Administrator

Administrator

Freitag, 03 Januar 2020 14:21

Die Rubrik im Blick zurück

Aus dem Gerichtssaal - Den Rückmeldungen der Leser nach zu schließen erfreut sich die Rubrik „Aus dem Gerichtssaal“ einer gewissen Beliebtheit. Das ist erfreulich und schmeichelt natürlich meiner Eitelkeit. Durch die Kontakte mit den Lesern lassen sich auch Fehler korrigieren. So ist mir in meinem letzten Beitrag eine arge Peinlichkeit passiert: ich habe den Tiziano Terzani 84 Jahre alt werden lassen. Eine Leserin wies darauf hin: ja, dann müsste er ja noch am Leben sein! Fast ein Jahr zurück liegt der Beitrag über den tödlichen Rodelunfall am Rittner Horn. Ein klassischer Fall von Selbstverantwortung, der auf Dritte abgeschoben werden sollte und der zum Glück als solcher auch von der ermittelnden Staatsanwaltschaft erkannt wurde und für die Betreiber der Aufstiegsanlagen ohne rechtliche Folgen blieb. Nicht wie der des Bauern aus dem Gadertal, der auf seinem Privatweg einen elektrischen Weidezaun aufgestellt hatte, an dem ein Mountainbiker „hängen“ blieb. Der Zivilrichter in Bozen meinte, der Bauer hätte den Draht durch Anbringen von Fähnchen kenntlich machen müssen. Die Frage, was der Radfahrer überhaupt auf dem Privatweg des Bauern verloren hatte, ließ der Richter leider unbeantwortet. Ein reges Medienecho fand der Fall der deutschen Urlauberin, die auf einer Alm im Stubaital von einer Mutterkuh auf die Hörner genommen und getötet wurde. Der Fall ist zwar noch nicht ausjudiziert, aber der Almbetreiber wurde in 1. Instanz zu Schadenersatz in Höhe von ca. 400.000 Euro verurteilt, und dies obwohl die Wanderer durch mehrsprachige Schilder darauf hingewiesen wurden, dass auf der Alm Mutterkühe weideten, zu welchen Menschen und Hunde Abstand halten sollten.
Zu keiner mir bekannten Reaktionen hat der Beitrag über das verunglückte Vorkaufsrecht der Gemeinde Partschins am Hälfteanteil einer Wohnung in einem denkmalgeschützten Gebäude geführt. Das Vorrecht wurde ohne erkennbaren Grund und mit einer vom Gericht als „leere Phrase“ abgetanen Begründung ausgeübt. Vom wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet war das ganze Unternehmen eine Schnapsidee. Der „Spaß“ hat die Gemeinde gut und gerne an die 20.000 Euro an Spesen gekostet, die immerhin aus Steuergeldern stammen. Sind die Partschinser immer so geduldig, wenn jemand ihr Geld beim Fenster rausschmeißt?
Lebhaftere Reaktionen folgten hingegen auf die Beiträge zum „Malser Weg“. Mittlerweile zieht er einen ganzen Rattenschwanz an Gerichtsentscheidungen hinter sich her. Der Kasus schreit nach einer außergerichtlichen Lösung; ein Schlüssel dazu liegt zurzeit noch ungenutzt im Landhaus in Bozen.
Von den Lesern goutiert werden Beiträge über beschissene Gerichtsvollzieher und Geschichten aus der Zeit, als Schlanders noch ein Gericht und einen „Tschumpus“ hatte. In der nächsten Rubrik wollen wir der Frage nachgehen, ob die Schließung der peripheren Gerichte eine gute Idee war und ob die als Begründung angeführten Einsparungen überhaupt bestehen. Bis dahin verbleibe ich mit den besten Wünschen für das Neue Jahr Ihr
Peter Tappeiner,
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it

Freitag, 03 Januar 2020 14:19

Mit dem Wolf leben lernen?

Tschengls/Vinschgau - Auf der Tschenglsburg fand eine Veranstaltung zur Zukunft der Weidewirtschaft statt. Mehr als sechzig Zuhörer, unter ihnen viele Tierzüchter, sahen sich mit drei Haltungen konfrontiert:

Aufklären
Max Rossberg stellte sich als Vorsitzender der „European Wilderness Society“ (EWS) vor und erklärte die Tätigkeit dieser österreichischen Organisation, die zur Aussprache eingeladen hatte. In beratender Funktion hat Rossberg oft mit dem Thema Wolf zu tun. In vielen Regionen habe man sich gut damit arrangiert, in anderen sei der Umgang unklar. Bei uns ließen sich mangelnde Strategien auch durch die historische Entwicklung erklären, über Jahrhunderte sei der Wolf gejagt worden. Anderen Teilen Mittel- und Südeuropas attestierte er Wolfsbestand und Herdenschutz. Anhand von Beispielen (Dresden, Lausitz) zeigte Rossberg die unproblematische Koexistenz von Menschen, Landwirtschaft und Wölfen auf – wobei die Kosten für den Herdenschutz dort in voller Höhe vom Staat übernommen werden, nicht nur jene von Wolfsrissen.
Auch wenn dieses Gleichgewicht in Südtirol noch nicht funktioniert, gelten ausnahmslos EU-Naturschutzrichtlinien (FFH-Richtlinie: Flora/Fauna/Habitat), die den Wolf als schützenswert einstufen. Dafür sind auf EU-Ebene die Umweltminister zuständig, ohne Mitsprache der Agrarministerien. Südtirol bezeichnete Rossberg als „mitten in den Highways von Wölfen“. Gäbe es den Wolf nicht, würde schon der nächste Feind der kleineren Nutztiere (Schafe, Ziegen) lauern: der Goldschakal. Dieses fuchsähnliche Tier hat den Wolf zum natürlichen Feind. Für Südtirol sieht Rossberg die Lösung im Herdenschutz: „Es geht nicht mehr ohne.“ Nur durch Methoden wie Behirtung, Schutzhunde und Zäune sei eine Weidewirtschaft weiterhin möglich. Um der Landwirtschaft unter die Arme zu greifen, wurde ein EU-Projekt vorgestellt, zu dem sich Südtiroler Bauern anmelden können. Im deutschsprachigen Alpenraum sichert ein Budget von 5 Millionen Euro eine Herdenschutzausbildung für 1000 Landwirte. Es soll u.a. Zaunmaterial getestet und der Umgang mit Herdenschutzhunden erlernt werden. Dennoch seien langfristige Lösungen gefragt, auf Landesebene und international, denn „den Wolf werden wir nicht mehr los“, gab der Referent zu bedenken.

Anpacken
Aus der Praxis sprach der Nordtiroler Landwirt Thomas Schranz, er lebt in Tösens im Oberen Gericht. Er erzählte von den vielen Hürden und Tücken des Herdenschutzes, der mit sehr viel Arbeit verbunden ist, ihn hat er aber trotz Rückschlägen vor der landwirtschaftlichen Kapitulation bewahrt. Sein Plädoyer für eine gezielte Weideführung auf den Almen schloss er mit Berichten von der oft mühsamen Suche nach Unterstützern (Wildbach, Tourismus, Politik) und mit der Nachricht, 2020 ein gemeinschaftliches Projekt auf die Beine zu stellen. Es sollen 800 Schafe auf die Almweide, von einem Hirten betreut und im Nachtpferch geschützt. Das Fleisch wird dann Teil des regionalen Kreislaufs, wofür es Abnehmer aus der Gastronomie braucht. Diesem Erfolg geht Schranz‘ jahrzehntelanger Einsatz für die Almbewirtschaftung und Erfahrung im Herdenmanagement voraus.

Anmahnen
Die dritte Haltung nahmen besorgte Stimmen aus dem Publikum ein, schon während des Vortrags von Max Rossberg stellten sie Herdenschutz durch Zäune im schroffen, hochalpinen Raum in Frage, forderten die Anpassung der FFH-Richtlinien und stuften das abendliche Zusammentreiben der Schafe aufgrund der Größe mancher Almgebiete als unmöglich oder wegen der Übertragung von Krankheiten als gefährlich ein. Zweifel bestanden auch im Einsatz von Zäunen ohne zusätzlichen Schutz von Hunden. Auch hieß es, dass sich der Vortrag an die falsche Adresse richte, Landespolitiker müssten in dieser Materie unterrichtet werden.
Rossberg ließ während der emotional geführten Diskussion anklingen, dass es zwei Möglichkeiten gebe: Den festgefahrenen Konflikt unter Menschen fortzusetzen oder Lösungsansätze zu suchen. Auf die Bedenken der Zuhörer antwortete er mit der Chance, Maßnahmen zu erlernen, damit die landwirtschaftlichen Betriebe ihre Herden bestmöglich vor Raubtieren schützen und beweidete Almen erhalten können.
Maria Raffeiner

 

2018 wurden in Südtirol Wolfschäden durch Risse von Nutztieren im Ausmaß von 8.420,00 € vergütet.
2019 wurden in Südtirol
ca. 70 Schafe, 1 Widder, 9 Lämmer, 1 Rotwild, 1 Ziege von Wölfen gerissen und zwei Schafe verletzt.
(Quelle: Amt für Jagd und Fischerei)
Dezember 2019: Mehrere Wölfe wurden in Südtirol gesichtet und gefilmt, einer wurde überfahren.

Dienstag, 07 Januar 2020 14:00

Information mit Genuss

Fachschule für Hauswirtschaft Kortsch - Am „Tag der offenen Tür“ am 14. Dezember 2019 herrschte ein reges Kommen und Gehen.

Begrüßt wurden die Gäste am Eingang von der Direktorin Monika Aondio und ihrem Stellvertreter, den Schulleiter der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Kortsch Andreas Paulmichl. Schülerinnen und Schüler verteilten Informationsmaterial. Der Rundgang durch die Fachschule war für unzählige Besucherinnen und Besucher am „Tag der offenen Tür“ am 14. Dezember 2019 nicht nur sehr informativ, sondern er regte auch die Sinne an. An mehreren Stellen waren Verkostungsstationen aufgebaut. Es gab selbst gemachte Schokolade, Säfte, Käse, Kaffee und Kuchen. Dass die Fachschule längst nicht nur Mädchen anspricht, demonstrierte der Schüler der 1. Klasse Florian Gamper aus St. Martin im Kofel an der Nähmaschine. Aus verbrauchten Herrenhemden fertigte er originelle Schürzen. Die Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Kortsch mit angeschlossenem Heim bietet Mittelschulabsolventinnen und -absolventen eine drei- beziehungsweise vierjährige praxis- und berufsorientierte Vollzeitausbildung in den Bereichen Hauswirtschaft und Ernährung an.
Das Berufsbildungsdiplom nach der 4. Klassen schafft die Voraussetzung für ein fünftes Bildungsjahr, das zur Matura führt und ein Weiterstudium an Universitäten ermöglicht. (mds)

Freitag, 03 Januar 2020 14:17

„Die Abenteuer des kleinen Panda Luu“

„Die Abenteuer des kleinen Panda Luu“ heißt das erste Kinderbuch von Lisi Lang, welches im Dezember 2019 im Verlag edition AROB erschienen ist.
„Der kleine Panda Luu ist schüchtern aber auch mutig – und auf seinen kleinen herzförmigen Fleck auf der Brust mächtig stolz “, beschreibt Lisi Lang, Redakteurin der
„Neuen Südtiroler Tageszeitung“ den kleinen Panda. Die Kurzgeschichten sind für Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren konzipiert, als Vorlesebuch vor dem Einschlafen.

Freitag, 03 Januar 2020 14:15

Jetzt ist die Zeit

Kolping im Vinschgau - Vor wenigen Tagen erlebten wir den Jahreswechsel. Ein neues Jahr begann- eine neue Zeit?
Adolph Kolping sagt: „Die Zeit an sich betrachtet, ist völlig wertlos; sie erhält den Wert für uns erst durch unsere Tätigkeit in ihr.“ Ja, die Zeit an sich betrachtet- das wäre lediglich die monotone Abfolge von Zeiteinheiten, der stete Wechsel von Sekunden und Minuten, von Stunden, Tagen und Wochen, Monaten und Jahren.
Treffend formulierte es der Dichter Friedrich Schiller: „ Dreifach ist der Schritt der Zeit: zögernd kommt die Zukunft hergezogen, pfeilschnell ist das Jetzt entflogen, ewig still steht die Vergangenheit.“
s14 kolping zeitAdolph Kolping wusste um den Wert der Zeit. Aufgrund schwieriger Lebensbedingungen und gesundheitlicher Beeinträchtigungen konnte er nur mit zeitlicher Verzögerung den ihm von Gott zugedachten Weg einschlagen. Zeitlebens musste er immer etwas aufholen. Er war immer tätig. Er ahnte wohl, dass er nicht allzu viele Jahre zur Verfügung hatte: er starb 52jährig.
Ja, die Zeit, unsere Zeit erhält ihren Wert für uns erst durch unsere Tätigkeit in ihr, so Kolping. Immer wieder erhalten wir die günstige Gelegenheit die wir nutzen sollten: auch in diesem Jahr! Nutzen wir diese Möglichkeit. Da entscheidet sich, was zu unserem Heil oder Unheil gereicht. Letzten Endes geht es um „kleine“ Tätigkeiten. Niemand verlangt von uns Großes. Es muss nur getan werden: gerade als Kolpinger sind wir gefragt. Immer ist jetzt die beste Stunde! Also TÄTIG sein - auch in diesem Jahr.
Otto von Dellemann

Dienstag, 07 Januar 2020 14:00

Impressionen Gianni Bodini

Am Nördersberg. Der Winter hat hier länger alles im Griff. Von weitem gleichen die „Plantagen“ einer geheimnisvollen Schrift, die sonderbare Geschichten erzählt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Freitag, 03 Januar 2020 14:11

Leserbriefe Ausgabe 1-20

„Oberländer Gletscherbahn“
Unter Bezugnahme zum Artikel „Gletscherskigebiete sind die Zukunft“ im Vinschgerwind Ausgabe vom 12.12.2019, möchten wir uns als Schöneben AG von den Aussagen des Geschäftsführers der Oberländer Gletscherbahn AG Armin Falkner klar distanzieren und auf die enormen Risiken einer Oberländer Gletscherbahn für die umliegenden Skigebiete im oberen Vinschgau hinweisen. Eine positive Aufwertung, wie sie Herr Falkner beschreibt, ist rein aufgrund der geografischen Gegebenheiten nicht möglich. Einen gesunden Gästeaustausch, wie es ihn mit unseren heutigen Partnern in der Region gibt, würde es in diesem Fall aufgrund der Gegebenheiten und Konstellationen nicht geben - es wäre eine reine Abwanderung von Gästen in das Kaunertal. Ein Gästewechsel in Richtung Schöneben-Haideralm, und den anderen umliegenden Skigebieten kann aufgrund der geographischen und logistischen Gegebenheiten und Umstände nicht stattfinden. Eine zusätzliche neue Liftgesellschaft mit einer reinen Zubringerbahn in das Kaunertal würde die Erstzutritte in allen Skigebieten des Vinschgaus negativ verschieben und besonders den nahen Skigebieten Schöneben-Haideralm und Nauders jährlich empfindliche Verluste bescheren, welche nicht zu kompensieren wären.
Nunmehr ist es nach jahrzehntelangen Bemühungen gelungen die beiden Liftgesellschaften Schöneben AG und Haider AG zu fusionieren und die beiden Skigebiete mit dem Projekt „Skitechnische Verbindung Schöneben-Haideralm“ zu verbinden. Die Wintersaison 2019/2020 hat uns gezeigt, dass das Gesamtkonzept funktioniert und von unseren Gästen als auch von der einheimischen Bevölkerung positiv aufgenommen wird. Mit der Errichtung einer neuen reinen Zubringerbahn für das Kaunertal und der Etablierung eines für die Schöneben AG direkten Konkurrenzbetriebes in der Gemeinde Graun, würde man das Erreichte aufs Spiel setzen und einen erneuten starken internen Wettbewerb forcieren.
Für die Planung des Projektes „Skitechnische Verbindung Schöneben-Haideralm“ und die zukünftige Entwicklung der Schöneben AG wurden mit dem Beratungshaus KPMG gründliche und ausführliche Berechnungen, Untersuchungen und Planungen unter Einbezug aller zukünftigen ordentlichen und außerordentlichen Investitionen der Schöneben AG durchgeführt, um den wirtschaftlichen Erfolg der Schöneben AG zu gewährleisten. Hier gibt es keinen Spielraum - schon gar nicht eine Verschiebung der Erstzutritte - ohne das wirtschaftliche Überleben oder den wirtschaftlichen Erfolg der Schöneben AG zu gefährden. Die Schöneben AG sieht sich in den nächsten Jahren einer großen finanziellen Belastung gegenüber, die unter den aktuellen gegebenen Umständen beherrschbar ist, aber bei einer Verschiebung der Erstzutritte umgehend zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Schöneben AG führen wird.
Es ist gelungen das Skigebiet Nauders auf der nordtiroler Seite des Reschenpasses, in den gemeinsamen Kartenverbund „Zwei-Länder-Skiarena“ einzubinden. Der Kartenverbund besteht aus den Skigebieten Nauders, Schöneben-Haideralm, Watles, Trafoi und Sulden und bietet unseren Gästen jenseits und diesseits der Grenze mit rund 211 Pistenkilometern ein besonderes Angebot in schönster Lage. Weiters möchten wir festhalten, dass mit den bereits seit Jahren bestehenden, modernen Anlagen und bestens ausgebauten Pisten, der nun fusionierten Schöneben AG, und den neuen, im letzten Jahr dazugekommenen Anlagen und dem somit nunmehr weitläufigen und dem für alle Skifahrer abwechslungsreichen Pistenangebot, wir in der Lage sind unsere Urlaubsgäste in der Region bestens zu bedienen. Mit den derzeitigen Förderkapazitäten unserer Aufstiegsanlagen (17.200 Personen/Stunde), im Verhältnis zu den Gästebetten in der Region (Gemeinde Graun ca. 3.000 Gästebetten) gesehen, werden wir den an uns gestellten Anforderungen mehr als gerecht – im Gegenteil, wir hätten auch bei einem bedeutenden Zuwachs an Gästebetten kein Problem unsere Gäste ohne Wartezeiten an den Liftanlagen und auf den Pisten zu bedienen. Langtaufers ist durch die für Gäste und Einheimische kostenlose Skibusverbindung bestens an das Skigebiet Schöneben-Haideralm angeschlossen. Die Kosten werden hierfür von der Schöneben AG, von der Gemeinde Graun und vom Tourismusverein Reschenpass getragen. Die Tourismusregion rund um den Reschenpass ist somit, was die Lift- und Aufstiegsanlagen betrifft, bestens aufgestellt. Wir können hohe Qualität in mehr als ausreichender Quantität der Aufstiegsanlagen und Pisten bieten. Die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass in der Gemeinde Graun aufgrund der Gegebenheiten nur eine Liftgesellschaft erfolgreich sein und wirtschaftlich arbeiten kann. Das Angebot für Einheimische und Touristen ist mehr als ausreichend. Eine weitere Liftgesellschaft sehen wir als großes Risiko für alle Beteiligten.
Wir sind überzeugt, dass die Realisierung des Projektes „Oberländer Gletscherbahn“ das Wirtschaftsgefüge im Vinschgauer Oberland aus den Fugen bringen würde. Drohende wirtschaftliche Probleme der Schöneben AG und der davon abhängigen Betriebe wird dann wohl niemand mehr lösen können.
Das sozioökonomische Gutachten ist in keiner Weise wie von Herrn Falkner beschrieben zu hundert Prozent positiv! Die sozioökonomischen Auswirkungen auf den gesamten oberen Vinschgau und das benachbarte Nauders wären aus unserer Sicht katastrophal. Als Schöneben AG sehen wir in einer „Gletscherbahn“ im hinteren Langtauferertal für unsere Tourismusregion keinen positiven wirtschaftlichen und touristischen Impuls. Weder ist der Bedarf für ein derartiges Projekt gegeben, noch gibt es aus unserer Sicht einen positiven wirtschaftlichen Aspekt für die Gegend. Im Gegenteil – durch die Errichtung einer „Gletscherbahn“ würde das naturbelassene Langtauferertal sein im Trend liegendes und für die ganze Region wichtige Angebot für Langläufer, Winterwanderer, Tourengeher und Ruhe suchende Naturliebhaber verlieren.
Reschen, 15.12.2019 Verwaltungsrat Schöneben AG

offener Brief
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Noggler, geschätzter Heinrich,
als Gemeindereferent unserer Fraktion spreche ich im Namen eines großen Teils der Langtauferer Bevölkerung, von denen sich einige fassungslos an mich gewendet haben. Das kürzlich abgehaltene, an sich für die Gemeinde positive Langlaufevent „La Venosta“ in Langtaufers wurde ganz offensichtlich bewusst von Dir und unserem Geschäftsführer des Tourismusvereins dazu genutzt, gegen das Zusammenschlussprojekt Langtaufers-Kaunertal negative Stimmung zu verbreiten und falsche Signale bzgl. der Realisierung über die Gemeindegrenzen hinaus Richtung Landtag zu senden. Ich erachte es daher im Auftrag vieler aufgebrachter Langtauferer als meine Pflicht, Dir nachfolgende Fragen zu stellen:
1. Mit welcher Berechtigung stellst Du Dich als Bürgermeister der Gemeinde Graun vor die Fernsehkamera und behauptest, wir bräuchten das Projekt Langtaufers-Kaunertal eigentlich nicht mehr? Ich möchte nochmals daran erinnern, dass nach wie vor ein aufrechter Zweidrittei-Mehrheitsbeschluss der Gemeinde für das Projekt besteht. Es wurde kein einziges Mal weder im Gemeindeausschuss noch im Gemeinderat darüber debattiert, dass wir uns dieser Thematik erneut annehmen, diese neu auslegen oder bewerten müssten. Ich muss dich darauf hinweisen, dass du dich hier ganz und gar eigenmächtig und vorsätzlich über den gültigen Ratsbeschluss und den Wählerauftrag hinwegsetzt.
2. Weiterhin möchte ich dich nochmals daran erinnern, dass du selbst 2016 noch für das Projekt gestimmt hast dieser nach wie vor gültige Gemeinderatsbeschluss ist ein klarer Auftrag der Gemeinde Graun zur Genehmigung des Projektes an die Landesregierung und wurde letzthin auch nochmals öffentlich von Landesrat Schuler bestätigt. Ich möchte außerdem nochmals in das Gedächtnis rufen, dass 2016 ein Großteil der Langtauferer Familien Aktien bei der Oberländer Gletscherbahn AG erworben und sich damit voll für die Verwirklichung der Schiverbindung LangtaufersKaunertal ausgesprochen hat. All diese Bürger fühlen sich nach deinem medialen Angriff auf das Projekt nun hintergangen und betrogen. Aus unserer Sicht ist das demokratiepolitisch untragbar.
3. Wie kommst Du zu der Annahme, das Projekt sei abgeändert worden, Du hättest das von verschiedenen Landesräten gehört?
4. Mit welcher Berechtigung fährst Du mit Ausschussmitglied Franz Prieth, der gleichzeitig im Verwaltungsrat der Schöneben AG sitzt, und weiteren Mitgliedern des Schöneben-Verwaltungsrats nach Bozen zum Landeshauptmann, um über das Projekt Langtaufers-Kaunertal zu sprechen, obwohl prinzipiell ich der von der Gemeinde Graun Beauftragte für dieses Projekt bin - und obwohl auch dieses Vorgehen kein einziges Mal im Gemeinderat/Gemeindeausschuss von Dir angesprochen wurde? Was genau wurde damals dort besprochen? Ich muss dich auch hier nochmals eindringlich darauf hinweisen, dass hier außerhalb jeglicher Legitimation der demokratisch gewählten Gremien gehandelt wurde.
5. Zahlreichen Langtauferem und auch vielen Bürgern außerhalb unserer Fraktion drängt sich immer deutlicher der Eindruck auf, dass in unserer Gemeinde nicht mehr der Gemeinderat politische Entscheidungen von großer Tragweite bestimmt, sondern Du alleine. Es erhärtet sich zunehmend der Eindruck, dass sowohl Du als auch unser Geschäftsführer des Tourismusvereins G. Burger hauptsächlich im Sinne der Interessen der privaten Gesellschaft Schöneben AG handelt, welcher ihrerseits für das Verbindungs-Projekt Schöneben-Haider Alm im Vorjahr Millionen an Steuergeldern bezuschusst wurden, und welche derzeit massiv mit allen Mitteln aus eigenem Interesse gegen das Projekt Langtaufers-Kaunertal interveniert. Dabei werden die Interessen eines großen Teils der Langtauferer Bevölkerung bewusst und absichtlich vernachlässigt und missachtet, was niemals im Interesse Deines politischen Amtes liegen kann.
Im Namen eines Großteils der Langtauferer Bürger möchte ich somit nochmals eindrücklich betonen, dass die Verbindung zum Kaunertal für Langtaufers und seine Bevölkerung eine absolut notwendige infrastrukturelle Maßnahme darstellt, um die sozioökonomische Zukunft des Tales zu wahren. Gerade auch, um die Abwanderung einzudämmen, welche längst Realität geworden ist. Seit 2015 hat sich die Einwohnerzahl in Langtaufers um über 8 Prozent verringert, wir zählen heute nur noch 398 Einwohner. Eine Langlaufloipe in einer großteils roten Lawinenzone wird uns nicht den wirtschaftlich notwendigen Impuls bringen, um dieser Entwicklung nachhaltig und dauerhaft entgegenzuwirken.
Gemeindereferent Thöni Josef, Gemeinderat Manfred Blaas

Jubiläumsfeier in Rabland
Für die gelungene Feier der Ehe-Jubilare in Rabland am 15.12.2019 in der Pfarrkirche bzw. im Mehrzweckraum, möchte ich den Initiatoren, sowie allen Mitwirkenden, angefangen bei den Einladungen, erhalten eines Präsents, Umtrunk bis hin zum letzten Ratscher vor dem nach Hause gehen, herzlichen Dank aussprechen. Es ist nicht selbstverständlich, neben Familie und Beruf, selbstlos Zeit aufzubringen, um den Nächsten einen Dienst zu erweisen. Allen Mitwirkenden, unter anderem die, die Messfeier mitgestaltet haben, einen herzlichen Dank.
Ein Jubilar mit 50 Ehejahren
Josef Vidal, Rabland

Schlanders/Einweihung - Zwölf neue Wohnungen für betreutes und begleitetes Wohnen wurden am 7. Dezember in Schlanders eingeweiht. Seit rund einem Jahr ist die neue Seniorenresidenz bezugsfertig und bereits 10 Personen haben darin ein neues Zuhause gefunden, meinte die Gemeindereferentin Monika Wielander. Wie BM Dieter Pinggera bei der Feier erläuterte, haben der frühere Gemeindereferent Heinrich Fliri und der Seniorenbeirat bereits vor 10 Jahren nach einem Standort für eine neue Seniorenresidenz in der Nähe des Bürgerheimes gesucht. 2012 wurde vom Architekten Lukas Wielander eine Machbarkeitsstudie erstellt und nachdem 2015 vom Land die finanzielle Zusicherung kam, wurde 2016 das Ausführungsprojekt genehmigt und am 19. September 2016 mit dem Neubau begonnen und nach zwei Jahren abgeschlossen. Die Baukosten betragen 1,7 Millionen, der Ankauf 600.000 Euro und die Einrichtung 350.000 Euro. Neben den 12 Wohnungen mit eigenen Küchen, gibt es im Erdgeschoss einen Gemeinschaftsraum, wo sich die Senioren zum Kartenspielen oder Plaudern treffen können. Die Seniorenresidenz wird von den Sozialdiensten geführt. Die Sozialpädagogin Nadia Brenner ist die zuständige Koordinatorin und Stefania Gstrein vom Hauspflegedienst ist die Ansprechperson. Wie Karin Tschurtschenthaler, die Direktorin der Sozialdienste, mitteilte, geht es beim betreuten und begleiteten Wohnen darum, die Autonomie der Bewohner zu stärken und nur so viel zu helfen, wie unbedingt notwendig ist. Täglich werden die Senioren aufgesucht und betreut, soweit dies erforderlich ist. Es ist das Ziel, in der Seniorenresidenz eine gute Gemeinschaft und Nachbarschaft aufzubauen, damit das Haus zu einem Wohn- und Lebensraum für die Bewohner wird. Neben Prad, Laas und Martell ist dies bereits die vierte Einrichtung für betreutes und begleitetes Wohnen im Vinschgau. Neue Einrichtungen sollen außerdem in Glurns und Kastelbell entstehen. Nach der Segnung durch den neuen Dekan von Schlanders, P. Mathew Kozhuppakalam, konnten die Wohnräume besichtigt werden. (hzg)

Freitag, 03 Januar 2020 14:09

Nachgedacht zu Neujahr 2020

s10sp1 098von Don Mario Pinggera - Liebe Leserin, lieber Leser, Ihnen allen von Herzen ein gesegnetes Jahr 2020! Es wäre jetzt die Gelegenheit, Sie mit Zitaten aus der Bibel zu überhäufen. Dabei genügt der Blick auf den 1. Januar, einem Hochfest, welches der Mutter Gottes gewidmet ist. Diese einfache Jüngerin Gottes hat vertraut – auf Gott, und so das Leben gewagt. Wieso machen wir es nicht genau so? Die Sorgen wären mindestens halbiert! Aber Vertrauen verlangt eine Vorleistung von uns. Diese besteht aus Hinhören, Hinschauen und letztlich handeln. Das setzt aber voraus, dass wir wissen, wovon und wie wir sprechen, damit wir uns überhaupt verstehen können. Jüngst wurde in dieser Zeitschrift ein Leserbrief mit dem Titel ‚Vinschgau will sich immer italienischer geben‘ veröffentlicht. Der Schreiber beklagt Identitätsverlust und Italienisierung. Als Beispiel wird unter anderem der Begriff Stelvio Bike kritisiert. Der aufmerksame Leser stutzt sogleich über die vorgeschlagene Änderung: Stilfser Joch Bike. Auf den ersten Blick könnte man dem zustimmen, sobald man jedoch nachdenkt nicht mehr. Konsequent müsste der Begriff dann nämlich Stilfser Joch Fahrrad heissen. Denn Bike gehört noch viel weniger zu unserer Identität als Stelvio. Eigenartig, dass wir uns an Einflüssen unserer Nachbarsprache mehr stören als an den inflationär überbordenden Anglismen. Wer diese benützt, ist cool. Man geht nicht zur Feier, sondern zur Party. Auf der letzten Seite der WIND - Ausgabe Nr. 25 wird gar mit Giga Family Christmas geworben. Eine Stellenausschreibung in der gleichen Nummer sucht Personal für Front Office, eine andere einen Controller (m/w). Eine Heimatbühne führt das Stück ‚Burnout‘ auf. Im Juni findet ein Kammermusik – Workshop statt. In Naturns wird gegen Mobbing & Cybermobbing vorgegangen. Im März gibt es Wellness für die Seele. Eine weitere Seite bewirbt eine Fullservice – Druckerei. Für all diese Begriffe gäbe es gute deutsche Entsprechungen. Ich bin überzeugt, dass wir hier unsere Identität bereits massiv eingebüsst haben und in einer Weise fremd gesteuert sind, die uns überhaupt nicht bewusst ist. Deswegen ist es eben wichtig, was wir sagen und wie wir es sagen. Im Übrigen ist die Sprachidentität des Vinschgaus bis ins 12. Jahrhundert romanisch und nicht deutsch! Deutsch wurde erst durch die Besiedelung des Klosters Marienberg eingeführt. Namen wie zum Beispiel ‚Prad‘, ‚Pinet‘ oder auch ‚Plasur‘ sind bis heute Zeugen dieser einstigen Identität.

Bozen/Langtaufers - Ein großes Aufbäumen gegen den skitechnischen Zusammenschluss Langtaufers-Kaunertal gab es am 16. Dezember 2019 im Bozner Walterhaus. Keineswegs überraschend ist, dass sich die Umweltschutzgruppe Vinschgau, der Alpenverein, der Verein für Heimatpflege und der Dachverband für Natur- und Umwelt mit jeweils unterschiedlicher Begründung gegen einen solchen Zusammenschluss ausgesprochen haben und die Landesregierung auffordern, das Projekt der „Oberländer Gletscherbahn“ abzulehnen. Auch dass sich mit Siegfried Patscheider und Richard Fliri einige Langtauferer gegen diese Form einer Zwangsbeglückung vehement zur Wehr setzen, ist nicht neu. Neu und bemerkenswert ist aber, dass sich der Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass Gerald Burger im Schulterschluss mit den Umweltverbänden und besorgten Langtauferer Bürgern mit Verve gegen eine Verbindung mit dem Kaunertaler Gletscher ausspricht. Am Wochenende zuvor hatte der Volkslauf „La Venosta“ in Langtaufers Premiere und dies beflügelte Burgers Selbstbewusstsein. Eine Entscheidung solle endlich kommen, sagte Burger in Bozen. Aus Sicht des Tourismus gebe es viele negative Begleiterscheinungen, wenn diese Verbindung kommen würde. Nächtigungssteigerungen könne es auch ohne dieser Verbindung geben. Burger unterstrich diese Entwicklung anhand von Zahlen: 2015 habe es in der Ferienregion Reschenpass 330.000 Nächtigungen gegeben und 2019 werden es mehr als 400.000 sein. Im Sommer 2019 habe es eine Steigerung von 9% gegenüber dem Vorjahr gegeben und 8,8% im Winter 2018/19. Langtaufers sei prädestiniert als Langlaufgebiet. Dies wurde verschlafen, weil in den letzten 40 Jahren gestritten worden sei, sagte Burger. „Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen ohne diesen Lift“, sagte Burger. Mit dem Haidersee und dem Reschensse, mit den ruhigen Tälern Rojen und Langtaufers und mit dem meistfotografierten Turm im Wasser lasse sich im Oberland bestens arbeiten. Am Tag der Pessekonferenz in Bozen schickte der Vorstand der Schöneben AG eine Aussendung, in der er sich ebenfalls gegen einen skitechnischen Zusammenschluss ausspricht (sh. Seite 12)
Die Entscheidung liegt nun bei der Landesregierung - mit der Aussicht, dass Rekurse gewiss sein werden. (eb)


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/user.php on line 260

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.