Mals/Catania - Catania. Die südtiroler Delegation, vertreten durch den ASV Mals, brilliert in Catania bei der 9. Auflage des „Trofeo CONI“. Alle Gruppenspiele konnten 3:0 gewonnen werden (gegen Piemont, Latium und Molise) – so auch das Halfinalspiel gegen Kampanien. Ohne Spiel- und Satzverlust kam man ins Finale gegen die Lombardei. Auch dieses Spiel gewannen die NachwuchspielerInnen des ASV Mals souverän mit 3:0. Die südt. Siegermannschaft bestand aus Gurschler Anton, Telfser Adrian, Hellrigl Franzi und Zangerle Eva Maria. Begleitet wurde das Team duch Claudia Nista. Dies das Finalergebnis gegen Lombardei:
Dameneinzel = HELLRIGL Franzi gegen Falchetti 11:5 und 11:4
Herreneinzel = Gurschler Anton gegen Scalvini 11:2 und 11:2
Mixed = TELFSER Adrian mit ZANGERLE Eva Maria gegen Bosetti/Bettinzana 11:8 und 11:4
Mit der Goldmedaille kehrte man am Sonntag aus Sizilien überglücklich zurück und es war für alle jungen Sportlerinnen Italiens ein großes sportliches Event. Insgesamt nahmen über 4.500 AthletenInnen in diversen Sportdisziplinen daran teil. Staatspräsident Matarella und CONI Präsident Malagó gaben sich auch die Ehre und gaben so dem Trofeo CONI den nötigen Stellenwert.
Stefan De March
ASV Mals – südt. Delegation
Mals - Der August war ein ereignisreicher Monat für die Sektion Volleyball des ASV Mals. Regelmäßig fanden Trainingseinheiten, Spiele und Schnupperkurse am Tartscher Bichl statt. Ein besonderer Dank geht an den ASC Tartsch für die Bereitstellung des Platzes. Ein für Mitte September dort anberaumtes Turnier wurde wegen schlechten Wetters in die Turnhalle des OSZ Mals verlegt. Den Abschluss bildete eine Marende und ein Filmabend im Sparkassensaal in Tartsch. Die gemeinsame Übernachtung dort und das Frühstück machten den Mädels viel Spaß. Die Volleyball Spielgemeinschaft U13 wird heuer durch vier Mädchen aus Prad verstärkt. Trainingsbeginn für die Gruppen U10, U12, U13 und U15 war der 16. September. Für Kinder der Jahrgänge 2016/2015 gab es eine zweiwöchige Schnupperphase mit der U10 Mannschaft. Neu im Trainerteam ist Micaela Michelini, die sich gemeinsam mit Michele Schiraldi um die Trainingsvorbereitung kümmert. Mittwochs fand für 3 Wochen Wassergymnastik im Hallenbad Mals für die U12, U13 und U15 statt, geleitet von Micaela. Michele Schiraldi hat dieses Jahr die Trainerausbildung (Allievo) der FIPAV erfolgreich abgeschlossen. Zur Vorbereitung bekamen die Mädels der U13/U15 eine Schulung im Umgang mit dem Theraband mit Michaela Abart. In der Spielgemeinschaft mit Schlanders trainieren seit August 2024 sieben Mädchen aus Mals. Sie werden diese Saison die FIPAV Meisterschaft U16/U18 bestreiten, wo die ersten Spiele schon absolviert wurden. Das Konditionstraining für drei von ihnen, die das SOGYM besuchen, begann Ende September. Die ersten Heimspiele der U10/U12 Mannschaften werden am 07.12.2024 im OSZ Mals ausgetragen. Bei einer Trainerfortbildung des VSS in Brixen mit Martin Pöder ging es kürzlich um Aufbau und Ablauf der Trainingseinheiten. Das Volleyballteam um Karin Thanei ist gut vorbereitet und freut sich auf eine erfolgreiche und spannende Saison.
Athlete Days - Bereits zum zweiten Mal fanden in der Ferienregion Reschensee die „Athlete Days“ statt, an denen Olympionikinnen und Olympioniken, Top-Athletinnen und Athleten sowie Sportlegenden und Nachwuchshoffnungen teilnahmen. Unter den Spitzensportlern befanden sich unter anderem Alexandra Burghardt aus Deutschland, der das Kunststück gelang, sowohl bei Olympischen Winterspielen (Silber im Zweierbob 2022) als auch bei den Sommerspielen (Bronze mit der 4x100m Staffel) eine Medaille zu gewinnen. Burghardt war in diesem Jahr zudem Fahnenträgerin in Paris. Mit Lara Vadlau (Segeln), Vinzenz Geiger (Nordische Kombination) und Thomas Röhler (Speerwurf) waren sogar amtierende und ehemalige Olympia-Goldmedaillengewinner zu Gast im oberen Vinschgau. Hinzu kamen noch die diesjährigen Olympiateilnehmer Mika Sosna (Diskus), Julian Weber (Speerwurf) und Yannik Wolf (100m) sowie der ehemalige Abfahrt–Vizeweltmeister von Cortina 2021, Andi Sander. Auf dem Programm standen an diesen drei Tagen der sportartenübergreifende Austausch bei interessanten Gesprächen sowie spannende Workshops für die Spitzensportlerinnen und Sportler. Aber nicht nur Sportstars nahmen die Einladung in den Vinschgau an, sondern auch die zwei prominenten TV- Gesichter Béla Réthy, der vor allem als ZDF- Fußball-Kommentator Bekanntheit erlangte, und die ZDF-Reporterin Amelie Stiefvatter reisten in den Vinschgau. Beide waren zu Gast bei den „Champions & Friends Club Days“, die vom 25. bis zum 27. September abgehalten wurden. Dort trafen Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Sport, Kultur und Politik aufeinander. (sam)
Die Meraner Eishalle ist ihr zweites Wohnzimmer, hier fühlen sie sich fast wie zu Hause: Jakob Fuchs und Patrick Kuppelwieser, die sich seit ihrer Kindheit fast täglich die Schlittschuhe schnüren, gehören zu den Vinschger Nachwuchshoffnungen im Eishockey und wollen in dieser Saison mit dem HC Meran voll angreifen.
Von Sarah Mitterer
Sie sind 21 und 20 Jahre jung, kommen beide aus Latsch und üben den schnellsten Mannschaftssport der Welt – nämlich Eishockey - aus: Die Rede ist von Jakob Fuchs und Patrick Kuppelwieser. Die beiden Latscher Kufencracks stehen im Kader des HC Meran und nehmen mit den Adlern an der Alps Hockey League, einer grenzüberschreitenden Meisterschaft mit Teams aus Italien, Österreich, Slowenien und Kroatien teil.
Beide Nachwuchstalente begannen ihre Eishockeykarriere mit 5 Jahren beim AHC Vinschgau und wechselten im Jugendalter nach Meran. Während für Fuchs, der als Stürmer stets auf Torjagd ist, der Eissport von klein auf klar die Nummer 1 war, war es für Kuppelwieser, der als Verteidiger auf dem Eis steht, anfangs keine einfache Entscheidung: „Ich habe eine einjährige Pause eingelegt und mich mit neun Jahren zunächst für den Fußball entschieden, doch ich kehrte schon bald zum Eishockey zurück.“ Zunächst versuchte er noch beide Sportarten unter einen Hut zu bekommen, doch am Ende schlug sein Herz mehr für den Eissport und so nahm sein Aufstieg von den Jugendkategorien hin in die erste Mannschaft des HCM seinen Lauf. In der vergangenen Saison feierte er dort mit gerade einmal 19 Jahren sein AlpsHL-Debüt, zuvor konnte er schon etwas Erfahrung im Seniorbereich mit den Eisfix in der IHL Division I sammeln. Der um ein Jahr ältere Jakob Fuchs, der mit 15 Jahren nach Meran wechselte und sich dort vom Jugendsektor in die erste Mannschaft kämpfte, feierte ein Jahr zuvor – ebenfalls im Alter von 19 Jahren – seine Premiere im Seniorteam und will in dieser Saison endlich durchstarten: „Ich möchte mich in diesem Jahr in Meran richtig durchsetzen und auf regelmäßige Spielzeit kommen, damit ich mich gut weiterentwickeln kann!“ Angesprochen darauf, was denn die beiden Nachwuchstalente am Eishockey so fasziniert, so sind sie sich einig: „Mich fasziniert es, dass in sehr kurzer Zeit Ergebnisse komplett auf den Kopf gestellt werden können“, so Fuchs. Auch Kuppelweiser teilt diese Meinung, hinzukommen für beide noch die Schnelligkeit und Vielseitigkeit in diesem Sport sowie die körperbetonte Spielweise. Auch in Sachen „Saisonziel“ streben die beiden Nachwuchscracks dasselbe an: der Einzug in die Play-Offs soll geschafft werden und dort ist dann bekanntlich alles möglich. Man darf gespannt sein, wie sich die beiden Vinschger Eishockey-Rohdiamanten in dieser Saison entwickeln werden und was sie mit dem HC Meran erreichen werden.
Eishockey - Wer die Vinschger Nachwuchstalente live auf dem Eis sehen möchte, der sollte sich den nächsten Heimspiel-Termin der Adler notieren. Dieses findet am 16. November um 19.30 Uhr in der Meranarena statt. Zu Gast wird die kroatische Mannschaft KHL Sisak sein. (sam)
Eishockey - Der Prader Stefan Kobler ist sein einigen Jahren der Präsident des HC Meran. Zuvor war er selbst jahrelang als Spieler für die Adler im Einsatz. Thomas Mitterer aus Latsch, der im März 2023 seine Karriere beendete, fungiert seitdem als Teamleader der Adler. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Lukas Evangelisten, 18. Oktober 2024
Die Entwicklung der Bartgeier-Population in den Alpen, im Französischen Zentralmassiv und auf der Insel Korsika wird vom Internationalen Bartgeier Monitoring (IBM) und von der Stiftung für den Erhalt des Bartgeiers VCF monitoriert. VCF steht für Vulture Conservation Foundation.
Naturbruten
Während der Brutsaison 2024 haben in den oben genannten Gebieten insgesamt 104 Bartgeier-Paare ein Territorium besetzt. Die Verteilung dieser 104 Bartgeier-Paare war dabei folgende: 10 Territorien in den Ostalpen, 35 in den Zentralalpen, 39 in den Nordwestalpen, 14 in den Südwestalpen, 4 auf der Insel Korsika und 2 im Französischen Zentralmassiv.
Von den 104 monitorierten Paaren sind in der Brutsaison 2024 insgesamt 61 Jungvögel erbrütet und erfolgreich bis zum Flüggewerden aufgezogen worden. Bei 30 Paaren ist die Brut misslungen, 13 Paare haben nicht gebrütet. Für 19 der 104 Paare war es die erste Brut.
Die 61 Jungvögel, welche in der abgelaufenen Brutsaison 2024 ausgeschlüpft und flügge geworden sind, stammen allesamt aus den Alpen. Die 4 Bruten auf Korsika und die 2 Bruten im Französischen Zentralmassiv sind misslungen.
Freilasssungen
Die Freilassungen nicht ganz flügger Junggeier aus Zoo- und Gehegezuchten in künstliche Horstnischen wurden auch 2024 fortgesetzt. Insgesamt konnten 2024 18 Junggeier (14 Weibchen und 4 Männchen) aus 9 verschiedenen Aufzuchtsorten und Projektpartnern freigelassen werden. Die 7 Freilassungsorte waren heuer: Melchsee-Frutt (CH), Tinenca di Benifassa (Spanien), Baronnies (Frankreich), Korsika (F), Grands Causses (F), Nationalpark Vercours (F) und Berchtesgaden (D). Die Schwerpunkte der Freilassungen lagen damit in den nördlichen Voralpen, in den Westalpen und auf Korsika. Die Idee hinter dieser Standortwahl ist, die genetischen Flaschenhälse zu verbreitern und damit Inzucht zu vermeiden, und die Brücke zwischen den Bartgeier-Populationen in den Alpen und in den spanischen Pyrenäen wieder herzustellen. In den Pyrenäen ist der Bartgeier nie ausgestorben.
Weltweit ist der Bartgeier eurasisch verbreitet bis in die zentralasiatischen Steppen. Auf den anderen Kontinenten kommt er nur in Afrika und zwar in Äthiopien und in Südafrika vor. Auf den Inseln im Mittelmeer und in der Ägäis leben Bartgeier nur auf Korsika und auf Kreta.
Die Entwicklung des Bestandes
Mit 61 erfolgreich erbrüteten Bartgeiern aus Naturbruten war die Anzahl der Naturbruten im ablaufenden Jahr 2024 erfreulicherweise über dreimal so hoch wie die Zahl der Freilassungen aus Zoozuchten (19).
Nachdem der letzte Bartgeier in den Alpen 1930 abgeschossen worden war, hat 1986 das Wiederansiedlungsprojekt begonnen. Der Nationalpark Stilfserjoch hat sich in den Jahren 2000 bis 2009 am Projekt mit der Freilassung von 11 Junggeiern in die künstliche Horstnische im Schludertal in Martell beteiligt. Die erste Naturbrut in den Alpen ist 1997, 11 Jahre nach der ersten Freilassung erfolgt. Bartgeier sind bekanntlich Winterbrüter: Im ausklingenden Winter ist das Nahrungsangebot aus Fallwild am größten. Bartgeier sind Knochenfresser und Aasverwerter (Nekrophagen). Mit ihrer aggressiven Magensäure, die im pH-Wert der Salzsäure gleichkommt, können Bartgeier die Kalksubstanz von Röhrenknochen auflösen und sich das fett- und eiweißreiche Knochenmark erschließen. Diese Ernährungsform ist eine Nische, die sich die Bartgeier im Laufe ihrer Evolution exklusiv erschlossen haben.
Brutbiologie
Bartgeier-Weibchen legen nur zwei Eier je Brut. Die Eier werden abwechselnd von Weibchen und Männchen bebrütet. Die Abwechslungen zur Bebrütung erfolgen unter den beiden Paarpartnern innerhalb von wenigen Sekunden, damit die Eier in der Winterkälte nicht erkalten. Die beiden Eier werden im Abstand von sieben Tagen gelegt, aber deren Bebrütung erfolgt schon vom ersten Ei an fest und nicht erst, wenn das Gelege voll ist. Wenn beide Eier befruchtet waren, schlüpft daher das erste Junge sieben Tage vor dem zweiten. Dieser Altersunterschied verschafft dem Erstgeschlüpften einen Entwicklungsvorsprung. Damit nicht genug: Das größere, weil ältere Junge hackt das kleinere, jüngere mit Schnabelhieben und tötet es. Dieser Geschwistermord wird in der Verhaltensforschung Kainismus genannt nach dem Bruderpaar Kain und Abel in der Bibel. Beim Bartgeier ist der Kainismus obligatorisch, beim Steinadler fakultativ: Auch Steinadler legen nur zwei Eier, in Jahren mit guter Futterversorgung ziehen die Steinadler aber beiden Jungen auf, in schlechten Futterjahren nur eines. Bei den Bartgeiern wird unabhängig vom Nahrungsangebot immer nur ein Junges aufgezogen.
Die Bartgeier in Südtirol
Für 2024 gibt es zu den Bartgeiern in Südtirol Erfreuliches zu berichten: In Laas und im Passeiertal haben sich zwei neue Brutpaare gebildet. Beide Paare sind 2024 auch zur Brut geschritten. Ihre jeweils erste Brut war aber leider noch nicht vom Erfolg belohnt. Auch im benachbarten trentiner Rabbital hat sich 2024 ein neues Paar gebildet. Dieses hat gleich auch im ersten Versuch erfolgreich gebrütet.
Somit gibt es in Südtirol (Stand 2024) jetzt 7 brütende Bartgeier-Paare. Die Paare Reschen, Planeil, Trafoi, Schnals und Martell haben 2024 allesamt erfolgreich gebrütet. Das Marteller Paar brütet seit 2015 und hat seither aus allen 10 Bruten sein Junges erfolgreich zum Ausfliegen gebracht.
Schluderns - In der Gemeinde Schluderns wurden kürzlich das Dach und die Fassade der Pfarrkirche zur hl. Katharina saniert. Im Friedhof konnte eine neue Urnenwand der Bestimmung übergeben werden. Auch die Katakombenheilige im Altar wurden restauriert.
von Magdalena Dietl Sapelza
Pfarrkirche in neuem Glanz
„Unsere Pfarrkirche steht heute majestätisch da, wie eine Kathedrale“, sagte der Ortspfarrer Werner Mair am Sonntag, den 13. Oktober 2024 bei der Einweihungsfeier. Und in der Tat: Das Kirchendach und die Fassade der Pfarrkirche zur hl. Katharina erstrahlen in neuem Glanz.
Auch der Bürgermeister Heiko Hauser zeigte sich höchst erfreut über die gelungenen Arbeiten und dankte allen, die bei der Verwirklichung der Projekte mitgewirkt hatten. Mit großem Lob bedachte er die beteiligten Baufirmen, die sämtliche Arbeiten mit Fachwissen und größter Präzision innerhalb kürzester Zeit durchgeführt hatten.
Die Renovierung des Kirchendaches war notwendig geworden, weil es undicht geworden war. Bei Regen tropfte es im Kirchenraum und bei starkem Wind lösten sich immer wieder Ziegel. Die bürokratische Abwicklung erfolgte über die Pfarrei unterstützt von der Gemeindeverwaltung.
Die Gesamtkosten für das Dach und die Fassade betragen 463.563 Euro. 335.700 Euro stellte die Gemeindeverwaltung bereit. 97.094 Euro kamen vom Landesdenkmalamt. Die Raiffeisenkasse Prad-Taufers unterstützte das Projekt mit 10.000 Euro und die Stiftung Sparkasse mit 7.000 Euro. Gelder kamen auch von privaten Spendern darunter von den Verantwortlichen der Schützenkompanie Schluderns.
Bei der Sanierung wurde auch an die seltene und schützenswerte Fledermausart Hufeisennase gedacht, der man schon vor Jahren unter dem Kirchendach einen Platz eingeräumt hatte. Um den Tieren auch weiterhin Unterschlupf bieten zu können, waren Anpassungen nötig geworden, finanziert mit 12.000 Euro vom Amt für Raum und Landschaft der Autonomen Provinz Bozen.
Urnenwand bietet würdige Ruhestätte
Die Errichtung einer Urnenwand im Friedhof von Schluderns war längst notwendig geworden. Einerseits waren nur noch wenige Urnengräber an der Westseite der Friedhofsmauer frei und andererseits entscheiden sich immer mehr Menschen für eine Einäscherung aus Gründen der Hygiene aber auch zur Vermeidung von langfristiger Grabpflege, die für auswärts lebende Angehörige oft nur schwer zu bewältigen ist. Zudem waren viele Menschen mit der Form der bisher zur Verfügung stehenden Urnengschächte nicht glücklich. Und auch der Platz für Erdbestattungen steht im Friedhof nicht mehr unbegrenzt zur Verfügung. Nachdem der Gemeinderat grünes Licht für den Bau einer Urnenwand gegeben hatte, wurde eine elfköpfige Arbeitsgruppe um BM Heiko Hauser und den für den Friedhof verantwortlichen Referenten und Vize BM Peter Trafoier eingesetzt. Die Gruppe schaute sich mehrere Urnenwände im Vinschgau an. Bei Aussprachen mit dem Architekten Jürgen Wallnöfer wurde nach einem geeigenten Platz und nach einer idealen Form für die Urnenwand gesucht und schließlich im Mauerknick an der Ostseite des Friedhofes auch gefunden. Eine Vorgabe im Hinblick auf die Zukunft war es, Platz für eine größtmögliche Zahl an Urnennischen zu schaffen. Der Architekt Jürgen Wallnöfer plante in Absprache mit dem Landesdenkmalamt und machte Vorschläge, von denen dann einer von der Arbeitsgruppe, den Baukommissionen des Landes und der Gemeinde abgesegnet und umgesetzt wurde.
Mit den Arbeiten betraute die Gemeindeverwaltung lokale Baufirmen und Handwerksbetriebe. Diese arbeiteten mit hochwertigen Materialien und setzten all ihr Fachwissen ein. Sie arbeiteten zügig Hand in Hand und gestalteten eine würdige und stimmige Ruhestätte.
Die Urnenwand besteht aus zwei Fronten mit insgesamt 144 Nischen, 72 auf der einen und 72 auf der anderen Seite. Die beiden Fronten sind durch das Aschengrab in der Mitte verbunden. Eine weiße Marmortafel für Fotos und Daten ziert jede einzelne Nische. Diese bietet Platz für jeweils drei bis vier Urnen mit einer Standardgröße von zirka 40 Zentimetern. Ein integrierter offener Metalleinsatz beitet Raum für eine Kerze, eine Blume oder eine kleine Figur. Mittlerweile wurde eine einheitliche Schriftform für die Aufschriften auf den Marmortafeln gewählt. Die Kosten für die Urnenwand von 151.862 Euro trug die Gemeinde.
Auf Empfehlung der Gemeindeverwalter sollten die Urnen aus den Urnengräbern an der Westseite ihren Ruheplatz auch in der neuen Urnenwand finden. Es ist weiterhin möglich, biologisch abbaubare Urnen in den Erdgräbern zur letzten Ruhe zu betten.
Katakombenheilige restauriert
Die vier Katakombenheiligen im Altar der Pfarrkirche zur hl. Katharina, der einst im Kloster Marienberg stand (der obere Teil des Altars befindet sich in der Pfarrkirche von Taufers i. M.) waren kürzlich ebenfalls restauriert worden. Die Heiligen und deren Gewänder waren arg verschmutzt. Die Gelder dafür (165.181 Euro) kamen zu 80 Prozent aus dem Leaderprogramm der EU. Den Rest bezahlte die Gemeinde. Bei den Skelettfiguren handelt es sich um unbekannte Personen aus der Zeit des frühen Christentums, deren Gebeine zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert in großer Zahl aus den Katakomben in Rom entfernt und später als Reliquien mit Gold, Edelsteinen und Stickereien verziert wurden.
Auf den ersten Blick scheint sich der Kindergarten Goldrain kaum verändert zu haben.
Das Augenmerk der Umbau- und Sanierungsarbeiten lag auf dem Inneren des in die Jahre gekommenen Gebäudes. Pünktlich zum Beginn des Kindergartenjahres wurden die Arbeiten fertig gestellt. Die Kindergartenkinder fühlen sich im neuen Kindergarten rundum wohl.
Bereits die Eingangstür zeigt: Hier sind kleine Persönlichkeiten am Werk. Zeichnungen, von Kinderhand gemalt, heißen im neuen Kindergarten Goldrain willkommen. An der Wand daneben steht die Begrüßung:
«Herzlich willkommen: Schön, dass ihr da seid.»
Der Kindergarten liegt in direkter Nachbarschaft mit der Grundschule und der Bibliothek, steht mit anderen Worten in direktem Kontext. Der neue Kindergarten ist gleichzeitig auch der alte Kindergarten. Denn der Bau aus den frühen 1970er Jahren, blieb bestehen. „Das Dach und die Mauern sind geblieben“, sagt die zuständige Referentin Maria Kuppelwieser zum Vinschgerwind. Die Hülle hat einen neuen Anstrich erhalten, einen, der auch die Homogenität des Gebäudeensembles unterstreichen soll. „Deshalb haben wir die Farbe vom neuen Grundschulgebäude auch im Kindergartengebäude aufgenommen“, sagt Kuppelwieser. Und auch der Charakter des Gebäudes, der Baustil sollte nicht verändert, sondern beibehalten werden. In nur einem Kindergartenjahr wurde der Bau realisiert. Die Goldrainer Kindergartenkinder waren während der Bauarbeiten im Kindergarten in Latsch untergebracht. Maria Kuppelwieser: „Die Eltern konnten entscheiden, ob sie ihr Kind selbst nach Latsch bringen oder ob es mit einem Bus nach Latsch gebracht wird.“ Im heurigen Kindergartenjahr besuchen 27 Kinder den neuen Kindergarten in Goldrain.
Der Eingang zum Kindergarten erfolgt über einen kurzen Korridor. Willkommen fühlt man sich auf Anhieb. Die Eingangstür ist – wie erwähnt - mit Kinderzeichnungen geschmückt. Filzwände sorgen hier für jene ruhige, einladende Atmosphäre, die sich im Inneren weiterzieht. Großzügig ist der neue Kindergarten in seinem Inneren. Hell, großzügig und einladend. Und: Geborgenheit vermitteln die frisch sanierten und neu gestalteten Räume. Ein unverwechselbarer Ort zum Spielen, Entdecken, Toben, Lernen und Essen ist entstanden, ein Ort, der zur Förderung der kleinen Persönlichkeiten und zur Entfaltung beiträgt. Auf aufdringliche Farben wurde bewusst verzichtet. Farbtupfer ist alles, was Spiel und Spaß, bietet: Malwand, Küchen- oder Puppenecke, Bauplatz und und und.
Das Herzstück des neuen Kindergartens ist ein zentraler Raum mit großzügiger Höhe, um den sich die verschiedenen Räume angliedern, fast eine Art Atrium. Um diesen Eingangsraum zonieren und gruppieren sich Gruppenraum, Bewegungsraum und Ausweichraum.
Die Räume sind allesamt miteinander verbunden: mit Sichtfenstern. Ein Spiel mit Ein- und Ausblicken. Ausblick bieten die großen Fenster an den Außenwänden, die viel Tageslicht und gleichzeitig die Natur ins Innere holen, Ein- und Durchblicke hingegen die Fensterausschnitte zwischen den Räumen. Jeder Raum erhält dadurch einen spezifischen Charakter und überrascht mit ganz unterschiedlichen Ein- und Durchblicken. Außerdem entsteht Sichtbezug mit anderen Kindern und mit dem Kindergartenpersonal. Eine geniale Idee, die von Referentin Maria Kuppelwieser stammt und die Kindergarten aus verschiedenen Blickwinkeln erlebbar macht.
Akustikdecken und Leuchtstoffröhren an der Decke sorgen für eine ruhige Atmosphäre. Runde Leuchtkörper mit gelber Umrandung im Eingangsraum sollen die Sonne darstellen und sorgen für eine freundliche, sonnige Atmosphäre. Der Industrie-Terrazzoboden hingegen ist pflegeleicht und ästhetisch gleichzeitig und unterstreicht das Wohlfühlambiente. Die Bedürfnisse der Kinder stehen in jeder Ecke und jedem Winkel im Zentrum. Schränke und Einbauschränke bieten Platz für die unterschiedlichsten Materialien und Gegenstände. Regale, Gruppentische, Sofa, Spielecken, Puppenhaus, Malwand und und und sorgen – wie gesagt - für Farbe und Lebendigkeit. Die Tische und Stühle sind die alten geblieben. „Die sind noch in super Zustand“, sagt Referentin Maria Kuppelwieser. In der Garderobe hat jedes Kind seinen Platz mit Ablage und Körbchen.
Ein Quantensprung in der Organisation des Essens wurde mit dem Durchbruch zur Schulmensa gemacht. Die Köchin vom Kindergarten Theresia Thaler, von allen liebevoll „Tresl“ genannt, kocht am Dienstag und Donnerstag, wenn Nachmittagsunterricht ist, auch für die Grundschüler. Während sie früher das Essen um das halbe Gebäude und zurück transportieren musste, kommt sie nun auf direktem Wege in die Schulmensa. Die neue Küche selbst lässt keine Wünsche offen.
Der Garten lädt als Bewegungszone zum Rennen und Toben. Leicht abfallendes Terrain im Außenbereich wurde aufgefangen mit einer Rutschbahn und Sandkiste. Ein Paradies. Eine Vordach-Konstruktion lädt zum Verweilen und Spielen ein – auch bei schlechtem Wetter. Die Zusammenarbeit aller am Bau beteiligten Firmen war ausgesprochen gut. Einheimische Firmen kamen zum Zug – auch zur Erleichterung von Referentin Maria Kuppelwieser. Die Qualität und der Service sind damit gegeben. Mit der energetischen Sanierung, der Isolierung und dem Einbau einer neuen Heizung, kam das Gebäude auf den neuesten technischen Stand. Der Eingangsbereich hingegen wurde sicherer gestaltet. 1,35 Millionen Euro hat das Projekt gekostet. Die Architekten Monsorno-Trauner haben mit ihrem Einreichprojekt überzeugt. Philipp Kerschbaumer hatte die Bauleitung inne.
Stellungnahme
Arch. Monsorno-Trauner
„Die Gemeindeverwaltung von Latsch beabsichtigte den Kindergarten von Goldrain zu sanieren und umzubauen, um ihn für die nächsten Jahrzehnte qualitativ aufzuwerten und nutzbar zu machen. Im Erdgeschoss des Kindergartens befindet sich die Kirche des Ortes. Der Kindergarten ist somit ein wichtiger Bezugspunkt für die örtliche Bevölkerung. Es war uns ein Anliegen, den Charakter und die Identität des Ortes zu erhalten und zu stärken. Das architektonische Erscheinungsbild des bestehenden Gebäudes, der Charakter und die Materialität des Bestandes sollten deshalb unverändert erhalten bleiben.
Der Kindergarten wurde energetisch saniert, wärmegedämmt und mit dezentralen Lüftungsgeräten ausgestattet. Die Außenfassaden, die Gartentreppe und Teile des Daches wurden restauriert und saniert. Um ein angenehmes zeitgemäßes Arbeiten zu ermöglichen, wurde auf die Akustik und die Belichtung im Kindergarten besonderer Wert gelegt. Die Beleuchtungskörper wurden erneuert und durch LED Lampen ersetzt. All diese Maßnahmen unterstützen die Umsetzung zeitgemäßer pädagogischer Konzepte und versuchen langfristig den Bedürfnissen des Bildungsauftrages zu entsprechen. Die bestehenden Fenster wurden erneuert und ausgetauscht. Diese Fenster erhalten auf Tischhöhe der Kindergartenkinder ein breites Fensterbrett, welches als Spielfläche und Ablage funktioniert. Im Eingangsbereich wurde ein Windfangelement errichtet. In diesem befindet sich die Fußabstreife und Pinnwände zum Anbringen von Informationen für die Eltern.
Die Terrasse an der Gebäudesüdseite wurde erneuert. Der vorhandene Plattenbelag wurde durch einen Industrieboden ersetzt.“
Stellungnahme
Bauleiter Philipp Kerschbaumer
Die Gemeinde Latsch plante den Umbau des Kindergartens in Goldrain, um ihn zukunftsfähig zu gestalten und die Qualität für die kommenden Jahrzehnte nachhaltig zu verbessern. Die Innenräume und Außenflächen wurden an die geltenden Schulbaurichtlinien angepasst, ohne jedoch die ortsprägende Architektur des Gebäudes zu verändern.
Der sanierte Kindergarten besteht aus zwei Klassenräumen und jeweils zwei Bewegungsräumen. Ein Bewegungsraum wird auch als Foyer genutzt. Jedem Klassenbereich sind sanierte Nasszellen und Garderobenbereiche zugeordnet.
Zur Stärkung der örtlichen Kreisläufe wurden 4 Gewerke separat ausgeschrieben: Baumeisterarbeiten, Elektroanlagen mit Beleuchtungskörpern, Thermo-Sanitär- und Lüftungsanlagen, Maler- und Trockenbauarbeiten. Die Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber und den Handwerkern war sehr gut: Baufortgang, Materialentscheidungen, usw. wurden stets gemeinsam bei der wöchentlichen Baustellensitzung besprochen.
Im Vinschgau sind viele Unternehmen beheimatet, die spannende Arbeitsplätze, Entwicklungsperspektiven, Karrieremöglichkeiten und gute Löhne bieten. Geht es um die Wahl des Arbeitgebers, spielen Benefits neben dem Gehalt eine tragende Rolle. Unternehmen müssen sich mit zusätzlichen Angeboten als attraktiver Arbeitgeber profilieren. Mitarbeiter-Benefits sind zusätzliche Annehmlichkeiten, die Unternehmen ihren Mitarbeitenden bieten, um deren Arbeitszufriedenheit, Motivation und Bindung zu steigern. Der demografische Wandel hat den Arbeitsmarkt verändert. Noch vor wenigen Jahren konnten Unternehmen aus einem großen Angebot geeigneter Bewerberinnen und Bewerbern die Mitarbeitenden wählen, die optimal zu ihnen passen. Heute hat sich diese Situation in einigen Branchen und Berufen ins Gegenteil verkehrt: Der Arbeitsmarkt ist weitgehend leergefegt. Die Firmen sind zunehmend auf Benefits angewiesen, um Mitarbeiter anzuziehen und dauerhaft zu binden. Mitarbeiterangebote sind demnach ein zentrales Instrument für Unternehmen, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Zudem sind diese Leistungen ein Ausdruck dafür, dass das Unternehmen die Bedürfnisse seiner Mitarbeitenden kennt und eine wertschätzende Unternehmenskultur für wichtig hält. Gefragt sind - auch im Vinschgau - zunehmend Benefits im Bereich Familie. Deshalb finden sich auch auf den folgenden Seiten Angebote wie flexible Arbeitszeiten zur Betreuung von Kindern oder Pflegebedürftigen oder flexible und persönlich anpassbare Arbeitszeiten. Des weiteren bieten die Vinschger Betriebe ihren Mitarbeitern ganz unterschiedliche Anreize:eine freie Urlaubsplanung, Parkplatz, Bonus- oder Welfareprogramme, Sicherheit, Weiterentwicklungsmöglichkeiten, familiäres und angenehmes Betriebsklima und flache Hierarchien. Die Benefits der Unternehmen, die Unternehmen selbst und natürlich Top-Jobs stehen in diesem Sonderthema auf den folgenden Seiten im Mittelpunkt.