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Erstmals wird ein landesweites Kandidatenverzeichnis für die Bezirksdirektionen des Südtiroler Sanitätsbetriebes erstellt. Eintragungen oder Interessensbekundungen sind bis 24. Oktober möglich.

Für die Ernennung einer Direktorin oder Direktors eines Gesundheitsbezirkes muss der Generaldirektor des Sanitätsbetriebes künftig verpflichtend auf eine Person aus diesemVerzeichnis zurückgreifen, oder auf geeignete Kandidaten aus dem Verzeichnis der Führungskräfte und Führungskräfteanwärter und Führungskräfteanwärterinnen des Landes, die ihr diesbezügliches Interesse bekunden.

Bis 24. Oktober ins Verzeichnis eintragen

Die Direktorin der Landesabteilung Gesundheit hat das entsprechende Dekret nun unterzeichnet. Interessierte haben bis zum 24. Oktober um 12 Uhr Zeit, ihr Gesuch zur Eintragung in das Landesverzeichnis einzureichen oder - dies gilt nur für Führungskräfte oder Führungskraftanwärter des Landes - eine Interessensbekundung abzugeben.

Dem Dekret zufolge können sich Führungskräfte mit mindestens vierjähriger effektiver Dienstzeit im öffentlichen oder privaten Bereich in das Verzeichnis eintragen lassen. Weitere Voraussetzungen betreffen die Größe der geführten Organisationseinheit, die Verwaltungsautonomie und Verantwortung in Bezug auf personelle und finanzielle Ressourcen. Für Amtsdirektorinnen und – direktoren wurden weitere Voraussetzungen eingeführt.

Kolloqium für neue Bewerber

Interessenten, die anhand der eingereichten Unterlagen positiv bewertet werden, werden zu einem Kolloquium eingeladen (Führungskräfte oder Führungskräfteanwärter des Landes müssen kein Kolloquium mehr machen). Nach positiver Bewertung durch die eigens eingesetzte Kommission erfolgt die Eintragung in das Landesverzeichnis bzw. in die Liste der Interessenten, die jeweils vier Jahre lang gültig sind.  

Zur Vergabe der Direktorenposten auf der Grundlage des neuen Verzeichnisses müssen sich darin mindestens zwölf geeignete Kandidaten (drei pro Bezirk) eintragen lassen. Andernfalls kann vonseiten der Direktorin der Abteilung Gesundheit ein Ausschreibungsverfahren eingeleitet werden.

Die vier bestehenden Bezirksdirektorinnen und -direktoren sowie andere, im vergangenen Auswahlverfahren als geeignet erklärte Kandidatinnen und Kandidaten werden von Amts wegen in die entsprechenden Landesverzeichnisse eingetragen.

Weitere Informationen und Unterlagen für die Eintragung bzw. Interessensbekundung sind auf der Webseite der Abteilung Gesundheit zu finden.

kl

Die Schadenserhebung nach den Unwetternam Wochenende läuft. Die Landesregierung hat heute, 25. August, nochmals bekräftigt, weiterhin in Schutzmaßnahmen investieren zu wollen.

Im Vergleich zu anderen Provinzen sei Südtirol bei den starken Niederschlägen am vergangenen Wochenende noch mit einem blauen Auge davon gekommen, dennoch habe es in einigen Landesteilen für einzelne Personen und Betriebe gravierende Schäden gegeben, zog der Landeshauptmann heute (25. August) Bilanz.

Schäden werden derzeit quantifiziert

Die genauen Schadenserhebungen sind noch im Gang. Die Landesregierung hat sich bei ihrer Sitzung mit dem Thema befasst und spricht allen Einsatzkräften, freiwilligen wie hauptamtlichen, ihren Dank für die wertvolle Arbeit aus. Allein die Freiwilligen Feuerwehren hatten am 22. und 23. August landesweit insgesamt rund 400 unwetterdingte Einsätze. Die Hotspots der Einsätze waren im Stadtgebiet von Meran, gefolgt von Bozen und Umgebung (Eppan) sowie Welsberg.

Mit Investitionen zum Unwetterschutz weitermachen

Einmal mehr hat die Landesregierung festgestellt, dass die zahlreichen Schutzvorrichtungen im ganzen Land schlimmere Folgen verhindert haben. "Wir müssen weiter durch geeignete Eingriffe darauf achten, dass Oberflächenwasser abgeleitet wird und nicht in Gebäude, auf Kulturgrund usw. eindringen und Schäden anrichten kann", unterstrich der Landeshauptmann. Um Schäden bereits im Voraus vorzubeugen, will die Landesregierung die Investitionen in Schutzmaßnahmen weiter fortsetzen.

san

Es gibt überall Familien und Menschen in schwierigen Lebenssituationen, die nicht die Kraft und die Möglichkeiten haben, die eigenen Kinder zu betreuen und zu begleiten. Früher kamen Kinder aus solchen Familien vor allem in das Liebeswerk nach Meran oder in das SOS-Kinderdorf nach Brixen. Oft wurden und werden Kinder auch in einer Pflegefamilie aufgenommen. In Schlanders wurde vor 15 Jahren die SOVI, die erste Sozialgenossenschaft im Vinschgau, gegründet, um Kinder und Jugendliche zu begleiten und zu betreuen.

von Heinrich Zoderer

Das Liebeswerk und das Kinderdorf gibt es immer noch. Kinder und Jugendliche werden da weiterhin aufgenommen und unterstützt. In den letzten Jahren und Jahrzehnten wurde es notwendig, außerdem in allen Bezirken Südtirols sozialpädagogische Wohngemeinschaften und familienbegleitende Tagesgruppen einzurichten, um den Kindern und Jugendlichen eine familienähnliche Gemeinschaft, ein Zuhause, Halt und Orientierung im Alltag anzubieten. Wie Silvia Valentino, die Geschäftsführerin und pädagogische Leiterin der SOVI in einem ausführlichen Gespräch mitteilte, kann die Wohngemeinschaft und die Tagesgruppe die Familie niemals ersetzen, der Aufenthalt in diesen Strukturen kann nur eine Zwischenlösung sein. Das Ziel ist und bleibt immer die Rückführung in die Herkunftsfamilie und die Begleitung und Unterstützung der Familie. Sollte dies nicht möglich sein, wird auf die Selbstständigkeit der jungen Menschen hingearbeitet.
Die Idee, im Vinschgau eine sozialpädagogische Wohngemeinschaft und Tagesgruppe einzurichten, kam von den Sozialdiensten der Bezirksgemeinschaft Vinschgau. Nach einer einjährigen Vorarbeit wurde vor 15 Jahren, am 29. Juni 2005, die SOVI, die erste Sozialgenossenschaft im Vinschgau gegründet. Von den 10 Gründungsmitgliedern war nur ein einziger Mann dabei. Die fünf Gründungsmitglieder Elisabeth Hickmann, Silvia Valentino, Fabrizio Sommavilla, Silvia Holzner und s6 Wohngemeinschaft VetzanMartina Wallnöfer arbeiteten auch aktiv in den beiden Strukturen: der Tagesstätte und der Wohngemeinschaft. Die erste Präsidentin der Genossenschaft und Leiterin der pädagogischen Tagesstätte in Schlanders war die Sozialpädagogin Elisabeth Hickmann, die Geschäftsführerin und Leiterin der pädagogischen Wohngemeinschaft die Pädagogin Silvia Valentino. Die beiden waren auch maßgeblich, zusammen mit der damaligen Sprengelleiterin der Sozialdienste im Mittelvinschgau, Irmgard Ladurner, bei den Vorarbeiten beteiligt. Ein Genossenschaftsstatut und ein Konzept für die sozialpädagogische Arbeit mussten erarbeitet, geeignetes Personal und die passenden Räumlichkeiten gesucht und ein Netzwerk an Projektpartnern aufgebaut werden. Die gefundene Wohnung musste umgebaut und eingerichtet werden, um Platz für neun Jugendliche zu bieten. Die SOVI ist eine private Sozialgenossenschaft, finanziell unterstützt von der öffentlichen Hand, aber autonom und eigenverantwortlich. Deshalb war und ist es für die Genossenschaft und für den Verwaltungsrat wichtig, neben der sozialpädagogischen Arbeit, auch immer die wirtschaftlich-finanzielle Seite und die notwendigen Investitionen im Auge zu behalten. Heute beschäftigt die Sozialgenossenschaft 15 ErzieherInnen mit einer sozialpädagogischen Ausbildung, bzw. einem Studium der Pädagogik, Psychologie oder Sozialer Arbeit. In der Wohngemeinschaft in Vetzan sind momentan acht Jugendliche, davon zwei Mädchen zwischen 11 und 18 Jahren untergebracht, in der Tagesstätte werden 10 Kinder bzw. Jugendliche zwischen 6 und 15 Jahren betreut und begleitet.

Es gibt ein ganzheitliches sozialpädagogisches Angebot mit unterschiedlicher Intensität der Begleitung und Betreuung: ambulante Begleitung, Tagesgruppe und Wohngemeinschaft

Wie Manuel Rammlmair, der derzeitige Präsident der SOVI und der Verantwortliche für die verschiedenen Projekte und Initiativen erklärte, bietet die Genossenschaft ein breites Angebot an unterschiedlichen sozialpädagogischen Maßnahmen an. Die ambulante Betreuung ist eine niederschwellige sozialpädagogische Maßnahme und besteht hauptsächlich aus Gesprächen, Beratung und Begleitung von Jugendlichen und deren Familienangehörigen. Soweit es möglich ist, bleiben die Kinder in den Familien und erfahren Unterstützung durch die Genossenschaft. Auch nach einem Aufenthalt in der Tagesgruppe bzw. der Wohngemeinschaft werden die Familien begleitet und betreut, soweit das sinnvoll, notwendig und gewünscht wird. Ziel in den Einzelgesprächen ist es, dass Familien Halt und Orientierung finden, das Wohlbefinden, die Sozialkompetenzen und die Selbstwirksamkeit der Kinder gestärkt wird und die Gruppenfähigkeit der Jugendlichen wieder hergestellt wird. In der Tagesgruppe sind die Kinder von 12 bis 18 Uhr. Die Tätigkeit beginnt mit dem gemeinsamen Mittagessen. Schwerpunkte in der familienbegleitenden Tagesgruppe sind die Hausaufgabenhilfe und eine bedürfnisorientierte Freizeitgestaltung. Die Kinder sollen in einem strukturierten Rahmen den schulischen Verpflichtungen nachkommen und dabei unterstützt werden, in der Gemeinschaft mit anderen Kindern ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm zu erleben. Neben der Begleitung und Beratung geht es dabei auch um Bildung und für die älteren Schüler auch um die Berufsorientierung. Von 2006 bis 2013 gab es auch eine Tagesgruppe in Mals, außerdem gibt es ein Angebot zur Hausaufgabenbegleitung für alle Grund- und Mittelschüler in Mals.
Die sozialpädagogische Wohngemeinschaft in Vetzan befindet sich in einem geräumigen Haus mit Garten, etwas oberhalb von Vetzan. Dort ist Platz für maximal neun Jugendliche, die über die Sozialdienste aufgrund der schwierigen Familienverhältnisse einen Platz in der Wohngemeinschaft erhalten. Früher sind viele Kinder und Jugendliche durch ein Dekret vom Jugendgericht aufgenommen worden, heute erfolgt die Aufnahme auch im freiwilligen Kontext zwischen den Eltern und den Sozialdiensten. Das Hauptziel der sozialpädagogischen Arbeit ist es, den Jugendlichen in der schwierigen familiären Situation Halt und Orientierung zu geben und sie zur Selbständigkeit im Alltag hinzuführen. Außerdem sollen sie Unterstützung und Betreuung erfahren, um die schulischen Anforderungen zu bewältigen und berufliche Perspektiven zu entwickeln. Die Freizeitgestaltung ist ein geeigneter Rahmen für die Erweiterung der individuellen Beschäftigungsmöglichkeiten und die Erprobung von Kompetenzen, die im Umgang mit gruppendynamischen Aspekten hilfreich sind.

Vielfältige Projekt- und Netzwerkarbeit

Neben den drei Schwerpunkten, gibt es immer wieder besondere Projekte und Herausforderungen in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen, um die gesellschaftlichen Anliegen und die verschiedenen Anfragen zu bewältigen. Nach Rammlmair ist es wichtig als Sozialgenossenschaft das Bestehende weiterzuführen und auf die gemachten Erfahrungen aufzubauen, aber auch offen zu bleiben, neue Wege zu gehen und neue Projekte zu planen und durchzuführen. In den letzten Jahren wurden mehrere Sommerprojekte in Schlanders, Laas und Mals durchgeführt. Allein im letzten Jahr wurden 10 Gruppen betreut. Dieses Jahr gab es eine Filz- und Malwoche in Mals. Außerdem wurde dieses Jahr die Sommerbetreuung für Kindergartenkinder im Auftrag der Gemeinden in Schlanders, Latsch und Kastelbell durchgeführt. In den Monaten Juli und August betreute die SOVI dieses Jahr eine Minigolfanlage mit einer Bar in Sulden. So erhielten Jugendliche die Möglichkeit ein Sommerpraktikum zu machen. 2019 wurde in Zusammenarbeit mit der EURAC für Migranten im Haus Ruben in Mals ein Projekt zur Job- und Wohnungsvermittlung durchgeführt. In Zusammenarbeit mit anderen Genossenschaften werden an Schulen ESF-Projekte organisiert. Silvia Valentino betonte, dass es bei der ganzen Arbeit wichtig ist mit den verschiedenen Netzpartnern zusammen zu arbeiten. Da ist einmal das Landesamt für Kinder- und Jugendschutz und soziale Inklusion, die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft, die Schulen, der psychologische Dienst, der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst, die Gemeinden und die Berufsberatung. Ein wichtiger Aspekt in der ganzen Arbeit ist die Zusammenarbeit mit den Eltern bzw. Familien. Deshalb gibt es monatliche Elterngespräche. Unter den MitarbeiterInnen werden wöchentliche Teamsitzungen abgehalten, außerdem in regelmäßigen Abständen eine Supervision mit einem externen Supervisor für alle MitarbeiterInnen, sowie interne und externe Weiterbildungen zu verschiedenen Themenbereichen. Nach einer 15-jährigen Tätigkeit blicken der Präsident und die Geschäftsführerin mit Zufriedenheit auf die gemachte Arbeit zurück. In den 15 Jahren wurden Erfolge erzielt, die Arbeit war jedoch auch herausfordernd. Das Haus war immer voll, der Bedarf ist in den letzten Jahren gewachsen, auch die Herausforderungen haben zugenommen. Immer früher werden psychische Störungen bei Kindern festgestellt, immer mehr Familien geraten in Schwierigkeiten und es wird immer schwieriger den Kinderschutz und das Kindeswohl zu garantieren.

 

SOVI-Sozialgenossenschaft Vinschgau

Gegründet: 29.06.2005
Hauptsitz:
Schlanders, Marconistraße 6
Einrichtungen:
Wohngemeinschaft Vetzan
Tagesgruppe Schlanders
Weitere Tätigkeitsfelder:
Ambulante sozialpädagogische Begleitung
Sommerprojekte und Hausaufgabenprojekt
Minigolfplatz Sulden
Präsident:
Manuel Rammlmair
Geschäftsführerin und pädagogische Leiterin:
Silvia Valentino
Koordinatorin der Wohngemeinschaft und
Tagesgruppe:
Stefanie Siller
ErzieherInnen: 15 Personen
Jahresumsatz: ca. 600.000 Euro
Verwaltungsrat:
Manuel Rammlmair
Silke Parth
Christian Sommavilla
Bisherige PräsidentInnen:
Elisabeth Hickmann (2005-2008)
Martha Lechthaler (2008-2009)
Gertraud Wellenzohn (2009-2012)
Christian Sommavilla (2012-2015)
Manuel Rammlmair (seit 2015
Internet: www.sovi.bz.it

Dienstag, 25 August 2020 16:02

Naturnser Kapriolen

Naturns - Der Oberboss der Südtiroler Volkspartei in Naturns ist Helmut Müller. Müller, der sich eigentlich neutral verhalten sollte, hat eine eindeutige Präferenz für einen BM-Kandidaten. Deshalb soll es auch keine öffentliche Kandidatenvorstellung geben.

von Erwin Bernhart

In Naturns ist, wie in anderen Gemeinden, Wahlkampf. Nur anders. Öffentlich soll der Wahlkampf nämlich gar nicht stattfinden. Denn der SVP-Ortsobmann Helmut Müller weiß das zu verhindern. Müller hat allen Grund dazu: Kommt es in der Öffentlichkeit, auf einem Podium etwa, zu einer Konfrontation zwischen „seinem“ BM-Kandiaten Jonas Christanell und dem BM-Kandidaten Zeno Christanell könnte Müllers Kandidat den Kürzeren ziehen. Denn mit Zeno Christanell tritt in Naturns ein in Gemeindebelangen erfahrener und versierter und immer noch Jung-Politiker an, der in der Jugendarbeit mindestens ebenso bewandert ist wie in der Raumordnung. Und Zeno Christanell hat seit langem eine rote Linie gezogen: Mit einen Helmut Müller könne er sich eine Zusammenarbeit im Gemeindeausschuss nicht vorstellen. Müller selbst hat sich nicht als BM-Kandidat aus dem Fenster gelehnt. Deshalb hat Müller im Vorfeld der Vorwahlen zu Beginn des Jahres mit Jonas Christanell einen eigenen Kandidaten aus dem Hut gezaubert - der dann prompt - der berühmte Fußballer Maradona würde sagen „mit Gottes Hand“ - die SVP-internen Vorwahlen gewonnen hat.
Mittlerweile gehen mit dem Juristen Tobias Gritsch und mit Werner Albrecht zwei weitere BM-Kandidaten ins Rennen. Gritsch als unabhängiger BM-Kandidat für die Süd-Tiroler Freiheit und Albrecht, dem höchstens Außenseiterchancen eingeräumt werden, mit einer Liste „Für Naturns - per Naturno“. Auf einen BM-Kandidat verzichtet hat die Liste „Zukunft Naturns“, die in der zu Ende gehenden Legislaturperiode zuerst mit 5 und nach dem Austritt von Hans Pöll mit 4 GemeinderätInnen aktiv am politischen Geschehen mitgewirkt hat. Es ist in Naturns ein offenes Geheimnis, dass die Liste „Zukunft Naturns“ eher Zeno Christanell den Rücken stärkt und mit der rustikal-brachialen Politik von VizeBM Helmut Müller nicht viel anfangen kann.
Nun hinterlässt ausgerechnet der ausgleichend regieren wollende amtierende BM Andreas Heidegger einige Goggelen in Naturns, die im Wahlkampf durchaus eine Rolle spielen könnten: die Abbruchverfügung des Saumoarhofes, der noch nicht abgebrochen ist und das Urbanistikproblem beim Lindenhof. Der Gemeindeausschuss hat - mit einer Gegenstimme - am 28. Juli im Eilverfahren einer Abänderung des Durchführungsplanes zugestimmt, so dass das Bauvergehen des Lindenhofes saniert wäre. Definitiv wird wohl der Gemeinderat darüber befinden müssen. Wahlkampf - nur anders in Naturns.

Dienstag, 25 August 2020 12:19

80 bis 100 % Schaden

Partschins/Rabland/Töll - In der Gemeinde Partschins hat der Sturm am vergangenen Samstag die Apfel-Ernte regelrecht vernichtet. Offizielle Zahlen gibt es noch keine, aber der Ortsobamnn des Bauernbundes von Partschins Sepp Sprenger schätzt einen Schaden von 80 bis 100 Prozent. In den Anlagen, die nicht von Hagelnetzen geschützt sind, ist die Apfelernte zerstört. In diesen Tagen werden die Schätzungen von Seiten der Hagelversicherung vorgenommen. Die Hagelversicherung deckt allerdings den Schaden nicht vollkommen ab. Wird ein Schaden von etwa 80 Prozent geschätzt, zahlt die Versicherung nach Abzug des Selbstbehaltes der Bauern (rund 15%) und der Hagelschutzprämie rund 60% des Schadens aus. Seit 2012 kommt es jedes Jahr zu Ernteverlusten - Frost im Frühjahr wechselt mit Hagelschäden ab. So ist auch die Durchschnitts-Erntemenge, die versichert werden kann, von Jahr zu Jahr gesunken.
Die Vernichtung eines Teils der Ernte hat aber auch andere Auswirkungen: Neben dem direkten Verlust der Bauern spielen die Betriebsspesen in der Genossenschaft Texel eine große Rolle und auch für die in der Landwirtschaft direkt oder indirekt Angestellten ist möglicherweise ein Arbeitsrückgang die Folge der Hagelschäden. (eb)

Dienstag, 25 August 2020 15:57

Glurns - Spannung in der Stadt

Glurns Gemeindewahlen - In der Stadtgemeinde Glurns werden die Wahlen zum Gemeinderat und vor allem auch die Wahlen zum Bürgermeister mit großer Spannung erwartet. Denn Glurns ist die einzige Gemeinde im Vinschgau, in der mit Erich Wallnöfer ein Alt-Bürgermeister in die Wahlkampfarena steigt. Bereits Ende Mai hat der Vinschgerwind Wallnöfer als möglichen BM-Kandidat für die Oppositionsliste „Für Glurns“ ins Spiel gebracht - unwidersprochen. Wällnöfer musste vor 5 Jahren als mandatsbeschränkter Bürgermeister gehen.
Gegen den amtierenden BM Luis Frank wollte ursprünglich der Prader Gemeindesekretär Kurt Warger als BM-Kandidat auf der SVP-Liste antreten. Weil die Wahrscheinlichkeit bestanden hat, dass die Opposition selbst mit einem BM-Kandidaten kommen wird, hat der SVP-Bezirksobmann Albrecht Plangger Kurt Warger von einer Kandidatur als zweiten SVP-BM-Kandidat abgebracht. Auch mit dem ausdrücklichen Wunsch des Glurnser SVP-Ortsausschusses. Warger, der mit der Stadtgemeinde Glurns in Rechtsstreitigkeiten verwickelt ist, hat dann Front gewechselt und tritt nun auf der Liste „Für Glurns“ als Kandidat für den Gemeinderat an. Wählbar wird Warger schon sein, aber das Mandat als Gemeinderat wird er, sollte er gewählt werden, wohl nicht antreten können. Denn mit dem Mandat als Bürgermeister oder auch als einfaches Gemeinderatsmitglied unvereinbar ist, wenn jemand mit der Gemeinde in einem Rechtsstreit verwickelt ist.
Der Hintergedanke der Wahlkampf-Operation ist es, so viele Stimmen wie möglich für die Liste „Für Glurns“ zu sammeln, wenn auch das Amt als Gemeinderat danach nicht angetreten werden kann. So ist der Putsch in Glurns mit Hilfe der Wählerstimmen geplant mit dem Ziel, Frank - aber nicht nur - aus dem Amt zu jagen.
Der amtierende BM Luis Frank, der wieder für die SVP als BM-Kandidat antritt, nimmt die „Sfida“ von Seiten eines Teiles der Glurnser Bauern sehr ernst - aber auch sportlich. Er wolle, so Frank, einen fairen Wahlkampf machen. Zudem habe er junge, dynamische und auch kompetente Kandidaten für die SVP-Liste gewinnen können, mit denen die Zukunft im und außerhalb des Stadtls gestaltet werden könne. Frank sagt, er wolle Ordnung haben und etwas weiterbringen. Vor einem Teil der Glurnser Bauern wolle er keinesfalls in die Knie gehen. „Palle“ bewiesen hat Frank unter anderem, als er für das Entstehen des E-Werkes am Rambach die Kohlen aus dem Feuer geholt hat, sprich die Konzession auch für die damalige Rambach Konsortial GmbH aus Bozen losgeeist und in die Gemeinden des Obervinschgaus bzw. Konsortialmitglieder geholt hat.
In Glurns wird’s trotzdem äußerst spannend. (eb)

Dienstag, 25 August 2020 12:15

Rekurs gegen „Schanigarten“

Burgeis-Mals - Zu Bestuhlungen mit Abgrenzung, die Gasthäuser und Bars auch im Bereich von Gehwegen und Straßen nutzen, sagt man in Wien „Schanigarten“. Der „Schanigarten“ auf dem Dorfplatz von Burgeis (Bild), errichtet und betrieben vom Gemeindereferenten Joachim Theiner, hat erheblich Staub aufgewirbelt (sh. Vinschgerwind Nr. 13/2020 „Wem gehört der Dorfplatz?“). Theiner hat um die Nutzung des öffentlichen Grundes angesucht und BM Ulrich Veith hat mit der Konzession 10/2019 die „Besetzung öffentlichen Gemeindegrundes mit Tischen, Bänken und Blumentrögen“ - ohne Rücksprache mit den Nachbarbetrieben - erlaubt - für die Dauer von 9 Jahren. Nun hat das Hotel zum Mohren und Plavina d.A. Theiner & Co. K.G. vor dem Verwaltungsgericht Rekurs eingereicht und der Rekurssteller verlangt die „Aufhebung der Konzession für die Besetzung öffentlichen Grundes und Feststellung der Unrechtmäßigkeit der Errichtung des Podiums samt Brüstung und Sitzmöglichkeiten“. Der Gemeindeausschuss von Mals hat am 3. August 2020 beschlossen, sich in das Verfahren einzulassen und die Staatsadvokatur Trient mit der Prozessvollmacht betraut. (eb)

Dienstag, 25 August 2020 12:13

„Haarsträubende Ausreden“

s4 sven Knoll 21„600 Euro sind viel Geld, wenn man durch die Corona-Krise unverschuldet in finanzielle Nöte gerät und nicht weiß, wie man die nächste Miete zahlen soll. Gemessen am Wert der Glaubwürdigkeit und des Vertrauens in die Politik, sind 600 Euro jedoch gar nichts. Umso verwerflicher ist es daher, dass einige Abgeordnete wegen „läppischen“ 600 Euro die Glaubwürdigkeit der gesamten Politik verspielt haben und durch ihre haarsträubende Ausreden nun auch noch den letzten Rest an Vertrauen in die Politik zerstören. Als Politiker kann und muss man sich bei der Bevölkerung für dieses Verhalten nur entschuldigen.“ Sven Knoll, Süd-Tiroler Freiheit

Dienstag, 25 August 2020 12:13

Lawinenschutz

In der Gemeinde Martell soll auf der Landesstraße (LS 2) ein 100 Meter langer Lawinenschutzdamm errichtet werden. Die technischen Eigenschaften des Projektes sind genehmigt.

Dienstag, 25 August 2020 12:12

War’s das?

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Landesrat Arnold Schuler ist nicht mehr Stellvertreter des Landeshauptmannes, Helmut Tauber ist nicht mehr Präsident des III. Gesetzgebungsausschuss und nicht mehr Mitglied des Präsidiums im Regionalrat (wer hat gewusst, dass er das war?), Gerd Lanz ist von der SVP-Parteileitung begnadigt. Das sind die Sanktionen, die „Strafen“, die die SVP-Parteileitung ihren drei „Furbetti“ „aufgebrummt“ hat. Alle drei hatten um den 600 Euro Bonus aus dem Corona-Notstandsfonds für in Krise geratene Unternehmer angesucht. Alle drei sind hochbezahlte Politiker. Auch Paul Köllensperger vom Team K hat um diesen 600 Euro Bonus angesucht, ihn erhalten, sich entschuldigt und zurückgezahlt. Seine Kollegen im Team K stehen zu ihm, außer dass Josef Unterholzner das Team K verlassen hat. War’s das? Offenbar schon. Etwas bleibt hängen: Allein die Tatsache, dass die Herren die Möglichkeit - ohne einen moralischen Gedanken dabei zu verschwenden - genutzt haben, birgt die Möglichkeit einer Wiederholungstat. Das ist das eine. Das andere ist, dass die Moral eine höchst volatile also veränderbare zu sein scheint und je nach Gesellschaftslage - die Corona-Krise ist eine davon - strenger oder weniger streng ausgelegt wird. Ich erinnere daran, dass bei jenem Angestelltenverhältnis, welches der Malser Bürgermeister Ulrich Veith nach seiner Wahl gezimmert hat und welches der Gemeindeverwaltung rund 100.000 Euro gekostet hat, kein moralischer Aufschrei erfolgt ist. Veith hat erst mit gerichtlichem Vergleich die 100.00 Euro zurückgezahlt.


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