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Montag, 20 Juli 2020 12:20

Als Volontär in Guarayos, Bolivien

Latsch „Anders leben, anders reisen“ - Für die Hilfsorganisation „Jugend Eine Welt“ war Reinhard Zangerle als Senior Expert bei einem Freiwilligeneinsatz in Bolivien. Am Donnerstag, 16. Juni teilte er seine Eindrücke und Erfahrungen in Latsch im Rahmen der Vortragsreihe „Anders leben, anders reisen“ mit.
Reinhard Zangerle ist Botschafter für „Jugend Eine Welt“. Sein Anliegen ist es für die Entwicklungsarbeit zu sensibilisieren. Unter dem Motto „Bildung kann Armut überwinden“ reiste der Schuldirektor in Pension für 3 Monate nach Bolivien. „Es war schon immer mein Wunsch in die Entwicklungshilfe zu gehen“ erzählte Zangerle. Eigentlich wollte er ursprünglich nach Afrika aber es kam anders. Über die Tertiarschwestern in Brixen kam er nach Bolivien, nach Guarayos. Zunächst arbeitete er in
der aufsuchenden Familienarbeit, ging hinaus um in den barrios Familien zu besuchen, ihnen zu helfen und sie zu unterstützen. „Das Hauptproblem
war Fehl- und Unterernährung, hinzu kam AIDS.“ erzählte Zangerle.
Dann arbeitete er in der Kinder- und Jugendpastoral. „Behinderte Kinder existieren für den bolivianischen Staat nicht. Taube Kinder dürfen z.B. nicht in öffentliche Schulen gehen.“ erzählte Zangerle. Zu Weihnachten feierte er mit den Guarayo das Hl. Fest. Es wurde das Lied „Stille Nacht“ in spanisch, englisch und deutsch gesungen. Auch als Klosterchef war er tätig, als die Schwestern eine Woche in die Exerzitien fuhren.
Er fuhr nach Urubicha, einem Dorf im Dschungel, um seiner eigentlichen Aufgabe nachzukommen. „Das staatliche System ist sehr korrupt und marode“ erzählte Zangerle. Da gab es einiges zu tun. Besonders stolz ist er auf das Projekt „Kinder für Kinder“ in Cochabamba, das übrigens die Mittelschule Schlanders unterstützt und wofür heute noch Geld gesammelt wird. „Die Kinder kommen nicht nur in die Schule um zu lernen oder ihre Hausaufgaben zu machen, sie kommen vor allem um zu essen und zu trinken. Es ist oft die einzige Mahlzeit, welche die Kinder am Tag bekommen1“ sagte Zangerle.
Nach drei Monaten kehrte er reich an Erfahrungen und dankbar, das alles erlebt zu haben, in den Vinschgau zurück. Er ermutigte die Anwesenden für die Entwicklungsarbeit einen Beitarg zu leisten und bat die Hilfsorganisation „Jugend Eine Welt“ und die Tertiarschwestern mit einer Spende zu unterstützen. Gracias por todo.
Peter Tscholl

Schlanders/Kino - Nach der Corona-bedingten Pause von genau vier Monaten, gab es am 1. Juli wieder großes Kino im Kulturhaus von Schlanders. Geplant als Freilichtkino, musste der Film „Bohemian Rhapsody“, eine Filmbiografie über den charismatischen Queen-Sänger Freddie Mercury auf Grund der schlechten Wetterlage in den Kinosaal verlegt werden. Das Interesse war groß. Aufgrund der Abstandsregeln war nur Platz für 120 Personen und so war schon Tage vorher alles ausverkauft. Vor vier Monaten gab es am 1. März die letzte Kinovorstellung. Die geplante Theaterpremiere der Kortscher Theatergruppe am 5. März musste abgesagt werden, genauso wie das Frühjahrskonzert der Bürgerkapelle und der Film zum Tag der Frau am 8. März. Der 2018 in den USA produzierte Musikfilm über die legendäre Gruppe Queen und ihren Leadsänger Freddie s20 Musikfilm Freddie Mercury 2Mercury zeigt die Geschichte der Band von der Gründung 1970 bis zum Auftritt bei Live Aid, dem Wohltätigkeitskonzert, das 1985 zu Gunsten Afrikas organisiert wurde. Im Mittelpunkt des erfolgreichen Film stehen die Musik und das Leben von Freddie Mercury, der als Farrokh Bulsara auf der afrikanischen Insel Sansibar 1946 geboren ist, in London die Band Queen gründete und zu einem der bedeutendsten Rocksänger der 1970er und 80er Jahre wurde. Seine Familie stammte aus Indien und gehörte zur Religionsgemeinschaft der Parsen. Mercury faszinierte Fans auf der ganzen Welt durch seine unverwechselbare Stimme und mit seinen tänzerischen, kraftvollen, auf die Musik abgestimmten Bewegungen. Im Film werden die Spannungen mit den anderen Bandmitgliedern, sowie mit seinen Managern und seiner Verlobten Mary Austin aufgezeigt, aber auch seine Vorliebe für exzessive Partys, Drogen und wechselnde Partnerschaften. Thematisiert wird auch seine Homosexualität und dass Mercury an den Folgen von AIDS 1991 mit 45 Jahren starb. Bei der Oscarverleihung 2019 wurde der Film mit vier Oscars ausgezeichnet, unter anderem Rami Malek als bester Hauptdarsteller. (hzg)

Dienstag, 21 Juli 2020 16:03

Sommerbetreuung

Prad - Eine neue Initiative für Sommerangebote für Kinder und Jugendliche ist heuer erstmals in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Raum und Landschaft, dem Nationalpark Stilfser Joch, der Genossenschaft für Weiterbildung GWR und dem Jugenddienst Lana –Tisens gestartet worden. LR Maria Hochgruber Kuenzer lud dazu am 10. Juli im Nationalparkhaus in Prad zu Pressekonferenz.

von Magdalena Dietl Sapelza

Die Covid-Krise hat uns alle sehr getroffen, ganz speziell auch die Kinder und Jugendlichen, und wir haben uns gefragt: was können wir denen bieten“, sagte LR Hochgruber Kuenzer bei der Vorstellung des Sommerprogramms. Es ist bereits gestartet und öffnet speziell den einheimischen Kindern die Türen zu den fünf Besucherzentren im Nationalpark Stilfser Joch. Spielerisch können sie auch die freie Natur des Parks erleben. Für die Umsetzung des Programmes hatte Hochgruber Kuenzer bereitwillige Verbündete gefunden: in der Nationalparkverwaltung mit Präsident Georg Altstätter und Direktor Hanspeter Gunsch, im Jugenddienst Lana-Tisens und in der Genossenschaft für Regionalentwicklung GWR mit Friedl Sapelza. Die GWR in Spondinig hat bereits langjährige Erfahrung mit der Organisation von Sommerprogrammen. Unter dem Motto „Spielend lernen“ werden bereits seit den 1990er Jahren unterschiedliche Programme angeboten. Auch Aktivitäten im Nationalpark waren bereits in Vergangenheit dabei. „30 Prozent der Vinschger Grundschüler haben unsere Sommer-Angebote regelmäßig genutzt und nutzen sie auch heuer wieder“, sagt Friedl Sapelza. „Wir sind froh, dass unsere jahrelange Arbeit jetzt durch die neue Initiative mehr Aufmerksamkeit erfährt. Wir sammeln heuer erste gemeinsame Erfahrung im neuen Netzwerk und freuen uns auf mögliche zukünftige Synergien.“
Die Sommerbetreuung ist eine Entlastung für die Eltern, besonders im diesjährigen Sommer nach der schwierigen Zeit mit Lockdown und Fernunterricht. Programme im Nationalpark bieten, so Hochgruber Kuenzer, zudem eine neue Chance, der Bevölkerung den oft kritisch gesehen Nationalpark näher zu bringen. „Mit der Umweltbildung muss man bei den Kindern und Jugendlichen anfangen“, betonte die Landesrätin. Dabei gelte es verstärkt, die Ressource Nationalpark zu nutzen und einen positiven Bezug zum Park zu schaffen. „Denn was ich nicht kenne, kann ich auch nicht lieben“, so Hochgruber Kuenzer. Die Pressekonferenz wurde live auf dem Facebook-Kanal „Land Südtirol“ übertragen. Im Anschluss besuchten die Landesrätin und ihre BegleiterInnen die Schülergruppe im Nationalparkhauses aquaprad, die sich mit der Welt der heimischen Fische auseinander setzen, und auf dem Tartscher Bühel, die von dort aus den Blick auf den Nationalpark schärfen.

Vinschgau/Sexten - Das Rentier-Baby heißt „Alba“. Es wurde am 8. Mai 2020 geboren und zwar nicht in seiner angestammten Heimat auf der Nordhalbkugel sondern im Gehege auf den Rotwandwiesen direkt an der Bergstation der Umlaufbahn Rotwand hoch über Sexten. Dort lebt seit 16 Jahren eine kleine Rentierpopolation mit derzeit vier Tieren. Genauso lange - nämlich auch 16 Jahre - gibt es im Vinschgau den Ableger der „Königlichen Altehrwürdigen Eisbärengesellschaft“ mit Sitz in Hammerfest in Norwegen. Diese Zeitgleichheit und natürlich auch den Rentiernachwuchs nahm kürzlich der Präsident der Eisbärengesellschaft Martin Trafoier zum Anlass, mit Vinschger Pressevertretung ins Pustertal zu fahren. Trafoier ist auch weltweiter Präsident von 250.000 „Untertanen“. Sein erklärtes Ziel ist es, eine Südtiroler Eisbären-Rentier-Verbindung zu knüpfen. Denn außergewöhnlich, ja sozusagen exotisch ist beides. Die Rentiere aus Schweden waren nach einer Idee von Rudolf Egarter als Verantwortlicher der -Seilbahngesellschaft nach Sexten gekommen Die Betreiber stehen hinter dem Projekt und sorgen, dass es den Tieren an nichts fehlt. Im Sommer halten sie sich im großen Gehege auf. Im Winter können sie sich frei bewegen und ihre Spuren in den Schnee ziehen. Einer, der sich mit großer Hingabe um die Tiere kümmert, ist Roland Holzer. Er begrüßte Trafoier, öffnete ihm das Tor zum Gehege und erzählte ihm alles über die Haltung der Tiere. Rentiere brauchen regelmäßig eine Ration Baumflechten. „Im Juli sammeln wir tagelang Baumbart und im August sammeln wir Fliegenpilze“, erklärt Holzer. Dass Rentiere Fliegenpilze fressen, erstaunte die Vinschger genauso wie der Umstand, dass die Tiere von 180 bis 270 Tage trächtig sein können. Von der Natur so eingerichtet, können die Mütter einen klimatisch günstigen Zeitpunkt für die Geburt aussuchen. Der Mai war wohl ideal für „Albas“ Geburt.
Das Rentier-Baby ist längst zur Attraktion geworden. Klein und Groß dürfen es hie und da auch füttern. Im Winter wird „Alba“ im freien Gelände erstmals auch auf SkifahrerInnen treffen. Den Schlitten des Weihnachtsmannes braucht „Alba“ nie ziehen. Sie kann auch bis zu ihrem natürlich Tod auf den Rotwandwiesen leben. (mds)

Montag, 20 Juli 2020 12:14

„Olt-Graunr Gschichtn“ ausgelesen

Vinschgau - Die Leseaktion von Toni Bernhart hat am 17. Juli geendet.
Seit dem 19. März 2020 liest Toni Bernhart täglich aus den „Olt-Graunr Gschichtn“ seiner Mutter Elsa Patscheider und veröffentlicht die Lesungen als Video im Internet. Am 17. Juli ist die letzte Geschichte erschienen. 126 kurze Videos sind online.
Die Aktion begann als Gruß an die Bewohnerinnen und Bewohner der Seniorenwohnheime Südtirols und an alle, die sich um sie kümmern. Rasch erfuhren die vorgelesenen Dialektgeschichten großen Zuspruch, tausendfach wurden sie gehört, gesehen und geteilt. „Als ich Mitte März damit begann, war nicht klar, wie die folgenden Wochen und Monate verlaufen würden“, erklärt Bernhart. „Auch jetzt ist noch nicht klar, was für Wochen und Monate uns bevorstehen. Vorlesen jedenfalls ist etwas, das in schwierigen Zeiten Menschen miteinander verbinden kann. Wir müssen nicht selber sprechen und erklären, was wir nicht verstehen, sondern können Literatur für uns sprechen lassen,“ so Bernhart.
Die 126 „Olt-Graunr Geschichtn“ von Elsa Patscheider, gelesen von ihrem Sohn Toni Bernhart, sind abrufbar unter
www.vimeo.com/tonibernhart
Die Videos sind frei einbettbar und über soziale Netzwerke frei teilbar.

Montag, 20 Juli 2020 12:13

Peter Oberhofer Gedenkregatta

Im Gedenken an den früh verstorbenen Peter Oberhofer veranstaltet der Segelverein Reschensee, dessen Gründungsmitglied, Vizepräsident und Jugendförderer Peter Oberhofer unter anderem war, am 1. August 2020 als Gedenkregatta eine „Genussregatta“ ganz im Sinne von Peter am Reschensee. Am 1. August werden die Boote von 8 bis 10 Uhr eingewassert. Nach dem Skipperbriefing um 13 Uhr wird der Start der Regatta um 14 Uhr sein.

Der 65-jährige Raimund Pali aus Schluderns hat im Zeitraum vom 2. Juni bis 9. Juli 2020 alle dreißig 3000er im Langtauferertal bestiegen - und das mit zwei Knieprothesen und mit Asthma-Problemen. Er hat damit unter Beweis gestellt, dass er mit eisernem Willen sprichwörtlich „Berge versetzen kann“.

von Magdalena Dietl Sapelza

Di Besteigung fa di leschtn Gipfel isch zaach gweesn… a Hommertour“, sagt Raimund. An diesem Wochenende bestieg er vier Gipfel, den Langtaufererspitz, die Weißkugel, den Inneren- und den Außeren Bärenbartkogel - begleitet von seiner slowakische Bergfreundin Rencà Halienkova und erstmals aus Sicherheitsgründen von einem Bergführer. „Selm bin i norr fix unt fertig gweesn“, verrät Raimund. Er war aber auch stolz, alle 30 Dreitausender geschafft zu haben. Zu Beginn des Jahres hatte er seinem Kollegen vollmundig angekündigt, die von der Ferienregion Obervinschgau beworbene Tour innerhalb Juni zu schaffen. „Dia hoobm selm lei a bissl glachelt“, sagt er sich. Denn angesichts seiner zwei neuen Knieprothesen trauten sie ihm das nicht so recht zu. Doch eines wussten sie, wenn sich der „Poli“ etwas in den Kopf setzt, dann zieht er es durch, koste es was es wolle. Dass er den angekündigten Zeitplan schließlich doch nicht ganz einhalten konnte, ist dem schlechten Wetter im Juni geschuldet.
s17 portrait 4Raimund wuchs in Schluderns mit sechs Geschwistern und drei Stiefgeschwistern auf. Als Kind spielte er oft in der alten Getreide-Mühle seines Heimathauses, aus dem später der Gasthof „Alte Mühle“ wurde. Bereits als 10-jähriger machte er in Rojen erste Bekanntschaft mit der Almwirtschaft. Dann hütete er Vieh in der Schweiz. Als Jugendlicher fand er Arbeit beim Bau des Druckstollens im schweizerischen Thusis. An den Wochenenden kam er heim. Er wurde Mitglied im Skiclub Haid, wo er gefördert wurde. „S`Schifohrn hon i drhoam auf der Stodlbrugg glearnt, weil selm hots pa ins a nou gschniebm“ meint er. Und er spielte Fußball im Sportverein Schluderns. Mit dem Langlaufsport begann er während seiner Militärzeit in Innichen. Er war dort Teil der Sportgruppe Casta, wo er auch Biathlon kennen lernte. 1979 gründete er mit Isabella Lingg eine Familie - mit heute drei Kindern.
Er nahm eine Stelle in der Firma HOPPE an, wechselte zu einer Baufirma in Glurns und übernahm dann mit seiner Frau die Alm in „Buffalora“ hinter dem Ofenpass. 260 Stück Vieh galt es zu betreuen. Davon waren zirka 100 Kühe, deren Milch täglich ins Tal gebracht wurde. 12 Jahre unterstützte ihn seine Frau, dann öffnete sie ein Schuhgeschäft in Glurns. Er bewirtschaftete die Alm noch fünf Sommer lang allein. Im Winter fand er Beschäftigung im Hydrauliker-Betrieb Stocker in Schluderns. Nach 17 Sommern verabschiedete auch er sich von der Alm. Drei Jahre half er bei einem Bauern in Zernez aus. Anschließend war er bis zu seiner Pensionierung in der Firma LICO in Müstair tätig.
Raimund brachte sich stets auch in die Dorfgemeinschaft ein, als Vorstandsmitglied und Präsident im Sportverein und als Obmann des Schaf- und Ziegenzuchtvereins. Seine Knieprobleme schreibt er dem Fußballspielen zu, bei dem er als knallharter Stürmer ohne Rücksicht auf Verluste zur Sache ging. Er spielte auch noch nach Verletzungen weiter. Gerissene Kreuzbänder waren die Folge mit Operationen und Entfernung der beiden Meniskus. Die Arthrose machte ihm nach und nach zu schaffen. „Mit 40 hot ma miar gsogg, dass i Knia wia a 70-Jahriger hon.“ 2017 ließ er sich in zwei Operationen innerhalb einer Woche an beiden Knien Prothesen einsetzen und alles in Teilnarkose: „Olle heibm deis nit“, meint er. Selm hon i gmoant i bin pan Schmied.“ Bereits nach zwei Stunden stand er wieder auf den Beinen. Er nutzte die Reha in Prissian, mit der er allerdings nicht glücklich war. „Do hot ma jo nicht tian kennt“, betont er. Daheim begann er mit dem Radfahren, Langlaufen und mit Bergwanderungen. Eine treue Begleiterin fand er in Rencà, mit der er auch die Dreitausender-Tour unternahm. Er trotzte den Schmerzen, die ihn hie und da plagen und auch den Atembeschwerden. „Wegn mein Asthma hon is oft foscht nimmer drschnauft“, meint er. Doch es galt immer die Devise: Durchhalten, Zähne zusammenbeißen…nur nicht scheitern. Nun hat er es geschafft und Großes geleistet. Er hat den Beweis erbracht, dass sich mit starkem Willen fast alles erreichen lässt. Neben vielen anderen zollen ihm nun auch seine Kollegen hohen Respekt.

Montag, 20 Juli 2020 09:50

Die Getriebenen

Aus dem Gerichtssaal - In meinem Garten habe ich einen Marillenbaum. Heuer ist er dicht behangen mit Früchten, die schon eine verlockend rötlich-gelbe Färbung angenommen haben. Das Ganze hat allerdings einen Schönheitsfehler: Ein Großteil der Marillen hat auf der Außenhaut dunkle Flecken. Das stört das Auge. Die Früchte hingegen schmecken saftig und lecker wie immer. Ein Obstbauer erklärte mir die Flecken so: Das ist der Schorf, ein Pilz, der von Regen und Sonne hervorgerufen wird. Ein einfaches Jauschmittel, rechtzeitig gespritzt, hätte die Pilzbildung verhindert. Bei diesem Aussehen wären die Marillen unverkäuflich oder bestenfalls als Industrieware tauglich.
Dieses Beispiel zeigt mir anschaulich die Abhängigkeit unserer Landwirtschaft von der Chemie. Müssten wir, besonders im Obstbau, auf die Anwendung von sog. Pflanzenschutzmitteln verzichten, einem Großteil unserer Bauern wäre über Nacht die Existenzgrundlage entzogen. Denn es sind ja nicht unbedingt die Landwirte, die auf den Einsatz von Chemikalien versessen wären. Sie sind s14 marille2nämlich ihrerseits bei der Bewirtschaftung der Kulturflächen und beim Einsatz von Spritzmitteln klaren Vorgaben der Genossenschaften ausgesetzt, die ihnen regelrechte Spritzpläne und die Zusammensetzung der zu verwendenden chemischen Substanzen vorschreiben. Und die Genossenschaften handeln wiederum unter dem Diktat ihrer Großabnehmer wie Aldi, Lidl oder Slunga, die rigorose Anforderungen hinsichtlich Größe, makelloses Aussehen und Farbe der Äpfel stellen. Alles in allem somit ein Teufelskreis, in dem sich der Bauer als letztes Glied einer mit lauter Zwängen versehenen Kette befindet. Aus diesem auszubrechen und sich zu befreien käme einem selbstmörderischen Heldenmut gleich, denn wer die Vorgaben nicht beachtet, dem droht im Extremfall der Rauswurf aus der Genossenschaft. Eine fühlbare Reduzierung des Einsatzes von Chemie vor allem in der Obstwirtschaft scheint mir daher nur über eine Änderung des Kaufverhaltens der Kunden möglich, die bereit sein müssten, notfalls auch ein mit Makeln behaftetes, dafür aber von Chemie freies Produkt abzunehmen. Auf diese Zwänge aufklärend hinzuweisen wäre eine dankbare Aufgabe der offiziellen Politik und der Vertreter der Obstwirtschaft. Stattdessen, wie in unserer letzten Rubrik beklagt, mit Strafantrag wegen Rufschädigung gegen Alexander Schiebel zu reagieren, mag zwar wählerwirksam sein, schadet aber letztendlich dem berechtigten Anliegen der Landwirte und auch dem Image unseres Landes.

Peter Tappeiner,
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it

Montag, 20 Juli 2020 09:49

Grillzeit

Schweinskotelett vom Grill mariniert mit dunklem Bier

Für 4 Personen
Gesamtzeit: 1 h 10 min
Marinieren: 3 h

Zutaten:
4 Koteletts vom Schwein
3 TL Senf
2 EL Olivenöl
1 dl dunkles Bier
3 TL Zitronensaft
2 Eigelbe
Salz
1,50 dl Rapsöl
3 Zweige Kerbel
500 g kleine Kartoffeln
1/2 TL Meersalz
Macchia-Pfeffer

 

Zubereitung
1. Aus zwei Dritteln des Senfs, der Hälfte des Olivenöls, dem Bier und zwei Dritteln des Zitronensafts eine Marinade anrühren. Schweinskoteletts damit bestreichen und gedeckt 2–3 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.
2. Eigelbe mit dem restlichen Senf, etwas Salz und dem restlichen Zitronensaft in eine kleine Schüssel geben. Rapsöl tröpfchenweise unterrühren, bis eine cremige Mayonnaise entsteht. Kerbel grob hacken und unterrühren.
3. Kartoffeln je nach Größe halbieren oder vierteln. In eine Grillschale geben und mit dem Meersalz und dem restlichen Olivenöl mischen. Grill für indirekte Hitze vorbereiten und vorheizen.
4. Schweinskoteletts aus der Marinade nehmen, etwas abtupfen und bei hoher Temperatur beidseitig je ca. 2 Minuten anbraten. Dann in der indirekten Hitze des Grills bei geschlossenem Deckel und mittlerer Temperatur 20–25 Minuten garen. Dabei einmal wenden und mit Marinade bestreichen.
5. Schale mit Kartoffeln ebenfalls in die indirekte Hitze legen und 20 Minuten mitgrillieren. Schweinskoteletts vom Grill nehmen, mit Macchia-Pfeffer würzen und mit den Kartoffeln und der Mayonnaise servieren.
Dazu passt ein grüner Salat. (Quelle: Schweizer Fleisch)

Tipp: Ein Schweinskotelett in Bier, Senf, Öl und Zitronensaft mariniert, begeistert auch Feinschmecker. Grilliere es indirekt, dann bleibt es schön saftig. Dazu passen Bratkartoffeln und selbstgemachte Mayonnaise.

 

Mals/Umweltschutzgruppe Vinschgau - Die geplante Vollversammlung der Umweltschutzgruppe am 14. März musste wegen der Coronakrise abgesagt werden. Erst am 3. Juni konnte sie in kleinem Rahmen mit rund 20 Mitgliedern im Kulturhaus von Mals abgehalten werden.

von Heinrich Zoderer

Neben dem Rückblick auf die Veranstaltungen im letzten Jahr, präsentierte Ingrid Karlegger, die Vorsitzende der Umweltschutzgruppe auch eine Vorschau auf dieses Jahr. Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen die altbekannten Themen Verkehr, die Ökologisierung der Landwirtschaft, der Landschaftsschutz und der Klimaschutz. Die letzte große Veranstaltung vor dem Lockdown war am 23. Jänner die Podiumsdiskussion über Verkehrsprojekte im Vinschgau. Vor allem die geplanten großräumigen Umfahrungen im Untervinschgau und im Obervinschgau beschäftigten die Umweltschützer. Helmut Schönthaler berichtete über das „Pilotprojekt Schneewinkel“. Auf rund 50 ha Obstwiesen werden in Zusammenarbeit mit der VI.P, der GEOS und 40 Bauern ökologische Ausgleichsflächen geschaffen, um die Biodiversität in der Landwirtschaft zu schützen bzw. zu fördern. Seit mehreren Jahren gibt es die Schutzgebietspatenschaften. Biotop-Paten besuchen regelmäßig Schutzgebiete bzw. Naturdenkmäler und achten darauf, dass diese erhalten bleiben. Neben Exkursionen und Ausflügen gab die Umweltschutzgruppe auch eine Stellungnahme zum Parkplan des Stilfserjoch Nationalparks und zum Gewässerschutzplan des Landes ab. Um auf das Schmelzen der Gletscher aufmerksam zu machen, wurde in Zusammenarbeit mit anderen Umweltgruppen die Aktion „Requiem für Gletscher“ am Stilfserjoch durchgeführt. Recht erfreut zeigte sich die Vorsitzende über die Ablehnung der geplanten Schiverbindung zwischen dem Kaunertal und dem Langtauferer Tal durch Landesregierung und darüber, dass es wieder gelungen ist in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und der Raiffeisenkasse Prad-Taufers den Ökologiepreis zu vergeben. Bei der Vollversammlung wurde auch auf die europaweite Bürgerinitiative „Bienen und Bauern retten“ aufmerksam gemacht. Es geht um ein Pestizidverbot und um die Förderung der Artenvielfalt. Alle können die Online Petition unterschreiben.


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SÜDTIROL AKTUELL

AKTUELLE AUSGABE

  • „Wir müssen ändern“

    „Wir müssen ändern“

    Schlanders/Vinschgau - Leidenschaft für Politik, so kann man die Sitzung des SVP-Bezirksausschusses am 12. Februar in Schlanders zusammenfassen. Es wurde debattiert,

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  • Fehler im System

    Fehler im System

    Bozen/Vinschgau - Die BM Mauro Dalla Barba und Roselinde Gunsch haben sich bei der SVP-Bezirksausschusssitzung furchtbar aufgeregt. Vor allem ist es

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  • Die Playoff-Reise hat begonnen

    Die Playoff-Reise hat begonnen

    Die fünfte Jahreszeit – wie die Zeit der Playoffs in Eishockeyfachkreisen bezeichnet wird – ist nun endlich für den AHC Vinschgau angebrochen.

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BILDER

Impressionen 2025

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Jubiläumsjahr. 1525: Die Bauern waren unterdrückt und mussten so viele Steuern und Abgaben an die Regierenden (Adel & Kirche) zahlen. Das Leben wurde unerträglich und so brach der Bauernkrieg aus. 2025: Der SBB regiert das Land mit und manche Bauern holen sich mit Steuerbegünstigungen, Fördergelder und Subventionen das Geld zurück. Panta rhei: So dreht sich die Geschichte.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
Vielleicht weil die Fotografie nur das Vergangene festhalten kann?
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

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Heydorf-Loretzhof IV. Jeden zweiten Donnerstag besuche ich die Redaktion des Vinschgerwind und gehe an diesem wunderschönen Juwel, mitten in Schlanders, vorbei. Ich kann immer wieder staunen über die schönen Proportionen, die eleganten Details, ohne „kosmetische Eingriffe“, die je nach Lichtverhältnissen anders wirken. Da muss ich zwangsläufig an die zu vielen Zerstörungen, die unser Land genehmigt, denken...
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Impressionen 2024

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
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