Naturns - Der Burggräflerplatz in Naturns, gegenüber der Bibliothek, wird von den Naturnsern mehr gemieden als geliebt. Seit der Neugestaltung durch den Architekten Karl Spitaler, selig, im Auftrag des damaligen Gemeindereferenten Andreas Heidegger, hat sich diese Distanz nicht geändert. Bei der durchaus beklatschten Einweihung im fernen August des Jahres 2004 stellte sich der streitbare Karl Spitaler eine Art „Gastgartenathmosphäre“ auf unversiegeltem Boden vor. Die Kritik blieb nicht aus und prasselte wenige Monate später heftig von Seiten des Heimatpflegevereines und von Naturnser Bürger:innen. Trotzdem: der Platz blieb, die damals gepflanzten Bäume sind gewachsen. Einzig die in Naturns als das „längstes Pissoir des Landes“ verspottete Wassermauer ist stillgelegt und die Steinwand, über die das Wasser geronnen ist, damit algenbefreit. Die Naturnser sind geduldig und haben die Gestaltung des Burggräflerplatzes jahrelang einfach ertragen. Nun kommt langsam Bewegung in die Sache: Vor einem Jahr, zum Tag der Bildungsausschüsse und unter der Schirmherrschaft des Bildungsausschusses Naturns haben Studenten der Uni Bozen von der Fakultät Design Wünsche und Anregungen aus der Bevölkerung gesammelt, mit Interviews ergänzt und ein „Manuale“ erarbeitet, wie der Burggräflerplatz künftig ausschauen und genutzt werden könnte. Begleitet wurden die Studenten von einer Arbeitsgruppe um Peter Erlacher, Wally Alber, Hartmann und VizeBM Michl Ganthaler, welche aus der Vision 2030 plus herausgewachsen ist. Das „Manuale“ sei, so die Präsidentin des BA Astrid Pichler und der Leiter der Arbeitsgruppe Peter Erlacher, in der Gemeinde hinterlegt und der Gemeinderat solle „was draus machen“ und einen Techniker mit der Planung beauftragen. Erlacher wünscht sich, dass die Studenten den Prozess in der Kommunikation noch begleiten sollten. Pichler hat die Vorstellung des Zwischenschrittes am 23. September 2021 auf dem Burggräflerplatz moderiert und das Trio Kom hat die Veranstaltung musikalisch umrahmt. Gekommen sind an einer Umgestaltung Interessierte, der aktuelle BM Zeno Christanell und der vorvorherige BM Walter Weiss. (eb)
Prad/Stilfs/Schluderns - Bei einer Pressekonferenz in Prad wurde am
30. September der Grundstein zweier Projekte für Senioren der Gemeinden Stilfs, Prad und Schluderns gelegt und von den drei Bürgermeistern unterschrieben. Vorgestellt wurde der Neubau des Seniorenwohn- und Pflegeheimes in Schluderns und das Pilotprojekt Betreutes Wohnen Plus in Prad.
von Heinrich Zoderer
Von allen Redner:innen wurde die übergemeindliche Zusammenarbeit zwischen Prad, Stilfs und Schluderns betont, aber auch die enge Abstimmung mit der Bezirksgemeinschaft und der Landesregierung. Deshalb waren nicht nur die drei Bürgermeister, zwei ex Bürgermeister und mehrere Gemeindereferent:innen anwesend, sondern auch Sibille Tschenett, die Direktorin des Altersheimes von Schluderns, Walburg Wielander, die Bereichsleiterin für Altenbetreuung und Pflege in der Bezirksgemeinschaft und die LH-Stellvertreterin Waltraud Deeg. Wie Heiko Hauser, der BM von Schluderns ausführte, sollen durch den Neubau des Altersheimes in Schluderns insgesamt 50 Einzelbettzimmer mit Bad errichtet werden. Rafael Alber, der BM von Prad erläuterte, dass in Prad ein Zubau an der bestehenden Wohngemeinschaft St. Antonius mit 16 Einzelzimmern geplant ist. Damit gibt es in Zukunft in Prad 22 Wohneinheiten für das betreute Wohnen und sieben Wohnungen für das begleitete Wohnen. Während das Ausführungsprojekt in Schluderns schon steht und rund 15 Mill. Euro kosten wird, ist in Prad erst ein Vorprojekt erstellt worden. Beide Projekte will man in rund fünf Jahren abschließen. Da die Überalterung zunimmt, braucht es neben Altersheim, Hauspflege, Tagespflegeheim und begleitetes betreutes Wohnen neue Formen der Seniorenbetreuung. In Prad wurde bereits von der alten Gemeindeverwaltung unter BM Karl Bernhart und dem zuständigen Referenten Udo Thoma darauf hingearbeitet, eine 24-Stundenbetreuung auf die Beine zu stellen. Mit diesen Vorarbeiten ist es nun gelungen ein entsprechendes Pilotprojekt zu erstellen, das auch von der Landesregierung abgesegnet wurde. Michaela Platzer, die Vizebürgermeisterin von Prad, stellte das Pilotprojekt vor. Mit dem Projekt „Betreutes Wohnen Plus“ will man die Selbständigkeit der Senioren so lange wie möglich erhalten, ihnen aber auch die notwendige Sicherheit geben. Die 24-Stunden-Betreuung an 365 Tagen im Jahr wird in Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst Weißes Kreuz organisiert. Eine Person des Weißen Kreuzes übernachtet im Haus. Es ist aber kein Nachtdienst, sondern eine Nachtwache. Außerdem soll durch hochentwickelte mechanische, technologische Hilfsmittel die Sicherheit erhöht und die Autonomie gestärkt werden. Die Landesrätin Waltraud Deeg zeigte sich erfreut über die beiden Projekte und lobte die Zusammenarbeit der drei Gemeinden.
Der Bahnexperte Massimo Giudice (Bildmitte) aus Tirano besuchte kürzlich mit zwei Freunden den Erlebnisbahnhof in Naturns. Der Präsident des Vereins Freunde der Eisenbahn zeigte diesen die gesamte Anlage. Giudice sagte: „ In Italien gebe es keinen anderen so schönen Bahnhof für Kinder, wie in Staben, Naturns. Auch interessierte er sich für die Geschichte des alten Bahnhofes Schnalsthal. Er staunte, dass noch das alte Restaurant steht, wo der hohe Adel vor dem ersten Weltkrieg, nach der Fahrt mit dem Dampfzug von Meran, Kaffee getrunken hat.
Kontinuität. Kaschlin oberhalb von Stilfs, Ganglegg oberhalb von Schluderns oder Rossladum oberhalb von Kortsch... sind Siedlungen mit 1000jähriger Geschichte. Vielleicht 100 Generationen von Menschen waren hier sesshaft. Die Sache ist faszinierend.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Vergessener Tunnel der Reschenbahn wiederentdeckt
Im Oberen Gericht fand gestern ein Lokalaugenschein für die mögliche Streckenführung der Reschenbahn statt. Anhand der historischen Baupläne wurden jene Streckenabschnitte gesucht und dokumentiert, die bereits errichtet wurden und für einen Neubau verwendet werden könnten. Dabei wurde ein völlig vergessener Eisenbahntunnel wiederentdeckt, der auf den Bauplänen von 1918 zwar verzeichnet ist, von dem aber niemand mehr wußte, ob er überhaupt gebaut wurde, da die Zugänge zugemauert bzw. verschüttet waren und somit von außen nicht mehr ersichtlich sind.
Zwischen April und November 1918 fanden im Oberen Gericht umfangreiche Bauarbeiten für die Reschenbahn von Landeck nach Mals statt. An mehreren Abschnitten wurde mit über 5.000 Arbeitern gleichzeitig gebaut und somit innerhalb kürzester Zeit große Teile der Bahnstrecke bis Tösens errichtet. Auf diesem Abschnitt sind sechs Eisenbahntunnels eingeplant, von denen heute aber nur mehr drei ersichtlich und somit bekannt sind. Einige vergilbte Photos und Rechnungen im Verkehrsarchiv in Wien lassen aber darauf schließen, dass alle sechs Tunnels bereits im Rohbau errichtet wurden. Kurz vor der Pontlatzer Brücke ist in einem Felsmassiv zwischen der Runserau und dem Inn ein 200 Meter langer Tunnel in den alten Plänen eingezeichnet. Nach intensiver Suche wurde gestern im völlig unwegsamen Gelände am Inn das zugemauerte Südportal dieses „Runserau-Tunnels“ gefunden und somit ein weiterer Tunnel der Reschenbahn wiederentdeckt. Die anschließende Besichtigung des Tunnels, den wohl seit 1918 niemand mehr betreten hat, hat ergeben, dass die Durchbrucharbeiten bereits von beiden Seiten vollendet wurden. Der Tunnel befindet sich in einem sehr guten Zustand und im Inneren wurde sogar schon mit dem Durchbruch des First- und Sohlestollens begonnen. Die Wiederauffindung des Runserau-Tunnels ist nicht nur historisch eine spannende Entdeckung, sondern auch für die aktuellen Pläne zum Bau der Reschenbahn von großer Bedeutung, da die bereits gebauten Abschnitte für den Neubau verwendet werden können. Dies spart Zeit und sehr viel Geld.
Sobald die Dokumentation aller vorhandenen Bauwerke abgeschlossen ist, werden die Ergebnisse den Gemeinden und dem Land präsentiert, um sich in der Folge auf eine definitive Streckenführung zu einigen, damit der Bau der Reschenbahn so bald als möglich beginnen kann.
L.-Abg. Sven Knoll,
Süd-Tiroler Freiheit
Wer wünscht sich nicht eine Landwirtschaft, die im Einklang mit der Natur steht…?
Die Produktion von gesunden, gentechnikfreien und mittelfristig rückstandsfreien Lebensmitteln muss oberste Priorität haben. Der Umstieg ist für den Großteil der Südtiroler Bevölkerung sehr wichtig, er soll durch gezielte Förderungen erleichtert werden, und nicht durch Zwangsmaßnahmen.
Die wirtschaftliche Lage aller landwirtschaftlichen Betriebe ist zu sichern - unabhängig ob integrierte oder biologische Anbauweise. So sollte die landwirtschaftliche Versuchsanstalt Laimburg endlich verstärkt in die Resistenzzüchtung und integrierte bzw. ökologische Landwirtschaft forschen.
Meine persönliche Meinung zu:
In der öffentlichen Diskussion führt die vermehrte Verwendung von chemischen Begriffen in Zusammenhang mit Lebensmitteln zu negativen Assoziationen und Abwehrreflexen von den Produzenten und auch Konsumenten.
Im Schlepptau fühlen sich die Verbraucher- und Umweltschutz- Zuständigen in Politik (Landwirtschaft und Tourismus) und Behörden (Gemeinden und „Umweltinstitute“) sowie Verbände (SBB – HGV) zum Handeln oder Mitkommentieren gedrängt – unabhängig von einer nüchternen Abwägung der tatsächlichen Sachlage.
Der technologische Fortschritt infolge des Messens immer kleinerer Zahlen und Werte erweckt das Gefühl einer immer größeren Bedrohung ausgesetzt zu sein.
Wo irgend ein Rückstand oder eine Zahl vorgefunden wird, da ist auch ein vermeintlicher Grund! Eine Analyse der wirklichen korrekten Situation und dazu eine tragfähige Abwägung finden nicht ausreichend statt. Schlussendlich ist eine weitere Folge, dass unsere großteils ehrlichen Bauern, kleine sowie mittelständische landwirtschaftliche Unternehmen, mit den ständig wechselnden Kontaminationsproblemen und mit den dadurch verursachten bürokratischen und ökonomischen Konsequenzen überfordert sind. Die auch oft angezweifelte Glaubwürdigkeit der durchgeführten Messungen, seien es diese von einem „ausländischen Umweltinstitut“ – oder auch die vom Land Südtirol, sollten zur Wahrheitsfindung an vier oder fünf Messstationen in Südtirol, in gegenseitigem Vertrauen und Respekt, einvernehmlich und identisch wiederholt werden.
Schlussendlich ist jeder Grundbesitzer selbst rechtlich verantwortlich, was er mit seinem Grund erwirtschaftet und wie er ihn bearbeitet….
Wegmann Erwin - Schluderns
Di olt Kuch in Mundart
A Heart, a Tisch, a Koschtn in dr Nisch,
a Holzkischt, di Kondlan mit Wosser,
van Dorfbrunn drnebm,
ban Brunn hots oft, a Ratscharle gebm.
Inzwischn isch dr Prei vrsotn,
s‘ Greascht ounbrennt,
bolzana ingfolln isch, du dia Weibr sein grennt.
Innan Egg, a inngmaurtr Kessl
Für dr groaß Wasch,
gschtotn Waschpulvr, a Laug, mit Wossr und Asch.
In Kuch hotma haifi Sochn
aff Neigl, odr aff an Droht afkongan,
grod a sou, um olls leicht zu drlongan.
Fir di Pfonnen ban an Brett,
an Schlitz ingschnittn,
lei oani folsch drauf, sell hobm di Frauan it drlittn.
Di Köllalan affan Droht,
noch Greaß und Längan,
a dia hobm genau gmiast hängan.
Di groaß Köll affn Heartstangl,
gleim nebm Wossrwandl.
Schisslan und Tallar,
aff dr Schisslroum,
Hafn und Scholn, hotma in Koschtn innitoun.
Firn Bochoufn, armlongi Scheitr kliabm
und durchn Stubabalchal,
hot ma kennt s´ Essn
und di Broatfleckn durchschiabm.
Di Jungi hobm an zweitn Koschtn gmocht,
der hot a Problem mit sich brocht,
dös Zuig wos af dr Maur gwesn,
schun ba dr vourdr Generation,
hot di Schwigrtochtr iaz, in di Trichlan innitoun.
Di olt Muatr konn dös it vrstean,
obr in Friedn z`liab,
lotzis, in dein nuian Koschtn innitean.
Angerer Anton, Schlinig
Nachhaltigkeit als Wahlparole – eine Seifenblase im Wind?
Bei der SVP-Veranstaltung in Glurns wurde gerne das Wort „Nachhaltigkeit“ verwendet. Kandidat Armin Bertagnolli predigte ständig das Wort „Nachhaltigkeit“, auch im Zusammenhang mit Bodennutzung, Luft, Wasser, usw.... Sehr verwunderlich, denn er führt seinen Betrieb in intensivster Weise, z.B. durch Bodenausnutzung, Überdüngung mit Gülle, unzählig viele Gras- und Maisballen, die durch Umwickeln mit Nylonfolien haltbar gemacht werden. Diese werden an seinem Hof und direkt an der Malser Straße gelagert und beeinträchtigen das Ortseingangsbild, verursachen auch Geruchsbelästigung und sehr viel Müll. Wäre es nicht besser, erst von Nachhaltigkeit zu sprechen, sobald die Betriebsführung diesem Wahlslogan entspricht und umgesetzt wird? Es ist ein Widerspruch: Weihwasser zu predigen und Wein zu trinken.
Dein Nachbar Sprenger Boris
Kastelbell/Tschars - Dass die Ratssitzung am 23. September in Kastelbell mit 10-minütiger Verspätung begann, hat auch mit einem Tagesordnungsantrag der Opposition zu tun. Man wusste nicht, wie umgehen damit. Erst am Ende der Sitzung nahm BM Gustav Tappeiner „zur Kenntnis, was sui geschrieben haben“. Die Diskussion kam nach der Jahresabschlussrechnung, nach dem Beschluss über die Ncihterstellung des konsolidierten Haushaltes, nach der Sicherung des Gleichgewichtes und der Genehmigung der Änderung des Landschaftsplanes und nach der Genehmigung für die 2. Ausschreibung der Stelle eines Gemeindesekretär:in. Das Freie Bündnis Kastelbell-Tschars schickte im Antrag voraus, dass Verzögerungen der Verwaltung eingetreten seien, dass erst zwei reguläre Ratssitzung im Jahr 2021 einberufen und dass Versprechungen nicht eingehalten worden seien. Benajmin Pixner, Benjamin Zwick und Michl Niedermair mahnten an, dass der zuständige Gemeindereferent Manfred Prantl endlich die Verkehrskommisssion einberufen möge, was schon längst versprochen sei. Der letzte Mobilitätsreferent habe nix getan, ob auch der heutige nix tun wird, war die spitze Formulierung aus den Reihen der Opposition. Die Parkraumbewirtschaftung, gab selbst der BM zu, sei versandet, weil die Unterlagen gefehlt hätten. Vor allem der Verkehrsknotenpunkt an der Tscharser Kreuzung. Über einen Kreisverkehr in Tschars sei in der Arbeitsgruppe Mobilität in der vergangenen Legislatur gesprochen worden, alles sei versandet. Elisabeth Tappeiner mahnte an, dass in Tschars unbedingt etwas passieren müsse. Sie sei bereit mitzuarbeiten. Georg Ausserer wollte hingegen nicht mehr mitmachen, „weil nix passiert.“ BM Tappeiner ließ verlauten, dass eine Lösung an der Tscharser Kreuzung in der programmatischen Erklärung drinnen stehe. Die Ampelregelung an der Kreuzung halte er für überholt. Tappeiner setzte ad hoc die Arbeitsgruppe Mobilität ein ohne Namen zu nennen. Der zuständige Referent Manfred Prantl fühlte sich vom BM beinahe im Stich gelassen und wies darauf hin, dass sich der Amtsdirektor Stephan Bauer gegen jeden Handstreich an der Tscharser Kreuzung wehre. Prantl habe immerhin durchgesetzt, dass die Grün-Phase vom Kesslwirt kommend während der Klauberzeit länger sei. Zudem sei man von den Landesräten, die vor den Wahlen allerhand versprochen hätten, im Stich gelassen worden. Vor allem Landesrat Alfreider habe nichts vom Versprochenen gehalten. Auch der VizeBM Thomas Plack meldete sich zur Mitarbeit, mit dem Vorbehalt, dass „von heute auf morgen“ nichts gehe. Alle von der Opposition angeführten Punkte sollen bei der Gemeinderatssitzung am 12. Oktober behandelt werdern. (eb)
Laas - Die LASA MARMO präsentiert Künstler und deren Kunstwerke aus Laaser Marmor in ganz neuem Kleid auf ihrer Website. Eine Hommage an die Verwendung des Laaser Marmors in der Kunst seit jeher. Waren vor über 150 Jahren Künstler und deren Mäzene die ersten Kunden einer sich entwickelnden Marmorgewinnung, so hat sich heute der Einsatz des Rohstoffes im künstlerischen Bereich über den klassischen Einsatz für Denkmäler und Büsten hinausentwickelt. So erhalten lokale Kunstschaffende, wie Jörg Hofer (im Bild), bekannt durch seine Bilder mit Marmorstaub, aber genauso lokale Bildhauer, wie Bernhard Grassl, internationale Anerkennung. Auch internationale Künstler, wie die aus Nigeria stammende und in Antwerpen wirkende Künstlerin Otobong Nkanga feiern mit Laaser Marmor beachtliche Erfolge. 2019 konnte sie ihr aus Laaser Marmor geschaffenes Kunstwerk „Veins Aligned“ auf der Biennale in Venedig präsentieren. Und letztlich lernen auch werdende Künstler aus Südtirol und dem europäischen In- und Ausland über ihre Ausbildung in der Laaser Berufsfachschule für Steinbearbeitung den Laaser Marmor zu lieben und schätzen, wie der junge Südtiroler Künstler Ariel Trettel. Sein Kunstwerk „Täglich Brot“, wird auf Vermittlung von LASA MARMO zur Eröffnung der mit Laaser Marmor neu gestalteten Raika Laas dort ausgestellt. Nicht selten stellen diese Absolventen der Fachschule später ihre aus Laaser Marmor geschaffenen Kunstwerke in den angesagtesten Galerien der Welt aus.
Diesen Künstlern widmet LASA MARMO nun auf ihrer Website einen eigenen und neuen Bereich und möchte damit für sie eine stärkere Sichtbarkeit schaffen. „Der Laaser Marmor und die Kunst sind eng verbunden; seine Erfolgsgeschichte begann mit der Bildhauerei. Covid 19 hat die Sichtbarkeit der Kunst- und Kulturschaffenden stark eingeschränkt und viele unserer Kunden aus diesen Bereichen setzen noch nicht auf digitale Instrumente, um ihre Werke zugänglich zu machen. Wir wollten deshalb unsere Sichtbarkeit und unsere digitalen Möglichkeiten unkompliziert zur Verfügung stellen“, erklärt Kurt Ratschiller, Produkt- und Marketingmanager der LASA MARMO den Hintergrund der Initiative. Derzeit befinden sich bereits über 20 internationale Künstler mit ihren Werken auf der Website der LASA MARMO. Auf der dynamisch gestalteten Seite können noch eine unbeschränkte Anzahl an Künstlern, die mit Laaser Marmor arbeiten, Platz finden. Interessierte Künstler, die sich und ihre Kunstwerke aus Laaser Marmor auf der Website vorstellen wollen, schicken daher ihre Texte und Bilder an folgende E-Mail-Adresse:
sigrid.zagler@lasamarmo.it.
Die Menüseite mit den Künstlern und Kunstwerken ist abrufbar unter
www.lasamarmo.it/kuenstler.
Die ebenfalls neu gestaltete Seite der historischen Werke hingegen unter
www.lasamarmo.it/denkmaeler.
Architektonische Projekte aus Laaser Marmor, wie der New Yorker U-Bahnhof WTC finden sich unter www.lasamarmo.it/referenzen
Mals - Diskussionslos verläuft die Malser Gemeinderatssitzung am 28. September. Einzig beim Beschlussantrag von Bruno Pileggi „Verleihung der Ehrenbürgerschaft an den Unbekannten Soldaten“ kam ein Kleinigkeit an Leidenschaft auf. BM Josef Thurner erwies zunächst Pileggi Respekt dafür, dass er die italienischen Mitbürger der Gemeinde Mals vertrete, aus Sicht aber der deutschen Bevölkerung habe er mit dem Antrag und mit dem genannten Datum des 4. November, an dem, so Pileggi, ohne größere Feier ein Kranz im Burgeiser Beinhaus niedergelegt werden soll, Probleme. Der 4. November (Giornata dell‘Unità Nazionale e delle Forze Armate Anm. d. Red.) sei für die deutsche Bevölkerung ein schwarzer Tag. Eine Ehrenbürgerschaft in dieser Form sei deshalb nicht zielführend. Der Antrag wurde, bei der Dafürstimme von Pileggi, mit Gegenstimmen und Enthaltungen abgelehnt. Die Abschlussrechnung 2020, die 5. Abänderung des Haushaltsvoranschlages, diverse Kommissionsernennungen usw. wurden wie das Nudelschmelzen anstandslos und diskussionslos genehmigt.
Bei einer der Abänderungen des Landschaftsplanes musste BM Josef Thurner dann doch einige Erklärungen liefern, weil der betroffene Grundbesitzer Josef Thanei als Zuhörer zugegen war. Man wolle, so Thurner, feststellen, dass die Waale als Ensembles eingetragen bleiben. Einzig beim Mitterwaal gibt es einen Einwand, dass der überhaupt kein Wanderweg sei. Es bestehe eine laufendes Verfahren gegen die Bauleitplaneintragung und sollte der prozessrechtliche Ausgang so sein, dass der Mitterwaal öffentlicher Grund sei, dann werde das Ensemble bleiben, ansonsten werde man den Waal aus dem Landschaftsplan streichen. Thurner sagte auch, dass in den der Ratssitzung vorausgegangenen Diskussionen auch mit dem Eigentümer am Mitterwaal, der darüber verlaufende Kleinwaal als Alternativweg ins Spiel gebracht worden sei. Die Parzelle des Kleinwaales gehört der Fraktion Mals. Thurner ließ diese Aussage so stehen und signalisierte damit, dass der Kleinwaal, der mit einigen Handgriffen als Weg hergestellt werden könnte, als Wanderwegverbindung zwischen Tartsch und Mals wohl nicht in Frage kommt. Zudem habe man in der Gemeinde festgestellt, dass der Einwand vom Grundbesitzer die Parzelle 622/3 betreffe, die es gar nicht gebe. Die Vorgeschichte ist die, dass Thanei vor mehr als 20 Jahren den Grund um jenen verlassenen Bunker gekauft hat, an dem der „Mitterwaalsteig“ vorbeigeht. Thanei hat vor Gericht mehrfach prüfen lassen (sh. Vinschgerwind März 2028), ob er Eigentümer und Besitzer dieses Abschnittes sei und er hat mehrfach Recht bekommen. Nun versucht auch die neue Gemeindeverwaltung, einen Durchgang zu erzwingen, obwohl 50 m weiter darüber der Kleinwaal als Alternative ohne Gerichtsstreitigkeiten möglich wäre. (eb)
Graun - In den Nächten vom 15. auf den 16. und vom 16. auf den 17. September wurde beim Turm im See eine Videoinstallation mit einem Großprojektor auf einen sog. Hydroschild und Lichtershow am Kirchturm projiziert. Der Hydroschild - ein riesiger Wasserfächer aus kleinsten Tröpfchen - ist mehr als bloßer Projektionsgrund für das Video, in dem es sich um auf Wasserdampf basierende Phänomene dreht; er wird zum integralen Bestandteil der Lichtershow. Es ist nicht möglich, irgendwelche Laserstrahlen in der Luft zu sehen, wenn keine Partikel in der Luft sind. „Nirgendwo ist dieses Mittel, dieser Hydroschild, diese poröse Wasserwand, auf die wir hineinprojizieren, auch inhaltlich so richtig wie am Turm. Wir können hier und überall ein versunkenes Dorf aus dem Wasser aufsteigen lassen“, meint der Videokünstler Stefano Di Buduo. Der See als Spiegelfläche für das Licht, das versunkene Graun als Schattenspiel und wehmütige Erinnerung. „Unter dem Wasser liegen Träume und die Geister der Vertriebenen, von Menschen und Vieh …“, ertönt es aus dem Lautsprecher. Videokünstler Stefano zieht am Reschensee alle Register und verblüfft und begeistert. Sein Projekt „UNTER WASSER: Kraft, Macht und neues Leben“ ist einer der Höhepunkte des heurigen Transartfestivals, entstanden aus der Faszination des Künstlers für den Ort und dessen Geschichte. Nirgendwo anders hätte er seine Videoinstallation schaffen können, sagt er. Und diese Transartlichtshow in Graun ist übrigens Teil des futurologischen Kongresses, welcher derzeit im NOI-Techpark in Bozen läuft. Dieser Kongress ist ein Festival, bei dem Wissenschaft und Kunst, Technik und Kultur online und offline aufeinandertreffen. Mit Hilfe der Feuerwehren aus Graun und Reschen, der Wasserschläuche und Pumpen hat Di Budo ein anrührendes, imposantes Transartprojekt realisiert, eine Hommage an den See und das Dorf. (aw)
Glurns - Am 10. Oktober wird in Glurns ein neuer Bürgermeister und eine neuer Gemeinderat gewählt. Zwei Listen bewerben sich und mit Armin Windegger (SVP) und Erich Wallnöfer (Liste „Für Glurns“) zwei BM-Kandidaten. Die SVP hat sich mit LH Arno Kompatscher einen prominenten Wahlhelfer geholt.
von Erwin Bernhart
Die SVP hat in Glurns das SVP-Urgestein Ernst Kuenrath als Ortsobmann reaktiviert und mit dem SVP-Bezirksobmann Albrecht Plangger und LH Arno Kompatscher zwei prominente Wahlhelfer in die Stadt geholt. Am 27. September hat der SVP-Bürgermeisterkandidat Armin Windegger sich und seine Mitstreiter den Glurnser:innen vorgestellt. Windegger gelobte als „Teamplayer“ im Rat und im Ausschuss einen Zusammenarbeit aller anzustreben. Mit 7 Kandidat:innen für den Gemeinderat tritt die SVP-Liste an und die jeweilige Vorstellung stand unter einem Schlagwort: Armin Bertagnolli (Nachhaltigkeit), Sara Fleischmann (Frischer Wind), Erika Habicher (Tourismus), Naz Niederholzer (Kontinuität) Christoph Prader (Kommunikation), Lucrezia Tschalär (Sozilakompetenz) Stefan Winkler (Innovation - Winkler war terminlich verhindert. „Meine Unterstützung ist selbstverständlich“, sagte LH Kompatscher im Mehrzwecksaal von Glurns. „Wenn ich in Rom sagen kann, dass 103 von 116 Gemeinden SVP-Gemeinden sind und dass ich für meine Leute rede, dann hat das Gewicht.“ Kompatscher beschwor Gemeinschaft und Zusammenhalt. Zusammenhalt sei auch ohne äußere Bedrohung möglich. In der Diskussion wurde die Frage nach einem Gemeindearzt für Glurns aufgeworfen. Ein Versprechen dazu wäre nicht seriös, sagte Kompatscher. Auf die Frage nach einer Lösung für den Durchzugsverkehr, betonte Windegger, dass man keine Lösungsvorschläge habe aber dass dieses Thema angegangen werden soll. Ideen seien vorhanden. Das übergemeindliche Verkehrsprojekt sei nicht gestorben, aber „ihr müsst’s vor Ort eine Lösung finden“, sagte Kompatscher. Windegger versprach, dass künftig diesbezügliche Informationen besser fließen werden. Als seine Vision formulierte Windegger, dass die Glurnser:innen wieder vereint werden sollen. Ob dem LH Glurns auch weiter am Herzen liege, wenn ein Nicht-SVP-Bürgeremeister gewählt würde, kam als Frage in den Raum. „Institutionell bin ich für alle zuständig und eine korrekte Abwicklung ist gegeben. Es erfolgt keine Ungleichbehandlung. Aber ein SVP-Bürgermeister hat Informationsvorteile. Ich bin als SVP-Vertreter da und vertrete eine klare Botschaft: Wir hoffen auf eine Mehrheit und die Zusammenarbeit kommt danach“, sagte LH Kompatscher.