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Dienstag, 10 Dezember 2019 16:01

Runder Tisch Mobilität

Naturns - Die Freunde der Eisenbahn rund um den rührigen Präsidenten Walter Weiss laden jährlich landesweit zu runden Tischen ein, um über die aktuellen Initiativen, über Wünsche und über Visionen rund um die Mobilität zu informieren und zu diskutieren.

von Erwin Bernhart

Zum 10. runden Tisch rund um die Mobilität hieß BM Andreas Heidegger im Ratssaal von Naturns am 20. November die Teilnehmer willkommen. Gleich zu Beginn mahnte Bezirkspräsident Andreas Tappeiner zu Gemeinsamkeit. Denn es könne nicht sein, dass andere Gemeindem mit Partei-Austrittsdrohungen Geld lukrieren. Richard Theiner fehle in der Landesregierung, trotz Arnold Schuler. Die Bahnhöfe im Vinschgau seien verlängert und die Elektrifizierung des Zuges sei in Erwartung. Bei anderen Dingen müsse man sich im Vinschgau „taiflisch“ auf die Füße stellen.
Vereinspräsident Walter Weiss wirbt bei jeder Gelegenheit aktiv um Vereinsmitglieder. Mittlerweile sind es mehr als 1400, darunter drei Viertel aller Bürgermeister. Weiss wies darauf hin, dass 2020 das 20-Jährige des Vereines Freunde der Eisenbahn gefeiert werde. Die Gründung war am 28. Dezember 2000. Am 2. Mai werde am Bahnhof Latsch 15 Jahre Vinschgerbahn gefeiert. Im Rennen für den Bahnhof des Jahres 2020 seien die Bahnhöfe von Salurn und von Spondinig. Weiss lobte den großen Fortschritt in der Mobilität, den Umbau der Bahnhöfe und das Bedienen der Seitentäler mit öffentlichen Bussen.
Landesrat Daniel Alfreider, der vom Lokalaugenschein an der Pusterer Bahnlinie in den Vinschgau gekommen ist, gab die drei künftigen Schwerpunkte in Sachen Eisenbahn vor: die Elektrifizierung der Vinschgerbahn, die direkte Einfahrt in den Bozner Bahnhof und den Bau der Riggertalschleife. Alfreider appellierte daran, dass jedes künftige Straßenprojekt, jede Bushaltestelle usw. auf die Kompatibilität mit dem Fahrrad überprüft werden solle. Mobilität müsse als Gesamtpaket gesehen werden.
In der Diskussion wollte Andreas Tappeiner den Zeitplan für die Elektrifizierung wissen, auch wie der Stand der Dinge bei der Zugverbindung in die Schweiz sei und dass man sich etwa erdenken müsse, weil die Vinschger Straße massiv für einen mautfreien Durchzug genützt würde. Alfreider watschte die Nordtiroler mit ihrer Politik der Blockabfertigung als „nicht kollegial“ ab. Für eine Maut oder für eine Verkehrsbeschränkung: „Wir haben keine Möglichkeiten, denn laut Straßenverkehrsordnung müsse die Durchfahrt (viabilitá) gewährleistet werden. Ein Datum für die Elektrifizierung nannte Alfreider nicht, nur soviel, dass man sich etwas verspäten werde. Bei der Zugverbindung in die Schweiz sei kein Druck von Seiten Graubündens da. „Wir müssen den Druck aufbauen. Der Aussage, dass Touristen die Öffis quasi gratis nutzten, widersprach Alfreider. Gratis nicht, aber günstig schon, sagte Alfreider.

Vetzan/Bürgerversammlung - Zu einer gut besuchten Bürgerversammlung trafen sich am 26. November viele Bürger und Bürgerinnen der Fraktion Vetzan im Bürgersaal. Bürgermeister Dieter Pinggera informierte über wichtige Bauvorhaben und stellte sich, zusammen mit den Ausschussmitgliedern, der Diskussion über einige Brennpunkte in der Fraktion Vetzan. Besonders die Lärmbelästigung durch die Speckfabrik Recla und die kurzzeitige Schließung der Engstelle am Dorfeingang erregte bei der Diskussion die Gemüter der Dorfbevölkerung. BM Pinggera informierte über die Wohnbauzone Pichlacker. Im Frühjahr 2020 soll mit dem Neubau der Feuerwehrhalle begonnen werden. (Kosten: 1,4 Millionen ohne Einrichtung). Die Versorgungszone für Fernwärme wird um die drei neuen Wohnbauzonen erweitert. Bis im Frühjahr 2021 soll die Versorgung mit s19 VetzanFernwärme abgeschlossen und auch das Glasfasernetz verlegt sein. Geplant ist ein neuer Radweg zum Hauptradweg und zum Bahnhof Goldrain. Die Uferböschung am Fallerbach wird auch in den nächsten Jahren weiter erhöht. Pinggera nannte drei Brennpunkte: die Lärmbelästigung, die Engstelle und die Brandstätte. Bei der Brandstätte ist man an einem guten Punkt, dass ein Investor an der Stelle ein Bauprojekt realisiert, meinte der Bürgermeister. Die Lärmbelästigung durch den Speckproduzenten Recla ist seit einigen Jahren ein Thema. Die Gemeinde hat einen Techniker beauftragt, Messungen durchgeführt und will zusammen mit der Firma Recla Lösungen herbeiführen. Bei der Engstelle am Dorfeingang hätte man das neue Bauobjekt etwas verschieben sollen, um an der Stelle auch einen Fußgängerweg zu errichten, meinten mehrere Bürger. Da das ganze Objekt unter Ensembleschutz steht und die Idee eines Gehsteiges früher nie vorgebracht wurde, war es nicht möglich dies zu realisieren, meinte Pinggera. Beklagt wurde auch der Radtransport nach Patsch. Vom Gemeindereferenten Trojer wurde mitgeteilt, dass der Citybus nach Abschluss der Elektrifizierungsarbeiten auch zum Bahnhof Goldrain fahren soll. Angedacht wird, in der alten Feuerwehrhalle einen Dorfladen einzurichten. (hzg)

Montag, 09 Dezember 2019 15:15

Das besondere Sylvesterkonzert

s14 exerzitienzyklus marienbergEin Jahresausklang besonderer Art, mit rhythmischen Klängen und besinnlichen Texten mit Martin Mallan an der Zither findet am Dienstag, 31.12.2019 um 15 Uhr im Kloster Mareienberg statt. „Unter den Händen von Martin Mallaun wird die Zither zum klanglich unerhört vielseitigen, ausdrucksstarken Konzertinstrument“(Neue Musikzeitung, Max Nyffeler).
Anmeldung unter +39 0473 831190 oder info@ferienregion-obervinschgau.it

Montag, 09 Dezember 2019 15:14

Ende und Anfang

Kolping im Vinschgau - In wenigen Tagen endet das Jahr 2019. Der Durchlauf eines Jahres erscheint uns allen sehr schnell. Kaum hat das Jahr begonnen, ist es auch schon wieder vorbei. Wo ist das Jahr geblieben? Mir kommt es so vor, als wäre erst gestern Ostern gewesen.
Es ist Brauch, sich am Ende des Jahres einen „Guten Rutsch ins neue Jahr“ zu wünschen. Aber sind nicht die 525.600 Minuten des Jahres entscheidender, als der Moment des Übergangs vom 31. Dezember auf den 1. Januar?
s18sp1 Ende AnfangAdolph Kolping gibt einen guten Hinweis:“ Die Zeit ist, bei Licht besehen, immer gleich gut und gleich schlecht am Ende vom Jahre wie am Anfange desselben, nur die besseren Menschen machen die Zeiten besser, und bessere Menschen macht nur das treu geübte Christentum“. Wie ich das zurückliegende oder anstehende Jahr bewerte, liegt zum Großteil an meinem eigenen Tun und meiner persönlichen Einstellung.
Gute Vorsätze sind berühmt-berüchtigt. Das neue Jahr bietet die Gelegenheit, statt der üblichen Vorsätze (mit dem Rauchen aufhören oder weniger Süßes essen) einen Vorsatz zur Verbesserung der Zeit zu machen.
Wenn mir das gelingt, dann sind bessere Zeiten angebrochen. Dann kann ich am Ende des Jahres sagen, das war ein besonderes und einmaliges Jahr.
Wie kann mein Beitrag aussehen? Vielleicht immer den Busfahrer grüßen, wenn ich in den Bus steige? Häufiger einen einsamen Menschen besuchen? Möglichst viele Menschen zum Lächeln bringen? Bei Kolpingveranstaltungen regelmäßiger dabei sein? Oder….?
Otto von Dellemann

Montag, 09 Dezember 2019 14:55

Theater: Burnout

Heimatbühne Tschengls - Die Stückwahl der Heimatbühne Tschenlgs fiel heuer auf die Komödie „Burnout“ von Alexander Lombard. Lachtränen, Trubel und jede Menge Verwicklungen und Missverständnisse sind garantiert, wenn die acht Darstellerinnen und Darsteller der Heimatbühne im Kultursaal von Tschengls auf die Bühne treten. Doch verraten wird nicht zuviel, zum Inhalt nur soviel:
Die widrigen Ereignisse sind zuviel für den Anlageberater Bert.
Die letzte Nacht vor den Flitterwochen mit seiner Frau Bessie, hat er mit einer anderen Frau verbracht. Finanziell steht er vor dem Abgrund, denn sein Partner hat mit seinem Vermögen Bankrott gemacht. In dieser ausweglosen Situation beschließt er sich das Leben zu nehmen.Aber in seinem Burnout-ähnlichen Zustand ist er dazu nicht mehr fähig, oder besser gesagt, ihm fehlt eigentlich der Mut dazu.
Eine scheinbar ausweglose Situation, aus der Bert nur mehr ein „Wunder“ retten kann...
Regie führt Martin Spechtenhauser.

 

Premiere:
10. Jänner um 20 Uhr
Reservierungen ab 14 Uhr: 347 70 61 016

Dienstag, 10 Dezember 2019 15:01

„Di Alp Selva isch mai zwoate Homat gweesn“

Der 81-jährige Hans Gruber aus Prad hat viele Jahre seines Lebens als Hirte und Waldarbeiter hoch oben in der Bergwelt verbracht. Umgeben von Jungrindern und Ziegen hat er sich immer besonders wohl gefühlt. „ Denn ma isch jo untern Kuaschwoaf aufgwochsn“, meint er

von Magdalena Dietl Sapelza

Den Hl. Abend feierten Hans und seine Familie auf dem Platzgernunhof am Prader Berg im Schein der Kerzen und Karbid-Lampen sehr bescheiden. Es gab „Köschtasupp“, „Kiachl und Kropfn“ und Nüsse. „Miar hoobm bis in die 1960 Johr koan Strom kopp“, erklärt er. Die Christmette konnte Hans nur besuchen, wenn seine Schwester daheim blieb. Denn beide teilten sich ein Paar genagelte Sonntagsschuhe. Ein Schweinsbraten stand am Christtag auf dem Tisch. Denn kurz vor dem Fest war geschlachtet worden. „Fan Riaßl bis zun Schwoaf hot ma olz verwendet“, unterstreicht er. „Schlochtabfälle hott’s selm koane gebm.“
Den langen Schulweg beschritt Hans in löchrigen Schuhen, die er von seinen älteren Geschwistern „geerbt“ hatte, ansonsten war er meist barfuß unterwegs. Es war auch am Nachmittag Unterricht. Zu Mittag gingen die Kinder ein Stück in Richtung Hof, bis sie auf die Eltern trafen, die ihnen ungefähr auf halbem Weg die „Zwindlhafelen“ mit „Brennttsuppe“ oder „Erdäpfelgreascht mit Plent“ reichten. Bei seiner Erstkommunion im Frühjahr 1945 trank Hans sein erstes „Kracherle“. Das war etwas Besonderes. Auf dem Heimweg waren plötzlich dröhnende Tiefflieger zu hören. Erschrocken suchten er und seine Geschwister Schutz in einen Wasserwaal, bis der Spuk vorbei war. Die Schule besuchten die Kinder vom Berg nur von Allerheiligen bis Mai. Die restliche Zeit wurden sie daheim gebraucht. Denn Heu und Getreide mussten von Hand gemäht und dann in den Stadel getragen werden. Hans hütete meist die Kühe und Kälber im nahen Wald. Müde schlief er dabei oft ein. „Je fauler der Hirt, desto foaster s‘ Viech“, scherzt er. Auf dem Hof war oft ein Tischler auf „Stör“. Dem schaute Hans über die Schultern und begann selbst zu basteln. Vom Vater lernte er das Korbflechten. Sein erstes Geld verdiente er sich als Jugendlicher zusammen mit einem Kollegen als Träger für den Wirt der Schaubachhütte. Zwei bis dreimal am Tag ging’s schwer beladen hin und retour. Bei einer Rast schliefen beide einmal übermüdet ein und wären wohl erfroren, wenn sie nicht von einem Touristenpaar geweckt worden wären. Als eine schöne aber verlorene Zeit beschreibt Hans seinen 18-monatigen Militärdienst. „In dr Sanität unt in dr Kuch in Verona unt Brixen hoobm miar zwor guat gessn, ober nit amol a Packtl Zigaretten in Tog verdiant”, erinnert er sich. Die ersten Schweizer Franken verdiente er kurz darauf als Holzarbeiter in Tarasp. Dann wurde er Knecht im Hotel Zentral in Prad. Sechs Jahre blieb er dort bis ihn Bauern aus Sta. Maria fragten, ob er ihr Jungvieh auf der Alp Selva hüten möchte. Er sagte zu und war dort dann acht Sommer lang Herr über bis zu 140 Tiere. „Di Alp Selvas isch mai zweite Hoamat gweesn“, betont er. „I hon schean verdiant unt di Baurn sein zfriedn gewesn“. Um ihn zu halten, vermittelten die Bauern ihm im Winter eine Arbeit bei Holzarbeiten. Etwas Geld verdiente er sich hie und da auch mit dem Schmuggeln. Als Teil einer kleiner Gruppen trug er 40 kg schwere Säcke mit Zigaretten von Sta. Maria über die Berge bis nach
Stilfs oder Lichtenberg. Die Routen wechselten, um nicht von Finanzern erwischt zu werden. „Passiert isch miar nia nicht, obr oft hon i Feder gkopp“, verrät er. Bei einem Besuch auf dem Prader Valiefhof traf Hans 1973 die 14 Jahre jüngere Maria Niederegger, die er 1976 heiratete und die ihm vier Kinder schenkte. Die beiden richteten sich das Haus in Prad ein, das Hans inzwischen gebaut hatte. Nach und nach kamen Stall und Stadel dazu. Die Familie betrieb eine kleine Landwirtschaft. Hans arbeitete in einer Baufirma und später als Gemeindearbeiter. Er war treibende Kraft beim Aufbau des Kleintierzuchtvereins Prad, den er zehn Jahre lang als Obmann leitete.
Nach seiner Pensionierung 1996 widmete er seine freie Zeit wieder vermehrt den Tieren. 13 Jahre lang hütete er 60 Ziegen - im Frühjahr und Herbst auf den Prader Sand und im Sommer im Stierberg und auf dem Gampen. Dort tauchte 2005 erstmals ein Bär auf und riss einige Schafe. Hans ist kein Freund von Bär und Wolf. „Dia kearn nit do hee, weil z’weni Plotz isch“, bekräftigt er.
Mittlerweile hütet er nur noch seine eigenen zehn Ziegen und die 20 Schafe. Im Stall stehen noch eine Kuh und ein Schwein. Im Sommer hält sich Hans gerne auf der Tanaser Stierhütte auf, wo sein Sohn Michl das Jungvieh hütet. „In di Berg unt im Wold bin i olm gearn“, unterstreicht er.
Den Hl. Abend feiert er im Kreise der Familie noch heute so bescheiden wie einst auf dem Heimathof am Berg.

Montag, 09 Dezember 2019 15:09

Ein Hellseher als Rechtsberater

Aus dem Gerichtssaal - Dieser sonderbare Casus aus meinem Berufsleben kam mir bei meiner derzeitigen Lektüre in den Sinn. Ich lese gerade das Buch von Tiziano Terzani „Un indovino mi disse“, also „Ein Wahrsager hat mir vorausgesagt“. Der Florentiner Terzani war Jahrzehnte lang als Reporter für den „Spiegel“ in Asien unterwegs. Er war immer dort, wo es gerade „brannte“, 1973 in Saigon als der Vietcong einmarschierte, 1974 in Kambodscha als die Roten Khmer die Macht übernahmen, 1991 schließlich in Russland, als das Sowjetreich auseinanderbrach. Nun, Terzani war 1976 auch in Hong Kong, wo er, eigentlich aus beruflicher Neugierde, einen weit über die Stadt hinaus bekannten Wahrsager aufsuchte. Dieser wusste nicht nur frappierende Dinge aus seiner Vergangenheit aus ihm herauszule-sen, sondern machte ihm auch präzise Prophezeiungen für die Zukunft. So riet ihm der Weissager dringend davon ab, im fernen Jahr 1993 ein Flugzeug zu benutzen. Terzani hielt sich an die Warnung und bediente sich das ganze Jahr über nur herkömmlicher Verkehrsmittel. Der „Spiegel“ schickte im März 1993 an Stelle von Terzani einen Reporter aus Hamburg, der auf Einladung der UNO zusammen mit anderen 15 Journalisten nach Kambodscha flog. Der Hubschrauber der Vereinten Nationen stürzte ab, alle Insassen waren tot! Terzani verstarb im hohen Alter von 84 Jahren in Florenz.

Aber jetzt zu unserem „Casus“! Sie werden sich fragen, was die Wahrsagerei mit dem Prozessieren zu tun hat? Nun, ich musste einmal einen Klienten vertreten, der in einen Verkehrsunfall verwickelt gewesen war. Er fuhr auf einer Geraden mit einer fortlaufenden weißen Linie, als er auf die Idee kam, in die andere Fahrspur hinüber zu wechseln, um seine Fahrtrichtung zu ändern. In dieser Fahrspur war jedoch gerade ein überholendes Auto unterwegs, sodass es unweigerlich zur Kollision kam. Von der Verantwortlichkeit her ein klassischer Fall von 50:50-Verschulden. Und so sahen es denn auch die Richter: jeder der Lenker musste die Hälfte seines Schadens selbst berappen. Doch nun begann das Problem: Mein Klient wollte partout nicht einsehen, dass ihn eine Mitschuld am Unfall träfe und er bestand trotz aller Bedenken darauf, in die Berufung zu gehen. Das Verfahren endete erwartungsgemäß mit einem Fiasko, worauf er auch noch einen Kassationsrekurs in Erwägung zog. Erst später erfuhr ich den Grund für so viel Halsstarrigkeit: Der Klient hatte noch einen anderen „Berater“, er war nämlich Stammkunde bei einem Wahrsager in München, und als er diesem seinen Gerichtsfall darlegte und ihn dazu um seine Meinung bat, erhielt er die Antwort: “das Recht ist auf deiner Seite“. Als er ihn dann auch noch befragte, ob auf dem Heimweg von München ein Abstecher ins Casino nach Seefeld sich empfehlen könnte, erhielt er auch dazu die Auskunft: „das Glück ist auf deiner Seite“. Mit dem Ergebnis, dass er das Casino arm wie eine Kirchenmaus verließ und mit dem getankten Sprit gerade noch bis auf den Brenner kam!

Peter Tappeiner,
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it

Dienstag, 10 Dezember 2019 15:08

Realisierbare und finanzierbare Lösungen

Latsch - Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige: Auftakt zur Diskussionsreihe „Drehscheibe Mobilität: Was braucht Wirtschaft?“ in Latsch mit Landesrat für Mobilität Daniel Alfreider und weiteren Gästen.

Brennende Fragen, viele Anliegen, klare Worte und viel Raum für Diskussion: Die Auftaktveranstaltung „Drehscheibe Mobilität: Was braucht Wirtschaft?“ in der Obstgenossenschaft MIVOR in Latsch mit LR Daniel Alfreider war ein spannender Diskussionsabend.
„Eines ist klar: Wir können die großen Herausforderungen zur Mobilität nur meistern, wenn wir alle an einem Strang ziehen“, brachte es Hannes Mussak, Präsident vom SWR-EA einleitend auf den Punkt.
Die Antwort auf die Frage von SWR-EA Geschäftsführer und Moderator Andreas Mair an die Teilnehmer der Diskussionsrunde, was der Vinschger Wirtschaft am meisten unter den Fingernägeln brennt, kam prompt. „Wir brauchen Lösungen für die Straßenabschnitte Forst-Töll-Rabland, die Latschander, Kastelbell-Galsaun und auch dem Obervinschgau. Dabei gilt es erarbeitete Projekte konsequent umzusetzen, um den Verkehrsfluss laufend zu verbessern“, unterstrich SWR-EA Bezirkspräsident Karl Pfitscher.
Dietmar Spechtenhauser, hds-Bezirkspräsident: „Unsere wirtschaftliche Tätigkeit findet im Ortszentrum statt. Wir müssen für unsere Kunden gut erreichbar sein, auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Das ist für die kleinen Geschäfte, wie auch die anderen Betriebe überlebenswichtig.“
Auch für Heinrich Noggler, BM der Gemeinde Graun ist eine gute Erreichbarkeit vor Ort ausschlaggebend. „Die Betriebe im Obervinschgau haben in den Wirtschaftsstandort kräftig investiert. Wer erfolgreich sein will, muss auch gut erreichbar sein“, so Noggler, der gleichzeitig auch auf eine Lösung für die Schutzgalerien bei Graun drängte.
LR Daniel Alfreider machte deutlich, dass es bei Mobilitätsprojekten immer auch um Planungssicherheit geht: „Wir dürfen den Menschen keine unerfüllbaren Hoffnungen machen, sondern müssen nach realisierbaren und finanzierbaren Lösungen suchen“, so Alfreider. Er versicherte: Der Latschander wurde aus Gründen der Sicherheit eine hohe Priorität zugeschrieben, beim Straßenabschnitt Forst-Töll-Rabland wird derzeit eine realisierbare Variante geprüft, für die Schutzgalerien bei Graun arbeiten die Techniker an einer Lösung. Zudem, so der Landesrat, will man am Erfolg der Vinschger Bahn anknüpfen und den Autoverkehr mit gezielten Maßnahmen noch stärker auf den öffentlichen Nahverkehr verlagern. Außerdem sei es wichtig, Gewerbezonen an das Fahrradnetz anzubinden, um einen Umstieg aufs Rad auch für den täglichen Weg zum Arbeitsplatz zu ermöglichen. Im Anschluss wurde bei kleinen regionalen Köstlichkeiten noch weiter diskutiert.

Montag, 09 Dezember 2019 15:06

Tariferhöhungen im Anmarsch

Naturns - Aufgrund der Problematik beim Naturnser Recyclinghof, aufgrund des zeitweiligen Abholdienstes des Elektromülls von Seiten der Firma Santini, aufgrund der Probleme für die Finanzierung des Ankaufes eines 2300 m2 großen benachbarten Grundes und aufgrund künftiger Finanzierungen werden nun die Bürger von Naturns möglicherweise zur Kasse gebeten. Eine Tariferhöhung beim Müll und Tariferhöhungen beim Abwasser und beim Trinkwasser sollen frisches Geld für die Recyclinghof-Finanzierung in die Gemeindekasse bringen. Dass dieses Ansinnen in der Naturnser Bürgerschaft auf völliges Unverständnis stößt, haben mehrere Wortmeldungen bei der Gemeinderatssitzung bewiesen. So hat etwa Gemeinderat Zeno Christanell direkt gefragt, ob die Zahlung an Santini für den Abholdienst (22.500 Euro) mit der Tariferhöhung bezahlt werde. Peter Erlacher warf der Gemeinde Versäumnisse vor und die würden nun auf die Bevölkerung umgewälzt. „Da habe ich kein Verständnis.“ Und eine andere Wortmeldung: Die Bürger vestehen die 6%ige Mülltariferhöhung nicht. (eb)

Die Ausschreibung der Primararztstellen für Anästhesie in den drei Krankenhäusern Innichen, Sterzing und Schlanders sind angelaufen. Gesundheitslandesrat Thomas Widmann sieht dies als „wichtigen Schritt hin zum Erhalt, zur Absicherung und sinnvollen Nutzung der peripheren Krankenhäuser.“ Es gehe unter anderem darum, eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung vor Ort zu gewährleisten, aber auch Jungärzte in Ausbildung nach Südtirol zu holen und Mitarbeiter zu binden.


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