Schlanders/Vinschgau - Der neue Primar des Dienstes für Anästhesie am Krankenhaus Schlanders heißt Kurt Habicher. Mit der Pensionierung von Anton Theiner ist das Anästhesie-Primariat in Schlanders seit 2018 vakant. Seither hat Habicher den Dienst als geschäftsführender Primar geleitet und nun ist er Primar.
In Zeiten wie diesen sind alle Intensivmediziner bis auf das Äußerste gefordert: Sie arbeiten rund um die Uhr, da bleibt wenig Zeit, an Neuernennungen zu denken. Und doch zeigt das Beispiel am Krankenhaus Schlanders, wie wichtig eine Führungsfigur vor Ort nicht nur jetzt ist. Kurt Habicher, nun Primar der Anästhesie in Schlanders, ist in diesen Tagen landesweiter Ansprechpartner für das Krankenhaus Schlanders und einer von vielen, die mit außergewöhnlichem Engagement und Einsatz gegen das Virus kämpfen.
Habicher ist seit 1994 im Südtiroler Sanitätsbetrieb als Facharzt für Anästhesie und Wiederbelebung tätig, dabei konnte er verschiedene Abteilungen in den Krankenhäusern von Bozen, Meran und Schlanders kennenlernen. Im Vinschgau ist der gebürtige Malser seit 2006 tätig, zuerst als Leiter der einfachen Struktur „Subintensiv und Notfallmedizin“, seit der Pensionierung des ehemaligen Primars Anton Theiner 2018 als geschäftsführender Primar des Dienstes.
1962 geboren, erlangte Habicher 1989 in Innsbruck das Doktorat in Medizin, es folgte die Facharztausbildung in Padua. Auslandsaufenthalte, unter anderem in hochspezialisierten Kliniken in Österreich und Deutschland, vervollständigten den Werdegang. Doch dem Neo-Primar lagen und liegen auch freiwillige Einsätze am Herzen: So ging er 1989 für sechs Monate nach Südafrika, einige Jahre später folgten Auslandseinsätze in Indien und Brasilien. Seit 2002 ist er Mitglied im Landesrettungsverein Weißes Kreuz, lange Jahre als Sektionsleiter in Mals, später als Vorstandsmitglied und Mitverantwortlicher für die Ausbildung, seit 2016 als Sektionsleiterstellvertreter der Sektion Mals. Ebenso ist Habicher seit 2011 als Arzt bei der Herzsportgruppe Obervinschgau tätig.
Viel Zeit, sich über seine Ernennung zu freuen, bleibt Habicher derzeit nicht, doch er ist überzeugt: „Die Corona-Krise lässt uns als Sanitätsbetrieb näher zusammenrücken. Alle Krankenhäuser stehen im ständigen Austausch und stellen sich gemeinsam dieser großen Herausforderung. Dabei ist jedes einzelne Glied der Kette wichtig: die Krankenhäuser der Grundversorgung, die Schwerpunktkrankenhäuser und das Zentralkrankenhaus. So kann, ganz im Sinne der klinischen Reform, durch eine intensive Zusammenarbeit aller Strukturen, auch nach der Bewältigung dieser Krise, ein starkes Netzwerk bestehen.“
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Schlanders - Die Ausgangssperre durch die Coronakrise hat das öffentliche Leben lahm gelegt. Tagungen, Versammlungen, Kurse und verschiedene Treffen mussten abgesagt werden. BASIS Vinschgau Venosta hat deshalb nach ganz neuen Wegen gesucht, um den Stammtisch auch in Coronazeiten durchzuführen. Unter der Moderation von Hannes Götsch und Carina Matscher wurde Anfang April der erste digitale Stammtisch durchgeführt. Insgesamt 35 Personen aus dem Vinschgau, aber auch aus dem Unterland, sowie aus Nordtirol und Wien nahmen teil und tauschten ihre Ideen und Ansichten über die digitalen Netzwerke aus. Es ging um die Fragestellung: Welche Erkenntnisse nehmen wir aus der derzeitigen Krisensituation für die lokale Wirtschaft mit? Vertreter der EURAC Bozen, vom Landesverband der Handwerker (LVH), von IDM Südtirol, lokale Unternehmer verschiedener Branchen, sowie mehrere Studenten und Regionalentwickler beteiligten sich an diesem digitalen Stammtischgespräch. Wie Basis Vinschgau in einer Pressemitteilung betont, waren sich alle Teilnehmer einig, dass nun regionale Kreisläufe und lokale Dienstleistungen mehr Akzeptanz und Präsenz gewinnen müssen. Andererseits muss in Zukunft jeder einzelne Unternehmer ein besseres Krisenmanagement aufbauen, um bei einer neuen Krise schneller reagieren zu können. Eine große Chance dafür bietet die Digitalisierung. Diese muss ausgebaut und neue Arbeitsformen müssen überlegt werden. Auch die Politik ist gefordert und muss nach Auffassung der Teilnehmer bisherige Gesetzte überarbeiten und neue Regelungen für Zölle und Grundeinkommen aufstellen. Nach der positiven Erfahrung dieser Form des Stammtisches, will man in Zukunft zwar wieder zu den Stammtische in einem Gasthaus zurückkehren, aber bei diesen Stammtischgesprächen zusätzlich Personen von außen über die digitalen Medien einbauen und einbeziehen. (hzg)
Laut Albrecht Plangger sucht die Poste Italiane Briefträger. Die Voraussetzungen dafür: Mittelschulabschluss; Gültiger Führerschein zum Lenken von Betriebsfahrzeugen (Auto und 125 ccm Motorroller); Abschluss der Zweisprachigkeitsprüfung A2 ausgestellt von der Provinz Bozen. Die Prüfung/Test findet in Bozen statt. Es sind keine weiteren besonderen Voraussetzungen erforderlich! https://erecruiting.poste.it/dettagliPosizione.php?backurl=%2FposizioniAperte.php&i=254
von Albrecht Plangger - Die Regierung sucht fieberhaft nach Finanzquellen, um mit weiteren Finanzspritzen die negativen wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der „Corona-Krise“ etwas abzufedern. Europa soll sich solidarisch verhalten, die zusätzliche Verschuldung Italiens zulassen und Italiens Zahlungsfähigkeit möglichst gemeinschaftlich garantieren. Heute bringen wir das erste Hilfspaket der Regierung im Ausmaß von € 25 Milliarden (DL „Cura Italia“) in der Abgeordnetenkammer auf den Weg, mit einer Vertrauensabstimmung, um die Obstruktion der Oppositionsparteien zu umgehen. Die „nationale Einigkeit“ in der größten Wirtschaftskrise seit dem 2. Weltkrieg - wie von allen beschworen – gibt es längst nicht mehr. Alle sind schon wieder mit der „Motorsäge“ unterwegs und sägen am Stuhl des Ministerpräsidenten Conte oder an den Stühlen der Landeshauptleute, Gesundheits- und Wirtschaftslandesräte der schwer gebeutelten Regionen. Nun sollte heute auch über das Dokument für Wirtschaftsplanung (DEF) abgestimmt werden, welches ein weiteres Hilfspaket im Ausmaß von ca. € 50 Milliarden auf Schuldenbasis ermöglichen soll. Die Regierung ist noch nicht so weit. Die Opposition fühlt sich übergangen. Somit wird auf nächste Woche verschoben und wieder kostbare Zeit vergeudet. Von diesen Schulden wird Südtirol dann in Zukunft wieder ca. 1% „mitabstottern“ müssen, das sind immerhin € 500 Millionen. Daher ist es überaus wichtig, dass wir Parlamentarier uns auch bei der Auswahl der Maßnahmen zugunsten der von der Regierung ausgewählten Wirtschaftssparten Tourismus, Gastronomie, Kleinhandel, Transport und Logistik angemessen einbringen können. Die Möglichkeit zum Arbeiten sind für uns jetzt wieder gegeben. Diese Woche waren wir wieder 2-3 Tage voll in Rom. Es gibt in Rom jetzt wieder „turnusweise“ Hotels, die einen Notdienst eingerichtet haben, sogar mit Frühstück. Auch die Mensa im Parlament ist wieder offen. Eintritt im „Gänsemarsch“. Auf dem Fußboden sind die Abstände zueinander (2 m) eingezeichnet. An jedem Tisch nur eine Person, alle mit dem Blick auf die Mauer (statt auf den Nachbartisch) und mit „Rücken gegen Rücken“. Ein bisschen übertrieben aus meiner Sicht.
Kolping im Vinschgau - Vor zehn Jahren, wie schon mehrmals berichtet, wurde die Kolpingsfamilie Vinschgau gegründet. Ende des Monats am 25.04. – wäre eine größere Feierstunde geplant gewesen. Aufgrund der derzeitigen Corona Pandemie muss sie vorerst abgesagt werden.
Es stellt sich aber in diesem Zusammenhang aber auch die Frage: Was kann das Feiern eines Jubiläums- wenngleich eines sehr kurzen – bewirken? Eine entscheidende Antwort darauf ist sicher jene, ob Kolping und seine Ideen heute noch aktuell sind und ob sie umgesetzt werden. Es ist sicherunsere heutige Aufgabe die Botschaft und die Ideen in die Zeit von heute zu tragen, generationsübergreifend zu handeln und Mut für die Zukunft zu machen. Durch unser aller Tun bleibt Adolph Kolping mit seinen Zielen lebendig und aktuell. Jeder, der durch sein Handeln Kolping heute sein Gesicht gibt, wird ein Hoffnungsträger- auch in unserer derzeitigen schwierigen Zeit. So kann ein Jubiläum Kraft, Zuversicht und Mut geben.
Gerade der Mut war für Kolping ein Markenzeichen. Zukunft und Mut sind für unseren Verbandsgründer Adolph Kolping die beiden wichtigsten und zukunftsweisenden Geschwisterpaare- und das auch über 160 Jahre Verbandsgeschichte hinaus! Angesichts der gegenwärtigen Krisen in Gesellschaft, aber auch in der Kirche, braucht es gehörigen Mut, um allen Arten und Un-Arten von Missständen und Missmut, Misstrauen und Missverständnissen und Missverhältnissen wahrhaft mutig entgegenzutreten. Jetzt ist Mut angesagt.“ Wer Mut zeigt, macht Mut“.( Kolping)
Otto von Dellemann
Der Einzelhandel ist jener Bereich, der mitunter am stärksten von der Corona -Krise betroffen ist. Der Vinschgerwind hat mit dem hds-Bezirkspräsidenten Dietmar Spechtenhauser gesprochen.
Vinschgerwind: Die Corona-Krise trifft den Handel – Lebensmittel ausgenommen – sehr stark. Was ist Ihrer Meinung nach das Gebot der Stunde?
Dietmar Spechtenhauser: Die Situation ist sehr hart für uns. Niemand kennt Vergleichbares. Wir müssen uns, wie alle anderen auch, der sozialen Verantwortung stellen und die verordneten Pflichtschließungen akzeptieren. Ich denke, wir tun gut daran die Zeit für positive Gedanken zu nutzen, die bisherigen Abläufe neu zu definieren und eventuell, wo möglich auch neue Wege zu gehen.
Vinschgerwind: Was erwarten Sie sich von der Politik? Wie kann den Kaufleuten konkret unter die Arme gegriffen werden?
Spechtenhauser: Am meisten ist uns sicherlich geholfen, wenn wir sobald es irgendwie möglich ist, wieder aufsperren können. Der Druck wächst von Tag zu Tag und das in jeglicher Hinsicht. Waren, die bezahlt werden müssen und nicht verkauft werden können, Mieten die zu zahlen sind, sonstige Fixkosten wie Strom, Heizung, Telefon, Internet, Verwaltung usw. Besonders den kleinen Betrieben direkt zu helfen, was die Landesregierung nun auch mit Verlustbeiträgen für Betriebe bis zu 5 Vollzeitbeschäftigte zugesagt hat, ist in dieser Phase sicherlich sehr, sehr wichtig. Die schnelle Auszahlung derselben ebenso. Für die größeren Betriebe gibt es für zwei Jahre zinsfreie Überbrückungskredite und weitere Unterstützungsmaßnahmen. Damit werden die größten Sorgen etwas abgefedert, aber es beseitigt nicht das Problem.
Vinschgerwind: Was ist Ihre größte Sorge? Welche Geschäfte sind die Sorgenkinder?
Spechtenhauser: Besonders betroffen sind natürlich junge Unternehmen, die noch keine oder nur eine schwache Eigenkapitalisierung haben, ebenso peripher gelegene Betriebe, welche es bereits zu „normalen Zeiten“ schwer hatten. Natürlich auch Betriebe, die vor kurzem erst investiert oder an die junge Generation übergeben haben. Alle modeunterworfenen Branchen sind stark von dieser Schließung betroffen – ihre Produkte „altern“ in den Geschäften, ohne je von Kunden gesehen worden zu sein.
Vinschgerwind: Bei allem Leid: Gibt es etwas Positives. Stichwort Nahversorgung.
Spechtenhauser: Ja, es gibt auch durchaus Positives in der Wahrnehmung der Bevölkerung. Wir merken eine sehr starke Wertschätzung der flächendeckenden Versorgung durch unsere großteils familiengeführten Geschäfte mit Gütern des täglichen Gebrauchs, wie Lebensmitteln und medizinische Produkte durch Apotheken u.v.m. Der Einkauf wäre in dieser besonderen Zeit viel komplizierter, wenn wir nur mehr in den größten Ortschaften des Tales Geschäfte hätten, wie es in benachbarten Regionen der Fall ist.
Neben den vielen, vielen negativen Aspekten, kann es für den Einzelnen positiv sein, dass man sich Dingen widmen kann, die in Vergangenheit vielfach vernachlässigt wurden und viele merken auch, dass es nicht immer schneller, besser, höher oder billiger gehen kann. Manchmal täte uns Menschen sowieso etwas Entschleunigung gut. Wir werden uns auch bewusst, dass die Gesundheit das höchste Gut ist, das wir besitzen.
Vinschgerwind: Was unterscheidet den Handel im Vinschgau vom restlichen Südtirol?
Spechtenhauser: Ich denke nicht, dass sich der Handel im Vinschgau, wesentlich vom restlichen Land unterscheidet. Vielleicht hat sich einiges durch die periphere Lage erhalten, was andernorts bereits verschwunden ist. Nachdem es bei uns eigentlich keine vergleichbaren Tourismushochburgen wie Gröden oder das Burggrafenamt gibt, ist es der Handel von jeher gewohnt, vorwiegend von einheimischen Kunden zu leben. So gesehen, leiden wir vielleicht etwas weniger, weil wir auch weniger gewohnt sind. Was uns noch unterscheidet, dass wir aktuell im ganzen Vinschgau von Reschen bis Schnals nur 12 Infizierte haben und „Gott sei Dank“ keinen Corona-Todesfall. Trotzdem müssen wir alle Restriktionen mitmachen, das ist schon sehr hart für uns.
Vielen Dank, dass ich dieses Interview geben durfte und ich wünsche allen VinschgerInnen, dass sie gesund und so gut wie möglich durch diese Zeit kommen.
Interview: Angelika Ploner
Steppengebiete sind Ökosysteme mit einer hohen Vielfalt in ihrer Flora und Fauna, die sich an die speziellen klimatischen Bedingungen – vor allem Trockenheit und große Temperaturschwankungen – angepasst haben. Ein internationales Team aus Forschern, unter anderem auch von Eurac Research, hat unter der Leitung der Universität Innsbruck in einer kontinentübergreifenden Studie Tier- und Pflanzenarten in Steppengebieten zwischen Madrid und Kasachstan – und auch in inneralpinen Steppeninseln wie im Vinschgau – untersucht und ist auf spannende Erkenntnisse gestoßen.
Die Forscher konzentrierten sich auf drei Pflanzenarten, zwei Heuschreckenarten und eine Ameisenart, die beispielhaft für Steppengebiete sind, sowohl für den zentralasiatischen großen Steppengürtel als auch für die kleinen isolierten inneralpinen Steppenlebensräume. Sie sammelten 456 Populationen, extrahierten die DNA und rekonstruierten einen Großteil ihres Genoms. Auf diese Weise konnten sie Verwandtschaftsbeziehungen innerhalb der Arten aufzeigen und ihre evolutionäre Geschichte aufrollen. Die Auswertung zeigte, dass die Tiere und Pflanzen der europäischen Steppen im Wechselspiel der Kalt- und Warmzeiten immer wieder sehr lange von jenen der asiatischen Steppen isoliert waren. „Wir haben gesehen, dass sich die Populationen im Alpeninneren sowie in Süd- und Westeuropa meist sehr deutlich von jenen Osteuropas und Zentralasiens unterscheiden. Die Ergebnisse der Studie lassen vermuten, dass es diese Trennung bei einigen der untersuchten Arten schon seit Anbeginn des Eiszeitalters vor etwa zwei Millionen Jahren gibt“, erklärt Andreas Hilpold von Eurac Research und unterstreicht: „Bei einigen der untersuchten Arten wird es in Zukunft sogar nötig sein, die inneralpinen und westeuropäischen Populationen als eigene Arten zu beschreiben.“
Ein Fokus der Studie lag auch auf dem Vinschger Sonnenberg. Mit seinen steilen sonnenexponierten Hängen und den geringen Niederschlagsmengen ist er ein isoliertes inneralpines Steppengebiet. Trotz der vergleichsweise kleinen Ausdehnung ist das Gebiet im Vinschgau mit ähnlichen Tier- und Pflanzenarten ausgestattet wie der große asiatische Steppengürtel, der sich von der Mongolei bis an die rumänische Schwarzmeerküste erstreckt. „Innerhalb einer Tier- oder Pflanzenart ist eine hohe genetische Vielfalt essentiell, um etwa Krankheiten oder anderen widrigen Einflüssen standzuhalten und ihren Fortbestand zu erhalten“ sagt der Biologe Hilpold. Vor diesem Hintergrund wird noch deutlicher, wie wichtig der Erhalt dieses besonderen Steppengebiets im Vinschgau für die eurasische Biodiversität ist. „Der Schwarzfleckige Heidegrashüpfer, den wir im Vinschgau gefunden haben, ist auch in der zentralasiatischen Steppe verbreitet. Doch wäre es keinesfalls egal, wenn die Populationen im Vinschgau verschwinden würden, weil sie sich genetisch eben deutlich von den asiatischen Populationen unterscheiden, wie wir in unserer Studie nachweisen konnten“, warnt Hilpold.
Das Projekt wurde von Forschern der Universitäten Salzburg, Wien, Prag, Ancona, Eurac Research Bozen und dem Botanischen Garten Madrid unter der Leitung der Universität Innsbruck durchgeführt. Die Ergebnisse publizierten die Forscher im renommierten Fachmagazin Nature Communications („Long-term isolation of European steppe outposts boosts the biome’s conservation value“).
Die Steppenrasen Südtirols sind ein Schwerpunktthema der Biologen von Eurac Research. So erforschen sie auch im Rahmen des Biodiversitätsmontorings Südtirol eine Reihe von steppenartigen Trockenrasen. Für Herbst 2020 ist eine Trockenrasentagung in Schlanders geplant, bei der über den hohen Naturschutzwert des Vinschger Sonnenberges informiert wird.
Bozen, 23.04.2020
Kontakt: Laura Defranceschi, laura.defranceschi@eurac.edu, Tel. 0471 055 037, mobil 331 1729026
Trotz Schließung haben die Schulbibliotheken und öffentlichen Bibliotheken den Nutzerinnen und Nutzern im Land besonders im Hinblick auf den Welttag des Buches einiges zu bieten.
Keine Schülerinnen und Schüler durchforsten derzeit die Bücherregale der Schulbibliotheken, Buchvorstellungen und Schülerreferate sind ausgesetzt, Getuschel und Gelächter verklungen: Verlassen und verriegelt, mit einem Zahlencode gesichert, ist die Tür zur Schulbibliothek der Mittelschule in Naturns. Dieser Code hat es allerdings in sich. Nach dem Muster von Escape Room sind die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, den Schulbibliothekscode zu knacken. 21 Tage lang lösen sie täglich ein anspruchsvolles Rätsel. Die richtige Lösung aller Rätsel führt zu einem Zahlencode, mit dem die Bibliothek zumindest virtuell geöffnet werden kann. Das große Knobel-Finale findet anlässlich des Welttages des Buches am 23. April statt. Die Hoffnung, dass bald wieder Leben die Bibliothek füllt, bleibt lebendig.
Den Schülerinnen und Schülern bereitete das Rätsellösen großen Spaß, vor allem die Buben beteiligten sich rege am Spiel. "Es war ein tolles Spiel in diesen eher langweiligen Tagen", schreibt einer von ihnen. Ein positiver Nebeneffekt des Spiels liegt darin, dass die Schülerinnen und Schüler nebenbei auch Buch- und Lesetipps erhalten. "So machen die Rätsel auch Lust aufs Lesen", erklären Schul- und Bibliotheksleitung.
Online-Aktionen zum Welttag des Buches
An vielen Schulen sei es Tradition, dass anlässlich des Welttages des Buches "die ganze Schule liest", erklärt Landesrat Philipp Achammer. "Von den Schülerinnen und Schülern, den Lehrpersonen der Schulleitung, alle lesen! Manche Schulen haben heuer diese Aktion ins heimische Wohnzimmer verlagert."
Nach dem Motto "Lesen hält fit im Kopf" werden die Schülerinnen und Schüler der Grund- und Mittelschule in Lana aufgefordert, ein Foto zu knipsen, das sie beim Lesen zeigt, und an die Schulbibliothekarin zu schicken. Jedes Foto braucht einen originellen Titel, der quasi ein Werbespruch für das Lesen sein soll. Die originellsten Fotos und Werbesprüche werden prämiert.
Schulbibliotheken und öffentliche Bibliotheken bieten Lesestoff
Die Stadtbibliothek und die Schulbibliotheken von Brixen verschicken unter dem gemeinsamen Label #BrixenLiest dreimal in der Woche Leseempfehlungen an ihre Nutzerinnen und Nutzer. Die Medien sind allesamt in der Online-Bibliothek biblio24 erhältlich.
Die Schulbibliotheken stehen also in Corona-Zeiten nicht still und versorgen weiterhin Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte mit Online-Leselisten und Eltern über Elternbriefen mit Buch-, Lese- und Lerntipps.
"Seit vergangener Woche bieten außerdem viele öffentliche Bibliotheken einen Lieferdienst an. Die Voraussetzung hierfür wurde mit der Dringlichkeitsmaßnahme des Landeshauptmannes vom 13. April und dem darauf folgenden Kulturrundschreiben geschafften", erklärt Landesrat Achammer. "Die Leserinnen und Leser können somit via Telefon oder online Medien bestellen und diese werden dann an die gewünschte Adresse geliefert." So versorgen auch in Krisenzeiten die Bibliotheken die Menschen mit Büchern - im Sinne des Slogans "Bücher sind Vitamine für den Geist".
LPA/LPA
Eine neue Verordnung ermöglicht weitere gewerbliche Tätigkeiten. LH Kompatscher und LR Achammer sprechen von zusätzlichen Spielräumen. Zudem ist eine Klarstellung zu Radwegen enthalten.
Landeshauptmann Arno Kompatscher hat heute (18. April) eine neue Verordnung unterzeichnet. Sie trägt die Nummer 21 und ermöglicht für alle bereits bisher erlaubten Tätigkeiten innerhalb des Betriebsgeländes eine Ausweitung auf maximal fünf Mitarbeiter. Zudem sind solche Tätigkeiten unter bestimmten Bedingungen auch außerhalb des Betriebsgeländes möglich.
Landeshauptmann Arno Kompatscher erklärt die erneute, vorsichtige Lockerung: "Auch wenn Normalität so schnell kaum einkehren dürfte: Wir gehen Schritt für Schritt, um wieder dorthin zu kommen." Gleichzeitig warnt er zum wiederholten Mal: Es müsse stets darum gehen, das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten und dem Schutz der Gesundheit die notwendige Priorität zu geben. Laut Landesrat Philipp Achammer ist jeder Schritt zum Neustart wichtig, um den wirtschaftlichen Einbruch in Grenzen zu halten: "Es geht darum, Betrieben so weit wie möglich ihre Tätigkeit zu ermöglichen, damit sie nicht in Schwierigkeiten geraten, damit sie Arbeitsplätze erhalten und Wohlstand sichern".
Hygiene- und Schutzmaßnahmen
Landeshauptmann Kompatscher weist mit Nachdruck darauf hin, dass jeder weitere Schritt der Öffnung nur unter der Bedingung möglich ist, dass die vorgeschriebenen Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen peinlich genau eingehalten werden. Diese Bestimmungen sind in den Richtlinien für alle öffentlichen und privaten Baustellen und Arbeitsorte enthalten, die laut Abkommen zwischen den Sozialpartnern (Protocollo condiviso) vom März für das gesamte Staatsgebiet gelten. Außerdem wird in der Verordnung ausdrücklich auf die Leitlinien für Bautätigkeiten der bilateralen Körperschaft für Sicherheit und des paritätischen Komitees im Bauwesen vom 16. April verwiesen.
Produktion allmählich hochfahren
Bereits seit der Verordnung des Landeshauptmanns Nr. 20 vom vergangenen Montag waren neben den Tätigkeiten, die einen zugelassenen ATECO-Kodex haben, und jenen, die das Funktionieren von Lieferketten gewährleisten, auch das Herstellen von Produkten und das Erstellen von Dienstleistungen in den Betriebsräumlichkeiten erlaubt. Bedingung dabei war, dass diese Tätigkeit individuell beziehungsweise nur unter Mitwirkung von Mitgliedern der zusammenlebenden Familie verrichtet werden durfte.
Arbeiten auch außerhalb des Betriebsgeländes
Die Verordnung Nr. 21 geht nun einen weiteren vorsichtigen Schritt der Öffnung. Neu ist: Die in der Verordnung Nr. 20 erwähnten Tätigkeiten innerhalb des Betriebsgeländes sind ab nun auch unter Mitwirkung von maximal fünf Mitarbeitern zugelassen. Eine weitere Neuerung: Diese Tätigkeiten können ausdrücklich auch außerhalb des Betriebsgeländes ausgeübt werden können, wenn die Installation oder die Aufstellung vor Ort mit der Produktionstätigkeit verbunden ist. "Damit ist gewährleistet", sagt Landesrat Achammer, "dass zum Beispiel ein Tapezierer, ein Fliesenleger, ein Spengler, der Blechanschlüsse montiert, oder ein Tischler, der Möbel einbaut, ihre Tätigkeit für ihre Kunden zu Ende führen können." Allerdings gelten dabei folgende Beschränkungen: Nicht mehr als fünf Arbeiter pro Unternehmen dürfen gleichzeitig vor Ort sein. Die vorgeschriebenen zwischenmenschlichen Abstände müssen eingehalten werden. Und es gilt, den Kontakt mit dem Kunden zu vermeiden.
Arbeit und Arbeitsplätze sichern
"Schrittweise fahren wir damit betriebliche Tätigkeiten wieder hoch", erklärt Kompatscher die Vorgangsweise. Es gelte, bestehende Spielräume zu nutzen. Landesrat Achammer, gleichzeitig für Wirtschaft wie für Arbeit zuständig, fügt hinzu: "Wir müssen in dieser außergewöhnlichen Situation alles tun, um Arbeitsplätze zu schützen, was wiederum Familien Sicherheit gibt."
Nutzung der Radwege beruflich und für Fußgänger
Schließlich enthält die neue Verordnung von Landeshauptmann Kompatscher auch eine Klarstellung zu den Radwegen. Aus beruflich erforderlichen Gründen dürfen diese immer genutzt werden, inner- und übergemeindlich. Und zusätzlich wird festgestellt, dass Radwege in jedem Fall und überall von Fußgängern benutzt werden können, wenn dies auch vor dem Notstand dort erlaubt war. Damit werde im Sinn der Sicherheit vermieden, dass Fußgänger vielerorts auf Straßen ausweichen müssten.
Die Verordnung Nr. 21 ist im Portal "Coronavirus" auf der Internetseite des Landes Südtirol veröffentlicht.
LPA/gst