Mals/Stuttgart/Hamburg/Bozen - Im Rahmen eines Festaktes mit Ansprachen, Musik und Erinnerungen an Gabriel Grüner wurde am 28. Mai das Gabriel-Grüner-Stipendium und der Gabriel-Grüner-Schülerpreis vergeben. Den Festvortrag hielt Florian Gless, der Chefredakteur vom deutschen Wochenmagazin Stern.

von Heinrich Zoderer

Vor 20 Jahren am 13. Juni 1999 wurde der in Mals geborene Stern Reporter Gabriel Grüner im Kosovo zusammen mit einem Fotografen und Übersetzer erschossen. Es war die Tat eines russischen Söldners genau am Tag des vereinbarten Waffenstillstandes. Als Antwort auf diese schreckliche Tat wurde von Uli Reinhardt, dem Gründer der Reportergemeinschaft Zeitenspiegel aus Stuttgart das Gabriel-Grüner-Stipendium ins Leben gerufen. Mit dem Stipendium von 6.000 Euro können junge, engagierte Journalisten und Fotografen eine Reportage über ein aktuelles Thema schreiben. Dieses Jahr erhielt die Journalistin Viktoria Morasch aus Deutschland und die Fotografin Matilde Viegas aus Portugal das Stipendium. Die beiden Reporterinnen planen ein Porträt von Karaganda. In dieser Stadt in Kasachstan leben vor allem Nachkommen von Minderheiten, die während des Stalinismus in die Steppe deportiert wurden. Der Gabriel-Grüner-Schülerpreis wird getragen von der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion in Kooperation mit der Agentur Zeitenspiegel, dem Wochenmagazin „ff“ sowie dem Bildungsausschuss Mals. Bereits zum 5. Mal wird der Schülerpreis vergeben. Dieses Jahr beteiligten sich 11 Zweier-Teams. In fünf Workshops schrieben die Südtiroler OberschülerInnen verschiedene Reportagen und machten passende Bilder dazu. Den Schülerpreis erhielten Nora Nicolussi Moz und Verena Pfeifhofer vom Sprachengymnasium Bruneck für ihre Reportage „Drei Herzen vereint – Eingehakt in ein gemeinsames Leben“. Die Reportage beschreibt, wie Jugendliche mit und ohne Behinderung im Projekt „Hond in Hond“ gemeinsam ihre Freizeit verbringen. Neben der Vorstellung der Preisträger und ihrer Projekte, hielt der Chefredakteur Florian Gless des deutschen Wochenmagazins Stern den Festvortrag. Gless erinnerte an Gabriel Grüner, der in der Stern Redaktion immer noch eine wichtige Instanz darstellt. Seine Agenda der Menschlichkeit ist eine Leitlinie und Richtschnur. Besonders heute ist es wichtig, gründlich zu recherchieren, alles kritisch zu beobachten, zu hinterfragen und engagiert darüber zu schreiben, meinte Gless. Neben Gless kam auch Thomas Adler mit seiner Band von Hamburg nach Mals. Grüner und Adler verband die Liebe zur Musik und zu Bob Dylan. Vor der Preisverleihung wurde am Heimathaus von Gabriel Grüner eine Gedenktafel enthüllt.

Publiziert in Ausgabe 12/2019

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