Die Hintertürchen
Der SVP-Obmann wusste bereits am 5. Mai 2022 – nachzulesen im VinschgerWind -, dass er Schwierigkeiten haben würde, seine Leute zum Referendum zu bringen, und dass „die anderen Hooligans sicher hingehen“ werden. Damit hat „Freund“ Philip den ersten Teil der Aufgabe erfüllt, nämlich das Thema nicht hochzuspielen und den Ball, um es sportlich auszudrücken, flach zu halten. Für den zweiten Teil ist nun „Freund“ Arno zuständig. Jetzt wird es die Aufgabe des Landeshauptmannes sein, die Hintertürchen zu öffnen, damit die Volkspartei und ihre Lobbys zum gewünschten Ziel kommen. Beim Referendum zum Flugplatz hat er bereits bewiesen, wie effizient er darin ist.
Hanns Fliri, Naturns
Danke!
Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis diesen Leserbrief zu schreiben.
Ich bin Jahrgang 1930 und mein geistiger Lebenszustand ist nach wie vor in bester Ordnung. Allerdings brauche ich einen ROLLATOR, um mich beweglich zu halten um täglich unter die Leute zu gehen und um meine Erledigungen machen zu können. Bedanken möchte ich mich bei allen, ob junge oder ältere Personen, die mir immer wieder unaufgefordert helfen beim Ein- und Aussteigen in den Citybus wie auch in den Linienbussen. Es ist nicht leicht mit dem Rollator über die Stufen
ein- und auszusteigen. Gerade da helfen mir die Leute, wenn sie sehen, dass ich mich schwertue. Für diese Hilfe bedanke ich mich herzlichst, ich schätze sie sehr.
Vielen vielen Dank für diese Unterstützung.
Johann Graber, Schlanders
Von Farben und Sexualitäten
Ein ganz normaler Vormittag in einem Vinschger Gasthaus: Zwei junge Frauen unterhalten sich über eine andere, die draußen mit einem Kinderwagen vorbeispaziert. Die eine sagt: „Hot dia nit a Biabl? Wieso geat si nor mit an roatn Wagale ummer? Isch jo klor, dass der Bua nor schwul weard.“ Die Vorstellung, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen der Farbe des Kinderwagens (oder der Kleider und des Spielzeugs) eines Kindes und seiner Sexualität gibt, ist aus wissenschaftlicher Sicht ähnlich einzuschätzen wie die Vorstellung, dass die Farbe des Trainings- oder Matchtrikots die fußballerischen Fähigkeiten beeinflusst. Man könnte das Geratsche der beiden Frauen also als individuelle Naivität oder Dummheit einfach wieder vergessen. Wenn man das Gespräch allerdings in einem historischen und gesellschaftspolitischen Kontext analysiert, zeigt sich darin eine Schwulenfeindlichkeit, die in unserer patriarchalen Gesellschaft festen Bestand hat und einen brutalen Höhepunkt erreichte, als Menschen, deren Sexualität nicht der Geschlechterpolitik der Nazis entsprach, eingesperrt, gefoltert und ermordet wurden. Dass im Jahr 2022 die mögliche Homosexualität eines Kindes wie ein Problem dargestellt wird (den Zusammenhang mit der Farbe lassen wir jetzt einmal als absurde Fußnote weg), zeigt, dass diese Gesellschaft in Hinblick auf Menschenrechtsbildung noch einen weiten Weg vor sich hat. Ein möglicher Anfang wäre, diskriminierenden Aussagen in Gasthäusern und überall sonst klar und deutlich zu widersprechen.
Nadja Thoma, Mals/Bozen
Autoverkehr im Untervinschgau.
Das Pfingstwochenende hat es gezeigt: Die Straße im Vinschgau wird weit über ihre Kapazität hinaus belastet. Der Autoverkehr hat Ausmaße erreicht, die niemandem mehr gut tun. Weder den Durchreisenden, noch den Südtirol-Reisenden und schon gar nicht den Anrainern, denn sie leiden das ganze Jahr.
Seit 40 Jahren gab es gegen solche Zustände anscheinend nur ein Rezept: Man muss neue Straßen bauen und die vorhandenen größer bauen! Hat dieses Rezept je funktioniert? Nein, wir haben – trotz der vielen Umfahrungen, Verbreiterungen und schnellstraßenähnlichen Ausbauten – mehr Autos denn je.
Also müssen wir den Stressor Nummer Eins, das Auto, reduzieren. Durch bessere und verstärkte Züge, durch Busse, durch Bemautung von Durchzugsstraßen.
Rabland und Töll sind zwei der berüchtigten Nadelöhre an der Strecke Landeck – Bozen und die Bevölkerung leidet seit 40 Jahren sehr unter den Autos im Dorf. Viele Projekte zur Untertunnelung und Umfahrung sind gemacht worden, keines konnte technisch oder politisch befriedigen. Aber es herrscht dringender Handlungsbedarf. Immerhin soll das Dorfleben ja nicht durch die Straße geteilt werden, wie mit einer Mauer!
Touristiker und Lokalpolitiker sprechen nun von schnellen Lösungen. Gut so! Schnelle Lösungen sind meist viele kleine Schritte, weniger die Megaprojekte, die 10 Jahre Anlaufzeit und 10 Jahre Bauzeit benötigen. (Und dann noch mehr Transitverkehr produzieren!) Insofern haben wir endlich einen gewissen Konsens geschafft.
Eine schnelle Lösung wäre z.B. eine kleine, oberflächige Ortsumfahrung von Rabland, die für Bruchteile der Summen eines Megatunnels zu bauen ist. In relativ kurzer Zeit. Der angedachte Kreisverkehr in Töll wird m.E. kaum Besserung bringen, die Unterführung für den Radverkehr vielleicht etwas.
Alle diese technischen Lösungen werden aber nie die totale Erlösung bringen. Diese ist nur dann erreichbar, wenn wir den Autoverkehr massiv reduzieren. Die Tourismuswirtschaft ist gefordert, denn die Staus korrelieren direkt mit der touristischen Saison. Warum also nicht mehr Angebotspakete schnüren, wo die Anreise mit Zug und Bus belohnt wird? Warum sich nicht verstärkt für die Einrichtung direkter Züge aus Deutschland und Italien in unsere Zielorte in Südtirol einsetzen? Warum sich nicht für eine höhere Maut auf der Brennerautobahn und auch auf den Mautfluchtrouten, wie dem Vinschgau, einsetzen? Denn ein relevanter Teil des Autoverkehrs ist Transitverkehr. Warum sollen wir unser Steuergeld für Mautflüchtlinge ausgeben?
Eines hat dieses Pfingstwochenende gezeigt: die alten Rezepte funktionieren nicht mehr. Wir brauchen einen Systemwandel: Anreise der Gäste mit Zug und Bus, kleine Ortsumfahrungen, die keinen Transitverkehr fördern, technische Umbauten zur Förderung von Rad- und Fußgängerverkehr.
Sigmund Kripp; Partschins
HAIKU
DES MONATS Mai 2022
ausgewählt vom Haiku-Kreis Südtirol:
Stille such‘ ich -
Im Feld die Kornblumen
vom Wind bewegt
Helga Maria Gorfer, Schlanders
Kontakt für die
Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau:
helga.gorfer58@gmail.com
Südtirol - Quo Vadis. Machen es uns die Psairer vor oder auf könnten lange Sicht die Matscher ein Vorbild sein? Wir wissen alle, dass die Naturressourcen begrenzt sind: Wasser, Energie und sogar Straßenkapazität sind beschränkt. Wieviel Inszenierung verträgt die Landschaft noch?
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
pr-info Tourismusgenossenschaft Naturns
Am Sonntag, 19. Juni werden auf den Almen des Naturnser Nörderbergs wieder drei Südtiroler Musikgruppen für Unterhaltung sorgen
Eine familienfreundliche Wanderung über den Almenweg, eine knackige Uphill-Tour mit dem Mountainbike oder sich gemütlich mit dem Wandershuttle ab Naturns zur Alm bringen lassen und auf einer der Hütten köstliche Südtiroler Gerichte und traditionelle alpine Volksmusik genießen – das bietet Naturnser Almen Unplugged seinen Besucher/innen.
Auf der Naturnser Alm wird die „Maschlmusig“ ihre Musik zum Besten geben: die Band aus dem Pflerschtal interpretiert mit Geige, Gitarre und Ziehharmonika traditionelle Stubenmusik „zackig und schimissig“. Auf der Zetn Alm spielen die modern-alpinen Musiker von „hondmade“, und auf der Mausloch Alm tritt das Tiroler Duo „Hermann & Marian“ aus dem Schnalstal auf.
Erreichbar sind die Almen über verschiedene Wege: mit Start am Parkplatz unterhalb des Sportplatzes in Naturns bringt ein Shuttle-Dienst ab 9 Uhr die Besucher im Halbstundentakt bis zum Parkplatz Kreuzbrünnl. Von dort aus erreicht man die Zetn Alm zu Fuß in einer halben Stunde. Über den Almenweg weiter ostwärts erreichen Wanderer die unter neuer Führung stehende Naturnser Alm, westwärts die Mausloch Alm. Auch die Seilbahn Aschbach kann für die Auffahrt genutzt werden. Die Merano Bike Highline verbinden die verschiedenen Almen, d.h. auch Biker erreichen die Hütten bequem. Neben der musikalischen Unterhaltung mit Live-Musik werden die Hüttenwirte die Besucher wieder mit ihren traditionellen Gerichten verwöhnen! Keine Anmeldung erforderlich!
Pressemitteilung/Vinschgau/Bozen - Wie immer im Halbjahres-Rhythmus hat sich die SVP Kontaktgruppe kürzlich mit dem Landeshauptmann getroffen, um Vinschger Anliegen zu besprechen. Anwesend war auch LR Alfreider. Vorgestellt wurde auch die neue Bezirksobmannstellvertreterin Irmgard Gamper.
Bezirksobmann Plangger bedankte sich beim LH für die positiven Ergebnisse, die seit dem letzten Treffen eingefahren werden konnten wie z.B. beim Bezirksschießstand in Goldrain, bei der Steinschlaggallerie „Latschander“ und dem Eisenbahnkreuzungsdreieck in der Terra Raetica.
Es gibt nun wieder Beiträge für die unterirdische Verlegung von Strom-Mittelspannungsleitungen im Nationalpark, die Stilfserjoch-Gesellschaft ist nun endlich gegründet und der Landesbauhof wurde mit Schneefräsen und Radladern ordentlich aufgerüstet. Immer noch „unsicher“ sind der Bau einer seit über 10 Jahren angekündigten Tiefbauhalle Schlanders und zusätzliche Räumlichkeiten für den Hochbau (Fließenleger) und die Finanzierung des dringend notwendigen Schülerheim´s in Mals. Ein wichtiger Punkt war auch der Schnellbus vom Bahnhof Mals / Bahnhof Landeck, welcher mit dem Winterfahrplan am 10.12.2022 eingeführt werden soll. Es sind noch Anpassungsarbeiten an den zukünftigen Haltestellen notwendig, die man noch nicht durchgeführt hat. Deshalb wurde vereinbart, in den nächsten Wochen, in Absprache mit den Bezirksgemeinschaften Vinschgau und Landeck, den Bürgermeistern von Mals, Graun, Nauders und Pfunds, einen „Direkt-Bus-Gipfel“ einzuberufen, an welchem auch die Mobilitätslandesräte von Nord- und Südtirol und Buslinien-Konzessionäre teilnehmen sollten, um klar zu bekommen, wie es um das Projekt steht und dessen Inbetriebnahme am Ende dieses Jahres.Besprochen wurde weiters die Finanzierung / Kapitalisierung der Stilfserjoch-Gesellschaft und die sog. „Eintrittsgebühr“ zum Jochareal, sowie eine politische Vertretung des Vinschgau´s in den Alperia-Gesellschaften.
Weiters wurden auch die Themen wie Hausärztemangel, die Zusatzfinanzierung für die Radroute Prad / Stilfser Brücke, die neue Leader-Förderperiode und die immer noch beschränkten Öffnungszeiten der Postämter in Prad, Laas, Graun und Schluderns angesprochen.
Vinschgau/Leifers - Innovation, Regionalität, Kreativität, Originalität oder Dokumentation waren nur einige der Kriterien, nach denen die eingereichten Projekte bewertet wurden. Das Thema: Der Apfel. Am Ende standen vier Förderpreisträger fest, die Ende Mai am Sitz der VOG ausgezeichnet wurden. Ausgerufen hat den kulinarischen Ideenwettbewerb „Apple Kreativ 2022“ der Südtiroler Köcheverband, der 2022 unter das Motto „Jahr des Südtiroler Apfels“ gestellt hat. Unübersehbar zählt der Apfel zu Südtirols Kulturlandschaft, ist „eine starke Realität“, sagte der Obmann des Apfelkonsortiums Südtirol Georg Kössler bei der Prämierung. „Der Apfel gehört zur Südtiroler Identität“, hingegen der Präsident des Köcheverbandes Reinhard Steger.
Eine Vielzahl an Aktionen des Südtiroler Köcheverbandes–SKV zusammen mit verschiedenen Projektpartnern reihen sich aneinander, die jüngste war jene des Kulinarischen Ideenwettbewerbs. Ziel des Köcheverbandes, des Apfelkonsortiums und der Erzeugerorganisation VOG Products ist es einen Kreativ- und Innovationsprozess rund um den Südtiroler Apfel in Gang zu setzen. Lob für die Preisträger gab es von der Kommission, allen voran Andreas Köhne, der die hohe Qualität hervorhob. „Die Arbeiten waren sehr strukturiert“, betonte der Kochfachlehrer und SKV-Experte. (ap)
Die vier Förderpreisträger:
1 Kreative Facharbeit zum Südtiroler Apfel
Simon Thurner, Fachschule für Kochen LBS Savoy
Thema: Der Südtiroler Apfel
2 Kreative Projektarbeit zum Südtiroler Apfel
Vanessa Pratzner, Marilena Mazagg und Maya Peer, Landeshotelfachschule Kaiserhof
Thema: Apfelfermentierung
3 Kreative Projektarbeit zum Südtiroler Apfel
Noemi Prünster, Anna Covi, Lisa Fleischmann und Milena Schweigl, FOS Meran
Thema: Apfelnudel Melusta
4 Kreative Projektarbeit zum Südtiroler Apfel
Matteo Prantl, Marc Winkler und Julia Fliri, Landeshotelfachschule Kaiserhof
Thema: Apple Box
Terlan/Vinschgau - Jahreshauptversammlung des Südtiroler Imkerbund:
Am 28. Mai 2022 fand in Terlan die traditionelle Jahreshauptversammlung des Südtiroler Imkerbundes statt. Bundesobmann Erich Larcher begrüßte die Ehrengäste unter ihnen LR Arnold Schuler, den EU Abgeordneten Herbert Dorfmann, den Ehrenobmann des Imkerbundes Hubert Ausserer und den Präsidenten des Österreichischen Imkerbundes Reinhard Hetzennauer.
Der neue Bundesobmann betonte bei seiner einleitenden Rede die Bedeutung der Bienen in der Landwirtschaft. Er sagte: „Wir müssen umdenken im Land, wir müssen auf die Umwelt und die Bienen schauen und nicht nur auf den Profit“. Seine Forderungen an die Landwirte lauten folgendermaßen:
- Ausbringen von Pflanzenschutz außerhalb von Bienenflug vor, während und nach der Blüte bis Ende Mai.
- Mulchen außerhalb von Bienenflug.
- Aufspannen der Hagelnetze nach der Obstblüte.
Larcher kritisierte, dass es immer wieder tote Bienen aufgrund der Ausbringung von Pestiziden in der Landwirtschaft gebe und versprach, dass er sich weiterhin für den Schutz der Bienen einsetzen werde.
Nach der Krönung der Honigköngin folgten die Ehrungen. Ex Bundesobmann Engelbert Pohl wurde für seine besonderen Verdienste und seinen Einsatz für die Imker des Landes Südtirol zum Ehrenobmann ernannt. Die Urkunde wurde von LR Arnold Schuler überreicht mit den Worten: „Danke für die gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren, du hast deine Position hart aber fair vertreten“.
Ein sichtlich gerührter Engelbert Pohl bedankte sich und sagte: „Ich bin jetzt über 30 Jahre beim Imkerbund und bin durch dick und dünn gegangen. In dieser Zeit ist sehr viel getan worden. Wir haben für die Bauern etwas getan und die Bauern für uns. Ich kann mich heute nur bedanken bei verschiedenen Behörden und auch Politikern. Jetzt hat man mich zum Ehrenobmann ernannt und ich werde weiterhin das Geschehen rund um den Imkerbund mit Interesse verfolgen. Ich nehme die Urkunde als Ehrenobmann mit Freude an und wünsche dem neuen Vorstand viel Erfolg“.
Abschließend hielt Benjamin Mair, ehemaliger Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Entomologie, Institut für Pflanzengesundheit noch ein Referat zum Thema „Untersuchungen an Honigbienenvölkern an verschiedenen Standorten im Einzugsgebiet des Südtiroler Apfelanbaus zwischen 2014 und 2020“. (pt)
Mals - Das Weiße Kreuz Mals und der Bergrettungsdienst Mals haben am vergangenen Sonntag gemeinsam 50 Jahre gefeiert. Nach der Segnung eines neuen WK-Rettungswagens und eines BRD-Fahrzeuges gab es viel Anerkennng und viel Zuspruch für die Freiwilligen.
von Erwin Bernhart
Von den drei im Zivilschutzzentrum in Mals beheimateten Rettungsorganisationen haben am vergangenen Sonntag das Weiße Kreuz Mals und der Bergrettungsdienst Mals ihr 50-jähriges Jubiläum gefeiert. Nach dem Festgottesdienst in der Malser Pfarrkirche und der Segnung eins ‚WK-Rettungsfahrzeuges und eines BRD-Fahrzeuges auf dem Peter-Glückh-Platz in Mals war es den Festrednern vorbehalten, den „Schutzengeln“ ihre Aufwartung zu machen. Unter der Moderation vom langjährige WK-Mals-Präsident Luis Pobitzer ließen der Malser BM Josef Thurner, der Schludernser BM Heiko Hauser und die BMin von Taufers i.M. Roselinde Gunsch keinen Zweifel an der Bedeutung der Rettungsdienste und wünschten weiterhin gute Arbeit. Den Gratulationen schlossen sich der Malser Fraktionspräsident Armin Plagg, Norman Punter vom Rettungsdienst Val Müstair und die FF Mals an. WK-Vorstandsmitglied Gottlieb Oberprantacher überbrachte die Grußworte aus der Landeszentrale und dies tat der Bezirksvertreter im Landesausschuss Thomas Hellrigl für den BRD. Der Vertreter der Raiffeisenkassen Prad-Taufers, Obmann Karlheinz Kuntner und der Direktor der Raika Obervinschgau Markus Moriggl signalisierten offene Türen für die Belange der Rettungsorganisationen.
Die neu gewählte Präsidentin des WK Mals Jasmin Kuntner betonte, dass die Arbeit der Freiwilligen nicht unbezahlte Arbeit sei, sondern sie sei unbezahlbare Arbeit.
Heinrich Moriggl stellte die Festschrift für den BRD Mals vor und für das Weiße Kreuz Mals haben Maria und Herbert Raffeiner ein Festbuch verfasst, welches von der Vinschgerwind-Grafikerin Elena Kaserer in ein ansprechendes Design gegossen worden ist. Schriftliches bleibt eben. Während Maria Raffeiner im Buch die im WK-Mals aktiven Menschen (von den rund hundert Mitgliedern sind genau zur Hälfte Frauen und Männer), ihre Motivation, ihr technisches Umfeld und ihren Tätigkeitsradius vorstellt, widmet sich Herbert Raffeiner dem historischen Teil und er beleuchtet die politischen, sozialen und kulturellen Hintergründe von Mals und weit darüber hinaus, die zur Gründung des WK-Mals geführt haben.
Dem religiösen und weltlichen Festakt folgte dann ein geselliges Festessen im Zivilschutzzentrum Mals.
Am 31.12.2021 zählt Südtirol insgesamt 535.774 Einwohner, 862 mehr als im Vorjahr. Der im Vergleich zu vorhergehenden Jahren geringere Zuwachs resultiert aus der noch immer relativ hohen Anzahl an Todesfällen infolge der Covid-19-Pandemie und einer verminderten Zuwanderung. Trentino-Südtirol ist die einzige Region Italiens, welche 2021 noch einen Bevölkerungszuwachs aufweist. Was den Vinschgau betrifft: 2021 war die Geburtenrate bei 10,5 und die Sterberate bei 9,4 (pro 1000 Einwohner).
von Albrecht Plangger - Der Ministerpräsident Draghi macht Ernst und beweist immer noch ein gutes Durchsetzungsvermögen. Wäre es nach den Parteien gegangen, dann hätten diese das „DL concorrenza“ (mit neuen Wettbewerbsbestimmungen zu den Badestränden, den Konzessionen für die Gasverteilung, für Transport – Taxi und die für Südtirol wichtigen Konzessionen bei den Großableitungen für die Wasserkraft) glatt „versanden“ lassen. Nun hat der Senat einen Großteil schon beschlossen und einige kleinere Agenden an die Kammer weitergeleitet, welche diese im Juni beschließen muss (und vom Senat nicht mehr abgeändert werden können). Allerdings hofft man insgeheim, daß diese Bestimmungen wieder weiter aufgeschoben oder von einer zukünftigen „politischen“ Regierung wieder abgeändert werden, sobald die Gelder vom PNRR geflossen und ausgegeben sind. Mal sehen, ob Europa bei diesem Spiel mitmacht oder ob sich Italien nun wirklich reformieren will und nicht mehr handelt wie früher? Nun stehen erstmals wieder Gemeindewahlen an – auch in wichtigen Provinzhauptstätten - und das Parlament wird für 10 Tage in diesen Wahlkampf geschickt. Das Referendum interessiert fast nur die Lega und einige Kleinparteien. Beim sog. „Severino Gesetz“ und dem Referendum zur „Untersuchungshaft“ geht es um wichtige Detailfragen, die aber von der Mehrheit der Bürger wohl kaum bewertbar sind. Alle Fragen zum obersten Richterrat oder zum öfteren Wechsel vom Staatsanwalt ins Richteramt oder die Politik und wieder zurück, könnten leicht im Parlament selbst einer guten Lösung zugeführt werden. Da wird aber ordentlich „gebremst“, nicht der Sache wegen, sondern um eigene „Parteifähnlein“ aufzustellen. Beim Referendum zum „Severino – Gesetz“ geht es darum, ob Parlamentarier, Regionalratsabgeordnete, Bürgermeister für max.18 Monate vom Amt suspendiert werden, nach einer nicht definitiven Verurteilung ersten Grades oder dass eine eventuelle Kandidatur untersagt werden kann. Das Gesetz wurde erlassen, um die grassierende Korruption in Italien einzuschränken und den „abuso d´ufficio“ zu bekämpfen.
Das Handwerk des Handwebens und die Stiftung Handweberei Tessanda – zwei Kulturgüter, die aus der Val Müstair nicht wegzudenken sind.
Maya Repele
Seit 94 Jahren klappern die hölzernen Webstühle in der Handweberei Tessanda in Sta. Maria Val Müstair. Sie sind 70 oder 100 Jahre alt, vielleicht auch 120. Niemand weiss es genau, denn sie sind seit dem Bestehen der Tessanda einer nach dem anderen hinzugekommen. Manchmal gezielt gekauft, manchmal als Geschenk erhalten, weil die Besitzerin ihr Handwerk aus Altersgründen nicht mehr ausüben konnte und froh war, ihr liebgewonnenes Gerät in guten Händen zu wissen. 26 kleine und grosse Webstühle sind in Betrieb, jeder mit einem Namen getauft, ein Zeichen der Verbundenheit – die Chasa Tessanda ist voll.
Kein Webstuhl gleicht dem anderen, jeder ist ein Unikat. Das ist Fluch und Segen zugleich. Die Vielzahl an Webbreiten, Anzahl Tritten, Holzart, Mechanik und Gewicht der Geräte steht für eine willkommene Auswahl, fordert aber die Anpassungsfähigkeiten der Weberinnen und die Instandhaltung durch den Dorfschreiner.
Hand-, Fuss- und Denkarbeit
Die Technik des Handwebens und die Webstühle haben sich in den letzten Jahrhunderten kaum verändert. Das Wissen kann in der Schweiz in einer drei-jährigen anerkannten Berufslehre erlernt werden – auch die Tessanda bietet alle zwei Jahre eine der rar gewordenen Lehrstellen an. Viele der ausgeklügelten Techniken des Handwebens können aber nicht einfach im Fachbuch nachgeschlagen werden, sie werden wie in anderen Handwerksberufen von einer Generation an die nächste weitergegeben und so gleichzeitig ständig verfeinert. Fida Lori, die Mitbegründerin der Tessanda und langjährige Geschäftsleiterin, wusste: «Ungeahnte Möglichkeiten liegen in den paar Hölzern eines Webstuhles. So viele, dass wir immer Lernende bleiben.»
Das Handweben ist eine komplexe Arbeit, die eine hohe Konzentration und viel Sorgfalt verlangt. Ohne präzises Arbeiten vom ersten bis zum letzten Arbeitsschritt geht es nicht. Auch Ausdauer sowie Hand- und Denkarbeit sind gefragt. So entstehen pro Arbeitstag Gewebe mit einer Länge von 80 bis 700 cm.
Im Prinzip sind die Webmuster in der Machart gleich wie vor Jahrhunderten. Sie werden durch den Einzug von bis zu 3000 Fäden auf dem Webstuhl und dem virtuosen Bedienen der bis zu zwölf Tritten mit den Füssen gebildet – fast wie das Musizieren an einer Kirchenorgel. Das Schiffchen mit dem Schussfaden wird mit der rechten Hand mit viel Elan von links nach rechts und zurück geschossen, bis zu 80 Mal pro Minute. Man erkennt, wie das Gewebe Schuss um Schuss wächst.
Bunt gemischt
Das Handweben ist in dieser Region ein klassischer Frauenberuf. In der fast hundertjährigen Geschichte der Tessanda haben nur gerade drei junge Männer den Beruf erlernt. Kein Wunder haben die Frauen in der Tessanda das Sagen.
Die Belegschaft ist bunt gemischt. Einheimische, Südtirolerinnen und Zugezogene arbeiten Hand in Hand. Es wird Rätoromanisch, Hochdeutsch, Deutsch mit Schweizer- und mit Südtiroler-Akzent sowie Italienisch gesprochen.
Die Weberinnen stehen im Scheinwerferlicht. Aber sie wissen es zu würdigen: ohne ihre präzise und kreativ arbeitenden Kolleginnen in der Näherei würden keine solch aussergewöhnlichen Produkte entstehen. Ohne die freundlichen und kompetenten Kolleginnen und dem Kollegen im Verkauf und der Administration würde schnell das Chaos ausbrechen. Nur die Teamarbeit gewährleistet den reibungslosen Betrieb.
Manch Besucher ist erstaunt, so viele junge Mitarbeiterinnen anzutreffen – wer hätte das bei so viel Tradition erwartet? Gleichwohl: Das Kunsthandwerk hat in den Industrieländern wieder generell an Beachtung und Wertschätzung gewonnen. Der Wunsch, einer sinnvollen und sinnlichen Arbeit nachzugehen, hat zugenommen. Das kommt auch der Tessanda zugute.
Produkte mit Finessen
In der Tesssanda entstehen weiche Cashmere- und luftig-grosse Merinoschals, seidene Foulards und feinste Leinen-Gläsertücher, edle Tischsets mit den passenden Servietten und robuste Teppiche nach Mass aus Schweizer Wolle. Allesamt zeitgemässe und zeitlose Schöpfungen in stilvollen Designs. Produkte mit Finessen, gepflegten Details und in auserlesenen Farben. Keine Spur von Rückständigkeit, keine aus der Zeit gefallenen Artikel oder verstaubte, altertümliche Gewebe sind im Tessanda-Laden zu finden.
Es werden ausschliesslich Naturgarne verarbeitet, die Qualität ist hochwertig und die Herstellung äusserst zeitaufwändig. Das hat seinen Preis. Aber die Kundinnen und Kunden schätzen die sinnlichen Tessanda-Unikate und wissen, dass sie etwas ganz Besonderes kaufen und besitzen. Die Tessanda-Produkte lösen bei ihnen langanhaltende Glücksgefühle aus. Auch deshalb möchten sie sie nie mehr missen.
Die Manufactura Tessanda Val Müstair, gegründet 1928, ist ein professioneller Handwerksbetrieb. Er ist eine Stiftung mit dem Zweck, das Handweben als eigenständigen Beruf zu erhalten und zu fördern, junge Menschen auszubilden und so die Möglichkeit zu schaffen, das Handweben von Grund auf und in Übereinstimmung mit dem Schweizer Berufsreglement zu erlernen.
Im Sinne der Frauenförderung sorgt die Tessanda zudem dafür, dass allen Mitarbeiterinnen eine attraktive Arbeitsstelle geboten wird und sie einen Verdienst im Val Müstair haben.
In Kürze:
• Gründung 1928 in Sta. Maria V.M.
• Ein Handwerksbetrieb mit 19 festangestellten
Mitarbeitenden, davon zwei Lernende
• 26 traditionelle, teilweise über 100-jährige Webstühle
• 1996 Design Preis Schweiz für den Tessanda-Rauten-Teppich
• Gewinn des Prix Montagne Publikumspreises 2020
• 94 Jahre Weberfahrung und viel Herzblut
• Führungen durch die Webräume auf Reservation.
Stiftung Manufactura Tessanda Val Müstair
Plaz d’Ora 14,
CH - 7536
Sta. Maria V.M.
+41 81 858 51 26 Tessanda.ch,
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Tessanda
I telai in legno della tessitura a mano Tessanda, a Sta. Maria Val Müstair, sono in funzione da 94 anni. Hanno 70 o 100 anni, forse 120.
La tecnica della tessitura a mano e i telai non sono praticamente cambiati negli ultimi secoli. Le conoscenze possono essere apprese in Svizzera con un apprendistato riconosciuto di tre anni - Tessanda offre anche uno dei rari apprendistati ogni due anni.