Dienstag, 15 Mai 2018 00:00

Arbeit und Gesellschaft im Wandel

s24 Stefan Luthers24 Stefan PeriniLatsch/Infoabend - Globalisierung, Digitalisierung und Überalterung führen zu großen Veränderungen in der Gesellschaft und zu einem Wandel der Arbeitswelt. Um diese Umwälzungen rechtzeitig zu verstehen und die Arbeitswelt von morgen menschengerecht zu gestalten, lud der Bezirkssozialausschuss Vinschgau und die Arbeitnehmervertreter Kunhilde von Marsoner, Sonja Platzer und Zeno Christanell zu einem Infoabend in den Fraktionssaal von Latsch. Als Referenten konnten Stefan Luther vom Amt für Arbeitsmarktbeobachtung und Stefan Perini, der Direktor des Arbeitsförderungsinstituts AFI gewonnen werden. Luther zeigte in mehreren Statistiken, dass die Lage am Südtiroler Arbeitsmarkt recht gut aussieht. Besonders im Gastgewerbe, aber auch in anderen Branchen steigt die Anzahl der Beschäftigten, so dass heute die Arbeitslosenquote nur 3,1% ausmacht. Die Überalterung der Gesellschaft wird nach Luther hingegen große Auswirkungen haben. Uns gehen die Arbeitskräfte aus, meinte Luther. Um dem entgegen zu wirken, müssen wir länger arbeiten und es müssen mehr Frauen und mehr ausländische Mitbürger in den Arbeitsprozess integriert werden. Jede Lösung hat aber auch negative Folgen. Stefan Perini meinte, dass in Südtirol mehr oder weniger alle Arbeit haben, man aber auch auf die Qualität der Arbeit und auf die Lohnentwicklung achten muss. 88% sind zwar mit den Arbeitsbedingungen zufrieden, die physischen und psychischen Belastungen sind in einzelnen Sektoren aber hoch. Deutlich machte Perini darauf aufmerksam, dass die Entlohnung nicht mit der Inflation Schritt hält. Vom wirtschaftlichen Aufschwung haben nicht alle profitiert, meinte Perini. Die Digitalisierung wird eine große Herausforderung, wie jede technische Revolution. Viele Berufe werden verschwinden, aber es werden auch viele neue Berufe entstehen. Beide Referenten betonten den Wert der Bildung. Viele werden sich in Zukunft umschulen und neue Berufe erlernen müssen. Für diese Umschulungsphasen braucht es Hilfen der öffentlichen Hand. Auch die Grundsicherung sollte ausgebaut werden, damit Veränderungen leichter verkraftet werden können. (hzg)

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Publiziert in Ausgabe 10/2018

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