Glurns - Söleshof bei Glurns: Ein alter Gutshof des Stiftes Marienberg
Begibt man sich von Glurns zu Fuß auf eine Wanderung nach Lichtenberg, führt der Weg unweigerlich am Söleshof vorbei. Der Söleshof zählt zu den wenigen Einödhöfen, die sich auf der Talsohle erhalten haben.
Graf Ulrich III. von Tarasp, der Stifter des Klosters Marienberg, stattete die Neugründung großartig aus und vermachte dem Stifte u. a. den Söleshof mit dem Kirchlein St. Jakob. Da die Übertragungsurkunde für den Söleshof nicht vorhanden ist, zeigt uns die Besitzbestätigungsur-kunde von Papst Alexander III. aus dem Jahr 1172 hingegen an, dass der Besitzwechsel zwi-schen 1159 und 1177 erfolgt sein muss. Die sprachgeschichtlichen Merkmale bei der Überliefe-rung des Hofnamens Salina/Selis deuten jedoch auf eine Entstehung des Mairhofes bereits im 8. Jahrhundert hin. Somit dürfte der Hof zum ältesten Besitz des Klosters gehört haben.
Wie aus den Archiven des Klosters Marienberg hervorgeht, war dieses von 1163 bis 1850 Grundeigentümer des Söleshofes. Damals wurde der ganze Hof durch eine vom Staat festge-setzte Ablösesumme abgelöst; von dieser Zeit an war der Hof von Abgaben an den ehemaligen Grundeigentümer frei.
Im Jahr 1904 wurde der eine Hofteil vom Bäckermeister Anton Schwarz aus Glurns und 1906 der andere Hofteil von seinem Sohn Rudolf käuflich erworben. Die späteren Besitzer waren ihre Nachkommen, die Brüder Ludwig und Heinrich Schwarz. Heute ist der Söleshof im Besitz de-ren Erben.
Leider ging beim Großbrand am 23.10.2020 für die Geschichte des Hofes sehr viel für immer verloren, was die beiden Besitzerfamilien sehr bedauern. Der alte Stadel, dessen Entstehung, laut einer Freske über dem Stadeltor, auf das Jahr 1789 hindeutete, sowie die darin befindliche Mühle, wurden völlig zerstört. Zudem wurde das alte Wohnhaus durch den Brand sehr in Mitleidenschaft gezogen und ist nun einsturzgefährdet.
Mals/Laatsch - Für die Fußgängerunterführung bei der Zufahrt von Laatsch sind die Arbeiten fertiggestellt. Mit dem Eingriff konnte eine Gefahrenstelle entschärft werden.
Eine drei Meter breite und 23 Meter lange Fußgängerunterführung mit zwei insgesamt 98 Meter langen Rampen auf beiden Seiten wurden im Kreuzungsbereich der Staatsstraße auf den Reschenpass (SS 40) und der Kreuzung mit der Landesstraße Laatsch (LS 104) in der Gemeinde Mals vor kurzem fertiggestellt. Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider sagt: „Damit haben wir den bisher sehr gefährlichen Kreuzungsbereich für alle Verkehrsteilnehmer, vor allem aber für die Fußgänger und Radfahrer sicherer gemacht.“
Für den Direktor der Abteilung Tiefbau, Valentino Pagani, konnte man mit diesem Eingriff einen weiteren neuralgischen Knotenpunkt entschärfen und das Verkehrsnetz somit sicherer machen. Der Bürgermeister der Gemeinde Mals Josef Thurner ist überzeugt, dass besonders Spaziergänger und die Nutzer der nahegelegenen Sportstätten die neue Unterführung vermehrt nutzen werden, sobald die derzeitigen coronabdingten Einschränkungen wieder aufgehoben sind.
Insgesamt hat das Land Südtirol 675.000 Euro in das Projekt investiert. Die Kosten für die Planung und die Grundablöse hat die Gemeinde Mals übernommen. Zudem hat das Ministerium für Infrastrukturen und Transportwesen für dieses Bauvorhaben einen Beitrag von rund 90.000 Euro über das Interventionsprogramm für die Entwicklung und die Absicherung von Routen und Wegen für Radfahrer und Fußgänger genehmigt. Siegfried Pohl hat die Infrastruktur geplant, Verfahrensverantwortlicher ist Ivan Saltuari. Das Unternehmen Hofer Tiefbau GMBH hat die Arbeiten durchgeführt.
Schlanders/Vinschgau - Der BASIS Safe Space öffnet, nach dem Lockdown, seine Pforten für alle Arbeitenden, die während der momentanen Krise eine neue Bleibe suchen! Ob nun ihr eigentlicher Arbeitsort geschlossen ist oder schlicht und ergreifend das Pendeln, zum Beispiel nach Meran oder Bozen, nicht oder nur umständlich möglich ist – mit dem BASIS Pro-Working Space in Schlanders besitzt der Vinschgau eine zentrale Anlauf- und Auffangstelle für alle, die momentan keinen vollwertig ausgestatteten Platz haben, um ihr täglich Brot in Ruhe und mit der gewohnten Produktivität zu verdienen.
Je nach Tätigkeit und Branche kann es im Homeoffice zu Produktivitätsverlust kommen und dadurch auch zu einem höheren Level an Stress. Die Faktoren dafür sind vielschichtig. Mangelnde Digitalisierung von Arbeitsmaterialien, schlechtes Internet, mangelndes positives Arbeitsklima bzw. Austausch mit Kollegen und mehr. Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Faktor ist die dauernde Erreichbarkeit und daraus resultierende Mehrarbeit. Auch die Familie kann ablenken und stören, da der Arbeitsplatz im eigenen Haus und somit die eigene Aufmerksamkeit geteilt werden müssen. Alleinlebende haben diese Sorgen zwar nicht, sehen sich jedoch mit Vereinsamung und Isolation konfrontiert, die Arbeitsleistung und psychisches Wohlbefinden schädigen.
Deshalb bieten wir in der BASIS die Möglichkeit, auch in Zeiten der Krise uneingeschränkt produktiv zu sein. Wir sind ein sicherer Ort, der #BASISsafeSPACE, an dem wir gemeinsam, aber jeder auf seinem Platz, arbeiten können. Wir sagen Ja zum physischen Abstand – aber Nein zum sozialen Abstand! Unser Arbeitsbereich, mit einer Fläche von 370m² und einer Höhe von 5m sowie der Möglichkeit den ganzen Raum bequem mit frischer Vinschger Bergluft zu durchlüften, bietet alle Voraussetzungen und genügend Platz um sicher zu arbeiten. Dazu haben wir mehrere Ein- und Ausgänge zum Gebäude und den verschiedenen Räumlichkeiten und können so das Problem des Abstandhaltens auch logistisch gut lösen. Der individuelle coronasichere Arbeitsplatz ist ca. 10 m² groß und bietet zudem: 24/7 Zugang, ideale Zuganbindung, Parkplatz, schnelles Glasfaser-Internet/WiFi, Drucker/Scanner in Klein- und Großformaten, Networking – mit Abstand – in Salotto und Teeküche, freie Nutzung der Kreativfläche und des Außenbereichs; dazu Services wie Reinigung, Wasser, Heizung, Strom und Dusche.
Infos unter hoi@basis.space
Buchtipp - Buch-Neuerscheinung (im Bild der Umschlag): „100 Naturminiaturen aus dem Vinschgau und dem Nationalpark Stilfserjoch“ von Wolfgang Platter im Universitätsverlag Weger Brixen
Am 16. November 2020 ist beim Universitätsverlag Weger Brixen das Buch „100 Naturminiaturen aus dem Vinschgau und dem Nationalpark Stilfserjoch“ von Wolfgang Platter erschienen.
Seit dem Beginn der Ausgangsbeschränkungen wegen Covid 29 im Frühjahr dieses Jahres hat Wolfgang Platter täglich eine Naturminiatur geschrieben und bebildert und als WhatsApp-Nachricht an einen Freundeskreis zur Frühstückslektüre verschickt. Auf mehrfachen Wunsch sind die Splitter zu alpinökologischen Themen jetzt dank des Engagements von Andreas von Möhrl im Weger Verlag Brixen in nachlesbarer Form in diesem Buch konserviert worden und werden einem breiteren Publikum zugänglich.
Das Buch ist in fünf Abschnitte gegliedert: Der Klimawandel und seine Folgen in den Alpen und die auslesende Bedeutung von Mikro- und Makroklima im Gebirge bilden die beiden einleitenden Abschnitte. Kurzporträts zu Pflanzen- und Tierarten und zu ihren Lebensräumen bilden den zentralen Block der Publikation. Der vierte Abschnitt ist den Gesichtszügen des Vinschgaues und des Nationalparks Stilfserjoch gewidmet: Trockenheit, Niederschlagsarmut, Schuttkegel, Erosion, Wasserwosser, Vinschger Leiten, Auwaldreste, Palabirn, Marillen, Marmor und Korn. Im Vinschgau ist der Wind der Vater des Brotes. Auch neue, bisher nicht veröffentlichte Forschungsergebnisse und Monitoring-Projekte des Nationalparks Stilfserjoch werden vorgestellt. Im Epilog als Abschlusskapitel beschreibt der Autor seine Neigung und seine Freude an der Biologie und seinen Pensionshobbys.
Das Buch ist reich und großzügig bebildert. Es lebt im Wesentlichen auch von den bisher großteils unveröffentlichten Fotoaufnahmen des Autors, aber dann vor allem auch von den Bildern aus den bisher 13 Auflagen des Fotowettbewerbes, welchen der Nationalpark Stilfserjoch zusammen mit zwei weiteren italienischen und einem französischem Nationalpark ausgelobt hat. Alle Fotoautoren haben ihre Bilder zur Illustration dieser Publikation von Wolfgang Platter als vormaligem Direktor des Nationalparks Stilfserjoch bereitwillig zur Verfügung gestellt.
Die Publikation wurde mit Druckkostenbeiträgen gefördert vom Benediktinerkloster Marienberg, der Raiffeisenkasse Laas, dem Südtiroler Landesamt für Kultur und der Stiftung Südtiroler Sparkasse. Der Nationalpark Stilfserjoch hat die Schirmherrschaft für das Buch übernommen. Es ist im Buchhandel zum Preis von 10,00 Euro erhältlich.
Tipp - Wohlbefinden - Räuchern ist das älteste Ritual der Menschheitsgeschichte. Vor allem bei sakralen Handlungen und Ritualen wurde geräuchert. Bei den Griechen meinte man sogar, dass der Rauch die Nahrung der Götter sei. Die Wirkung der verschiedenen Harze hat der Mensch wahrscheinlich zufällig entdeckt. Er merkte, dass beim Verbrennen verschiedene Hölzer verschiedene Gerüche entstanden. Diese wirken auf seelischer, körperlicher und geistiger Ebene.
Dank neuester Forschungen über den Geruchsinn wissen wir, dass die Duftmoleküle geradewegs über die Nase in den ältesten Teil des Gehirns, dem limbischen System gelangen. Dort sitzt die Steuerungszentrale menschlicher Emotionen.
Die Werbung hat die Wirkung unserer Emotionen längst erkannt und nutzt sie für ihre Verkaufstrategie. So werden z.B. in Lebensmittelgeschäften Brotgerüche verstreut, die den Hunger anregen und dadurch zum Kauf animieren sollen. Sogar die Kirche hat sich die Wirkung von Räucherungen zunutze gemacht. Der Weihrauch erzeugt beim Menschen eine leichte Trance. Die Vorstufe von Trance ist ein Wohlgefühl, das die Sorgen ein wenig vergessen läßt. So erhoffte man sich größere Spendenfreudigkeit. Auch wir können uns die positive Wirkung von Gerüchen zu Nutzen machen. Gerade jetzt, in dieser so schwierigen Coronazeit, ist es wichtig und sinnvoll zuhause für ein gutes Raumklima zu sorgen. Es entspannt, beruhigt und sorgt für Wohlbefinden. (pt)
Für den Vorstand des VUSEUM’s/ Vintschger Museum
von Helene Dietl Laganda
Am Allerseelentag, dem 02.11.2020 hat Karl Wieser sein irdisches Dasein beendet. Karl Wieser war ein besonderer Mensch, der das kulturelle Leben von Schluderns in vielerlei Hinsicht mitprägte, mitgestaltete und mitlebte. In besonderer Weise ist ihm das Vuseum, das Vintschger Museum zu Dank verpflichtet, das es in dieser Form ohne Karl Wieser und seinem Freund Karl Pohl wohl nicht geben würde. Sie waren es, die schon in jungen Jahren ihre Aufmerksamkeit dem Ganglegg zuwendeten. Nach der intensiven Auseinandersetzung mit Fachliteratur, bemühten sie sich um die Archäologie im Obervinschgau. Immer wieder nahm Karl Kontakt zum Landesdenkmalamt auf und versuchte darauf hinzuweisen, dass am Berghang über Schluderns etwas Besonderes zu entdecken ist. Mit der Genehmigung des zuständigen Amtes nahm Karl selbst den Spaten in die Hand und brachte eine bemerkenswerte Anzahl von Funden ans Tageslicht. Er säuberte sie gewissenhaft und verwahrte sie. Als es dann im Jahre 1997 zu einer professionellen Grabung von Seiten des Amtes für Bodendenkmäler mit den Archäologen Hans Notdurfther, Hubert Steiner und Peter Gamper kam, ging ein langersehnter Traum für Karl in Erfüllung. Wissenschaftliche Tagungen und die Ausgrabungen vor Ort verfolgte er mit Aufmerksamkeit und Leidenschaft. Karl war Gründungsmitglied des Vintschger Museums, weiters arbeitete er über 15 Jahre lang im Vorstand mit. Als es im Vintschger Museum dazu kam, eine Dauerausstellung zur Archäologie zu gestalten und aufzubauen, war Karl ein wichtiger Partner. Er stellte dem Museum all seine Funde zur Verfügung, plante und gestaltete die Ausstellung mit und zeigte sich über Jahre als profunder Kenner der Materie und als hervorragender Führer durch die Ausstellung.Im Vorstand des Museums war er eine wichtige Säule. Er arbeitete mit Begeisterung; all das, was er in die Hand nahm, führte er zuverlässig aus, er investierte Energie und Zeit in das Haus und prägte es entscheidend mit.Auch nachdem er nicht mehr im Vorstand mitgearbeitet hat, war er für das Museum da. Er stand uns weiterhin helfend zur Seite, nahm Anteil am Geschehen im Museum und hat dessen Entwicklung mitverfolgt. Er zeigte sich stets bescheiden, war zurückhaltend und versuchte, immer in einer positiven Art zu unterstützen und zu helfen. Mit Ratschlägen hielt er sich zurück, fragte man ihn, so war man sicher eine ehrliche, unterstützende Antwort und Hilfestellung zu bekommen. Er war da, wenn er gebraucht wurde, drängte sich nie auf und schon gar nicht in den Vordergrund. Sein Wissen, seine Umsicht und seine Offenheit wurden sehr geschätzt. Für Karl war die Gemeinschaft in Verein und im Dorf allgemein ein hohes Gut. Seine besonnene Art, gepaart mit innerer Begeisterung machten ihn zu einem besonderen Menschen, der nicht nur in seiner Familie, sondern überall dort, wo er gewirkt hat, eine Lücke hinterlässt.Karl, dein Wirken ist uns Auftrag, besonnen und zielführend für unser Museum weiter zu arbeiten. Dir gebühren unsere Hochachtung und unser Dank.
Erinnerungen von Christl Stocker Perkmann
für die Heimatbühne Schluderns
Lieber Karl
Wenn ein Mensch das irdische Leben verlässt, nimmt er immer einen Teil von uns mit. Aber ein viel größerer Teil bleibt in uns zurück. Das sind Erinnerungen, gemeinsame Erlebnisse, Freundschaften, Erfahrungen, Gespräche usw. Du, Karl, hast uns, der Heimatbühne Schluderns, einen großen Teil zurückgelassen, und du verdienst es, dass wir Rückschau halten auf das, was du für unseren Verein und für die Dorfgemeinschaft ehrenamtlich über Jahrzehnte geleistet hast. Du warst ein großer Theatermann, der es verstand, Themen und Stücke auszuwählen, mit denen du das Publikum erreichen und fesseln konntest. Du hast dich an anspruchsvolle Stücke herangewagt mit großem Mut und einem ausgeprägten Gespür, für das, was die Leute sehen und hören wollten. Du wusstest, dass es nicht nur Lustspiele und Komödien gibt, sondern auch Theaterstücke, die einen ernsten Hintergrund haben und eine Botschaft zu überbringen hatten. Du hast es geschafft, mit wenigen Mitteln beeindruckende Bühnenbilder entstehen zu lassen und hast dich an großartige Inszenierungen herangewagt. Und dazu hast du fast alles allein gemacht, du warst Regisseur, Bühnenbauer, zuständig für die Kostüme, für die Requisiten und für die Maske …. Ebenso fiel das Aufräumen, die Bestuhlung usw. alles in deinen Aufgabenbereich. Beeindruckend waren deine Ausdauer, deine Ruhe und deine Gelassenheit. Du warst ein großer Denker und Tüftler, wahrscheinlich mochtest du gar nicht viele Leute um dich herum, die dich in „deiner Welt“ hätten stören können. In meinen Erinnerungen sehe ich dich vor mir, wie du öfters, die Hände in die Hüften gestemmt, einfach in Gedanken versunken auf der Bühne gestanden bist und angestrengt – über was auch immer - nachgedacht hast. Du hast viele Monate und Stunden, ja Jahre, von deiner Freizeit und deinem Leben im Theatersaal und auf der Bühne verbracht. Du hast uns auch vorgelebt sparsam zu sein. In unzähligen Stunden hast du alle gebrauchten Nägel wieder gerade gebogen, um sie beim nächsten Bühnenaufbau wieder zu verwenden. Aus Altem hast du Neues gemacht. Ein Glück, dass deine Frau, deine Kinder und später auch deine Enkelkinder diese Leidenschaft mit dir geteilt haben. Als Regisseur hattest du den Blick für das Wesentliche und konntest deine Spieler/innen für das Theaterspielen begeistern. Mit deiner typischen Aussage: „Eis miaßts lai spieln, lai spieln“ hast du sie zu Höchstleistungen angetrieben und hast sie gelehrt, immer das Beste zu geben. Du hast ihnen gezeigt, dass auch jede noch so kleine Rolle auf der Bühne ihre Wichtigkeit hat. Bei den Aufführungen hast du dich für deine Spieler über den Applaus gefreut. Du bliebst aber immer bescheiden im Hintergrund und hast meistens für dich allein auf der abgedunkelten Bühne mit einem Glasl Wein den Erfolg genossen. Du warst kein Mann der großen Worte aber, wenn du von etwas überzeugt warst, konntest du recht stur dein Ziel verfolgen und durchsetzen. Durch dich konnten viele Schludernser Theaterspieler unvergessliche Momente auf und hinter der Bühne erleben, ihre Freizeit in einer fröhlichen Gemeinschaft verbringen, Zusammenhalt erfahren, und jahrelange Freundschaften zwischen Jung und Alt konnten entstehen. Du bist bis zuletzt immer eng mit dem Theater verbunden geblieben, und man hat gemerkt und gespürt, wie schwer es dir gefallen ist, loszulassen, als deine Kräfte weniger wurden.
0Ich bin stolz und fühle mich geehrt, dass ich in deine großen Fußstapfen treten durfte. Du warst und bleibst unser großer Lehrmeister und ein großes Vorbild für uns alle. Nun ist für dich der letzte Vorhang gefallen. Dir gehören unser großer Applaus, unser Dank und unser Respekt. Die Heimatbühne Schluderns wird in deinem Sinne weitermachen und dich in lieber Erinnerung behalten.
Der 25. September 2020 war der so genannte „Relase Day“ für die Single „Träumer“.
Die 28-jährige „Elisaleen“ (Künstlername) aus St. Valentin a. d. H. hat den Song selbst geschrieben und veröffentlicht.
Von Magdalena Dietl Sapelza
Elisa war überrascht, als der Sender ORF Radio Tirol ihren Song „Träumer“ bereits am ersten Tag nach der Veröffentlichung spielte, ohne dass sie es wusste. Der Start war also geglückt. Das Schreiben und Komponieren hatten sich gelohnt und ihre Botschaft konnte nun viele Menschen erreichen. „Der Mensch braucht Träume“, erklärt sie. „Ohne Träume bist du nicht erfüllt. Träume geben dir die Energie, deinen Weg zu verfolgen und dich nicht aus der Bahn werfen zu lassen.“
„Elisaleen“ ist mit „Träumer“ ein Song gelungen, der mitreißt und inspiriert. Tief aus ihrem eigenen Herzen geschöpft, erinnert er uns daran, dass es Mut braucht, zu sein, wer wir wirklich sind“, so ein Kommentar.
Das Singen begeisterte Elisa schon als sie klein war. Wenn ihr Vater, ein begeisterter Hobbymusiker, ihr mit seiner Gitarre das Lied „Prinzessin“ von der Gruppe „Pur“ vorspielte, sang sie eifrig mit. „Ich bin noch heute ein Pur-Fan und habe meine Kindheitserinnerungen vor zwei Jahren bei einem Konzert in Stuttgart aufgefrischt“, sagt sie. Bis zu ihrem dritten Lebensjahr lebte Elisa in Rosenheim, dann zog sie mit ihrer Mutter und dem Bruder nach St. Valentin. Dort besuchte sie die Schule und absolvierte anschließend die Lehre als Verkäuferin. Der Kontakt zu ihrem Vater blieb aufrecht, immer wenn sie bei ihm war, wurde gesungen.
Nach Abschluss der Lehre zog sie nach Going bei Kitzbühl, wo sie in der Nobel Boutique des berühmten „Stangelwirts“ eine Stelle antreten konnte. Sie bediente Promis aller Gesellschaftsschichten und lernte so die oft skurrile Welt der Reichen und Schönen kennen. „Es war eine schöne aber arbeitsreiche Zeit in einem besonderen Haus“, sagt sie. Obwohl es ihr beim „Stanglwirt“ gefiel, war sie ständig auf der Suche nach etwas, was mit Musik und Singen zu tun hat. Sie schaute sich nach einer entsprechenden Ausbildung um und wurde in München fündig. Schon kurz darauf bestand sie die Aufnahmeprüfung in der dortigen „Abraxas Musical Akademie“. Eine intensive Zeit begann mit Gesangs-, Tanz- und Schauspielausbildung. Die Unterrichtseinheiten waren eng strukturiert. Für Privates blieb wenig Zeit. Nach einem Jahr entschied sie, sich neu zu orientieren. „Die Musical Ausbildung ist menschlich ein knallhartes Geschäft, das nicht jeder durchsteht“, beschreibt sie. „Doch ich bin froh, diese Welt gesehen zu haben.“ Fortan arbeitete sie wieder als Verkäuferin, doch die Musik ließ sie nicht los, und sie suchte in der Freizeit nach einem Weg, selbst eine eigne Karriere als Sängerin zu starten. Sie wählte den Künstlernamen „Elisaleen“, schrieb Texte, komponierte Melodie, sang da und dort bei unterschiedlichen Veranstaltungen, so zum Beispiel bei Adventabenden, in Hotels und bei unterschiedlichen Musikpoduktionen, wie beim berührenden Musical „Freude“ , das in Nauders aufgeführt wurde, und in dem sie zusammen mit Pasquale Bonfitto die Hauptrolle spielte. Elisa nahm laufend auch Tonaufnahmen auf, um ihre Songs bekannt zu machen. Ein Produzent wurde auf sie aufmerksam. In diesem Zusammenhang musste sie leider erfahren, dass das Musikgeschäft auch auf diesem Gebiet knallhart sein kann. Sie ließ die negativen Erfahrungen hinter sich und wagte einen Neustart. Dabei kam ihr ein glücklicher Zufall zu Hilfe. Sie lernte junge Profimusiker kennen. „2019 haben sie mir bei einem Auftritt spontan aus der Patsche geholfen, nachdem meine Musiker kurzfristig ausgefallen sind“, sagt sie. Bei weiteren Auftritten reifte die Idee, gemeinsam mit den Musikern eine Single zu produzieren. Elisa schrieb den Text. Während des Lockdowns im heurigen Frühjahr wurde dann der „Träumer“ in einem Tonstudio in Innsbruck geboren. Elisa hatte wieder Vertrauen gewonnen. „Die Musiker sind voll auf meine Wünsche eingegangen“, schwärmt sie. Elisa steht hinter ihren Songs und trägt das, was in ihr steckt, was sie denkt und fühlt nach außen.
Der Song „Träumer“ kann nun von Internet-Portalen herunter geladen werden. Die Klicks sind vielversprechend und Elisa freut sich darüber. Nach wie vor übt sie ihren Beruf aus. „Künstler und Privatperson muss man trennen“, meint sie. In ihrer Freizeit schreibt sie an weiteren Songs. Viele Ideen schwirren in ihrem Kopf herum bis sie diese schließlich in ihrem „Songwriter -Buch“ niederschreibt, das sie von einer Freundin geschenkt bekommen hat. Möglicherweise ist im Radio schon bald wieder die nächste Single von „Elisaleen“ zu hören.
Aus dem Gerichtssaal - Die Reaktionen auf die letzte Rubrik zum Thema Pestizide waren gemischt. Sie schwankten zwischen einhelliger Zustimmung und harscher Kritik. Die herbste davon lautete ungefähr so: Kümmere dich gefälligst um deinen Paragraphenladen und misch dich nicht in die Landwirtschaft ein! Dabei hat die ganze „Geschichte“ inzwischen eine derartige Eigendynamik entwickelt, dass man die Geister, die man mit den Strafanträgen gerufen hat, nicht mehr los wird. Der Schaden ist angerichtet, wir wollen nicht weiteres Öl ins Feuer gießen, bedauern allerdings, dass der Imageverlust nicht nur auf die Obstwirtschaft, sondern auf das ganze Land zurückfällt. Eines ist mir klar: In diesen Fettnapf wäre der alte Politfuchs Durnwalder nicht getreten!
Deswegen wenden wir uns lieber einem anderen „Kriegsschauplatz“ zu, nämlich der Jagd, und zwar jener am Schlanderser Sonnenberg. Auslöser des Konfliktes war die Schließung für die Jäger der Forstwege von Tappein und vom Gampertal auf die Tappeiner Alm. In der Vergangenheit hatte die Nutzung des Weges durch die Jäger nie zu Problemen geführt, zumal die Genehmigungen von der Forstbehörde kontrolliert wurden. Nach Meinung der Jäger stand diese Behinderung im Widerspruch zum Abkommen zwischen dem Bauernbund und dem Jagdverband, weshalb die Auszahlung des Wildschadens ausgesetzt würde. Dagegen zog der Hauptgeschädigte, nämlich der Bauer von Untertappein, vor das Friedensgericht in Schlanders. Aber er verklagte nicht etwa den Landesjagdverband oder das Jagdrevier, sondern den Revierleiter Lukas Marx persönlich. Das Gericht hätte vorab den formalrechtlichen Einwand der fehlenden Passivlegitimation des Revierleiters prüfen müssen. Was steckt hinter diesem Wortungetüm? Darunter versteht man die sachliche Unzuständigkeit des Revierleiters. Denn diesen persönlich für den Wildschaden haftbar machen zu wollen, ist rechtlich ein Unding. Doch statt sich im Urteil des Langen und Breiten darüber auszulassen, ob das Wild dem Staat oder als sog. „res nullius“ niemandem gehört, hätte die Friedensrichterin schlicht und ergreifend die Klage des Bauern mit der Begründung abschmettern müssen: du hast einen Fehlschuss abgegeben.
Peter Tappeiner,
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Bozen/Vinschgau - Der Gesetzentwurf der Grünen mit Erstunterzeichner Hanspeter Staffler (Bild) hat die Hürde zur Artikeldebatte im Landtag letzte Woche nicht geschafft. Staffler und die Grünen wollten wohl zuviel. Denn vorgesehen war unter anderem, dass nicht mehr das Land Südtirol die örtliche Behörde sei, sondern die Gemeinden. Den Gemeinden sollen im Bereich der nachhaltigen Verwendung von Pestiziden umfassende Verwaltungsbefugnisse zustehen. Auch die Forderung - „Maßnahmen sind so zu gestalten, dass bis zum Jahr 2030 ein vollständiger Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide erreicht wird“ stieß in der Debatte auf Widerstand. (eb)
Schlanders/Vinschgau - Bei der virtuell abgehaltenen Bezirksratssitzung vor einer Woche hat Bezirkspräsident Andreas Tappeiner Abschied genommen und sich für die angenehme und konstruktive Zusammenarbeit bedankt.
von Erwin Bernhart
Am Ende der Sitzung hat sich Andreas Tappeiner mit Dank an alle verabschiedet. Es dürfte die letzte Sitzung in der bisherigen Besetzung gewesen sein. Abschied genommen hat auch Karl Bernhart, der Tappeiner „für den Weg, alle BM einzubinden“ dankte. Lob kam für Tappeiner stellvertretend für alle BM von seinem Vize Dieter Pinggera.
Der Bezirksrat hat neben vielen anderen Punkten auch die Weichen für die künftige Besetzung vor allem des Bezirksausschusses gestellt. Die Satzung wurde dahingehend und an die Landesbestimmungen des Gleichstellungsgesetzes angepasst, dass im Bezirksrat selbst nicht ein Drittel Frauen vertreten sein müssen. Das wäre, so die Begründung, nicht gerechtfertigt, denn im Bezirksrat vertreten sind die gewählten BM des Tales. Die drei Großgemeinden Mals, Schlanders und Latsch entsenden jeweils ein/e zusätzliche/n VertreterIn. Die Tauferer BMin Roselinde Koch Gunsch richtete einen Appell an diese Gemeinden, möglichst Frauen als Vertreter namhaft zu machen, „das wäre ein schönes Zeichen.“ Anders ist es allerdings für den Bezirksausschuss. Dieser ist mit einem Drittel Frauen zu besetzen, mit zwei demnach. So sind die gewählten BMinnen von Taufers, Koch Gunsch und Laas, Verena Tröger wohl direkt im Ausschuss vertreten. Sofern ein möglicher Bezirkspräsident nicht zwei mögliche Frauen aus den Großgemeinden vorsieht. Der Bezirksrat und dann ein Bezirksausschuss können erst nach Inkrafttreten dieser Satzungsänderung operativ werden, also frühestens nach 30 Tagen. Geändert hat der Bezirksrat die Verordnung für die Vergabe und zwar in Abstimmung mit den anderen Bezirksgemeinschaften. In der Verordnung bleiben nur noch die Verträge. Die BZG sieht künftig vor, dass bis zur Vergabe von 40.000 Euro ein normaler Schriftverkehr, bis zu 500.000 Euro eine private und erst ab letztem Betrag eine öffentliche Urkunde vonnöten sein soll.
Mit der 6. Maßnahme der Änderungen am Haushaltsvoranschlag wird der Beitrag für die Sozialdienste in einer Höhe von insgesamt 8,1 Millionen Euro eingebaut. Darin enthalten sind die zusätzlichen Mittel für Covid-Maßnahmen, die Kosten für den bereichsübergreifenden Tarifvertrag und die Prämien für die Sozialdienste und für die Lebenshilfe. Die Genehmigung der Erfolgs- und Vermögensrechnung 2019 musste vertagt werden.