Latsch/Laas/Naturns - Die drei Vinschgerinnen Sabrina Eberhöfer aus Laas, Ruth Dietl aus Latsch und Vera Hillebrand aus Naturns zählen zu den 27 Südtiroler Freiwilligen, die seit 14 Jahren das Projekt „Vida y Esperanza“ in Cochabamba in Bolivien stützen und begleiten. Sie sammeln Spenden und leben in Abständen mehrer Wochen oder Monate als Praktikantinnen bei den Menschen vor Ort. Ein Ziel des Projektes ist die Förderung der Schulbildung, indem Schulgebühren und Spesen für Schulbücher, Uniformen, Unterrichtsmaterialien und anderes übernommen werden. Auch Hausaufgabenhilfen werden angeboten, weil viele Eltern selbst nicht in die Schule gegangen sind und nicht lesen und schreiben können. Es wird auch psychologische Unterstützung angeboten, da manche Familien aufgrund der Arbeitslosigkeit (nach der Schließung einer Ziegelbrennerei), der bitteren Armut, des Alkoholkonsums, der häuslichen Gewalt und anderes mehr Probleme haben. Organisiert werden regelmäßig Treffen für Kinder und Jugendliche, bei denen sie basteln, spielen und Kind sein dürfen. Auch Workshops zu den unterschiedlichsten Themenkreisen werden organisiert, für Jugendliche und Eltern zum Beispiel über Selbstwert der Mädchen und Frauen, über Werte in der Familie, Verhütung, Hygiene und anderes. Erste Erfolge zeigt das Frauenprojekt, das 2019 gestartet wurde. Es hat 14 Frauen ermöglicht, sich selbstständig zu machen und auf dem Markt oder an der Straße Produkte zu verkaufen, die sie selbst herstellen oder als Handelstreibende auch einkaufen und wieder verkaufen. Sie haben dafür einen kleinen Kredit erhalten, den sie, je nach persönlicher Situation, teilweise oder ganz zurückzahlen müssen.
Im angelaufenen Jahr 2020 starten neue Frauen in die Selbstständigkeit. Das verhindert die Abwanderung in die Elendsviertel der nahen Stadt Champarrancho, wo die arbeitslos gewordenen Menschen oft neue Perspektiven suchen, diese aber nur selten finden. In den Randvierteln leben die Landflüchtlinge dann meist in prekären hygienischen Verhältnissen und schlagen sich mit Gelegenheitsarbeiten durch.
Zur Unterstützung des Projektes „Vida Y Esperenza“ organisieren die drei Frauen seit Jahren Wattturniere in Latsch. (mds)
Das diesjährige Wattturnier findet am Sonntag, 1. März mit Beginn um 14.00 Uhr im Kulturforum in Latsch statt.
Anmeldung unter Telefon 349 007 40 78
Die länderübergreifende Tradition der Wanderweidewirtschaft, international als Transhumanz bekannt, ist am 11. Dezember 2019 in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden. Die Tradition der Transhumanz wurde 2011 in das Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen. Die Aufnahme in eine nationale Liste ist Voraussetzung für eine Aufnahme in die internationale Liste. Die Einreichung bei der UNESCO erfolgte länderübergreifend durch Österreich, Italien und Griechenland. Um auf diese Tradition der besonderen Form der Wanderweidewirtschaft aufmerksam zu machen, sie zu erhalten und diese an zukünftige Generationen weitergeben zu können, haben die beiden Professoren Thomas Nußbaumer und Olaf Bockhorn ein Gutachten abgegeben. Mehrere Vereine, wie der Kulturverein Schnals, der Verein Pro Vita Alpina, die Alpininteressentschaften Niedertal und die Agrargemeinschaft Rofenberg, haben ein Dossier erarbeitet und dann gemeinsam die Einreichung bei der UNESCO vorgenommen.
Der Schaftrieb von Südtirol ins Ötztal
Die Transhumanz ist eine den Jahreszeiten folgende Alm- bzw. Weidebewirtschaftung. Tierherden, insbesondere Schafe, Kühe und Ziegen, werden entlang bestimmter Routen von Hirten begleitet. Die für Österreich und Italien bei dieser Einreichung relevante, seit Jahrhunderten durchgeführte Transhumanz, ist unter anderen jene vom Südtiroler Schnalstal ins österreichische Ötztal und gilt als besondere Form des Schafwandertriebs. Es ist die einzige grenzüberschreitende Transhumanz in den Alpen, die über Gletscher führt. Die Wanderungen führen über das Hochjoch (2885m) und das Niederjoch (3017m) im Schnalstal auf die österreichische Seite im hinteren Ötztal. Jährlich werden im Frühsommer rund 3.000 - 3.500 Schafe aus Südtirol in die Ötztaler Weidegebiete getrieben. Mitte September kehren die Schafe wiederum heim. Transhumanz ist eine effiziente und nachhaltige Naturweidewirtschaft, insbesondere in Bezug auf die Nutzung natürlicher Ressourcen und die Landbewirtschaftung. Aus der Ur- und Frühgeschichtsforschung ist inzwischen gesichert, dass es die Schaftriebe von Südtirol ausgehend auf die Weiden im hinteren Ötztal in Nordtirol, über die zum Teil vergletscherten Jöcher, seit mindestens 6.000 Jahren gibt (vgl. H.Haid, 2008; F. Huter, 1951; H. Gams, 1939). Aus dem Jahre 1415 ist eine Urkunde überliefert, die bis auf den heutigen Tag, also seit knapp 600 Jahren beinahe wortwörtlich in Gebrauch ist und die zwischen den Bewohnern des Schnalstales und den Einwohnern von Vent abgeschlossen worden ist. Sie regelt die Grundbesitze und die Weiderechte. Rund 30 Bauern aus dem Schnalstal sind mit ca. 3.000 Hektar die größten privaten Grundbesitzer im hinteren Ötztal. Obergurgl und vor allem Vent sind von Süden her, also aus Südtirol besiedelt worden. Vent mit Rofen hat bis vor ca. 170 Jahren zum Gericht Kastelbell, zur Pfarre Tschars im Vinschgau und zur Diözese Chur gehört. Trotz der scharfen Grenzziehung ab 1918 sind die Kontakte vor allem von Vent und Obergurgl zum Schnalstal, zum Passeiertal und zum Vinschgau lebendig geblieben, auch dank der Schaftriebe. Zu den Schaftrieben kommen insgesamt ca. 70 - 80 Männer, zum Teil auch Frauen, aus dem Schnalstal und aus dem Vinschgau als Treiber.
UNESCO Welterbe: Kultur- und Naturerbe
Die UNESCO, eine selbstständige Sonderorganisationen der Vereinten Nationen, zuständig für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, mit Sitz in Paris, schützt u.a. das Welterbe der Menschheit. Nach den Durchführungsrichtlinien zur Welterbekonvention zählen das Kultur- und das Naturerbe zu den unschätzbaren und unersetzlichen Gütern nicht nur eines Volkes, sondern der ganzen Menschheit. Zum UNESCO-Welterbe zählt das Bedeutendste, was Mensch und Natur uns hinterlassen haben.
Sowohl Kulturgüter (Stadtzentren, Gebäude, Kulturstätten, Brücken), als auch Naturstätten (Landschaften, Gebirge…) von außergewöhnlichem universellem Wert werden geschützt und seit 1978 in die Liste des UNESCO-Kultur- und Naturerbe aufgenommen. Ein zwischenstaatliches Gremium mit 21 Mitgliedern, das „Komitee für das Erbe der Welt“ (Welterbekomitee) prüft die eingereichten Objekte und entscheidet über die Aufnahme. Den Anstoß zur Schaffung der Welterbekonvention gab der Aufruf der UNESCO vom 8. März 1960, die durch den Bau des Assuan-Staudammes vom Nil bedrohten Denkmale in Nubien für die Nachwelt zu retten. Die Tempel von Abu Simbel und Philae wurden abgetragen und 180 m landeinwärts an einer 64 m höher gelegenen Stelle wieder aufgebaut. Derzeit umfasst diese UNESCO-Welterbe-Liste 1.121 Stätten in 167 Ländern. Davon sind 869 als Weltkulturerbe und 213 als Weltnaturerbe gelistet. 39 dieser Stätten sind grenzüberschreitend, das heißt zwei oder mehr Staaten zugeordnet. Die UNESCO führt auch eine Rote Liste der akut gefährdeten Welterbestätten. Ein erklärtes Welterbe kann auch den Status als UNESCO Welterbe verlieren, wenn die Erhaltungskriterien nicht eingehalten werden. Weltbekannte Gebäude wie die Akropolis in Athen, die Chinesische Mauer, Schloss Versailles, die Großglockner Hochalpenstraße oder die historische Altstadt von Rom, Florenz und Venedig gehören zum Weltkulturerbe. Das Benediktinerinnenkloster St. Johann in Müstair und die Rhätische Bahn gehören in unserer unmittelbaren Nähe zum Weltkulturerbe. Seit 2009 zählen Teile der Dolomiten zum Weltnaturerbe, genauso wie der Ätna, der aktivste Vulkan der Welt. Insgesamt gibt es in Italien 55 UNESCO-Welterbestätten, darunter 50 Stätten des Weltkulturerbes und fünf Stätten des Weltnaturerbes.
Immaterielles Kulturerbe der Menschheit
Die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit ist eine neue internationale Liste, neben der Liste des Weltkultur- und Naturerbes, welche die UNESCO im Rahmen des Übereinkommens zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes seit 2008 erstellt. Die globale Liste umfasst insgesamt 463 kulturelle Ausdrucksformen aus 124 Ländern. Die Liste wurde mit dem Ziel eingerichtet, das Immaterielle Kulturerbe weltweit sichtbar zu machen und das Bewusstsein um die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen zu stärken. Das immaterielle Kulturerbe umfasst nach Definition der UNESCO-Konvention „Bräuche, Darstellungen, Ausdrucksformen, Wissen und Fertigkeiten, sowie die dazu gehörigen Instrumente, Objekte, Artefakte und kulturellen Räume […], die Gemeinschaften, Gruppen und gegebenenfalls Einzelpersonen als Bestandteil ihres Kulturerbes ansehen.“ Zur weiteren Identifizierung werden fünf Bereiche benannt: 1. mündlich überlieferte Traditionen und Ausdrucksformen, einschließlich der Sprache als Träger des immateriellen Kulturerbes, 2. darstellende Künste wie Musik, Tanz und Theater, 3. gesellschaftliche Bräuche, soziale Praktiken, Rituale und Feste, 4. Wissen und Praktiken im Umgang mit der Natur und dem Universum, 5. das Fachwissen über traditionelle Handwerkstechniken. Viele Menschen und Institutionen sehen diese ganzen Initiativen der UNESCO sehr skeptisch, weil oft nicht der Schutzgedanke im Vordergrund steht, sondern die Kommerzialisierung und Folklorisierung.
Heinrich Zoderer
Liste des Immateriellen Kulturerbes in Österreich
• Das Imster Schemenlaufen
• Die Klassische Reitkunst und die Spanische Hofreitschule Wien
• Die Falknerei
• Das Lawinenrisikomanagement
• Der Blaudruck
• Die Transhumanz
Liste des Immateriellen Kulturerbes in Italien
• Das sizilianische Marionettentheater „Opera dei Pupi“
• Das Canto a tenore, sardische Pastorallieder
• Die Traditionelle Geigenbaukunst in Cremona
• Die Prozessionen mit Schulter-Turmschreinen
• Die Mittelmeerküche
• Die landwirtschaftliche Praxis der Kopferziehung der Weinrebe auf der Insel Pantelleria
• Die Falknerei
• Die Kunst des neapolitanischen Pizzabackens („Pizzaiuolo“)
• Die Kunst des Trockenmauerwerks
• Der Alpinismus
• Die Transhumanz im Mittelmeerraum und in den Alpen
Schluderns - Sie erleben großen Spaß und neue Abenteuer. Und gleichzeitig denken sie an Menschen, denen es nicht so gut geht. Die Rede ist von den Organisatoren der traditionellen Beachfete in Schluderns und dem Team „Lokimotive“, den abenteuerlustigen Schludernser Teilnehmern an der 1. Südtiroler Charity Rally. Sie spendeten kürzlich – unterstützt auch von den Betreibern der Bar Prisca und der Firma ECS Energiekontrolling und Lux und Ton - 3.500 Euro an die Südtiroler Krebshilfe Regenbogen. Die 1 Südtiroler Charity Rally fand erstmals zu Pfingsten 2019 statt. Mit einem 15 Jahre alten Auto, das maximal 500 Euro kosten durfte, so das Reglement, fuhren die Jungs 10 Tage lang für den guten Zweck durch Osteuropa. Zwischen den Etappenzielen gab es immer wieder sogenannte „Challenges“, bei denen die Teilnehmer Punkte und weitere Spenden für den guten Zweck sammeln konnten. Die Geschwindigkeit spielt bei dieser Rallye keine Rolle, es geht vor allem um ein gemeinsames Durchkommen. Die oft schlechten Straßenverhältnisse und die große Anzahl der Schlaglöcher auf den osteuropäischen Straßen erhöhen dabei die Herausforderung, auch weil Autobahnen und mautpflichtige Strecken nicht befahren werden dürfen. Die Beach-Volleyball-Fete mit Sportbegegnungen und Show zählt seit über einem Jahrzehnt zu den größten Jugendevents im Vinschgau und fast jeder Jugendliche war schon einmal dabei. Die Beachfete 2020 findet am 10. und 11. Juli statt. (mds)
Eyrs/Tanas - Der Maler Thomas Biedermann hatte für das Fest der Fasnachtsgruppe von Tschengls und Eyrs im „Bod Stöckl“ Endes des vergangenen Jahres ein Bild für den guten Zweck zur Verfügung gestellt. Es zeigt die Gruppe Freiwild und ist mit den Originalunterschriften der Musiker versehen. Es sollte für die Kinderkrebshilfe Peter Pan versteigerte werden. Doch vor Ort wurde nichts daraus. Nun fand das Bild in einem Gastwirtehepaar seine Liebhaber und 450 Euro konnten an Peter Pan nachgereicht werden. 2000 Euro hatten die „Fasnachter“ bereits übergeben. (mds)
Schlanders/Bozen - Ende Jänner lud die Fachmesse Klimahouse Interessierte ins Messegelände von Bozen. Zum Rahmenprogramm gehörte das Projekt „Onda Z“, das rund 70 jugendliche Teilnehmer aus ganz Italien zu einer zweitägigen Ideenschmiede versammelte. Diese hatten die Aufgabe, kreative Lösungsansätze und Impulse zum Umgang mit dem Klimawandel für einen Team-Wettbewerb, Hackathon genannt, zu entwerfen. Laura Eberhöfer aus Kastelbell, Maturantin am Sprachengymnasium Schlanders, hatte das Auswahlverfahren im Vorfeld bestanden und erarbeitete mit einem italienischsprachigen Team Vorschläge für eine nachhaltigere Gesellschaft. Durch Diskussionen und begleitet von Mentoren des Trägervereins Onde Alte befasste sich die Gruppe mit Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft und konnte schließlich den Hackathon für sich entscheiden. Die innovative Idee, Natur und Städtebau durch Gewächshäuser auf den Dächern zu verbinden, überzeugte die Jury. Die Gewinner präsentierten ihre Ergebnisse im Rahmen des Fachkongresses zur Klimahouse-Messe, zudem dürfen sie im März am UNESCO Youth Forum in Parma zum Thema Ozeanschutz teilnehmen.
Maria Raffeiner
Es ist wieder Zeit für den "Fight for Etschside" Contest.
Bewirb dich oder deine Band bis zum 29.02. via Facebook, Instagram oder Mail.
Folgende Infos sind erforderlich: Bandname, Kontaktadresse und im Idealfall Video/Hörprobe.
Am 14.03. kommt es beim Contest dann zum Showdown - der Sieger des Abends gewinnt einen Slot auf unserem Etschside Open Air am 06.06.
Jugendtreffs Oberland - Bei idealen winterlichen Verhältnissen ging es für die Oberländer Treffs ins Freie.
Ende Januar stand für 10 Jugendliche und zwei Betreuer des „Juze“ Hoad der alljährliche Rodelabend am „Hasenlift“ an. Nach der vorher organisierten Fahrt mit der Pistenraupe hatten alle den Startpunkt der Rodelbahn erreicht und konnten mit den ebenfalls hochtransportierten Rodeln den schnellen Ritt zurück zum Start antreten. Nach einer erneuten Fahrt warteten Snacks und Getränke auf die Rodler in der beheizten Hütte. Vielen Dank der Ferienregion Reschenpass/ Tourismusbüro, mit dem wir diesen Abend nun schon einige Male so reibungslos und zufriedenstellend planen durften.
Im „fResch“ Reschen gab es ebenfalls eine frostige Outdoor – Aktivität: einige Jugendliche fuhren Mitte Februar mit der Jugendarbeiterin Jutta nach Nauders, um dort auf dem künstlich angelegten Schlittschuhplatz ein paar Runden zu drehen. Trotz windiger Verhältnisse wagten sich alle Teilnehmerinnen aufs Eis. Mit Musik und bunten Scheinwerfern machte es in der Dämmerung gerade noch mal so viel Spaß auf dem Eis dahinzugleiten.
Juze „Green Turtle“ Latsch - Am Samstag den 25. Jänner war es nun endlich soweit, der lang ersehnte Graffitiworkshop im Juze Latsch fand statt. Alle angemeldeten Jugendlichen trafen sich um 10:00 Uhr im „Green Turtle“. Durchgeführt wurde der Graffitiworkshop von Tobe und Peter zwei erfahrenen Graffiti Profis, die schon in so manchem Jugendtreff ihre Spuren hinterlassen haben. Zu Beginn erzählten uns die Referenten so einiges über Graffitis, deren Entstehungsgeschichte und den unterschiedlichen Graffititypen. Dann teilten sich die Jugendlichen in Kleingruppen ein und wählten sich ein Thema für ihr Graffiti aus. Beim Vorzeichnen und Skizzieren wurden die Ideen aufs Papier gebracht, bei den anschließenden Sprayübungen galt es seine Fingerfertigkeit unter Beweis zu stellen und unterschiedliche Spraytechniken zu erlernen. Mit dem erlernten Wissen und den neu eingeübten Fertigkeiten konnten wir nun endlich unsere Ideen an den Wänden des Juzes entfalten. Müde und voller Freude über die geleistete Arbeit gingen wir um 17:00 Uhr nach Hause. Die Ergebnisse des Graffitiworkshops können sich mehr als sehen lassen. Unsere Kunstwerke können von Dienstag bis Samstag während den Öffnungszeiten des Juzes bestaunt werden.
Schlanders/Kulturhaus - Die „Familie Flöz“ ist eine Theatergruppe aus dem Ruhrgebiet, die nun ihren Sitz in Berlin hat. Es ist eine ungewöhnliche Theatergruppe, die besondere Theaterstücke spielt. Seit 25 Jahren werden in 34 Ländern der Welt Theaterstücke ohne Worte gespielt. Es sind Spiele mit Masken, ausdrucksstarken Pappmaché-Masken mit großen Nasen. Allein durch Körpersprache, feine Gesten, Geräusche, Musik, Licht und Tanz werden Geschichten erzählt und tiefe Gefühle zum Ausdruck gebracht. Oft viel klarer als durch Worte. Das Stück „Hotel Paradiso“, seit 12 Jahren von vier Schauspielern bereits 750 Mal gespielt, erzählt von Begegnungen und Begebenheiten in einem Hotel in den Bergen. Im Empfangsraum eines ehemals traditionsreichen Hotels, zwischen der Portierloge, einer Drehtür und der Küchentür, treten die vier Schauspieler in insgesamt 17 Rollen auf. An der Wand hängt das Bildnis des verstorbenen Seniorchefs. Der Sohn und die Tochter liefern sich einen Kampf um die Führung des Hotels. Die alte, gebrechliche Mutter, ist die unumstrittene Chefin und sorgt mit ihrem Gehstock für einige Überraschungen. Der Sohn träumt von der großen Liebe, das Dienstmädchen beklaut die Gäste und der Koch bringt es mit seiner blutverschmierten Schürze und dem großen Messer immer wieder zu starken Auftritten. Hundegebell, alte Schlager, Tanz- und Verfolgungsszenen und die unterschiedlichsten Geräusche, sorgen für Spannung. Auf der Bühne wird gelacht und geweint, es gibt Annäherungsversuche, Beschimpfungen, Streit und Begegnungen, ein aneinander Vorbeirennen und sogar Tote. Im vollständig ausverkauften Kulturhaus herrschte 1 ½ Stunden höchste Konzentration und eine Spannung, wie man sie bei einer Theatervorstellung selten erlebt hat. Am Ende der Vorstellung gab es einen lang anhaltenden Applaus für die großartigen Leistungen der Schauspieler, aber auch für die wunderbaren Masken, den Bühnenbau, die Lichteffekte und die Kostüme. (hzg)