Vinschger Literaturtage/ Rimpfhof - Der „Schellen-Ursli“ von Selina Chönz ist als zeitloser Bilderbuch-Klassiker aus vielen Kinderzimmern nicht mehr wegzudenken. Die Geschichte handelt vom kleinen Jungen namens Ursli, der sich auf die abenteuerliche Suche nach der größten Kuhglocke macht, damit er am Umzug des Frühjahrfestes „Chalandamarz“ ganz vorne den Winter ausschellen kann. Das Kinderbuch ist bereits 1945 in rätoromanischer Sprache erschienen und in über ein Dutzend Sprachen übersetzt worden. Dazu gesellt sich eine ganz besondere Übersetzung von Ernst Thoma im Vinschger Dialekt. Ernst Thoma aus Stilfs unterrichtete viele Jahre als Musiklehrer an den Mittelschulen Prad und Mals, ist Chorleiter des Malser Kirchenchors und vertonte die bekannten „Korrnrliadr” des Dichters Luis Stefan Stecher.
Im Rahmen der Vinschger Literaturtage stellte Thoma seine Version des „Schellen-Ursli“ in der gemütlichen Stube und in den urigen Gemäuern des Rimpfhofs oberhalb von Allitz vor. Die Bibliothekarin Ruth Schönthaler aus Laas trug die Textpassagen der deutschen Fassung vor und Thoma präsentierte die dazugehörige Übersetzung im Vinschger Dialekt. Seine originellen und inspirierenden Ausführungen ließen die kleinen als auch die großen Zuhörer schmunzelnd zurück. Eine kleine Kostprobe: aus „Verlassen sitzt er da zuletzt vor seiner Schelle ganz entsetzt.“ wird „Ormsäali huckt er iaz alloan vor ihm deis Schellele, deis kloan.“ Passend dazu führte Thoma die einprägsamen Illustrationen aus dem bekannten Bilderbuch vor und veranschaulichte anhand der Bilder die Kernbotschaft des Kinderbuches: „Liebe Kinder, fürchtet euch nicht, seid mutig und ihr werdet dafür belohnt!“ Der „Schellen-Ursli“ auf Vinschgerisch kommt bei den Kindern sehr gut an und wird demnächst für ein breites Publikum zugänglich sein, da im nächsten Jahr das Buch dazu im Weger Verlag erscheint.
Anna Alber
Schlanders/Treffpunkt am Damml - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 1992 den 10. Oktober zum Welttag für seelische bzw. psychische Gesundheit erklärt. In Deutschland findet vom 10. bis 20. Oktober 2024 sogar eine Aktionswoche der Seelischen Gesundheit statt. Depressionen, Alkoholerkrankungen, bipolare Störungen und Schizophrenien zählen weltweit zu den häufigsten Erkrankungen, weshalb Experten von Volkskrankheiten sprechen. Weltweit finden jedes Jahr rund um den 10. Oktober verschiedene Aktionen, Vorträge und Workshops statt, um auf die Thematik und die vielfältigen psychosozialen Hilfsangebote aufmerksam zu machen, Berührungsängste abzubauen und Betroffene sowie deren Angehörige einzubinden. Auch im Vinschgau haben die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft mit einer Straßenaktion und einer Ausstellung im Treffpunkt am Damml auf das Thema aufmerksam gemacht. Gleich drei Mal (um 8:30, 10:00 und 11:30 Uhr) ist der Schlanderser Theaterautor und Kabarettist Horst Saller in der Fußgängerzone in Schlanders mit der Radiosendung „Glückswelle“ aufgetreten. Als DJ-Lars spielt er einerseits den Glückswellenreiter, unterhält das Radiopublikum mit flotten Sprüchen und schwungvollen Schlagern, andererseits erzählt er seinem unsichtbaren Techniker Günther von seinen seelischen Problemen, den Therapiesitzungen, von seinen Depressionen und Alkoholproblemen und seinem Aufenthalt im Therapiezentrum Bad Bachgart. Saller spricht von 25.000 Personen in Südtirol, die unter Depressionen leiden. Er spricht von Scham, Unwissenheit und Nachlässigkeit und von den Suizidtoten, die es auch im reichen und schönen Tourismusland Südtirol gibt. Es ist wichtig zu reden und sich bei Fachleuten Hilfe zu holen, meint Saller. Auch der Treffpunkt am Damml, der Ort für Menschen mit psychischen Erkrankungen, konnte besucht werden. Bilder und Tonarbeiten wurden ausgestellt. Wie der Dienstleiter Roman Altstätter erklärte, können sich hier Menschen ganz ungezwungen von Montag bis Donnerstag von 13:30 bis 17:00 Uhr treffen, kreativ tätig sein, Karten spielen oder einen Kaffee trinken und einfach nur sein. (hzg)
Matsch - Höhepunkt bei der Segnung der neuen Kühlzelle der Matscher Jäger am 28. 09. 2024 war die Ernennung von Gaudenz Hironimus Trapp Graf von Matsch zum Ehrenmitglied. Eine Ehre, die bereits seinem verstorbenen Vater Johannes Graf Trapp zuteilgeworden war. Das Ständchen spielten ihm die Jagdhornbläser „Weisskugel“. Neben den adeligen Gästen konnte der Matscher Revierleiter Luis Frank auch andere Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft begrüßen, darunter AltLH Luis Durnwalder, BM Josef Thurner, den Gemeindereferenten Klaus Telser, Elisabeth Kofler in Vertretung der Fraktionsverwaltung, die Tierärzte Franz Hintner und Marizio Giusti und andere. Arch. Roland Seidl hatte die Kühlzelle, sprich das zertifizierte Wildverarbeitungslokal, samt kleinem Aufenthaltsraum geplant. „Der Bau war höchst notwendig geworden und verbindet Zweckmäßigkeit mit Eleganz“, lobte Frank. Er dankte dem Architekten und allen am Bau beteiligten Baufirmen. Es fielen Gesamtkosten von 190.000 Euro an. Davon kamen 50.000 Euro vom Land, 30.000 Euro von der Fraktion Matsch, und 110.000 wurden mit Eigenmitteln abgedeckt. Ein spezieller Dank ging an die Gemeindeverwaltung, an die Fraktion Matsch und an die Landesverwaltung. Frank gab einen kurzen Einblick in das Jagdrevier Matsch. Es war 1991 vom Malser Revier abgetrennt worden. Zum ersten Revierleiter wurde Josef Seidl gewählt. 2017 wurde dieser von Luis Frank abgelöst. Das Revier zählt heute 47 Jäger, die nicht nur ein wunderschönes Jagdgebiet, sondern auch eine ideale Kühlzelle mit Aufenthaltsraum für gesellige Stunden zur Verfügung haben. (mds)
Bunker 23 - Unter dem Titel „wärme dich das feuer brennt“ stand die heurige Dauerausstellung im Bunker 23 in Tartsch/Mals. Othmar Prenner, Bunkerbesitzer und Kurator der Ausstellung, hatte folgende Künstler und Kulturschaffende eingeladen: Claudia Aimar, Allegra Betti van der Noot, Gion A. Caminada, David Fliri, Martin Fliri Dane, Valentin Fliri, Alex Gerstgrasser, Marianna Gostner, Jörg Hofer, Agnes Holzapfel, Johannes Inderst, Pascal Lampert, Clara Mayr, Manfred Alois Mayr, Sepp Mall, Heinrich Moriggl, Vera Malamud, Hubert Scheibe, Gerald Pirner, Gabriel Plangger, Franz Rumer, Benno Simma, Harry Thaler, Gustav Thöni, Walter Thöni und Paul Vidal. Auch Kinder der Grundschule Tartsch waren an dem Projekt beteiligt.
Othmar Prenner, der selbst an der Ausstellung teilnahm, zeigte sich am letzten Tag sichtlich zufrieden und meinte zusammenfassend: „Einmal muss ich sagen, dass es schon voriges Jahr wirklich toll war. Ich hatte etwas Angst, ob es auch heuer wieder so gut gehen würde. Es sind wieder viele Leute gekommen und ich muss sagen: Ich bin happy. Die Ausstellung ist gut besucht worden und das ist eigentlich mein Antrieb und meine Freude. Es nützt nichts etwas zu machen und man erreicht die Menschen nicht. Grundsätzlich gilt für mich die Frage, was macht man und für wen macht man es? Für mich ist es wichtig, dass zwischen den Ausstellern und mir eine Beziehung entsteht, der nächste Schritt ist der, dass die Besucher zu den Ausstellern eine Beziehung entwickeln“.
Angesprochen auf seine Wünsche für die Zukunft, meinte Prenner: „Ich habe den Eindruck, dass es nicht nur hierzulande, sondern allgemein zu einer Kulturschrumpfung kommt. Von Jahr zu Jahr wird es schwieriger. Ich würde mir wünschen, dass wieder mehr Kulturbewusstsein entsteht, dass man den jungen, kreativen Menschen, egal ob in der Literatur oder Handwerker, wieder mehr Aufmerksamkeit schenkt. Das wäre mein Wunsch“.
Wichtig ist Prenner all jenen zu danken, die ihn auch dieses Jahr unterstützt und am Projekt mitgewirkt haben: Vinschgau Touristik, Petra Laimer (Bozen), allen Handwerkern und nicht zu vergessen Hannelore Grassl aus Mals. Sie hat schon die erste Bunkerfahne genäht und pflegt seit 3 Jahren liebevoll die Gartenterrassen.
Der Bunker 23 in Tartsch ist durch seine kulturelle Nutzung für den Vinschgau sicher ein Mehrwert und in seiner Präsenz eine Rarität. Ihn zu bespielen ist jedoch nicht einfach. Baubiologisch, durch die sparsamen Lichtverhältnisse und aus räumlicher Sicht, ist es sowohl für den Kurator als auch für die Künstler:innen eine Herausforderung. Neben einem angemessenen Ausstellungs-Budget braucht es sehr viel Idealismus von Menschen, die von diesem Projekt begeistert sind. Ohne das Engagement dieser Menschen, wäre es nicht möglich, ein solches Projekt zu verwirklichen. (pt)
Kortsch - Was bedeutet Klimagerechtigkeit? Wie werden die Auswirkungen des Klimawandels gerecht auf die Welt verteilt? Aber vor allem: Wie können wir in unserem Alltag einen Beitrag zu mehr Klimagerechtigkeit leisten? Antworten auf diese Fragen gaben die Schülerinnen der 2. Klasse der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Kortsch am vergangenen 15. Oktober 2024. Anlass war der Welternährungstag, der naturgemäß an der Fachschule am Herzen liegt und den man jedes Jahr mit viel Information und Tipps zu füllen weiß.
„Ca. 20 Millionen Tonnen Plastikmüll werden jährlich produziert“, erklärten die Schülerinnen in ihren Ausführungen. Rund 300.00 LKW-Ladungen landen im Meer. Tiere sterben. „Deshalb sollte man Verpackungsmüll vermeiden. Beim Einkauf loses Obst kaufen oder Gemüsenetze verwenden. Anstelle Duschgel oder Seife in Plastikflaschen kaufen, feste Seife benutzen.“
Menschen kaufen fast alle zwei Jahre ein neues Handy. In den Smartphones stecken Kobald, Tantal, Platin. Alle diese Metalle stammen aus Minen in Afrika, Asien oder Russland. Kinder arbeiten ohne Schutzkleidung und atmen giftige Dämpfe ein, die beim Abbau entstehen. In Ghanas Hauptstadt Accra befindet sich die größte Elektroschrott-Müllhalde der Welt. „Wir sollten bewusster konsumieren“, so die Schülerinnen. Nutzen, was man hat. Reparieren. So viel wie möglich selber machen und selber kochen. Dinge oder Kleidung tauschen und gebraucht kaufen. Regionalen, biologisch hergestellten und Fair-Trade- Produkten den Vorzug geben. Das Handy zum Händler zurückbringen, dann wird es fachgerecht entsorgt. Ältere Smartphones an andere Familienmitglieder weitergeben.
„Auf der Erde wird mittlerweile so viel produziert, dass wir der Erde mehr wegnehmen, als sie uns zur Verfügung stellt.“ Jedes Jahr markiert der Earth Overshoot Day den Zeitpunkt, an dem die Menschheit die natürlichen Ressourcen der Erde für das laufende Jahr aufgebraucht hat. Dieses Jahr fiel dieser Tag weltweit auf den 1. August 2024.
„Durch die Auseinandersetzung mit diesem Thema wurden wertvolle Impulse gegeben, die die Schülerinnen sicherlich noch lange begleiten werden“, sind Schulleiter Andreas Paulmichl und Direktorin Monika Aondio überzeugt. Die Einladung am Ende der Ausführungen war eine kulinarische: Hülsenfrüchte, wertvolles pflanzliches Eiweiß, hatten in leckeren Gerichten ihren Auftritt. (ap)
Schlanders/Südtirol - Der „Arbeitskreis Sozialpädagogischer Einrichtungen CRAIS“ ist ein freier Zusammenschluss von Sozialgenossenschaften, Stiftungen und anderen Trägern sozial-pädagogischer Einrichtungen, die in Südtirol tätig sind. Der CRAIS besteht derzeit aus 9 Organisationen, welche Kinder und Jugendliche bis zum 21. Lebensjahr in Wohngemeinschaften, Tagesstätten und im ambulanten Bereich betreuen und begleiten, da diese sich in einer schwierigen Lebens- und Familiensituationen befinden. Zum CRAIS gehören folgende Mitglieder: Der Verein „La Strada – Der Weg“, die Sozialgenossenschaft Südtiroler Kinderdorf, die ÖBPB Stiftung St. Nikolaus, die Sozialgenossenschaft EOS, die Gemeinschaft Murialdo, der Verein Promosolida Punto Liberatutti, SOVI - die Sozialgenossenschaft Vinschgau, der Verein Volontarius und die Kapuzinerstiftung Liebeswerk. Mindestens 9-mal im Jahr treffen sich Vertreter:innen dieser Verbände, um Erfahrungen auszutauschen, fachspezifische Themen zu diskutieren und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Bei diesen Treffen werden sowohl sozial-pädagogische Themen, als auch finanzielle, personelle und verwaltungspolitische Themen behandelt. Im Frühjahr dieses Jahres machte der CRAIS eine Lehrfahrt nach Vorarlberg, um dort Jugendeinrichtungen, sowie die Arbeitsweise der sozial-pädagogen Einrichtungen kennen zu lernen. Im September dieses Jahres trafen sich die Mitglieder in Schlanders. Neben der Besprechung allgemeiner Anliegen, konnte Silvia Valentino, die Direktorin der Sozialgenossenschaft SOVI auch über die Arbeitsweise und die Einrichtungen der SOVI berichten. Neben der sozialpädagogischen Wohngemeinschaft in Vetzan, führt SOVI auch die sozialpädagogische Tagesgruppe in Schlanders und in Mals. Außerdem wird für alle Schüler:innen eine Hausaufgabenhilfe in Prad angeboten. In Schlanders, Latsch und Kastelbell wird in Zusammenarbeit mit den Gemeinden der Sommerkindergarten organisiert. Von der Sozialgenossenschaft SOVI werden auch ESF-Projekte durchgeführt, im Jänner 2025 startet ein Interreg-Lehrgang. (hzg)
Burgeis - Großartig, hell, lichtdurchflutet, angenehm beleuchtet, von Spinnweben, Verrußung und Verstaubung befreit: Die Pfarrkirche zu Unserer Lieben Frau von Burgeis ist in den Sommermonaten innen renoviert und herausgeputzt worden. Was schon länger Wunsch in den Reihen der Burgeiser war und im Burgeiser Pfarrgemeinderat konkreter durchdacht worden ist, ist Wirklichkeit geworden. Die Pfarrgemeinderatsmitglieder Stefan Baldauf und Toni Punt haben mit dem Denkmalamt und mit den an der Renovierung beteiligten Betrieben diesen Wunsch der Burgeiser begleitet und umgesetzt. Ein Teil der Finanzierung konnte durch das große Bemühen von Baldauf und Punt erbeten und abgedeckt werden. Der Malser Malermeister Andreas Steck, seit 40 Jahren in Sachen Denkmalpflege und Renovierungen aktiv, hat mit Sohn Raphael und mit seinem Team seine Erfahrungen eingebracht, mühevoll den Dispersionsanstrich entfernt und Grubenkalk aufgetragen. Für das gotische Kreuzrippengewölbe wurde die Fassung mit verschiedenen Ockerfarben gewählt. Das bisher zentral abgehängte Christuskreuz hat am großen Eingangstor einen neuen Platz gefunden. So wirkt der Kirchenraum weit und groß. Dass Altar, Presbyterium, Seitenaltäre und Kirchenschiff genügend und auch angenehm ausgeleuchtet werden, dafür hat Kurt Moriggl mit seinem Team von der Malser Firma Elektro-MAG gesorgt. Zudem wurde die gesamte Glockensteuerung erneuert.
Für das Putzen von Kirche, Orgel und Altären haben die Burgeiser Frauen unter der Leitung von Frieda Moriggl gesorgt.
Mit einem großen und feierlichen Festgottesdienst, den Abt Philip Kuschmann zelebriert, der Burgeiser Pfarrer Pater Peter Perkmann konzelebriert und Pater Urs Stadelmann als Zeremonienmeister beigewohnt haben, wurde die neu renovierte Kirche gesegnet. Abt Philip gratulierte und wünschte der Kirche und den Burgeisern viel Einkehr. Burgeis hat zum Gelingen am 13. Oktober alles aufgeboten, um das Hochamt würdig zu umrahmen: Mit der Musikkapelle und der Burgeiser Singgemeinschaft war für die Musik gesorgt, mit der Schützenkompanie Burgeis die Anwesenheit von Tradition gewährleistet und mit den Fahnenabordnungen von Schützen und der Freiwilligen Feuerwehr Burgeis wurde Demut bezeugt. Auch dass mehr Ministrant:innen beim Amt gedient haben, als es Apostel gibt, bezeugt die Freude über die renovierte Kirche.
Von einem stimmigen Gesamtwerk und von einer hervorragenden Arbeit sprach denn auch die Pfarrgemeindratspräsidentin Ulrike Köllemann in ihren Dankesworten. An den Kosten von 230.000 Euro haben sich das Kloster Marienberg, das Denkmalamt und die Stiftung Südtiroler Sparkasse beteiligt - ein größerer Betrag, so Köllemann, sei noch offen.
Nach der Segnung von 5 Wohnungen im renovierten Widum gab es einen Umtrunk mit allerhand von den Burgeiser Frauen zubereiteten Leckereien am Widumplatz. (eb)
Mals - In Zusammenarbeit mit dem Weißen Kreuz Mals fand am 15. Oktober in der Turnhalle der Oberschule Mals ein Erste Hilfe Kurs für Mitglieder der Herzsportgruppe und deren Angehörigen statt. Der Kurs wurde von den betreuenden Ärzten der Herzsportgruppe Obervinschgau Dr. Ruepp Joachim und Dr. Rundeddu Samuele organisiert und war sehr gut besucht.
Der theoretische Teil wurde von Moriggl Mathias, einem Mitarbeiter des Weißen Kreuzes, zuständig für die Aus- und Weiterbildung und Instruktor für Erste Hilfe, informativ, professionell und interessant für alle Anwesenden gestaltet, unterstützt wurde er dabei von Jeron Wieser, ebenfalls einem WK Mitabeiter.
Eine wertvolle Gelegenheit grundlegende lebensrettende Maßnahmen zu erlernen, bot dann der praktische Teil. In verschiedenen Stationen konnten die Teilnehmer das Vorgehen im Ernstfall üben, genauso den Umgang mit dem Defibrilator. Wertvoll war dabei die Anwesenheit der bereits erwähnten Ärzte. Aufgewertet wurde der Kurs durch die Anwesenheit von Dr. Habicher Kurt, Primar der Anästhesie in Schlanders und maßgeblich an der Gründung der Herzsportgruppe Obervinschgau beteiligt.
Schnelles und richtiges Handeln kann Leben retten und deshalb war dieser Kurs ein wichtiger Schritt, um im Ernstfall mit weniger Angst und „beherzter“ helfen zu können. Der Dank der Herzsportgruppe gilt den Mitarbeitern des Weißen Kreuzes, Moriggl Mathias und Jeron Wieser, sowie den Ärzten Joachim Ruepp, Samuele Rundeddu, Kurt Habicher und der Oberschule Mals für die Bereitstellung der Turnhalle.
Informationen bezüglich der
Herzsportgruppe Mals:
Folie Hubert Tel. 342 1982414
Graun - Was ist die richtige Namensbezeichnung für das Heilkraut, das im Dialekt „Jochheifa“ genannt wird? Auf diese Frage weiß Hubert Joos aus Langstaufers die Antwort. Es handelt sich um die Moschus Schafgarbe/Achillea Moscata, in Graubünden auch Iva genannt. Aus der Pflanze wird dort das bekannte IVA-Likör hergestellt und auf italienischer Seite der Kräuterbitter Braulyo. Der pensionierte ehemalige Hauptinspektor in der Polizeistation Mals Hubert Joos beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Flora und der Fauna im Raum Obervinschgau und speziell in seinem Heimattal Langtaufers, wo er fast jedes Fleckchen Erde kennt. Ein großes Anliegen ist ihm der Erhalt intakter Naturräume und der Artenvielfalt. Dieses Anliegen versucht Joos den Menschen zu vermitteln, so beispielsweise bei den geführten Wanderungen durch die Naturlandschaft im Obervinschgau, die er regelmäßig im Auftrag der Ferienregion Reschenpass für Gäste aber auch für Einheimische anbietet. Um ihnen zu den Führungen eine Dokumenation anbieten zu können, wurde nun eine 156 Seiten starke Broschüre mit dem Titel „Fauna & Flora Guide“ gestaltet, in der 267 Pflanzen und Tiere beschrieben sind. „Es handelt sich nur um einen repräsentativen Querschnitt, denn, die Zahl der Lebensarten ist mit rund 3.000 weitaus größer“, erklärt Joos.
Am Mittwoch, den 16. Oktober 2024 wurde die neue Publikation im „Hotel Traube Post“ in Graun offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass Gerald Burger dankte dem Autor für seine gelungene Arbeit. Mit dieser Broschüre sei eine wertvolle Dokumentation entstanden, die eine Lücke in der Reihe der Publikationen schließe, die in den Büros der Ferienregion Reschenpass angeboten werden.
Zu den Gästen der Buchpräsentation zählten der Bürgermeister von Graun Franz Prieth, der Leiter der Forststation Siegfried Plangger und der Direktor des Schulsprengels Graun Klaus Wallnöfer. (mds)
„Wir sind zuversichtlich – nicht nur was die Qualität des Jahrgangs, sondern auch was die Vermarktungssituation betrifft“, sagt Andreas Kofler, Präsident des Konsortiums Südtirol Wein. 2024 war für Südtirols Weinbäuerinnen und -bauern ein Jahr mit großen Herausforderungen im Weinberg. „Vor allem die kühlen, verregneten Monate im Frühjahr und Frühsommer haben uns zu schaffen gemacht“, erklärt Kofler, der vor allem auf die wetterbedingt erhöhte Gefahr von Reb- und Traubenkrankheiten verweist. „Wieder einmal hat sich aber bezahlt gemacht, dass unsere Weinbaubetriebe in der Größe überschaubare Familienbetriebe sind, also jeder einzelnen Rebe viel Zeit, viel Arbeit und das ganze Know-how der Winzer gewidmet werden kann“, so der Präsident des Konsortiums. Noch sei es zu früh, einen Ausblick auf die Ernte oder sogar den Jahrgang 2024 zu wagen, der heiße August habe allerdings viel von dem wettgemacht, was der zu kühle Sommerauftakt an Problemen bereitgehalten habe. „Die ersten Erkenntnisse zur diesjährigen Ernte deuten alle darauf hin, dass wir durchaus zuversichtlich sein dürfen“, so Kofler.
Ähnlich beurteilt der Präsident des Konsortiums die Situation auf den Weinmärkten, die zwar hart umkämpft seien, aber: „Die Südtiroler Weinproduzenten sind gut gerüstet, sie können auf die Anforderungen reagieren, sind auf den Märkten überaus aktiv und können sich so behaupten“, so Kofler. Zudem spiele der Markttrend hin zu frischen Weiß- und leichten Rotweinen den heimischen Herstellern in die Karten: „Südtirol kann auf eine enorme Vielfalt an Rebsorten und Terroirs verweisen und viele unserer Weine sind die richtige Antwort auf die globalen Trends, haben also nach wie vor großes Marktpotenzial – vielleicht sogar mehr denn je.“ Was den Absatz im eigenen Land betrifft, habe dieser anfangs des Sommers wetterbedingt gelitten. „Der Weinabsatz in Südtirol schwankt mit dem Gästeansturm, deshalb haben wir im August viel vom Boden, den wir im Juni und Juli verloren haben, wiedergutmachen können, weshalb auch der Ausblick nicht schlecht ausfällt“, erklärt der Präsident der Plattform aller Player der Südtiroler Weinwirtschaft.
Im Allgemeinen sei die Marke Südtirol Wein sehr gut aufgestellt. „Wir bewegen uns schon seit Jahren im mittleren und oberen Preissegment und unsere Positionierung in diesen Segmenten ist durch die hohe Qualität, die wir auch im Vergleich zur Konkurrenz aus anderen Gebieten bieten, mehr als gerechtfertigt“, so Kofler, der auch darauf verweist, dass gerade im Ab-Hof-Verkauf von Weinen in den letzten Jahren kaum Preissteigerungen zu erzielen gewesen seien. Auch dies zeigt, dass die Südtiroler Weinwirtschaft die Herausforderungen nicht nur aber vor allem auf dem heimischen Markt vor Augen haben muss. „Der Markt ist gesättigt, der Weinkonsum im Allgemeinen rückläufig, wozu auch der Kaufkraftverlust beiträgt“, erklärt Kofler. Die Voraussetzungen, dass sich Südtirol Wein auch in einem schwieriger werdenden Umfeld behaupten könne, seien allerdings da: „Wir haben die Entwicklungen auf den Märkten im Auge, wir bearbeiten sie konsequent und setzen alles daran, unsere Präsenz inden für uns wichtigsten Absatzmärkten in Südtirol, in Italien und im Ausland weiter auszubauen – auch dank der Qualität, die uns seit Jahren auszeichnet“, schließt Kofler.