Kortsch/Vinschgau - Zum Hoangart am 3. Februar 2024 im „Gasthof Sonne“ in Kortsch hatten der dortige Bildungsausschuss unter Präsident Heinrich Lechthaler, die Arbeitsgemeinschaft Volkstanz und der Südtiroler Volksmusikverein - Bezirk Vinschgau geladen. Viele Interessierte genossen den beschwingten Abend in der Gaststube. Gernot Niederfriniger führte durch den Abend. Er stellte die Musikantinnen und Musikanten vor und stimmte zwischendurch einige Lieder zum Mitsingen an.
Die Kortscher Grundschüler sangen drei lustige Lieder. Sie wurden von der Lehrerin Simone Greis und der Schulleiterin Verena Marseiler begleitet. Die steirische Harmonika spielten Miriam Rechenmacher, Benedikt Amenitsch und Hanspeter Pixner, der zusammen mit Hans Obertegger an der Bassgeige auch im Duett spielte. Die Harfe ließen Christina Amenitsch und Lea Niederfriniger erklingen.
Elisabeth Menghin führte einige Volkstänze für Kinder und Erwachsene vor. Zum Tanz spielte die „Klarinettenmusi“ mit dem Kapellmeister der MK Kortsch Benjamin Blaas und Myriam Tschenett sowie die „Goldegg Musi“ - benannt nach dem Malser Ansitz Goldegg,- heute die Musikschule Mals. Der „Goldegg Musi“ gehören Lehrer der dortigen Musikschule an. Neben Myriam Tschenett (Klarinette) spielen Evi Sanol (Flügelhorn), Christof Amenitsch (Steirische Harmonika), Martin Eschgfäller (Bass) und Gernot Niederfriniger (Harfe). Das Publikum genoss Musik und Tanz und dankte den Mitwirkenden mit einem kräftigen Applaus. (mds)
Prad - Lorenz Kuntner, charmanter und eigensinniger „Indianer“ mit Sitz in der Prader Schmelz und mit Vorliebe für Stein- und Knochensammlungen, hat mit „Jenseits der Zeit“ ein neues Buch im Eigenverlag (Druck von Fliridruck, Marling) herausgebracht. Enthalten ist ein Sammelsurium von Gedichten, Gedanken und Gefühlen. Es ist das 13. Buch vom Vielschreiber Kuntner, der seit 2006 fast jährlich ein 400-seitiges Kompendium herausgibt.
Erhältlich ist das Buch bei Lorenz Kuntner, Haupttraße 245 in Prad.
Eyrs/Prad - Mitten im Fasching bot die Musikkapelle Eyrs eine Alternative, indem sie ins „aquaprad“ zu ihrem Festkonzert lud. Ihr kurzweiliges Programm fand Anklang beim Publikum. In gepflegtem Zusammenspiel präsentierten die Musikant:innen neun Werke, wobei gefällige Melodien den Stellenwert der Musik hervorhoben. „From Cradle to Grave“ (Von der Wiege bis zur Bahre), „Vita pro musica“ und „Ein Leben lang“ betonten die vielen Möglichkeiten, mit Musik in Verbindung zur treten. Kapellmeister Sebastian Kurz dirigierte zum 22. Mal ein Festkonzert der MK Eyrs. Gleich fünf junge Musikantinnen beglückwünschte Obmann Andreas Kobler zu ihrem ersten großen Auftritt. Sowohl im ersten als auch im zweiten Konzertteil gelangte ein Solostück zur Aufführung. Zunächst begeisterte Lukas Kurz mit lateinamerikanischen Melodien an der Tuba, er meisterte die schnellen und schwierigen Passagen mit Bravour. Dann bot Solist Luis Parth strahlende Trompetentöne. Seine Improvisationen zu einer bekannten Popballade verblüfften die vielen Zuhörenden. Das Publikum konnte die Ausflüge in die verschiedenen Stilrichtungen genießen, die die MK Eyrs mit ihm unternahm. Konzertsprecherin Katharina Kurz führte gekonnt durch Werke und Genres.
Wer Lust auf Blasmusik verspürt, findet im Frühjahr einige passende Angebote. Die Kapellen des VSM-Bezirkes Schlanders halten ihre Konzerte ab und freuen sich nach intensiver Vorbereitung auf Publikum und Applaus.
Maria Raffeiner
Laas - Da „FIX isch, dass af Låås mit FIX nou nix fix isch“ schrieb sich Laas am Unsinnigen Donnerstag „Miar sein FIX“ auf die Fahnen. 15 Gastbetriebe und Geschäfte zu wurden an diesem Tag zu Discotheken umfunktioniert und eine große Lücke im Freizeitangebot des Vinschgaus geschlossen. Bei der OPEN Disco der Musikkapelle Laas am Dorfplatz konnte am OPEN Central DANCEFLOOR ganz offen- und herzig getanzt werden. „va zmorgets bis krumpefuffzene wurde gfeschtlt“, es herrschte Partystimmung in (fast) allen Betrieben. Zusammen mit Kunden und Gästen wurde ein gemeinsames Foto am Dorfplatz gemacht, um sich danach beim Mittagessen im Gasthof zur Sonne für den närrischen Nachmittag bei „geschwungenen Tanzbeinen“ (Giggerlehaxen), Tangokartoffeln und Salsalat zu stärken. Weiter ging es zum Café Greta mit Kaffee und Faschingskrapfen. Die unsinnige Gesellschaft hatte die Qual der Wahl und tingelte zwischen den verschiedenen Discos hin und her. Die junge und ältere Jugend kehrten im Gasthof Krone ein und in der Lottobar wurde ausgiebig gefeiert und das Tanzbein geschwungen. Bis spät in den Abend konnte man sich in der Zone Bar feierlich und kulinarisch bei heißen(Weinberg-)Schneggelen ausleben. Pink war die dominierende Farbe, von der Perücke, über die Krawatte oder Fliege, Minirock bis hin zu den High Heels und Schnürsenkel, alles war erlaubt, nichts ein Muss. Auch ohne Faschingsumzug war es „a Hetz“ bis in die Nachtstunden hinein. Der Umzug findet alle zwei Jahre am Faschingsdienstag statt, nächstes Jahr ist es wieder soweit. (chw)
Bunt, ausgefallen, schrill und besucherstark – der Schlonderser Foschingsumzug am Faschingssamstag war ein Mega-Event. Besucherandrang und Faschingsgruppen übertrafen alle Erwartungen. Mühen wurden keine gescheut, der Spaß stand im Vordergrund und bis spät in die Nacht wurde ausgelassen gefeiert. Kompliment den Organisatoren: Nach Corona war dies zweifelsohne ein wohltuendes Event. (ap)
Buchtipp - Mir geriet zufällig ein Text von Heidrun Harteck in die Hände mit dem Titel „Bauernsilber - Ein Südtiroler Märchen aus Franken“ von 1994. Viele unserer wunderbaren Berge und Landschaften, (meist his-torisch wertvolle) Einkehrmöglichkeiten - inzwischen große Hotels, Sehenswürdigkeiten aus Kultur und (auch sakraler) Kunst, Weine, Kulinarik und eine wirklich enorme Vielzahl an Orten in ganz Südtirol werden darin erwähnt*. Diese Fülle ist – gemessen am eher schmalen Volumen - ganz erstaun-lich“, sagt die Herausgeberin Sabine Schmid aus Tschars. Schmid hat den Text von Heidrun Harteck in einem neuen Büchlein herausgebracht: „Jedenfalls war es mir ein Herzensanliegen, dieses kostbare Manuskript mit seiner ganz besonderen Magie für Südtirol zu bewahren und zu erhalten. Für Einheimische als schönes Zeit-Dokument, das man gern mit einem Schmunzeln und Wiedererkennen liest, für die Gäste und Freunde unseres Lan-des als attraktive Einladung und Visitenkarte.“ Freuen Sie sich auf diese charmante, herzenswarme Ode an Südtirol wie es in den 80-90ern war, auf eine zauberhafte, lebensvolle Synthese aus Reisereportage, einem Frauenschicksal zwischen Wunsch und Wirklichkeit und viel Lokalkolorit.
Bauernsilber - ein Südtiroler Märchen aus Franken
(Neuauflage mit Fotos, Glossar und Nachwort zur Recherchearbeit der Herausgeberin)
www.buchschmiede.at
Vinschgau/Mexiko - Dass Farben eine psychologische Wirkung auf uns Menschen haben, ist unbestritten. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Veränderungen von Licht und Farbe sich auf die vegetativen Körperfunktionen wie Stoffwechsel, Atmung, Blutdruck oder Muskeltonus auswirken. Auch Gefühle verändern sich und weil Gefühle die stärkste Antriebskraft eines Menschen sind, haben Farben die Macht, unser Denken und Handeln zu prägen.
Die erste Frage ist: Welche Wirkung hat die Farbe auf uns? Das ist so ein „zweischneidiges Schwert“, man muss immer wenigstens in zwei Richtungen denken. So steht das “Sonnenblumen-Gelb” von van Gogh einerseits für die Sonne, das helle Licht, Wärme, Heiterkeit und Optimismus. Andererseits gibt es aber auch Theorien, welche diese Farbe mit einer Psychose in Verbindung bringen, besonders bei van Gogh. Blau sagt man, ist die geistige Farbe. Blau hat die Bedeutung der Ferne und Weite, der Unerreichbarkeit und Unendlichkeit. Gleichzeitig wirkt die blaue Farbe beruhigend und drückt Vertrauen aus.
Farben können auf uns Menschen unterschiedlich wirken. Sie können uns traurig, aber auch fröhlich stimmen. Fröhliche Farben, wie z. B. Gelb, Orange oder Rot führen nachweislich zu einer Ausschüttung des Hormons Dopamin, welches auch als Glückshormon bezeichnet wird. Kräftige, hell leuchtende Farben wirken positiv auf uns. Sie steigern Lebensfreude und Motivation. Gleichzeitig sind Farben oft eben auch Signalfarben, wie z. B. ein starkes Rot. Es gibt sicher Menschen, die lieber weniger kräftige Farben bevorzugen. Farben sind immer individuell zu betrachten. Und wie immer ist es auch eine Frage der „Verwandtschaften“ zwischen den Farben. Gemeint ist damit das Verhältnis der Farben zu den Nachbarfarben. (pt)
Vinschgau - Zum Auftakt in die neue Saison treffen sich die Fischer des Fischereivereins Meran traditionell zu einem geselligen Beisammensein im Fischerheim auf der Töll. Im Mittelpunkt stand heuer der Fischereiaufseher Hans Werth aus Schluderns.
von Magdalena Dietl Sapelza
Heuer fand das Auftaktfest am Samstag, 10. Februar 2024 statt. Dabei stand der Fischereiaufseher Hans Werth aus Schluderns im Mittelpunkt. Er wurde von Thomas Aichner mit einer Laudatio bedacht. Denn Hans wacht seit 40 Jahren über die Vinschger Gewässer (Etsch und Nebenflüsse wie Puni, Saldurbach, Suldenbach, Schlandraunbach, Schnalserbach), die der Meraner Verein seit 43 Jahren bewirtschaftet. Doch der Reihe nach: Nachdem der Fischereiverein Meran 1991 die Fischereirechte vom Graf Johannes Trapp erworben hatte, wurde ein Fischereiaufseher für das Vinschger Oberland von Laas bis Reschen gesucht. Das war nicht ganz einfach. Viele Mitglieder der dortigen Fischereivereine waren verschnupft, weil sie beim Verkauf das Nachsehen gehabt hatten. Als Hans - er war damals Fischer in der Puni - vier Jahre später, und zwar am 29. Juli 1994, schließlich für die Aufgabe verpflichtet werden konnte, war die Erleichterung groß. Der damalige Obmann Walter Mayer-Wildner stellte ihm sogar einen Fotoapparat zur Verfügung, damit er alles für seine neue Aufgabe Wichtige festhalten konnte. Hans entpuppte sich schon bald als fleißiger, gewissenhafter und bedächtiger Heger und Pfleger, der auch anzupacken wusste. Er war dabei, als vom Amt für Jagd und Fischerei die Gräben zwischen Glurns und Laas erhoben und teilweise ausgebaggert wurden. Dabei rettete Hans unzählige Kleinfische wie Mühlkoppen, Bachneunaugen und Schmerlen und setzte sie an sicherer Stelle wieder im Wasser aus. Ohne seinen Einsatz gäbe es wohl nur mehr wenige der geschützten kleinen Fischarten in diesen für die Jungfischaufzucht wichtigen Kleingewässern. Hans war mit wachem Auge unermüdlich auf seinem Scooter unterwegs. Es gibt wohl keinen Fischer, den er nicht kontrolliert hatte. Selbst vom Amtsdirektor Heinrich Erhard ließ er sich den Berechtigungsschein zeigen. Hellhörig wurde Hans, wenn Pferde durch das Flussbett der Puni trabten. Sofort schritt er ein. Manche Kontrollfahrten mit dem Scooter verliefen problematisch. Einmal verfolgte er zwei Schwarzfischer, die dann plötzlich ihr Auto querstellten, um ihn zu Sturz zu bringen. Er hatte Glück. Er streifte den Wagen zwar, konnte den Sturz jedoch verhindern. Die Übeltäter landeten vor Gericht und Hans musste als Zeuge aussagen. Ein anderes Mal fand er seinen Scooter mit zerstochenen Reifen vor, und wieder ein anders Mal fehlte sein Helm. Kurz darauf wurde er beim Fischen mit Helm gesehen - wohl nach dem Motto: sicher ist sicher.
Hans erlebte auch viele schöne Momente auf seinen Kontrollgängen, so bei einem „Hoangort“ mit Fischerkollegen. Wenn Probleme auftauchten, suchte Hans nach Lösungen. Nachdem der Puni bei Mals wegen der Bewässerung im Frühjahr regelmäßig das Restwasser ausging und die Fische verendeten, gelang es ihm, gemeinsam mit den Bauern und der Forstbehörde eine Regelung zu finden. Dafür und für seinen unermüdlichen Einsatz als Fischereiaufseher zollten ihm die Mitglieder im Fischereiverein Meran um Obmann Kurt Tappeiner dankend Anerkennung mit einem kräftigen Applaus und einem „Petri Heil“.
Kolping im Vinschgau - Am 6. Jänner d.J. fand der Beginn der Feierlichkeiten zum 170jährigen Bestehen von Kolping Meran statt.
Im Rahmen dieser Feier hielt Generalpäses Christoph Huber aus Köln - der 10. Nachfolger Adolph Kolpings – die Festrede. Er erzählte von seinen zahlreichen Auslandsreisen und den Versuchen der dortigen Kolpingsfamilien, den Herausforderungen vor Ort im Geiste Adolph Kolpings zu begegnen. In einer beeindruckenden und unter die Haut gehenden Zusammenschau vermittelte er einen Überblick über die Initiativen osteuropäischer, afrikanischer und asiatischer Kolpingsfamilien, die dazu angelegt sind, Menschen in Not zu unterstützen.
Mehrere Kolpingsfamilien in Osteuropa sehen die Nöte ihrer Zeit vor allem in gesellschaftlich besonders fragilen Gruppen verkörpert. So gibt es Hilfen durch Pflegevereine, Betreuung und Ausbildung von sogenannten Europawaisen – in Rumänien - und durch Hospizbewegungen.
In Asien - in Myanmar - hatte Generalpäses Huber eine Begegnung mit einer Kolpingschwester, die schwangere Frauen in den zahlreichen und großen Binnenflüchtlingslagern betreut und bei ihrer Tätigkeit Bedrohungen und Einschüchterungsversuchen ausgesetzt ist, sehr eingeprägt. Die Gewissheit, einer internationalen Wertegemeinschaft anzugehören, habe diese Frau so stark gemacht, dass sie einem Soldaten – Myanmar steht unter einer strengen Militärdiktatur – der sie mit einem Gewehr bedrohte, entgegnet habe: Ich bleibe. Ich habe keine Angst, denn ich gehöre zu Kolping.
Teil 4 folgt.
Otto von Dellemann