Flohmarkt
18.00 Uhr Festakt 30 Jahre Bibliothek
Lesung mit Sabine Gruber aus ihrem neuen Roman: „Die Dauer der Liebe“

 

Bildungsausschuss Glurns/Taufers i. M.

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Mittwoch, 22.11.2023
MÄRCHEN ERZÄHLEN & ANSCHLIESSENDES BASTELN FÜR KINDER
Für Kinder von 3–6 J. mit Begleitung
im Gemeindesaal, 15–17 Uhr
Referentin Poli Marzia ist freiberuflich im pädagogischen und künstlerischen Bereich tätig.
Anmeldung bei Elki Obervinschgau, Tel.3792859586
Veranstalter Elki, Bildungsausschuss

Freitag, 24.11.2023
WEIHNACHTSKABARETT: ADVENT, ADVENT DIE SPARLAMP BRENNT
mit Selma Mahlknecht
im Kulturhaus, 20 Uhr
In diesem Kabarett wird das Thema „Weihnachten“ von einer anderen Seite unter die Lupe genommen.
Veranstalter BA, Öffentliche Bibliothek

Samstag, 25.11.2023
KIRCHTA HEILIGE KATHARINA
Kirchtagsmesse in der Pfarrkirche
Veranstalter Pfarre Schluderns

KIRCHTAGSFEST „KATHREIN, STELLT
DEN TANZ EIN…“

Traditionelles Mittagessen mit musikalischer Unterhaltung in der Feuerwehrhalle ab 11 Uhr
Veranstalter FF Schluderns

Sonntag, 26.11.2023
50 JAHRE ALPENVEREIN SCHLUDERNS
im Kulturhaus, 16.30 Uhr
Rückblick auf 50 Jahre AVS Schluderns mit Berichte über besondere Touren und Ereignisse, Buffet und musikalische Umrahmung mit Noah Thanei
Veranstalter AVS Schluderns

Dienstag, 28.11.2023 – 19 Uhr
BUCHVORSTELLUNG
„EIN HUND KAM IN DIE KÜCHE“

Sepp Mall liest aus seinem neuen Roman. Darin erzählt der 11jährige Ludi die Ereignisse in der Optionszeit, die
Auswanderung und den Verlust seines Bruders Hanno.
in der Bibliothek Schluderns, 19 Uhr
Veranstalter BA, öffentliche Bibliothek

Bildungsausschuss Schluderns

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Schluderns/Vinschgau - Nachdem der Kuchenverkauf für den Tierschutzverein Vinschgau im vergangenen Jahr in Schluderns sehr erfolgreich war, organisierten die beiden engagierten Vereinsmitglieder Lara und Inge Donner kürzlich eine Zweitauflage. Viele Freundinnen, Freunde, Verwandte und Bekannte stellten sich in den Dienst der guten Sache und spendierten Kuchen aller Gattungen für den Verkauf. Das Angebot konnte sich sehen lassen und zog den ganzen Vormittag über nach und nach Käuferinnen und Käufer an. Zusätzlich zu den Kuchen gab es heuer auch gebratenen Kastanien zu kaufen. Und viele Menschen aus nah und fern zeigten ein Herz für Tiere und nutzten das Angebot.
Die Organisatorinnen und auch die Vorsitzende des Vinschger Tierschutzvereins Anita Pichler danken allen, die den Kuchenverkauf in irgend einer Form unterstützt haben, ob als Bäcker:innen, als „Kastanienbrater“ oder als Käufer:innen der Süßspeisen und Kastanien. Die Gelder kommen ausschließlich den Tieren zugute. Die Mitglieder des Tierschutzvereins arbeiten alle ehrenamtlich. Sie werden immer dann aktiv, wenn sie auf Tierelend aufmerksam gemacht werden. Oft sind es verlassene und verwahrloste Kätzchen, die sie aufnehmen. Sie kümmern sich um die Tiere und sorgen für deren Kastration. Dann vermitteln sie diese an Tierliebhaber.
Die Kastration der Katzen ist seit Jahren ein großes Thema. Diese verhindern die ungehemmte Vermehrung und großes Tierelend. Freilebende Katzen werden eingefangen, kastriert und wieder dort freigelassen, wo sie aufgegriffen worden sind. 150 kastrierte Katzen leben derzeit in mehreren wilden Kolonien im Vinschgau und werden dort regelmäßig mit Futter versorgt. Das Futter und die Kastrationen kosten eine Menge Geld. Der Tierschutzverein ist auf Spenden angewiesen. Eine große Hilfe sind Futterspenden. (mds)

Von Montag 18. bis 28. November 2023 findet heuer wiederum die Futterspendensammlung in folgenden Vinschger Geschäften statt: NaveS Kastelbell, Gemischtwaren Gstrein Kastelbell, Despar Kofler Latsch, Conad Latsch, Despar Alber Schlenders, Gartenmarkt Schlanders, Eurospar Rung Prad, Despar pinggera Schluderns, Team 2000 Glurns Despar Rungg Mals und Gartenmarkt Mals.

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Schlanders/BASIS - BASIS Vinschgau überrascht immer wieder mit neuen Ideen und Aktionen. Neben internationalen Treffen, Kursen, Podiumsdiskussionen und Workshops in den Räumlichkeiten der Basis in der Ex-Drususkaserne, gibt es seit einiger Zeit ein „Schaufenster“ in der Fußgängerzone in Schlanders. Dieser kleine Raum wird Künstlern und Hobbykünstlern zur Verfügung gestellt, um ihre Arbeiten und Ideen zu präsentieren. Vom 8. bis 30. November zeigt die Schlanderser Künstlerin Elfi Sommavilla ihre Ton- und Porzellanarbeiten, bemalt in der klassischen Majolika-Technik. Die Ausstellung trägt den Titel „Flora“, weil die Tonbilder in erster Linie aus Pflanzen- und Blumenmustern bestehen. Die Künstlerin hat die alte Arbeitsweise mit Musterwalzen wieder neu entdeckt und gleich einen ganzen Zyklus von Wandbildern mit bunten Blumenmustern geschaffen. Bei einigen Besuchern, welche die Wandbilder und die Blumenmuster im Schaufenster betrachten, werden vielleicht auch Kindheitserinnerungen an alte Wandbemalungen mit Musterwalzen geweckt. Bei der Vernissage am 8. November konnte Magda Tumler von BASIS Vinschgau mit Stolz darauf hinweisen, dass BASIS bereits die fünfte Ausstellung im Schaufenster in der FuZo eröffnet und in Zukunft regelmäßig jedes Monat ein Künstler oder eine Künstlerin eigene Arbeiten ausstellen wird. Bei der Eröffnung waren neben Freunden und Kunstinteressierten auch die Schwiegereltern der Künstlerin, der bekannte Maler und Poet Luis Stefan Stecher und seine Frau Ulrike anwesend. (hzg) 

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Kortsch - Es ist lieb gewordene und gern gepflegte Tradition an der Fachschule für Hauswirtschaft in Kortsch: Zum Welternährungstag am 16. Oktober wird von den Schülerinnen der 2. Klasse ein Projekt präsentiert. Heuer wurde das Thema Wasser ausgewählt und mit vielen Informationen und Schautafeln aufbereitet. Das Lebensmittel mit dem höchsten Wasserverbrauch ist Kakao. Für ein Kilogramm Kakaobohnen müssen 27.000 Liter Wasser aufgewendet werden. „Kakao und Kaffee haben einen hohen Wasserverbrauch und sollten daher bewusste Genussmittel sein“, erklärten die Schülerinnen bei der Präsentation. Zwei Drittel der Erde ist mit Wasser bedeckt, nur drei Prozent sind trinkbar. Drei Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser.
Lebensmittel mit einem niederen Wasserverbrauch sind Tomaten, Kartoffeln oder auch die Zitrone. Ein bis zwei Liter Wasser sollte jeder Mensch pro Tag trinken. Denn der menschliche Körper besteht zu 50 bis 75 Prozent aus Wasser. Beim Zähneputzen verbrauchen wir ungefähr einen Liter Wasser, zwei Liter hingegen beim Händewaschen. Um ein Vielfaches mehr verbrauchen wir beim duschen. Eine der wichtigsten Maßnahmen, um die Umwelt zu schützen, ist das Wasser vom Wasserhahn zu trinken. Ein Buffet - wie immer ein Augen- und Gaumenschmaus - rundete die Projekt-Präsentation ab. Andreas Paulmichl, der Schulleiter und Monika Aondio, die Direktorin lobten die Präsentationen und betonten die Wichtigkeit mit der Ressoource Wasser schonend umzugehen. (ap)

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Müstair - Deutschland, Schweiz, Italien zu Gast im Kloster St. Johann, Müstair:
1983 wurde das Benediktinerinnenkloster St. Johann in Müstair als eines der ersten erhaltenswerten Kultur- und Naturdenkmäler der Schweiz in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen. Während des Jubiläumsjahres fanden neben den regelmäßigen Führungen eine Vielzahl an Ausstellungen, Workshops und Konzerten statt. Noch bis Januar 2024 ist das Bündner Kunstmuseum Chur - im Rahmen der dortigen Ausstellung „Jenseits der Sprache“ mit einer Skulptur des Künstlers Abraham David Christian im Westhof des Klosters zu Gast. Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten war das Wochenende vom 27. bis 29. Oktober 2023. Am Freitag fand der offizielle Festakt statt. Zugegen war der Nationalratspräsident Martin Candinas, wie auch der Bündner Regierungsratspräsident Jon Domenic Parolini und Bischof Joseph Maria Bonnemain. Zudem nahmen Fachpersonen und Site-Manager von UNESCO Welterbestätten aus Italien, Deutschland und der Schweiz an einem ersten dreitägigen internationalen Workshop im neugegründeten Kompetenzzentrum SAVAIR im frisch restaurierten Haus Selm auf dem Klosterareal teil. Neben anregenden Diskussionsrunden und Austausch ist es geglückt, Inputs für die Felder Management, Forschung, Restaurierung und Vermittlung zu erhalten. Ziel für die Zukunft ist es, die länderübergreifende Zusammenarbeit in weiteren solcher Konferenzen auszubauen. Die gewonnenen Erfahrungen in den Arbeitsalltag einzubauen und weiterzuführen. Es ist ein großes Anliegen der Stiftung Pro Kloster die gelebte Geschichte des Konvents und das umfassende Kulturgut neu zu entdecken, bedacht nach außen zu tragen und erlebbar zu machen. Zuletzt realisierte sie das Archäologische Archiv als Schaudepot, Gästezimmer wurden im Kloster eingerichtet und der Privatbereich der Schwestern renoviert. Weiters ist eine Umgestaltung des Museums geplant. Die Stiftung möchte das Kloster Schritt für Schritt für zukünftige Generationen erhalten und mit nachhaltigen Projekten beleben. (chw)

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Schlanders/Kulturhaus - Die vier Jahreszeiten sind das bekannteste Werk von Antonio Vivaldi (Geboren 1678 in Venedig, gestorben 1741 in Wien). Es ist eine Sammlung von vier Violinkonzerten aus dem Jahr 1725. Jedes Konzert besteht aus drei Sätzen und porträtiert eine Jahreszeit, indem vor allem Naturerscheinungen imitiert werden. Sehr erfindungsreich hat Vivaldi die Klangfarben jeder Jahreszeit eingefangen. Zu hören sind das Vogelgezwitscher und die sprudelnden Quellen im Frühling, Gewitter und Donner im Sommer, die Jagd und Weinfeste im Herbst, Eislaufen und das Klappern der Zähne im Winter. Das viel gespielte Werk ist eine Balance zwischen einzelnen Naturimitationen und harmonisch abgerundeter Schönheit als Gesamtkomposition, zwischen der Solo-Violine und dem Streichorchester. Zwei schnelle Sätze umrahmen einen langsamen Satz. Für jede Jahreszeit wählte Vivaldi eine bestimmte Tonart. Das helle E-Dur entspricht dem Frühling, der Jahreszeit des ersten Grüns. G-Moll ist für den Sommer mit seiner drückenden Hitze und den schweren Gewittern die ideale Tonart. Für den Herbst mit seinen Weinfesten und der Jagd wählte Vivaldi F-Dur, die Tonart der Jagdhörner und der dörflichen Tanzmusik. Der Winter zeigt sich im frostigen Gewand von F-Moll. Zu jedem der vier Konzerte hat Vivaldi Sonette, d.h. kurze Gedichte verfasst, um das Publikum mit Poesie auf die Musik einer jeden Jahreszeit einzustimmen. Zur Durchführung dieses Konzertes hat Matteo Bodini, der Cellist aus Schlanders, wiederum ein kleines Ensemble von jungen Orchestermusiker:innen aus verschiedenen Regionen Italiens zusammengestellt. Als Violin-Solistin trat Federica Giani aus Bologna auf. Außerdem spielten Matilde Berto, Pietro Bolognini, Elena Sofia Ferrante (Violinen), Jennifer Gomez Vilar (Viola), Matteo Bodini (Violoncello), Claudio Cavallin (Kontrabass) und Lorenz Bozzetta (Cembalo). Gianni Bodini gab kurze Einführungen in die vier Konzerte und las Teile der Sonette vor. Für die vielen Konzertbesucher war diese Aufführung wiederum ein großartiges und einmaliges Musikerlebnis. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Schluderns/Vinschgau - Unter dem Motto „Sammeln, Bewahren, Forschen“ luden die Verantwortlichen des VUSEUMs kürzlich Interessierte zu einem Informationsabend. „Es geht uns darum, für die Schenkungen und Leihgaben zu danken und diese der Öffentlichkeit vorzustellen“, erklärte Präsident Toni Patscheider. Seine Stellvertreterin Helene Dietl Laganda und der Mitarbeiter Alexander Lutt schlossen sich dem Dank des Präsidenten an. „Sammeln ist ein wichtiger Bereich des Museums. Es geht um die Bewahrung des kulturellen Gedächtnisses, um Erinnerung und um große Verantwortung“, so Lutt. Ein herzliches Dankeschön ging an Selina Obkircher und Sebastian Prieth, die sich im Rahmen des Sommerjobs um die Katalogisierung der Objekte und um Recherchen dazu gekümmert hatten. Dem Museum übergeben wurden die Sammlung der Familie Adolf Bernhart, bereit gestellt von Toni Bernhart, die mehrere Bilder des Kortscher Künstlers Karl Grasser umfasst. Das Vuseum erhielt Bilder und eine Druckerpresse von der Familie Weihrater (Buchbinder) aus Mals, historische Schriften, Bücher und Bergfotos vom Grafen Christoph von Plawenn, gesammelte Schlernschriften (ab 1920) von Herbert Raffeiner aus Tschengls, sieben Krampusmasken, geschnitzt von Helmuth Raffeiner und zur Verfügung gestellt von den Geschwistern Raffeiner aus Schluderns, Bilder des Malers Alois Zierheld aus Burgeis und das „Gschneirer Christkindl“ von Eleonora Kaufmann aus Prad als Besonderheit. Ein Höhepunkt des Abends war die Vorführung des Films „Flachsanbau Schleis 1984“ von Lorenz Abart. Dieser hatte den Film im Auftrag der SVP Ortsgruppe Schleis aufgenommen, auf eine angenehme Länge geschnitten und die einzelnen Arbeitsschritte mit treffenden Worten beschrieben. Als angenehm empfunden wurde auch die Länge der Veranstaltung. Sie war auf das wesentliche beschränkt worden und bot nach einem offiziellen Teil noch Gelegenheit, die Exponate zu betrachte und sich bei einem Umtrunk auszutauschen. Für die musikalische Umrahmung sorgte das Klarinettentrio der Musikkapelle Laatsch. (mds)

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Schlanders - Ganze zwei Wochen, vom 6. bis 18. November gibt es auch dieses Jahr wieder in Schlanders ein vielfältiges und buntes Programm rund um das Thema Märchen. Durch Geschichten, Theater, Kinofilme, Puppentheater, eine Nachtwanderung, Märchendeutung und Kräuterzauber werden Kinder, Jugendliche und Erwachsene in das Land der Träume, der Fantasie, der unbegrenzten Möglichkeiten und der Wunder entführt. Beim Erzähltheater bzw. Bildertheater „Kamishibai“ werden Bildgeschichten für Kinder bis 3 Jahren beim offenen Treff im Elki vorgetragen, „Kamishibai Sterntaler“ und „Kamishibai die kleine Hexe“ sind Erzähltheater für Kinder ab 3 Jahren. „WUNDERSAM und HEITER - Geschichten über die Liebe“ erzählte die Geschichtenerzählerin und Autorin Tiziana Turci am 9. November für Erwachsene in der Bibliothek Schlandersburg. „Guten Morgen kleine Hex“, so lautete das Märchen-Puppentheater mit Gernot Nagelschmid, das am 10. November in der Bibliothek Schlandersburg aufgeführt wurde. Einen interessanten und spannenden Abend gab es am 16. November mit dem Kräuterexperten und Märchendeuter Werner Gurschler. Eine Nachtwanderung gibt es am 17. November um 19:00 Uhr. Schaurig schöne Geschichten für Kinder von 6 bis 11 Jahren werden bei der Geschichten-Nachtwanderung auf der Sonnenpromenade erzählt. Märchen am Lagerfeuer gab es am 7. und 14. November im Innenhof der Bibliothek Schlandersburg. Zum Abschluss der Märchenwochen gibt es am Samstag, den 18. November von 9:00 bis 12:00 Uhr ein buntes Programm in der Fußgängerzone in Schlanders. Märchenfiguren sind unterwegs, es spielt ein Kindertheater, die Gruppe „OrtwÎn Spiel-Leyt“ verzaubern mit mittelalterlichen Klängen und verschiedenen Handwerkern kann man bei ihrer Arbeit zuschauen. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 23-2023

FOS „Marie Curie“ Meran - Die diesjährige Entrepreneurship Woche stand ganz im Zeichen der Südtiroler Startup Szene, der Umsetzung von nachhaltigen Geschäftsideen und des Branding. Unterstützt wurde die Schule von WirtschaftsexpertInnen und JungunternehmerInnen aus dem ganzen Land. Dabei erhielten die SchülerInnen der 4. Klassen der touristischen Fachrichtung und der Euregio-Klasse wichtige Impulse und konstruktive Feedbacks zu ihren Projekten.
Es wurde an insgesamt 13 Geschäftsideen gearbeitet, u. a. an einer Vermittlungsplattform, bei der Wanderbegeisterte die perfekte Begleitperson für ihre Freizeitaktivitäten am Berg finden können, an einer Alternative zum klassischen Glühwein/Apfelglühmix, dem Johannesbeervino – JoVi und an leckerem Popcorn aus Südtiroler Mais mit typischen regionalen Geschmacksrichtungen (Speck, Apfel, Honig uvm.)
Zudem ermöglichte diese Initiative den SchülerInnen auch Einblicke in Südtirols Innovationszentren und deren Arbeitsweisen, wie z. B. die BASIS Vinschgau in Schlanders, dem MIND Meran.o und dem NOI Techpark in Bozen.
Auch das kreative Arbeiten kam im Laufe der Woche nicht zu kurz. Die SchülerInnen erstellten in verschiedenen Workshops Prototypen zu ihren Geschäftsideen sowie Kurzvideos mit der Stop-Motion-Technik und kreierten mit Unterstützung von Werbegrafikern ihre eigenen Logos.
Manuela Bertagnolli, Marketingleiterin der Karl Pichler AG, zeigte sich von der Initiative begeistert: „Durch die Entrepreneurship Woche können die SchülerInnen in die Businesswelt und die Startup Szene eintauchen. Für uns Unternehmen ist es spannend zu sehen, welch tolle Ideen die SchülerInnen entwickeln. Besonders aufgefallen ist mir auch der nachhaltige Gedanke, der bei allen Geschäftsideen vorhanden ist und von dem wir als Wirtschaft auch noch viel lernen können.“
Die Stellungnahme des Schülers Adam Bugno bringt es noch einmal auf den Punkt: „Der Austausch mit den ExpertInnen hat uns sehr viel gebracht, da wir von ihnen konstruktive Rückmeldungen und Tipps zur Verbesserung unserer eigenen Geschäftsideen erhalten haben.“ 

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Bibliothek Mals - Am Abend des 31. Oktober wurde die Bibliothek in Mals zum Portal in die Unterwelt. Insgesamt 70 Kinder im Grundschulalter begaben sich auf eine schaurige Reise, die von einem schweigsamen Fährmann angeführt wurde. Unterwegs begegneten den Kindern magische Kreaturen, ein Vampir, eine Wahrsagerin und andere dunkle Gestalten. Knifflige Rätsel und Aufgaben mussten gelöst werden, um dem Halloweengeheimnis auf die Spur zu kommen. Zudem galt es, das schützende Seil nicht loszulassen, um nicht in die Geisterwelt hinabzugleiten. Mut mussten die Kinder dennoch an den verschiedenen Stationen beweisen, angefangen bei den mysteriösen Fühlboxen, weiter zum schlafenden Vampir, dem der Ring abgenommen werden musste, einer Geisterparty und vielem mehr. In der Unterwelt angekommen, tauchte die furchtlose Schar in Grusel-Geschichten und unheimliche Gedichte ein, welche mit passenden Geräuschen untermalt wurden. Die Spannung erreichte ihren Höhepunkt, als eine der Erzählerinnen aus dem Fenster gezogen wurde und verschwand. Abgeschlossen wurde der besondere Abend mit einem Schattentanz und einem ganz speziellen Gruselbuffet.
Das Halloween-Team des Kreativkollektives a.réa freut sich, dass Kindern von Reschen bis Latsch ein toller und erlebnisreicher Abend geboten werden konnte.
Die Rückmeldungen waren sehr motivierend: „Die Kinder waren total begeistert, angefangen von der Gruselwanderung bis hin zum Gruselbuffet. Besonders spannend fanden sie die Gruselgeschichte, die von Werwölfen handelte. Hoffentlich wird dieser Abend nächstes Jahr wiederholt.“ Wer weiß? Auf jeden Fall wird es nicht an der guten Zusammenarbeit mit dem VKE und der Bibliothek Mals scheitern. Ein herzliches Dankeschön an sie!
Mit Begeisterung angenommen wurde auch das am selben Tag angebotene Kinderschminken, das sichtbar Leben ins Dorf brachte.

 

Hast du Interesse, kulturelle Initiativen zu entwickeln und mitzugestalten? So kannst du uns kontaktieren:
WhatsApp/Mobil: +39 377 356 0115
Mail: info@a-rea.it

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Naturpark Biosfera Val Müstair - Nossa via – unser Weg“. Unter diesem Titel lud die Leitung des Naturparks Biosfera Val Müstair die Bevölkerung am Samstag, 4. November 2023, zur Präsentation der Projekte 2025 – 28 ein.
Das Ziel des Naturparks ist es, das Val Müstair als lebenswertes Tal zu erhalten und weiter zu entwickeln. Dabei legt die Naturpark-Leitung grossen Wert darauf, die Bewohner des Tales in die Entscheidungsfindungen einzubinden. „Jau sun Biosfera – ich bin Biosfera“, lautet auch das Motto des Naturparks, unter welchem jede einzelne Einwohnerin und jeder einzelne Einwohner der Talschaft aufgerufen ist, sich mit der Biosfera zu identifizieren. Der einheitliche Auftritt des Naturparks Biosfera Val Müstair und der Tourismusorganisation auf den verschiedenen Plattformen wie Internet, Social Media-Kanäle und Printsachen, untermauert das Miteinander zusätzlich. Die Schnittstellen sollen genutzt und Doppelspurigkeiten ausgemerzt werden.
An der Ideen-Werkstatt im Frühjahr 2023 hatte die Bevölkerung die Möglichkeit, Projektideen und Anregungen für die neue Programmperiode 2025 – 28 einzubringen, die vom Naturpark-Team auf ihre Durchführbarkeit geprüft und nun erarbeitet vorliegen. Es ist erfreulich, dass viele Anliegen aufgenommen werden konnten, unter anderem der Ausbau der Angebote für Jugendliche und Familien, Entwicklung einer Energiestrategie zusammen mit der Gemeinde, neue Projekte zu Landwirtschaft und Gewerbe wie z. B. die Koordination zur Förderung von Kleinvieh (Schafe, Ziegen) , Prüfen einer Naturparkschule mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit in der Schule, Schwerpunkt Besucherlenkung, Kulturprojekte etc.
Über 100 Teilnehmende haben die Vorstellung des Programms und die Ausführungen des Geschäftsleiters des Naturparks, David Spinnler, verfolgt. Es ist bemerkenswert, dass auch die Oberstufenschüler des Tales anwesend waren und sich am anschliessenden Austausch beteiligt haben. Dabei wurde insbesondere der Wunsch nach einer Mitgestaltung des Social Media-Bereichs als Influencer/innen geäussert, der beim Naturpark-Team auf offene Ohren stiess. Auch die Pausenplatzgestaltung und ein Kino wurden thematisiert. „Die Jugend ist unsere Zukunft“, betonten sowohl David Spinnler als auch die anwesende Gemeinderätin und Vertreterin des Schulrats, Stephanie Ulayayi, und versicherten, dass der Naturpark und die Gemeinde deren Anliegen unterstützen werden.
136 vom Naturpark zertifizierte Produkte gibt es im Val Müstair, in deren Genuss man beim Apèro riche kam. Fünf Naturpark-Partner, namentlich das Hotel Chalavaina, das Hotel Chasa de Capòl, das Hotel Central, das Hotel Süsom Givè und Meier-beck, haben aus zertifizierten regionalen Produkten Köstlichkeiten kreiert, die allesamt das Prädikat „hervorragend“ verdienen.
Zum Abschluss wird vom Geschäftsleiter des Naturparks eindrücklich darauf hingewiesen, dass die Türen jederzeit offen sind und Raum gelassen wurde für die Unterstützung weiterer Projekte.
val-muestair.ch/projekte
Annelise Albertin

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Schlanders/Innsbruck - Wie spannend der menschliche Körper ist und welche Wunder dieser vollbringen kann, haben fünf Klassen des OSZ Schlanders im Zuge der Ausstellung Körperwelten in Innsbruck im Herbst erfahren dürfen. Die Reizüberflutung des modernen Lebens ist kein abstraktes Phänomen – es wirkt sich tatsächlich und auch nachweislich auf die Physis aus. Die derzeitige Ausstellung „KÖRPERWELTEN - Am Puls der Zeit“ möchte die Menschen dazu animieren, sich über die dadurch entstehenden langfristigen Auswirkungen auf Körper und Geist Gedanken zu machen. Die ausgestellten Exponate wirkten sehr eindrucksvoll – vor lauter Faszination kamen die Schüler nicht mehr aus dem Staunen.

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Endlich war es so weit und der Jugendtreff Eyrs öffnete seine Türen am 21.10.2023. Als der Treff um 16 Uhr öffnete, standen bereits einige Jugendliche gespannt vor der Türe.
Es ging los und die Teenies schauten sich um, was es alles so zu entdecken gibt im neuen Treff. Später am Abend fand ein spannendes Calcetto-Turnier statt und eine Luftballon-Schlacht, wobei die Jugendlichen ihr Können zeigten. Natürlich wurden wir auch den ganzen Abend mit feinster Musik von unseren selbsternannten DJs verwöhnt Am Ende des Tages zählten wir über 70 Jugendliche, die bei der Eröffnung vorbeikamen.

Ein durchaus gelungener Start, jetzt heißt es: Auf a guate Treff-Zeit!

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Seit Oktober 2023 neuer Jugendreferent und Abteilungsleiter der Offenen Jugendarbeit im Jugenddienst Obervinschgau.

Ich bin seit vielen Jahren in der Jugendarbeit tätig, bleibe aber trotzdem neugierig und „am Anfang“ dieses Weges.
Ich bin auch von der Notwendigkeit und Wirksamkeit dieser Tätigkeit überzeugt. Jeder Jugendliche ist ein Mensch der noch viel Geschichte zu leben und zu schreiben hat. Für mich, für uns, als Jugendarbeiter, gilt es diese Geschichte/n zu begleiten und zu unterstützen, mit Liebe, Verständnis und Wertschätzung.

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Am 28. Oktober hat das Jugendzentrum Freiraum am Dorfplatz Schlanders den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit gegeben Kürbisse für Halloween zu schnitzen. Zudem hatten die Kinder und Jugendlichen die Chance einen Gutschein zum Eislaufen in Schlanders zu gewinnen. Ermöglicht haben es die Kaufleute, welche uns alles zur Verfügung gestellt haben.

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Goldrain/Tiss - Es ist ein Freudentag, für Goldrain, für Latsch und darüber hinaus”, so bezeichnete es der Bürgermeister der Gemeinde Latsch, Mauro Dalla Barba. Am 29. Oktober konnte im Weiler Tiss bei Goldrain der Besinnungsweg ANNO XXXIII mit dem Bilderzyklus des A.R. Hornbacher eingeweiht werden. Der Bilderzyklus ist ein Geschenk des Künstlers an den Bildungsausschuss Goldrain/Morter. „Die Entstehung des Besinnungsweges ist Ausdruck unserer Dorfgemeinschaft. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt von Bildungsausschuss Goldrain/Morter, der Eigenverwaltung von Goldrain und vielen freiwilligen Helfer:innen, das zeigt, wie stark wir sein können, wenn wir zusammenhalten“, so die Gemeindereferentin Irmgard Gamper.
Gruß- und Dankesworte kamen von Gerhard Rinner, der den rechtlichen Teil und die Finanzierung des Projektes übernahm, von Veronika Traut, der Vorsitzenden des Bildungsausschusses Goldrain/Morter, von der Kulturreferentin Maria Kuppelwieser, vom Leiter der Bildungsausschüsse im Vinschgau, Ludwig Fabi und vom Obmann der Raiffeisenkasse Latsch, Georg Wielander.
Die in Goldrain wohnende Referentin Irmgard Gamper kennt A. R. Hornbacher wohl am Besten. Sie bezeichnete Arthur als einen “wichtigen Teil der Dorfgemeinschaft”. Sie hob sein Feingefühl, seine Kreativität und seine ganz eigene Demut hervor und sagte zu ihm: “Du bist ein Künstler durch und durch, und Künstler sind ganz besondere Menschen. Es sind Menschen, welche die Welt zu etwas Besserem verändern können und das hast du mit deinem Besinnungsweg hier gemacht. Jede Station erzählt eine eigene Geschichte, sie erzählt auch aus deinem Leben und hat eine Botschaft für uns bereit”.
Erklärende und tiefgehende Worte zur Entstehung des Besinnungsweges kamen schließlich vom Künstler selbst. A.R. Hornbacher bedankte sich zuerst beim Männerchor Vierklang für die musikalische Umrahmung. Nach einer Laudatio an den Weiler Tiss, sagte er: “ANNO XXXIII diente bisher als Wanderausstellung. Ich, als Niederlagen- und Schmerzerprobter, habe immer wieder gestaunt, wieviel Leidenschaft, Zorn, Trauer, Angst und Freude die Bilder ausgelöst haben. Ja, bei mancher Führung war ich überfordert. Auf Anruf vieler Betrachter, diesen Zyklus für immer für jeden zugänglich zu machen, hatte der Bildungsausschuss Goldrain/Morter und die Fraktion Goldrain den Mut, dieses Projekt hier in Tiss zu verwirklichen. Wahrlich, in der heutigen Zeit braucht es Mut, sich laut mit unserem christlichen Glauben zu beschäftigen. Nur hoffe ich, dass dieser Mut des Bildungsausschusses Goldrain/Morter mich nicht zum Hochmut verführt, denn es ist für mich eine große Ehre und eine große Wertschätzung, wenn diese Erzählung vom Jahr ANNO XXXIII, in die schon sehr, sehr viele Augen hineingeschaut haben, nun hier in Tiss wohnen darf”.
Es ist schon beeindruckend, dass ein „68-Produkt“ sich mit einem derartigen Thema auseinandersetzt. Für A. R.Hornbacher ist es aber eines der wichtigsten Ereignisse in der Menschheitsgeschichte. ANNO XXXIII ist auch ein persönlicher Kreuzweg. Der Künstler bringt seine eigene Geschichte zum Ausdruck und zeigt sich so, wie er ist. Zentral ist die Kreuzigung. Allein 10 Bilder erzählen von der Kreuzigung. Unter der Station XXXVIII „Und es floß Blut und Wasser“ steht geschrieben: “Somit ist Gottes Liebe größer als alle Sünden der Menschheit dieser Welt”.
In der Regel hat ein Kreuzweg 14 Stationen und betrachtet den Leidensweg Jesu von seiner Verurteilung durch Pontius Pilatus über den Tod am Kreuz bis hin zur Ruhe im Grab. Der Besinnungsweg ANNO XXXIII in Tiss besteht aus insgesamt 45 Kapellen. Der Kreuzweg beginnt mit dem „Hineinreiten“ und endet mit der „Eingebung durch den hl. Geist“. Jedes Bild spricht für sich und jeder kann sich seine eigenen Gedanken machen. (pt)

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Buch - Hereinspaziert bei Garagenbrennern, Individualisten, Rebellinnen, Aussteigern, die brennen, wofür sie brennen.
Grappa, Obstbrand, Likör, Whisky, Gin (alpin!) und Rum: In Südtirol warten viele gute Geister. Maria Kampp besucht 27 Brennerinnen und Brenner – allesamt Freidenker zwischen Genie und Wahnsinn – und blickt ihnen beim Destillieren über die Schulter. Sie erzählt von halbvergessenen Obstsorten wie Sommerzitrone und Kalterer Böhmer, die im Schnapsglas ein Revival erleben, von der Alchemie destillierter duftender Kindheitserinnerungen, von Zirbenaromen und Gebirgsquellwasser und von trinkbaren Bergwiesen. Aber warum stibitzen Engel hierzulande mehr Whisky aus dem Fass als andernorts? Wie geht veganer Eierlikör? Haben Frauen wirklich die bessere Nase? Und warum ist Südtirol ohne Schnaps kaum zu ergründen?
Eine Hymne auf handwerkliches Können, anspruchsvolles Genießen und die experimentierfreudige Kunst des Brennens.
Von den 27 Brennereien in Südtirol hat die Autorin Maria Kamp auch Vinschger Brennereien und Schnapsbrenner besucht. Eingekehrt ist sie bei der Biobrennerei Steiner in Mals, in die Puni Destillery in Glurns, beim Außerloretzer in Laas, beim Heiner Pohl im Marinushof in Kastelbell, beim Weberhof in Galsaun, beim Martin Aurich in der Hofbrennerei Castel Juval und bei der Hofbrennerei Gaudenz in Partschins.

Maria Kamp
Oh! Hochprozentiges Südtirol
folio Verlag
ISBN 978-3-85256-890-4
Franz. Broschur; Seiten 168

Publiziert in Ausgabe 23-2023

AFI - Im Herbst präsentiert sich die Zwischenbilanz 2023 für Südtirols Wirtschaft durchwachsen. Positives zu berichten gibt es mit Blick auf Arbeitsmarkt, Tourismus und Inflation. Andererseits zeigt sich die Kreditdynamik mit Juli erstmals rückläufig und Südtirols Außenhandel schwächelt. In der Herbst-Umfrage des AFI-Barometers zeigen sechs von sieben Stimmungsindikatoren nach unten – einige mehr, andere weniger. Dazu AFI-Direktor Stefan Perini: „Die Stimmung bei Südtirols Arbeitnehmern ist aktuell schlechter als die Lage - Ausdruck einer allgemeinen starken Verunsicherung.“

www.afi-ipl.org/afi-barometer

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Seniorenwohnheim Annenberg Latsch - Das Seniorenwohnheim Annenberg Latsch erhält das Qualitätssiegel RQA vom Verband der Seniorenwohnheime.
„Klassenbeste“ betitelte der Direktor des Verbandes der Seniorenwohnheime das Latscher Seniorenwohnheim bei der Vergabe des Qualitätssiegels am 25. Oktober 2023 in Bozen. Das Qualitätssiegel RQA (relevante Qualitätskriterien in der Altenarbeit Südtirols) ist ein Nachweis von gelebter Qualität in allen Bereichen: von der Pflege und Betreuung, der Reha, der Tagesgestaltung, der Küche, der Wäscherei, der Reinigung, der Hauswirtschaft und der Haustechnik bis zur Verwaltung und der Direktion.
„Das Siegel belohnt unseren täglichen Einsatz“, sagt Präsident Alexander Janser und erklärt: „In unserem Haus stehen die Bedürfnisse der Heimgäste im Mittelpunkt laut dem eigenen Leitbild „Selbstbestimmt Leben im Alter“. So werden z.B. auch die Angebote der Tagesgestaltung nach deren Wünsche ausgerichtet: die Teilnahme an der Prozession, die Grillfeier mit den Angehörigen, die „Annenberger Sommerspiele“, das Sommerfest mit dem Latscher und dem Kastelbeller Seniorenklub, die Teilnahme am Fest der Latscher Feuerwehr und der Bürgerkapelle, die Ausflüge nach Martell und auf den Schlanderser „Haslhof“, das Kräuterbuschen binden mit den Latscher Bäuerinnen, das Oktoberfest mit der Jodlerkönigin Maria Sulzer, die Besuche der Kita -und Kindergartenkinder und für den traditionellen Adventsmarkt am 3. Dezember wird auch schon fleißig gebastelt. Ein großes Lob gilt auch den vielen freiwilligen Helfern und Helferinnen, die aktiv das Heimleben bereichern.
Der Präsident Alexander Janser, der Direktor Loris De Benedetti und die Pflegedienstleiterin Eva Pirhofer bedanken sich bei allen MitarbeiterInnen und allen Freiwilligen HelferInnen, die im Annenbergheim zur gelebten Qualität beitragen.

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Kolping im Vinschgau - Der Titel: „ Hühner für Afrika statt Zimmerservice im Hotel“, fiel mir vor einigen Tagen ins Auge. Um was geht es hierbei?
„Verzichten Sie auf Ihre Zwischenreinigung und spenden Sie stattdessen ein Huhn!“ Seit einem Jahr läuft diese Aktion im KOLPING-Park-Hotel in Fulda. Sie will verhindern, dass kaum benutzte Handtücher in die Wäsche gehen und saubere Zimmer täglich geputzt werden. Das schont die Umwelt und spart Energie. Doch der größte Gewinn kommt bei den Menschen in Afrika an. Die gespendeten Hühner gehen an arme Bauernfamilien in West- und Ostafrika, die durch den Verkauf von Eiern ihr Einkommen steigern und den Mist als Dünger für die Felder nutzen.
„Die Aktion kommt sehr gut an. Die Gäste fragen häufig nach und wir kommen ins Gespräch über Armut in Afrika und die Nachhaltigkeit hier bei uns“, berichtet Christina Blos, die die Aktion ins Leben gerufen hat. „ Und auch wir im Kolping Hotel in Fulda freuen uns – über die Spenden und über den Nutzen für unsere Umwelt“.

Wäre eine solche Aktion nicht auch bei uns in Südtirol nachahmenswert? Möglich müsste es sicher sein? Oder?
Nachfrage bei Kolping Südtirol in Bozen.
E-Mail: info@kolping.it

Otto von Dellemann

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Martell - Die Gemeinde Martell und die Bauernbund Ortsgruppe Martell rufen in Zusammenarbeit mit dem „Bäuerlichen Notstandsfonds – Menschen helfen“ (BNF) zu einer Spendenaktion für die Hinterbliebenen der Familie Marchesi/Blaas auf.
Am 30. September ist Günther Blaas im Alter von 49 Jahren bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Er hinterlässt seine Lebensgefährtin und zwei Kinder.
Die Familie hatte erst vor wenigen Jahren ein älteres Wohnhaus erworben und dort den Lebensmittelpunkt für ihre gemeinsame Zukunft eingerichtet.
Ein sehr schmerzlicher Moment, eine schwierige Zeit mit Unsicherheit und vielen Ängsten, wo die Familie Unterstützung und neue Hoffnung braucht. Spenden können über die Spendenkonten des „Bäuerlichen Notstandsfonds EO“ unter dem Kennwort „Fam. Marchesi/Blaas“ eingezahlt werden.

Kennwort: „Fam. Marchesi/Blaas“
Raiffeisen Landesbank IBAN IT30 D 03493 11600 000300011231
Südtiroler Sparkasse IBAN IT67 D 06045 11600 000000034500
Südtiroler Volksbank IBAN IT15 U 05856 11601 050570004004
Jeder gespendete Euro kommt zu 100 % der Familie Marchesi/Blaas zugute. Die Spenden an den BNF können von Privatpersonen und von Betrieben in der Einkommenssteuererklärung abgesetzt werden.

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Eyrs/Tschengls/Allitz/Tanas - Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren von Eyrs, Tschengls, Allitz und Tanas dürfen sich über 180 neue Einsatzuniformen freuen. Der letzte Austausch ist vor rund 25 Jahren erfolgt und deshalb war eine Neuanschaffung eine Notwendigkeit. Kürzlich sind die neuen Uniformen eingetroffen.
Benachbarte Wehren haben den Austausch bereits vor rund 5 Jahren vorgenommen. So etwa auch die FF Laas, die damals neue Einsatzjacken angeschafft hatte. Die Wehren in den Fraktionen Eyrs, Tschengls, Tanas und Allitz haben die neuen Richtlinien des Landesverbandes der Freiwilligen Feuerwehren abgewartet, welche im Mai 2022 erlassen worden sind. Auf der Basis der neuen Richtlinie wurden so die neuen, kürzeren und damit praktischeren Einsatzjacken und Einsatzhosen mit der neuen Triplexbestreifung angeschafft. Angelehnt hat man sich auch an die österreichischen Einsatzuniformen, so dass preisliche Vorteile aufgrund der hergestellten Stückzahlen dort erzielt werden konnten. Die Namensnennung der jeweiligen Feuerwehr am Rücken ist nun zweisprachig angeführt.
Unter der Koordination vom Abschnittsinspektor der Gemeinde Laas, Abschnitt IV im Bezirks Untervinschgau Hugo Trenkwalder wurden vier Anbieter um eine Offertlegung gebeten und gewonnen hat diese Ausschreibung die österreichische Firma „Koch Brandschutztechnik“. Die „Koch Brandschutztechnik“ hat auch vor rund 5 Jahren die Laaser Einsatzjacken geliefert.
Die Finanzierung hat zu 80% die Gemeinde Laas übernommen, die Raiffeisenkasse Laas hat sich an der Finanzierung gut beteiligt, wie auch die Volksbank Laas. Die vier Wehren sind den Sp0nsoren zu Dank verpflichet.
Es ist keine Frage, dass die persönliche Schutzausrüstung für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren einen sehr hohen Stellenwert haben muss und den modernsten Anforderungen entsprechen soll. 

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Planeil/Frankfurt - Die Grundschule Planeil im Obervinschgau mit Lehrer Florian Thaler und die Grundschule St. Oswald bei Kastelruth mit Lehrerin Manuela Steiner und Frau Prof. Annemarie Augschöll von der Freien Universität Bozen standen bei der 75. Frankfurter Buchmesse (vom 16 – 20 Oktober 2023) auf Einladung des „Forums Bildung/Verband Bildungsmediene.V“ zum Thema „Leben, Lernen und Arbeiten in den Kleinstschulen Südtirols“ im Mittelpunkt. Der Kontakt kam über das Netzwerk Kleinstschulen Südtirols zustande. Mehr als die Hälfte der Grundschulen in Südtirol sind in jahrgangsübergreifenden Klassen organisiert. In 76 Grundschulen werden fünf Jahrgänge in drei Klassengemeinschaften unterrichtet in 14 Klassen bilden fünf Jahrgänge eine Klassengemeinschaft. Dass es sich dabei um kein rückständiges Schulmodell handelt, belegte Frau Prof. Augschöll bei Studien in dem von ihr gegründeten „Forschungs- und Dokumentationszentrum zur Südtiroler Bildungsgeschichte“. Sie gab im Rahmen des Fachprogramms zu Lern-, Medien- und Schulkonzepten der Frankfurter Buchmesse Einblicke in die Aktivitäten ihrer Forschung und in die unterschiedlichen Bildungsaktivitäten im ländlichen Raum. Dabei geht es um innovative Konzepte und internationale Vernetzung mit Forschenden in aller Welt, die mit Schulen in abgelegenen Gebieten arbeiten, in sogenannten „Kleinschulgipfeln“ sowie Lehrkräfte und Kinder über tausende Kilometer entfernt in Austausch zu bringen. Ermöglicht werden im Rahmen des Projektes „Weltwissen-Paten“ Begegnungen mit spannenden Menschen aus Wirtschaft, Kultur und Sport, die die Kleinstschulen besuchen. In Planeil war über das Netzwerk der Kleinstschulen Miklos Kiss mit seinem selbstfahrenden Audi zu Gast und jüngst der Vorstand vom Verband Bildungsmedien und Geschäftsführer des Klinkhardt Verlags Andreas Klinkhardt, der den Kindern Geschichten über Buchdruck und Bücher erzählte. „Kleine Schüler:innenzahlen und motivierte Lehrpersonen machen die Kleinschulen zu besonderen Lernorten nicht nur für Kinder, sondern auch für die Menschen der kleinen dörflichen Sozialgemeinschaften“, unterstreicht Augschöll. Die beiden Lehrpersonen Thaler und Steiner berichteten aus dem Schulalltag und beschrieben die Umsetzung ihrer Lernkonzepte. Die Ausführungen der Professorin und der beiden Lehrpersonen aus Südtirol stießen auf großes Interesse. (mds) 

Publiziert in Ausgabe 23-2023

 Kürzlich wurde die Strecke von Meran nach Töll wieder in Betrieb genommen. STA Direktor Joachim Dejaco teilte dem Verein Freunde der Eisenbahn bei einer Aussprache mit, dass mehr als ein Drittel der 1500 Fundamente für die Strommasten errichtet wurden. Im Frühjahr 2024 sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Der Verein Freunde der Eisenbahn möchte sich daher bei der Landesregierung und STA bedanken. Dann kann die Vinschgerbahn im Halbstundentakt bis Bozen durchfahren.

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Was ist eine Frau und Mutter in der heutigen Arbeitswelt wert?
Zum Thema Frauen und Mütter in der Arbeitswelt bzw. Was ist eine Frau und Mutter in der heutigen Arbeitswelt wert, seien stellvertretend zwei Erfahrungen beschrieben: Eine arbeitswillige junge Mutter auf Arbeitssuche wird zum Vorstellungsgespräch geladen. Relativ schnell wird im Gespräch die Frage gestellt, ob ein zweites Kind in Planung sei. Da diese Frage nicht zu hundert Prozent verneint werden konnte, war die Reaktion des potentiellen Arbeitgebers klar: Man wolle das Risiko wieder einen neuen Mitarbeiter suchen zu müssen nicht eingehen.
Fazit: Befindet sich Frau im „gebärfähigen“ Alter, so hagelt es am Arbeitsmarkt Absagen.
Beispiel zwei: Eine junge Mutter will nach drei Jahren, in denen sie Zuhause das Kind betreute, wieder arbeiten gehen, ist voll motiviert und in einem gewissen Rahmen auch flexibel was die Arbeitszeiten anbelangt. Nach zwei Vorstellungsgesprächen und der Hoffnung, dass auch die restlichen Zweifel ausgeräumt wären, folgt der Anruf, dass es wegen der Arbeitszeit doch nicht klappt. Nach Rückfrage und Bitte um einen weiteren Termin, um das Thema Arbeitszeit persönlich abklären und auch um eventuelle Kompromisse finden zu können, wartet die Mutter bis heute auf den versprochenen Rückruf des Geschäftsführers.
Vor diesem Hintergrund drängen sich doch einige Fragen auf: Können sich Betriebe als Arbeitgeber in Zeiten des Mangels an Arbeitskräften eine Ablehnung von Müttern, die wieder in den Arbeitsmarkt eintreten wollen, leisten? Kann sich die Gesellschaft das leisten? Wo gedenkt der Landesbeirat für Chancengleichheit den Hebel anzusetzen, damit die Gleichberechtigung der Frau und vor allem Mutter am Arbeitsmarkt gelingt?

Name der Redaktion bekannt

 

Aussendung der Vinschger Arbeitnehmer:innen in der SVP
Die Fa. Hoppe galt bisher als sicherster Arbeitgeber im Vinschgau. Umso bedauerlicher ist nun die unverhoffte Entlassung von 120 Mitarbeiter:innen. Das ist ein schwerer Schlag für die Betroffenen. Ihnen gilt unser Mitgefühl. Wir sind uns bewusst, dass diese Maßnahme notwendig ist, um die restlichen Arbeitsplätze zu sichern. Darauf bauen wir. Es ist zu wünschen, dass alle Arbeiter:innen wieder einen Arbeitsplatz finden. Wir rufen unsere Unternehmer:innen auf, ihnen eine neue Anstellung mit angemessener Bezahlung zu bieten. Bei dem immer wieder beklagten Arbeitskräftemangel dürfte das wohl möglich sein, bzw. dem entgegenwirken.

i.A. die Vorsitzende Kunhilde von Marsoner

 

Winterfit bis 15. November
Die Phase auf die Winterausrüstung von Fahrzeugen endet mit 15. November, daran erinnert das Kraftfahrzeugamt des Landes. Ab 15. November gilt Winterausrüstungspflicht auf der Brennerautobahn A22 sowie auf dem Gemeindegebiet der Stadt Bozen. Wer auf höher gelegenen Landesstraßen unterwegs ist, muss sein Fahrzeug auch bereits zuvor mit Winterausrüstung ausgestattet haben, wenn Schnee und/oder Eis auf der Fahrbahn vorkommen.

 

HAIKU Gedicht

Morgennebel –
als er sich zurückzieht,
gelbe Lärchen.

©Helga Maria Gorfer, Schlanders
Kommentare und Anfragen an:
helga.gorfer58@gmail.com

 

Keine Gnade für den Wolf: Bundesrat Rösti drückt umstrittene Abschusspläne durch.
Dem Wolf geht es an den Kragen. Auf Druck von Bundesrat Albert Rösti vollzieht der Bund einen Paradigmenwechsel. In Zukunft können Kantone ganze Rudel präventiv erlegen. Wir haben zur Zeit in der Schweiz 32 Rudel mit über 300 Wölfe. Diese dürfen künftig auch abgeschossen werden, bevor sie Schaden angerichtet haben. Der präventive Abschuss ist bereits ab dem 1. Dezember 2023 erlaubt. In «begründeten Fällen» dürfen laut dem Bundesrat auch ganze Wolfsrudel entfernt werden.
Der Widerstand ist gross: Die Kampagnenorganisation Campax hat eine Petition mit rund 48‘000 Unterschriften gegen die Wolf-Abschusspläne des Bundes eingereicht. Während SVP und Bauern das kräftig unterstützen, sind die Umweltverbände entsetzt.
Wenn wir nicht handeln, geht das Wachstum der Wolfspopulation ungehindert weiter», betonte Bundesrat Rösti. Das wäre verbunden mit grossen Schäden bei Nutztieren, zeigt er sich überzeugt. «Das könnte sich sogar zu einer Gefahr für den Menschen entwickeln. Und das wollen wir nicht.»
Unter den Kommentatoren gibt es immer wieder bedenkliche Schreiberlinge. Ich kann echt nur den Kopf schütteln über solche Leute mit ihren billigen Äußerungen, einfach nur primitiv. Wenn man diesbezüglich das Leid dieser Tiere anschaut und den normalen Menschenverstand walten lässt kann man das Vorhaben nur unterstützen. Nun empört sich lautstark ein sogenannter „Tierschützer“... Dazu meint ein Bergbauer, ist das Tierschutz, wenn ein gesundes Tier (Kalb,Schaf,Ziege) vom Wolf brutal zu Tode gequält wird? Dem Bauer werden zig Vorschriften auferlegt betreffend Tierschutz, aber der Wolf kann sich alles erlauben, solche Widersprüche sind nicht mehr nachvollziehbar, desgleichen mit diesen Pseudo-Tierschützer. Wenn man in den Medien die farbigen Bilder von diesen Schlachtfelder, die der Wolf anrichtet sieht, da kann ich mir kaum vorstellen, dass noch so ein überzeugter Tierschützer dies befürworten kann! Das unsägliche Leid, das diese Tiere anrichten, sollte zu denken geben! Wenn Wölfe in dicht besiedeltem Gebiet auftauchen und wenn man dem Wolf freie Bahn lässt wird früher oder später etwas schlimmes passieren, die Frage ist nur wann?
Es geht um die sogenannten Freizeit-Tierschützer, die vor den Bildschirmen sitzen und ganz munter unreflektiert Bilder teilen, diverse Hetz-Postings erstellen oder teilen oder aber auch Online-Petitionen starten ohne Sinn und Verstand.
Aber es ist ja viel, viel leichter auf „Gefällt mir“ zu klicken oder einen Beitrag zu teilen als selber vor Ort aktiv zu werden was Tierschutz anbetrifft.
Endlich ein Bundesrat mit Durchsetzungsvermögen.
Danke Herr BR Albert Rösti.

Giacumin Bass , Müstair

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Psychologie

Alle meine Gefühle
Gefühle geben uns Orientierung für uns selbst und beeinflussen so die Beziehungen, die wir zu unseren Mitmenschen pflegen. Je deutlicher und differenzierter es gelingt, Gefühlen nachzuspüren, sie zu benennen und mitzuteilen, umso lebendiger fühlen wir uns.

Scham
„Das ist mir volle peinlich. Wie konnte ich das nur tun?“ Scham ist ein oft überraschendes und sehr schmerzhaftes Gefühl, dass uns in Situationen einholt, in denen wir uns fehlerhaft erleben und am liebsten im Erdboden versinken möchten. Ich bedauere, wie ich mich verhalten habe, fühle mich bedrückt, entsetzt, frustriert oder bin einfach verunsichert darüber, wie es weitergehen soll. Vielleicht bin ich den eigenen oder an mich gestellten Erwartungen nicht gerecht geworden und habe in meinen Augen versagt. Vielleicht habe ich mich unangemessen verhalten. Vielleicht hat mich jemand anderer bloßgestellt. Verstärkend setzt sich in solchen Momenten ein Gedankenkarussell in Gang. Das hätte mir doch nicht passieren dürfen. Selbstbewertungen, wie ich bin schlecht und ungenügend, kommen dazu. Aus Scham vermeiden wir nicht selten Blickkontakt, fühlen uns wie gelähmt und ziehen uns zurück, um das Beschämende zu verbergen. Diesem Verhalten liegt das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Anerkennung zugrunde, welches durch ein nicht regelkonformes Verhalten vermeintlich verwirkt wurde. Die Lösung: Den Mut finden und sich jemandem anvertrauen und von der eigenen Scham erzählen. Reagiert das Gegenüber mitfühlend im Sinne von du gehörst dazu und bist ein wertvoller Mensch, so löst sich das Gefühl der Scham auf. Im Mitteilen finden wir Trost, akzeptieren uns mit unseren Fehlern und Unzulänglichkeiten und neue Handlungsoptionen tun sich auf.

 

Elisabeth Hickmann
Einzel-, Paar- und Familienberatung
www.beratung-hickmann.it
Tel. 333 269 0799
beratung@hickmann.it

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Matsch - Mehr wissen zum Klimawandel, zu Wetter, Prognosen und Apps, zu Auswirkungen auf Wanderwege, Permafrost, Gletscherrückgang und Trockenheit, das war das Ziel der Fortbildung für Wanderleiter im Bergsteigerdorf Matsch. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Arbeitsgruppe Bergsteigerdorf Matsch und richtete sich an alle Wanderleiter Südtirols. Wanderleiter:innen sind wichtige Multiplikatoren für die Bergsteigerdörfer: sie erklären ihrer Gruppe, was ein Bergsteigerdorf ausmacht und helfen die Philosphie der Initiative in die Breite zu bringen: nachhaltige Mobilität, ressourcenschonender Tourismus, Erhalt der alpinen Landschaft und Stärkung der Dorfgemeinschaft. Wanderleiter:innen müssen in der Lage sein, den Gast an die Hand zu nehmen, auch was die drängenden Fragen zum Klimawandel sind und wie sich die Bergwelt verändern wird.
Dafür konnten die Matscher zwei hochkarätige Referenten gewinnen: Daniel Schrott, Südtiroler Meteorologe beim ORF in Wien und Georg Niedrist, Biologe und Forscher am Institut für Alpine Umwelt der EURAC in Bozen.
Viele Aussagen ließen das Publikum aufhorchen: „Es ist höchst an der Zeit, jetzt noch die Möglichkeit zu nutzen einen Alpengletscher zu besuchen“, so Schrott bei seinem sehr anschaulichem Vortrag und Niedrist gab zu Bedenken: „Die Klima-Krise ist kein Umweltproblem, sondern eine Sozial- und Ernährungskrise, Wasserkonflikte werden bald kommen.“
Die beiden gaben aber auch Einblicke, in die Möglichkeiten, das Schlimmste zu verhindern, wenn wir endlich von den typischen Klima-Ausreden wegkommen: sollen die Anderen zuerst, aber die Chinesen, die Politik müsste, was soll ich alleine bewirken... (klf)

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Burgeis/Vinschgau/Südtirol - Bei der BRING Berglandwirtschaftstagung in der Fürstenburg drehte sich kürzlich alles um „Weide im Berggebiet“. „Ich möchte das Feuer für die Weidehaltung wecken“, sagte Siegfried Steinberger von der Bayrischen Lehranstalt für Landwirtschaft (LfL). Die Vorteile der Weidehaltung untermauerte er mit Zahlen einer Studie. In der Kostennutzenrechnung steht die Weidehaltung wirtschaftlich besser da als die Stallhaltung. Eingerechnet wurden sämtliche Kosten für Fuhrpark, Ernte, Kraftfutter und die Daten zur Gesundheit und Lebensdauer der Tiere. Steinbergers Botschaft: Die Kuh auf der Weide erntet selbst zum Nulltarif, sie braucht lediglich einen trockenen Unterstand. Die Kuh düngt gleichzeitig, sorgt für eine optimale Bodenbeschaffenheit, die auch der zunehmenden Trockenheit trotzt. Mit Weidehaltung können die stagnierenden Milchpreise kompensiert, und es kann Wertschöpfung erzielt werden. Notwendig sei, laut Steinberger, jedoch genügend Fläche, eine gelenkte Weideführung, die Anpassung der Tierzahlen (6 Kühe pro Hektar) und der frühere Auftrieb auf die Almen als bisher üblich. Die Rinder fressen immer das jüngste Gras. Wenn sie kurz nach der Schneeschmelze damit beginnen können, wird ihnen auch weiterhin nachwachsendes frisches Gras zur Verfügung stehen. Denn je älter das Gras ist, umso schlechter ist die Verwertung. Die Zufütterung auf den Almen sieht Steinberger äußerst kritisch, auch weil Käufer:innen der Almprodukte getäuscht würden. Rinder pflegen die Almflächen zum Nulltarif und verhindern die Gestrüpp-Bildung. Auf der Laatscher Alm ist jüngst ein Projekt angelaufen, das den Anregungen Steinbergers folgt. Dass Weidehaltung auch der Tiergesundheit dient, darüber referierte die Tierärztin Melanie Reger von BRING. Das Tierwohl sei ein zentraler Punkt der EU-Landwirtschaftsagenda und werden künftig bei der Vergabe von Beiträgen eine große Rolle spielen. Julian Perkmann, Schüler der Landwirtschaftsschule Fürstenburg, stellte anschließend sein Maturaprojekt „World Wide - Sennalmen“ vor. Und Werner Pfeifer von der Raiffeisenkasse Obervinschgau (seit Jahren unterstützende Bank der BRING-Tagung), referierte über „Nachhaltigkeit und Finanzierung - Aufgaben der Banken - Ansätze in der Landwirtschaft. (mds)

Publiziert in Ausgabe 23-2023

80 % der derzeitigen 5 Sekundenliter der Thermalquelle Kochenmoos II stehen den 10 Partnerbetrieben und 20 % der Gemeinde Naturns zur Verfügung. Das Thermalwasser quillt mit 17 Grad Celsius aus dem Felsen und mit 17 Grad erreicht das Wasser das Erlebnisbad Naturns. Die Zuleitung von Staben nach Naturns, mit 1 Million Euroeuro von Tourismusgenossenschaft Naturns gebaut, ist demnach gut gedämmt.

Publiziert in Ausgabe 23-2023

Naturns - Kürzlich fand in der Pizzeria Hofer in Naturns die Jahresversammlung der Ortsgruppe Naturns/Plaus des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) statt. Im Mittelpunkt standen dabei die vielfältigen Veranstaltungen und Aktionen in der Gemeinde. Positiv vermerkt wurde auch der Zusammenhalt der Wirtschaftstreibenden und der Gemeindeverwaltung.
HGV-Ortsobmann Dietmar Hofer gab einen Überblick über den Verlauf der Saison und die Initiativen vor Ort, bei denen der HGV-Naturns/Plaus beteiligt war. Unter anderem wurden die Nacht der Lichter, Beat on the Street, das Speckfest und das traditionelle Törggelefest durchgeführt. Vor allem über die gute Vernetzung unter den Vereinen ist Hofer erfreut. „Wir helfen und unterstützen uns gegenseitig bei den verschiedensten Aktivitäten“, sagte Hofer. Auch wenn der Tourismus auf gute Saisonen zurückblicken kann, müsse man weiterhin versuchen, gegenüber anderen Regionen konkurrenzfähig zu bleiben. Dies unterstrich auch HGV-Bezirksobmann Hansi Pichler. Zudem ging er auf das Verkehrsproblem durch den Vinschgau, das Sicherheitsproblem und die Herausforderungen in puncto Digitalisierung und Internationalisierung ein.
Ebenfalls anwesend war der bisherige Landtagsabgeordnete Helmut Tauber. Unter anderem verwies er auf die wichtige Rolle, welche Gastbetriebe für eine Dorfgemeinschaft darstellen. Deshalb brauche es weitere Anreize, um die gastgewerbliche Nahversorgung zu stärken, betonte Tauber.
BM Zeno Christanell verwies auf den großartigen Zusammenhalt unter den Vereinen im Dorf und im Hotel- und Gastgewerbe. Diesem Dank schloss sich auch Christoph Tappeiner, Präsident der Tourismusgenossenschaft Naturns an und sagte: „Es braucht die Einheimischen sowie die Gäste von auswärts, damit das Hotel- und Gastgewerbe gut funktioniert und harmoniert“.

Publiziert in Ausgabe 23-2023

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