Vinschgau/Burggrafenamt/Südtirol - Alpoma nennt sich der Zusammenschluss zwischen VIP, VOG und VOG Products. Am vergangenen 27. März erfolgte der „Start in eine neue Zukunft“, sagte VOG- und Alpoma-Obmann Kössler in Terlan.
von Angelika Ploner
VIP-Direktor Martin Pinzger kündigte das Ganze im Vinschgerwind-Interview im Oktober bereits an: Die Gründung einer VEO, einer Vereinigung von Erzeugerorganisationen. Seit zwei Jahren laufen Gespräche zwischen VIP, VOG und VOG Products. „Es war eine lange und keine leichte Diskussion“, sagte Georg Kössler im Haus des Apfels in Terlan. Aus gutem Grund. Vor 35 Jahren, 1990, traten zehn Vinschger Genossenschaften aus dem VOG aus, weil man sich nicht ausreichend berücksichtigt gefühlt hat und gründeten die VIP. Vor diesem Hintergrund war das auch die wesentliche Bedingung der Vinschger bei den Verhandlungen: Dass man sich auf Augenhöhe begegnet, wenngleich die Mengenverhältnisse verschieden sind. Gleichberechtigte Partner stehen nun am Ende der Verhandlungen und am Beginn von Alpoma.
Landesrat Luis Walcher: „Es war ein wichtiger Schritt zur Sicherung des Apfelanbaus. Wenn man sich einigt, dann zeigt man Größe. Die Obstwirtschaft ist ein wesentlicher Bereich in der Wirtschaft. Mit Alpoma haben wir auch den besseren Stand, wenn es um‘s Kraut geht. Damit haben wir eine Garantie für die Zukunft der vielen Obstbauern.“
Apropos Kraut: Die EU-Marktordnung für Obst und Gemüse fördert Erzeugerorganisationen, die sich zu einer VEO zusammenschließen und „gewähren damit für sieben Jahre eine Planungssicherheit“, so Kössler.
Wichtig für die Vinschger Obstbauern ist zu wissen, dass die Eigenständigkeit der Organisationen, sprich Genossenschaften bleibt. Mit anderen Worten: Für die Bauern ändert sich nichts. Die Alpoma wird sich mit Synergiethemen beschäftigen. Diese sind: Sorteninnovationen und gemeinsames Forschen und Entwickeln. Thomas Oberhofer, Obmann der VIP: „Unsere Bauern stehen vor großen Herausforderungen, weil der Druck durch Schädlinge und Krankheiten zunimmt.“ Die Apfelblutlaus bereite Kopfzerbrechen, mit der Laimburg wolle man nach Lösungen suchen.
Johannes Runggaldier, Obmann von VOG Products: „Die VEO ist auch bei Umweltmaßnahmen von Nutzen.“ Der Name Alpoma steht für „alp“, also die Alpen als Herkunftsregion und „Poma“, was lateinisch Äpfel heißt. Kössler abschließend: „Wir haben heute einen Apfelbaum gepflanzt. Es liegt an uns, dass er gedeiht und süße Früchte trägt.“
Mals - Die Erstellung der bindenden Klimapläne bringt für die Gemeinden Erstaunliches und auch Ärgerliches zu Tage. Die Gemeinderäte von Mals haben am 20. März den Klimaplan der Gemeinde anstandslos beschlossen. Die Gemeinden sollen, so sieht es die Klimaland-Strategie 2040 vor, bis 2030 ihren Kohlendioxid-Ausstoß halbieren und zwar ausgehend vom Jahr 2022. Sonja Abrate vom Ökoinstitut, die in vielen Gemeinden die Erstellung von Klimaplänen begleitet, so auch für die Gemeinde Mals, hat bei Vorstellung des Kilowattstunden-Zahlensalates darauf hingewiesen, dass die Gemeinde Mals mit einer CO2 Produktion pro Einwohner und Jahr von 2,5 Tonnen weit unter dem Durchschnitt des Landes Südtirol liege. Der Durchschnitt im Lande betrage nämlich 4,7 Tonnen pro Kopf un Jahr. Die Gemeinde Mals ist also so etwas wie ein Klimavorreiter. Denn die Produktion von Ökostrom in den Wasserkraftwerken, an denen die Gemeinde Mals beteiligt ist, ist weit höher als der Bedarf innerhalb der Gemeinde. Zudem liefern die Fernheizwerke in Mals und in Burgeis ebenfalls regenerative Heizenergie. Trotzdem soll der CO2-Ausstoß bis 2030 auf rund 1,1 Tonnen pro Kopf und Jahr gesenkt werden. BM Josef Thurner hat angesichts dieser Zahlen und Ziele trocken festgestellt: „Wer bis zum Jahr 2022 wenig getan hat, wird bevorzugt. Wir haben bereits viel getan. Wir produzieren doppelt so viel Strom wie wir verbrauchen, und zwar Ökostrom. Aber unseren Zahlen im Klimaplan liegen die Daten von Alperia vor und da wird der italienische Strommix hergenommen.“ Wir haben nachgeschaut: Für das Jahr 2022 ergibt sich beim italiensichen Strommix, dass 8% Kohlestrom und 48% Gasstrom ins Netz eingespeist worden ist.
„Natürlich müsse man bei den restlichen Ölheizungen, in den gemeindeeigenen Gebäuden etwa, etwas tun“, sagte Thurner den Gemeinderäten, aber, „die Privaten müssen, wenn schon, mitziehen.“ Im privaten Bereich ist es neben den Ölheizungen vor allem der mit Benzin oder Diesel betriebene Verkehr, der für den CO2 Ausstoß in der Gemeinde verantwortlich ist. (eb)
Mals - Der gelagerte Müll im Ex-Kasernenareal Wackernell in Mals soll schleunigst entfernt werden. Damit an der Stelle Bodenproben entnommen werden können für das geplante Schülerheim. Die Anzeichen für ein neues Schülerheim werden demnach konkreter, immerhin. Also zuerst der Müll weg, dann kann geplant und dann gebaut werden. Der Gemeindeausschuss von Mals, mit dem Verwahrer der Ex-Kaserne Wackernell BM Josef Thurner, hat am 20. März auf ein Schreiben vom Amt für Abfallwirtschaft reagiert und in einer Direktvergabe an die Firma Ortler GmbH aus Prad am Stilfserjoch das Wegräumen des Abfalls beschlossen. Zu diesem Zwecke wurden insgesamt rund 77.000 Euro verpflichtet. Das Amt für Abfallwirtschaft hat die gelagerten Abfälle erhoben und diese Erhebung in einem Bericht am 22. Jänner 2025 den Malsern mitgeteilt. Der Ausschuss in Mals hat relativ rasch reagiert und die Müllbeseitigung zeitnahe in Auftrag gegeben. An den Malsern liegt es also nicht, dass der Bau des Schülerheimes hinausgezögert wird. Es beginnt sich also etwas zu bewegen in der Ex-Kaserne Wackernell in Mals. (eb)w
Spondinig - Die Olympischen Winterspiele „Milano-Cortina 2026“ mit den dazugehörigen Biathlonveranstalungen in Antholz sollen im ganzen Land Südtirol sichtbar werden und zwar bei gut einsehbaren Eingangsportalen des Landes. Damit soll nicht nur auf Olympia hingewiesen sondern auch landesweit Identifikation und Begeisterung geschaffen werden. Auch im Vinschgau soll zumindest auf die Winter-Olympiade 2026 hingewiesen werden. Dazu ist der Kreisverkehr in Spondinig auserkoren. Im Rondell des Kreisverkehres sollen ab Oktober/November 2025 fünf Steinfiguren die Olympischen Ringe, bzw. die fünf Kontinente symbolisieren. Der Plan dafür liegt längst schon bereit und zwar beim Amt für Infrastrukturen und nachhaltige Mobilität und dort beim Amtsdirektor Alexander Alber. Darauf verweist der Amtsdirektor für den Straßendienst im Vinschgau Stephan Bauer. Es wird bis dato noch ein Geheimnis für die Gestaltung des Kreisverkehrs in Spondinig gemacht. Nicht in Frage kommen die Olympia-Ringe. Die sind den Austragungsstätten vorbehalten. (eb)
Naturns - Elmar Karl Müller, 65 Jahre alt, tritt als unabhängiger Bürgermeisterkandidat der Süd-Tiroler Freiheit bei den kommenden Gemeinderatswahlen in Naturns an. Der pensionierte Angestellte in Führungsposition und Familienvater von zwei Söhnen ist nicht nur durch seine über Jahrzehnte lange ehrenamtliche Arbeit als Präsident, Fußballsektionsleiter und Funktionär des Naturnser Sportvereins bekannt. Auch seine über 40-jährige Tätigkeit bei den Schützen unterstreicht sein starkes Engagement für die Traditionen und Werte der Gemeinde. (r)
Vom Wind gefunden - Bekannt sind die drei Regierungsformen: Monarchie (Königs- bzw. Fürstenherrschaft), Diktatur (Gewaltherrschaft) und Demokratie (Volksherrschaft). Besonders nach dem Wahlsieg von Trump in den USA wird von einer weiteren Herrschaftsform gesprochen: der Oligarchie, der Herrschaft der Wenigen, der Reichen bzw. der Tech-Milliardäre. Die Oligarchie als Herrschaftsform war schon bei den alten Griechen bekannt und meint die Herrschaft der Reichen, die nur am Eigennutz interessiert sind. So wie die Aristokratie bedeutet sie die Herrschaft der Wenigen, wobei die Aristokratie als gesetzmäßige, am Gemeinwohl ausgerichtete Herrschaft gilt. In seiner Abschiedsrede warnte der US-Präsident Joe Biden vor dem Aufkommen einer Oligarchie im Lande. Er meinte eine kleine Gruppe von Oligarchen mit extremem Reichtum, Macht und Einfluss, welche die Demokratie bedrohen, ebenso die Grundrechte, die Freiheiten und die faire Chance für jeden voranzukommen. Elon Musk ist der reichste Mensch der Welt. Er besitzt die beiden Atomwaffen der modernen Politik: Geld ohne Ende und eine erfolgreiche Social-Media-Plattform. Das ist eine Kombination, die ihn, gepaart mit seinem radikalen Zukunftsglauben zum gefährlichsten Gegner der Demokratie macht, so eine Aussage in der ZDF Doku: Der Systemsprenger. Die Superreichen wie Elon Musk und Peter Thiel, der Paypal-Gründer, nutzen mit ihren libertären Ansichten ihre finanzielle Macht, um den Staat zu schwächen und die Regeln zu gestalten, anstatt direkt zu regieren. Viele sehen darin nicht nur eine Bedrohung der Demokratie, sondern auch des Staates. (hzg)
Der Gemeindeausschuss von Graun hat kürzlich einen Auftrag in er Höhe von rund 12.000 Euro an die Firma „Formbar des Laurin Kofler“ aus Meran erteilt. Es geht dabei um den „Umbau Museum Graun - Erstellung der Ausschreibungsunterlagen für die Einrichtung der Dauerausstellung zur Seestauung“. Mit dem Auftrag kommt wieder neuer Schwung in den längst geplanten Museumsumbau des Museums Vintschger Oberland.
Endlich hat der Ausschuss von Laas einen Mietvertrag mit der Pfarre „Maria Geburt“ für die Bibliothek in Tschengls beschlossen: 200 Euro pro Monat und 2.000 Liter Heizöl.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Der Spechtenhauser Dietmar warnt und schimpft nicht zum ersten Mal: Die Ansiedlung von Detailhandel entlang der Hauptstraße bringt ein schleichendes Geschäftesterben in den Dörfern mit sich. Spechtenhauser sagt: „Der kommunalen Handelspolitik ist wesentlich mehr Bedeutung zuzumessen.“ Da hat er recht. Was tun die Bürgermeister bzw. die Gemeindeverwalter? Bisher haben sie so gut wie alles genehmigt, was an den Dorfrändern angefordert worden ist. Die Lebensmittelketten, denen Handelsflächen angeboten werden, können rechnen und genau kalkulieren. An der Peripherie werden Parkplätze bereitgestellt, die Geschäfte sind bequem - mit dem Auto - erreichbar, einkaufen, einpacken, bezahlen und ab. Der Radius potenzieller Kunden ist groß. Der Preis dieser Politik: Die Lebensmittelgeschäfte in den Dörfern werden à la long aufgeben müssen. Und es ist zu befürchten, dass die Geschäfte am Dorfrand zu Kristallisationspunkten werden und andere Geschäfte anziehen, vielleicht auch Bars und dann auch Gastbetriebe. Und die Dorfkerne? Schön saniert, schön gepflastert, aber menschenleer? Wenn das so gewollt ist, dann sollen die neuen BürgermeisterInnen den Leuten sagen, wohin die Reise geht und welche Maßnahmen gesetzt oder eben nicht gesetzt werden sollen. Spechtenhauser ist beizupflichten, wenn er von der Lokalpolitik verlangt, dass der kommunalen Handelspolitik wesentlich mehr Bedeutung zuzumessen ist.
Schlanders - In der Marktgemeinde Schlanders stehen bei den Gemeinderatswahlen im Mai die größten Änderungen im Vinschgau an. Schlanders bekommt in jedem Fall eine Bürgermeisterin. Mit gleich drei BM-Kandidatinnen widerlegt Schlanders jede Frauenquoten-Diskussion. Was wollen, was können die BM-Kandidatinnen? Ein Versuch, Unterschiede herauszuarbeiten.
Vinschgerwind: Fest steht: Schlanders bekommt eine neue Bürgermeisterin. Ihr drei steht zur Wahl. Wir wollen herausfinden, in welchen Themen ihr euch politisch unterscheidet, damit die Wähler:innen ihre Wahl treffen können. Wenn ihr euch mit zwei für die Marktgemeinde Schlanders zentralen Schwerpunkten vorstellen wollts, gerne.
Karin Meister: Den Wirtschaftsstandort Schlanders stärken und mehr Transparenz vor allem bei der Bürgerbeteiligung, bei der Weitergabe von Informationen. Das sind für mich die zwei zentralen Themen.
Christine Kaaserer: Meine Aufmerksamkeit gilt der Stärkung unserer Gemeinde als wirtschaftliches, soziales, kulturelles und schulisches Zentrum.
Kunhilde von Marsoner: Ich sehe, dass das Wohnen in Schlanders ein großes Thema ist. Leistbares, gedeckeltes Wohnen, so wie es auch landesweit mit etwa einer 100 %igen Konventionierung diskutiert wird. Die Wirtschaft ist auch ein starkes Thema. Dort gibt es viel Potenzial, es wird aber auch viel schlechtgeredet. Schlanders steht im Wirtschaftsbereich gar nicht so schlecht da.
Vinschgerwind: „Die Wirtschaft stärken“ nennt ihr alle drei. Was meint ihr damit? Welche konkreten Schritte würdet ihr setzen, um die Wirtschaft zu stärken?
Kunhilde von Marsoner: Wirtschaft, das sind nicht nur Kaufleute und Tourismus, wobei der Tourismussektor in Schlanders eher schwach aufgestellt ist. Um die Wirtschaft zu stärken, so meine Meinung, müssen wir den Austausch und den Unternehmergeist fördern. Einig ist sich die Wirtschaft beim Thema Parken. Das ist natürlich ein Thema, das ich angehen möchte. Die Frage ist nur, wo. Das wirtschaftliche Angebot in Schlanders ist nicht schlecht, könnte aber noch besser werden. Da ist noch Potenzial.
Karin Meister: Ich würde auf jeden Fall Schlanders Marketing nachbesetzen. Das ist nicht nur meine Herzensangelegenheit, sondern es war auch jene von Dieter Pinggera. Dass die Stelle derzeit unbesetzt ist, hinterlässt eine große Lücke, weil Koordinierungsarbeiten wie das Dorffest anstehen. Nachbargemeinden wie etwa Latsch machen es uns in Sachen Wirtschaftsförderung bei Neuansiedlungen vor. Das würde ich für Schlanders sofort einführen. Das war sogar schon einmal für Schlanders Marketing geplant. Auch ist das Leerstandsmanagement anzugehen, zumindest für eine vorübergehende Bespielung leerer Flächen.
Christine Kaaserer: Die Wirtschaft ist in Schlanders vielfältig aufgestellt. Wir haben die Industriezone mit großen Betrieben und Handwerksbetrieben. Wir haben die Landwirtschaft, die Dienstleister und den Handel im Dorf. Alle haben verschiedene Bedürfnisse und Anliegen. Infrastrukturen und Gewerbeflächen sind Hauptthemen der Großbetriebe und Handwerker. Im Dorf, wo Handel und Dienstleistungen vorherr-schen, ist die Fußgängerzone das große Thema, in der viel Leerstand zu sehen ist. Für mich ist wichtig, dass man untereinander in gutem Austausch ist, mit allen Wirtschaftstreibenden. Bestimmte Anlie-gen betreffen alle, aber spezielle Anliegen sind branchenbezogen anzugehen. Wenn ich an die Fußgängerzone denke, dann ist auf die Sauberkeit, die Radabstellplätze usw. genau hinzuschauen- und hinzuhören. Wenn die Gemeinde Akzente setzt, Verbesserungen einleitet, dann muss das ja von allen mitgetragen werden. Deshalb ist für mich die Zusammenarbeit mit den Akteuren vor Ort zentral.
Vinschgerwind: Die Fußgängerzone in Schlanders ist im Vinschgau einmalig. Man weiß, dass Kaufleute und auch andere Wirtschaftstreibende die Parksituation in Schlanders verbessern wollen. Werden Sie als Bürgermeisterin eine Tiefgarage unter einem Teil des Kapuzinerangers zulassen?
Christine Kaaserer: Mir ist es wichtig, dass man in Schlanders zuerst einmal Erhebungen durchführt. Das will man im Zuge des Parkleitsystems angehen. Es müssen Daten gesammelt werden, wo an welchen Tagen welche Parksituation herrscht. Wir haben bereits viele Parkmöglichkeiten, die sind aber ganz unterschiedlich ausgelastet. Es braucht also zuerst viele Informationen, um ein Parkleitsystem installieren und um die Verkehrsströme im Dorf lenken zu können und gegebenenfalls den geeigneten Standort für eine neue Garage bzw. neue Parkplätze herauszufinden.
Karin Meister: Dass eine neue Parkgarage bzw. neue Parkplätze notwendig sind, ist für mich zweifelsfrei. Als Einpendlerin stelle ich fest, dass die Situation an manchen Wochentagen nicht mehr tragbar und für die Wirtschaftstreibenden ärgerlich ist. Speziell die Zone Damml und Krankenhaus. Ich schließe mich der Meinung von der Christine an, dass man Frequenzmessungen vornimmt. Vom hds gibt es da ein tolles Tool, diese Frequenzmessungen vorzunehmen. Ich würde die aktuellen Regelungen im Dorf überdenken und über Einbahnregelungen nachdenken, wo diese Sinn machen und den Verkehr entwirren können. Ein Parkleitsystem wäre sehr zielführend. Also ich würde bei der Datenerhebung beginnen. Es braucht aber sicher mehr Parkplätze und diese sollten idealerweise und für das Dorfzentrum ressourcenschonend unterirdisch gemacht werden.
Kunhilde von Marsoner: Das Parkleitsystem war letztes Mal schon auf dem Programm und ich finde es schade, dass es noch nicht umgesetzt ist. Es ist sicher ein großes Vorhaben mit den vielen diversen Parkmöglichkeiten in Schlanders. Die Parkproblematik ist eben auch ein sehr emotionales Thema, das genau analysiert werden muss. Deshalb ist eine Datenerhebung sehr wichtig, um das Thema der Verkehrsflüsse und der Parksituation sachlich diskutieren zu können.
Vinschgerwind: Ein Einwurf: Am Rande des Dorfes locken Lebensmittelgeschäfte mit bequemen Parkplätzen...
Kunhilde von Marsoner: Erst Erhebungen müssen ans Licht bringen, wie viele und wo es noch Parkplätze braucht. Wir wissen aus den Einnahmen, dass das Parken in der Karl-Tinzl-Straße sehr gefragt ist, während die Tiefgaragen beim Kulturhaus und beim Grundbuch schwach ausgelastet sind. Ich höre die Kaufleute, die sich eine Tiefgarage unterm Kapuzineranger mit entsprechenden Ausgängen wünschen. Aber da ist noch keine fundierte Diskussion geführt worden. Außerdem haben wir ein tolles Oberflächengestaltungsprojekt entworfen, sodass man sich gut überlegen muss, ob da eine unterirdische Parkgarage vorgesehen werden soll.
Christine Kaaserer: Es gibt weder für den Standort Kapuzineranger noch für die Alternative entsprechende Machbarkeitsstudien, damit man weiß, worüber man diskutieren soll. Mir ist die naturnahe Bepflanzung und Gestaltung im Kapuzineranger sehr wichtig. Dabei geht es nicht nur um optische Gestaltung, sondern um wertvolles Grün, das zugänglich für alle wird.
Karin Meister: Mir ist es wichtig, dass die Leute nicht wie in der Vergangenheit bei Großprojekten vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Es ist meiner Meinung nach nicht ausreichend, Bürgerversammlungen zu veranstalten, in denen zwei Stunden lang ein Projekt vorgestellt wird und dann die Bürger für 10 Minuten das Wort erhalten. Ich bin ein Freund von online-Abstimmungen, die ein Stimmungsbarometer sein können, damit die Leute gerade bei Großprojekten ihre Meinung kundtun können. Ich bin auch dafür, nach und nach Daten zu erheben, aber auch Zwischenschritte zu kommunizieren.
Vinschgerwind: Anderes Thema: Werden Sie als Bürgermeisterin einen Teil des Kasernenareals rasch abreißen lassen?
Kunhilde von Marsoner: Ich denke, dass wir beim ersten Baulos schon beginnen werden. Ich habe mit der derzeitigen Gemeindeverwaltung und mit BM Dieter Pinggera intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, wie man einen Kompromiss finden kann. Dass man bestimmte Bedürfnisse und Ideen, die inzwischen dazugekommen sind, berücksichtigen kann. Man ist dabei, Kubaturen vom dritten Baulos ins erste Baulos zu verschieben, damit man beim dritten Baulos entsprechende Spielräume hat. Es geht also schon in die Richtung, dass das erste Baulos umgesetzt wird.
Christine Kaaserer: Ich finde schon, dass es Zeit ist, mit dem ersten Baulos zu starten. Natürlich wird dieser Start eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, in der an einer guten Ausschreibung gearbeitet werden muss. Ich finde den auf mindestens 15 Jahren ausgelegten Zeitraum gut, idealerweise auch noch viel länger. Wichtig ist eine umsichtige und vorsichtige Vorgangsweise. Aber mit Baulos 1 soll gestartet werden. Damit kann das Gelände geöffnet und durchlässig gemacht werden und ein bestimmter Anteil an Wohnbau, Businesspark und Dienstleistungen ermöglicht werden. Soziales Wohnen, preisgedeckeltes Wohnen, Mietwohnungen können so gut wie möglich angegangen werden. Ich möchte mit der Umsetzung starten.
Karin Meister: Ich kann mich noch an die Projektvorstellung vor gut 10 Jahren erinnern. Damals war ich bei Schlanders Marketing. Nun soll das Projekt angepasst und aktualisiert werden. Es war Corona dazwischen, die Preissteigerungen durch den Ukrainekrieg. Es sind also heute ganz andere Voraussetzungen als beim Projektstart. Deshalb stelle ich das Projekt generell in Frage. Es ist viel zu schnell und über die Köpfe der Leute hinweg gehandelt worden. Das ist nicht die Art, die ich mir als Bürgermeisterin für Schlanders wünsche. Etwa, dass in Nacht- und Nebelaktionen Dinge passiert sind, die danach mit der Aussage „Wir hätten zuviel Gegenwind gehabt“ banalisiert worden sind. Natürlich kann man nicht jeden Schritt mit 6000 Leuten diskutieren. Dass aber um 4 Uhr in der Früh die Bagger auffahren zu lassen keine idealen Ergebnisse erzielen wird, davon hätten die Entscheidungsträger ausgehen können...
Christine Kaaserer: ... es hat die Kommuniktion gefehlt, ja ...
Karin Meister: ... der Zeitpunkt, die Art und Weise, die Schnelligkeit, der morgendliche Akt. Ob ein Teil des Areals jetzt sofort abgerissen werden soll, kann ich nicht sagen. Es ist alles zu prüfen und man soll sich Zeit lassen. Wir haben ein Juwel, eine riesige Fläche, die bespielt werden kann und damit eine Verantwortung für Generationen.
Vinschgerwind: Gedeckelte Preise, leistbares Wohnen: Die Gemeinde Schlanders hat im Kasernenareal einiges in der Hand. Kauf oder Miete?
Karin Meister: Beides. Es ist eine tolle Gelegenheit, leistbares Wohnen zu realisieren. Für mich bedeutet das nicht, das Areal an den meistbietenden Makler zu vergeben und dann zu schauen, wer sich die Wohnungen leisten kann. Es sind alle modernen Modelle, wie etwa das Co-Housing und ähnliche, zu überprüfen und zu berechnen.
Kunhilde von Marsoner: Meinst du leistbares Wohnen in den bestehenden Gebäuden oder in Neubauten?
Karin Meister: Ich schließe das eine und das andere nicht aus. Bestehende Gebäude sind auf temporäre Nutzung zu überprüfen ...
Kunhilde von Marsoner: Das wird mit den Werkstätten ja gerade ermöglicht. Die Gemeindeverwaltung hat ja die mögliche Nutzung der bestehenden Gebäude geprüft. Wenn man die Investitionen hernimmt, dann sehe ich, dass eine Sanierung nicht kostengünstig gemacht werden kann. Wenn man gerade im unteren Teil des Kasernenareals leistbares Wohnen mit gedeckelten Preisen realisieren will, muss man ehrlich sein. Da ist eine Restaurierung eher ausgeschlossen.
Karin Meister: Ich spreche mich ja nicht für den Erhalt der Gebäude aus ...
Christine Kaaserer: Wenn man teure Loftwohnungen realisieren will, dann kann man die Gebäude restaurieren. Wenn wir aber leistbares und qualitätsvolles Wohnen haben wollen, dann wird man um einen Abriss nicht herumkommen.
Kunhilde von Marsoner: Viele Leute werfen in den Raum, dass das Areal an den meistbietenden Makler verkauft werden soll. Das ist einfach nicht wahr. Das war nie die Idee. Es geht darum, ein Konzept mit gedeckelten Preisen, mit Mietwohnungen zu erstellen und es ist zu schauen, ob die 16 % freier Wohnbau überhaupt noch drinnen sind. Darüber wird zu reden sein. Es gilt auch zu schauen, ob auch Stiftungen bauen können. Ich lasse das Gerede vom „Meistbietenden“ so nicht stehen, denn dann würde das leistbare Wohnen nicht machbar sein.
Karin Meister: In der Bevölkerung heißt es, dass das Areal regelrecht „verscherbelt“ werden soll. Und da sind wir wieder beim Informationsfluss. Weil ihr in der Verwaltung sitzt, könnt ihr hingegen über Spielräume reden ...
Christine Kaaserer: An dem Punkt sind wir ja noch lange nicht. Architekt Frisch ist derzeit beim Fertigstellen des Durchführungsplanes. Es ist also alles offen.
Kunhilde von Marsoner: Apropos Bürgerbeteiligung: Ich glaube, dass die Bürgerbeteiligung neu zu denken ist. Ich habe da noch kein Rezept dafür, wie man die Leute besser einbeziehen kann. Ich nenne zwei Beispiele: Beim Gemeindeentwicklungsplan war ein großer Rücklauf bei den Fragebögen, beim Fragebogen vom Klimateam war wenig Rücklauf. Da müssen wir genau hinschauen und analysieren. Für mich ist das wichtig. Es geht auch um eine positive Stimmung, dass die Leute stolz darauf sind, in Schlanders zu wohnen.
Christine Kaaserer: Ich finde auch, dass es künftig wieder vermehrt Bürgerversammlungen braucht. Man hat oft das Gefühl, man hat schon gut kommuniziert, aber trotzdem schwirren viele Missverständnisse durch die Köpfe. Ich finde es wichtig, zu Projekten und Themen besser zu informieren und offenen Dialog zuzulassen. Ich würde auch den Austausch mit gezielten Gruppen suchen, z.B. mit den Betrieben in der Fußgängerzone. Ich könnte mir fixe Termine gut vorstellen.
Kunhilde von Marsoner: Man könnte auch Stammtische machen.
Vinschgerwind: Ein anderes Thema: Die Kraftwerke in Schlandraun gehen ans Netz. Werden die Schlanderser Bürger:innen, wenn es nach euch geht, in den Genuss von verbilligten Strom kommen?
Karin Meister: Das ist landesweit ein Thema. Ich sehe nicht ein, dass wir in Südtirol den teuersten Strom Italiens haben. Alles, was die Gemeinde tun kann und was die Rahmenbedingungen hergeben, soll an den Bürger weitergegeben werden. Ob das der Strompreis sein kann oder andere Vergünstigungen soll rechtlich überprüft werden.
Christine Kaaserer: Die gesetzlichen Rahmenbedingungen geben es nicht her, dass der Strom verbilligt an die Bürger weitergegeben werden kann. Aber: Die Gemeinde generiert mit der Stromerzeugung und den Stromverkauf Einnahmen, die wiederum indirekt den Bürgern zugute kommen.
Kunhilde von Marsoner: Da muss man schon ehrlich sein. Verbilligten Strom können nur historische Genossenschaften weitergeben. Wir können das nicht tun. Schlanders war immer geschützter Markt, den es jetzt nicht mehr gibt. Auf der anderen Seite hatte Schlanders immer niedrige Gebühren beim Kindergarten, bei der Mensa, bei den Müllgebühren usw. Die wurden kürzlich etwas erhöht. Vielleicht lässt sich dort etwas machen. Bei den Beiträgen für die Vereine ist einiges möglich. Projekte wie der Bau der Wohnstraße in der Grüblsstraße sollen endlich umgesetzt werden, das finde ich sehr wichtig. Die Baukommission kann Private bei der Genehmigung von Photovoltaikanlagen unterstützen.
Christine Kaaserer: Mich freut es volle, dass morgen (26. März 20252 Anm. d. Red.) das 7. Werk in Betrieb geht. Man darf nicht vergessen, dass das Bemühen um die Kraftwerke über zehn Jahre gegangen ist. Man hat schon damals die Zukunftsfähigkeit der Werke gesehen. Und die aktuelle Produktion ist sehr erfreulich. Wir sind gegenüber den Berechnungen weit drüber.
Karin Meister: Mir ist wichtig, dass in Schlandraun alles wieder renaturiert wird. Auch ist aufzupassen beim Projekt, das auf der Schnalser Grenze geplant ist.
Vinschgerwind: Frau Meister, wer von den Ihnen gegenüber sitzenden Damen wird Bürgermeisterin und wie viele Sitze erhofft sich die Süd-Tiroler Freiheit im Schlanderser Gemeinderat?
Karin Meister: Ihre Zeitung hat ja schon im Dezember geschrieben, dass eine von den beiden Bürgermeisterin wird. Ich habe mich trotzdem getraut, als BM-Kanidatin anzutreten. Bürgermeisterin wird jene, die die Leute wählen: die Kuni, die Christine oder ich. Ich rechne mir eine 33,3 %ige Chance aus. Mein Wunsch ist, dass wir unsere Kräfte, wie landesweit, auch in der Gemeinde Schlanders wesentlich erhöhen können. Mit einer Verdopplung wären Gespräche und Verhandlungen in der Gemeinde einfacher.
Vinschgerwind: Frau von Marsoner und Frau Kaaserer - Ihr Wunsch für die SVP?
Kunhilde von Marsoner: Der Wunsch ist, die derzeitige Anzahl zu erhöhen, also mehr als 12 Sitze. Wir haben 27 Leute auf der Liste, wir sind breit aufgestellt, was Personen und Ideen betrifft. Wir sind sehr gut wählbar.
Christine Kaaserer: Meine Worte. Wir sind sehr breit aufgestellt. Ich habe eine große Freude mit den 27 Personen, die sich für die Wahl zur Verfügung stellen. Unsere Liste repräsentiert das Dorf Schlanders und die Fraktionen. Mein Wunsch wäre es auch, die Anzahl der SVP-Gemeindräte erhöhen zu können.
Moderation: Erwin Bernhart
Sulden - Das vorletzte Wochenende im März stand für die Südtiroler Langlaufszene ganz im Zeichen des Saisonabschlusses 2024-25, welche die Sektion Langlauf des ASV Prad Raiffeisen Werbering auch heuer wieder organisatorisch durchführen durfte. Auf der Höhenloipe in Sulden konnten am 22. und 23. März die Abschlussrennen der regionalen Langlaufsaison gefeiert werden.
Einiges an Organisation war im Vorfeld und während der Wettkämpfe zu leisten. So standen zahlreiche freiwilligen Helfer aus den Reihen der Sektion aber auch darüber hinaus dem Sektionsausschuss zur Seite. An beiden Tagen konnte die Strecke mit Hilfe der Streckenverantwortlichen sowie den Mitarbeitern der Ferienregion Ortlergebiet in sehr gutem Zustand präsentiert werden. Auch die Verköstigung an beiden Tagen von jeweils weit über 200 Athleten mit Begleitung konnte zur Zufriedenheit aller gemeistert werden.
Am Samstag standen über 200 Athleten von insgesamt 16 Vereinen aus allen Landesteilen am Start des Saisonfinales im Einzelstart, welches als Alperia Cup im Rahmen des Raiffeisen Langlauf Cup ausgetragen wurde. Gelaufen wurde im klassischen Stil über eine Streckenlänge von, je nach Kategorie, 1 bis 10 Kilometer. Aus den Reihen der Prader waren 28 Athleten am Start. Gemeinsam konnte so die Sektion Platz 6 in der Gesamtwertung für sich behaupten. Im Einzelbewerb sicherte sich Hannes Koch den zweiten Platz in der Kateogire U8. Auf das oberste Treppchen am Podest schaffte es Anne Kuppelwieser in der Kategorie U 16.
Anschließend zum Einzelrennen am Samstag durfte die Prader Sektion Langlauf am darauffolgenden Sonntag noch die Landesmeisterschaften im Staffelbewerb organisatorisch begleiten. 82 Staffeln, also insgesamt 246 Athleten, ließen es sich nicht nehmen, um den Titel im Mannschaftsbewerb zu kämpfen. Aufs Treppchen schaffte es zwar keine der Prader Staffeln, jedoch zeigte man mit 10 angetretenen Teams Mannschaftsstärke.
Sektionsleiterin Barbara Folie durfte bei den Preisverteilungen an beiden Tagen die Anwesenden begrüßen. Unterstützung bekam sie dabei vom Verantwortlichen des Südtiroler Langlaufsports, Walter Eberhöfer. Der Direktor der Raiffeisenkasse Prad-Taufers, Werner Platzer, sowie Michel Rainer als Kommandant der Carabinieri-Sportgruppe konnten die Preise an die Athleten überreichen.
Für die Sektion Langlauf, Peter Pfeifer
Eishockey - Für den AHC Vinschgau hieß es im Halbfinale der IHL Division I Endstation. Die Eisfix zeigten im Viertelfinale gegen den HC Valpellice eine überzeugende Leistung und gewannen die Best-of-3 Serie mit 2:0. Zuhause schoss man Valpellice mit 9:1 vom Eis, beim Auswärtsspiel konnte man sich mit einem 4:2 Sieg den Halbfinaleinzug vorzeitig sichern. Dort trafen die Eisfix auf den HCP Junior Selection, der zu den Titelfavoriten gehörte. Das erste Spiel, das in Bruneck ausgetragen wurde, gewann der Favorit aus dem Pustertal mit 7:3, weshalb die Vinschger bereits beim Heimspiel unter Druck standen und die Partie gewinnen mussten, um ein alles entscheidendes drittes Spiel zu erzwingen und sich nicht vorzeitig in den Sommerurlaub zu verabschieden. Knapp 200 Zuschauer wollten sich das Match nicht entgehen lassen und bekamen eine hochspannende Partie zu sehen, in der bis zur letzten Sekunde alles möglich war. Die Gäste aus dem Pustertal gingen in der 17. Minute in Führung, Latsch setzte alles daran zum Ausgleich zu kommen, doch am Ende gewannen die Gäste mit 1:0 und zogen ins Finale ein. Für den AHC Vinschgau bedeutete diese Niederlage auch das Ende der Saison. Dennoch konnten die Eishockeycracks erhobenen Hauptes das Eis verlassen und dürfen auf eine starke Saison zurückblicken. (sam)
Kunstturnen - Bei den Landesmeisterschaften im Mannschaftsbewerb der Kunstturnerinnen konnten die Akrobatinnen des ASV Latsch einmal mehr viel Wettkampf-Erfahrung sammeln und mit ihren Leistungen überzeugen. Geturnt wurde am Boden, Balken, Stufenbarren und Trampolin, zudem fiel auch der Sprung in die Wertung. Bei den Mittelschülerinnen sicherten sich die Schützlinge von Carla Wieser den Sieg. Greta Pedross, Alessia Paone, Hannah Platzer und Vanessa Mombello triumphierten vor Lana und Ritten. In dieser Kategorie war ein weiteres Team aus Latsch am Start, das ebenfalls eine gute Leistung erzielte. Julia Tappeiner, Liz Tappeiner und Maria Mantinger konnten in der Kategorie Jahrgang 2015 die Silbermemedaille erobern. Mit Blech mussten sich die Latscherinnen des Jahrganges 2014 begnügen. (sam)
Schöneben - Am Samstag, 15. März 2025 hat auf Schöneben das traditionelle Ministrantenskirennen stattgefunden. Es war das bisher 18. Rennen dieser Art.
Von den 20 Pfarreien des Dekanates waren 15 Pfarreien vertreten mit insgesamt 74 Teilnehmern, die an den Start gingen. Die Ministranten wurden von Ministrantenleitern und Eltern begleitet. Alle Ministranten haben den Lauf auf der Rennpiste „Fraitenabfahrt“ gut gemeistert.
Nach dem Lauf konnten sich alle bei einem Mittagessen und einem Getränk im Self-Service-Restaurant stärken.
Vor der Preisverteilung wies Dekan Stefan Hainz auf den Sinn eines Ministrantenskirennens hin. Es geht dabei nicht nur um den sportlichen Wettkampf, sondern es soll vor allem ein Tag der Gemeinschaft und des Dankes sein: dass sich nämlich die Ministranten auf Dekanatsebene treffen und dass es eine Anerkennung und ein Dank sein soll für den Dienst, den die Ministranten das ganze Jahr über in den Pfarrgemeinden verrichten. Ebenso dankte der Dekan auch allen Ministrantenverantwortlichen in den Pfarreien sowie den Eltern, die den Dienst ihrer Kinder mittragen und unterstützen.
Ein Dank ging weiters an die Schöneben AG mit Präsident Christian Maas und Geschäftsführer Helmut Thurner, an den Skiclub Reschen für die Pistensteckung und die Zeitnehmung sowie an alle Helferinnen und Helfer und an die Sponsoren des Skirennens. Die Sponsoren des Rennens waren die Schöneben AG, die Raika Obervinschgau, die Gemeinde Graun, die Fraktionsverwaltungen von Reschen, Graun, Langtaufers, St. Valentin und Laatsch sowie das Skihaus Schöneben.
Anschließend wurde ein „Vater unser“ gebetet als Dank für den schönen Tag wie auch dafür, dass das Rennen ohne Unfälle und ohne Schaden ausgetragen werden konnte.
Auch Bürgermeister Franz Prieth und Schönebenpräsident Christian Maas richteten Grußworte an alle Anwesenden. Sie erzählten, dass sie selber Ministranten gewesen seien und diesen Dienst gerne getan hätten. Ebenso dankten sie den Ministranten mit ihren Familien und Begleitpersonen und hoben deren Dienst lobend hervor.
Bei der anschließenden Preisverteilung, die Werner Flora vornahm, erhielten die jeweils drei Erstplatzierten der insgesamt 8 Kategorien einen Pokal überreicht. Zudem erhielten alle teilnehmenden Ministranten als Geschenk eine schöne Mütze, die das Ministrantenlogo trägt und auf das Skirennen auf Schöneben hinweist; ebenso bekamen alle einen Faschingskrapfen und noch ein Präsent der Schöneben AG. Jener Ministrant, der am längsten die Piste genossen hatte, bekam nach der Preisverteilung von Pfarrer Anton Pfeifer den sogenannten Genießerpreis überreicht.
Das Skirennen vorbereitet hat ein Organisationskomitee, dem Werner Flora, Christoph Moriggl, Waltraud Folie, Annelies Paulmichl, Andreas Paulmichl und Dekan Stefan Hainz angehören.
Stefan Hainz, Dekan
Schluderns - Was wären die Vereine ohne ehrenamtliche Mitarbeiterrinnen und Mitarbeiter beziehungsweise Verantwortungsträger, die in den unterschiedlichsten Bereichen - oft unscheinbar im Hintergrund die Fäden ziehen, ohne dass das öffentlich Beachtung findet? Die Antwort ist klar: Die Vereine würden nicht mehr funktionieren und müssten schlimmstenfalls aufgelöst werden. Um das bewusst zu machen, widmete der Präsident des ASV Schluderns den ersten Tagesordnungspunkt seinem Mitarbeiterteam im Vorstand des Amateursportvereins. Er bedankte sich offiziell bei ihnen für die wichtige soziale Arbeit und überreichten ihnen eine Flasche mit edlen Tropfen. Anschließend blickte er auf die vergangenen 12 Monate zurück und zählte die wichtigsten Ereignisse auf. Zu den außersportlichen Veranstaltungen, bei denen alle Kräfte gefordert waren, zählten die traditionelle Beachfete, das Haflingerfest und die Ritterspiele. Der Erlös kommt der sportlichen Tätigkeit zugute. Der Präsident wies darauf hin, dass die Spesen merklich angestiegen seien und auch die Bürokratie ein Alptraum geworden sei. Denn es gelte laufend neue Vorgaben und Gesetze zu erfüllen, die das Verwalten eines Vereins immer schwerer mache, erklärte Trafoier. Nichtsdestotrotz motivierte er seine Leute und rief zum Zusammenhalt auf, damit weiterhin jede/jeder in Schluderns Sport betreiben kann. Der Amateursportverein Schluderns betreut 345 aktive Mitglieder in sieben Sektionen. Dazu kommen 84 passive Mitglieder und 33 Ehrenmitglieder. Neue Wege werden bei Veranstaltungen der Zukunft eingeschlagen. Der Zutritt wird nur noch Jugendlichen ab 18 Jahren gewährt. Der ASV will keine Verantwortung für Minderjährige übernehmen, die bereits angetrunken zu den Festen kommen, wie es jüngst passiert ist. In diesem Zusammenhang stehen nicht zuletzt die Eltern in der Pflicht. (mds)
Lichtenberg/Südtirol - Am Sonntag, den 23. März 2025 fand das Finale des Jugend Grand Prix im Haus der Dorfgemeinschaft in Lichtenberg statt. Es handelte um die fünfte Schach-Runde nach den Bewerben in Tramin, Deutschnofen, Bruneck und Bozen. 45 Kinder und Jugendliche knobelten über den Schachbrettern. Gute Erfolge - wenn diesmal auch keine Spitzenplätze - erzielten auch die Kinder und Jugendlichen des Lichtenberger Schachvereins. Unterstützt wurde der Schach Jugend Grand Prix von der Raiffeisenkasse Prad-Taufers und von der Gemeinde Prad. Die Obstgenossenschaft GEOS stellte Äpfel bereit. Der Schachverein Lichtenberg ist seit Jahrzehnten eine Vinschger Hochburg des Schachspiels. Das hängt mit passionierten Schachspielern zusammen, die selbst an einer Meisterschaft teilnehmen und sich engagiert für die Jugendförderung einsetzen. Geführt wird der Schachverein von Reinhold Schöpf als Präsident. Tatkräftig unterstützen ihn die Vorstandsmitglieder Eugen Gander (Prad), Hermann Rieger (Tartsch), Jürgen Rieger (Tartsch), Fabian Schöpf (Lichtenberg) und Damian Pircher (Taufers i. M).
Den Schachnachwuchs betreuen sie jeden Freitag von 15.30 bis 17.00 Uhr im Haus der Dorfgemeinschaft beim Training. An Schach interessierte Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind jederzeit eingeladen, sich mit dem königlichen Spiel auf dem Schachbrett vertraut zu machen. Jede/ jeder ist herzlich willkommen. (mds)
Infos bei Reinhold Schöpf +39 347 47 20 972
Schlinig - Ein weiteres Mal konnte sich heuer der ASC-Sesvenna Volksbank als eine der erfolgreichsten Mannschaften in Südtirols Langlaufsport etablieren. Hinter Sarntal und Gröden konnte der dritte Mannschaftsplatz im Rahmen des Raiffeisen Langlauf Cups erreicht werden. Zehn Rennen werden dabei von Dezember bis März in ganz Südtirol ausgetragen und kürzlich fand das Finale in Sulden statt. Die Schliniger Langlauffamilie mit der bewährten Kinder- und Jugendförderung begleitet die AthletInnen bestenfalls bis zur Aufnahme in den Landeskader oder in die nationalen Sportgruppen. Zudem wurde mit großen Erfolgen ein internationales Rennen in Form des FESA-Europacups, ein nationales Rennen in Form eines „Coppa Italia“ und ein Rennen auf Landesebene in Schlinig ausgetragen. Gute Stimmung herrschte daher zum Abschluß der Saison in Sulden bei Vereinsfunktionären, Sponsoren, Partnern und natürlich bei den vielen AthletInnen im Verein. (lu)
Gold, Silber und Bronze für Walter Schütz Zum runden Geburtstag konnte der 1965 geborene Walter Schütz aus Burgeis seine Medaillen Sammlung im Langlaufsport heuer ein weiteres Mal erweitern. Beim „Master World Cup“ in Klosters/CH, bei dem 800 Athleten aus 29 Nationen an den Start gingen, konnte Walter in seiner Altersklasse Gold über 20 Kilometer und Silber über 10 und 30 km im klassischen Stil erzielen. Mit Italiens Staffel-Team kam noch eine Bronze Medaille dazu. Walter Schütz, der seit Jahrzehnten einer der erfolgreichsten Amateur-Langläufer Südtirols ist, erzielt immer wieder auch international in der Kategorie Masters hervorragende Resultate. Durch sein sportliches Talent und Trainingsfleiß ist er für viele NachwuchssportlerInnen in seinem Heimatverein ASC Sesvenna Volksbank ein großes Vorbild. (lu)
Die Weltmeisterschaften im Engadin werden für zwei heimische Sportler unvergessen bleiben: Snowboarderin Jasmin Coratti holte sich die Silbermedaille, während Skicrosser Yanick Gunsch mit Bronze belohnt wurde. Mit diesen sensationellen Erfolgen haben die zwei bodenständigen Sportler nicht nur die Herzen vieler Fans erobert, sondern auch den gesamten Vinschgau stolz gemacht.
Von Sarah Mitterer
Innerhalb von nur 24 Stunden wurde dank der WM-Medaillen von Jasmin Coratti und Yanick Gunsch die Vinschger Sportgeschichte um zwei Kapitel reicher. Den Anfang machte der 28-jährige Skicrosser Yanick Gunsch aus Matsch, der einen besonderen Meilenstein erreichte. Bereits im Januar hatte er an seinem Geburtstag erstmals das Weltcuppodest erklommen und sich damit für die Weltmeisterschaft empfohlen. Bei der Freestyle-Skiing-WM im Engadin feierte er nun seinen bisher größten Erfolg.
Im Mixed-Bewerb holte er sich zusammen mit seiner Teamkollegin Jole Galli die Bronzemedaille. Nach einem holprigen Start im Finale konnte Gunsch im unteren Abschnitt noch wertvolle Zeit gutmachen, was seiner Partnerin Galli ermöglichte, die Konkurrenz in ihrem Lauf zu überholen und letztlich den beiden Bronze zu sichern. Nur wenige Zentimeter trennten das Duo von Silber, doch am Ende jubelte Gunsch mit seiner Familie und seinem Fanclub über die verdiente Bronze-Medaille. „Es ist unglaublich. Im ersten Moment konnte ich es nicht glauben. Das realisiert man erst später!“, freut sich der Matscher.
Für Gunsch ist dieser Erfolg der Lohn für seine jahrelange harte Arbeit. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Spitzensportlern gehört er keiner Sportgruppe an. Doch sein Talent wird seit 2016 von der Südtiroler Sporthilfe gefördert, welche zusammen mit dem Amt für Sport der Autonomen Provinz Bozen talentierte Athletinnen und Athleten - vor allem solche, die nicht einer Sportgruppe angehören- finanziell unterstützt, damit sie sich gezielt auf die Olympischen und Paralympischen Spiele vorbereiten können. Dennoch reichen diese Beihilfen nicht aus, um sich vollständig auf den Sport konzentrieren zu können, weshalb Gunsch neben seiner Karriere als Weltklassesportler auch den Beruf des Maurers ausübt, um seinen sportlichen Traum zu verwirklichen. „Dies ist der Dank für die ganze harte Arbeit, die ich in den Sport hineingesteckt habe“, erklärt der Skicrosser stolz.
Nur einen Tag später setzte Jasmin Coratti in der Schweiz den nächsten Vinschger Glanzpunkt. Die Parallel-Snowboarderin aus Langtaufers gewann gemeinsam mit dem Villnößer Gabriel Messner die Silbermedaille im Mixed-Team-Event. Im Halbfinale profitierten die zwei von der Disqualifikation des Schweizer Duos, wodurch sie sich für das Rennen um Gold qualifizierten und damit bereits eine WM-Medaille sicher hatten. „Als der Lauf der Schweizer noch einmal kontrolliert wurde, waren Gabriel und ich extrem nervös. Doch als das offizielle Ergebnis da war und wir durch den Finaleinzug die Medaille nun sicher hatten, waren wir einfach nur noch mega glücklich“, beschreibt Coratti ihre emotionalen Momente. Im Finale mussten sie sich nur ihren Teamkollegen Maurizio Bormolini und Elisa Caffont geschlagen geben, doch am Ende ärgerte man sich nicht über den verpassten WM-Titel, sondern es überwog die Freude über die gewonnene Silbermedaille. Für Coratti geht damit eine intensive, aber äußerst erfolgreicher Winter zu Ende, in der sie unter anderem ihren ersten Weltcupsieg feierte. „Es war eine sehr lange und anstrengende Saison. Ich bin super gestartet, die zweite Hälfte war dann sehr mühsam, körperlich sowie mental“, blickt die 23-Jährige auf die vergangenen Monate zurück. „Doch mit einer WM-Silbermedaille die Saison abzuschließen, damit hätte ich niemals gerechnet!“
Nun gönnen sich Vinschgaus WM-Helden eine verdiente Pause, um mit neuer Energie in die Vorbereitungen auf die nächste Saison zu starten. Und vielleicht erfüllt sich für beide bald ein weiterer Traum – die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen. In ihrer aktuellen Form ist ihnen dieser Meilenstein auf jeden Fall zuzutrauen.
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Benedikt, 21. März 2025
Bis in die 1960er-Jahre gab es im Ober- und Mittelvinschgau Dorfhirten, Goaßer, welche die Melkziegen der Handwerker, Tagelöhner und Kleinbauern bis auf die wenigen Wintermonate fast das ganze Jahr auf die Tagweide führten. Morgens blies der Goaßer in sein Bockshorn. Dies war das Zeichen, dass die Ziegenhalter ihre Ziegen auf die Dorfstraße zum Sammeln und „Hüten in der Kutt“ entließen. Der Goaßer ging mit seinem Essbesteck von Haus zu Haus „auf Kost“.
Im Südtiroler Naturmuseum im vormaligen Maximilianäischen Amtshaus in der Bindergasse in Bozen ist derzeit die Sonderausstellung „Gras und Zähne“ zu sehen. Johanna Platzgummer und das Museumsteam gehören zu den Ideatoren dieser Ausstellung zur Weide- und Almwirtschaft. Die Ausstellung lässt die tief verwurzelte Tradition des Hirtenwesens in den Alpen und darüber hinaus lebendig werden. Von den Zeiten, als die Dorfhirten im Vinsch-gau die Ziegen hüteten, bis hin zu den Herausforderungen, denen wir uns mit der Rückkehr der großen Raubtiere gegenübersehen, spiegeln die in der Ausstellung erzählten Geschichten unsere ungebrochene Verbundenheit mit dem Land, den Tieren und den Hütern, die über sie wachen, wider. Zur Ausstellung ist ein Katalog mit Fachaufsätzen und Gesprächen mit erfahrenen Hirtinnen und Hirten erschienen. Die Ausstellung ist auch eine Hommage an den Schnalser Künstler und Bildhauer Friedrich Gurschler, zeigt sie doch auch seine Plastiken in Bronze und Holz der Haus- und Wildtiere Schaf, Ziege, Rind, Pferd, Hirsch, Steinbock und Gämse. Kaum jemand hat die Tiere so genau beobachtet wie Friedrich Gurschler, der als Kinderhirte aus bescheidensten Verhältnissen sein Berufsleben begann. Später war Friedrich im wissenschaftlichen Lyzeum in Schlanders auch einmal mein Zeichenlehrer.
Hirtenpräsenz
In den Almregelungen hieß es immer: Nur so viel Besitz an Tieren, wie die eigenen Flächen zuließen zu füttern. Das begrenzte den Besitz an Tieren. Jemand konnte Flächen pachten und das Heu damit aufstocken. Aber Heu und Getreide kaufen, um seine Tiere zu füttern, war in der vorindustriellen Landwirtschaft nur in sehr begrenztem Umfang möglich. Lebensmittel waren im Vergleich zu heute bis in die 1950er-Jahre sehr teuer, die Ackerflächen weitgehend der Eigenversorgung der Menschen vorbehalten. Die Ressourcen waren bis ins beginnende 19. Jahrhundert insgesamt knapp, als es noch keine Importe (Getreide. Fleisch) aus außereuropäischen Ländern gab. Kraftfutter hieß damals Getreide. Und Getreide war auch für die Menschen kaum ausreichend. Hafer brauchte es vor der Auto-Zeit für alle Pferde, welche Menschen und Waren transportierten. Futterkonzentrate auf Basis von Soja und Mais waren in der vorglobalen Landwirtschaft nicht vorhanden. Entsprechend standen die Tiere auf der Weide, so früh und so spät als möglich. Auf die Alm schickten alle Berechtigten eines Dorfes bis auf ein, zwei Kühe ihre Milchkühe, Jungrinder, den Dorfstier, die Schafe, die Jungpferde und auch die Arbeitspferde für einige Wochen zur Erholung. So waren sie alle „aus dem Futter“. Nur die Ziegen, die Kuh des kleinen Mannes, brauchten die Menschen im Dorf.
Almpflege als Gemeinschaftsarbeit
Für jedes gealpte Tier mussten Tagschichten als „Gemeinschaftsarbeit“ zur Alminstandhaltung oder eine Zahlung geleistet werden. Damit konnte das Almpersonal vergütet werden. Der Senn kümmerte sich um die Organisation der Milchverarbeitung. Butter und Käse bekamen die Tierbesitzer im Herbst nach genauer Bemessung der Milchleistung. Für jede Tierart waren Hirten zuständig. Die soziale Hierarchie der bäuerlichen Gesellschaft baute auf Besitz auf. Grundbesitz legte fest, wer mitredete. Der Almmeister kümmerte und kümmert sich noch heute um die Verwaltung der Alm. Die Gemeinschaftsweiden auf den Almen waren nach einem strengen Regelwerk normiert. So durften etwa Schafe nur zur herbstlichen Nachweide auf den Rindviehalmen grasen. Es gab „Almzwang“, was bedeutet, dass die Viehbesitzer die Weidetiere auf die Weideflächen der Gemeinde überstellen mussten. Brachten sie ihre Tiere auswärts unter, mussten sie sich trotzdem an den Kosten der Alminstandhaltung beteiligen. Almzwang bestand vor allem in Oberinntal und im Vinschgau, weil die Rechtstradition der Gemeingüter dort stark verankert war.
Umbrüche
Nach dem Ersten und vor Beginn des Zweiten Weltkrieges war ein drastischer Rückgang der Schafhaltung zur verzeichnen. Hermann Wopfner (Bergbauernbuch 1997, Bd. 3) hält mehrere Wellen fest, in denen die Schafhaltung seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts rückläufig war. Der Rückgang war bedingt durch den Import des British Empire von Baumwolle, die Verlagerung auf die Rinderzucht und die Umstellung der Essgewohnheiten vom Schaf- zum Rindfleisch. Der Prozess wurde im Spruch zusammengefasst „Das Schaf muss der Kultur weichen“. Ich erinnere mich noch lebhaft an das Bild meiner Kindheit, wie unsere Großmutter in den 1950er-Jahren in der Blechwanne des Platter-Ladens im Herbst wochenlang die frisch geschorene Schafwolle gewaschen und im Magazin getrocknet hat, welche die Bauersfrauen beim Einkaufen eintauschten. Bargeld war selten, bezahlt wurde mit Tauschwaren.
In seiner wissenschaftlichen Untersuchung „Agrargeographie des westlichen Südtirol“ (1974) stellt Klaus Fischer fest, dass zwischen 1873 und den frühen 1970er-Jahren bei den Rindern in Südtirol nahezu eine Verdoppelung eingetreten war, während im restlichen Alpenraum die Auftriebszahlen auch bei den Rindern stark zurückgegangen waren. Fischer erklärt diese Südtiroler Sonderentwicklung mit dem politischen und wirtschaftlichen Sonderstatus Südtirols im Vergleich zu den anderen Alpenregionen. Fischer stellt aber auch schon damals fest, dass auf den Almen des Schnalstales und denen der Untervinschgauer Gemeinden ein Extensivierungsprozess erkennbar sei, der sich in der Umwandlung von Sennalmen in Galtalmen, von Galtalmen in Schafalmen und in der gänzlichen Auflassung von Schafalmen äußere. Der Einzug des flächendeckenden Obstanbaues in den Talsohlenböden sollte in den Folgejahren nach 1970 die Ausdünnung der Almwirtschaft noch massiv beschleunigen.
Formen der Behirtung
Es gibt historische Aufnahmen und Berichte von Hirten, die zwar ständig auf den Almweiden präsent waren, aber die verstreuten Tire nur beaufsichtigten, nicht führten. Johanna Platzgummer schreibt, dass ihres Wissens erste Fotos von Hirten aus dem südlichen Tirol aus den Jahren um 1910 stammen. Die Tiere stehen in einer Gruppe beim Weiden und der Hirte daneben. Das „Hüten in der Kutt“: Die Herde bewegt sich kompakt über die Weide, die Geschwindigkeit hängt von der Vegetation, der Tagesverfassung, dem Leittier und den Vorstellungen des Hirten ab, der Gelände und Wetter berücksichtigt. Diese Form praktizierten die Hirten, wenn sie die Gemeindeherde innerhalb der Weidegrenzen halten mussten. Aus diesen Jahrzehnten sind auch die letzten Generationen von Hirtenhunden des Tiroler Spitz` (Bergspitz oder Kranz) dokumentiert. Nach den Untersuchungen von Günter Jaritz waren diese Spitze mittelgroße Hunde, die für das Hüten und Treiben von Weidetieren, nicht nur von Schafen, gezüchtet und für den Einsatz auf Hochalmen gezielt selektioniert wurden. Es ist der älteste Gebrauchshund, der für die Zentralalpen bekannt ist. Jaritz beschreibt die Bergspitze oder Tiroler Spitze als außerordentlich ausdauernde, motivierte Arbeitshunde. Heute sind die Bergspitze als Landschlag akut vom Aussterben bedroht und in der Hütepraxis durch Border Collies verdrängt.
Schafe haben nur am Unterkiefer Zähne
Schafe haben nur am Unterkiefer Zähne, am Oberkiefer hingegen eine Kauplatte zum Abreißen der Vegetation. Die bewegliche Oberlippe des Schafes umfasst das Gras, die Kräuter sowie die Blätter der Sträucher und ihrer Zweige und klemmt sie zwischen die Schneide- und Eckzähne des Unterkiefers und seine Gaumenplatte, um es in den Mundraum zu schieben, kurz zu kauen und dann zu schlucken. Schafe haben als Wiederkäuer vier Mägen, um die schwer verdauliche Zellulose in Gras und Blättern zu verarbeiten.
Wenn Schafe verschwinden
Was passiert, wenn Weidetiere wie Schafe von den Weideflächen verschwinden? Wer einen Garten pflegt, weiß, was es heißt, einen Lebensraum für essbare Pflanzen zu schaffen, nämlich „ent-grasen“ oder jäten. Diese Arbeit müssen wir regelmäßig und gewissenhaft durchführen, um unseren Garten vor Überwucherung zu bewahren. Auf naturnahen Weiden – also auf Flächen, die meist von Menschen entwaldet wurden, um deren Weidevegetation zu nutzen – verrichten die Weidetiere diese Arbeit des Grasens oder Weidens. Doch anders als beim Jäten, bei dem die ganze Pflanze entfernt wird, weiden die Tiere nur einzelne Blätter oder Triebe ab. Sie „ernten“ die Pflanze. Aus der Vegetationsknospe können neue Blätter und Triebe sprießen. Auf diese Weise zähmen die Weidetiere die kräftigen Gehölze durch Beißen und Treten und sorgen dafür, dass, dass das empfindlichere Weidegras ausreichend Licht und Nahrung erhält. So kann es nach dem Abgefressen - werden wieder wachsen. Auf Weidegesellschaften schafft der Biss und Tritt der Weidetiere Platz für Weidegräser und -kräuter. Diese Weidegesellschaften haben sich auf naturnahen Weiden über Jahrtausende geformt. Menschen sind an diesen Beziehungen zwischen Weide und Tieren beteiligt, weil sie die Weidetiere im Zeitpunkt der Beweidung gelenkt haben und lenken. Naturnahe Weiden können wir als Pflanzengesellschaften verstehen, die von Pflanzen, Böden, Weidetieren, Mikroorganismen, Bakterien und Menschen gleichermaßen gebildet werden. Unterbleibt die Beweidung, verbuschen und verstrauchen die Weiden und Wald kehrt als ursprüngliche Endgesellschaft der Vegetation (Klimaxgesellschaft) zurück.
Wohnanlage Leiten Schluderns
Die Wohnanlage Leiten in Schluderns besticht durch ihre prominente Lage mit Blick auf die Ortlergruppe mit dem höchsten Berg Südtirols, dem König Ortler. Zwölf lichtdurchflutete und qualitativ hochwertige Wohneinheiten bieten beste Wohnqualität.
Text: Magdalena Dietl Sapelza; Fotos: René Riller
Dass von den zwölf Wohneinheiten der Wohnanlage Leiten in Schluderns innerhalb kürzester Zeit bereits elf Wohnungen ihre Besitzerinnen beziehungsweise ihre Besitzer gefunden haben, spricht eine klare Sprache. Es ist ein Juwel entstanden, das im Auftrag des Bauherrn und Geschäftsführer Martin Oberhofer von der OBKA GmbH in Morter vom renommierten Architekten Klaus Marsoner aus Latsch geplant worden ist. Die Anlage ist qualitativ hochwertig gebaut und sucht seinesgleichen. „Eine ausgeklügelte Planung, die Verwendung hochwertiger Baumaterialien und die fachgerechte Bauausführung sind uns Verpflichtung“, erklärt Oberhofer. Und die neuen Besitzerinnen und Besitzer sind mit ihrem komfortablen Zuhause mehr als zufrieden. Sie genießen die besondere Wohnqualität in den lichtdurchfluteten Wohnungen. Bei den Eigentümerinnen und Eigentümern handelt es sich zum überwiegendem Teil um Einheimische. Darunter sind Einzelpersonen und junge Familien aus Schluderns und Umgebung. Einige Wohnungen haben ausländische Gäste als Feriendomizile erworben. Dem Management, der Baubegleitung und der Betreuung wird seitens der Kundinnen und Kunden eine große Wertschätzung gezollt.
Prominente Lage und ausgeklügelte Planung
Im Jahre 2022 hat die OBKA GmbH das 3.300 Quadratmeter große Grundstück am Hang innerhalb der Siedlungsgrenze am Rande des Schludernser Dorfkerns erworben, Dort stand ein ausgedientes Wohnhaus und ein Wirtschaftsgebäude. Eine Erbgemeinschaft hatte das ganze Areal veräußert. Ein Teil der Fläche wurde dann für den Bau Wohnanlage ausgewiesen, der Rest ist landwirtschaftliches Grün. Mit der Planung der Wohnanlage wurde dann der Architekt Klaus Marsoner beauftragt. Die Zusammenarbeit zwischen dem Bauherrn von der OBKA GmbH und dem Architekten funktionierte hervorragend. 2018 wurde das erste, gelungene Bauprojekt in Morter realisiert. Die prominente Lage des Bauplatzes in Schluderns hat den Architekten Marsoner von der ersten Sekunde an fasziniert. Die etwas erhöhte Lage am Hangrücken auf der Sonnenseite inmitten der Natur mit dem wunderschönen Ausblick auf die Umgebung, auf das Dorf Schluderns und auf das Bergpanorama - insbesondere der Blick auf den höchsten Berg Südtirols den Ortler - machten den Bauplatz für ihn besonders attraktiv. Im seiner Architektursprache reagierte Marsoner entsprechend darauf. Diese Sprache ist klar, einfach und linear. Seine Architektur hat die natürliche Umgebung, den Hang mit der Natur verschmelzen lassen. Die abgeknickte Form im Grundriss wurde dem Geländeverlauf des Hanges bestens angepasst. Durch mehrere Abstufungen und Terrassierungen konnte das Bauvolumen optimal in den Hang gelegt werden. Die Wahl der vorvergrauten Holzfassade trägt dazu bei, dass das die Wohnanlage harmonisch mit der Natur verschmilzt. „Die großen Öffnungen im Osten, Süden und Westen mit großzügigen Terrassen ermöglichen eine optimale Belichtung der Räume und fantastischen Ausblick auf das umliegende Panorama“, betont Marsoner. Die Terrassen wurden so konzipiert, dass sie einerseits die bestmögliche Aussicht auf die Umgebung ermöglichen und andererseits einen privaten Raum schaffen, der die Nachbarn voneinander abgrenzt.
Durch die Terrassierung der Wohnanlage sind auch mehrere Grün- und Gartenflächen entstanden.
Höchste Qualität für besten Wohnkomfort
Die Wohnanlage Leiten in Schluderns ist ein viergeschossiges Gebäude. Die zwölf Wohneinheiten in Größen von 40 bis 90 Quadratmetern befinden sich in den oberirdischen drei Geschossen. Die Kellerräume, die Tiefgarage, die Technikräume, der Müllraum und der Fahrradabstellraum sind unterirdisch angelegt. Auch Autoabstellplätze für Bewohnerinnen und Bewohner sowie für Besucherinnen und Besucher stehen bereit. Der Komplex ist von Umfriedungs- und Stützmauern umgeben, die mit optisch angepasstem, groben Kellerwurfputz versehen sind. Das Fundament des Hauses, das Mauerwerk der Außenwände und die Decken wurden in Stahlbeton ausgeführt. Die Außenmauern, die Kellerdecke und das Dach wurden mit einer 18 Zentimeter dicken Wärmedämmungen beziehungsweise mit Holzverschalungen versehen. Die Dämmung wirkt auch gegen Hitze.
Die Wohnanlage erfüllt den Klimahaus A Nature Standard. Sie ist am Fernwärmenetz der Schludernser Energiegesellschaft SEG angeschlossen. Die einzelnen Räume verfügen über eine Bodenheizung. Die Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen Bauherren, Architekten und den am Bau beteiligten Handwerksbetrieben und Unternehmen funktionierte einwandfrei. Die Arbeiten gingen Hand in Hand und die Zeitpläne wurden eingehalten. Marsoner und Oberhofer sprechen allen ein großes Lob aus.
Individuelle Innenarchitektur
Herausforderungen waren das Bauen in relativ steilem Gelände. Es bedurfte der Hangsicherung und einer akustischen Planung/Ausführung bedingt durch die Lage an der Staatsstraße. Die hochwertige Bauausführung zieht sich konsequent durch das gesamte Bauobjekt, so bei den Schallschutzverglasungen, bei der Holzverschalung der Fassade, bei den Natursteinmauern, bei den Sichtbetonwänden usw. Bei der Innenarchitektur und der Raumeinteilung ging Architekt Marsoner individuell auf jede Wohnung ein. Alle Apartments sind, was die Raumaufteilung und die Ausstattung betreffen, unterschiedlich. Raumhohe, flächenbündige und sogar rahmenlose Türen wurden verbaut. Auch Bodenbeläge, Fliesen, Holzböden, Terrazzo, Badausstattung, Leuchten sind individuell geplant worden. Die sehr hochwertige und individuelle Ausführung bietet einen erheblichen Mehrwert für die Wohnungen. Auch die großen Terrassen mit Blick zum Ortler tragen dazu bei.
OBKA - Partner für Wohnräume
Die OBKA GmbH in Morter, ein 2018 gegründetes Familienunternehmen, hat sich als zuverlässiger Partner zur Schaffung hochwertiger Wohnungen in Südtirol längst einen Namen gemacht. Das Team der OBKA GmbH verwirklicht Wohnträume mit viel Liebe zum Detail, nach modernen,
nachhaltigen Grundsätzen, basierend auf Vertrauen, Integrität und Transparenz. Individuelle Lösungen und umfassende Beratungen sind selbstverständlich, um den Ansprüchen und dem Lebensstil der Kundinnen und Kunden gerecht zu werden. Die Herausforderungen, denen lokale und internationale Käufer im heutigen komplexen Immobilienmarkt begegnen, sind dem Team der OBKA GmbH durchaus bewusst. Und es wird versucht den Herausforderungen zu begegnen und gute Lösungen zu finden.
Derzeit entsteht die Wohnanlage „Vigilius“ mit neun Wohnungen in Morter.
Arbeitssicherheit, Schutz vor Hackern – Das Thema Sicherheit ist ein vielfältiges und in jedem Fall ein gefühltes und immer aktuelles.
Arbeitssicherheit.
Der Gesundheitsschutz und die Sicherheit am Arbeitsplatz sind naturgemäß Anliegen eines jeden Unternehmens und Unternehmers. Zum anderen sind diese gesetzlicher Auftrag und bergen ein wirtschaftliches Eigeninteresse in sich. Der Arbeitsschutz ist aber über die Jahre stark bürokratisiert worden und für viele eine Herausforderung, die sie mit externen Partnern meistern.
Natürlich sind die Gefahren - je nach Beruf - ganz unterschiedlich. Ein Bauarbeiter ist anderen Risiken ausgesetzt, als jemand, der am Computer Bildschirmarbeit leistet.
Die wichtigsten, immer auch wieder kontrollierten, Verpflichtungen sind:
- die formellen Ernennungen von bestimmten Funktionen/Verantwortlichen im Betrieb
- die schriftliche Risikobewertung, die sich natürlich nach der Anzahl der Arbeitnehmer und betrieblicher Risikosituation unterscheidet
- die spezifische Unterweisung der Arbeitnehmer
- der Besuch der Pflichtkurse des Unternehmers bzw. des Leiters der Dienststelle für Arbeitsschutz
- der Besuch der Pflichtkurse der Arbeitnehmer
- eventuell der Pflichtkurs bei bestimmten Maschinen z. B. Hebebühnenkurs
- die Pflichtkurse für Brandschutz und Erste Hilfe
Die Risikobewertung ist in Zusammenhang mit der Arbeitssicherheit das mitunter wichtigste Dokument. In der Risikobewertung sind alle Gefahren und Risiken – insbesondere Brandrisiko, Risiken im Umgang mit Maschinen und Anlagen, elektrisches Risiko z.B. – des Betriebes beschrieben, bewertet und Maßnahmen zur Risikoreduzierung festgehalten. Wichtig: Die Risikobewertung muss immer aktuell sein. Sollte sich ein Unfall ereignet oder sich Wesentliches im Bezug auf die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer geändert haben, dann ist die Risikobewertung zu aktualisieren.
Feuerlöscher vorzusehen, zum Beispiel, muss in der Risikoanalyse definiert und angegeben werden. In Italien müssen alle Feuerlöscher in einem Betrieb alle sechs Monate von einer autorisierten Firma sichtkontrolliert werden. Das nur am Rande erwähnt.
In jedem Betrieb müssen Personen für folgende Funktionen und Verantwortlichkeiten ernannt werden: ein Leiter der Dienststelle für Arbeitsschutz, kurz LDAS, ein Erste-Hilfe-Beauftragter, ein Brandschutzbeauftragter und die Beauftragung des Betriebsarztes. Außerdem muss eine Arbeitnehmervertretung für den Arbeitsschutz (AVAS) beauftragt werden. Als Erste-Hilfe- und Brandschutzbeauftragter kann entweder ein Arbeitgeber oder ein Arbeitnehmer, der die dafür vorgesehene Schulung vorweisen kann.
Außerdem sieht der Gesetzgeber Schulungen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer vor. Die Art und Dauer der vorgeschriebenen Schulungen bzw. Kurse hängt von der Art des Betriebes und dessen Risikoklasse ab.
Die Einstufung in die jeweilige Risikoklasse erfolgt nach dem Tätigkeitskodex ATECO 2007, welcher im Handelskammerauszug ersichtlich ist. In die niedrige Risikoklasse fallen zum Beispiel Dienstleistungen oder Einzelhandel. Ins hohe Risiko etwa Betriebe der Lebensmittelproduktion. Allerdings: Im Einzelfall zeigt sich welcher Kurs verpflichtend ist. Das hängt von der tatsächlich ausgeführten Tätigkeit im Betrieb ab. Nach Absolvieren der Schulungen sind in bestimmten Abständen Auffrischungen verpflichtend.
IT-Sicherheit. Steigt man in ein Auto ein, legt man den Sicherheitsgurt an. Verlässt man das Haus, schließt man Türen und Fenster ab. Genauso wichtig ist es, die digitalen Türen und Fenster abzusichern. Jeder hat ein anderes Kompetenzlevel – der eine ist mit digitalen Technologien bestens vertraut, für den anderen sind sie eine Herausforderung. Für jede und jeden gilt: ein sicherer Umgang ist äußerst wichtig.
Dafür gibt einige Grundregeln, die es für einen verantwortungsbewussten Umgang zu beachten gilt. Online-Zugänge für E-Mail, Onlinebanking, Online-Shopping und soziale Netzwerke sollten mit starken und komplexen Passwörtern – und wenn möglich eine Authentifizierung mit einem zweiten Faktor - geschützt werden. Das kann ein Fingerabdruck oder eine TAN sein. Die Faustregel: Je länger das Passwort, desto besser. Es sollte mindestens acht Zeichen lang sein und Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen enthalten. Hierfür kann auch ein Passwortmanager genutzt werden. Ein Virenschutzprogramm gehört natürlich auf jeden PC oder Laptop. Es überprüft den gesamten Rechner auf Anzeichen einer Infektion. Dasselbe gilt für die Firewall. Sie schützt vor Angriffen von außen.
Cyber-Sicherheit für Unternehmen. Auch in kleinen und mittelgroßen Unternehmen schreitet die Digitalisierung rasant voran. Gleichzeitig bieten unzureichend geschützte Systeme Cyber-Kriminellen viele Möglichkeiten, sensible Daten auszuspähen und Geräte oder Prozesse zu sabotieren. Hinzu kommt, dass ein Unternehmen alle seine potenziellen Schwachpunkte absichern muss – denn einem Angreifer genügt es, eine einzige ausfindig zu machen. Daher ist ein umfassendes Sicherheitskonzept wichtig. Cyber-Sicherheit greift nur, wenn sie fest in der Strategie, der Kultur und den Prozessen eines Unternehmens verankert ist.
Cyber-Sicherheit sollte Chefsache sein. Denn Informationssicherheit ist ein strategisches Thema und damit eine Leitungsaufgabe. Es sollten kontinuierliche Bestandsaufnahmen gemacht werden und entsprechende technische, organisatorische und prozessuale Schutzmaßnahmen gesetzt werden. Nicht alle Daten sind gleich wichtig. Die wertvollsten Daten sollten auch den höchsten Schutz genießen und natürlich gesichert werden Sicherungskopien, so genannte Backups, anlegen und testen. Backups sollten regelmäßig angelegt und regelmäßig auf Funktionalität, Konsistenz und Aktualität getestet werden.
Pressemitteilung Süd-Tiroler Freiheit - Benjamin Pixner ist Bürgermeisterkandidat. Die bevorstehende Gemeinderatswahl verspricht eine spannende Wendung: Das Freie Bündnis Kastelbell-Tschars stellt mit 13 Kandidatinnen und Kandidaten - annähernd soviele wie der Mitbewerber - eine starke Liste für den Gemeinderat. Benjamin Pixner (FREIES BÜNDNIS) tritt als Bürgermeisterkandidat zur Wahl an und fordert den amtierenden Bürgermeister Gustav Tappeiner (SVP) heraus.
Mit frischen Ideen, einem klaren Zukunftsplan und einem starken Engagement für die Bürgerinnen und Bürger setzt Pixner und sein ausgewogenes und motiviertes Team auf Veränderung und Fortschritt.
Benjamin Pixner 34 Jahre alt, Vater einer Tochter, Verkaufsberater und aktiv in mehreren ehrenamtlichen Vereinen ist ein erfahrener Gemeindepolitiker, der für Innovation, Transparenz und eine bürgernahe Politik steht. Er betont: „Unsere Gemeinde braucht neue Impulse, eine moderne Verwaltung und mehr direkte Mitbestimmung. Ich möchte frischen Wind in das Rathaus bringen und die Anliegen der Menschen konsequent in den Mittelpunkt stellen.“ Sein Programm umfasst nachhaltige Entwicklung, eine stärkere Bürgerbeteiligung und die Förderung der lokalen Wirtschaft. Pixner setzt auf Offenheit, Dialog und konkrete Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft. Sein Ziel ist es, die Gemeinde zu einem noch lebenswerteren Ort zu machen. Der amtierende Bürgermeister Gustav Tappeiner, der bereits 15 Jahre dieses Amt inne hat und seit 1990 im Gemeinderat sitzt, dem Geburtsjahr von Pixner, tritt erneut an, doch viele Bürgerinnen und Bürger wünschen sich einen Wandel. Pixner verkörpert diesen Aufbruch und will mit seinem Engagement und seinen innovativen Ideen eine neue Ära einläuten.
Die 8 Männer und 5 Frauen des Freien Bündnis Kastelbell-Tschars: Benjamin Pixner 34, Verkaufsberater; Benjamin Zwick 36, Bauingenieur; Manuela Gerstgrasser 28, Gebäudetechnikerin; Daniel Kaufmann 33, Installateur Heizung Sanitär; Thomas Schwienbacher 35, Technischer Mitarbeiter; Stefan Kofler 39, Bergbauer und Arbeitnehmer; Christine Pazeller 45 Kellnerin; Simon Kaserer 35, Schlosser und Bauer; Daniel Jennewein 29, Jungbauer; Margareta Gluderer 61, Kellnerin; Nils Kolhaupt 36, Unternehmer; Valeria Gamper 23, Sozialbetreuerin und Sylvia Wellenzohn 47, Mitarbeiterin Apotheke
Die Gemeinderatswahl am 4. Mai bietet den Bürgerinnen und Bürgern eine klare Wahl: Stillstand oder frischen Schwung, schließt das Bündnis ihre Aussendung.
Pressemitteilung
Süd-Tiroler Freiheit
Naturns - Der Gemeindeausschuss von Naturns hat sich vor kurzem zur letzten ganztätigen Klausur getroffen. Dabei wurde die Abschlussrechnung, die Bilanz der Erlebnistherme und der Stand beim Gemeindeentwicklungsprogramm besprochen. Vor allem wurde aber der Stand bei der Umsetzung des Arbeitsprogrammes kontrolliert – mit sehr positivem Ergebnis.
So ist etwa in die Neugestaltung des Gehsteigs im Dorfzentrum inklusive Begrünung, die Sanierung der Lidostraße, der Hauptstraße in Kompatsch und des Burggräflerplatzes gelungen. Die Umsetzung des neuen Recyclinghofes erhält nach der nun abgeschlossenen langwierigen Genehmigungsphase für die nächsten Jahre höchste Priorität. Die Gestaltung des Lindenplatzes, das Schrankensystem in der Schulzone, die Einbahnregelung in der Bahnhofstraße, die Durchfahrtsbeschränkung in der Rathausstraße, die Radspuren in Kompatsch sowie die beiden Pilotprojekte Carsharing und City-Bus wurden umgesetzt.
Die Leuchttürme der Legislatur waren sicher das neue Naturparkhaus inklusive Würstelbude und Parkgestaltung, die Fertigstellung des Projektes zum Betreuten Wohnen, der Bau der Feuerwehrhalle in Tabland, der Umbau der Erlebnistherme, die Wiederinbetriebnahme des Fernheizwerks und vor allem die Eröffnung des Kindergartens im Generationenpark. „Aufgrund des Einsatzes für die Familien wurde Naturns durch das Audit „FamilyPlus“ als „familienfreundliche Gemeinde“ ausgezeichnet, ebenfalls erhielten wir als familienfreundlicher Arbeitgeber eine Zertifizierung durch das „familieundberuf“- Audit“, freut sich Gemeindereferentin Astrid Pichler. Auch beim Wohnangebot setzte Naturns Akzente. „Das leistbare Eigenheim ist uns wichtig. Wir haben als Gemeinde das Möglichste getan und zum Beispiel beim Wohnbauprojekt Lahn bewiesen, dass mit dem richtigen Einsatz einiges möglich ist“, zeigt Gemeindereferentin Barbara Pratzner auf. „Der faire soziale Ausgleich, das Wirtschaften mit Augenmaß und die ökologische Nachhaltigkeit waren unserer Hauptanliegen. Nicht alles, aber sehr vieles ist uns in den letzten Jahren geglückt, gleichzeitig haben wir unsere Schulden so weit abgebaut, dass wir in drei Jahren schuldenfrei sein werden“, zieht Bürgermeister Zeno Christanell eine sehr positive Bilanz.(r)
Brixen/Dekadenz - Der Kleinkunstkeller der Gruppe Dekadenz in Brixen ist einer von vier Südtiroler Städtetheatern. Seit 1980 gibt es im Anreiterkeller in Stufels, angrenzend an die Altstadt von Brixen, Kabarett, Jazz und verschiedene Formen der Kleinkunst mit rund 100 Aufführungen im Jahr. Derzeit wird im Keller die Eigenproduktion „Himmelfahrtsrisse. Bilder zu Alexander Langer“ aufgeführt. Der 30-jährige Bozner Peter Stuppner hat den Text geschrieben und die Regie übernommen. Anlass zu dieser Aufführung ist der 30. Todestag von Alexander Langer, geboren 1946 in Sterzing, der am 3. Juli 1995 durch Suizid in Florenz starb. Langer war eine charismatische Persönlichkeit, Publizist, Übersetzer, Friedens- und Umweltaktivist, Landtagsabgeordneter und Europaparlamentarier der Grünen. In der Aufführung wird auf eine lückenlose Biografie verzichtet. Dargeboten werden subjektive, künstlerische Zugänge des Autors über das Leben und Wirken von Langer. Daher sind die Aufführungen in erster Linie interessant für Menschen, die Langer kannten. In einzelnen Szenen bzw. Bildern werden seine religiöse Verwurzelung, seine politischen Überzeugungen, Visionen und Projekte aufgezeigt. Es war sein Einsatz für die Arbeiter, für soziale Gerechtigkeit, für ein friedliches Zusammenleben der Volksgruppen in Südtirol, für Frieden auf dem Balkan, für eine ökologische Lebensweise. Dargestellt wird Langer auf der Bühne durch drei Schauspieler:innen: Viktoria Obermarzoner aus Vahrn, Helga Pedross aus Schlanders und Peter Schorn aus Brixen. In jeder Szene schlüpft eine der drei Personen in die Rolle von Langer und die anderen spielen je nach Szene Interviewpartner, Moderatoren, Fabrikarbeiter, Touristen oder Wegbegleiter. Helga Pedross, geboren 1963, spielte erstmals 1978 im Theater in der Klemme in Meran. In Berlin absolvierte sie die Schauspielschule und spielte dann neben Berlin auch in Basel, Freiburg, Graz und in Luzern. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Bludenz in Vorarlberg. Mit dem neuen Stück Himmelfahrtsrisse. Bilder zu Alexander Langer, hatte sie wieder einen viel besuchten Auftritt in Südtirol. (hzg)
Partschins/Rabland - Erstaunliches und Wundersames erfragen die Partschinser bei den Vorstellungen von Diplomarbeiten von Studenten aus dem Gemeindegebiet. Seit Jahren bietet der Bildungsausschuss Partschins jungen Akademikern die Möglichkeit, der Bevölkerung ihre Uni-Abschlussarbeiten vorstellen zu können. Die Bevölkerung will wissen, womit sich die Studenten beschäftigen.
Am 14. März stellte Johannes Hasler seine Masterarbeit in der Bibliothek von Rabland vor. Der junge Umweltingenieur ist seit 2021 in Kematen bei einem renommierten Ingenieursbüro in Lohn und Arbeit. „Mir taugen Baustellen und Konzeptentwicklungen“, sagt Hasler nach seinem Vortrag. Auch in der gewaltigen Stauseebaustelle im Kühtai ist Hasler involviert.
Die Präsidentin des Bildungsausschusses Partschins Wally Nardelli hieß den jungen Ingenieur willkommen und der legte los: Nach der Gewerbeoberschule in Meran mit Fachrichtung Bauwesen begann sein Studium an der Uni Innsbruck in Richtung Bauwesen, Geotechnik und Wasserbau. Ein Praktikum bei der TIWAG ermöglichte es ihm, sich in seiner Masterarbeit mit der „3D numerischen Modellierung einer Luftschleieranlage zur nachhaltigen Sedimentbewirtchaftung in einem Speichersee“ zu beschäftigen. Was kompliziert klingt, ist es auch. In einem TIWAG-Stausee im Längental ist bereits eine einzigartige Luftschleieranlage eingebaut. Durch Einpumpen von Luft wird Schlamm in Schwebe gehalten und über die Druckleitung auf die Turbinen geleitet. Das kommt billiger, als den Stausee ausbaggern zu müssen, auch wenn damit des Öfteren die Turbinen ausgewechselt werden müssen. Haslers Vortrag erfuhr viel Beachtung und wurde bei einem anschließenden Buffet mit einem Glas Wein intensiv weiter diskutiert. (eb)
Schlanders BSV - Das herausragende Bauprojekt des BSV-Headquarters aus Schlanders wurde kürzlich auf dem renommierten TURN ON Architekturfestival in Wien einem internationalen Fachpublikum präsentiert. Das BSV-Headquarter wurde vom Architekturbüro Marx-Ladurner entworfen und mit Green Code Produkten der PROGRESS AG realisiert. Dass das BSV-Headquarter in diesem Rahmen vorgestellt wurde, ist ein bedeutender Erfolg für die Südtiroler Baukultur. Es zeigt, dass die Verbindung aus modernem Design, nachhaltiger Bauweise und innovativen Fertigungstechniken auf internationalem Niveau Anerkennung findet.
Das TURN ON Festival, das jährlich im ORF RadioKulturhaus in Wien stattfindet, ist seit Jahren eine zentrale Plattform für Architekt:innen, Bauwirtschaft und Stadtplaner:innen. Es bietet Raum für den fachlichen Austausch über aktuelle Entwicklungen in der Architektur und stellt innovative Bauprojekte aus verschiedenen Ländern vor. Das Festival 2025 stand unter dem Generalthema „Die Chance in der Krise“ und beleuchtete Lösungsansätze für die aktuellen Herausforderungen im Bauwesen – von ökologischen und ökonomischen Aspekten bis hin zu gestalterischen Innovationen.
Das BSV-Headquarter vereint funktionale Anforderungen mit einer markanten architektonischen Formensprache und setzt somit einen prägenden Akzent am Dorfeingang von Schlanders. Die besondere Geometrie des Baukörpers wird durch das spitz zulaufende Grundstück bestimmt, dessen Form architektonisch konsequent in das Konzept integriert wurde. Besonders auffällig ist die trichterförmige Einbuchtung im östlichen Bereich, die nicht nur den Eingangsbereich betont, sondern auch die architektonische Identität des Gebäudes prägt.
Die Fassade des 120 Meter langen Baukörpers ist dynamisch gestaltet und folgt einem vertikalen Rhythmus. Während der Lagerbereich durch eine geschlossene Bauweise geprägt ist, öffnet sich der Ausstellungsbereich durch eine filigrane Säulenstruktur, die Transparenz und Leichtigkeit vermittelt. Ein weiteres markantes Element bildet das weit auskragende Vordach, das gemeinsam mit einem imposanten, zwölf Meter hohen Glasfächer den Eingangsbereich dominiert und die enge Verbindung von BSV mit dem Werkstoff Glas eindrucksvoll unterstreicht.
Laas - In den wöchentlichen Maleinheiten im Seniorenheim St. Sisinius in Laas entstehen unter Anleitung von Martina Thanei besondere Malgeschichten. Es ist ihr ein Anliegen, daß die Bilder in einem kreativen Prozess entstehen und den BewohnerInnen im Altersheim somit der spontane Selbstausdruck ermöglicht wird. Ein Bewohner bringt oft konkrete Ideen mit und nutzt Fotos als Vorlage, zum Beispiel das Foto eines Traktors. Daraus entstand eine Malgeschichte. Zuerst wurden die Umrisse des Traktors skizziert, dann der Anhänger hinzugefügt, der in seiner Form an einen Güllewagen erinnert. Nach der Maleinheit nimmt der Bewohner das unfertige Bild mit in sein Zimmer, um es dort zu vollenden. In der Zwischenzeit ereignete sich der Waldbrand am Vinschger Sonnenberg. Bei der darauffolgenden Maleinheit bringt der Bewohner das Bild mit, an dem er weitergearbeitet hat: Hinter dem Traktor lodern nun Flammen. Der zuvor als Güllewagen angedeutete Anhänger ist nun ein Wassertank, aus dem Wasser strömt, um das Feuer zu löschen. Dieses Beispiel zeigt auf, daß beim Malen immer auch persönliche Wahrnehmungen und inneres Erleben mit aktuellen Ereignissen einfließen, selbst wenn mit einer ganz anderen Idee oder gar einer Vorlage begonnen wurde. Schöpferischer Ausdruck ist lebendig und dynamisch. (lu)
Prad am Stilfserjoch - Der Einladung zum Frühjahrskonzert der Musikkapelle Prad am Samstag 22. März 2025 waren unzählige Musikliebhaberinnen und Musikliebhaber aus nah und fern gefolgt. Obmann Lukas Obwegeser freute sich über den großen Zuspruch und hieß alle herzlich willkommen. Kapellmeister Oliver Stilin hatte eine anspruchsvolle Programmauswahl getroffen und mit seinen Musikerinnen und Musikern in vielen Probestunden ein ansprechendes und anspruchsvolles Repertoire einstudiert. Die Sprecherin Barbara Thoma führte in lebendiger Weise in die jeweiligen Werke ein. Die Gäste im Saal bekamen einen guten Einblick in die Botschaften, die die jeweilgen Komponisten zu vermitteln versuchten. Zur Aufführung kamen im ersten Teil der „Persische Marsch“ von Johann Strauß, „Armenian Rhapsody“ von Johnnie Vinson, „Greek Serenade“ von Pavel Stanek, „Scandinavia“ von Alfred Bösendorfer. Nach der Pause war ging es weiter mit „Kinizsi“ von Julius Fucik, „Dublin Pictures“, von Marc Jeanbourquin, „Dakota“ von Jacob de Haan und „Os Passaros do Brasil“ von Kees VIak. Abschließend gab es noch eine Zugabe. Die Gäste im Saal waren von der Leitung der Kapelle angetan und dankten den Musikerinnen und Musikern mit kräftigem Applaus. Diese und auch das Publikum applaudierten dann dem Bürgermeister Rafael Alber, nachdem er der Musikkapelle im Namen der Gemeinde Prad am Stilfserjoch eine neue Tuba überreicht hatte. (mds)
Kastelbell/Ausstellung - Das Ziel des Faschismus war die Italianisierung Südtirols. Neben deutschen Ortsnamen und Familiennamen wurden auch die deutsche Verwaltung, Kultur und Schule verboten bzw. italianisiert. Ettore Tolomei, Senator und Faschist aus dem Trentino, erarbeitete dazu einen Maßnahmenkatalog mit 32 Punkten. Durch das Dekret des Ministers Giovanni Gentile (Lex Gentile) vom 1. Oktober 1923 wurde der deutschsprachige Unterricht in Südtirol verboten. Italienischsprachige Lehrpersonen, die kein Deutsch verstanden, kamen nach Südtirol und unterrichteten Kinder, die kein Italienisch verstanden. Als Reaktion darauf wurden Geheimschulen, die sogenannten Katakombenschulen, im ganzen Lande aufgebaut, damit die Kinder in ihrer Muttersprache unterrichtet und ihnen die deutsche Kultur vermittelt wurde. Um an diese schwierige Zeit und an die Personen, die sich für die deutsche Schule einsetzten, zu erinnern, hat der Schützenbund unter der Federführung des Kulturreferenten Martin Robatscher eine Wanderausstellung unter dem Titel „Katakombenschule – Erinnerung und Vermächtnis“ zusammengestellt. Die Ausstellung wurde am 29. März im Widum Marein-Kastelbell von der Schützenkompanie Kastelbell eröffnet. Martin Robatscher führte dabei durch die Ausstellung. Neben Informationen über den neuen Schulalltag, die Proteste der Südtiroler Parlamentarier und eine Frauendemonstration, wird vor allem über das Entstehen und Funktionieren der Katakombenschulen informiert. Vier Personen werden dabei besonders hervorgehoben: Kanonikus Michael Gamper und der Rechtsanwalt Josef Noldin, genauso wie die beiden Lehrerinnen Maria Nikolussi und Angela Nikoletti. Ausgestellt werden auch Schulhefte, Bücher und eine Liste der rund 200 Katakombenlehrer:innen. Gezeigt wird ein Film mit Interviews und Ausschnitten aus dem Film „Verkaufte Heimat“. Nachgebaut wurde auch eine „Katakombenklasse“. Begleitend zur Ausstellung gab es eine Filmvorführung und eine Buchvorstellung. Am 7. April hält die Historikerin Martha Stocker im Ratssaal Kastelbell einen Vortrag über die Katakombenschulen. (hzg)
s’Lorgagassl Stilfs - Das Stilfser Theaterteam „S’ Lorggagassl“ sorgt derzeit im Haus der Dorfgemeinschaft von Stilfs mit der Komödie „Zuckerguss und Kräuterkekse“ für beste Unterhaltung. Regisseur Pankratius Eller ist es hervorragend gelungen, die 12 Schauspielerinnen und Schauspieler zu Höchstleitungen heranzuführen. Alle überzeugen mit Spielfreude und bereiten dem Publikum unterhaltsame Stunden.. Zum Inhalt sei folgendes verraten: Die Konditorei, geführt vom Geschwisterpaar Sabine und Erwin, ist beliebter Treffpunkt für schrullige Damen. Als der Bäcker Nick eingestellt wird, gibt es Unstimmigkeiten. Doch dessen berauschende Kräuterkekse mausern sich als Verkaufsschlager. Gestört wird der Betrieb von Nicks sonderbaren Kollegen und der peniblen Beamtin Leopoldine. Das engagierte Team auf der Bühne wird nicht nur mit kräftigem Applaus belohnt und auch mit etwas Süßem, das zur Bühnendekoration gehört. (mds)
Nächsten Aufführungstermine
Samstag, 05 April 2025 um 20.00 Uhr
Sonntag, 06. April 2025 um 15.00 Uhr;
Reservierung 344 456 90 66
Einer von 112 Ehrenamtlichen im Bildungsausschuss
Roland Angerer
Bildungsausschuss Stilfs
Roland ist seit 30 Jahren ehrenamtlich im Bildungsausschuss Stilfs als Ideengeber, Programmgestalter und letztlich auch als Vorsitzender tätig.
Bildungsarbeit
Wenn du Bildungsausschuss hörst, was fällt dir spontan ein?
Ist eine Plattform, mit der sich viele Möglichkeiten bieten, im Dorf Akzente zu setzen
Was hat dich motiviert ehrenamtlich im Bildungsausschuss tätig zu sein?
Ich bin eigentlich hineingeschlittert als Pflichtvertreter der Schule, aber wie ich gestrickt bin, bin ich bis heute treu geblieben. Entstanden ist bald Neugier auf die Möglichkeiten vor Ort etwas zu bewegen
Wie oft wurdest du gefragt: Was ist oder tut eigentlich ein Bildungsausschuss?
Eigentlich bin ich froh, wenn ich darauf angesprochen werde, was der Bildungsausschuss ist
Welche Bildungsangebote kamen gut an?
Durch einen Computerankauf haben wir bereits in den Neunzigjahren Computer-Kurse für die Schule und Bevölkerung abgehalten. Gut angekommen sind Kräuterkurse, verschiedene Ausstellungen (Foto/Kunst) und geschätzt wurde die Organisation und Wiederbelebung des „Stilzer Pfluagziachn“ mit vielen Gleichgesinnten
Gesellschaft
Was ist wichtiger im Leben: der Weg oder das Ziel?
Beides, weil man muss ein Ziel haben, um sich auf den Weg zu machen. Wege bieten Gelegenheiten
Ist das Ehrenamt in Südtirol noch zu retten?
Ja, ich sehe viele Ehrenamtlich Tätige auf verschiedensten Ebenen der Gesellschaft. Wie vielfach, geht beim Ehrenamt nicht alles linear, sondern wellenförmig. Das auf und ist natürlich, ich sehe das positiv Macht dir die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz und Digitalisierung Angst?
Künstliche Intelligenz ist eine Realität und nicht mehr wegzudenken. Sie macht mir keine Angst, wir müssen uns nur der Herausforderung des richtigen Umgangs stellen
Welche Apps sind auf deinem Handy am Startbildschirm zu finden?
Kamera – Kontakte – Homebanking – Facebook – Mail - WhatsApp
PRIVATES
Lieblingsfilm?
Dokumentationen – Historisches
Lieblingsbuch?
Mystiker z.B. vom Autor David Steindl-Rast
Auswandern – wohin?
Stellt sich jetzt nicht mehr
Was regt dich auf?
Ich versuche mich weniger aufzuregen und Gelassenheit zu trainieren. Bei Undankbarkeit und Gleichgültigkeit fällt mir das aber sehr schwer
Letztes Mal herzhaft gelacht?
Programm des Kabarettisten Olaf Schubert
Letztes Mal den Sternhimmel beobachtet?
Vor einer Woche
Schönste Erinnerung aus der Kindheit?
Nachts mit dem Vater Kartoffel-Acker beregnet und draußen im Freien schlafen
Titel deiner Autobiografie?
Besessen
Ein Fragebogen für das Ehrenamt
Die ehrenamtlichen BildungsarbeiterInnen leisten einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft. Anläßlich des 25-jährigen Bestehen des Bezirksservice für die Bildungsausschüsse im Vinschgau werden in den nächsten Ausgaben die Vorsitzenden der Bildungsausschüsse über ihre Erfahrungen und Perspektiven in der Bildungsarbeit, über aktuelle gesellschaftliche Themen und Privates befragt.
Ludwig Fabi
Bezirksservice Vinschgau
03.05.2025
Konzertbeginn 20.00 Uhr
Einlass 19.00 Uhr
Schulturnhalle Taufers i. M.
Bildungsausschuss Glurns/Taufers i. M.
Wie kann ich konstruktiv damit umgehen?
mit Dr. Edmund Senoner
Freitag, 11. April 2025
20:00 Uhr,
Bibliothek Laas
Veranstalter: Bibliothek Laas, BA
Bildungsausschuss Laas-Eyrs-Tschengls-Tanas-Allitz
Südtirol im Jahr 1938 und die Ereignisse in Kortsch am Ostersonntag 1938
Vortrag: Leopold Steurer und Martha Verdorfer
Freitag, 04.04 2025
19.30 Uhr
Haus der Dorfgemeinschaft Kortsch
Bildungsausschuss Kortsch
Dienstag, 15.04.2025
19.00 Uhr
in der Bibliothek Tschars
Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars
Montag, 07. April 2025
um 19.30 Uhr
im Ratssaal Kastelbell
Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars
Brotbackkurs für Erwachsene
Samstag, 5. April
17 Uhr, Bäckerei Folie
“Abfallbewirtschaftung in Südtirol - Was passiert mit meinen Abfällen?“
Dienstag - 9. April 2025
19.00 Uhr, Bürgersaal der Gemeinde Prad
Vortragende: Poznanski Elisa, Pircher Georg
Was darf auf meine Haut?
Donnerstag, 10. April 2025
18.30 Uhr, in der Bibliothek Prad
Workshop mit Paulina Wallnöfer
Käse selbstgemacht
Freitag, 11. April 2025
17:30 Uhr, Pfarrsaal Prad
Referentin: Katharina Sulo
Mit richtigem Aufräumen
zum Wohlbefinden
Samstag, 12. April 2025, 19:30 Uhr
im Haus der Dorfgemeinschaft Lichtenberg
Referentin: Berta Pircher
„Ein naturnaher Hausgarten“
Montag, 14. April 2025
19.30 Uhr, Bürgersaal der Gemeinde Prad
Referent: Josef Gruber
RUNDUM GESUND
Mittwoch, 16. April 2025
19:30 Uhr, Bürgersaal der Gemeinde Prad
Referent: Dr. Martin Fronthaler
Bildungsausschuss Prad
von Angelika Ploner
Seit dem 14. Dezember 2024 ist die neue italienische Straßenverkehrsordnung in Kraft. „Wir versuchen die Menschen zu sensibilisieren und die neuen Regelungen mit Hausverstand anzuwenden“, sagt Oberstleutnant Christian Carli von der Bezirkspolizei Vinschgau. Von 39.484.491 InhaberInnen von Führerscheinen haben übrigens 824.380 weniger als 20 Punkte. Das nur am Rande erwähnt. Die Neuerungen im Überblick.
Handy am Steuer:
Fahrer, die am Steuer ein Handy oder digitales Medium nutzen – sei es zum Telefonieren, Chatten oder für andere Tätigkeiten – müssen künftig mit drastischen Strafen rechnen. Die Bußgelder betragen bis zu 1.000 Euro, im Wiederholungsfall sogar bis zu 1.400 Euro. Zudem droht ein Führerscheinentzug von bis zu drei Monaten und der Verlust von Punkten. „Beim ersten Verstoß droht eine Verwaltungsstrafe von 250 bis 1.000 Euro, die Aussetzung der Gültigkeit des Führerscheins von 15 Tagen bis zu 2 Monaten und der Abzug von 5 Führerscheinpunkten“, sagt Carli. Bei einer neuerlichen Übertretung innerhalb von 2 Jahren sieht die neue Straßenverkehrsordnung eine Verwaltungsstrafe von 350 bis zu 1.400 Euro, die Aussetzung der Gültigkeit des Führerscheins von 1 bis 3 Monaten und den Abzug von 10 Punkten vor.
Liegt der Führerscheinpunktestand zwischen 10 und 19 Punkten, so droht ein kurzfristiger Führerscheinentzug von 7 Tagen, bei einem Verkehrsunfall von 14 Tagen. Wenn der Führerscheinpunktestand unter 10 Punkten liegt: kurzfristiger Führerscheinentzug von 15 Tagen, bei Verkehrsunfall von 30 Tagen, aber immer nur, wenn der Lenker sofort identifiziert wird.
Drogen und Alkohol am Steuer:
Bei Fahrern, die unter Drogeneinfluss fahren, gilt künftig eine Null-Toleranz-Politik. Wer erwischt wird, dem droht Führerscheinentzug bis zu drei Jahren. „Der Nachweis der Drogen“, sagt Carli, „kann von den Polizeikräften mittels Schnelltest (Speichel) vorgenommen werden.“ Wenn der Test nicht möglich ist, kann der Regierungskommissar eine ärztliche Visite innerhalb von 60 Tagen anordnen. In der Zwischenzeit ist die Gültigkeit des Führerscheins ausgesetzt.
Regelungen bei Alkohol am Steuer
Blutalkoholwert 0,5 bis 0,8 Promille: Bußgeld zwischen 544 und 2.174 Euro, Führerscheinentzug für 3 bis 6 Monate.
Blutalkoholwert 0,8 bis 1,5 Promille: Strafen von 800 bis 3.200 Euro, Freiheitsstrafe bis zu 6 Monaten möglich. Verpflichtung zur Installation einer Alkoholsperre im Fahrzeug
Blutalkoholwert über 1,5 Promille:
Geldstrafe zwischen 1.500 und 6.000 Euro,
Führerscheinentzug für 1 bis 2 Jahre, Freiheitsstrafe von 6 Monaten bis 1 Jahr, Verpflichtung zur Installation einer Alkoholsperre im Fahrzeug
„Bei rechtskräftiger Verurteilung bis zu 1,5 g/l“, sagt Carli, „darf laut Kodex 68 für 2 Jahre nur mit 0,0 g/l ein Fahrzeug gelenkt werden. Und laut Kodex 69 muss das Fahrzeug mit einem sogenannten Alcolock ausgestattet sein.“ Bei rechtskräftiger Verurteilung mit über 1,5 g/l , „darf laut Kodex 68 für 3 Jahre nur mit 0,0 g/l ein Fahrzeug gelenkt werden. Und laut Kodex 69 muss das Fahrzeug ebenso mit einem sogenannten Alcolock ausgestattet sein.“ Die Kodexe werden nach rechtskräftiger Verurteilung vom Regierungskommissar verfügt. Die Ärztekommission kann auch einen längeren Zeitraum vorschreiben. Carli: „Die Strafen erhöhen sich um ein Drittel wenn jemand trotz der Vorschrift von 0,0 g/l betrunken mit dem Fahrzeug fährt und die Strafen verdoppeln sich, wenn jemand den Alcolock oder dessen Siegel entfernt oder umbaut. Dazu fehlen uns aber noch die genauen Bestimmungen.“
Kurzfristiger Entzug des Führerscheins:
Ein kurzfristiger Entzug des Führerscheins droht bei gegenhändigem Fahren, bei Missachtung der Vorfahrt, bei Missachtung der Ampel oder der Handzeichen des Polizeibeamten, bei Rechtsüberholen, wo dies nicht zulässig ist, bei Missachtung des Sicherheitsabstandes, wenn dadurch ein Verkehrsunfall mit erheblichem Sachschaden verursacht wurde. Des weiteren bei Führerscheinneulingen oder Berufsfahrern, wenn der Alkoholpegel unter 0,5 g/l liegt, bei Missachtung der Vorfahrt gegenüber Fußgängern bei Zebrastreifen, bei Verletzung der Pflichten beim Überqueren von Bahnübergängen oder auch bei Nichtgebrauch der Sicherheitsgurte oder der Kindersicherung bzw. der Schutzvorrichtung für Kleinkinder.
Geschwindigkeitsüberschreitungen:
Für geschlossene Ortschaften gilt: Bereits zehn km/h über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit kosten zwischen 173 und 694 Euro. Innerhalb eines Jahres zwei Verstöße in Ortschaften bedeuten von 220 bis zu 880 Euro Strafe und einen Führerscheinentzug von 15 bis 30 Tagen.
10 – 40 km/h zu schnell: 173 bis 694 Euro
40 – 60 km/h zu schnell: 543 bis 2.170 Euro, Führerscheinentzug von 1 bis 3 Monaten.
Über 60 km/h zu schnell: 845 bis 3.382 Euro, Führerscheinentzug von 6 bis 12 Monaten.
Regelungen für E-Roller
Für E-Roller gilt ab sofort eine Kennzeichen-, Helm- und Versicherungspflicht. Diese Regelung soll die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen. „Für die Versicherungspflicht und Kennzeichenpflicht fehlen aber noch die Dekrete des Ministers. Sie sind deshalb noch nicht umsetzbar“, sagt Carli zum Vinschgerwind.
Führerscheinneulinge:
Bisher galt: Für das 1. Jahr darf ein Führerscheinneuling der Führerschein Kategorie B nur Fahrzeuge mit einer spezifische Leistung, bezogen auf das Leergewicht des Fahrzeuges von maximal 55 KW pro Tonne lenken. Für Fahrzeuge der Kategorie M1 (Pkw) darf die Motorleistung von 70 KW/Tonnen nicht überschritten werden.
Seit dem 14. Dezember 2024 gilt: Für die ersten 3 Jahre darf ein Führerscheinneuling der Führerschein Kategorie B nur Fahrzeuge mit einer spezifischen Leistung, bezogen auf das Leergewicht des Fahrzeuges, von maximal 75 KW pro Tonne lenken. Für Fahrzeuge der Kategorie M1 (PKWs zum Personentransport mit maximal acht Sitzplätzen zusätzlich zum Fahrer) darf die Motorleistung von 105 KW/Tonnen nicht überschritten werden.
„Angehende Führerscheinneulinge dürfen erst Fahrübungen durchführen, wenn sie vorher mit einer Fahrschule Fahrübungen bei Nacht und auf Autobahnen oder Schnellstraßen absolviert haben“, erklärt Carli. Hierzu fehlen aber noch die Dekrete des zuständigen Ministeriums. Nach wie vor dürfen Führerscheinneulinge für 3 Jahre nur mit 0,0 g/l ein Fahrzeug lenken.
Tierwohl:
Wer mit dem Auto Tiere auf der Straße aussetzt, verliert seinen Führerschein für sechs Monate bis ein Jahr. Die vorgesehenen Strafen : von 1.000 Euro bis 10.000 Euro. Verursacht das Tier durch seine Anwesenheit einen Unfall mit Schwerverletzten oder Toten, so fällt das unter den sogenannten „Straßenmord“.
Schlanders - Wenn der Frühling in den Startlöchern steht, dann lädt die Gärtnerei Schöpf jedes Jahr zum offenen Sonntag. Am vergangenen 30. März 2025 blühte es in der Gärtnerei in Vetzan in allen Farben. Die ersten Blumen – Narzissen, Stiefmütterchen, Tulpen, Hyazinthen oder Primeln - zeigten sich in voller Pracht, schmückten die Gärtnerei Schöpf mit ihren bunten Farben und strahlten den Besucherinnen in sattem Rot, leuchtendem Gelb, kräftigem Violett oder zartem Rosa entgegen. Kräuter entfalteten ihren Duft, Gestecke, Sträuße und Dekorationen sorgten für ein einladendes florales und buntes Schauspiel. Frühlingserwachen in der Gärtnerei Schöpf ist immer etwas ganz Besonderes und lockt viele Besucherinnen und Besucher aus dem ganzen Vinschgau an. Diese ist übrigens das ganze Jahr über lohnende Adresse, Ratgeber und einen Besuch wert. (ap)
OG Morter - Einige Fragen an den Hauptübungswart des Vereines für Deutsche Schäferhunde Ortsgruppe Morter-Latsch Kurt Zischg
Seit wann übst du Hundesport aus?
Kurt Zischg: Seit über 35 Jahren betreibe ich Hundesport und kann somit viel Erfahrung aufweisen.
Was bedeutet dir Hundesport?
Kurt Zischg: Hundesport bedeutet mir sehr viel und ist ein Ausgleich zum Alltag.
Deine Aufgaben im Verein?
Kurt Zischg: Vor allem bei Neuzugängen gebe ich mein Wissen weiter und zeigen ihnen, wie viel Freude und Spaß Hundesport machen kann und bei jeder Einheit wird das Wissen erweitert.
Du warst schon bei vielen Turnieren dabei, sei es national als auch international. Was war deine weiteste Fahrt und welche Eindrücke nahmst du mit?
Kurt Zischg: Nach Berlin, zu den Eindrücken vor allem die Kameradschaft zu den Vereinen und der sportliche Austausch mit Trainingseinheiten.
Seit Kurzem bist du auch bei den Such- und Rettungshunden Vinschgau dabei. Was ist dabei deine Aufgabe?
Kurt Zischg: Durch meine Erfahrung im Fährtenbereich und Unterordnung kann ich den Verein eine Stütze sein.
Was sollen sich Hundehalter zu Herzen nehmen?
Kurt Zischg: Ehrlichkeit und Konsequenz steht für mich ganz oben.
Kann jeder Hund was lernen?
Kurt Zischg: Jeder Hund kann etwas lernen, imn jedem Alter und jede Rasse.
Was sollte man bedenken, wenn man einen Hund anschaffen möchte?
Kurt Zischg: Man sollte sich im Klaren sein, dass ein Hund viel Beschäftigung braucht und kein Gegenstand ist, den man in die Ecke stellen kann. Auch der Kostenfaktor ist ins Auge zu fassen, Futter, Tierarzt und mehr.
Wer ist beim Haushundekurs mehr gefordert, der Hundeführer oder der Hund?
Kurt Zischg: Der Hundeführer, der die Anweisungen des Ausbilders bestmöglichst umsetzen sollte und den Hund stets im Auge behalten sollte.
Interview: Joachim Schwarz
Schluderns - Mit dem traditionellen Josefikonzert am Samstag, 15. März 2025 im Raiffeisensaal des Kulturhauses von Schluderns verabschiedete sich Thomas Pirhofer aus Latsch als Kapellmeister von der Musikkapelle Schluderns. Im Jahre 2022 hatte er die Kapelle übernommen. Diese zählt heute über 50 Frauen und Männer. Für das traditionelle Konzert hatte er mit den Musikerinnen und Musikern mehrere gefällige Musikstücke mit teils hohem Schwierigkeitsgrad einstudiert. In unzähligen Probestunden wurde geübt, an den musikalischen Feinheiten des Klangkörpers gefeilt und auf den großen Auftritt hingearbeiet.
Die Sprecherin Daniela Stecher führte in die jeweiligen Musikstücke ein. Das Repertoire spannten einen weiten musikalischen Bogen. Zur Aufführung kamen die Kompositionen „Salve Imperator“ von Julius Fucik, „Festiva Jubiloso“ von Naoya Wada, „Iron Mountain“, von Gerald Oswald, „Lebensfreude pur“ von Kurt Gäble, „MT. Everest“ von Rossano Galante, „Jesus Christ Superstar“ von Andrew LIoyd Webber und „Siracusa“ von Juan: A. Perez. Mit beschwingten Zugaben verabschiedeten sie die Gäste im vollbesetzten Raiffeisensaal. Diese dankten mit einem herzlichen Applaus. Und Obmann Tragust dankte allen Mitwirkenden und ganz besonders dem scheidenden Kapellmeister Pirhofer. „Solltest du es dir nochmals anders überlegen, stehen dir alle Türen offen“, meinte er. Beim Josefikonzert übergab der Obmann der Raiffeisenkasse Prad-Taufers Günther Platter der Kapelle offiziell ein neues Saxophon. (mds)
Schlanders/Basis/Film - Die Gletscher sind nicht in der Lage, das heutige Klima zu überleben. In spätestens 20 bis 30 Jahren wird nichts mehr von den Südtiroler Gletschern übrig bleiben. Das meint der Südtiroler Gletscherforscher Georg Kaser im Film „Requiem in Weiss - das würdelose Sterben unserer Gletscher“. Es ist ein Dokumentarfilm des österreichischen Filmemachers Harry Putz. Gedreht wurde an 14 Gletschern in Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz, darunter in Karthaus, am Hochferner, an der Pasterze am Großglockner und an der Zugspitze. Gezeigt werden majestätische Bilder der alpinen Bergwelt, die uns zeigen, wie klein wir Menschen gegenüber der gewaltigen Natur sind. Präsentiert werden verschiedene Gletscher, Schutzhütten, Schianlagen, Felsstürze, Gletscherabdeckungen, neue Liftprojekte und Bauarbeiten inmitten der Gletscherwelt. Gefilmt wurde auch ein symbolisches Begräbnis am Großglockner. In Interviews mit Gletscherforschern wie Georg Kaser, mit Wissenschaftlern der Umweltforschungsstation auf der Zugspitze über den Klimawandel und Permafrost, mit Vertretern der Alpenvereine, von Seilbahnanlagen und Hüttenwirten wird die Thematik der Gletscherschmelze aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Am Ende des Films wurde auch die Frage gestellt: Wie wollen wir unsere Gletscher verabschieden? Am 19. März wurde der Film erstmals in Wien gezeigt, am 21. März in Innsbruck und am 23. März erstmals in Italien, in der Basis in Schlanders. Im Anschluss an der Filmpremiere gab es ein Gespräch mit dem Filmemacher und eine Podiumsdiskussion mit Rainer Prinz, dem Klimaexperten der Uni Innsbruck, mit Klaus Bliem vom Alpenverein Südtirol und Elmar Pichler-Rolle, dem ehemaliger Geschäftsführer von Alpin Arena Schnals. Moderiert wurde die Diskussion von Brigitta Villaronga von der Basis Vinschgau. Bliem sprach sich gegen neue Erschließungen und Erweiterungen aus, Prinz machte auf die neuen Gefahren: Felsstürze, Hitze und Trockenheit und Hochwasser aufmerksam und Pichler-Rolle meinte, dass die Seilbahnbetreiber den Dialog suchen werden. (hzg)
Meran/Vinschgau/Südtirol - 67. SVP-Landesversammlung im Zeichen der Wahlen in 111 Südtiroler Gemeinden - Über 2000 SVP-Kandidaten:
Die 67. SVP-Landesversammlung heute im Meraner Kursaal hatte gleich mehrere Höhepunkte: die Reden von Obmann Dieter Steger, Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landessekretär Harald Stauder, die Grußworte und Impulse der Landeshauptleute Anton Mattle (Tirol) und Maurizio Fugatti (Trentino), die Verabschiedung von nicht mehr kandidierenden Bürgermeistern, eine moderierte Gesprächsrunde zum Wahlkampf bei Gemeindewahlen - und nicht zuletzt eine Änderung des SVP-Statuts.
SVP-Obmann Dieter Steger betonte, dass es klare Positionen brauche: „Ja zur Arbeitsmigration - aber mit Regeln. Ja zum Schutz von Asylsuchenden - aber gegen illegale Migration. Ja zu leistbarem Wohnen für unsere Bevölkerung. Ja zu einer starken Wirtschaft, die Wachstum und sozialen Zusammenhalt ermöglicht. Ja zur Bildung, die unsere Identität sichert und Zukunftschancen schafft.“ Er ermutigte dazu, auch weiterhin zu arbeiten, anstatt nur zu kritisieren. Lösungen zu suchen, anstatt Probleme zu schüren. Verantwortung zu übernehmen, „anstatt wie andere Parteien nur zu schreien.“
Landeshauptmann Arno Kompatscher meinte, dass man in Südtirol immer noch sehr zuversichtlich in die Zukunft blicken könne - dies trotz vieler negativer Meldungen aus der ganzen Welt: „Wir haben eine gute Basis - fleißige Menschen haben ausgezeichnete Aufbauarbeit geleistet: Darauf können wir stolz sein.“ Er forderte dazu auf, sich auch künftig nicht in ideologische Grabenkämpfe zu verirren, sondern weiterhin für die Menschen zu arbeiten: „Wir müssen Verantwortung übernehmen - mit einer Politik, die auf Recht und Ordnung basiert. Und dürfen nicht Hass und Hetze verbreiten.“
Wahlkampftipps kamen bei einer von Landessekretär Harald Stauder moderierten Gesprächsrunde von Landesrätin Rosmarie Pamer, Kammerabgeordneter Renate Gebhard und Bürgermeister Lorenz Ebner. Dank ging an die scheidenden Bürgermeister Roland Griessmair (Bruneck), Walter Huber (Vintl), Monika Delvai (Montan), Thomas Egger (Vöran), Roland Danay (Andrian), Dieter Pinggera (Schlanders), Armin Gorfer (Gargazon), Oswald Schiefer (Kurtatsch) und Gertrud Benin (Kaltern). Im Zuge einer genehmigten Statutenänderung wurde aus den SVP-ArbeitnehmerInnen offiziell die „Soziale Mitte“.
Im Jahre 1970 eröffnete Josef Spechtenhauser, Jahrgang 1947 und in Schlanders von allen Peppi genannt, seine eigene Glaserei im Zentrum von Schlanders, bzw. er übernahm sie von seinem Vater Heinrich Spechtenhauser. Er war damals 23 Jahre alt und hatte nur einen kleinen Raum, rund 4 x 5 Meter groß, hinter dem Geschäft mit Trafik Artikel und Zeitungen, den schon seine Oma führte, zur Verfügung. 1980 verlegte er den Betrieb vom Dorfzentrum in die Stachelburgstraße, wo er neben seiner Werkstätte auch für seine Familie ein Wohnhaus baute. Rund 40 Jahre später übergab Peppi den Betrieb an seinen Sohn Martin, er arbeitete aber trotzdem weiter. Damit kann die Glaserei Spechtenhauser auf eine über 100-jährige Tradition zurückblicken. Seit vier Generationen gibt es den Betrieb im Vinschgau. Peppi kann nicht genau sagen, wann sein Großvater Josef Spechtenhauser den Betrieb gegründet hat, wahrscheinlich nach der Eröffnung der Vinschgerbahn im Jahre 1906 und vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Im Büro hängt an der Wand eingerahmt eine alte Rechnung für die Bezirkshauptmannschaft aus dem Jahre 1913, ausgestellt vom Bau-, Galanterie – Spengler und Glaser Josef Spechtenhauser. Im Schlandrauntal brannte sein Großvater noch Holzkohle, die er für die Spenglerei und für die Bleiverglasung benötigte. Da hatte er auch eine kleine Hütte, in der er einige Wochen im Sommer verbrachte. Sein Vater Heinrich übernahm nach dem Zweiten Weltkrieg den Betrieb.
Peppi Spechtenhauser lernte das Handwerk in Innsbruck
Peppi Spechtenhauser wollte eigentlich Radio- und Fernsehtechniker werden. Es war damals das neue Medium, das ihn faszinierte. Deshalb ging er 1963 nach Innsbruck und besuchte ein Jahr lang die Hauptschule. Aber es gefiel ihm nicht und etwas verunsichert beschloss er das Glaserhandwerk in Innsbruck zu erlernen. Es war eine strenge Lehrzeit mit einer klaren Hierarchie zwischen Lehrbuben, Gesellen, dem Werkmeister und dem Chef. Die Lehrbuben mussten die Gesellen mit Sie anreden. Peppi schloss 1968 seine Lehrjahre in Innsbruck ab. Zurück nach Südtirol, arbeitete er zuerst zwei Jahre bei einem Betrieb in Meran und kam dann 1970 nach Schlanders zurück. Der Anfang war nicht ganz einfach. Er reparierte in den ersten Monaten hauptsächlich Fenster in seiner Werkstatt und konnte später bei Neubauten Fenster einglasen. Peppi erzählte auch von einigen abenteuerlichen Arbeiten. So reparierte er in der Grundschule am Sonnenberg die Fenster. Da aber noch keine Straße hinaufführte, musste er eine Stunde zu Fuß hinauf gehen und das Werkzeug und die Glasscheiben hinauftragen. Ein anderes Mal musste er für einen Kunden eine Glastür anfertigen. Das Buntglas war so teuer, dass er sich nicht getraute, den Einkaufspreis zu verlangen. Es wurde ein Verlustgeschäft, aber Peppi gewann das Vertrauen des Kunden und das hat sich langfristig bezahlt gemacht. Mitte der 70er Jahre bekam er den ersten Auftrag, die St. Walburgiskirche in Göflan einzuglasen. Damit begann für ihn eine neue Aufgabe.
Das Renovieren historischer Fenster wurde zu seiner Lebensaufgabe
In den rund 50 Jahren seiner langen Arbeitszeit restaurierte Peppi Spechtenhauser im ganzen Land verschiedene Kirchenfenster in ca. 100 Kirchen. Allein im Vinschgau ist es eine lange Liste von rund 20 Kirchen, in denen er mindestens einmal, in einigen auch öfters, die Kirchenfenster renovierte. Nach den ersten Arbeiten wurde er zum viel gefragten und spezialisierten Restaurator von historischen Fenstern in Kirchen, Schlössern und Privathäusern. Er hat Bleiverglasungen gemacht, Glasfenster und Butzenscheiben ausgetauscht und auch die Technik der Glasmalereien gelernt. Am Anfang musste er bei der Glasmalerei mehrere Versuche machen, bis es ihm gelungen ist und er mit seiner Arbeit zufrieden war. Dabei arbeitete er mit dem Denkmalamt eng zusammen. Sehr gut und lange war die Zusammenarbeit mit Helmut Stampfer, dem früheren Leiter des Landesdenkmalamtes. Auch mit vielen Künstlern des Landes arbeitete Spechtenhauser zusammen und setzte ihre Entwürfe um, u.a. von Karl Grasser, Robert Scherer und Manfred Alois Mayr. Zu Beginn der 1990er Jahre übernahm Spechtenhauser den Auftrag im Schloss Runkelstein 92 Fenster mit Butzenscheiben zu restaurieren. Da es damals noch keinen Fahrweg gab, musste er alle Fenster zu Fuß zum Schloss hinauftragen. Bei seinen Arbeiten erlebte Peppi oft, dass viele alte und historisch wertvolle Fenster einfach weggeworfen und entsorgt wurden, ohne dass die Besitzer ihren Wert und die alten Handwerkstechniken der Glaser, Tischler und Schmiede erkannten. Das Alte wurde einfach abgebrochen und durch Neues ersetzt. Alte Fensterstöcke mit Butzenscheiben, Schiebefenstern und handgeschmiedeten Beschlägen landeten auf dem Müllhaufen oder wurden irgendwo untergebaggert. Spechtenhauser zeigte mir alte Fenster, die er in der Werkstatt und im Keller gesammelt hat. Es sind Fenster von alten Gebäuden. Viele konnte Peppi retten und zu jedem Fenster kann er eine Geschichte erzählen. Er weiß woher die Fenster stammen, wie alt sie sind, welche Funktion sie hatten und welche handwerklichen Besonderheiten in den einzelnen Fenstern stecken.
Zeit Fenster – Ein Blick auf 500 Jahre Handwerk und Baugeschichte
Als Peppi Spechenhauser dem ehemaligen Landeskonservator Stampfer in seiner Werkstatt und in seinem Keller herumführte und ihm seine Schätze zeigte, war dieser ganz überrascht und meinte, dass man die aus dem Keller herausholen und in einer Ausstellung den Menschen im Lande zeigen müsste. Auch der Heimatpflegeverband war begeistert von dieser Idee. So entstand die von Helmut Stampfer kuratierte Wanderausstellung unter dem Titel „Zeit Fenster – Ein Blick auf 500 Jahre Handwerk und Baugeschichte“. Es ist eine Ausstellung historischer Fenster aus der privaten Sammlung von Josef Spechtenhauser aus Schlanders. Für Grafik & Layout verantwortlich war die „Gruppe Gut“, ein Gestaltungsbüro aus Bozen. Neben Helmut Stampfer verfassten auch Luigi Scolari, Alexander von Hohenbühl und Evi Brigl die Texte, die mit den Fenstern ausgestellt werden, aber auch in einer Begleitbroschüre abgedruckt und von Daniela Donolato ins Italienische übersetzt wurden. Die Wanderausstellung hat bereits drei Stationen hinter sich. Vom 11. Mai bis 5. Juli 2024 war die Ausstellung auf der Trostburg bei Waidbruck zu sehen und vom 22.11. 2024 bis 31.01.2025 im Ansitz Rottenbuch, dem Sitz des Landesdenkmalamtes in Bozen. Am 25. Februar wurde die Ausstellung in der Bibliothek Schlandersburg bei einer Feier eröffnet und konnte dort in den Bibliotheksstunden bis am 4. April 2025 besichtigt werden. Durch seine jahrzehntelange Arbeit hat Peppi Spechtenhauser nicht nur viele historische Fenster gerettet und restauriert, sondern damit auch einen wertvollen Beitrag zur Kultur-, Bau- und Handwerksgeschichte des Landes geleistet. Damit wird die alte Handwerkskunst gewürdigt und das Bewusstsein für ihre Einzigartigkeit hervorgehoben. Hoffentlich trägt die Ausstellung auch dazu bei, dass Altes nicht einfach abgebrochen und weggeworfen wird.
Heinrich Zoderer
I bin die Jana, vielleicht kennen mi nou a poor. I bin vor meiner Mutterschoft schun Jugendarbeiterin im Jugendtreff Prod gwesen und bin iats noch a 4-jähriger Pause endlich wieder zruck. Wisou i wieder die Orbeit als Jugendarbeiterin gsuacht hon isch, weils mir wichtig isch junge Menschen auf ihren Weg zu begleiten, zu fördern und sie in ihrer Entwicklung zu stärken. Fir mir bedeitet Jugendarbeiterin zu seine, kreativ und empathisch auf die Bedürfnisse von die Jugendlichen einzugian und gemeinsom mit sui nuie Perspektiven zu entwickeln. Ich frei mi enk olle wieder zu sechen und dei i nou nit kenn, kennenzulernen. Kemms vorbei.
I mecht die Gelegenheit nutzen mir ba enk als nuie Jugendorbeiterin im Jup Prod vorzustellen. I bin di Lisa, a Schleiserin, 27 Johr olt und bin vor kurzem noch viele Johr in Wien wieder hoamkeman. Durch mei sozialwissenschoftliches Studium und die Erfohrungen, dia i in sozialen und gemeinnützigen Projekten und Organisationen gsommelt hon, hon i die Orbeit mit Jugendliche kennen und schätzen glernt. I bin motiviert Jugendarbeiterin zu sein, weil i a wertschätzendes Verständnis fir Anliegen, Wünsche und Herausforderungen junger Menschen mitbring. Fir mir isch erfolgreiche Jugendarbeit lei meiglich, wenn man die Junge als zukünftige Gestalter:innen inserer Welt ounerkennt und sie af Augenhöhe begegnet. I frei mi drauf enk kennenzulernen, nuie Perspektiven zu gewinnen und gegenseitig voneinander zu lernen.
Am 26. Februar trafen sich Jugendliche, die Fachstelle des Jugenddienstes Mittelvinschgau, die Mobile Jugendarbeit, die offene Jugendarbeit, Dr. Ing. Bernd Oberkofler und der Jugendreferent der Gemeinde Kastelbell-Tschars, Daniel Alber in Schlums um den Plan für den neuen Jugendplatz ein letztes Mal zu überarbeiten. Dieser Tag markierte einen entscheidenden Schritt in einem Projekt, das bereits seit Monaten in enger Zusammenarbeit zwischen den Jugendlichen, der Gemeinde Kastelbell-Tschars und dem Jugenddienst Mittelvinschgau geplant wird.
Im Mittelpunkt des Workshops standen die Jugendlichen selbst, die die Möglichkeit hatten, ihre Ideen und Wünsche für den neuen Jugendplatz noch einmal einzubringen. Nachdem ihre Vorschläge und Anregungen in den letzten Monaten bereits mehrfach besprochen und in den Entwurf integriert wurden, war dies nun die Gelegenheit, letzte Feinabstimmungen vorzunehmen und sicherzustellen, dass der Platz ihren Vorstellungen entspricht.
Dr. Ing. Bernd Oberkofler und der Jugendreferent, Daniel Alber standen den Jugendlichen während des Traffens beratend zur Seite und gingen auf deren Ideen ein. Dabei war es besonders wichtig, die Visionen der Jugendlichen mit den praktischen Aspekten des Bauprojekts in Einklang zu bringen. „Es ist uns ein großes Anliegen, die Jugendlichen in diesen Prozess einzubeziehen. Schließlich wird der Platz für sie sein, und es ist wichtig, dass sie sich dort auch wirklich wohlfühlen und ihre Wünsche berücksichtigt werden“, erklärte der Jugendreferent. Die Vertreter*innen der Jugendarbeit trugen ebenfalls zur Diskussion bei und unterstützte die Jugendlichen dabei, ihre Anliegen klar und verständlich zu formulieren. Das gemeinsame Ziel aller Beteiligten ist es, einen modernen, sicheren und einladenden Raum zu schaffen, der die Bedürfnisse der Jugendlichen in den Vordergrund stellt. Dieses Projekt ist ein hervorragendes Beispiel für gelungene Mitbestimmung und zeigt, wie durch Zusammenarbeit und Austausch zwischen Jugendlichen, der Jugendarbeit und der Gemeinde ein Ort entstehen kann, der den Bedürfnissen der Jugendlichen gerecht wird. Der Jugendplatz in Schlums soll ein Ort werden, an dem sich junge Menschen aus dem Ort treffen, austauschen und ihre Freizeit verbringen können. Es wird ein Raum geschaffen, der nicht nur Platz für soziale Interaktionen bietet, sondern auch kreative und sportliche Aktivitäten ermöglicht.
Mit dieser letzten Überarbeitung des Plans geht das Projekt nun in die finale Phase. In den kommenden Wochen wird der Entwurf fertiggestellt und der Bau des Jugendplatzes geplant. Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind, wird der Platz zu einem zentralen Treffpunkt für die junge Generation in Kastelbell-Tschars und Umgebung werden.
Marienberg - Auf großes Interesse ist der heurige Einkehrtag gestoßen, zu dem der Freundeskreis Marienberg um Präsident Heinrich Moriggl am 23. März ins Kloster geladen hatte. Keine geringere als die bekannte Historikerin Mercedes Blaas gab anlässlich der 500 Jahre Bauernkriege Tirol Einblick in die Verwendung des Ramountsch, der rätoromanischen Sprache im oberen Vinschgau. Mit der Sprachentwicklung etwa von Oswald zu Oschwald bis hin zum auch heute gebräuchlichen Nachnamen Schwalt liegen uns viele Sprachspuren des Rätoromanischen noch vor. Die Nachnamen Pinggera und Rufinatscha etwa sind eindeutig Relikte aus dem Romanischen. Unzählige Flurnamen legen beredtes Zeugnis vom langen Gebrauch des Engadinischen ab. Mercedes Blaas entführte die interessierten Freunde Marienbergs in die Mitte des 16. Jahrhunderts. In Mals, Laatsch, Burgeis, Schluderns und Taufers wurde damals ausschließlich Engadinisch bzw Rätoromanisch gesprochen. In den kleinen Dörfern abseits von den Durchfahrtsrouten wie in Matsch, in Schlinig und in Planeil hat sich diese Sprache am längsten gehalten. Um 1600 war das Gebiet im oberen Vinschgau zweisprachig, während die Eindeutschung der Bevölkerung im heutigen Nordtirol und im heutigen Südtirol kurz nach der Jahrtausendwende erfolgt ist. Im Glurnser Gericht war lange Zeit die „welsche“ Sprache auch Gerichtssprache. Ein Umstand, der bei Streitigkeiten des Öfteren Dolmetscher erforderte. Dass die Dörfler in St. Valentin bis vor Kurzem noch als „Klein Engadeiner“ beleidigt worden sind, rief der „Dörfler“ Andreas Waldner in Erinnerung. Begeisterten Applaus erhielt Blass für ihre Ausführungen. Im Anschluss an den Vortrag und nach kurzer Einleitung von Helene Dietl Laganda wurde die neue Ausstellung über die Beziehungen zwischen dem Kloster und dem Patznauntal besucht.
Abt Philipp hieß die Marienberger Freunde im Kloster mit „Wir sind euch sehr verbunden“ herzlich willkommen und lauschte gemeinsam mit vielen Konventualen den Ausführungen von Mercedes Blaas.
Nach der gemeinsamen Vesper ließen es sich die Freunde Marienbergs bei Marende und Wein, gut gehen, wobei angeregte Diskussionen nicht fehlten. (eb)
Schnals/Enneberg - Am Donnerstag, den 20. März, fand in St. Vigil/Enneberg ein institutionelles Treffen zwischen Vertretern der Gemeinden Schnals und Enneberg statt. Beide Gemeinden sind Empfänger der Fördermittel des Nationalen Plans für Wiederaufbau und Resilienz (PNRR) M1C3I2.1 „Attraktivität der Dörfer – Linie B“, die der Aufwertung des örtlichen immateriellen Kulturerbes gewidmet sind.
Die Delegation wurde offiziell vom Bürgermeister von Enneberg, Felix Ploner, dem PNRR-Verantwortlichen der Gemeinde, Alfons Facchini, und dem Kulturreferenten Ludwig Riendler empfangen. Im Verlauf des Treffens hatten die beiden Verwaltungen die Möglichkeit, sich über den aktuellen Stand ihrer jeweiligen Projekte auszutauschen und die operativen Herausforderungen sowie die Chancen der PNRR-Förderungen für den Schutz und die Förderung des immateriellen Kulturerbes zu erörtern. Das Projekt zur Erstellung und Aufwertung des Pfarrarchivs, bekannt als „Der Schatz von La Pli“, wurde vorgestellt, ebenso der Eulenpark. Am Treffen nahm auch Riccardo Cicolini vom Forteam Bozen (Projektkoordination PNRR), der die Bedeutung des Austauschs zwischen den Gemeinden betonte: „Der Dialog ist unerlässlich, da die durch den PNRR finanzierten Projekte komplex und die Zeitvorgaben eng sind.“
Auch Sonja Santer, Kulturreferentin der Gemeinde Schnals, zeigte sich erfreut über das Treffen: „Wir haben wertvolle Impulse und interessante Ideen erhalten, die es zu vertiefen gilt. Nun sind wir an der Reihe, unsere Kollegen aus Enneberg einzuladen.“
Vinschgau - Vinschgau Marketing setzt strategische Prioritäten für die kommenden Jahre – Zusammenarbeit mit Tourismusorganisationen intensiviert:
Vinschgau, März 2025 – Die Mitarbeiterinnen der Vinschgau Marketing Konsortial GmbH Silvia Tumler und Eva Feichter haben gemeinsam mit den DirektorInnen und PräsidentInnen der sechs Tourismusorganisationen Ortlergebiet, Prad am Stilfserjoch, Schlanders-Laas, Latsch-Martelltal, Kastelbell-Tschars und Schnalstal intensiv an der Neuausrichtung gearbeitet und die strategischen Prioritäten für den Vinschgau für die kommenden Jahre festgelegt.
Die Entscheidung, die grundlegenden strategischen Dokumente zu überarbeiten, wurde maßgeblich durch den Austritt der beiden Feriengebiete Obervinschgau und Reschenpass aus der Vinschgau Marketing Konsortial GmbH angestoßen.
Die Ansätze und Ergebnisse dieser umfassenden Überarbeitung wurden am Donnerstag, 13. März 2025, den Vorständen der Tourismusorganisationen präsentiert. Die wesentlichen Tätigkeiten und Maßnahmen für 2025 und die langfristige Ausrichtung der Region sollen den Vinschgau als attraktives Reiseziel weiter stärken und die Zusammenarbeit unter den beteiligten Organisationen weiter intensivieren.
„Diese strategischen Entscheidungen sind ein wichtiger Schritt, um den Vinschgau im Wettbewerb erfolgreich zu positionieren“, erklärt Matthias Tschenett, Präsident von Vinschgau Marketing. „Mit einem klaren Marketingplan und den definierten Maßnahmen für 2025 sind wir bestens vorbereitet, die Region gemeinsam zukunftsfähig und nachhaltig weiterzuentwickeln.“
Die Ergebnisse und die nächsten Schritte wurden in enger Absprache mit DirektorInnen der Tourismusorganisationen erarbeitet und stießen auf breite Zustimmung.
Schlanders/Theater SKI - Einen außergewöhnlichen Abend erlebten die vielen Theaterbesucher:innen am 22. März im Kulturhaus von Schlanders. Auf dem Programm in der Theaterreihe des Südtiroler Kulturinstituts stand „Schiller Balladen Experiment“ mit dem bekannten österreichischen Schauspieler Philipp Hochmair und seiner Band, die Elektrohand Gottes. Literatur wird zum Experiment, das weder leise noch langweilig ist, so stand es in der Ankündigung. Und tatsächlich bestand das Experiment aus einem Musiktheater mit großteils lauter Rockmusik mit Schlagzeug und E-Gitarre und dem energiegeladenen Rockstar Philipp Hochmair. Dieser rezitierte ausdrucksstark mit ganzem Körper, kraftvoller Stimme und impulsiver Gestik die bekannten Balladen von Schiller. Dabei wälzte er sich am Boden, rauchte eine Zigarre, überschüttete sich mit Bier, ging auf die Knie, stand wieder auf, streckte beide Hände nach oben und lief immer wieder zum Schlagzeuger, um mit den Drumsticks, den Schlagstöcken, mit voller Kraft auf die Becken zu hauen. Die hochdramatischen Balladen handeln von Krieg und Frieden, Freundschaft, Leben und Tod, dem Schicksal, vom Glück und Verderben. Durch die elektrisierende Musik, die gewaltige Stimme und Gestik von Hochmair wurde die Dramatik der Texte noch gesteigert und zugespitzt. Die vorgetragenen Balladen von Schiller „Ring des Polykrates“, „Der Handschuh“ „Die Bürgschaft“ und „Der Taucher“ wurden in ihrer Dramatik körperlich spürbar. Auch die vorgetragene Ballade „Erlkönig“ von Johann Wolfgang von Goethe, der Ritt des Vaters mit seinem kranken Kind durch die finstere Nacht und die Halluzinationen des Kindes, wurden zu einem theatralischen Erlebnis. Vor allem den vielen jungen Theaterbesucher:innen wurde durch diese musikalisch-theatralische Interpretation ein ganz anderer Zugang zu den klassischen Balladen geboten. Die älteren Theaterbesucher haben den Abend mit gemischten Gefühlen erlebt. Klassische Balladen mit Rockmusik und in Disco-Stimmung, ein gewagtes aber gelungenes Experiment. Am Ende gab es viel Applaus und im Foyer überraschte die Firma Recla mit Umtrunk, Speck und Brot. Philipp Hochmair mischte sich unter die Theaterbesucher:innen und ließ sich fotografieren. (hzg)
Haideralm/Schöneben - Das trübe Wetter tat der guten Stimmung beim Schneefestival am Samstag, den 22. März 2025 auf der Haideralm keinen Abbruch. Rund 1.500 Tagesgäste ließen es sich nicht nehmen, dabei zu sein. Dazu kamen noch unzählige Skifahrerinnen und Skifahrer, die im Besitz der Saisonskarten sind. Während der Talkessel in Nebel eingehüllt war, zeigte sich in der Höhe teilweise sogar der blaue Himmel. Besucherinnen und Besucher aus nah und fern genossen ein Konzert der Superlative mit hohem Unterhaltungswert. Der vielseitige Musiker Jason Nussbaumer aus dem Sarntal begrüßte die Gäste und heizte ihnen richtig ein. Er gewann die Herzen der Menschen mit seinen stimmungsvollen und authentischen Balladen und Songs, die sich über alle Grenzen der Musikinterpretationen hinwegbewegen und Alleinstellungswert haben. Die Tanz-Choreografie der ehrgeizigen Kids von VENOSTADANCE unter der Leitung von Julia Oester berührten als nette Farbtupfer auf der Schneebühne. Der absolute Höhepunkt des Festivals war der Auftritt der bekannten deutschen Schlagersängerin Vanessa May. Sie erreichte bereits Nummer 1 und Nummer 3 Alben, ist mit Gold- und Platinauszeichnungen dekoriert und gewann den Echo Preis. Einen berührenden Auftritt hatte auch die jungen Sängerin von der Staffel „The Voice of Kids 2024 Rosalie. Mit poppigen Alpenhits überraschten die Almigos bei der After-Show-Party.
Die Verantwortlichen der Schöneben AG mit Geschäftsführer Helmut Thurner (recht im Bild mit Mitarbeiterin Sigrid Köllemann) sorgten für den reibungslosen Ablauf des Schneefestivals. Dieses wurde mit großem Applaus bedacht und begeisterte Jung und Alt. (mds)
Schlanders - Unter dem Motto „Shaolin Qi Gong - Heilsame Übungen für einen gesunden Rücken“ trafen sich kürzlich die Freiwilligen des Family Support Vinschgau und die zuständigen Fachkräfte der Eltern-Kind-Zentren Naturns und Schlanders zu einer gemeinsamen Fortbildung oberhalb der Feuerwehrhalle in Schlanders. Die Referentin Ingrid Gurschler führte die Teilnehmenden mit Feingefühl und Fachwissen in die wohltuende Praxis des Qi Gong ein. Im Mittelpunkt standen Übungen zur Stärkung des Rückens – einer wichtigen Ressource für alle, die tagtäglich Familien begleiten und unterstützen. „Ein gesunder Rücken trägt nicht nur den Körper, sondern auch den Alltag mit seinen Herausforderungen“, betonte Gurschler.
Die Fachkräfte Evi Gufler (ELKI Naturns) und Elisabeth Schweigl (ELKI Schlanders) freuten sich über den lebendigen Austausch.
Der „Family Support Vinschgau“ begleitet Familien mit kleinen Kindern im Alltag – niederschwellig, unkompliziert und getragen von freiwilligem Engagement. In enger Zusammenarbeit mit den ELKIs und anderen Partnerorganisationen entsteht so ein starkes Netzwerk für Eltern und Kinder im ganzen Tal.
Eyrs/Prad - Das Gesicht auf dem Bild ist in Südtirol wohl bestens bekannt. Thomas Hochkofler aus dem Sarntal zählt zu den bekanntesten Schauspieler Südtirols. Er glänzt in vielen Rollen und ist als Regisseur und Filmemacher tätig. Das Bild gemalt hat der Künstler Thomas Biedermann aus Eyrs anhand einer Fotovorlage auf einer Putzplatte in Acryl. Auf die Stirn klebt ein Zettel mit den Worten „Oschpele wos isch iatz do?“ Hochkofler hat sich darüber amüsiert und das Bild auch signiert. Es stand für einen guten Zweck zum Verkauf bereit. Den Kontakt zu Hochkofler hatte Thomas Biedermanns Freundin Ramona Zöschg in einem Fitnesstudio in Lana hergestellt, wo sie bis vor einiger Zeit als Physiotherapeutin gearbeitet hat. Mittlerweile hat sie in Prad ihr eigenes Studio eröffnet. Nun hat sie das Bild mit Hochkoflers Portrait gekauft und es im Studio an die Wand gehängt. Der Erlös von 500 Euro geht an die Schmetterlingskinder Debra Family. (mds)
Schloss Goldrain - Die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Vinschgau organisierten am 21. März im Bildungshaus Schloss Goldrain eine Tagung zum Thema Migration & Integration. Im Mittelpunkt standen die Themen Arbeit und Wohnen, Gesundheit und Zugehörigkeit, Schule und Bildung.
von Heinrich Zoderer
Seit 2018 ist der SAI-Dienst (Servizio accoglienza integrazione) der Bezirksgemeinschaft Vinschgau aktiv. Dieses staatliche Aufnahme- und Integrationsprogramm unterstützt geflüchtete Personen darin, ihre Selbständigkeit (wieder) zu erlangen. Es geht um die materielle Grundversorgung (Unterkunft und Verpflegung), Begleitung und Unterstützung bei der sozialen Eingliederung, sowie um die Wohn- und Arbeitseingliederung. Barbara Wopfner ist die Koordinatorin dieses Dienstes. Zusammen mit Karin Tschurtschenthaler, der Direktorin der Sozialdienste und unterstützt von Urban Rinner, dem Generalsekretär der Bezirksgemeinschaft und Roselande Gunsch, der Präsidentin der Bezirksgemeinschaft, wurde diese Tagung organisiert. Rund 80 Personen aus dem ganzen Land, von verschiedenen Sozialdiensten, aus Politik und Verwaltung, der Industrie, Tourismus und Landwirtschaft, den Schulen und Bildungseinrichtungen trafen sich in Goldrain, um erstmals bereichsübergreifend Erfahrungen auszutauschen, Kooperationen zu fördern und gemeinsame Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Derzeit gibt es 8 % nicht italienischer Staatsbürger im Vinschgau, der Großteil davon stammt aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, so Sadbhavana Pfaffstaller, Forscherin an der Eurac in Bozen. Ohne Zuwanderer würden unser Betrieb nicht mehr funktionieren, so ein Unternehmer. Aber auch in der Landwirtschaft, im Tourismus und im Pflegebereich arbeiten viele Migranten. Ausgehend von diesen Fakten wurde in sechs Arbeitskreisen über Arbeit & Wohnen, Zugehörigkeit & Gesundheit und Bildung & Schule gesprochen. In der Schlussrunde wurde betont, dass von den Migranten und den Einheimischen Toleranz und Akzeptanz notwendig sind, um zu einer inklusiven Gesellschaft zu werden, die in der Migration nicht nur Probleme, sondern auch Chancen sieht. Das sind große Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Migranten brauchen Sicherheiten: vor allem eine Wohnung und Arbeit. Der Spracherwerb ist der Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe. Wichtig ist, dass nicht nur die Kinder in der Schule die Sprache erlernen, sondern auch die Erwachsenen, vor allem auch die Mütter. Sprachkurse in den Betrieben, von Freiwilligen und die Integration durch die Vereine sind wichtig. Es bräuchte mehr Sprach- und Kulturmediatoren. Einzelne Betriebe bemühen sich, für ihre Mitarbeiter auch Wohnungen zu finden. Notwendig wären auch ein Arbeiterwohnheim im Vinschgau, sowie eine stärkere Unterstützung der Integrationsbeauftragten in jeder Gemeinde und in den größeren Betrieben.
Mals-Landeck - Seit dem 10. Dezember 2023 verkehren zwischen Mals und Landeck die Busse der grenzübergreifenden Linie 273. An sieben Tagen pro Woche finden zwischen 6.40 Uhr und 21.17 Uhr je 14 Hin- und Rückfahrten statt. Betrieben wird die Linie vom Verkehrsverbund Tirol (VVT), in Zusammenarbeit und mit Finanzierung des Landes Südtirol und der STA – Südtiroler Transportstrukturen AG.
Am 25. März hat die Landesregierung nun die Fortführung der Direktbuslinie zwischen Mals und Landeck genehmigt und den Direktor der Landesabteilung Mobilität ermächtigt, die entsprechende Vereinbarung für grenzüberschreitende Verkehrsleistungen zwischen Land Südtirol, VVT und STA zu unterzeichnen. Insgesamt wird das Land Südtirol im Zeitraum von April 2026 bis April 2036 rund 22,7 Millionen Euro in die grenzüberschreitende Direktverbindung investieren. Aufgeteilt auf zehn Jahre wird jährlich an den Verkehrsverbund Tirol die Mitfinanzierung des Dienstes erstattet.
„Diese umsteigefreie Anbindung an Landeck ist ein wichtiges Angebot für Pendelnde, Studierende und Reisende im Vinschgau“, sagt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, der den Beschluss eingebracht hat. Neben der Verbindung mit Müstair in der Schweiz bleibe auch die Verbindung mit Landeck in Tirol strategisch wichtig für einen zukunftsfähigen Nahverkehr, der Menschen über Grenzen hinweg verbindet und gleichzeitig die Umwelt schone, erklärt Alfreider.
Partschins - Mit mehr als 600 Angeboten im Jahr 2024 ist der Tourismusverein Partschins ein belebendes Element im Gemeindegeschehen. Gäste und Einheimische, so wurde es bei der Vollversammlung am 17. März konstatiert, nehmen die Angebote gerne wahr.
von Erwin Bernhart
Auf ein sehr gutes Tourismusjahr 2024 blickte der Tourismusvereinspräsident Philip Ganthaler bei der Vollversammlung am 17. März im Vereinshaus von Partschins zurück. Mit rund 333.000 Nächtigungen habe man die Zahlen gegenüber 2023 halten können und ein wenig übertroffen. Regen Zuspruch haben die vielen und vielfältigen Veranstaltungen erhalten, von den Konzerten der Musikkapelle Partschins über die Garden Beats bis hin zum Kinderfest mit der Spende an Comedicus. Bei aller Euphorie vergaß Präsident Ganthaler, so wie man es von ihm gewohnt ist, nicht, auch auf diverse Forderungen und Wünsche hinzuweisen. So in Richtung Amt für Mobilität: Es sei auch an den Wochenenden die Busverbindung zum Bahnhof Töll zu starten. Die Busverbindung in Rabland müsse verstärkt werden, denn es komme vor, dass Gäste und Einheimische wegen überfüllter Busse zurückgelassen werden müssen. Erfreulich sei der Abschluss des Gemeindentwicklungsprogrammes, bei dessen Entstehung die Touristiker rege teilgenommen haben. Eine gemeinsame und tragbare Lösung habe man mit den Gemeindeverwaltern bei der Ortstaxe gefunden. Diese Lösung müsse dann im Herbst wiederum verhandelt werden. Stark unterstützen wollen die Tourismusvereine Partschins und Algund eine Hängebrücke über den Zielbach - und, so Ganthaler - „wir träumen von einem direkten Zugang zum Wasserfall.“
Das gehe, wie auch anderes, nur gemeinsam, wies BM Luis Forcher in seinen Grußworten hin. Tourismusrefernt Ulrich Schweitzer gratulierte den Touristikern und erinnerte an die Gastfreundschaft, die die besondere menschliche Note in der Gemeinde Partschins ausmache. In ihrem Rückblick auf die Tätigkeiten des Tourismusvereines richtete die Geschäftsführerein Karin Thaler die Aufmerksamkeit auch auf die vom Tourismusverein beim Ingenieurbüro Bergmeister in Auftrag gegebene Verkehrszählung. Das fertige Verkehrskonzept liege für die Gemeindeverwalter abholbereit im Tourismusbüro. Auf unzählige Veranstaltungen und Tätigkeiten wies Tahler hin und nicht zuletzt auf die 40 Jahre Meraner Höhenweg. Ein Fest dazu werde es am 30. Juni geben. Bei der Vorausschau auf das laufende Jahr forderte Thaler die Mitglieder dazu auf, den Newsletter, in dem aktuelle Informationen und Tipps weitergegeben werden, verstärkt zu lösen. „Es könnte bei einer Öffnungsrate von 50 % mehr sein“, sagte Thaler.
Über Nachhaltigkeit im Betrieb, über die Wege zur Zertifizierung dahin, informierte Anna Atz von der hgv-Unternehmensberatung.
Wer durch Prad in Richtung Stilfserjoch fährt, der begegnet dem Freilichtmuseum von Lorenz Kuntner. Skulpturen, Totempfähle, bemalte Steine, Tierknochen sind in seinem Freilichtmuseum zu bestaunen. Lorenz Kuntner hat kürzlich im Eigenverlag ein neues Buch mit dem Titel „Die geheimen Kräfte“ herausgebracht. Es ist bereits das 14. Buch von Kuntner. Kuntner gießt seine kunterbunte Gedankenwelt in Gedichtformen. Etwa: „Was erschallt, gleichwohl verhallt, das nennt sich Zeitgeschehen im Vorübergehen.“ Erhältlich ist das Buch beim Autor in Prad.
Partschins - Heuer gelingt es dem Sprenger Seppl genau zum Frühlingsbeginn das Wasserwosser in den Partschinser Waal einzuleiten. Nach dem Ausputzen und Säubern des Waalbettes gemeinsam mit Sohn Daniel und anderen diversen Vorarbeiten ist es am 21. März um 14.00 Uhr soweit und Sepp Sprenger kurbelt die Wassersperre hoch, so dass sich der Waal rasch zu füllen beginnt. Der Partschinser Bauernbundobmann und gleichzeigi Obmann des Bodenverbesserungskonsortiums Partschins betreut den Waal seit 34 Jahren. Je nach Witterung sind auch zwei Inspektionsgänge entlang des Waalweges notwendig, um sicher zu sein, dass der Waal „hepp“ bzw. der Waal an den neuralgischen Stellen intakt ist und dass bei Wolkenbrüchen nicht zuviel Wasser im Waal ist. Die Konzession von 38 Sekundenlitern ist für die Vegetationsperiode vom 15. März bis zum 30. November vorgesehen und das Wasser dient der Beregnung von rund 72 Hektar. An der Nutzleistung und an der Pflege des naturbelassenen Waales und des beliebten, rund einen Kilometer langen Waalweges, erfreuen sich nicht nur die Bauern im Einzugsgebiet, sonder auch die Einheimischen und Gäste, die den Waalweg das ganze Jahr über als Spazierweg, heute sagt man Naherholungsraum, nutzen und genießen. (eb)
Die 23-jährige Natalie Sprenger aus Prad hat bereits mehr von der Welt gesehen als die meisten Gleichaltrigen. 2023 ist sie zum ersten Mal allein nach Südostasien aufgebrochen, wo sie sechseinhalb Monate lang mehrere Länder erkundete. Vom Fernweh getrieben stieg sie 2024 erneut in den Flieger. Derzeit lebt und arbeitet sie in Neuseeland.
von Magdalena Dietl Sapelza
Natalie wuchs mit einem Bruder in Prad auf. An die Pflichtschule hat sie schlechte Erinnerungen. „Die Mitschüler haben mich gemobbt“, erinnert sie sich. Nach der Pflichtschule erwarb sie in dreijähriger Ausbildung in der „Johannes Gutenbergschule“ in Bozen das Diplom als Grafikerin. Anschließend stieg sie in die vierte Klasse der WFO in Schlanders ein, weil ihre beste Freundin dort war. Nach der Matura 2021 wollte sie im Rahmen von Work&Travel“ Australien erkunden. Doch wegen Corona waren die Grenzen gesperrt. Daraufhin jobbte sie als Kellnerin und half bei der Apfelernte, bis sie in der Firma „Siebdruck“ in Glurns eine Arbeit als Grafikerin fand. Kurze Zeit später wechselte sie in die Firma LICO nach Müstair. Der Gedanke an eine Reise in die Ferne ließ sie nicht los. „Ich hatte das große Bedürfnis wegzugehen“, sagt sie. Diesmal nahm sie Südostasien ins Visier und begann mit den Vorbereitungen. Am 27. September 2023 saß sie mit dem Backpacking Rucksack, mit Handy und Kreditkarte im Flieger nach Thailand. Mit Hilfe von Apps, die sie sich vor der Reise heruntergeladen hatte, plante sie von Bangkok aus ihr Leben in der unbekannten Welt. Bei der Suche nach der ersten Unterkunft war ihr ein Einheimischer behilflich. „Die Leute sind alle sehr gastfreundlich und helfen dir weiter“, betont sie. Der erste Weg führte sie in einen buddhistischen Tempel, dessen Farbenmuster und Verzierungen sie faszinierten. Angetan war sie auch vom Essen. „Das war für mich als Vegetarierin ganz nach meinem Geschmack“ erklärt sie. Ihr nächstes Ziel war die Tempelstätte Ayutthaya. Dort traf sie auf andere Reisende, die sich wie sie in einer Jugendherberge eingemietet hatten. Eine Trekkingtour führte sie in den Dschungel und zu einem eingezäunten Elefantengehege. „Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass die Tiere frei sein sollten, doch cool war es schon, die Elefanten aus der Nähe zu sehen“, erklärt sie. In einem Bergdorf lebte sie für Tage in einer hippiemäßigen Gemeinschaft. Bei einer nächsten Tempeltour freundete sie sich mit einer Deutschen an, mit der sie eine zeitlang weiterzog. Plötzlich spürte Natalie Krämpfe im Bauch und bekam hohes Fieber. Der Besitzer eines Hostels brachte sie mit einer breiigen Suppe wieder auf die Beine. Während der Bootsfahrt auf dem Mekong nach Laos kehrten die Schmerzen zurück. Sie sorgte sich, dass es eine Blinddarmentzündung sein könnte. Doch man erklärte ihr, dass es wohl die Essensumstellung sei. In einem nächsten Hotel kurierte sie sich dann aus. Die Landschaft und die kulturellen Stätten bezauberte sie. „Ich bin ganz viel gewandert, habe aber auch Busverbindungen genutzt“, sagt sie. „Viele Fahrer sind gefahren, als hätten sie nur ein Leben“, schmunzelt sie. Auf einer Bootstour zur Insel Cat Ba erfuhr sie auf bittere Weise, was es heißt, seekrank zu sein. Vietnam bereiste sie 42 Tage lang teilweise als Sozius auf einem Motorrad. „Vietnam ist ein wunderschönes Land“, schwärmt sie. Silvester 2023 verbrachte sie im Süden Thailands, wo sie Feuerlaternen steigen ließ.
Dann zog sie weiter nach Indonesien. In George Town auf Malaysia erwarb sie den Tauchschein. Dort lernte sie auch ihren heutigen Freund, einen Musiker, kennen, von dem sie sich jedoch im September 2023 verabschieden musste, um heimzukehren. „Ich war traurig, aber froh meine Familie und meine Freunde wiederzusehen“, sagt sie. „Doch ich habe lange gebraucht, bis ich hier wieder richtig angekommen bin.“ In der Firma Siebdruck nahm sie erneut Arbeit an, jedoch nur für befristete Zeit, denn das Fernweh ließ sie nicht los. Im September 2024 landete sie erneut in Bangkok und zog dann mit ihrem Freund nach George Town. Sie suchte nach einer Arbeit und fand keine. Sie informierte sich über Arbeitsmöglichkeiten in Neuseeland. Sie traf auf einen Neuseeländer, der ihr und ihrem Freund eine kostenlose Unterkunft in seiner Heimat Auckland anbot. Natalie und ihr Freund nahmen das Angebot an. Sie nahmen eine sogenannte Freiwilligenarbeit an. Das heißt, sie arbeiteten einige Stunden am Tag in Hotels im Austausch für Verpflegung. Nebenbei erkundeten sie den Tongario Nationalpark mit seinen drei aktiven Vulkanen. Ein besonderes Erlebnis war die Teilnahme am 22 km langen „Tongariro Alpine Crossing“, bei dem eine Bergkette überquert werden musste. „Das war anstrengend, aber schön“, bekräftigt Natalie. Seit kurzem verpacken sie und ihr Freund in Te Puke auf der Nordinsel Neuseelands Kiwis für den Versand. Ihr Arbeitstag hat bis zu zehn Stunden. „Es ist sehr anstrengend, aber mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt“, meint Natalie. „Im Juni endet der Vertrag. Dann sehen wir weiter“.
Ihr Working & Holiday-Visum für Neuseeland läuft noch bis Jänner 2026. „Irgendwann möchte ich schon wieder heimkommen“, bekennt sie. „Denn ein bisschen Heimweh habe ich schon.“
Dorftheater Schleis
Auch in diesem Jahr soll es wieder lustig werden auf der Schleiser Bühne: die Regisseure Peter Abarth und Max Eller inszenieren den Schwank „Der Wunder Doktor aus Afrika“ mit einer Mischung aus altbekannten Gesichtern und jungen Nachwuchstalenten aus Schleis.
Im Schwank aus drei Akten dreht sich alles um Opa Albert und seine unangenehme Krankheit. Weil ihm kein Doktor aus der Umgebung helfen kann, bringt sein Kolleg Heinz den „Wunderdoktor“ Owanga mit nach Schleis. Das sorgt für jede Menge Aufregung: die Pfarrköchin ist strikt dagegen, dass außerhalb der Kirche „Wunder“ vollbracht werden und Reporterin Luise will die Wunder in die Schlagzeilen bringen. Als ein paar Wundergläubige es dann (trotz Owangas Warnung) übertreiben, ist das Chaos perfekt!
Das Stück wird im Sparkassensaal Schleis ab dem 05. April aufgeführt.
Platzreservierung unter: 347 845 88 32
Kolumne - Von den Aktivisten der Südtiroler Feuernacht vom 12. Juni 1961 sind nur mehr wenige am Leben. Einer von ihnen ist Josef Fontana. Er wurde 1937 in Neumarkt geboren, besuchte dort die Volksschule und erlernte das Malerhandwerk. Politisiert wurde er sozusagen „vor Ort“, auch indem er im November 1957 zusammen mit 35.000 Südtirolern an der Großkundgebung in Sigmundskron teilnahm. Deren Protest richtete sich unter anderem gegen die Nichterfüllung des Pariser Vertrages durch Italien. Hier die Vorgeschichte: 1946 verlangen über 150.000 Südtiroler ihre „Heimkehr“ zu Österreich; im September 1946 sichert Italien im sog. Pariser Abkommen die Gewährung einer Selbstverwaltung für Südtirol zu; durch einen „Etikettenschwindel“ wird diese Autonomie auch auf das Trentino ausgeweitet, auch die staatlich forcierte Zuwanderung geht weiter. Manchem Südtiroler, unter ihnen Josef Fontana, „platzt der Kragen“, sie sind für eine „schärfere“ Vorgangsweise. In der Folge kommt es zu Anschlägen, die in der sog. Feuernacht vom Herz-Jesu-Sonntag 1961 gipfelt, bei der in der Umgebung von Bozen an die 40 Hochspannungsmasten in die Luft fliegen. Josef Fontana war schon vorher „in Aktion getreten“, indem er einen Sprengstoffanschlag auf den Ansitz Ettore Tolomeis, des Trentiner Irredentisten und „Erfinders“ tausender Orts- und Flurnamen in Südtirol, in Glen bei Montan und auf zwei im Rohbau befindlichen Volkswohnhäuser in der Sassaristraße n Bozen verübte. Im Mai 1961 wurde er verhaftet, die Feuernacht erlebte er hinter Gittern im Gefängnis von Bozen. Dort bekam er dann bald Gesellschaft, denn nach und nach wurde ein Großteil der Attentäter und auch deren Anführer Sepp Kerschbaumer in Haft genommen. Im Dezember 1963 wurde den 68 Angeklagten vor dem Schwurgericht in Mailand der Prozess gemacht. Für Fontana endete er mit der Verurteilung zu einer Gefängnisstrafe von 10 Jahren und 4 Monaten.
Ab da beginnt für ihn ein neuer Lebensabschnitt. Nachdem ihm eine Einzelzelle im Gefängnis bewilligt wurde, macht er sich ans Studieren: Er holt die Mittelschule nach und bereitet sich in einem Fernstudium auf die Reifeprüfung vor. In Latein bekommt er Nachhilfeunterricht vom Franziskanerpater Leopold, in Englisch bringt ihn der Mithäftling Prof. Andergassen auf Vordermann. Wegen guter Führung wird er nach acht Jahren vorzeitig aus der Haft entlassen. Er legt 1970 in Salzburg die Matura ab und inskribiert anschließend an der Universität Innsbruck Geschichte, Germanistik und Philosophie. Er schließt sein Studium ab mit einer Dissertation über ein nicht sehr ruhmreiches Kapitel in unserer neueren Geschichte, nämlich über den Kulturkampf in Tirol von 1861 bis 1892 und der damit verbundenen Abschottung und geistigen Isolierung des Landes. Josef Fontana arbeitete nach seiner Promotion von 1977 bis 1999 als Sekretär beim Südtiroler Kulturinstitut. Während dieser Zeit verfasste er viele Arbeiten zur Geschichte Tirols, des Südtiroler Unterlandes und eine Biografie von Sepp Kerschbaumer. Er war mit Leib und Seele Historiker, mit ausgeprägter Liebe zum Detail, Bienenfleiß und eisernem Willen. Am meisten aber beeindruckt mich an Fontana, neben seiner aufrechten patriotischen Gesinnung, was er aus seinem Leben gemacht hat!
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
Vinschgau - Die anstehenden Gemeinderatswahlen standen im Vordergrund bei der diesjährigen hds-Bezirksversammlung. Doch nicht nur. Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser fand einmal mehr klare Worte zur Handelspolitik im Vinschgau.
von Angelika Ploner
Für eine kurzweilige und lebendige Bezirksversammlung sorgte Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser am 27. März 2025 in der BASIS Vinschgau. Zum einen mit seinem Impulsreferat. Zum anderen mit einer 2-Minuten-Rede-Runde, zu der alle BM-Kandidatinnen und Kandidaten im Vorfeld eingeladen worden waren. Thema: Die Handelspolitik in der eigenen Gemeinde - Positives, Negatives und Visionen. Der Einladung gefolgt sind einige, aber nicht alle.
„Schlechte Handelspolitik hat dermaßen schlechte Auswirkungen, dass wir es zum Thema gemacht haben“, sagte Spechtenhauser. „Der kommunalen Handelspolitik ist wesentlich mehr Bedeutung zuzumessen. Ich betone wesentlich“, so Spechtenhauser wörtlich. Der Handel solle in den Ortzentren stattfinden und nicht außerhalb. „Im Ortskern finden authentische Begegnungen statt, dazu braucht es die Geschäfte und die Gastronomie. Zu glauben an der Staatsstraße Großhandel zu errichten, der wird eines Besseren belehrt. Realitäten außerhalb fehlen dem Ortskern, saugen Kaufkraft ab, sorgen für eine Frequenzabnahme und fördern das Ladensterben im Ortszentrum. Die Dörfer sterben. Ich muss da als Negativbeispiele das geplante Eurospin Kortsch oder das M-Preis Eyrs nennen. Entscheidungen der Gemeindepolitik sind im Interesse der Gemeinschaft zu treffen und nicht für das Profitdenken und den Vorteil Einzelner. Die Zulassung neuer Handelsfläche ist also nur für diejenigen wenigen Warengruppen zu genehmigen, für die es erlaubt ist: Möbel, Getränke, Autohandel usw. Augenmerk und Unterstützung sind auf eine Nachbesetzung und Verdichtung der Einzelhandelsflächen in den Ortskernen zu legen.“
Kommunale Handelspolitik sollte Herzensangelegenheit einer jeden Gemeinde sein. Vor diesem Hintergrund war die 2-Minuten-Rede-Runde der BM-Kanidatinnen und Kandidaten eine interessante: Manche blieben vage, einige waren konkreter. Zwei Beispiele: Heiko Hauser, BM von Schluderns, etwa hat mittels Wirtschaftsförderung für Neuansiedelungen von 10.000 Euro immerhin fünf Betriebe neu oder wieder eröffnen können. Diese müssen drei Jahre bleiben.
Verena Tröger, BMin von Laas: „Ich fühle mich bei den Ohren genommen. Wir haben in Eyrs etwas zugelassen, was uns Bauchweh bereitet.“ Die Ehrung der hds-Mitglieder ist immer ein besonderer Moment: Heuer wurde Ortler Gel Kg der Andrea Weissenegger mit Mutter Rosa und Vater Anton aus Prad für 30 Jahre hds-Mitgliedschaft geehrt.
Philipp Moser, der Präsident, sagte seinen Mitgliedern: „Die Monni Card hat 18,3 Millionen generiert, 57.000 Gutscheine wurden gekauft - ein neuer Rekord.“ Aus hds Servicegenossenschaft wird InService. Und: Eine neue „Miar“-App wird auf den Weg gebracht.
Kürzlich organisierte die Ortsgruppe Rabland des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) für alle Wattbegeisterten im Restaurant „Cutraun“ in Rabland ein Vorausscheidungsturnier des landesweiten Wattturniers „Südtiroler Wattkönig“. Die Sieger der Vorausscheidung, Karl Kainz aus Marling und Manfred Kainz aus St. Gertraud, sicherten sich die begehrten Finalkarten. Das Finale des „Südtiroler Wattkönigs“ findet am 10. Mai 2025 im Sixtussaal der Spezialbier-Brauerei FORST statt.
Bozen/Vinschgau - Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz schreibt für das Jahr 2025 ein Praktikum in Gedenken an Prof. Florin Florineth aus. Der aus Mals im Vinschgau stammende Florin Florineth war nicht nur Mitbegründer und Vorsitzender des Dachverbandes, sondern auch ein international geschätzter Pionier der Ingenieurbiologie.
Das Praktikum beinhaltet eine Vergütung, die je nach Aufgabenumfang und Zeitaufwand bis zu fünf Monaten entrichtet wird. Das Praktikum kann auch Teil einer Bachelor- oder Masterarbeit sein. Das Praktikumsangebot richtet sich an Studierende, welche das Thema Entsiegelung von Siedlungs- und Gewerbegebieten vertiefen möchten.
Thema: Ermittlung des Entsiegelungspotentials in einem Südtiroler Siedlungs- oder Gewerbegebiet. Ziel: In Zusammenarbeit mit der Projektgemeinde sollen Sensibilisierungsarbeit geleistet, potenzielle Entsiegelungsflächen ermittelt und nach Möglichkeit eine konkrete Entsiegelungsfläche ausgewählt werden. Aufgabenbeschreibung: Die Praktikumsarbeit beinhaltet die Recherche der rechtlichen Rahmenbedingungen, Interviews mit politisch Verantwortlichen, Gespräche mit Fachpersonen der Gemeinde- und Landesämter. Es folgt die planerische Erhebung des Projektgebietes und eine einfache zeichnerische Darstellung des Entsiegelungspotentials und die Ausarbeitung eines Nutzungskonzeptes für eine konkrete Fläche.
Sollte optional eine Masterarbeit angestrebt werden, ist die eigenständige Erarbeitung von Forschungsfragen und Hypothesen notwendig. Bewerbung: Sollte Interesse am Florin Florineth-Praktikum 2025 bestehen, ersuchen wir um Zusendung des Lebenslaufes und eines Motivationsschreiben. Einsendeschluss: Montag, 26. Mai 2025. Mailadresse:
research@umwelt.bz.it
Anreise unserer Gäste im Zug, ist das möglich?
Laut verfügbaren Zahlen aus Tourismus und Landesämtern reisen momentan nur etwa 7% der Touristen im Zug an. Das heißt, 93% kommen mit dem Auto, mit Bussen oder mit dem Flugzeug. Allerdings leidet Südtirol seit Jahren unter dem starken Autoverkehr. Vor allem der Individual-PKW verursacht Staus, die von der einheimischen Bevölkerung immer stärker als Einschränkung der Lebensqualität gefühlt werden. Der Ausweg muss also darin liegen, das Auto vermeiden zu können. 2017 hat der Landtag eine direkte Railjet-Verbindung von Bozen nach Wien unterstützt und schon 2019 gab es diese perfekte und bequeme Verbindung. Und genauso könnte es mit relativ geringem Aufwand möglich sein, tägliche, direkte Verbindungen von München nach Meran und von Verona nach Innichen herzustellen. München und Verona sind „Hubs“, wo ein Umstieg aus anderen Richtungen leicht möglich ist. Wenn man bedenkt, dass es schon vor 40 Jahren direkte „Kurswagen“ aus Deutschland nach Meran gegeben hat, ist dieser heutige Zustand wahrlich ein beschämender Rückschritt. Von Innsbruck nach Meran benötigt man mit den Bummelzügen und dem obligatorischen langen Halt an der Grenze fast 3 Stunden. (...)
Die Autonomie Südtirols muss endlich genutzt werden, um die Gleisanlagen in Südtirol selbst zu verwalten. Das ist eine politische Frage. Aber was haben wir denn nicht schon alles „heimgeholt“. Der nächste Schritt ist die Zweigleisigkeit der Strecke Meran – Bozen. Sie wird jetzt schon von Pendlern und Touristen genutzt, vielleicht sogar einmal auch von Güterzügen. Natürlich brauchen wir dann auch Pendlerparkplätze oder günstige Zubringerdienste von den Dörfern zu den oft abgelegenen Bahnhöfen. Die Tourismuswirtschaft kann Abholdienste zu den Hotels organisieren. (...)
Zusammengefasst lautet die Devise: Keine Maßnahmen mehr setzen, die den Autoverkehr begünstigen, sondern nur mehr in Systeme investieren, die eine autofreie Mobilität ermöglichen und fördern! Der Zug kann eine verlockende Alternative bieten. Er muss nur gut gemacht sein. Und dafür braucht es den Willen von der Bevölkerung und den politischen Willen von den Abgeordneten im Landtag und im Parlament.
Umweltschutzgruppe Vinschgau
Dankeschön für den großartigen Einsatz!
Am 12. März 2025 kam es am Steghof in Naturns zu einem Dachstuhlbrand. (Die Dolomiten hat am 14. März 2025 berichtet.) Dank des schnellen, professionellen und unermüdlichen Einsatzes der Freiwilligen Feuerwehren aus Naturns, Tschirland, Tabland, Staben, Plaus und Meran (ein besonderer Dank für die zweite Drehleiter) konnte der Schaden auf das Dach beschränkt werden.
Ein ebenso großes Dankeschön gilt dem Weißen Kreuz und den Carabinieri, die vor Ort waren, um Sicherheit und Unterstützung zu gewährleisten. Besonders beeindruckt hat uns, mit welcher Sorgfalt die Feuerwehrleute nicht nur die denkmalgeschützten Stuben erhalten, sondern auch die Wohneinheiten vor Löschwasser geschützt haben.
Dieser Einsatz zeigt einmal mehr, wie wichtig und wertvoll das ehrenamtliche Engagement unserer Einsatzkräfte ist. Ein herzliches Vergelt’s Gott an alle Helferinnen und Helfer für ihren großartigen Einsatz!
Fam. Agnelli Wolf und Fam. Erlacher Wolf
Wälder sterben - Wüsten wachsen (Teil 2)
Auch Windwurf und Schneedruck haben wenig mit Witterungsextremen, sondern mehr mit Dünngründigkeit des Bodens zu tun. Für die Reduzierung von Abgasen verlagert der Mensch das Problem, für die Regeneration der Böden tut er nichts. Energie verbraucht, vergeudet er mutwillig bis total unverschämt immer mehr. Gönnen wir unseren Kindern keine Zukunft? Auf dünnschichtigen und folglich trockenen und wärmeren Böden ist auch für die Fichte die Endzeit gekommen. Fichten verschwinden zu 80% in den nächsten 15 Jahren in Mitteleuropa und Oberitalien bis hinauf 1.500 m.u.M. Nur auf relativ feuchten und kühlen Böden überleben sie. Werden dann auch Laubbäume massenweise vom Borkenkäfer oder anderen Parasiten befallen? Alle Bäume, die auf solchen Böden heute noch leben, sind in ihrem Abwehrsystem sehr geschwächt, und an „Nützlingen“ fehlt es noch mehr! Aus Mangel an Lebenssäften, unter diesen könnte man sowohl die Nährsalzlösungen, als auch die Wachstumssäfte verstehen, können vorallem Fichten zu wenig Harz erzeugen, um die Borkenkäfer zu ertränken. Die Nährsalzlösungen kommen aus dem Boden zu den Blättern, werden dort durch die Photosythese in Wachstumssäfte umgewandelt und fließen im Bast, dem Bindegewebe zwischen Borke und Holz, zu allen Wachstumszellen und auch zum Pilzgeflecht, das mit der der Pflanze Symbiose betreibt. Das Pilzgeflecht erhält von der Pflanze den kohlenhydratreichen Wachstumssaft, dafür mineralisiert es organische abgestorbene Substanz zu Nährsalzlösungen.
Paul Gruber, Weyer (A), Mals
HAIKU - GEDICHT
Prämiertes Werk zum Kreativ-Wettbewerb anlässlich des 80. Todestags von Josef Mayr-Nusser
Sein Gebet verhallt
am Winterhimmel – etwas
von ihm bleibt …
©Helga Maria Gorfer
Kommentare und Anfragen zum Thema Haiku an: helga.gorfer58@gmail.com
Ein Frühlingsgruß. Die nächste Vinschgerwind-Impression wird meine 500ste sein, und bis auf 1000 komme ich sicher nicht. Ich freue mich über die Rückmeldungen, weil mit einer Kleinigkeit kann ich andere überraschen und glückliche Augenblicke schenken. Vielleicht wäre es schön, die besten Impressionen in einem Katalog zu sammeln. Wenn der eine oder andere Gönner sich melden würde, könnte die Idee bis Weihnachten umgesetzt werden.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Gesundheit
So langsam werden unsere Vorsätze von Neujahr auf die harte Probe gestellt.
Angenommen, du hast Dir tägliche Übungen für Deinen Rücken vorgenommen oder einen täglichen Spaziergang oder weniger Alkohol oder was auch immer…und Du hast es nun schon 5 Tage oder 5 Wochen durchgehalten. Nun passiert das Drama: es kommt der bekannte Durchhänger…plötzlich ist das Wetter Schuld, die Verführung von Freunden, der leichte Schnupfen…irgendetwas findet der innere Schweinehund schon, damit er uns zu Fall bringt. Die Frage ist, wie wir drauf reagieren? Mit Selbstvorwurf, mit Ärger, mit Resignation, mit „Vorhaben gescheitert“ oder gestehst Du Dir zu, dass das passieren kann, dass das zum Erfolg dazugehört und jedem Menschen auf seinem Weg zu einem großen Ziel schon einmal passiert ist?
Kurz einmal hinzufallen ist Teil jeder Veränderung.
Laut Studien erreichen jene Menschen ihr Ziel, die einen Rückschlag miteinkalkulieren. Alles andere ist unmenschlich, hart und gleicht eher einer maschinellen Einstellung als einer humanen Entwicklung. Wenn wir unser Hinfallen also sehen, wahrnehmen und annehmen, dann krallen wir uns emotional nicht daran fest, sondern bleiben auf unser Ziel ausgerichtet.
Hinfallen.
Aufstehen.
Krone richten.
Weitergehen.
Petra Gamper
GesundSein
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www.petra-gamper.com
Industrie trifft Schule und umgekehrt. Seit 14 Jahren findet ein Austauschtreffen zwischen dem Unternehmerverband Südtirol und den SchülerInnen der 4. und 5. Klassen der Berufs- und Oberschulen des Vinschgaus statt. Gemeinsam Zukunft gestalten – unter diesem Leitmotiv stand die Veranstaltung heuer. Der Grundtenor am 20. März 2025 lautete: Die Zukunft heißt KI.
von Angelika Ploner
Die Schülerinnen der 5B des SG Schlanders Anna Hofer, Maria Parth und Lena Theiner präsentierten die Ergebnisse einer Umfrage unter Schülern zu KI, Philip Hölbling von der 5A des SG hingegen jene zum Thema: Vinschger Betriebe und KI. Bei Auto Telser in Schlanders „arbeitet man noch selber.“ Bei der Firma Mair Josef & Co. KG in Prad sind „selbstfahrende Bagger kein Thema, im Verwaltungsbereich dagegen wird KI eingesetzt.“ Bei Sockelleisten Pedross in Latsch kommt „Deepl oft und ChatGPT hin und wieder zum Einsatz.“ Im Produktionsbereich nutze man KI für die Erkennung von Fehlern z.B. von Ästen. Bei Interfama in Prad werden seit 3-4 Jahren Schweißroboter eingesetzt. Das Ergebnis: Roboter werden nicht müde, haben keinen schlechten Tag und sind präziser. ChatGPT erhält dort etwa den Auftrag, eine E-Mail freundlicher oder sachlicher zu gestalten. Auch Übersetzungen werden mit KI gemacht. Bei Systems „verwenden wir KI im Marketing und Verwaltungsbereich, für Analysen und in der Softwareentwicklung“, sagte Geschäftsführer Gustav Rechenmacher vor vollen Stühlen im Kulturhaus Schlanders. Doch: Auch oder gerade KI brauche die Kontrolle von Menschen. Deshalb gelte es immer den Kopf einzuschalten.
Die Schülerumfrage mit 258 Antworten zeigte: Immerhin 56 Prozent der Befragten überprüfen die über KI abgefragte Informationen bevor sie diese gebrauchen. Grundsätzlich wird KI als hilfreich eingeschätzt. Das Resümee der Maturantinnen: „KI ist nur so nützlich, wie wir sie machen.“
Große Aufmerksamkeit erhielt Lenard Linser, Jungunternehmer der Firma Baumänner in Kastelbell für seinen Beitrag. „Eine Riesengeneration geht vom Arbeitsmarkt, das bedeutet eine Riesenauswahl an Arbeitsmöglichkeiten.“ Ein Durchhaltevermögen von mindestens einem Jahr, mahnte er an. Und: „Verwechselt netto nicht mit brutto und schaut bei lukrativen Angeboten aus der Schweiz genau hin.“ Grundsätzlich gilt: Lernen, sich selbst zu helfen und Netzwerke aufbauen. Dem schloss sich auch Elke Wagmeister von der Polyfaser AG in Prad an.
Enrico Zuliani, der Bezirksvertreter des Unternehmerverbandes meinte: „Das Leitmotiv „Gemeinsam Zukunft gestalten“ haben wir gewählt, weil es den Einsatz aller braucht, um die Herausforderungen zu meistern.“ Diese analysierten die SchülerInnen der 4. Klasse des SG Mals Fynn Schwarz, Michaela Mall, Tobias Platzgummer, Julia Brunner und Laura Lampacher. Die 3 Ds - Dekarbonisierung, Demografie und Digitalisierung - sind ebenjene Herausforderungen der Zukunft und eng miteinander verknüpft. Die Digitalisierung betrifft alle Lebens- und Arbeitsbereiche, die Demografie hat Auswirkungen auf alle Branchen, die Dekarbonisierung betrifft vor allem den Immobilienbereich.“
In der abschließenden Diskussion gab es etwa folgende Frage: „Wie gehen die neuen Herausforderungen mit dem kapitalistischen Wirtschaftssystem zusammen?“ Gustav Rechenmacher fand klare Worte: „Wir sind in keinem kapitalistischen Wirtschaftssystem. Wir sind sozial. Wir leben seit Corona in einem Schlaraffenland. Es wird nicht bedacht wo das Geld herkommt. Das Geld fällt nicht vom Himmel. Work-Life-Balance, 4-Tage-Woche und gleichzeitig viel Gehalt können wir uns nicht leisten.“
Verena Rinner, Direktorin des OSZ Schlanders eröffnete die Veranstaltung, Moderatorin Irene Kusstatscher vom Unternehmerverband beendete diese mit den Worten: „Es gibt viele komplexe Themen und keine einfachen Antworten.“
Prämierung der Destillata 2025 - Am Freitag, den 14. März 2025, fand im malerischen Schloss Maretsch in Bozen die Prämierung der Destillata statt, einem renommierten internationalen Wettbewerb für Destillate und Spirituosen. Rund zehn Südtiroler Hofbrennereien nahmen an diesem prestigeträchtigen Event teil und konnten dabei herausragende Ergebnisse erzielen.
Drei dieser Brennereien stammen aus dem Vinschgau:
• Biobrennerei Steiner - Mals: Nationensieger Italien, 4 Goldmedaillen (Vogelbeere, Heidelbeere, Kirsche, Grappa) und weitere 16 Auszeichnungen (7x Grappa, 3x Apfel, 2x Williams, Palabirne, Marille, Zwetschge, Holunder).
• Marinushof - Kastelbell: 1 Goldmedaille (Marille) und 4 Auszeichnungen (Marille, Williams, Apfel, Grappa).
• Ausserloretzhof - Laas: 11 Auszeichnungen (2x Marille, 2x Williams, 2x Apfel, 2x Traube, Kirsche, Enzian, und Zwetschge).
Die Brennerszene der Südtiroler/Vinschger Hofbrennereien hat sich erneut als eine der besten in der internationalen Spirituosenlandschaft etabliert. Die lokal erzeugten Destillate gewinnen im internationalen Vergleich zunehmend an Anerkennung und zeigen, dass in der Region handwerklich hochwertige Schätze im Obstbrand-, Grappa- und Spirituosenbereich hergestellt werden.
Weitere Südtiroler Kleinbrennereien stellten sich der internationalen Jury und erzielten grandiose Ergebnisse:
• Schwarz-Brennerei - Mölten
• Reichneggerhof - Lana
• Gassenhof - Ratschings
• Haidnerhof - Brixen
• Brennerei Wezl - Riffian
• Brennerei Knöspele – Brixen
Diese Erfolge unterstreichen nicht nur die Qualität der Produkte, sondern auch das Engagement der Brenner in Südtirol, die Tradition und Innovation in der Spirituosenherstellung vereinen.
Es lohnt sich, die Welt der handwerklich hergestellten Destillate zu erkunden und die Vielfalt und Tiefe der Geschmäcker zu entdecken. Ein Schluck eines solchen Destillats kann nicht nur den Gaumen erfreuen, sondern auch ein Gefühl von Verbundenheit mit der Natur und den Menschen, die diese Kunst beherrschen, vermitteln.
Die 3 Vinschger Hofbrennereien laden alle heimischen Genießer und Gäste ein, die Vielfalt und Exzellenz ihrer Produkte zu entdecken. (r)
Partschins - Gleich zwei Premieren gab es inhaltlich bei der Gemeinderatssitzung in Partschins am 18. März. Zwei Umwidmungsanträge standen auf der Tagesordnung. Die Besitzer einer Frühstückspension hat den Antrag auf Umwidmung von Gastgewerbe in Wohnen gestellt. Man wolle, familiär bedingt, den Gastbetrieb auflassen und die Gästezimmer zu Wohnungen umbauen, war die Erklärung, die BM Luis Forcher den Gemeinderäten mitteilte. Ein solcher Fall sei das erste Mal im Partschinser Gemeinderat zu behandeln. In der Dikussion kam einige Verwirrung auf. Denn Sabine Zoderer von den Freien Wählern mutmaßte von einer Möglichkeit, die Kubatur verschieben zu können. Und es gab viele Fragen. Wie gehe man mit der Wertsteigerung um? Was passiere denn mit den Betten? BM Forcher sagte, dass von den entstehenden Wohnungen 60% konventioniert und 40 % frei seien, dass der Bauherr den Mehrwert für die Kubatur an die Gemeinde bezahlen müsse. Tourismusreferent Ulrich Schweitzer betonte, dass er davon ausgehe, dass die frei werdenden Privatzimmervermietungs-Betten in das Gemeindekontingent übergehen werden. Benjamin Schupfer von der Bürgerliste forderte eine Grundsatzhaltung der Gemeindeverwalter, denn solche Umwidmungsfälle können wiederkommen. Letztlich sprachen sich alle Gemeinderäte für die Umwidmung aus, zumal die Gemeindekommission für Raum und Landschaft im Hintergrund bereits grünes Licht gegeben hatte. Ähnlich und doch anders gelagert war der zweite Umwidmungsfall und zwar von einer Zone Handwerk in eine Zone Wohnen. Auch dort werde die Kubatur überschritten, wies Schupfer auf die Wertsteigerung hin und man solle bei den Umbauarbeiten auf die Einhaltung des Ensembleschutzplanes achten.
Zoderer wollte in der Fragestunde wissen, ob man sich über eine schwerverkehrsfreie Lahnstraße Gedanken mache. Da müsse man sich tatsächlich etwas überlegen, denn sonst habe man bei der Errichtung des Feldweges einen Fehler gemacht, gab VizeBM Walter Laimer zur Antwort. Der Feldweg werde im Übrigen Ende Mai fertiggestellt sein. (eb)