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Die vom Land Südtirol gestiftete Claus-Gatterer-Auszeichnung geht in diesem Jahr an die Südtiroler Journalistin Daniela Prugger. Sie wird für ihre Arbeit als freie Korrespondentin in Kiew gewürdigt. 

Mit der "Auszeichnung für hervorragenden Journalismus im Gedenken an Claus Gatterer" wird in diesem Jahr die aus Olang stammende Journalistin Daniela Prugger für ihre "umfangreiche und hochwertige Berichterstattung aus der Ukraine" geehrt. Die Entscheidung haben die Jurymitglieder Peter Huemer (Jurysprecher), Armin Wolf, Corinna Milborn, Lisa Maria Gasser, Günther Pallaver, Edith Meinhart und Lukas Matzinger (Vorjahrespreisträger) gefällt. Insgesamt waren 37 Bewerbungen eingereicht worden.

37 Bewerbungen

Landesrat Philipp Achammer freut sich, dass 2023 eine Südtirolerin die "Auszeichnung für hervorragenden Journalismus" erhalten wird: "Mit ihrer Berichterstattung aus der Ukraine hat sich die Daniela Prugger dem authentischen Journalismus verschrieben", sagt Landesrat Achammer. "Weil Krieg und Desinformation miteinander einhergehen, ist es umso wichtiger, Zeugen vor Ort zu haben, die den Tatsachen entsprechend und glaubwürdig berichten und für uns die Geschehnisse einordnen. Prugger ist eine solche Zeugin, die sich mit Mut und Verantwortung dieser besonderen und schwierigen Aufgabe stellt."

Berichterstattung auf höchstem Niveau

"Mit ihren in zahlreichen deutschsprachigen Medien veröffentlichten Reportagen und Berichten hat Prugger im vergangenen Jahr kontinuierlich auf höchstem Niveau und unter großem persönlichen Einsatz über den Krieg in der Ukraine und seine Auswirkung auf die Bevölkerung berichtet", begründet die Jury ihre Entscheidung. Pruggers Reportagen seien in ihrer thematischen und medialen Vielfalt – neben Texten und Fotos produziert sie auch Audio- und Videobeiträge– beeindruckend. Prugger berichte fundiert und präzise aus der Ukraine, mit viel Hintergrundwissen und Feingefühl für die unter dem Angriffskrieg leidenden Menschen, waren sich die Jurymitglieder einig.

Verleihung am 1. Juni in Sexten

Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung ist dem Südtiroler Journalisten, Historiker, Schriftsteller und Dokumentarfilmer Claus Gatterer gewidmet. Sie wird seit 2021 vom Presseclub Concordia und der Michael-Gaismair-Gesellschaft Bozen verliehen, vom Land Südtirol gestiftet und von der Gemeinde Sextenunterstützt. 

Die Gatterer-Auszeichnung wird am 1. Juni 2023 gemeinsam mit dem "CLAUS"-Schülerpreis in Claus Gatterers Heimatgemeinde Sexten verliehen.

 

red/jw

Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, dass durch seine Handhabe des Sonderfonds ein angeblicher Imageschaden für Südtirol entstanden ist.  „Das ist ein reiner Schmarrn! Wir sprechen Durnwalder volle Rückendeckung und Solidarität aus. Er hat mit seinem großen Einsatz und seiner wertvollen Arbeit für unser Land Südtirol extrem viel erreicht. Zudem wurde vom Staatsanwalt wie auch im Gerichtsurteil explizit erwähnt, dass Durnwalder keinen einzigen Cent in die eigene Tasche gesteckt hat und dass dem Land Südtirol keinerlei Schaden entstanden ist,“ betont der Vorsitzende der Generation 60+ Otto von Dellemann - ohne Durnwalder würde Südtirol heute nicht zu den lebenswertesten Regionen Europas gehören!

 

Die Generation 60+ sei sehr verärgert und betroffen. Die Forderung des Schadenersatzes von der Staatsanwaltschaft sei Ausdruck von Ungerechtigkeit und Willkür, so Dellemann weiter. „Altlandeshauptmann Durnwalder wurde und wird von den Südtirolern und Südtirolerinnen sowie im Ausland sehr geschätzt. Große Wertschätzung wurde ihm auch stets von hohen politischen Persönlichkeiten im In- und Ausland zu teil. Ihm gebühren große Anerkennung sowie Dank und nicht haltlose Anschuldigungen! “, bekräftigt Dellemann.  

Montag, 24 April 2023 06:01

Die Zukunft der Bioenergie

Die ökologische Waldbewirtschaftung als Kernelement einer nachhaltigen Energiewende: Bei einer Fachtagung diskutierten Expertinnen und Experten in Bozen über das große Potential der Holz-Biomasse.

 

Ohne den Einsatz von Biomasse ist die Energiewende in Südtirol und in Italien nicht möglich: Bei einer vom italienischen Verband der Biomasse-Produzenten und Biomasse-Heizwerke FIPER und dem Südtiroler Energieverband SEV organisierten Fachtagung im NOI-Techpark in Bozen diskutierten Experten aus dem In- und Ausland heute über die Nutzung der Bioenergie Holz, die Waldbewirtschaftung und die Bedeutung der Biomasse für die Erreichung einer klimafreundlichen Energieautonomie. „Vor drei Jahrzehnten wurden in unserem Land die ersten Biomasse-Heizwerke geplant und man kann sagen, dass dieser mutige Schritt der Beginn einer Erfolgsgeschichte war“, sagt der Präsident des Südtiroler Energieverbands und Vizepräsident von FIPER Hanspeter Fuchs. „Die in den 46 Südtiroler Fernheizwerken, die dem SEV angehören, verfeuerte Biomasse stammt heute fast vollständig aus unseren Südtiroler Wäldern und wir geben damit ein Beispiel – auch für andere italienische Regionen.

An der Tagung in Bozen nahmen – unter vielen anderen – Umweltlandesrat Giuliano Vettorato, der Kammerabgeordnete Alessandro Urzì, die Direktorin der Abteilung ‚Waldbewirtschaftung‘ im Landwirtschaftsministerium Alessandra Stefani, die Direktorin des Branchenverbands Bioenergy Europe, Irene di Padua, der Präsident des Biomasse-Forschungszentrums an der Universität Perugia, Franco Cotana, sowie – mit  Videobotschaften – der italienische Umwelt- und Energieminister Gilberto Pichetto Fratin und der EU-Abgeordnete Herbert Dorfmann teil.

 

Ohne Biomasse kein Klimaschutz: In den laufenden Verhandlungen über die Nachbesserung der Erneuerbare-Energie-Richtlinie (RED III) haben sich der Europäische Rat, die EU-Kommission und das EU- Parlament darauf verständigt, die Holz-Biomasse weiterhin – wenn auch mit Einschränkungen – als erneuerbare Energie anzuerkennen. Die Daten sprechen – auch in Italien – für sich: Das Land verfügt pro Jahr über 31.700 Tonnen Biomasse, die den Import von 13 Milliarden Kubikmetern Erdgas ersetzen könnten. Die möglichen Einsparungen würden bis zu 40 Prozent der 2021 für russische Gaseinfuhren verrechneten Kosten betragen. Neben finanziellen Einsparungen hätte dies allerdings einen zentralen Vorteil: Italien könnte mit einer effizienteren Nutzung der Biomasse einen großen Schritt raus aus der fossilen Energie in Richtung Energiewende und Energieunabhängigkeit von anderen Staaten machen.

 

„In Italien haben wir über 12 Millionen Hektar Wald, aber weniger als 30 Prozent der dort entstehenden Biomasse werden auf diesen oft vernachlässigten oder nicht bewirtschafteten Flächen tatsächlich geerntet“, erklärt Franco Cotana. Mit einer konsequenten Nutzung der eigene Holzressourcen und der Anwendung innovativer Technologien könnte Italien 2050 ein Drittel des eigenen Energiebedarfs mit verarbeitetem Holz decken. Dessen Verwendung sei heute vielfältig – von Biotreibstoffen über das Bauwesen bis zur Produktion von Wasserstoff.

Nach dem tragischen Ereignis im Trentino hat heute in Rom ein Treffen zum Großraubwildmanagement stattgefunden. Landesrat Schuler hat als Vertreter Südtirols daran teilgenommen.

Die Aufmerksamkeit rund um das Großraubwild in der Region Trentino-Südtirol ist in den vergangenen Wochen gestiegen. Die Sichtung einzelner Bären hat auch in Südtirol für Unruhe gesorgt. "Der tödliche Übergriff an der Landesgrenze hat die Sorgen und Ängste der Bürgerinnen und Bürger verstärkt und stellt die Verantwortungsträgerinnen und Verantwortungsträger vor noch größere Herausforderungen", sagt Landesrat Arnold Schuler.

Nach dem tragischen Ereignis im Trentino hatte das Umweltministerium in Rom am heutigen Freitag (21. April) zu einem Treffen eingeladen, an dem Fachleute des Ministeriums selbst sowie auch die höchsten Vertretenden der Höheren Anstalt für Umweltschutz und Forschung (Ispra) teilgenommen haben. Südtirols Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler war in Vertretung von Landeshauptmann Arno Kompatscher in einer Delegation mit dem Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti mit dabei.

"Es war wichtig, die Anliegen der Autonomen Provinzen Bozen und Trient der Regierung vorzubringen und auf den Ernst der Lage hinzuweisen", erklärt Landesrat Schuler. In seiner Intervention habe er erneut die Möglichkeit der Regulierung der Bärenpopulation sowie eine schnelle Entnahme von Problemtierengefordert. "Die Bevölkerung, welche auf engem Raum mit der Natur lebt, unsere landwirtschaftliche Kleinstrukturiertheit sowie die touristische Nutzung von Wäldern und Almen sind mit einer zunehmenden Anzahl von Großraubtieren nicht vereinbar", betont Schuler. Der Fall im Trentino habe jedoch gezeigt, wie schwierig und langwierig eine Entnahme von Problemtieren sein kann. Es sei deshalb dringend notwendig, auch unmittelbar neue Strategien und Präventionsmaßnahmen zu entwickeln, um solche Vorfälle zukünftig zu vermeiden.

Im Rahmen der heutigen Aussprache wurde der Delegation aus Südtirol und dem Trentino zugesichert, dass es eine Abänderung des Managementplans zur Erhaltung des Braunbären in den Zentral- und Ostalpen (Pacobace - Piano d'azione interregionale per la conservazione dell'orso bruno nelle Alpi centro-orientali) geben werde. Es sollen eine Maximalzahl an zulässigen Tieren für bestimmte Gebiete definiert und Übersiedlungen möglich gemacht werden. Sollten diese nicht umsetzbar sein, müsse eine Regulierung vorgenommen werden, so die Forderung der Delegation. Einig war man sich, dass bei Problembären eine schnelle Entnahme möglich sein müsse.

"Die aktuelle Situation wird sehr ernst genommen, denn obwohl Bären grundsätzlich scheu sind, kann es zu Konflikten kommen, wenn die Tiere sich den Menschen nähern und sich in Siedlungsnähe aufhalten oder Futterstellen ausfindig machen", sagt Landwirtschaftslandesrat Schuler. Auf lokaler Ebene wird es am Mittwoch weitere Treffen geben, in die Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie Interessnsvertretende eingebunden werden. In der Zwischenzeit werden Maßnahmen zum Bärenmanagement erarbeitet und das Monitoring verschärft, denn, "die Sicherheit der Bevölkerung steht an oberster Stelle", unterstreicht der Landesrat. 

np/fc

Donnerstag, 20 April 2023 14:57

Lokale Betriebe sorgen für attraktive Dörfer

Vinschgau - Der Bezirk Vinschgau des Wirtschaftsverbandes hds setzt immer wieder Akzente, wenn es darum geht, mit einer Reihe von Initiativen den lokalen Einzelhandel, aber auch die Gastronomie und die Dienstleistungen zu stärken, die Bevölkerung zum Einkaufen und Konsumieren vor Ort einzuladen und dafür zu sensibilisieren.
„Seit mittlerweile vier Jahren organisieren wir die Aktion ‚do leb i, do kaf i‘ – gekoppelt mit einem großen Gewinnspiel für die Kunden. 105 lokale Betriebe von Reschen bis Kastelbell/Tschars und aller Sparten des Handels nehmen daran teil. Sie sind die Botschafter der Aktion und der Lebensqualität in unseren Orten. Sie sorgen für lebendige Dörfer und schaffen Arbeitsplätze vor Ort!“, so der Bezirksausschuss des hds.
Das Gewinnspiel findet vom 2. bis 20. Mai 2023 statt. Als Hauptpreis winkt ein Einkauf-Genuss Bon Vinschgau im Wert von 2000 Euro. Weitere Preise sind 13 Gutscheine zu jeweils 200 Euro. Mit diesen Preisen möchte der hds regionale Kreisläufe unterstützen und die Wertschöpfung im Tal behalten. Die Gewinncoupons sind in den teilnehmenden Betrieben erhältlich und können auch dort wieder abgeben werden. Alle Informationen zum Gewinnspiel und alle Betriebe sind online unter www.hds-bz.it/dolebi abrufbar.
„Besonders in der aktuellen Situation sehen wir diese Kampagne als wichtige Unterstützung zur Stärkung der regionalen Kreisläufe und zum Erhalt der Nahversorgung im Vinschgau“, betont abschließend der hds-Bezirksausschuss.
Die Preisverleihung findet am 10. Juni 2023, um 10 ‚Uhr, im Rathauscafé in Latsch statt.

Die Milchhöfe Südtirols und der Sennereiverband haben sich, wie bereits vor der Pandemie, zur Standortbestimmung getroffen. LR Schuler: "Es liegt auch an uns, positive Zukunftsbilder zu vermitteln."

Auf Einladung von Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler haben die Obmänner der Milchhöfe Südtirols gemeinsam mit dem Obmann und der Direktorin des Sennereiverbandes bei einem Treffen gestern in der Laimburg aktuelle Themen rund um die Milchwirtschaft diskutiert. Dabei standen vor allem die gemeinsame Standortbestimmung und ein Blick in die Zukunft im Mittelpunkt. Die Anwesenden sprachen über aktuelle Herausforderungen und Strategien, um künftig lokale Kreisläufe und die gemeinsame Marketingstrategie zu stärken.

Die Bergbauernhofbetriebe tragen zur Produktion von Lebensmitteln, aber auch zum Erhalt des Landschaftsbildes und damit zum Erfolg des Tourismus bei. Es gelte, die Betriebe zu fördern und zu bewahren, darüber war man sich einig. Laut den Vertretenden der Branche gelte es, dafür unterschiedliche Strategien zu verfolgen.

Mehrwert durch Regionenmarke

Ein wichtiger Punkt ist das gemeinsame Marketing. Neue Zusammenarbeiten, die auch über den traditionellen Bereich hinausgehen, wurden hierbei besprochen. "Es freut mich, dass die Branche das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer gemeinsamen Marktstrategie aufbringt und der Mehrwert der Regionenmarke erkannt wurde", unterstreicht Landesrat Schuler.

Aber auch auf Qualität muss weiterhin gesetzt werden. Südtirols Erfolgsstrategie macht bereits deutlich, dass die Qualität der Produkte auch für den Endkunden von großer Bedeutung ist. Durch gezielte Förderungen soll die Qualität weiter gesteigert werden.

Qualität weiter steigern

Einig waren sich die Anwesenden auch über die Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Tierwohlzertifizierung, die zwar für das Tierwohl sinnvoll sei, jedoch standortgerecht ausgelegt werden müsse. Gemeinsam wurde festgestellt, dass es notwendig sei, sich im Bereich der Tierhaltung weiterzuentwickeln und neue Lösungen zu erarbeiten. Auch die Milchtransportkosten waren Diskussionspunkt, denn diese seien für eine flächengebundene Milchproduktion wichtig, so die Anwesenden.

Einig war man sich darüber, dass das Treffen ein wichtiger Schritt in Richtung einer erfolgreichen Zukunft der Milchwirtschaft in Südtirol gewesen sei. Neue Ideen rund um die Themen gemeinsames Marketing, Qualitätsprodukte und Tierwohl kamen auf den Tisch und bieten ein vielversprechendes Potenzial für die zukünftigen Schritte des Sektors. "Es ist wichtig, dass die Milchhöfe Südtirols und der Sennereiverband die Zusammenarbeit stärken und wir gemeinsam ein positives Zukunftsbild schaffen", erklärte Landesrat Schuler abschließend.

np

Der Weltklimareport und die notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung der Klimaerwärmung waren heute Thema in der Landesregierung. LH Kompatscher: "Arbeiten intensiv am Teil 2 des Landesklimaplans."

Professor Georg Kaser, Mitglied im Weltklimarat (Ipcc - Intergovernmental Panel on Climate Change), war heute (18. April) in der Landesregierung zu Gast, um über die Inhalte des Synthesereports "Climate Change 2023" des Sechsten Sachstandsberichts des Ipcc zu berichten, der am 20. März im schweizerischen Interlaken präsentiert worden war. "Der Bericht weist nochmals auf die dringende Notwendigkeit hin, dass weltweit ab sofort alle Entscheidungsträger daran arbeiten müssen, Treibhausgasemissionen einzudämmen und den Energieverbrauch zu reduzieren", fasste Kaser zusammen.

"Wir haben heute in beeindruckender Weise und aus erster Hand die neuesten Informationen zum Synthesebericht des Ipcc erhalten", berichtete Landeshauptmann Arno Kompatscher im Anschluss an die Regierungssitzung. Dabei handle es sich nicht um irgendeinen Bericht, sondern um ein mit 195 Staatsdelegationen diskutiertes Abschlussdokument, das im Auftrag der internationalen Staatengemeinschaft von der Wissenschaft verfasst worden ist. "Der Ausblick ist dramatisch", betonte Kompatscher. Laut Bericht müssten enorme Anstrengungen unternommen werden, um das 1,5 Grad-Erwärmungszielweltweit einzuhalten. "Bereits die 1,5 Grad bedeuten massive Einschnitte für unser Leben, auch hier in Südtirol. Und wir wissen, dass wir dieses Ziel im Alpenbogen bereits überschritten haben."

Überarbeitung von Teil 2 des Landesklimaplans

Die heutige Anhörung von Georg Kaser erfolgte insbesondere im Hinblick auf die Überarbeitung des Klimaplans des Landes, an der die Landesregierung gemeinsam mit Verwaltung und Interessensgruppen intensiv arbeitet. Am Donnerstag dieser Woche, 20. April, wird in Bozen ein Treffen des Landes mit den Umweltorganisationen, Wirtschaftsverbänden und Sozialpartnern stattfinden, bei dem der Entwurf des 2. Teils des Klimaplans vorgestellt und es Möglichkeiten zur Diskussion und zum Einbringen von Änderungs- und Verbesserungsvorschlägen geben wird.

mpi

In seiner heutigen Sitzung hat der Landesausschuss der SVP-Jugend seine Kandidaten für die Landtagswahlen im Herbst bestimmt: Stefanie Peintner aus Dietenheim und David Frank aus Glurns treten für die JG auf der Liste der Südtiroler Volkspartei an.

Am heutigen Dienstagabend hat der JG-Landesausschuss seine Kandidaten für die Landtagswahlen im Oktober gewählt. Es sind dies die 29-jährige Stefanie Peintner aus Dietenheim und der 30-jährige David Frank aus Glurns. „Mit diesen zwei engagierten Kandidaten werden wir frischen Wind in die Südtiroler Landespolitik bringen und der Jugend eine aussagekräftige Stimme geben“, ist Dominik Oberstaller, Landesvorsitzender der SVP-Jugend überzeugt: „Gerade in von Krisen gebeutelten Zeiten wie diesen ist es unabdingbar, für eine starke Vertretung der Jugend zu sorgen und ihre Anliegen zu vertreten!“

Stefanie Peintner wurde EINSTIMMIG vom JG-Landesausschuss zur Kandidatin ernannt, während es für den zweiten für die JG reservierten Listenplatz gleich drei Bewerber gab: davon entfielen zehn Stimmen auf David Frank, sechs Stimmen auf Matthias von Wenzl und drei Stimmen auf Daniel Rella., zwei Stimmen waren weiß.

Die Junge Generation ist sich sicher, mit Stefanie Peintner und David Frank zwei junge, motivierte und dynamische Kandidaten gefunden zu haben. Nicht nur bringen sie jugendlichen Elan mit, sondern werden auch am 22. Oktober Jugendliche motivieren zur Wahl zu schreiten.

Zu den Kandidaten:

Stefanie Peintner, Jahrgang 1993, aufgewachsen und wohnhaft in Dietenheim (Bruneck). Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wien, arbeitet als Project Managerin in der Stadtentwicklung Bruneck. Ehrenamtlich aktiv in der SVP als stellvertretende Bezirksfrauenreferentin Pustertal, Vorsitzende des SVP-Frauenausschusses Bruneck, Mitglied im SVP-Ortsausschuss Dietenheim, Mitglied im SVP-Ortsausschuss Bruneck, Mitglied in der Fraktionsverwaltung Dietenheim, Beraterin beim Verein Frauen helfen Frauen und Vorstandsmitglied im Museumsverein Bruneck.

David Frank, Jahrgang 1992, aufgewachsen in Matsch und wohnhaft in Glurns. Masterstudium der Agrarwirtschaft an der BOKU Wien, arbeitet als staatlich geprüfter Agronom beim Wirtschaftsdienstleister IDM. In seiner Freizeit ist er mit seiner steirischen Harmonika als Komponist und Musiker anzutreffen. Auch die Jagd gehören zu seinen Hobbys. Mitglied im SVP-Ortsausschuss Glurns. Ehrenamtlich aktiv in Gremien zur Stärkung der Regionalentwicklung im Vinschgau.

Dienstag, 18 April 2023 16:14

Mut und Zuversicht

Burgeis - Bischof Ivo Muser hat am 16. April der Burgeiser Pfarrei eine Pastoralvisite abgestattet. Er werde sich nicht in die Angelegenheiten der vom Kloster Marienberg inkorporierten Pfarrei einmischen, versprach er den Burgeisern. Der Vinschgerwind hat die Gelegenheit der Pastoralvisiote für ein Interview nutzen dürfen.

Vinschgerwind: Eure Exzellenz, ist Musik für Sie entspannend? Welche Musik bevorzugen Sie?
Bischof Ivo Muser: Ja, eindeutig. Entspannung hat mit Freude, auch mit Erholung zu tun. Ich höre sehr gerne Musik entsprechend der Zeit, in der wir sind. Weihnachtsmusik zum Beispiel, festliche Musik an einem Festtag, getragene Musik in der Karwoche. Das hilft mir sehr, in Stimmung zu kommen oder meine Stimmung zum Ausdruck zu bringen. Mit Musik hab’ ich Freude.

Vinschgerwind: Musik ist also für Ihre geistige Regeneration wichtig. Wie halten Sie sich körperlich fit?
Bischof Ivo Muser: Ich war nie und bin kein Sportler. Sport war auch nicht mein Lieblingsfach in der Schule. Ich hatte lieber die Sprachen, Geschichte, Geografie oder Philosophie. Was ich aber gerne mache, ist ein schneller Spaziergang. Anstelle des Mittagsschläfchen mache ich lieber einen Spaziergang. Auch Wanderungen liebe ich. Alles, was mit Gehen zu tun hat, das geht gut, da bin ich immer noch gut beinander. Sonst bin ich kein großer Sportler. Bergwanderungen im Sommer sind sehr erholsam.

Vinschgerwind: Was bereitet Ihnen große Freude?
Bischof Ivo Muser: Freude bereitet mir die Begegnung mit Menschen. Einen Bischof braucht es nur für die Menschen, für das Volk Gottes. Alles, was mit Menschen zu tun hat, ist das Sensibelste, manchmal auch das Komplizierteste, aber sicher auch das Wertvollste. Über Strukturen, über Herangehensweisen usw. kann man diskutieren. Aber Menschen sind durch nichts zu ersetzen. Ich kann nicht sagen, dass mich Menschen müde machen. Natürlich bin ich auch ab und zu müde. Das ist normal. Ich bin sehr dankbar, wenn ich Menschen begegnen kann und ich erlebe oft, dass Menschen Vertrauen zu mir haben. Das hat nicht nur mit meiner Person, sondern auch mit dem Amt zu tun. Ich bemühe mich, dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen.

Vinschgerwind: Welche Ängste und Sorgen beschäftigen Bischof Ivo?
Bischof Ivo Muser: Das Gesicht der Kirche ist dabei, sich grundlegend zu verändern. Es ist ein großer Umbruch im Gange. Viele Anfragen an die Kirche, ein Hinterfragen der Kirche, Kritik an der Kirche: Das macht mir aber nicht so sehr Sorgen. Was mir Sorgen bereitet, ist ein zunehmender Individualismus. Auch dass die Glaubensvorstellungen sehr bunt, gegensätzlich und selbstbezogen geworden sind. Oft frage ich mich sogar: Wollen wir noch Christen sein und bleiben? Aber ich will keineswegs alles schlecht reden...

Vinschgerwind: ...jeder formt sich seinen eigenen Glauben?
Bischof Ivo Muser: Genau. Das Problem dabei ist, dass die eigene Sicht der Dinge sehr schnell verabsolutiert wird. Glaube ist persönlich, aber nicht individualistisch. Das ist ein großer Unterschied. Jeder kann und soll einen persönlichen Zugang zum Glauben haben, aber immer im Bewusstsein, dass ich die anderen brauche. Andere korrigieren mich, relativieren mich, fordern mich heraus. Ich habe oft den Eindruck, dass der eigene Standpunkt, der eigene Zugang, die eigenen Erfahrungen sehr schnell zur Norm erhoben werden. In dieser Haltung bekommt es Gemeinschaft schwer. Gemeinschaft hat zu tun mit Hinhorchen, sich etwas sagen lassen, mit Federn lassen, mit Kompromissen. Ohne Gemeinschaft sind wir einsam und kreisen um uns selbst. Gemeinschaft ist Stütze, Halt und Orientierung.

Vinschgerwind: Wir befinden uns im Musikprobelokal der MK Burgeis. Welchen Verein würden Sie als Beispiel hernehmen, um Ihre Sicht zu verdeutlichen?
Bischof Ivo Muser: Bleiben wir bei der Musikkapelle. Die Musikkapelle braucht Leute, die ihr Instrument beherrschen. Aber das, was eine Musikkapelle ausmacht, ist das Zusammenspiel und die Symphonie. Ein einzelner kann und soll sein Instrument gut beherrschen, aber er darf das nicht übertreiben. Sonst stört er die Harmonie und bringt die Gemeinschaft aus der Kontrolle. Um das geht es. Selbstverständlich braucht es das Persönliche, aber es braucht auch die Symphonie. Oder anders ausgedrückt: Weniger Ich und mehr Wir. Nicht um das Ich abwerten zu wollen. Aber wenn wir nur mehr das Ich haben, bekommt es die Gemeinschaft schwer und löst sich unter Umständen sogar auf – auch zum Schaden des Ich. Das ist nicht nur eine gesellschaftliche Herausforderung, sondern auch eine kirchliche.

Vinschgerwind: Muss Kirche ihre Sprache verändern und anpassen?
Bischof Ivo Muser: Ganz sicher. Ich höre das oft und ich denke oft darüber nach. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Dissonanzen nur eine Sache der Sprache sind. Die Inhalte des Glaubens werden oft nicht mehr geteilt. Ich habe nicht selten den Eindruck, dass Menschen ihre individuelle, religiöse Sprache sprechen und dass so die eigenen Vorstellungen nicht mehr mit dem Glauben der Kirche übereinstimmen. Ich rede gerne mit den Leuten und habe nicht den Eindruck, dass sie mich sprachlich nicht verstehen. Aber wie gesagt: Die Glaubensinhalte und die Glaubensvorstellungen gehen heute oft weit auseinander.

Vinschgerwind: „Macht euch die Erde untertan und herrschet über die Fische des Meeres, die Vögel des Himmels, über das Vieh und alles Getier...“ steht in der hebräischen Bibel in der Genesis. Diese Jahrhunderte lang tradierte Aufforderung geht angesichts des menschenverursachten Klimawandels in die Hosen...
Bischof Ivo Muser: Oder auch nicht. Man muss diese Aufforderung nur richtig verstehen. Für die Bibel ist der Mensch tatsächlich die Krone der Schöpfung und er trägt damit eine ganz besondere Verantwortung. Herrschen heißt nicht zerstören. Im Gegenteil - hegen und pflegen. Dass das Ganze außer das Lot gekommen ist, ist ohne Zweifel. Mir bereitet dieses „Immer mehr, immer weiter, immer schneller“ Sorge. Wir haben begrenzte Ressourcen und die sind mit den Forderungen nach mehr Wachstum auf allen Ebenen nicht vereinbar. Wir sägen am Ast, auf dem wir sitzen. So ist das „Herrschen“ bestimmt nicht gemeint!

Vinschgerwind: Gibt der Bischof diese Neuinterpreation an seine Priester für deren Predigten weiter?
Bischof Ivo Muser: Auf jeden Fall. Da ist ein starkes Bewusstsein gewachsen. Man sieht das an den zwei päpstlichen Enzykliken „Laudato sí“ und „Fratelli tutti. Die Verantwortung der Menschen als Krone der Schöpfung und Partner Gottes muss sich im Staunen zeigen, in Ehrfurcht, in Verantwortung, in Selbstbeherrschung. Wir dürfen nicht alles tun, was wir heute tun können. Das ist eine große Herausforderung – politisch und gesellschaftlich. In der bäuerlichen Bevölkerung war früher viel deutlicher die Beziehung zum Schöpfer und zur Schöpfung vorhanden. Es ist ein großer Trugschluss, zu meinen, dass wir aufgrund der Technik alles tun dürfen. Wir brauchen mehr Maß, Dankbarkeit und Verzicht.

Vinschgerwind: Themenwechsel: Sie sind Vorsitzender der „Kommission für Ökumene und interreligiösen Dialog“ der Regionalen Bischofskonferenz von Nord-Ost-Italien. Stimmen Sie den Überlegungen von Don Paolo Renner zu, eine Moschee in Bozen zu ermöglichen?
Bischof Ivo Muser: Ich habe gar nichts dagegen. Ich bekenne mich mit Überzeugung zur Religionsfreiheit. Religionsfreiheit heißt, dass die Menschen das Recht haben, ihre Glaubens-Überzeugung zu zeigen und zu praktizieren. Das drückt sich in jeder Religion in Gebäuden, in Gebetsräumen, in Festtagen, in Bräuchen usw. aus. Wir brauchen, gerade auch in der Begegnung mit Religionen, den Respekt füreinander. Wenn ich davon überzeugt bin, dass Religion etwas Gutes ist, und wenn mir die eigene Religion heilig ist, dann gestehe ich anderen zu, was ihnen heilig ist. Natürlich braucht es den Willen zur Gewaltlosigkeit, den Ausgleich, den Respekt, auch gesetzliche Regelungen. Für mich ist wichtig: Die eigene Religion mit Freude und Überzeugung leben, Identität im Eigenen haben und nur wenn ich eine solche Identität habe, bin ich auch fähig zum Dialog. Deshalb habe ich überhaupt nichts gegen eine Moschee.

Vinschgerwind: Sind halbleere Kirchen ein Anzeichen dafür, dass sich die Gläubigen von der Kirche abwenden oder dass die Sprache und die Botschaft der Kirche nicht mehr verstanden wird?
Bischof Ivo Muser: Wenn man die Menschen fragt, wird wohl von alldem etwas vorhanden sein.

Vinschgerwind: Darf ich das anders formulieren: Sie sind Jahrgang 62. Viel auseinander sind wir nicht. Wir sind eine Generation, in der das Kirchengehen eine Selbstverständlichkeit war, vielleicht war auch ein bestimmter Zwang vorhanden. Unsere Generation gibt diese Zwänge nicht mehr weiter.
Bischof Ivo Muser: Wir kommen tatsächlich aus einer Generation, in der der volkskirchliche Kontext sehr prägend war. Auch sozial prägend. Jene, die nicht in die Kirche gegangen sind, wurden eher als Außenseiter abgestempelt. So wichtig der gemeinsame Gottesdienst ist, wir dürfen den Glauben nicht darauf beschränken. Das gesamte Umfeld ist wichtig. Wo und wie kommen Kinder mit Religion in Berührung, wird zuhause über den Glauben geredet, beten Erwachsene mit ihnen, erleben sie an den Erwachsenen, was der Sonntag und unsere Festtage vom Glauben her bedeuten? Der Gottesdienst als gemeinschaftlicher Ausdruck des Glaubens muss eingebettet sein in die Erfahrung dieses Glaubens im Alltag. Wenn Glaube in meinem Alltag kaum mehr vorkommt, warum soll ich dann am Sonntag in die Kirche gehen? Wichtig ist, mit Kindern zu beten, sie zu segnen, ihnen den Glauben zu erzählen und die Welt des Glaubens zu erschließen. Mit Kindern darf man auch über die eigenen Zweifel, Sorgen und Enttäuschungen reden. Glaube hat mit allen Fragen des Lebens zu tun. Das macht ihn so kostbar.

Vinschgerwind: Es gibt Personalmangel im Gastgewerbe, im Handwerk und auch in der Kirche. Wie lautet Ihre Suche nach Personal, sprich nach Priestern?
Bischof Ivo Muser: Ob ein Slogan der richtige Weg ist? Ich habe nur die Möglichkeit, davon zu erzählen, was mir Glaube und Kirche bedeuten. Ich bin fest davon überzeugt, dass damit eine andere Qualität ins eigene Leben hineinkommt. Für mich haben Glaube und Kirche vor allem mit Hoffnung zu tun – im Leben, im Sterben und über diese Welt hinaus.

Vinschgerwind: Was war Ihre persönliche Erfahrung, den Weg ins Priestertum zu gehen?
Bischof Ivo Muser: Da hat es viele Mosaiksteine gebraucht. Mich hat diese Welt immer schon angezogen. Ich habe meine Mutter fast dazu gezwungen, mit mir in die erste Kirchenbank zu gehen, damit ich das Geschehen am Altar ganz aus der Nähe sehe. Mich hat niemand gezwungen Priester zu werden. Ich habe gespürt, dass das mein Weg ist. Wenn ich dazu nicht ja gesagt hätte, wäre mein Leben nicht in die richtige Richtung gegangen. Das spüre ich bis heute. Ich bin seit 36 Jahren Priester, ich würde es heute, trotz stark geänderter Bedingungen, noch einmal tun. Für diese Überzeugung bin ich sehr dankbar.

Vinschgerwind: Wir haben von Kindern geredet, von Erwachsenen. Wenn Sie sich im Telegrammstil an die Jugend wenden, was rufen Sie der Jugend zu?
Bischof Ivo Muser: Habt Mut und Hoffnung! Ich kenne Jugendliche, die Angst vor der Zukunft haben. Wegen der Umweltproblematik, wegen des Krieges in der Nähe, weil Beziehungen so brüchig geworden sind. Traut euch etwas zu. Ihr habt kostbares Potenzial. Stellt nicht nur die Frage: Was macht mir Spaß, wie komme ich leicht und ohne Mühe über die Runden? Sondern: Wie kann ich mit dem eigenen Leben beitragen, dass auch das Leben anderer Menschen gelingt? Die beste Werbung für junge Menschen sind junge Menschen, die sich einbringen und einsetzen – mit Mut und Hoffnung. Über die Jugend sollte man nicht schimpfen. Viel wichtiger ist es, dass wir Jugendlichen etwas zutrauen und dass wir sie nicht allein lassen. Meine Sorge sind nicht die Jugendlichen; das Denken, Reden und Verhalten von manchen Erwachsenen schon.

Interview: Erwin Bernhart


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