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Dienstag, 15 Oktober 2024 12:25

1994 - Ende der Apartheid

Vom Wind gefunden - Vor 30 Jahren gab es erstmals freie Wahlen in Südafrika, an denen alle Südafrikaner, unabhängig von ihrer Hautfarbe, teilnehmen konnten. Es war das Ende der Apartheid, d.h. der Rassentrennung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bereits 1910 begann die Rassentrennung durch erste Gesetzgebungsmaßnahmen. 1948 gewann die rassistische Nationale Partei (NP) mit dieser Politik die Wahlen und verwandelte Südafrika in einen weißen Unrechtsstaat. Das gesamte öffentliche Leben wurde von einer strikten Rassentrennung gekennzeichnet. Ziel war es, die Rechte und Privilegien der weißen Minderheit zu schützen und zugleich billige schwarze Arbeitskräfte verfügbar zu haben. Die Gründung sogenannter Homelands sollte die Rassentrennung perfektionieren. Obwohl die Mehrheit der Menschen Schwarze waren, hatten nur die Weißen das politische Sagen. Ihnen gehörten auch die großen Wirtschaftsbetriebe, die Banken und die besten Böden. Der Widerstand gegen die Rassenpolitik Südafrikas fand in vielen Ländern Unterstützung. 1974 wurde Südafrika wegen seiner Rassenpolitik aus der UNO-Generalversammlung ausgeschlossen. Am 17. März 1992 stimmten mehr als zwei Drittel der weißen und stimmberechtigten Bürger Südafrikas für ein Ende der Apartheid. Nach ersten freien Wahlen aller Südafrikaner wurde Nelson Mandela am 10. Mai 1994 erster schwarzer Ministerpräsident Südafrikas. Er war der berühmteste Kämpfer gegen die Apartheid und verbrachte 27 Jahre im Gefängnis. Auf friedliche Weise gelang ihm die Abschaffung der Apartheit. 1993 erhielt er deshalb den Friedensnobelpreis. (hzg)

Im zweiten Anlauf am 13. Oktober 2024 haben die Wähler:innen in der Val Müstair mit eindeutigem Mehr Gabriella Binkert Becchetti als Gemeindepräsidentin bestätigt. Die Wählermobilisierung hat gewirkt: Von den 722 gültigen Stimmen haben im ersten Wahlgang 361 Binkert Becchetti gewählt, 218 Thomas Schadegg und 100 Ivo Lamprecht. Beim zweiten Wahlgang haben von den 787 gültigen Stimmen 507 für Binkert Becchetti und 278 für Schadegg votiert. Damit herrscht - was die Gemeindepräsidentschaft betrifft - in der Val Müstair Eindeutigkeit.

Dienstag, 15 Oktober 2024 12:24

Es lebe das Krankenhaus

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Unsere politisch weitsichtigen Vorfahren haben das Krankenhaus Schlanders aufgebaut und als Bezirkskrankenhaus wurde es 1958 eröffnet. Für die Grundversorgung im Tal ist das Krankenhaus unverzichtbar. Von der Bevölkerung werden die Dienste geschätzt. Die Bevölkerung hat sich mit vehementen Protest, mit Lichterumzügen und Transparenten gegen drohende Schließungen von Abteilungen, gegen Umstrukturierungen in Richtung Tagesklinik letztlich erfolgreich gewehrt. Das ist genau 10 Jahre her. Die Vinschger sind im Grunde gemütliche Leut’, als protestierendes Volk haben sie eigentlich keine Geschichte. Ausgenommen Einzelkämpfer oder kleine, dafür wegen ihrer Sturheit effiziente Grüppchen.
Dem Krankenhaus Schlanders droht aktuell - wieder - Gefahr. Die Pädiatrie und die Anästhesie stehen vor größten Problemen. Es drohen Schließungen. Der römische Gesundheitsminister verbietet ab sofort jenes Geflecht, das bisher zum Funktionieren der genannten Abteilungen beiträgt und das auch für Ruhe in der Bevölkerung gesorgt hat. Das Ruder herumreißen kann nur die Politik im Landtag, in der Landesregierung, in den Römischen Kammern. Denn, was Rom per Gesetz aufgrund möglichen „abuso“ andernsorts eindämmen will, muss für Südtirol, muss für den Vinschgau nicht gelten. Also ihr gewählten Volksvertreter, auf zur Tat. Sonst drohen von einem ansonsten gemütlichen Volk Fackeln im Sturm. 

Dienstag, 15 Oktober 2024 06:24

Power für das Langlaufen - nordic3

Vinschgau/Nauders/Unterengadin - Langlaufen ist grenzenlos. Im Dreiländereck haben sich 8 Langlaufdestinationen zusammengeschlossen und bieten gemeinsam mehr als 232 Loipenkilometer. Der Langlauf-Verbund zwischen Martell, Sulden, Val Müstair, Schlinig, Langtaufers, Reschen, Nauders und Unterengadin nennt sich nordic3 und das „Hoch Drei“ deutet auf das Dreiländereck, auf die Terra Raetica hin. Für die kommende Saison neu hinzugekommen ist das Unterengadin von Zernez bis Martina. Das gemeinsame Auftreten ist eine Aufwertung und ein strategisches Positionieren des Langlaufsports für Einheimische und Gäste. Denn mit einer Saisonkarte von 90 Euro öffnen sich Loipen mit allen Schwierigkeitsgraden (Tageskarte 8 Euro, Wochenkarte 35 Euro). Einheimischen und Gästen soll mit dem Verbund ein grenzenloses und sanftes Wintersport-Vergnügen als eine Alternative zum Ski-Alpin geboten werden. „Neben Dolomiti Nordic im Osten des Landes wird mit nordic3 der landesweit zweitgrößte Langlaufverbund im Westen etabliert“, sagte der Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass Gerald Burger bei der offiziellen Vorstellung in vor dem Grauner Turm und in Sichtweite des Piz Lad, der das Dreiländereck verkörpert. Das Angebot garantiere zusätzliche Sichtbarkeit für die einzelnen Lanlaufdestinationen, sekundierte Manuel Baldauf vom Tourismsuverein Nauders.
Langlauf- und Biathlon-Events und -Wettkämpfe steigern die Attraktivität der Region weiter und locken Langläufer aus der ganzen Region und weit darüber hinaus an. Das Martelltal startet mit dem Testwettkampf Italien von 15. bis 17. November, das IBU-IOC Winter-Camp findet von 24. November bis 1. Dezember statt. Es folgt der Europacup in Schlinig von 6. bis 8. Dezember. Das Winter-Highlight: Vom 27. Januar bis 2. Februar werden die offenen Europameisterschaften im Biathlonzentrum „Grogg“ im Martelltal ausgetragen. Gleich danach, am 12. Januar, findet das Langstrecken Weltcup Langlaufrennen „La Venosta ITT“ in Langtaufers statt und am 9. Februar das 20 Kilometer Langlaufrennen „Passlung“ von Martina nach Scuol. Am 8. März ist es wieder Zeit für die Hubert Leitgeb-Trophy im Martelltal, wo alle Nachwuchsmannschaften aus Südtirol um den Sieg kämpfen. Von 22. bis 23. März findet das Abschlussrennen des „Südtirol Cup“ in Sulden statt. Die Veranstaltungs-Serie der nordic³-Gebiete endet mit der Italienmeisterschaft von 28. bis 30. März im Martelltal. Für alle Langlauf-Fans werden die Loipen im Martelltal freitags auch nachts beleuchtet und in Schlinig öffnen die Loipen bei Vollmond und bieten somit ein ganz besonderes Langlauferlebnis.
Weitere Informationen zu den Strecken, Preise der Loipenkarten, Verleih- und Verkaufsstationen finden Interessierte auf der neuen Website: www.nordic-drei.com

Dienstag, 15 Oktober 2024 06:23

Gurschler krönt sich zum Meister

Buxtehude/Laas - Das Finale der Deutschen Rallycross Meisterschaft 2024 auf dem Estering in Buxtehude bot am Wochenende vom 5. und 6. Oktober ein Motorsport-Spektakel der Extraklasse. Bei den Läufen 7 und 8 lieferten sich die Fahrer packende Duelle und sorgten für Spannung bis zur letzten Kurve.
Nach anfänglichem Nebel und kühlen Temperaturen, die für wenig Grip sorgten, präsentierte sich der Estering am Renntag von seiner sonnigsten Seite. Die idealen Bedingungen trugen zu einem unvergesslichen Wochenende bei.
Besondere Aufmerksamkeit galt dem Duell zwischen dem Meisterschaftsführenden Werner Gurschler und den internationalen Gaststartern. Gurschler, der mit seinem Ford Fiesta Supercar die Konkurrenz in diesem Jahr dominiert hatte, musste sich gegen starke Gegner aus Dänemark, Estland und Lettland behaupten.
Im Zeittraining setzte sich der Däne Magnus Dall an die Spitze, dicht gefolgt von Gurschler. In den Qualifikationsläufen konnte Gurschler seine Dominanz bestätigen und sicherte sich die Pole Position für das Finale. Werner ging im Finale in Führung und baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus, um schließlich als Sieger über die Ziellinie zu fahren.
Sowohl am Samstag als auch am Sonntag zeigte Gurschler eine beeindruckende Leistung und sicherte sich jeweils einen Podestplatz. Am Sonntag musste er sich zwar dem Letten Arnis Odinš geschlagen geben, doch die insgesamt starken Ergebnisse reichten aus, um den Titel des Deutschen Rallycrossmeisters 2024 zu gewinnen. Mit diesem Sieg krönt der Südtiroler Fahrer Werner Gurschler eine sehr erfolgreiche Saison.
Neben Gurschler überzeugten auch die anderen Fahrer mit spannenden Rennen und spektakulären Überholmanövern. Der Lokalmatador Jan Becker feierte ein erfolgreiches Comeback nach langer Pause und sicherte sich am Sonntag einen Podiumsplatz. Das gesamte Team5 zeigte sich über die erzielten Ergebnisse hocherfreut und möchte sich bei allen Sponsoren für die großartige Unterstützung bedanken.
Die erfolgreiche Saison ist das Ergebnis einer starken Teamleistung und unterstreicht die Wettbewerbsfähigkeit von Team5 in der Deutschen Rallycross Meisterschaft. Mit diesem Erfolg im Rücken blickt das Team zuversichtlich in die Zukunft.

Dienstag, 15 Oktober 2024 06:23

Stilfserjoch Radtag 2024

Stilfserjoch - Einen neuen Teilnehmerrekord von insgesamt rund 14.000 Radlerinnen und Radlern (die von der lombardischen Seite, über den Umbrail und über die Kehren auf Südtiroler Seite auf’s Joch gefahren sind) melden die Veranstalter des 22. Stilfserjoch Radtages am letzten Augusttag 2024. Von der Südtiroler Seite sind es rund 9.300 Teilnehmer:innen gewesen. Die Verantwortlichen im Nationalpark Stilferjoch, die den Radtag in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein Prad am Stilfserjoch sind nicht nur wegen des großen Zuspruchs höchst zufrieden, sondern auch darüber, dass es keine größeren Zwischenfälle gegeben hat.
Die Teilnehmer:innen sind aus 30 Nationen zusammengeströmt und haben beim wärmsten Radtag ever die Herausforderung angenommen, auf’s Joch zu kommen. Als Kuriosität haben zwei italienische Jungs (Alessio Copercini, 43, aus Busseto PR und Gianluca Gemma, 44, aus Brescello RE) auf einem Graziella Rad ohne Übersetzung an diesem Radtag alle 3 Varianten des Stelvio erklommen (Foto rechts). Eine sportliche Höchstleistung auf jeden Fall.
Die Organisation war wohl vorbereitet und in Prad wurden 1500 Parkplätze zur Verfügung gestellt und die Einweisung und die Überwachung sind von der Sicherheitsfirma STS Security erfolgt. Das große Frühstück am Hauptplatz in Prad und der Festbetrieb beim Nationalparkhaus sind von der Sektion Ski im ASV Prad Raiffeisen Werbering zur vollsten Zufriedenheit der Teilnehmer:innen organisiert und betreut worden.
Mit rund 60 ehrenamtlichen und hauptberuflichen Rettungs- und Sicherheitskräften konnte der wichtige Aspekt der Sicherheit und der Gesundheit abgedeckt werden.
Eineinhalb Tonnen Obst und 5 Tonnen Wasser und Säfte sind an den zwei Verpflegungsstationen in den Kehren 31 und 14 ausgegeben worden und in Kehre 10 gab es einen Kaffeeservice.
Klar ist, dass für die Bewältigung eines solches Riesenevents viele Hände ineinander greifen müssen, eine bestimmte Routine ist dabei hilfreich, aber auf Neues ist man in Prad und entlang der Strecke immer wieder gefasst.
Den Verantwortlichen im Nationalpark und im Tourismusverein Prad ist es deshalb ein besonderes Anliegen, sich bei allen freiwilligen Helferinnen und Helfern, bei allen Rettungskräften, bei der Gemeindepolizei und bei den Polizeikräften und bei den Verpflegungsteams zu bedanken.

Dienstag, 15 Oktober 2024 06:20

In der Serie A der Frauen angekommen

Naturns - Nadine Nischler ist mit drei Toren in den ersten fünf Spielen ein Traumstart in die Serie A gelungen. Die 23-jährige Naturnserin stand uns für ein Interview zur Verfügung.

Nadine, im ersten Serie A-Spiel gleich der erste Treffer - wie fühlte sich das an?
Es ist unglaublich und ein sehr schönes Gefühl. Ich hätte mir keinen besseren Start erträumen können. Durch die vielen Reaktionen, die von zu Hause und aus ganz Südtirol gekommen sind, habe ich erst realisiert, was mir da geglückt ist. Nach dem Spiel mit 6-700 Zuschauern auf der Tribüne für Selfies und Autogramme bereit zu stehen, war für mich eine total ungewohnte Situation.

Wie kam es dazu, dass du in diesem Sommer zum FC Como Women in die Serie A der Frauen gewechselt bist und dort einen Zweijahresvertrag unterschrieben hast?
Es gab mehrere Angebote aus der Serie A, aber mit Como war ich schon länger in Kontakt und der Verein konnte mich voll überzeugen. Es ist ein relativ junger Verein, der sehr aufstrebend ist und ambitionierte Ziele hat. Mit einem neuen Investor und dem Prinzip, einen Verein von Frauen für Frauen zu etablieren will man in den nächsten Jahren auch international spielen.

Du hast ja bereits einige Saisonen in der Serie C der Frauen absolviert. Wie sind deine ersten Eindrücke von der Profiliga Serie A und wo liegen die Unterschiede zum Amateurbereich?
Das ganze Rundherum ist viel professioneller. Es gibt für jedes Anliegen Ansprechpersonen: natürlich für die sportlichen Aspekte, aber auch für das Medizinische, die Verpflegung, die Ausrüstung usw. Man kann sich ganz auf den Fußball konzentrieren und sich bestmöglich auf Trainings und Spiele vorbereiten. Vom körperlichen her war es für mich auch eine Umstellung, die Intensität ist viel höher, alles geht viel schneller, wobei man auch im Kopf erst auf dieses Level kommen muss

Wie ist zurzeit dein Tagesablauf als Profispielerin in Como?
Wir trainieren im Trainingszentrum von Cislago, zwischen Mailand und Como, in der Nähe wohne ich auch. In der Vorbereitung waren wir fast immer zweimal am Tag auf dem Platz. Jetzt, im Meisterschaftsrhythmus komme ich um zirka 8:30 Uhr auf das Gelände, um zuerst individuell im physischen Bereich und zur Aktivierung zu arbeiten, danach geht es zum Aufwärmen und zum Mannschaftstraining. Anschließend ist etwas Zeit für Regeneration und dann essen wir alle gemeinsam zu Mittag. Am Nachmittag gibt es entweder eine Einheit mit Videoanalysen oder manchmal auch Krafttraining oder wir haben frei.

Nimm uns mit auf deinen Weg zur Profifußballerin ….
Ich habe bis zur U15 mit den Jungs beim SSV Naturns und in der SpG Untervinschgau gespielt. Die Entscheidung dann als 14jährige zum 1. FC Nürnberg zu wechseln, war zwar schwierig, aber im Nachhinein in sportlicher und persönlicher Hinsicht sehr wichtig für meinen Werdegang. Der vermeintliche Schritt nach hinten, als ich zurück nach Südtirol in die Serie C gekommen bin, war im Nachhinein auch richtig. Die letzten beiden Saisonen in Meran (mit 77 erzielten Toren, A.d.R.) haben mir die Türen zur Serie A eröffnet. Sehr wichtig waren für mich auch die Erfahrungen in den Nationalteams, von der U16 bis zur U19, wo ich bei den mehrtätigen Stages ein Gefühl vom Profitum bekommen hatte.

Was sind deine sportlichen Ziele in der laufenden Saison?
Der Verein möchte in den nächsten drei Jahren die internationalen Plätze, d.h. Top drei, belegen. Dieses Jahr ist die Teilnahme am „Pool Scudetto“, d.h. Top fünf, das Ziel. Persönlich möchte ich konstant meine Leistung bringen und verletzungsfrei bleiben, um in die Serie A hineinzukommen und ein Fixpunkt in der Mannschaft zu werden. Tore zu schießen ist immer schön, aber hierfür habe ich mir in dieser Saison keine Ziele gesteckt.

Was würdest du jungen Mädels mit auf den Weg geben, die Profi werden wollen?
Es ist wichtig, immer am Ball zu bleiben, man muss wissen, dass man in jedem Moment lernbereit sein muss, wenn es auch manchmal hart ist. In schwierigen Momenten darf man nie aufgeben, dann wird man irgendwann für die Mühen belohnt.

Wie wichtig war und ist die Rolle deiner Familie in deinem Werdegang?
Extrem wichtig, sie haben mich in allem unterstützt, was ich getan habe. Durch meinen Bruder bin ich zum Fußball gekommen und meine Eltern haben mir den Weg geebnet.

Du bist nun innerhalb von zwei Jahren, der bzw. die dritte aus dem SSV Naturns bzw. der SpG Untervinschgau, die einen Profivertrag erhalten hat. Wie schätzt du das ein?
Der SSV Naturns macht seit jeher eine Super-Jugendarbeit, dort habe ich viel gelernt. Ich konnte mit älteren Buben spielen und wurde dadurch immer gefördert. An die C-Jugend, wo ich gemeinsam mit meinem Bruder unter Trainer Christian Gruber gespielt hatte, habe ich beste Erinnerungen, aber auch an die U11 mit Patrick Fliri und an die B-Jugend mit Alexander Rainer. Generell sollte in Südtirol meiner Meinung nach etwas mehr für den Mädchen-Nachwuchsbereich getan werden.

Interview: Günther Pföstl

 

Zur Person Nadine Nischler
Geboren am:
08.11.2000
Bisherige Vereine:
SSV Naturns/SpG Untervinschgau (bis B-Jugend/U15 mit Buben), 1. FC Nürnberg (U17 Bundesliga und 3. Liga), Unterland Damen, SSV Brixen Obi,
Meran Wommen (alle Serie C)
Aktueller Verein:
FC Como Women (Serie A)
Spielposition:
offensives Mittelfeld

Dienstag, 15 Oktober 2024 06:19

Nadine Nischler’s unglaubliches Debüt

Damenfußball - Nadine Nischler (sh. Interview) sorgt aktuell in der Damen-Serie-A für Furore. Die 23-jährige Naturnserin, die in der vergangenen Saison noch für Meran Women in der Serie C auf dem Platz stand und dabei 40 Tore erzielte, wurde im Sommer bei Como unter Vertrag genommen und ist damit Vinschgaus einzige Fußballerin in der höchsten italienischen Damen-Fußballliga. Bereits das ist eine kleine Sensation, doch Nischler`s Debüt ist noch unglaublicher. In vier Spielen, darunter auch in ihrer allerersten Serie-A Partie, erzielte die große Vinschger Nachwuchshoffnung drei Tore und steht damit in der Torschützenliste mit einigen anderen Serie-A Spielerinnen auf Platz 1. (sam)

Dienstag, 15 Oktober 2024 16:10

Zwischen Sonnenschein und grauen Wolken

In Kürze ist schon wieder Halbzeit in der Hinrunde der Landesliga. Während es für den SSV Naturns bisher wie nach Plan läuft und man dort von einem geglückten Saisonstart sprechen darf, schaut die Bilanz beim ASV Latsch etwas bescheidener wie vorgestellt aus, denn die Schwarz-Weißen blieben in der Anfangsphase ein wenig hinter den Erwartungen vieler zurück.

Von Sarah Mitterer

Knapp fünf Monate sind mittlerweile seit dem dramatischen Abstieg der Naturnser aus der Oberliga vergangen. Die Tränen sind längst getrocknet und der Blick geht nach vorne. Mit neuer Energie und voller Tatendrang startete der SSV Naturns in die Landesligasaison 2024/2025. Mit nur einem Ziel: Der sofortige Wiederaufstieg. Und so wie sich die Mannschaft zu Beginn der neuen Spielzeit präsentiert, ist dies keine Utopie. In den bisher sechs Partien konnten die Blau-Gelben stets punkten, vier Mal ging man als Sieger vom Platz, zwei Mal teilte man sich mit dem Gegner die Punkte. Besonders das Vinschger Derby gegen Latsch war eine Machtdemonstration des Oberliga-Absteigers und Landesliga-Titelaspiranten. Naturns spielte an diesem Tag die Latscher förmlich an die Wand und gewann vor knapp 500 Zuschauern das Spiel klar mit 4:0. Mit bis dato 14 Zählern befinden sich die Naturnser nur knapp hinter dem Spitzenduo Ahrntal und Gherdeina. Auch in Sachen Torgefährlichkeit und Defensivstärke gehört Naturns zu dem Top-Teams der Landesliga: 12 Toren stehen gerade einmal drei Gegentreffer gegenüber. Auffallend an der Offensivstärke ist, dass sich bereits sieben Naturnser Spieler in die Torschützenliste eintragen konnten. Einzig im Landespokal mussten die Blau-Gelben einen kleinen Dämpfer hinnehmen. Gegen St. Pauls kassierte man eine 0:2 Heimniederlage und schied somit in der 2. Runde aus.
Anders als man es sich vorgestellt hatte, verliefen die ersten Spiele für den ASV Latsch. Das Team, das im letzten Jahr in der Landesliga mächtig für Furore sorgte und sich mit Platz 4 das beste Ergebnis der Vereinsgeschichte sicherte, konnte bisher noch nicht an die Leistung der vergangenen Spielzeit anknüpfen. In sechs Partien konnte man lediglich zwei Spiele für sich entscheiden, gegen Weinstrasse Süd holte man sich ein Unentschieden. Damit haben die Schwarz-Weißen aktuell sieben Zähler auf dem Konto und befinden sich in der unteren Tabellenhälfte. Auch im Landespokal mussten die Latscher ein frühes Aus hinnehmen: Gegen Tscherms-Marling verlor man zu Hause mit 5:7 nach Elfmeterschießen.

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Bruno von Köln, 11. Oktober 2024

 

Die Südtiroler Landeregierung hat die erste Fassung des Klimaplanes „Energie-Südtirol“ 2011 beschlossen und veröffentlicht. Damit soll bis 2050 die nationale Energiestrategie (Strategia Energetica Nazionale SEN) umgesetzt werden. Angestrebt werden: Eine Verringerung der aktuellen CO2-Emissionen auf weniger als 1,5 Tonnen pro Jahr und Persson. Der derzeitige durchschnittliche CO2-Ausstoß beträgt rund 7,5 t pro Person und Jahr. Der Südtiroler Klimaplan sieht weiters eine Zunahme der Erzeugung von erneuerbarer Energie von 15 % vor, um 90 % des Energiebedarfes aus erneuerbaren Energien abzudecken. Weiters soll eine Energieeinsparung von 12 % bei der energetischen Dauerleistung erzielt werden und damit auf weniger als 2.200 Watt pro Person pro Jahr. Eingeordnet in ein Eurac-Modell zukünftiger Energieszenarien würde dies bedeuten, dass mehr als die Hälfte der Mobilität emissionsfrei wäre, der Wärmeverbrauch der Gebäude läge 60% unter dem heutigen Wert und die Südtiroler gäben 20 % weniger für Energie aus.
Der Klimaplan sieht Kürzungen der Gemeindefinanzierung zwischen 2 und 5 % vor, wenn Gemeinden nicht innerhalb 2023 über jeweils einen kommunalen Lichtplan sowie ein Konzept zur Vermeidung von Plastikmüll im eigenen Verantwortungsbereich verfügen und innerhalb 2024 einen Klimaschutzplan erstellen.
Die Südtiroler Landesregierung will mehr: Südtirol soll schon bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden. Damit dieses ehrgeizige und (überlebens-)notwendige Ziel erreicht wird, ist der Klimaplan zweimal überarbeitet und mit zahlreichen konkreten Maßnahmen neu gefasst worden.

Schlüsselsektoren
Es gibt sechs Schlüsselsektoren in Südtirol, bei denen Veränderungen wirksame Hebelwirkungen für den Klimawandel entfalten können: der Verkehr, die Energie, die Land- und Forstwirtschaft, die Flächennutzung, das Wassermanagement und der Tourismus.
Die drei größten Treiber bei den Treibhaus­emissionen und damit jene mit den klima­relevanten Herausforderungen sind:
• Der Verkehr mit 44 % Anteil am CO2-­Ausstoß
• die Erzeugung von Wärmenergie (das ­Heizen) mit 36 %
• und die Landwirtschaft mit 18 %.

s60 tab natur

In diesen drei Querschnittssektoren kann und sollte viel passieren. Dabei sind Nutzungskonflikte abzusehen. Die politischen Entscheidungsträger haben also Prioritäten zu setzen, wo welche Maßnahmen effektiv sind, um CO2 zu reduzieren. Hierfür braucht es weitere wissenschaftlichen Erkenntnisse, Aber nicht minder die Bereitschaft und Einsicht von jeder einzelnen und jedem einzelnen von uns, persönliche Beiträge zur Verminderung der Kohlendioxidemissionen durch Änderung des Lebensstiles und der festgefahrenen Gewohnheiten konsequent zu erbringen.

Verkehr
„Südtiroler Experten sind sich einig, dass der Straßenverkehr jenes Handlungsfeld ist, um die Emissionen in Südtirol maßgeblich zu reduzieren, CCO2 einzusparen und die Lebensqualität zu erhöhen“. So schreiben Thomas Streifeneder und Miriam L. Weiß im Buch „Klimaland Südtirol? Regionale Wege zu konsequentem Klimaschutz“, für welches Thomas Benedikter als Herausgeber zeichnet (arcaedizioni/politis 2022). Miriam Weiß ist Sozial- und Kulturwissenschaftlerin bei der Eurac Bozen und Thomas Streifeneder ist Geograf und Regionalentwicklungsexperte, ebenfalls bei der Eurac. Von den gesamten Verkehrsemissionen entfallen 99 % auf den Straßenverkehr. Nach den beiden Wissenschaftlern bleiben gängige Lösungen wie eine stärkere Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und der Ausbau der Elektromobilität essenziell. Daneben sind unbedingt neue und umweltfreundliche Arbeitsmodelle wie Smart Working, Home- und Telearbeit und flexible Arbeitszeit zu unterstützen. Das Ministero della Transizione Ecologica führte 2020 das betriebliche Mobilitätsmanagement für Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern verpflichtend ein.
Mit 1.088 zugelassenenFahrzeugen pro 1.000 Einwohner liegt unsere Region Trentino Südtirol zusammen mit Aosta italienweit an der Spitze, d.h. es gibt bei uns mehr als ein Fahrzeug pro Einwohner.

Energie
Der KlimaHaus-Standard Südtirols ist seit 2005 rechtsverbindlich. Er ist in Italien beispielhaft. 2021 hat das Land Südtirol den SDG Tracker zur Überwachung der UN-Nachhaltigkeitsziele eingeführt. Das ist ein Instrument zur Überprüfung, welche Gesetze auf ihre Nachhaltigkeit umgesetzt werden. Alle öffentlichen Gebäude werden nach dem KlimaHaus-Standard errichtet und mehrere Gebäude der Landesverwaltung wurden und werden nach diesem Standard energetisch saniert. Gebäudesanierungen werden mittels Energiebonus unterstützt. Der Energiebonus bei Sanierungen besteht darin, dass das bestehende Gebäude im Ausmaß von 20 % der bestehenden Baumasse mit einem Minimum von 200 m³ erweitert werden darf. Durch kommunale Energieeffizienzpläne soll der Energieverbrauch der Gemeindeverwaltungen bis 2030 um mindestens 15 % gegenüber 2019 reduziert werden. Ebenfalls bis 2030 soll der Wärmeenergiebedarf in Südtirol für mehr als 50 % aus erneuerbaren Energien gewonnen werden.

Land- und Forstwirtschaft
Weltweit sind rund 37 % der terrestrischen Flächen der Erde Agrarflächen. Von diesen landwirtschaftlich genutzten Flächen sind 30 % Acker- und Wiesenflächen und 70 % Weideflächen. Die Acker- und Wiesenflächen werden zu über 70 % für den Anbau von Futtermitteln, vor allem für die Milch- und Fleischproduktion genutzt. Die statistischen Angaben verdeutlichen, dass die Art der Flächennutzung (Wald, Böden, Vegetation) bzw. ihre Veränderung (z. B. durch Bodenversiegelung, Sojaanbau anstelle von Urwald) über das Ausmaß freigesetzter Kohlendioxid- und Treibhausgasmengen CO2-Quelle) oder die Intensität der Kohlenstoffspeicherung (CO2-Senke) entscheidet. Im Eurac Landwirtschaftsreport (Herausgeber Ulrike Tappeiner, Thomas Marsoner, Georg Niedrist, 2020) ist man sich über den zukünftigen Weg der Landwirtschaft klar: „Sie soll den Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln drastisch reduzieren, klimaneutral werden und die Artenvielfalt fördern“ (Seite 8). Die Landwirtschaft muss sich außerdem an die Folgen des Stilfserjoch Straße beim Radtag 2016Klimawandels, u.a. höhere Temperaturen, mehr Extremereignisse, anpassen (S. 73 ff.). Für bestimmte Sektoren der Landwirtschaft existieren oder werden spezifische Klimaprogramme entwickelt (Südtirol Wein Agenda 2030, „sustainapple“ als Nachhaltigkeitsstrategie für die Obstwirtschaft). Effizienzsteigerungen wurden und werden mit dem Bau von Tropfbewässerungen schon vorangetrieben. Zu vermindern, weil klimarelevant ist der Einsatz von Futtermitteln bei Milch- und Fleischproduktion zugunsten von hofeigenem Grundfutter.

Flächennutzung
Das für die Flächennutzung maßgebliche Gesetz „Raum und Landschaft“ will den Boden- und Energieverbrauch einschränken und soll zur Energieeinsparung und -effizienz beitragen. Thomas Streifeneder und Miriam L. Weiß: „Ziele, die sich direkt auf Klimaschutz und -anpassung beziehen, werden im Gesetz nicht genannt, das Wort „Klimawandel“ findet sich an keiner Stelle. Bevor neues Bauland ausgewiesen wird, sind Mindestdichten in Mischgebieten und kompaktere Siedlungsstrukturen einzuhalten sowie Leerstände zu nutzen.“

Wassermanagement
Als durch ein Unwetter zwei Quellen zerstört wurden und ein überdurchschnittlich trockener Winter 2021/22 vorausgegangen war, trat in Kastelruth Wassernotstand auf. Auch aus dem Tschenglser Tal musste in der Gemeinde Laas die Trinkwasserleitung für Eyrs und Tschengls nach Murbrüchen und Steinschlag neu gebaut werden. Tanklastwagen der Berufsfeuerwehr Bozen haben in solchen Notfällen die Lücken geschlossen. Der Wasserbedarf hat sich in Kastelruth in den letzten 15 Jahren verdoppelt, wobei Hotels so viel Wasser verbrauchen wie ganze Fraktionen.
Unser Land Südtirol verfügt über einen Wassernutzungsplan. Der Entwurf dieses Wassernutzungsplanes wurde von der Südtiroler Landesregierung im Jahr 2010 genehmigt und in der Folge mit zwei weiteren Regierungsbeschlüssen abgeändert. Nach der Behandlung in der paritätischen Kommission Staat – Land und nach der Eröffnung und dem Ablauf der Frist für Einsprüche ist der Wassernutzungsplan mit Dekret des Staatspräsidenten vom Juni 2017 als durchführbar erklärt worden. Im Kapitel „Ziele und Kriterien der Nutzung“ wird im Wassernutzungsplan der Klimawandel nicht erwähnt. Wasserressourcen zu schützen und Wasser einzusparen, sind aber explizite Vorgaben des Wassernutzungsplanes. Auch die Prioritäten bei der Wassernutzung sind festgelegt. „Wenn wir wissen wollen, wo wir Wasser einsparen bzw. effizienter nutzen können, müssen wir vollständige und detaillierte Wasserbilanzdaten nach Sektoren besitzen. Entsprechende Anstrengungen mit möglichst genauen Daten stehen also noch aus.“ (Thomas Streifeneder und Miriam L. Weiß, S. 16). Was wir wissen ist, dass die Landwirtschaft mit 150 Millionen m³ mit Abstand am meisten Wasser verbraucht. Zum Vergleich und zur Veranschaulichung: Der Reschensee hat ein Wasserfassungsvermögen von 120 Millionen m³. Nach der Landwirtschaft folgt im Wasserverbrauch die Industrie (50 Mio. m³), der Trinkwasserverbrauch (45 Mio. m³) und die Erzeugung von Kunstschnee (10 Mio. m³).

Tourismus
Für die Verbesserung der Klimabilanz im Tourismus gibt es bereits zwei existierende Instrumente: Das Landestourismusentwicklungskonzept 2030+ (LTEK) und die Beobachtungsstelle für nachhaltigen Tourismus in Südtirol (STOST). CO2-Emissionen einzusparen und sich an die sich ändernden Umweltbedingungen anzupassen, stellen den Tourismussektor vor große Herausforderungen, denen er sich aber stellen muss. „Sie sollten über eine quantitative Beschränkung, d. h. Bettenobergrenze auf Landes-, Gemeinde- und Betriebsebene und einen qualitativen Ausbau sowie Unterstützung von Biohotels hinausgehen. Denn wie auch in der Landwirtschaft scheinen die quantitativen Grenzen des Tourismus erreicht, Vorsicht ist auch beim qualitativen Ausbau geboten. Die Verdoppelung der Hotels mit vier oder fünf Sternen in den letzten 15 Jahren und der Wellness-Trend, der auch beim Urlaub auf dem Bauernhof zu beobachten ist, sind hinsichtlich des hohen Wasser- und Energieverbrauch aus Sicht der Nachhaltigkeit kritisch zu hinterfragen.“ (Th. Streifeneder, Miriam L. Weiß). Im Bericht 2021 der Beobachtungsstelle für einen nachhaltigen Tourismus werden der hohe Energieverbrauch für die zunehmenden Beschneiungsanlagen, die künstliche Schneeproduktion und der hierdurch verursachte steigende Wasserverbrauch als emissionsrelevante Themen identifiziert. Die An- und Abreise ist immer noch die größte Klimabelastung beim Urlaub. Thomas Streifeneder und Miriam Weiß fragen sich zum Schluss ihres Beitrages „Was tun für Südtirols Klimaneutralität?“, ob es noch lange dauern wird, bis Hotels und Skigebiete ihren CO2-Fußabdruck angeben bzw. mit niedrigen CO2-Werten werben werden.


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/user.php on line 260

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